Crowdfunding - Fluch oder Segen...

  • Hallo,


    ich habe mir (mal wieder vermutlich zu viele) Gednaken über das Phänomen Crowdfunding und seine Auswirkung auf die Spiellandschaft gemacht, das Ganze auf meinem Blog.


    Aber, ich will euch nicht nur auf meine Seite locken, sondern auch und gerne hier mit euch über das Thema diskutieren


    http://www.tequilaswelt.de/201…funding-fluch-oder-segen/


    Nehmt ihr überhaupt an Crowdsurfingkampagnen teil? Warum ja, warum nein? Was erwartet ihr von einer entsprechenden Kampagne, damit ihr da mit macht?

    Nur noch Fischkrieger (und Blogger...)

    Einmal editiert, zuletzt von Tequila ()

  • Ich selbst nehme nicht an solchen Crowdfunding-Projekten teil und werde es auch in Zukunft unterlassen. Der Hauptgrund hierfür ist, dass mir die Spiele zu teuer sind. Außerdem finde ich dieses "Gib mir mehr Geld - ich habe dafür auch 1000 Extras" einfach schrecklich. Wenn ich ein Spiel normal kaufe habe ich das Gefühl, eine runde Sache zu kaufen. Später kommen dann vermutlich Erweiterungen, die mir für mehr Geld längeren Spielspaß versprechen.


    Wenn ich bei einem Projekt nur das Grundspiel nehme habe ich schon das Gefühl, nur das halbe Spiel zu bekommen. Denn es gibt ja bereits die Erweiterungen. Das ist nur ein kleiner Unterschied aber für mich ein wichtiger.


    Tequila: Zu deinem Blogbeitrag: Ich finde es gut, dass du nur Spiele von Nicht-Verlagen unterstützt. Was das ganze aber mit dem Sterben der innerstädtischen Spieleläden zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Natürlich ist Geld endlich aber wenn ich hier im Forum so mitlese, kaufen sich viele KS-Unterstützer auch sonst alle Spiele, die sie haben wollen. Insgesamt glaube ich nicht, dass Spieleläden und KS eine große gemeinsame Kundschaft haben.

  • Ich sehe KS auch als Chance für kleine Spieleläden - sie könnten ihren Kunden die Teilnahme an KS abnehmen, in dem sie jeweils vier oder sechs Kunden bündeln und (gegen Aufpreis?) Zollprozedur und ähnliches übernehmen.

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  • Ich habe mir, ähnlich wie Du, auch schon über das Thema Gedanken gemacht. Ich finde es derzeit auch mehr als beunruhigend, wenn die großen Verlage der Branche das Spiel über Kickstarter anbieten, denn das hat lediglich etwas mit Gewinnmaximierung zu tun.
    Ich bin zudem kein Freund davon, wenn Spiele bei Kickstarter angeboten werden und alle möglichen Extras erst bei höheren Pledge-Levels dazukommen. Ich hab dann immer das Gefühl, dass man nur das halbe Spiel bekommt, auch wenn man Geld für ein ganzes Spiel bezahlt.
    Ich persönlich entscheide auch bei jedem Projekt aufs Neue. Ich gebe zu, dass ich aber in letzter Zeit vermehrt bei diversen Projekten eingestiegen bin. Aber wer kann schon bei einer Small World: Designer Edition nein sagen? Da spricht halt der Sammler...

  • Das ist ja eine ganz besondere Seuche, das man nur dann alles bekommt, wenn man extra Kohle auf den Tisch legt.


    Mich reizt momentan eigentlich der Krosmaster Kickstarter, aber es gibt 4 Promofiguren, von denen ich 2 nur bekomme, wenn ich mindestens 300$ auf den Tisch lege...HALLO?


    Das ist halt total drüber und auch wenn ich das Spielextrem knuffig finde und echt frauf und dran war, es zu pledgen (Wobei ich da noch ein schlechtes Gewissen gehabt hätte wegen der Verlagsgeschichte) verzichte ich nun da drauf, weil ich eben nicht ALLES zu einem korrekten Preis erhalten kann...

    Nur noch Fischkrieger (und Blogger...)

  • Zitat

    Original von Tequila
    Das ist ja eine ganz besondere Seuche, das man nur dann alles bekommt, wenn man extra Kohle auf den Tisch legt.(...)


    Nennt sich Kapitalismus...

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  • Ich kaufe die Spiele, die mich interessieren. Ob Crowdfunding oder im Laden ist mir da egal. Bei Crowdfunding habe ich aber meist keine Chance, vorab das Spiel selbst anzuspielen, um mir eine eigene Meinung zu bilden, ob das Spiel für mich wirklich was taugt. Deshalb verzichte ich im Zweifel eher darauf, weil es so viele andere Spieleneuheiten gibt, die ebenso interessant sein könnten, die ich aber vorab anspielen kann.


    Zumal gute Spiele sowieso neu auferlegt werden und meist in einer 2nd Edition dann nochmals besser oder preiswerter sind oder für nen 10er verramscht werden. Die Zeiten, in denen ich jedes neue Spiel direkt selbst besitzen musste, sind zum Glück vorbei, zumal ich ausreichend ungespielte oder zu wenig gespielte Spiele noch im Schrank habe.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Zitat

    Original von Tequila
    Das ist ja eine ganz besondere Seuche, das man nur dann alles bekommt, wenn man extra Kohle auf den Tisch legt.


