Mechanik der Woche 2

  • Nachdem die Diskussion letzte Woche zuerst gut begonnen hat, dann aber doch ein bisschen abgeflaut ist, hier die zweite Ausgabe der Mechaniken-Diskussion.


    Diese Woche würde ich gerne mit dem Marktmechanismus von Key Harvest beginnen, denn ich einerseits für ziemlich grandios halte, mir aber andererseits irgendwie nicht sicher bin, ob er auch richtig funktioniert.


    Der Mechanismus funktioniert ungefähr so: Jeder Spieler hat ein Tableau auf das er Plättchen aus der Auslage legt und danach einen Preis für das Plättchen festsetzt. Als wäre das nicht schon interessant genug, kann der Spieler nachdem alle anderen kein Interesse am Plättchen gezeigt haben, oder es sich nicht leisten konnten, selbst das Plättchen kaufen. Hier kommt ein weiterer interessanter Teil der Mechanik ins Spiel. Da die Spieler über den festgelegten Preis verfügen müssen, um ihn festelegen zu können, ergibt sich hier ein interessantes Dilemma, denn umso teurer ich meine eigenen Plättchen mache, umso weniger Ressourcen habe ich zum einkaufen bei anderen Spielern.


    Kauft man bei einem anderen Spieler, erhält dieser nicht nur den Preis vom Einkäufer, sondern auch den von zum Preis festlegene verwendeten Ressourcen. Kauft man sein eigenes Plättchen, wandern die zum Preis festlegen benutzten Ressourcen in die Bank.


    Neben den obengenannten Punkten begeistert mich vor allem die Möglichkeit oder Notwendigkeit bestimmte Plättchen so teuer zu machen, das sie andere Spieler nicht kaufen können, was mich selbst aber in die Lage bringt, dass ich selbst an Flexibilität verliere.

  • Hm... Ich weiß nicht, warum die Sache nicht richtig funktionieren sollte? Ich halte den Mechanismus auch für sehr genial, aber keinesfalls neu. Das man sich etwas nimmt, es erst eine Runde später tatsächlich bekommt und die Mitspieler so lange Zeit haben es wegzunehmen - das gab es schon öfters. Die Sache ist allerdings sehr gelungen, das will ich mal sagen.


    Was mich an der Mechanik etwas stört ist ein reines 2er-Problem: Die Anzahl Ressourcen in dem Spiel ist ja fix und endlich. Hat ein Spieler 2 rote Waren und im Vorrat liegen noch 7, so ist man sicher, dass der andere Spieler seinerseits 3 Waren dieser Sorte hat. Da helfen die Sichtschirme nicht so recht. Die Sache ist im Spiel ab 3 Spielern deutlich interessanter, da sie nicht nachgezählt werden kann. Da heißt es dann: "Ich hab 2, im Vorrat sind 7 - also haben meine beiden Mitspieler insgesamt 3. Nur wer hat wie viele?" Das finde ich wesentlich reizvoller.


    Trotzdem spiele ich das Spiel gern zu zweit, denn da kommt das Puzzlen richtig gut raus. Ich hab das Spiel vor ca. einem Jahr mal wieder zu 4t gespielt und bin extrem vor die Wand gefahren, weil ich es sehr unterschätzt habe, wie selten man da das bekommt, was man wirklich haben will und braucht... Tolles Spiel!