Mage Knight - Wie isses denn nun wirklich?

  • Hallo!



    Ein Fantasy Thema fehlt noch in meiner Sammlung und würde mich reizen. Daher gucke ich mir gerade Mage Knight schön (mit gelegentlichen Seitenblicken auf Thunderstone Advance).


    Ich habe bei Mage Knight allerdings einerseits arge Bedenken, was das Spielmaterial anbelangt. Das Teil kommt leider aus China, und es gab da wohl so einiges an Beschwerden was die Ausdünstungen des Spielmaterials anbelangt. So etwas möchte ich nicht einmal in der Nähe meines Hauses haben, geschweige denn in meinem Spieleregal. Hat jemand kürzlich ein Mage Knight erworben (4. Auflage) und hat irgendwas auffälliges bemerkt? Abgesehen vom Geruch, wie ist das Spielmaterial sonst, insbesondere die Karten?


    Dann habe ich im Marktplatz gesehen, dass viele ihr Mage Knight wieder verkaufen. Seid ihr vom Spiel enttäuscht? Ist das Spiel zu repetitiv? Zu komplex? Zu taktisch anstatt strategisch?



    Über Meinungen würde ich mich freuen. Danke.



    :winke:

  • Ich habe meine Karten in Kartenhüllen (UltraPro), weil die Basis-Karten viel häufiger als alle anderen Karten gemischt und ausgelegt werden und sich dementsprechend eher abnutzen könnten. Allerdings glaube ich inzwischen nicht mehr, dass ich jemals so weit kommen werde. Mage Knight ist in den letzten sechs Monaten bei mir nur einmal wieder auf dem Tisch gekommen und da in einer Einsteiger-2er-Runde total durchgefallen, so dass wir die Partie abgebrochen haben.


    Mein Spiel ist die Erstauflage von WizKids in englisch und riecht nicht.


    Interessant anders an Mage Knight ist der eher analytische Ablauf, weil man seinen Spielzug eigentlich vorab komplett durchrechnen sollte, um Flüchtigkeitsfehler zu vermeiden. Allerdings bleibt damit arg wenig Thema und noch weniger Fantasy-Flair hängen. Spielt sich eher so, als ob ein Mathematiker loszieht, um Monster zu errechnen. Liegt schlicht daran, dass es keine wirklichen Glückselemente gibt und man sich Flüchtigkeitsfehler nicht erlauben kann, wenn man nicht gnadenlos abgehängt werden will.


    Zudem ist die Einstiegshürde recht hoch und mit vielen Detailregeln gepflastert, die man erstmal verstehen muss, um zum eigentlichen Spiel durchzudringen. Also eher was für eine feste Spielrunde als immer wieder neu mit den Einstiegs-Szenario zu beginnen.


    Ich finde es weiterhin - auf seine besondere Art - gut, aber es braucht schon die passende Spielrunde, weil es eben kein typischer Fantasy-Dungeon-Crawler ist, sondern eher ein Optimierungs-Puzzle mit Fantasy-Thema.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Mage Knight ist bei uns von jetzt auf gleich zu unseren Lieblingsspielen aufgestiegen. Wir finden es absolut klasse und das hätte ich bei meiner Frau aufgrund der Komplexität zu vor gar nicht erwartet. Aber auch sie ist vollkommen begeiester von dem Spiel.
    Wir haben Mage Knight mittlerweile 13x gespielt und wenn nicht Essen dazwischen gekommen wäre, vermutlich noch öfter. Beim nächsten längeren Spieleabend ist es wieder fest in Planung.


    Bei uns gibt es keinerlei Probleme mit dem Material.


    Ich kann nur eine volle Empfehlung für das Spiel aussprechen.

    There is freedom - just behind the fences we build ourselves.

    Einmal editiert, zuletzt von gimli043 ()

  • Hi,


    MK gefällt mir auserordentlich gut und ist bisher in allen Runde sehr gut bis extrem gut angekommen.


    Mein MK englisch gebe ich ab, weil ich zwei habe und nur eins brauche.


    Atti

  • Ich muss ravn durchaus recht geben, es ist schon ziemlich rechenlastig. Aber ich kann drüber hinwegsehen und mich ins Thema fallen lassen.


    Allerdings glaube ich nicht, das es für alle Runden geeignet ist. Es funktioniert super als Solitärspiel und auch zu zweit. Eine Viererrunde würde ich jetzt aber nicht noch mal spielen wollen. Und wenn dann einer der Mitspieler noch "langsam" (warum auch immer) ist... na ja, es ist schon anfällig für Downtime.


    Zu dritt hab ich es noch nicht ausprobiert, würde es aber, wenn die Mitspieler das Spiel kennen und als zügige Spieler bekannt sind ausprobieren.


    LG
    Dirk


    PS: Meine Ausgabe (in Herne erstanden) hat nie üble Gerüche verströmt.