    Mich reizt momentan eigentlich der Krosmaster Kickstarter, aber es gibt 4 Promofiguren, von denen ich 2 nur bekomme, wenn ich mindestens 300$ auf den Tisch lege...HALLO?


    Ja, und ohne diese beiden Figuren ist das Spiel UNSPIELBAR!
    Überhaupt, weshalb sollten diejenigen, die MEHR Geld bezahlen auch MEHR Sachen bekommen? Wo kämen wir denn dahin?!

  • Zitat

    Original von Tequila
    Das ist ja eine ganz besondere Seuche, das man nur dann alles bekommt, wenn man extra Kohle auf den Tisch legt.


    Mich reizt momentan eigentlich der Krosmaster Kickstarter, aber es gibt 4 Promofiguren, von denen ich 2 nur bekomme, wenn ich mindestens 300$ auf den Tisch lege...HALLO?


    Das ist halt total drüber und auch wenn ich das Spielextrem knuffig finde und echt frauf und dran war, es zu pledgen (Wobei ich da noch ein schlechtes Gewissen gehabt hätte wegen der Verlagsgeschichte) verzichte ich nun da drauf, weil ich eben nicht ALLES zu einem korrekten Preis erhalten kann...


    Dito!!
    Das Spiel wäre längst gepledged, wenn da nicht diese Promos wären, die ich immer vermissen werde, wenn ich sie mir nicht hole. Habe mich jetzt dazu entschieden es nicht zu kaufen.
    Als Skirmish reicht mir Tannhäuser.

  • Zitat

    Original von [Tom]


    Ja, und ohne diese beiden Figuren ist das Spiel UNSPIELBAR!
    Überhaupt, weshalb sollten diejenigen, die MEHR Geld bezahlen auch MEHR Sachen bekommen? Wo kämen wir denn dahin?!


    Es geht mir hier aber um die Diskrepanz zwischen Kosten für das Spiel und den Preis der beiden zusätzlichen Promofiguren.


    Für 75$ bekomme ich das Spiel und eine Promo
    Für 100$ gibt es schon 2 Promos


    Aber für alle 4 Promos muss ich 300$ hinlegen und das ist dreist...Das steht eben in keinem Verhältnis und daher wird das SPiel auf mich verzichten müssen...


    Ich bin ja bereit, eine gewisse Summe extra zu zahlen, aber 200$ für 2 Figuren (die restlichen Extras haben nur optischen Charakter)


    Da hört der Spaß echt auf...

    Nur noch Fischkrieger (und Blogger...)

  • Zitat

    Original von Meister Yoda
    Ich selbst nehme nicht an solchen Crowdfunding-Projekten teil und werde es auch in Zukunft unterlassen. Der Hauptgrund hierfür ist, dass mir die Spiele zu teuer sind. Außerdem finde ich dieses "Gib mir mehr Geld - ich habe dafür auch 1000 Extras" einfach schrecklich. Wenn ich ein Spiel normal kaufe habe ich das Gefühl, eine runde Sache zu kaufen. Später kommen dann vermutlich Erweiterungen, die mir für mehr Geld längeren Spielspaß versprechen.


    Wenn ich bei einem Projekt nur das Grundspiel nehme habe ich schon das Gefühl, nur das halbe Spiel zu bekommen. Denn es gibt ja bereits die Erweiterungen. Das ist nur ein kleiner Unterschied aber für mich ein wichtiger.


    Naja, das ist aber nicht bei ALLEN Crowdfunding-Projekten so. Mein Spiel gibt es ausschließlich in einer einzigen Version - alle "Goodies sind Name in der Regel, die Comics, oder "dein Gesicht auf der Karte" - die gelieferten Spiele werden aber alle gleich aussehen. Meines Wissens ist das bei den anderen aktuellen startnext-Spielen ebenso. Und das Spiel gibt es nur für die Supporter. Oder man kauft es anschließend bei den wenigen Läden, die das Spiel unterstützt haben. Gerne auch Ladengeschäfte (wie bis dato Planet Harry, Philibert und TableGames).


    Es ist ja offensichtlich, dass die großen Verlage, die CF machen, sich damit größere Auflagen (teil)vorfinanzieren - also brauchen sie entsprechende Anreize.


    Insgesamt glaube ich, dass die "kleine Form" (wie CF ursprünglich auch gedacht war) sich halten wird - die großen Miniatur-Extra-StretchGoal-Hypes daggen werden unter Garantie rückläufig, bzw. in Deutschland in der Form nie einen solchen Hype verursachen.

    Es gibt keine guten oder schlechten Spiele. Nur Spiele, die mir liegen und welche, die nicht meine Tasse Tee sind.

  • Moin moin,


    ich sehe das ganze aus einer ganz anderen Perspektive. Ich "backe" in letzter Zeit sehr viel, v.a. dann wenn viel Zeug extra dabei ist, warum wird sich der Ein oder Andere fragen. Mir geht es dabei nicht um den ganzen Kram, den ich zum großen Teil eh nie wirklich ausprobieren werde, aber es erhöht meine Wiederverkaufswahrscheinlichkeit immens.


