Macht ein Spiel soviel Spaß wie das andere?

  • Noch eine Grundsatzfrage, die sich aus einer Unterhaltung mit einem Bekannten ergab.
    Ausgehend von der Frage, warum man sich neue Spiele kauft, und ich ihm unter anderem die Suche nach dem "besten" Spiel als Grund für mich genannt habe (siehe entsprechenden Thread hier), hat er etwas vereinfachend postuliert, daß ihm jedes Spiel gleich viel Spaß macht.


    Ob er jetzt EDO oder TI3 spielen würde, er habe immer Freude daran. Damit meint er nicht, daß es ihm egal sei, was er spielt; er mag manche Spiele, und andere nicht. Aber unter denen, die es mal in den "mag ich"-Bereich geschafft haben, unterscheidet er nicht mehr, nicht nach Spielfreude. Sozusagen eine binäre Frage: 0 oder 1.


    Davon unterscheiden muß man die Lust auf ein bestimmtes Spiele - heute möchte ich vielleicht ein Cosim spielen, morgen ein Partyspiel; aber beides würde ihm gleich viel Spaß machen.


    Ich muß sagen, da bin ich GANZ ANDERS. Mir machen bestimmte Spiele sehr viel mehr Freude. Generell, ein komplexes SF-Spiel mit 6 Spielern macht mir am allermeisten Spaß. Ein abstraktes 2-Personen-Spiel am wenigsten (GIPF ist nichts für mich...). Natürlich gibt es Schwankungen, und die oben erwähnte Frage, ob es gerade heute Spiel X oder Spiel Y sein soll, spielt eine Rolle (im anderen Thread hat das jemand die Freude an der Varianz an sich genannt, glaube ich); aber ganz generell kann ich von meinen Spielen schon immer sagen, bei welchem ich mehr Spaß hätte als bei anderen. (Warum ich die Spiele, die mir weniger Spaß machen, trotzdem besitze, steht ebenfalls im anderen Thread.)
    Insgesamt korreliert die Spielfreude mit meinem BGG-Ranking. Bei einer Partie eines Spiels, dem ich eine 10 gegeben habe, habe ich auch bestimmt 50mal soviel Spaß wie bei einem Spiel, das von mir nur eine 4 bekommen hat. Falls man Spaß so genau messen kann - nagelt mich nicht auf eine Formel fest; aber die generelle Aussage, zu der stehe ich.


    Wie steht es bei Euch? Habt Ihr gleichviel Spaß, egal, was gespielt wird?
    Oder spielt Ihr mit den Wenigspieler-Nachbarn notgedrungen SvC, obwohl Ihr doch mehr Spaß an einer Partie ELISABETH I. hättet?

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  • Für mich ist am Spielen auch die Gesellschaft meiner Mitspieler ein entscheidendes Element.


    und da kann dann auch die dritte Runde DOG hintereinander noch unglaublich viel Spaß machen.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Deiner Aussage entnehme ich, daß Du also sehr wohl an einem Abend mit einem Spiel in einer Runde mehr oder weniger Spaß hast, als an einem anderen Abend mit einem anderen Spiel in anderer Runde?

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  • 60% machen meiner Meinung nach die Mitspieler aus und 40% des gemeinsamen Spielspasses muss vom Spiel getragen werden. In öden, langweiligen, nervigen, jammernden, verweigernden, abgelenkten, blöden Spielrunden schafft es selbst nicht das ansonsten beste Spiel gut zu sein.


    Im Umkehrschluss gibt es auch Spiele, die einfach nichts taugen, weil sie schlicht nicht funktionieren wollen in der Umsetzung der Spielidee des Autors. Da kann dann auch die beste Spielrunde wenig von auffangen, man kann sich aber schnell einig werden, nochdem man gemeinsam gewitzelt und mit den Schultern gezuckt hat, was anderes zu spielen.