  • Ich kann mich pinkus nur anschließen: Das Spiel ist klasse, vor allem als Solitärspiel oder zu zweit. Man kann vieles berechnen (wenn auch nicht alles, z.B. Monster die noch nicht offen liegen, oder Karten, die ich während meines Zuges nachziehe), dennoch ist m.E. die Fantasy-Atmosphäre klasse.


    Allerdings ist mir persönlich die Spielzeit, für das was es bietet, doch zu lang. Es gibt zwar die kürzeren Szenarien, aber bei diesen habe ich den Eindruck, dass sich viele Kartenverbesserungen (Artefakte, Zaubersprüche) nur bedingt rentieren. Bei diesen hatte ich dann öfters am Ende des Spiels den Eindruck, dass mein Deck eigentlich erst in den kommenden Runde (die es ja nicht mehr gab) so richtig rocken würde.


    Und mit mehr als zwei Spielern würde ich es nicht mehr spielen wollen, weil die Downtime viel zu groß ist.

  • Nabend,


    witzigerweise habe ich in letzter Zeit MK des öfteren gespielt, nachdem es nach dem ersten Mal spielen länger ungespielt im Schrank stand. Ich habe die deutsche Erstauflage. Unangenehme Gerüche nehme ich nicht mehr war, kann dir aber auch nicht sagen wie es beim damaligen Öffnen gerochen hat.


    Zum Spiel selber gibt es sicher einiges zu sagen.


    Vorweg muss man definitiv eine gewisse Einstiegshürde überwinden. Es gibt eine Schritt-für-Schritt Anleitung mit der man gut ins Spiel findet. Was wirklich gut gemacht ist: Mit jedem neuen Teil das man auf der Landkarte erkundet kommt ein neues Element ins Spiel das dann beschrieben wird.


    Am Anfang liegen 3 Geländeteile aus. Sobald Teil 4 ausgelegt wird erscheint (bedingt durch eine vorherige Sortierung) eine Burg. So kann man sich in dem Augenblick die Regeln der Burg durchlesen. Wird Teil 5 erkundet erscheint ein Magierturm u.s.w.


    Man lernt also während des Spielens, nichts desto trotz ist auch dies sehr zeitaufwändig. Unser erstes Einstiegsspiel hat damals locker 5 Stunden gedauert (wenn nicht sogar mehr).


    Im Prinzip hätte man nach dem Einstiegsspiel binnen der nächsten Tage direkt eine "normale" Runde dranhängen müssen damit man die Regeldetails verfestigen kann.


    Bei uns nicht geschehen und als wir das Spiel kürzlich wieder auspackten, durften wir uns einen Großteil der Regeln wieder aneignen. Nervig, aber irgendwo auch unsere eigene Schuld.


    Neben der Schritt für Schritt Anleitung ist es aber zudem nötig sich das normale Regelheft anzueignen. Auch hier ist ordentlich Lesearbeit angesagt, die sich aber leichter liest da man den Großteil der Regeln bereits intus hat.


    Danach haben wir unser erstes "Fortgeschrittenenszenario" gespielt. 2er Spiel, 5 Stunden. Diese vergingen jedoch wie im Flug. Selten soetwas erlebt. Die Downtime ist an sich - gerade am Anfang - gering. Mit fortschreitendem Spiel und wachsendem Kartendeck dauert es teils länger. Besonders die letzten Züge ziehen sich dann sehr. Man will zum Schluß noch das beste rausholen.


    Die Regel gibt vor das man eher inutiv handeln sollte und Züge immer zurückgenommen werden dürfen. Tatsächlich beschleunigt dies das Spiel, damit nicht von vorherein alles im Rechenarbeit und Eventualitäten ausartet.


    Das Spiel entschädigt - auch aber nicht nur durch das Thema - für die hohe Einstiegshürde mit einem tollen Spielgefühl, dass sich aber sicher erst ab dem dritten Spiel einstellt.


    Mit vier Spielern würde ich es - druch die summierte Downtime - nicht spielen wollen. In sich spielt es sich sowieso sehr solitär. Wobei wir bisher auch die Möglichkeit der Kämpe Spieler gegen Spieler ausgelassen haben.


    Für mich eindeutig nur ein Spiel für das Wochenende und mit Spielern die das Spiel kennen.

  • ravn hat es gut auf den Punkt gebracht.


    Zusätzlich kann ich sagen, es ist schwierig sich in dem Spiel eine Strategie auszudenken, da keiner weiss, wie die Landschaft aussieht und welche Monster kommen. So gesehen ist es eher klar, was alle machen werden: Durchlaufen, neue Karten aufdecken, versuchen Monster zu töten. Taktisch gesehen wird es interessanter, da man so viel durchrechnen muss und knobbeln muss, ob man den Monster tötet, oder einen anderen und mit welchen Karten. DAs grosse Manko ist aber die lange Spielzeit und dass man max. zu dritt spielen kann. Letztendlich ist es kaum interaktiv. Und dann die vielen Regeln sind einfach nervig, das spiel ist unnötig kompliziert statt komplex zu sein, wie ich es mag.