    Nehmen wir das Beispiel Groundfloor, ich war mir zuerst unsicher aber zusammen mit netten Leuten hier aus dem Forum haben wir drei Games mit Essen pickup gekauft (Preis ~40€). Wenn mir dieses Spiel nicht gefallen hätte, hätte ich es sofort für 65-70 Euro verkaufen können. Tue ich nicht, weil ich das Spiel genial finde (und all die tollen Extras habe, welche waren das noch gleich?), aber es verringert für mich das Risiko auf "schlechten" (rein subjektiv gesehen) Spielen sitzen zu bleiben oder sogar drauf zu zahlen wenn ich sie wieder abgeben möchte. Solche Aktionen wie von euch beschrieben, zahl 300$ oder du bekommst nicht alles, mache ich aus Prinzip nicht mit. Wenn die Spiele nicht aus der EU versendet werden, hat sich das Thema eh meist erledigt, da Zoll und Porto den Preis völlig kaputt machen.


    Manchmal backe ich auch einfach ein Spie,l weil ich die Idee toll finde und Leute unterstützen möchte, da mich ihre Idee einfach überzeugt (so z.B. bei Steam Noir).


    Gruß

  • Die Schwierigkeit wird doch sein, Spreu vom Korn zu trennen in der großen Masse. Ich habe den Überblick bereits verloren in den ganzen laufenden Angeboen bei kickstart, startnext & Co. Auch gibt es die nicht so ruhmreichen Verläufe, in denen das Geld für nix weg ist. M.M.n. wird es auf "etablierte Anbieter" und "trusted Producers" hinauslaufen - Verlage, Shops, Händer, Personen die bekannt sind. Vielleicht führen kickstart & Co irgendwann auch Zertifikate ein, um mehr Umsatz zu generieren und auf die schleichende Selbtskanabalisierung zu reagieren. Und natürlich wird das virale Marketing durch Spamen und bot ähnlichen Posting in Foren & Spieleblogs zu den laufenden Projekten bei kickstart & Co zunehmen. Fast schamvoll wird dann wer noch über ein Spielprojekt schreibe, mit dem er nichts am Hut hat, aber es totzdem gut findet und supporten möchte. Aber egal ob Fluch oder Segen - Crowdfunding existiert und wird nicht wieder abgeschafftt.


    Bei Duchamp hätte ich fast das erstemal mitgemacht bei einem crowedfuning Projekt: Mal so ein Spiel mit fördern, Graphik & Thema sagten mir zu, Duchamp scheint unbekannterweise doch glaubwürdig bei mir, aber ich benötige so ein Spiel nicht.


    Tja, und so bleibe ich crowedfundingjungfernlich...

  • Zitat

    Original von Sir PechBei Duchamp hätte ich fast das erstemal mitgemacht bei einem crowedfuning Projekt: Mal so ein Spiel mit fördern, Graphik & Thema sagten mir zu, Duchamp scheint unbekannterweise doch glaubwürdig bei mir, aber ich benötige so ein Spiel nicht.


    Vollkommen richtig, dass du und nicht unterstützt hast! Ich möchte nicht, dass das Spiel auf Ablehnung bei den Käufern stößt, die ich womöglich auf eine falsche Fährte gelockt habe. Offenbar hat es geklappt, deutlich zu machen, was für eine Art Spiel es ist (interaktiv, strategisch, kommunikativ, zockerig, seehr spannend, aber eben nicht zuverlässig planbar), so dass selbst jemand wie du, der knapp vorm Unterstützen steht, nicht "eingefangen" wird, und dann nachher enttäuscht vom Spiel ist.
    Letztes Jahr beim Essen-Stand der Lamont Brothers ging es mir ähnlich. Ich habe einigen potentiellen Käufern geradezu abgeraten, das Spiel zu kaufen. Und bei derartigen Projekten ist es ja ähnlich. Am Donnerstag in Essen kann man es auchnicht spielen, weil die Lamonts schlicht mit dem Verkauf zu viel zu tun haben. Spielt man es am Freitag probe, ist keines zum kaufen mehr da. Als ich Gordon davon erzählte, wie ich als Deutscher Spieleberater einigen vom Kauf abgeraten hätte (weil sie ausschließlich komplexeres gut fanden und mich gefragt hatten, wie komplex Spellbound denn sei), meinte er nur, dass sei absolut in seinem Sinne!
    Viel CF-Projekte marktschreien mir etwas zu sehr, wie dolle das Spiel für buchstäblich jede Zielgruppe sei! Da lasse ich dann automatisch die Finger davon.

    Es gibt keine guten oder schlechten Spiele. Nur Spiele, die mir liegen und welche, die nicht meine Tasse Tee sind.

  • Mir ist es inzwischen auch zu viel geworden.


    Vor zwei Jahren habe ich EMINENT DOMAIN und 1955: THE WAR OF ESPIONAGE unterstützt; da war gerade ALIEN FRONTIERS als das große Vorzeigeprojekt durch.
    Aber schon bei den beiden Spielen wurden zumindest die Zeitpläne nicht gehalten. Dennoch sind am Ende gute Spiele dabei rausgekommen.


    GLORY TO ROME: BLACK BOX war ja schon eine Zitterpartie, ob das Ding denn je wirklich bei uns ankommt. Immerhin konnte man das dann auch wieder sehr gut verkaufen - wie pbL geschrieben hat: Nimmst Du die exklusiven Sachen mit, dann ist es sehr viel besser zu verkaufen.