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  • Ja, aber es geht nicht um "schlechte" Spiele oder "gute" Spiele.
    Die Frage ist, gibt es unter den guten mehr oder weniger gute? Macht Dir ein Spiel, daß Du erstmal für gut befunden hast, genausoviel Spaß wie jedes andere Spiel derselben Kategorie?


    Wenn Du jetzt sagst: Das ist doch offensichtlich! Dann sage ich eben, ich dachte das auch, aber ich kenne zumindest eine Person, die von sich behauptet, in jeder Partie der Spiele, die sie mag, genausoviel Spaß zu haben wie in jeder anderen.

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  • Nehmt Euch einfach drei Spiele, die Euch Spaß machen, und fragt Euch, ob Ihr eines davon generell bevorzugt, oder nicht.


    Ich kann z.B. ganz klar sagen, ich habe am meisten Spaß bei einer Partie Ti3, nicht ganz soviel Spaß mit AGRICOLA, und auch noch Spaß, aber lange nicht soviel, mit EDO.
    Wobei alles drei gute Spiele sind.

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  • Es gibt für mich durchaus eine Differenzierung von Spass am Spiel: am liebsten sind mir mittelschwere Eurogames (Puerto Rico, Agricola, Cuba, Funkenschlag & Co.), aber ich habe auch Spass mit kurzen Partyspielen ala Pinguin Party, Dixit, Saboteur etc. Aber es ist nicht direkt zu Vergleichen - ich fühle mich nach einer 2 Stunden Partie, ich der ich Strategien ausprobiert und ausgetüfelt habe, "erfüllter" als nach 20 Partien a 5 min. Hols der Geier. Und der Spass bei Co-Op Spielen ist für mich auch nochmal ein Anderer.


    Es ist für mich also nicht dieselbe Art Spass, den ich beim Spielen von verschiedenen Spielen und Spieletypen, die ich alle gut finde, empfinde.

    Einmal editiert, zuletzt von Elektro ()

  • Ja, das ist bei mir auch so und ich denke bei jedem der seine Spiele irgendwie benotet wird das auch so sein. Sonst würden die Noten ja keinen Sinn machen. Gerade die BGG Noten spiegeln ja explizit den Spielreiz wieder.

    There is freedom - just behind the fences we build ourselves.

  • Zitat

    Original von gimli043
    Ja, das ist bei mir auch so und ich denke bei jedem der seine Spiele irgendwie benotet wird das auch so sein. Sonst würden die Noten ja keinen Sinn machen. Gerade die BGG Noten spiegeln ja explizit den Spielreiz wieder.


    Hm, finde ich nicht: Die Noten geben wieder, wie viel Lust ich auf ein Spiel habe. Daher sind Spiele ab einer gewissen Note auch Ausschuss für mich persönlich. Wohlgemerkt natürlich meine EIGENE Benotung.
    Was 100.000 Geeks sagen kümmert mich nicht...


    Was den Spielspaß angeht: Ich habe Spaß, wenn ich EDO spiele. Dass es komplexere Spiele gibt, oder Spiele mit mehr Interaktion, oder Spiele mit mehr Thema, oder Spiele, die länger verlaufen, usw. - das kümmert mich im Moment des Spielens nicht. Ich denke zu keinem Zeitpunkt: "Lieber würde ich xyz spielen."
    Daher bin ich nicht der Meinung, dass sich der "Spaß" steigern liesse.
    Dennoch würde ich nicht immer und überall EDO spielen wollen.
    Ich mag auch gerne MARIA spielen - und hätte Spaß. Oder EMINENT DOMAIN. Und hätte Spaß.


    Aber lässt sich der Spaß "messen"? Oder "vergleichen"?
    Habe ich bei Spiel A mehr Spaß als bei Spiel B?


    Ich für meinen Teil bin der Meinung, das geht nicht. Entweder ich habe Spaß - oder nicht.