    Wen du Thunderstone erwähnst. Das ist ein anderes Kaliber. Da kann man sich wirklich viele Strategien zurechtlegen ,bevor alle das erste mal überhaupt ins Dorf gehen. Thunderstone Advance hat mich nach den Regeln lesen nicht überzeugt, deswegen werde ich zum grössten Teil die Thunderstone Kaerten verwenden.


    Fazit. Bin froh, dass meine Sammlung an Spielen wieder um 1 Spiel kleiner geworden ist. Zeitmangel ist einfach das Problem bei mir :(


    Nächste Session bei uns im Norden der Schweiz (Bei Interesse einfach melden): steht nix fest


    Meine Spiele: Twilight Imperium 3rd Edition, Shogun, Twilight Struggle, Der Ringkrieg 2. Edition, Im Wandel der Zeiten, Agricola, Dominant Species, Kohle, Thunderstone, Descent, Starcraft, Caylus

    Einmal editiert, zuletzt von Mr.Bundy ()

  • Wenn alles klappt, werden wir es am DO zu viert spielen. Ich bin mal gespannt darauf. Allerdings werden es alle 4 nicht kennen. Ich habe es nur mal mit meiner Frau zu zweit angespielt zwecks Regelverständnis. Wir hatten auf Anhieb fast alles richtig gemacht. Gab nur ein paar Kleinigkeiten die wir dann im Spiel zu viert richtig machen werden.

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

  • Ich finde Mage Knight nach wie vor absolut großartig. Das Hauptproblem ist mMn der hohe zeitliche Aufwand, der mit einer Partie verbunden ist. nur deshalb kam es bei uns bis jetzt erst 5-7 Mal auf den Tisch. Die Regeln sind natürlich knackig, aber dafür bekomme ich ja auch eine hohe Komplexität geboten. Und gerade das schätze ich an MK. Mit 4 Spielern im Teammodus fand ich es bis jetzt fast am besten, aber das explodiert natürlich zeitlich; das wird immer ein langer Abend. Aber auch zu dritt und zu zweit macht es unglaublich viel Spaß.
    Die Finger von dem Spiel sollten aber alle lesen, die einmal die Regeln lesen wollen (und zwar am besten in 15 Minuten) und danach ein flüssiges Spiel erwarten. Das gibt es bei MK auch nach mehreren Partien nicht. Man wird immer wieder Dinge nachschauen müssen. Aber immerhin bekommt man dafür auch praktische Karten geboten, die gut als Schnellerklärung fungieren.

  • Danke soweit für alle Antworten. Ich glaube, zu viert würde ich mir das nicht antun wollen. Ich dachte an 2 Spieler (auch kooperativ) und Solo.



    Wer, wie ich vor kurzem noch, absolut nichts über Mage Knight weiß und einen sanften Einstieg sucht, dem empfehle ich die Box of Delight Walkthrough Serie auf BGG:



    http://www.boardgamegeek.com/v…lights-walkthrough-series



    Hervorragend gemacht. So etwas bekommen unsere CliquenLamas und wie sie alle heißen leider nicht hin. :)



    :winke:

  • du meinst spiellama.de? da gab es wohl einen wechsel vor einigen monaten und der neue kriegt es einfach nicht hin das wesentliche auf den punkt zu bringen. so ne labertüte


    Nächste Session bei uns im Norden der Schweiz (Bei Interesse einfach melden): steht nix fest


    Meine Spiele: Twilight Imperium 3rd Edition, Shogun, Twilight Struggle, Der Ringkrieg 2. Edition, Im Wandel der Zeiten, Agricola, Dominant Species, Kohle, Thunderstone, Descent, Starcraft, Caylus

  • Hallo,


    Zitat

    Original von spieleliesel
    Hervorragend gemacht. So etwas bekommen unsere CliquenLamas und wie sie alle heißen leider nicht hin. :)
    :winke:


    bei einer Anschaffung würde ich die Spiele Offensive ins Blickfeld fassen. Meiner Kenntnis nach, haben die ein Erlärvideo mit ?sechs? Stunden Dauer erstellt.
    https://www.spiele-offensive.d…ge-Knight-dt-1011641.html
    Für vier Euro kannst es vorab anschauen. Die Kosten würden Dir beim Kauf des Spiels angerechnet.


    Liebe Grüße
    Nils (fürchtet solche Spiele)

  • Zitat

    Original von Tigranes
    ...Die Finger von dem Spiel sollten aber alle lesen, die einmal die Regeln lesen wollen (und zwar am besten in 15 Minuten) und danach ein flüssiges Spiel erwarten.


    Ja das sehe ich auch so. Für den 1. Teil der Regeln (für das Einstiegsspiel) habe ich 3 Abende gebraucht aber ich denke das ist "Mühe, die sich lohnt" und ich bin schon sehr gespannt auf die erste richtige Partie.

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet: