Hallo zusammen,
ich wollte mal nach eurer Meinung zu Rallyman fragen, nachdem ich nun immer mehr das Gefühl habe, dass bei dem Spiel einfach was nicht stimmt.
Mittlerweile kann ich es auch identifizieren, was nicht stimmt. In meinen Augen beisst sich das Spielthema "Rally" mit der Spielmechanik.
Das Spiel ist ein Streckenoptimierungsspiel und als solches durchaus reizvoll - aber "irgendwie" hat man bei der Endabrechnung überrascht dann doch.
Das Problem, was ich mit dem Spiel habe, kann man im Prinzip an einem kurzen Beispiel demonstrieren. Der Spielmechanismus ist wie folgt:
Einzelne Gänge werden durch Gänge repräsentiert und jeder Würfel entspricht einem Gang. Zusätzlich gibt es Gaswürfel, die zwar keinen Gang schalten, aber ein Feld vorwärts bewirken. Wichtig ist noch, dass man am Ende je nach gewählten Gang in dem man endet eine Zeitkarte ziehen muss (50 Sek. für den ersten Gang, 10 Sek. für den fünften - also auch hier, schneller fahren lohnt sich - vermeintlich).
Hypothetisches Beispiel wäre nun eine einfach geradeaus Strecke (14 Felder, 12 gehen auch):
Idealerweise fährt man diese wie folgt: 4-5-G-G, 4-5-G-G, 4-5-G-G, 5-G - 4 Runden: 40 Sekunden gebraucht
Alternative 5-4-3-2-1-G-G, 1-2-3-4-5-G-G: 2 Runden, 60 Sekunden gebraucht
Das Problem hieran ist das folgende:
Die Idealzeit braucht mehr Runden aber weniger Zeit. Die zweite Variante braucht mehr Zeit aber weniger Runden - bei gleicher Strecke!
D.h. dass es mir passieren kann, dass ich jemanden auf derselben Strecke überhole, aber bei der Endabrechnung mehr Zeit gebraucht habe!?!
Das ist einfach unlogisch (Geschwindigkeit = Strecke / Zeit).
Dieser Widerspruch schimmert immer irgendwie im Spiel durch, auch wenn man ihn nicht so recht greifen kann (anfangs). Man fährt einfach jemanden hinterher, holt vermeintlich auf (weniger Runden = näher dran) und stellt am Ende fest: Ätsch, schade. Möglicherweise hast du aufgehollt, aber die Endabrechnung sagt dir: Du bist wesentlich schlechter gefahren!
Dieser Widerspruch Thema <-> Mechanik macht mir es aktuell wirklich schwer das Spiel zu schätzen. Die Optimierung ist interessant, aber man muss ständig dem Hang "ich muss aufholen, schnell nach vorne fahren) widerstehen. Meine Intuitive Spielweise beisst sich mit dem Spiel und dessen Thema - ich muss ständig diesem intuitiven Verhalten entgegen denken, das empfinde ich anstrengend. Macht mir wirklich die ansonsten interessante Mechanik madig.
Wie seht ihr das?