  • Das ist eine interssante Frage. Insbesondere der Bezug zu BGG und dem dortigen Rating System. Die feine 10er Skala dort erschien mir nie wirklich plausibel. Soll heissen: ich tendiere viel mehr zu einem binären Schema. Ich finde die 10er Skala bringt ein Zeitgeist Phänomen zum Ausdruck, die Suche nach dem immer noch Besseren, Perfekteren. Anstatt das man sich an den Dingen erfreut die man hat herrscht eine ständige latente Unzufriedenheit, sei es mit sich selbst, dem Partner, der Kleidung, dem Job etc. Immer muss noch eins draufgesetzt, verglichen, verhandelt und geschachert werden um das "optimale" für sich aus der jeweiligen Situation, dem jeweiligen Ding rauszuholen.


    Also für mich ist es relativ simpel. Entweder ich mag ein Spiel oder nicht. Im Bezug auf die BGG Skala sind bei mir alle Spiele eine 3 oder eine 8 (wobei ich da jetzt nicht die genauen Definitionen von BGG zugrunde lege). Ich benote daher auf BGG auch nix.

    Einmal editiert, zuletzt von fidel77 ()

  • ...mal ganz abgesehen davon, dass die Durchschnittsnote dort wirklich KEINE Aussagekraft hat. Jeder verwendet das Zahlenschema anders.


    Was wohl von den meisten BGG-Usern angenommen wird, ist die 7 als "Durchschnitt" - aber als Durchschnitt von was? Und was ist dann eine 5? Oder eine 10?

  • Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Deiner Aussage entnehme ich, daß Du also sehr wohl an einem Abend mit einem Spiel in einer Runde mehr oder weniger Spaß hast, als an einem anderen Abend mit einem anderen Spiel in anderer Runde?


    Ist das nicht üblicherweise so?
    Auf mich trifft das jedenfalls zu.


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Zitat

    Original von Warbear
    (...) Ist das nicht üblicherweise so?
    Auf mich trifft das jedenfalls zu. (...)


    Das faszinierende ist ja, daß zumindest [Tom] und fidel77 das nicht so sehen. Am liebsten würde ich deren Hirne setzieren! ;)


    Nein, im Ernst, ich stelle mir das schrecklich vor. Aber man weiß ja nicht, wie es ist, wenn es anders ist.

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  • Zitat

    Original von ravn
    60% machen meiner Meinung nach die Mitspieler aus und 40% des gemeinsamen Spielspasses muss vom Spiel getragen werden. In öden, langweiligen, nervigen, jammernden, verweigernden, abgelenkten, blöden Spielrunden schafft es selbst nicht das ansonsten beste Spiel gut zu sein.


    Ist für mich kaum relevant, denn ich spiele nur mit angenehmen Mitspielern.
    Entpuppt sich ein neuer Mitspieler mal als Stinksocke, spiele ich nicht mehr mit ihm.


    Zitat

    Original von ravn
    Im Umkehrschluss gibt es auch Spiele, die einfach nichts taugen, weil sie schlicht nicht funktionieren wollen in der Umsetzung der Spielidee des Autors. Da kann dann auch die beste Spielrunde wenig von auffangen, man kann sich aber schnell einig werden, nochdem man gemeinsam gewitzelt und mit den Schultern gezuckt hat, was anderes zu spielen.


    Ist für mich auch kaum relevant, denn ich spiele nur funktionierende Spiele, da gibt's nur wenige Ausnahmen.


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Die Frage ist, gibt es unter den guten mehr oder weniger gute? Macht Dir ein Spiel, daß Du erstmal für gut befunden hast, genausoviel Spaß wie jedes andere Spiel derselben Kategorie?


    Es gibt für mich auch innerhalb der "guten Spiele" eine Abstufung und die kann sich im Laufe der Zeit auch ändern und hängt eben auch mit den Spielerfahrungen ab und da kommt wieder die Spielrunde als Faktor ins Spiel.

