Civilization - militärischen Sieg verhindern?

  • Hallo zusammen,


    hier gibt es ja einige Fans des neuen Civ (FFG). Ich schließe mich da durchaus ein, war aber bei den letzten Partien sehr enttäuscht, dass es stets auf einen militärischen Sieg hinaus gelaufen ist. Bei den letzten beiden Dreiern wurde beide Male ich geplättet. Ich habe es aber auch schon anders herum erlebt.


    Ich kenne die Diskussionen zum Spiel: Kultus ist unschlagbar, Wirtschaft ist unbesiegbar, Forschung ist zu stark, Militär ist zu heftig ... und weiß, dass es für jede Strategie Argumente und Gegenargumente gibt.


    Daher gehe ich davon aus, dass wir einfach etwas grundlegend falsch machen oder sogar falsch spielen. Ich mag das Spiel wirklich sehr und will es wieder lieben wie zu Anfang. Im Moment bin ich ehr skeptisch.


    Also was machen wir falsch ... Der Angreifer ist außer bei befestigten Städte im Vorteil. Also kann ein aggressiver Spieler durch viele kleine Angriffe die Einheiten des schwächeren stark dezimieren. Der Neuaufbau dieser ist sehr langwieirig. Gelingt es dem Angreifer die Einheiten stark genug zu dezimieren kann er die Städte angreifen, da ja ohnehin nicht mehr genügend Einheiten zur Gegenwehr zu Verfügung stehen. Über Kasernen und / oder Generäle knn zudem der Verteidigungswert noch ausgeglichen werden. ... und dann kann man auch noch Pech haben und schlechte Einheiten ziehen.


    Ich freue mich über gute Tipps oder Hinweise was wir falsch spielen könnten. Viele Grüße und danke vorab,


    Rene'

    There is freedom - just behind the fences we build ourselves.

  • Also beim Dreierspiel ist mir diese Problematik neu, allerdings habe ich bis jetzt meistens zu zweit oder zu viert gespielt.
    Beim Zweierspiel hatte ich anfangs auch das Problem, dass meine Freundin immer schnell hochgerüstet hat und es dann auf eine militärische Entscheidung hinauslief. Das lag aber auch daran, dass wir zu Beginn dem Verteidiger von Städten zu wenig Karten gegeben haben. Nachdem wir das korrigiert hatten, spielte das Militär eine nicht mehr so dominante Rolle. Letztlich hatte ich aber auch einfach gelernt, das Wettrüsten mitzumachen, so dass es oft auf einen Kalten Krieg hinauslief: Sie levelt Infanterie, ich level Fernkampf (Schere, sTein, Papier...) usw. Man kann dem Gegner aber auch ganz gut aus dem Weg gehen, man muss nur seine dritte Stadt relativ weit hinten bauen, Einheiten nur im eigenen Gebiet belassen und immer genug Militärkarten auf der Hand behalten, um den Gegner abschrecken zu können. Es liegt aber natürlich in der Natur der Sache, dass es beim Zweierspiel verstärkt auf Konflikte hinausläuft. Und natürlich spielt die Wahl des Volkes eine große Rolle. Chinesen, Deutsche und vor allem der Russe muss man offensiv spielen, um ihre Volks-Vorteile nutzen zu können.


    Im Dreierspiel sollte es aber eigentlich so sein, dass der Dritte immer regulierend eingreifen kann, wenn es bei den anderen beiden Richtung militärische Entscheidung hinausläuft. Klar ist aber, dass man eigentlich nie das Militär der anderen aus den Augen lassen darf. Wenn einer richtig aufrüstet, dann müssen die anderen mitziehen. Es sei denn, man steht kurz vorm Sieg.
    In Viererspielen war das bei uns nie ein Problem. Ohne es jetzt statistisch belegen zu können, war der militärische Sieg die seltenste Variante.

  • aber dennoch bleibt doch das Problem, dass der Angreifer im Vorteil ist ... er kann also in das Gebiet des anderen eindringen und ihm eine Armeefigur plätten und dabei bis zu Einheiten mit den in den Tod reißen und selbst vermutlich weniger verlieren, da er ja immer reagieren kann.

    There is freedom - just behind the fences we build ourselves.

  • Zitat

    Original von gimli043
    aber dennoch bleibt doch das Problem, dass der Angreifer im Vorteil ist ... er kann also in das Gebiet des anderen eindringen und ihm eine Armeefigur plätten und dabei bis zu Einheiten mit den in den Tod reißen und selbst vermutlich weniger verlieren, da er ja immer reagieren kann.