    Danach bin ich erst wieder eingestiegen bei Queen Games mit EDO - welches toll funktioniert hat! Und danach, von der Freude darüber, gleich noch bei URBANIZATION, welches (für mich) eine echte Gurke ist. Und dunkle Wolken auch am Horizont bei EDO: Die versprochene Erweiterung wurde auch wieder und wieder verschoben. Klar. Da ist nicht mehr so viel zu holen für den Verlag, weil viele Erweiterungen schon bezahlt sind (durch Kickstarter) und viele der damaligen Unterstützer haben wohl ihr Grundspiel verkauft - so dass auch gleich OVP Erweiterungen zum Verkauf angeboten werden...


    Ansonsten ist es auch so, wie schon gesagt wurde: Zoll & Versandkosten ruinieren meist den Preis, so dass man sich die Spiele besser im Laden kaufen kann - dort gibt es das Spiel dann meist gleichzeitig, oder auch früher - und gerne auch billiger...

  • Zitat

    Original von ahdiabolo
    Ich habe mir, ähnlich wie Du, auch schon über das Thema Gedanken gemacht. Ich finde es derzeit auch mehr als beunruhigend, wenn die großen Verlage der Branche das Spiel über Kickstarter anbieten, denn das hat lediglich etwas mit Gewinnmaximierung zu tun.


    Das verstehe ich nicht. Was ist schlimm daran, wenn ein größerer Verlag ein Spiel auf diese Weise realisiert?


    Es kommt doch wohl sehr darauf an, wie das Projekt genau aufgezogen wird. Wenn man wie bei Queen Games das Gefühl hat, dass hier vor allem ältere Spiele auf diese Weise mit verkauft werden sollen, kann man das sicher merkwürdig finden. Aber weshalb soll ein Verlag nicht diese Chance nutzen, ein Spiel umzusetzen, das er sonst vielleicht gar nicht gemacht hätte?


    Und noch etwas: Risikominimierung ist nicht gleichbedeutend mit Gewinnmaximierung!

  • Klar, in der freien Marktwirtschaft ist das alles möglich. Ich verurteile ja auch nicht die Verlage, dass sie die Chance Kickstarter nutzen um ihr Risiko zu minimieren. Dennoch spielt da der Wunsch nach mehr Profit meiner Meinung nach auch eine große Rolle.
    Sails of Glory z.B. von Ares (nur ein Beispiel von vielen) hätte auch genügend Käufer über den normalen Weg gefunden, aber bei einem Kickstarterprojekt gibt es halt unterm Strich mehr für den Verlag.
    Außerdem ist es ja wohl Fakt, dass durch den Direktvertrieb der Verlag die Kosten des Zwischenhändlers spart und dann kann ich schon von Gewinnmaximierung sprechen.

  • HI,


    Schlimm daran ist nix, ausser das ich als Kunde das komplette Risiko trage.


    Muss jeder selber entscheiden. Ich betrachte Kickstarter als Vorbestellung mit dem Nachteil das man eine wesentlich erschwerte rechtliche Handhabe hat und das Geld vorstreckt. Also nicht wirklich etwas was für mich als Kunde einen grossen Vorteil bringt.


    Das "anfüttern" durch im Grunde pure Fan-Gimmicks ist im Einzelfall ok, in der breiten Masse stumpft man dann aber ziemlich ab und das wird uninteressant (für mich zumindest).


    Eine einfache, ehrliche Vorbestellung gut es auch (ist sogar wesentlich besser für mich als Kunde).


    Atti

  • Wo ist der theoretische Unterschied zwischen der Gewinnmaximierung eines Verlages (=teuer verkaufen) und der einer Privatperson (=billig kaufen)?
    Ich halte beides für legitime Ansinnen. Mir wäre nicht einleuchtend, warum das eine "gut", das andere "negativ" zu bewerten wäre.


    Insbesondere, da ja der Kauf eines Spiels - ob bei KS oder sonstwo - immer noch freiwillig geschieht (obwohl es sich bei ganz tollen Spielen anders anfühlt).

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  • Ich habe es lediglich als "beunruhigend" bezeichnet.
    Wenn sich das Ganze auf kurz oder lang durchsetzt und so weiter seinen Weg geht, dann wird es immer schwerer für den kleinen Spiele-Laden um die Ecke, der es eh schon schwer hat.
    Versteht mich nicht falsch: Ich "backe" auch viel und gerne und ich habe das Ganze nicht als negativ bezeichnet.
    Nachfrage und Angebot eben. Jeder wie er will und wie die anderen mitspielen.

  • Bisher war es für mich mehr Segen als Fluch (das gejammere meines Bankkontos mal ausgenommen).


    Ob ich ohne CF Spiele wie "Miscatonic School for Girls", "Police Precint", "Ground Floor" oder das fantastische "Agents of SMERSH" in den
    Händen halten könnte, weiss ich nicht.
    Richtige Gurken (Achtung: mein Geschmack) waren bisher bis auf ein zwei Ausnahmen nicht dabei.
    Die habe ich zu einem guten Preis wieder verkaufen können.