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  • Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Nehmt Euch einfach drei Spiele, die Euch Spaß machen, und fragt Euch, ob Ihr eines davon generell bevorzugt, oder nicht.


    Ich kann z.B. ganz klar sagen, ich habe am meisten Spaß bei einer Partie Ti3, nicht ganz soviel Spaß mit AGRICOLA, und auch noch Spaß, aber lange nicht soviel, mit EDO.
    Wobei alles drei gute Spiele sind.


    Ich bevorzuge nicht generell ein bestimmtes Spiel (auch nicht ASL).
    M.E. ist die Situation (Zahl und Vorlieben der Mitspieler, verfügbare Zeit, verfügbarer Platz, aktuelle Stimmung, etc, etc) dafür ausschlaggebend.


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Zitat

    Original von fidel77
    (...) ein Zeitgeist Phänomen zum Ausdruck, die Suche nach dem immer noch Besseren, Perfekteren. (...)


    Ist zwar off topic, aber ich finde, es ist ein Zeitgeistphänomen, typisch menschliche Eigenschaften als eine Entwicklung der jüngeren Vergangenheit zu sehen! :)
    Wann hätte der Mensch denn nicht nach Besserem gestrebt? In der Wildnis zu leben und mit bloßen Händen auf die Jagd zu gehen war nicht so toll, obwohl man sich ja auch hätte damit begnügen können... :)


    Oder, näher am Thema: Ich finde es schon gut, daß die Spieleentwicklung mit MONOPOLY nicht ihr Ende fand, obwohl doch Millionen von Menschen seit Jahrzehnten damit ihren Spaß hatten! :)


    Ich bin bewußt provokativ.

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  • Hi,


    Also nach meiner Erfahrung machen die Mitspieler 99% aus und das Spiel 1%.


    Atti

  • Zitat

    Original von [Tom]
    (...) Also kannst Du den Spaß messen? Es gibt Spiele, bei denen Du "weniger" Spaß hast? Wie äußert sich das?


    Ich schaue auf die Uhr, bin allgemein abgelenkt; empfinde Störungen nicht im gleichen Maße als störend; lasse meine Gedanken schweifen; bin nicht (so sehr) interessiert am Spielverlauf oder Ausgang... Es gibt Tausende von Anzeichen. Dennoch spiele ich das Spiel aber z.B. lieber, als gar kein Spiel zu spielen; aber nicht mit soviel Freude, wie ein anderes.


    Umgekehrt, wenn ich VIEL Spaß habe, tauche ich ins Spiel ein, habe keinen Hunger, keinen Durst, keine Müdigkeit, keine Langweile - die Psychologie spricht vom "flow"-Erlebnis.

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  • Zitat

    Original von [Tom]
    Also kannst Du den Spaß messen? Es gibt Spiele, bei denen Du "weniger" Spaß hast? Wie äußert sich das?


    Spass "messen" kann ich natürlich nicht - aber ich kann viel, wenig oder irgendwas dazwischen an Spaß empfinden.


    Das äußert sich z.B. dadurch, ob ich die Zeit vergesse oder immer mal wieder auf die Uhr schaue, ob ich zwischendurch anderen spielfremden Gedanken nachhänge, ob mir langweilig wird, ob mir der Ausgang eines Spiels wichtig oder unwichtig wird, ob das das Ende einer Partie herbeisehne, und, und, und ...


    Ich dachte immer, das geht allen so.


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Hi,


    Also wenn du auf die Uhr schaust, um zu sehen wie viel Zeit noch ist bis das Halbfinale anfängt, dann hast du keinen Spass und Langeweile?


    Hm. Also ich schaue auf die Uhr um zu wissen wie Spät es ist. (Weil ich einen Termin habe, weil ich ein Fussballspiel nicht verpassen will, oder um mich aus sonsteinem Grund auf den aktuelle Stand der Zeit zu bringen).