    Nicht wenn man immer Armeen in Dreierstacks (oder mehr) zusammenhält. Dann verliert der Angreifer im Normalfall alle Karten, der Verteidiger aber maximal eine (bei ausgeglichenen Techs, wofür man eben immer sorgen muss). Und das wird im Dreierspiel eigentlich keiner riskieren, weil dann der dritte Spieler vor der Haustür steht.
    Letzteres gilt auch dann, wenn der Angreifer selbst mit gestackten Armeen kommt, dann wird sich am Ende immer der Dritte freuen. So einen taktischen Fehler wird aber kaum jemand wagen (zumindest keiner, der gewinnen will ^^), die Folge ist der von mir beschriebene Kalte Krieg. Aber eben auch nur dann, wenn einer anfängt massiv aufzurüsten.

    Einmal editiert, zuletzt von Tigranes ()

  • Wir spielen die deutsche Version. Die Frage ist, was konkret soll ich nachlesen? Ich weiß ja nicht, was wir falsch spielen könnten.


    Das mit den Armeefiguren Zusammenschlüssen klingt schon einmal gut. Aber bei 2 gegen 2 Figuren hilft mir das doch auch wieder nicht, oder?

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  • Wie gesagt: Bei zwei gegen zwei Armeen sind schon auf jeder Seite 5 Karten im Spiel. Da wird es auf beiden Seiten einige Verluste geben. Und Nutznießer davon wird Spieler 3 sein. Da man das als Spieler aber weiß, wird man im Normalfall immer dann von einem Angriff absehen, wenn es keine "leichten" Siege zu holen gibt. Dafür sind dann letztlich auch die Ressourcen zu wertvoll.

  • Bei zweier Partien hat man aber keinen Dritten der helfend eingreifen kann, da sehe ich das Problem dennoch ...
    und wenn ich dann einmal geschwächt bin, weil ein Kampf unglücklich verlaufen ist, dann habe ich kaum eine Chance schnell genug wieder Armeen aufzubauen, bevor der vernichtende Angriff auf eine Stadt passiert.


    Aber trotzdem schon einmal vielen Dank. Das mit dem Einheiten Bündeln und allgemein genügend Drohpotential aufzubauen klingt schon ein mal gut.


    Wie viele Einheiten habt ihr denn so in Eurem Herr, um den kalten Krieg zu wahren? Größenordnung 6, oder deutlich mehr.

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  • Zitat

    Original von gimli043
    Wir spielen die deutsche Version. Die Frage ist, was konkret soll ich nachlesen? Ich weiß ja nicht, was wir falsch spielen könnten. (...)


    Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber die Erfahrung aus den BGG-Foren lehrt, das selbst die simpelsten Regeln missinterpretiert werden können. Daher z.B. einfach mal den Kampf selbst nachlesen; uns war er nach dem ersten Durchlesen nicht sofort klar.

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  • Keine Sorge, Du darfst meine Regelverständnis ruhig in Frage stellen, ohne, dass ich mir auf den Schlips getreten fühle. Ich hoffe ja sogar darauf irgendwas falsch verstanden zu haben. Ich habe aber die entsprechenden Regelpassage bereits mehrfach gelesen ...


    Vielleicht einmal ein kurzer Abriss wie ich den Kampf verstehe. Sobald ein Spieler mit einer oder mehreren Armeefiguren ein Feld betritt, auf dem eine gegnerische Armeefigur oder Stadt steht kommt es zum Kampf.


    Beide Spieler ziehen 3 Karten + Boni 2 für jede Einheit außer der ersten, 3 für eine Stadt
    Außer beim Kampf gegen befestigte Städte muss der Verteidiger zuerst eine Einheit spielen. Dann der Angreifer. Er kann die ausliegende Einheit angreifen oder seine Karte versetzt in eine neue Front legen und es passiert nichts. Beim Kampf wird zunächst geprüft ob eine Einheit eine andere mittels Erstschlag vernichten kann (Trefferpunkte müssen größer gleich der geschlagenenen sein), sonst erhält eine Einheit Schaden und die andere stirbt.
    So geht es dann weiter bis alle Einheiten ausgespielt sind. Nun gewinnt derjeinige mit der höheren Einheitenstärke + Boni (durch Kasernen, Generäle, ...). Sind alle Einheiten vernichtet hat man automatisch verloren, außer man verteidigt eine Stadt.


    So, jetzt hoffe ich auf viele Schreie was denn falsch ist :). Ist ernst gemeint!

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    Einmal editiert, zuletzt von gimli043 ()

  • Ich muss dich enttäuschen, das ist alles völlig richtig! ^^


    Bei einer Zweierpartie läuft - wie oben beschrieben - viel auf Militär hinaus. Aber da kann sich auch leichter mal absprechen und einen frühen Rush ausschließen. Später zieht dann auch hier das Aufbauen eines gegenseitigen Drohpotentials.


    Falls es aber weiter zu krass bleiben sollte, kann ich folgende Hausregel vorschlagen, über die ich selbst auch schon nachgedacht habe: Bis jetzt muss ja immer der Verteidiger zuerst "die Hosen runterlassen", sprich die erste Karte spielen. IMO sollte aber der Verteidiger bei Kämpfen im Vorteil sein, insofern könnte man auch den Angreifer zwingen, immer die erste Karte spielen zu müssen.