    Und wenn ein Verlag wie CoolMiniornot mit Zombicide 2 um die 2,2 Mio USD und 9000 Backer erreicht, muss wohl irgendwas an der Methode dran sein,
    bzw. das Originalspiel wohl nicht sooo schlecht sein ;) Das sind Stückzahlen, da träumen die meisten Verlage nicht mal von.


    Das es zu Verschiebungen kommt, kümmert mich nicht weiter. Das passiert auch oft genug bei "normalen" Spielen. Da habe ich kein Problem mit.
    Und auch nicht mit Risikominimierung oder Gewinnmaximierung. Ist doch vollkommen legitim. Wenn ich als Unternehmer mehr Gewinn erzielen kann oder Kosten und Risiken senken kann, wäre ich ja dumm, wenn ich es nicht machen würde.
    Ob das dann immer klappt, ist was anderes.


    Zuerst war ich auch skeptisch, was das "Ausnutzen" des CF Booms von etablierten Verlagen angeht. Aber warum nicht?
    Man kann es ja versuchen. Der Erfolg wird zeigen, ob es Sinn macht oder nicht. Allerdings werden die Zahlen wohl nicht so hoch werden,
    wenn man keine Vorteile gegenüber dem normalen Kauf hat. Mögen es der Preis, Vorbesteller-Garantie oder Stretch-Goals sein.
    Wie Thygra schon schrieb, sollte es aber nicht zum Abverkauf von alten Spielen benutzt werden, irgendwie ist CF nach meinem Empfinden dafür nicht
    gemacht worden.


    Allerdings stimmt mich ein wenig die Masse nachdenklich. Das ist so wie jeden Tag Spielemsse in Essen ;) Und die interessante Spiele rauszufiltern, wird
    dadurch auch immer schwerer.
    Ich gehe allerdings davon aus, dass sich das selbst regulieren wird.

  • Zitat

    Original von ahdiabolo
    Außerdem ist es ja wohl Fakt, dass durch den Direktvertrieb der Verlag die Kosten des Zwischenhändlers spart und dann kann ich schon von Gewinnmaximierung sprechen.


    Nö, das ist kein Fakt, sondern deine Meinung. ;)


    Zum einen ist der Direktvertrieb auch mit deutlich mehr Aufwand verbunden als der Vertrieb über Zwischenhändler. Zum anderen kommt es auf die Handelsspanne an, die der Verlag kalkuliert. Die kann auch ohne Zwischenhändler niedriger sein als mit Zwischenhändler, je nach dem Rechenansatz des Verlags.


    Das Verlockende am Crowdfunding ist nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Vorfinanzierung.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Zitat

    Original von Thygra
    [quote]Original von ahdiabolo
    Das Verlockende am Crowdfunding ist nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Vorfinanzierung.



    Oder die Abwälzung des unternehmerischen Risikos and den Endverbraucher


    ...und genau deswegen finde ich es unlauter, wenn "große" Verlage das tun. Insbesondere dann, wenn der Verlauf des Projekts so unbefriedigend läuft, wie beispielsweise bei Queen Games - siehe Escape.


    Generell finde ich es gut, dass es Crowdfunding gibt, beteilige mich aber bei großen Verlag nicht (mehr) daran. Auch kleinere Projekte im Spielebereich mag ich nicht mehr unterstützen, ich fühle mich da spielemäßig einfach zu satt.


    Was das "Aussterben" der Spieleläden angeht, muss man glaube ich zwischen dem US-Amerikanischen und dem deutschen Markt differenzieren. In den USA schadet Kickstarter den FLGS eher, da Kickstarterprojekte Kunden abziehen _können/könnten_ - die gekickten Spiele sind eben schon verkauft und das Geld ist nicht in die Kasse der lokalen Geschäften geflossen. Für den deutschen Spieleladen bietet Kickstarter wohl eher Chancen, da viele deutsche Spieler aus vielen verschiedenen Gründen nicht in den USA bestellen wollen. Hier kann ein deutscher Laden dann einspringen.

  • Zitat

    Original von ahdiabolo
    Wenn sich das Ganze auf kurz oder lang durchsetzt und so weiter seinen Weg geht, dann wird es immer schwerer für den kleinen Spiele-Laden um die Ecke, der es eh schon schwer hat.


    Möglicherweise ist es eine Chance eines Zusatzangebotes: Der Spieleladen organisiert das CF lokal. Aber das Ganze wird zum Bumerang, denn


    Zitat

    Original von Thygra
    Das Verlockende am Crowdfunding ist nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Vorfinanzierung.


    Was passiert, wenn die Käufer beim Spieleladen vertragsbrüchig werden? Vom Kauf zurücktreten, umtauschen oder gar nicht auftauchen? Der Laden muss vorher das Geld eintreiben, aber was passiert wenn das Spiel nicht erscheint, seine Käufer ihr Produkt haben wollen?


    Für junge Juristen ein neues Spezialgebiet des Handelsrechts. Zumindest die Arbeitsplätze sind gesichert ...


    duchamp:
    Allein wegen der Einstellung, finde ich, dass Dein Projekt realisiert werden sollte - Du hast den Erfolg verdient. Also crowedfunde ich doch mit ? :secret:

  • Zitat

    Original von Sir Pech
    duchamp:
    Allein wegen der Einstellung, finde ich, dass Dein Projekt realisiert werden sollte - Du hast den Erfolg verdient. Also crowedfunde ich doch mit ? :secret:


    Freut mich, dass mein Standpunkt positiv aufgenommen wird. :)


    Man kann ein Spiel, das einem nicht liegt, übrigens auch jemandem schenken, dem solche Spiele eher liegen ... :floet:
    ... unterstütze aber auch nur Spiele, die MIR (zu) liegen (scheinen). Wäre ja noch schöner. Kann dich also verstehen.


    Domus Domini ist übrigens in der Finanzierungsphase ... mit Regel (leider ohne Bilder, und nur die Grundspielvariante ...)
    http://www.startnext.de/domus-domini

    Es gibt keine guten oder schlechten Spiele. Nur Spiele, die mir liegen und welche, die nicht meine Tasse Tee sind.

  • Zitat

    Original von Sir Pech
    Für junge Juristen ein neues Spezialgebiet des Handelsrechts. Zumindest die Arbeitsplätze sind gesichert ...


    Nein, da ist nichts "neues" dran. Solange das in Deutschland stattfindet, gibt es Gesetzte und es ist juristisch alles auf einem wohlbekannten Terrain.
    Es ist ein ganz normaler Vertrag.


    Via Kickstarter stellt sich das allerdings nicht so dar, denn ich mag zwar in Deutschland Leben - kickstarter ist aber in Amerika .... und wo der Projektbetreiber sitzt kann noch wo anders sein.


    Es ist rechtlich nix anderes als wenn ich zum Obi gehe und die die Wahre nicht vorrätig habe. Dann bestelle ich diese und bezahle sie auch gleich. Die Wahrenlieferung wird dann gleich in einem Rahmen festgelegt. Bzw. wenn ich das Online mache ... weiss nicht ob es beim Obi geht :)


    Bei Kickstarter ist das Geld erstmal weg und man hofft das man irgendwann mal ein Produkt erhält. Wenn nicht: Schulterzuck - da hat man kaum eine Handhabe.


    Atti

  • Wurde ja schon viel geschrieben und auch viele Dinge dennen ich zustimme. Crowdfounding fand ich erstmal eine super Idee. Gekickstart habe ich bis dato noch nichts. So war mir der Preis einfach meist mit Zoll etc. zu hoch.


    Bei Startnext habe ich Limes, Omerta und nun Steam Noir. Limes hingegen habe ich nur unterstützt weil ich vor einigen Jahren das Spiel als Prototyp auf einer Messe gespielt habe und der Autor mich überzeugt hat. Omerata weil der Preis gestimmt hat und Steam Noir weil ich einfach überzeugt bin das, das Spiel der knüller ist.


    Ich stehe auf Intriegen, Bluff und das alles in einer kurzen Spieldauer passt. Noch dazu habe ich den Autor zwar erst einmal getroffen aber weis das er aktiv in der Spieleautorenszene unterwegs ist und weis auf was es ankommt.


    Was mich aber total nervt sind die Finanzierungsstufen. Ok ich bin je jemand der kauft kaum eine Erweiterung. Und mir ist es auch egal ob ich nun die Erweiterung habe oder nicht. SOLANGE sie nicht Spielrelevant ist, heißt das Spiel um ein vielfaches besser macht. Das finde ich auch an Steam Noir gut hier gibt es so einen Quatsch erst garnicht. Der Autor hat allles was wichtig ist in das Spiel gepackt und alles was es nicht braucht hat er weggelassen. Die Finanzierungstufen sind irgend welche "Fan"gimmicks die man braucht oder nicht.

    Gut finde ich da schon irgendwelche Strech Goals. Will heißen etwas das dazu kommt wenn alle zusammen genug Geld zusammen kommen. Muss aber auch nicht sein.


    Was mich total nervt wenn Verlage ihre Spiele vorfinanzieren. Ok gut da finde ich muss man auch noch einmal unterscheiden. Bei Spielworxx finde ich das gut. Das ist ein kleiner Verlag und hier finde ich es sinnvoll so etwas zu machen. So kann er schoneinmal abklopfen wie viele denn interesse haben. Ist aber auch nichts anders als P500 also so what. Und wenn dann dadürch der Preis noch gesenkt werden kann, gerne.


    Bei Spiele wie Edo frag ich mich ob die nicht auch auf herkömmlichen Weg verlegt werden können. Ich wollte mir eigentlich eins kaufen habe aber noch nie eins in irgend einem Shop gesehen. Dadürch ist das Spiel für mich gestorben.

  • Zitat

    Original von Attila
    Es ist ein ganz normaler Vertrag.


    Ein kleines Edit, weil ich jetzt erst den Beitrag von Sir Pech gelesen habe.
    Falls du dich nur auf das Beispiel beziehst, dass ich das KS-Spiel hier bei meinem Händler vor Ort vorbestelle und der Händler die KS-Kampagne
    durchläuft, gebe ich dir Recht - dann habe ich einen normalen Kaufvertrag (sorry).


    Unterstütze ich selbst das Projekt, wird es allerdings etwas schwieriger.
    Ganz einfach zu sagen, es handele sich um einen klassischen Kaufvertrag, dürfte es in der juristischen Praxis wohl nicht sein.
    Das Crowdfunding als Form der Ressourcenbeschaffung über die Internetöffentlichkeit ist
    juristisch bisher nur wenig erschlossen und die Einordnung in das bestehende Recht teilweise schwierig.
    (Also allgemein gesagt und nicht nur auf Brettspiel etc. bezogen) Also keineswegs handelt sich dabei um einen alten Hut.