    Ich stehe voll drauf, wenn Leute völlig abgelenkt sind (Spielen mit dem Handy, o der sonstwas), dann völlig überrascht sind wenn sie am Zug sind und dann ewig brauchen und sich dann am Ende beschweren das es total zäh war und deswegen langweilig.


    Ein bisschen mehr selbstkritik würde ich mir da wünschen. ( Natürlich weisen sie alles von sich, wenn man es ihnen vor Augen führt)


    Aber davon reden wir aktuell (hoffentlich) ja nicht. :)


    Atti


  • Ich würde Konsumverhalten und die Ökonomisierung des Zwischenmenschlichen nicht als typisch menschliche Eigenschaften ansehen.


    Ich bin kein Anti-Modernist, besitze unter anderem auch ein MacBook Pro (Arbeit) und ein Macbook Air (Spaß) ein privates und ein geschäfts Handy. Aber ich brauche eben nicht ständig ein neues Modell, oder noch dieses oder jenes zusätzlich sondern bin zufrieden mit dem was ich habe.


    Der Konsumrausch in dem sich unsere Gesellschaft momentan befindet hat für mich nichts mit dem Streben nach Besserem zu tun. Der Gebrauchswert des neu angeschafften Gegenstandes unterscheidet sich meist nur marginal von schon vorhandenen Gegenständen, wenn überhaupt. Die Psychologie des Kaufens basiert darauf den Menschen einen Mangel zu suggerieren, ein "nicht komplett sein". Ding und Persönlichkeit/Identität werden miteinander verknüpft. Es wird suggeriert ein Kauf könne den Mangel beheben und die Persönlichkeit komplettieren. Natürlich kann der Kauf dies nicht. Wobei der empfundene persönliche Mangel durchaus real sein kann, nur liegt er niemals in einer mangelhaften Ausstattung mit Dingen begründet.


    Und nur um das klarzustellen: ja ich kaufe auch neue Spiele, aber eben nur einige jedes Jahr und auch nur dann wenn ich keine! ungespielten mehr habe. Ich verkaufe und verschenke auch regelmäßig Spiele sodass meine Sammlung nie über 100 anwächst, und das obwohl ich schon seit über 20 Jahren "dabei" bin. Das Spielepaket das ich gerade bei Sankt Peter gekauft habe wird übrigens unter mehreren Personen aufgeteilt. Ich wollte nur die beiden GMT Games.

    Einmal editiert, zuletzt von fidel77 ()

  • Ich schaue höchstens auf die Uhr, um zu wissen, wann das Halbfinale VORBEI ist, und der Lärm der Nachbarn endlich aufhört. Fußball interessiert mich nicht. :)


    Zum Glück habe ich keine so unglaublich deinteressierte Spielerunde wie Du, die ja scheinbar entweder an den Tisch gezwungen wurden, oder aber denen ein langweiliges Spiel vorgesetzt wurde... ^^

  • Du solltest jetzt nicht denselben Fehler machen wie wir und Dein binäres Verständnis von Spaß auf andere übertragen!
    Wenn jemand anderes nicht ganz so viel Spaß hat, muß das nämlich eben nicht heißen, daß er keinen Spaß hat. Darin liegt der Erkenntnisgewinn dieser Unterhaltung für diejenigen, die nur Spaß/kein Spaß empfinden können, und keine Nuancen/Schattierungen dazwischen wahrnehmen.

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  • Ich schließe mich weitgehend Deinem Bekannten an: ich sehe den Spaß auch unabhängig von bestimmten Spielen. Etwas vereinfacht ausgedrückt: das Spiel ist "nur" ein Medium und den Spaß haben "nur" die Spieler. Sonst würden die Spieleschachteln ja schon lachen, fluchen und vor Würfelglück weinen bevor sie jemand aus dem Regal nimmt ... Sicherlich begünstigen manche Spiele bestimmte Stimmungen oder lösen sie aus; aber ich würde auch sagen, dass es (fast) ausschließlich die Spieler sind, die für den Spaß verantwortlich sind.


    Mitentscheidend ist zudem der Zeitfaktor, der unterschiedlich stark wahrgenommen wird - Einsteins Relativitätsvergleich lässt grüßen:
    http://www.zitate-online.de/sp…g-mit-einem-maedchen.html


    Grübeln zum Beispiel, finde ich bis zu einem gewissen Maß durchaus spannend. Gerade bei Spielen mit Interaktion - damit meine ich alle Spielelemente, die den (oder die) Mitspieler direkt oder indirekt beeinflussen - kann langes Grübeln des Gegners ja auch die Reaktion sein für einen gelungenen eigenen Spielzug. Oder die verzweifelten Ausrufe ("Du bist so was von gemein …!") über eine sich anbahnende Niederlage lässt sich genießen ... Das macht allerdings nur dann Spaß, wenn die Mitspieler ähnlich veranlagt sind, also Emotionen zulassen, sich am eigenen Spiel erfreuen können und Sieg und Niederlage spielerisch zelebrieren.
    :tomate:


    Zum Spiel gehört das Ende unbedingt dazu. Je dramatischer und härter umkämpft es auftaucht, oder überraschender, oder manchmal auch glücklicher, desto besser ist das Spielgefühl (!) und umso größer kann der Spielspaß sein - fast egal bei welchem Spiel! Wenn das in Gegenwart von sympathischen Menschen geschieht, noch besser. Wo die Trennlinie verläuft zum ehrgeizigen Unbedingt-gewinnen-Wollen, hm, da bin ich mir nicht ganz sicher. Es ist ja auch reizvoll, gegen unsympathische Gegner zu gewinnen, oder um einen Titel zu ringen. Spaß macht das m. E. aber nur zu einem kleineren Teil und hier sehe ich auch, dass "das Spielen" schnell in negative Bereiche abdriftet. Einen Highscore erreichen (oder verteidigen) zu wollen, das hat latentes Suchtpotenzial. Aus Spaß kann dann ganz schnell Krampf werden. Kurzum, zu gewinnen im Sinne eines definierten Spielendes (selbst wenn das erst nach Stunden erreicht wird) und in angenehmer Spielrunde halte ich für sehr wichtig. Denn nichts ist ärgerlicher, als ein spannendes Spiel kurz vor dem Ende abbrechen zu müssen, oder langweiliger als das ewige Schulden-Anhäufen bei Mono****.

    Einmal editiert, zuletzt von Gead ()

  • Wenn ich Spaß und Spiel trenne, dann muss ich die Frage nach dem Spiel und Spaß mit 'ja' beantworten.
    Es ist aber von Spiel zu Spiel ein anderer Spaß (da bin ich ganz bei Tom)


    Ob ich jetzt z.B. Tabu, Schach, Agricola oder Starcraft spiele spielt keine Rolle.
    Natürlich mag ich Spiele wie Tabu nicht, aber mit der richtigen Gruppe und in der richtigen Situation macht mir das mindestens so viel Spaß wie ein Agricola ...
    Und wenn die Gesamtstimmung passt, dann ist das Spiel irrelevant.


    Im Gegenzug würde ich noch weiter gehen und sagen, dass ich selbst innerhalb eines Spieles von Spiel zu Spiel unterschiedlich viel Spaß habe.
    Am einen Tag hab ich voll Spaß und die ganze Stimmung ist klasse, was an einem anderen Tag ist, steht auf einem anderen Blatt ...


    Für mich hat der Spaß am Spiel nichts damit zu tun, wie gerne ich ein Spiel spiele, sondern es kommt ganz auf die Gruppe an.
    Wenn ich ein Spiel total gerne spiele und ich es auf BGG mit einer 10 bewerten würde, aber die Gruppe will nicht, hat keine Lust dabei, zieht einen nur runter, dann hab auch ich keinen Spaß dabei.


  • Jetzt verwirrst Du mich. Wen meinst Du denn mit Tom?
    [Tom] sagt ja das genaue Gegenteil - er hat immer genau gleich viel Spaß, mit jedem Spiel, mit dem er Spaß hat.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfahrer ()

  • Zitat

    Original von Gead
    Ich schließe mich weitgehend Deinem Bekannten an: ich sehe den Spaß auch unabhängig von bestimmten Spielen.


    Das ist überhaupt nicht der Punkt.


    Zitat

    Original von Gead
    Etwas vereinfacht ausgedrückt: das Spiel ist "nur" ein Medium und den Spaß haben "nur" die Spieler. (...)


    Vollkommen richtig, aber vollkommen OT.


    Es geht darum, ob man beim Spielen mehr oder weniger Spaß haben kann, oder ob man nur Spaß haben kann oder nicht.
    Klar? :)


    Anders ausgedrückt, ist Spaß unterteilbar in "wenig Spaß", "mehr Spaß" und "ganz viel Spaß", oder gibt es eben nur "Spaß" oder nicht?

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  • Zitat

    Original von Sternenfahrer


    Jetzt verwirrst Du mich. Wen meinst Du denn mit Tom?
    [Tom] sagt ja das genaue Gegenteil - er hat immer genau gleich viel Spaß, mit jedem Spiel, mit dem er Spaß hat.


    Sorry, hätte wohl doch ein Zitat gebraucht ...
    um das ging es mir

    Zitat

    Original von [Tom]
    Was den Spielspaß angeht: Ich habe Spaß, wenn ich EDO spiele. Dass es komplexere Spiele gibt, oder Spiele mit mehr Interaktion, oder Spiele mit mehr Thema, oder Spiele, die länger verlaufen, usw. - das kümmert mich im Moment des Spielens nicht. Ich denke zu keinem Zeitpunkt: "Lieber würde ich xyz spielen."
    Daher bin ich nicht der Meinung, dass sich der "Spaß" steigern liesse.
    Dennoch würde ich nicht immer und überall EDO spielen wollen.
    Ich mag auch gerne MARIA spielen - und hätte Spaß. Oder EMINENT DOMAIN. Und hätte Spaß.

  • Dir würde Dein absolutes Lieblingsspiel mit 5 Stinkstiefeln am Tisch wahrscheinlich keinen Spaß machen ... aber ich verstehe was Du meinst. Die Suche nach dem "besten" Spiel (und dem Mehr-Spaß) ist zunächst eine einsame Suche; hat man dann das vermeintlich geeignete Spiel gefunden, muss es "nur" noch den Praxistest bestehen. Und dafür braucht es die ebenso geeignete Spielrunde. Und ja, ich gebe Dir recht: der Spielspaß ist so gesehen steigerungsfähig.


    Die Frage ist nur, ob und wie sich Spaß quantifizieren lässt: Als Höhepunkt oder als Zustand; noch höher oder dauerhaft?

    2 Mal editiert, zuletzt von Gead ()

  • Zitat

    Original von Sternenfahrer


    Das ist überhaupt nicht der Punkt.


    Hä?
    um was geht es dann?


    Die Frage war doch:
    Macht ein Spiel soviel Spaß wie das andere?


    Also um bei deinen Beispielen zu bleiben: macht ein Agricola so viel Spaß wie EDO?


    Gerd sagt: "Ja, macht es"
    Weil für ihn der Spaß unabhängig vom Spiel ist.


    Wo ist unser Denkfehler?

  • Wen der Spaß unabhängig vom Spiel ist, dann ist noch nicht geklärt, ob er/Du/man mehr oder weniger Spaß haben kann. Das ist für mich das eigentlich interessante Thema, weil das so gänzlich von meiner eigenen Wahrnehmung abweicht.