    Reines Kaufrecht z.B. findet grds. immer nur dann Anwendung, wenn die Fälligkeit der Zahlung des Förderungsbeitrages vom Anbieter
    unter der aufschiebenden Bedingung steht, dass der gewünschte Erfolg auch eintritt (so bei Kickstarter - da allerdings das Problem des Anbieters in den USA).
    Wird der Betrag z.B. wie bei der Spieleschmiede aber bereits bei Förderung fällig und entsprechend abgebucht, wird die Sache schwierig, da diese Voraussetzung fehlt
    und es wird alles andere als "klassisch". Mal abgesehen davon, dass ich ja vom Grundgedanken des Crowdfundings Geld dazu beitrage, dass es hergestellt werden kann
    und ich nicht einfach etwas kaufe - das geht am Charakter des Kaufvertrags vorbei. Besser sieht man das, wenn man z.B. Filme, soziale Netzwerke, etc. unterstützt,
    wo man keine klassische Sache im Gegenzug erhält. Es ist dann jedenfalls nicht nur reines Kaufrecht anwendbar,
    weil auch Merkmale andere besonderer schuldrechtlicher Verträge vorliegen, eine Art Mischvertrag oder Vertrag sui generis,
    so dass sich die Frage ergibt, welches Vertragsrecht anzuwenden ist. Ganz normal ist das jedenfalls nicht und es ist etwas anderes,
    als wenn ich eine fertige Ware bestelle und per Vorkasse bezahle.


    Man muss sich vlt. auch Gedanken machen, wer Vertragspartner ist und wer im Falle einer Leistungsstörung haftet.
    Für mich ist das auf den ersten Blick nicht immer sofort erkennbar. Dass z.B. die SO "lediglich Vermittler" ist, dürfte wohl kaum haltbar sein.
    Im Gegensatz zu beispielsweise eBay ist die SO ja gerade nicht bloß Empfangsvertreter der für den Kaufvertrag hinsichtlich des Spiels notwendigen Willenserklärungen,
    sondern übernimmt ja die zum Schuldvertrag gehörenden dinglichen Verfügungsgeschäfte (Übereignung Geld / Ware).
    Wer also wochenlang Geld in fünfstelliger Höhe "bunkert" und bereits daraus Früchte zieht, der kann auch als Anbieter ggü. Verbrauchern schnell haftbar sein
    (er kann sich ja womöglich im Innenverhältnis schadlos halten).


    Alle Äußerungen hier sind ohne Gewähr und nur aus dem Bauch heraus, um aufzuzeigen, was das Thema Crowdfunding juristisch für Probleme aufwerfen könnte und stellen keine Rechtsauskunft dar.


  • Du beziehst dich doch auf den Fall, dass jemand bei einem Händler ein KS Spiel vorbestellt bzw. es darüber abwickelt.


    1. Kauf zurücktreten: Muss man auch bei einer normalen Vorbestellung mit rechnen als Verkäufer
    2. Umtausch wegen beschädigter Ware ist schwierig bzw. langwierig, weil bei KS der Verkäufer in den USA sitzt. KS akzeptiert nur Gesellschaften mit einem
    Sitz in den USA. ist aber das Gleiche wie bei einem Importspiel
    3. Freu sich der Verkäufer, weil er ja evtl. das Spiel auch vorfinanziert bekommen hat. Und wenn nicht, siehe 1.


    Wenn das Spiel nicht erscheint, kriegen die Personen ihr Geld zurück.


    Hier ist juristisch kein Neuland zu entdecken. Kickstarter ist nichts weiter wie die Vorbestellung eines Importspiels bei einem Händler. Nur mit dem Unterschied der Vorfinanzierung, die der Händler ja mit seinen Kunden nicht unbedingt machen muss.

  • Hi,


    Ganz genauso wie freak sehe ich es auch.


    Auch wird immer so ein boahei drum gemacht, das es ja "ach-was-neues" ist ... das ist es nicht. Es ist uralter Wein mit neuem Namen ...


    WIe ich schon im Spielbox-Form geschrieben hast ist Crowdfound ein Werkzeug. Wie man es einsetzt entscheidet darüber ob's gut oder schlecht ist.


    'n Hammer ist halt schlecht zum Schrauben in die Wand zu schrauben ...



    Atti

  • Moin moin,


    für mich konnte ich bisher noch nicht einen einzigen positiven Effekt bei Kickstarter und co. finden.


    Wie viele andere bin ich da sogar eher abgeneigt selber die Vorfinanzierung in diesem Maße zu unterstützen,
    zumal es bei vielen aktuellen Projekten für mich ebenfalls nach reiner Risikominimierung/Gewinnmaximierung/Direktvertrieb aussieht.


    Zitat

    Original von Thygra
    ...
    Aber weshalb soll ein Verlag nicht diese Chance nutzen, ein Spiel umzusetzen, das er sonst vielleicht gar nicht gemacht hätte?
    ...


    Da wundere ich mich schon manchmal über die Summen.