    Müßte man mal fragen, ob das auch für Kino/Wandern/Sex/[setzte jede beliebige Aktivität ein] gilt. Entweder Spaß oder nicht - und nichts dazwischen.


    Da könnte ich mich den ganzen Tag mit auseinandersetzen! Faszinierend.

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  • Ah, ich glaube mal, dass ich den "Punkt" gefunden habe: der Bekannte hat Spaß - mit 1er-Spielen - unabhängig von bestimmten SpielRUNDEN. Also auch mit 5 Stinkstiefeln, richtig? Das wäre in der Tat fasziniiierend ...

  • Es gibt natürlich auch bei Spass gewisse Abstufungen, Nuancen, Wahrnehmungen und Differenzierungen. Manche Spiele machen mir mehr Spass als andere Spiele, die mir auch Spass machen. Und begründbar ist das ja auch recht einfach (siehe mein vorheriger Beitrag). Wo ist jetzt genau das Problem? ?(

    2 Mal editiert, zuletzt von Elektro ()

  • Sich "erfüllt" zu fühlen setzt ja eine einigermaßen sinnvolle Beschäftigung voraus. Etwas im Spiel geleistet zu haben, wie bspw. ein komplexes Spielsystem in allen Facetten durchschaut und gewinnbringend angewendet zu haben, das würde ich auch als erfüllend (oder befriedigend) bezeichnen. Hier ist der Begriff "Spaß" sicherlich nur als Überbegriff zu verstehen.


    Ich finde es auch sehr interessant, die Nuancen zu erkennen, und warum wir so unterschiedlich Spaß empfinden oder definieren.

  • Zitat

    Original von Elektro
    Es gibt natürlich auch bei Spass gewisse Abstufungen, Nuancen, Wahrnehmungen und Differenzierungen. Manche Spiele machen mir mehr Spass als andere Spiele, die mir auch Spass machen. Und begründbar ist das ja auch recht einfach (siehe mein vorheriger Beitrag). (...)(


    Für mindestens zwei Personen hier im Thread ist das eben nicht so. Da gibt es eben keine Abstufungen, Nuacen, Differenzen.
    Entweder Spaß - oder nicht.

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  • Zitat

    Original von Gead
    Ah, ich glaube mal, dass ich den "Punkt" gefunden habe: der Bekannte hat Spaß - mit 1er-Spielen - unabhängig von bestimmten SpielRUNDEN. Also auch mit 5 Stinkstiefeln, richtig? Das wäre in der Tat fasziniiierend ...


    Nein, wenn es ihm keinen Spaß macht - mit 5 Stinkstiefeln z.B. - oder weil das Spiel schlecht ist - dann macht es ihm auch keinen Spaß.


    Aber, wenn es ihm Spaß macht, dann kann er den Spaß bei Partie X mit Spiel Y in der Runde Z nicht vom Spaß bei Partie 1 mit Spiel 2 in der Runde 3 unterscheiden. Beides ist unterschiedslos "Spaß". Es ist nicht zu sagen, "ach, am Dienstag war's lustiger" oder "das Spiel ist zwar ganz nett, aber ich hätte bei einer Partie XYZ mehr Spaß´gehabt" oder auch "wow, war das cool - ich habe zwar auch gestern eine Runde Hm-Hm-Hm gespielt, aber heute, heute hat's richtig gerockt!".


    Es ist immer alles gleich. Entweder hat es Spaß gemacht - oder eben nicht.
    Wie es Fidel77 oben schreibt, entweder ist es nach BGG-rating eine 3 oder eine 8. Nichts dazwischen. Keine Schattierungen.


    Zum Vergleich - ich gebe oft Zehntel-BGG-Ratings. Ich empfinde einen Unterschied, ob mir ein Spiel 5,3 oder 5,8 von 10 Punkten Spaß macht.

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