    Da ist das Risiko zu hoch ein Spiel "normal" vorzufinanzieren und dann findet man als Finanzierungsziel Marken wie 7.000 - 10.000 Dollar.
    Sorry, aber das klingt für mich nach normalem und überschaubaren Risiken für einen Verlag.
    Da ist doch die Messlatte mit Absicht niedrig gehalten, garantiert auch mit Angst vorm Scheitern (arbeit für die Katz/negatives Image).


    Das Thema Erweiterungen wurde hier ja auch schon mehrfach angesprochen:


    Warum sollte ich teilweise eine Erweiterung direkt mitfinanzieren, wenn ich noch nicht mal weiß das Basisspiel überhaupt was taugt.
    Für mich bieten sich als Autor/Verlag doch mit Erweiterungen auch immer die Möglichkeit Erfahrungen/Feedbacks der Spieler einfließen zu lassen und mein Spiel auch ein Stückchen besser zu machen. Das wird doch hier total verschenkt oder nicht ?


    Normaler Mehrwert (z.B. 1 Held mehr bei erreichen von Summe XY) finde ich da in Ordnung. Ist dann wirklich ein anerkennen bei sehr guter Vorbestellung.



    Was mir ebenfalls noch fehlt sind da wirklich die "sinnvollen" Anreize.
    Wenn schon Vorfinanzieren und Risikominimierung, dann doch bitte auch die komplette Produktpalette nutzen!


    - Beispiel Queen Games: Warum gibt es da für einen Aufpreis nicht zum Beispiel die von einigen gewünschten deutschsprachigen Karten ?
    Zumal ja immer gesagt wird, dass sich die Kosten dadurch erhöhen würden. Hier hab ich doch die Möglichkeit die Kosten 1zu1 dem Kunden weiterzugeben.
    Ganz ehrlich: So schwierig kann es nicht sein sich einen Kartensatz extra drucken zu lassen.
    Sowas kann man doch mal über Kickstarter versuchen umzusetzen oder nicht ?
    Spiel mit engl. Karten 40 Euro -> Spiel mit englischen Karten plus dt. Karten 45 Euro.



    - Warum macht man nicht mal eine deluxe-Ausgabe oder zumindest Teile davon als Kickstarter ?
    Ich gebe IMMER gerne ein paar Euros mehr aus, wenn z.B. die Figuren bereits bemalt sind.

    - Oder Neuauflagen bzw. eingedeutschte Versionen ?
    Was ich mir z.B. wünschen würde: eine eingedeutschte Version von z.B. der Claustrophobia Erweiterung.

    Solche Sachen kann man als Verlag doch mit Sicherheit neben der Betreuung von Neuheiten etc. nach und nach anstossen.
    Das Produkt ist ja grundsätzlich vorhanden und erprobt.


    Erste Grüße Nupsi


    2 Mal editiert, zuletzt von Nupsi ()

  • Hallo miteinander!


    Auch wenn ich mich bislang noch nicht aktiv beteiligt habe, so finde ich die Diskussion hier doch sehr spannend. Eine kleine Sache habe ich grade auf Boardgamgeek gefunden, die ich einfach mal hier in die Runde werfen möchte.


    In seinem BGG-Blog schreibt Michael Mindes, der Besitzer von Tasty Minstrel Games (TMG), bekannt etwa durch Belfort, Ground Floor oder Eminent Domain, fünf große Vorteile, die ihm Kickstarter bringt (neben dem Vorteil, das Geld sofort zu haben).


    http://www.boardgamegeek.com/b…starter-other-than-up-fro


    Zusammengefasst:
    #1) Größere Aufmerksamkeit für die einzelnen Titel
    #2) Kostenersparnis durch Massenproduktion
    #3) Neue Schwungkraft für existierende Titel durch Erweiterungen über Kickstarter
    #4) Bessere Interaktionsmöglichkeiten mit Fans
    #5) Es erlaubt ihm, sich Vollzeit der Spielemacherei zu widmen.


    Finde es ganz nett, mal Gedanken eines Profiteurs dazu zu lesen, und mit den Punkten 1 und 4 hat Herr Mindes zumindest derzeit auch recht (Das mit der Aufmerksamkeit ändert sich natürlich, wenn es immer mehr Kickstarter-Projekte gibt)


    #2 und #5 bestätigen schlicht das, was viele hier schon geschrieben haben: Es landet mehr Kohle beim Verlag, und dadurch hat der Verleger einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Höhere günstigere Stückzahlen, damit bessere Möglichkeiten, Spiele bei großen Vertrieben zu platzieren und somit bekannter zu machen.


    #3 kann ich persönlich nicht nachvollziehen, da sich das genauso auf Erweiterungen übertragen lässt, die nicht mit Kickstarter finanziert werden.


    So :)

  • Zitat

    Original von Tequila
    Naja, eher so, das durch den Kickstarterhype noch mal ältere grundspiele ein wenig "heat" abbekommen und nochmal in den Fokus der Gemeinde gerückt werden, wenn man eine Erweiterung dafür über Kickstarter realisiert...


    Ja, so verstehe ich Mindes auch. Aber denselben Effekt haben Erweiterungen auf "herkömmlichem" Weg doch auch...

  • Liegt ja an jedem selbst ob man bereit ist Geld für etwas zu investieren oder nicht.


    Bestes Beispiel Pro Crowdfunding ist Star Citizen. Und wer zweifelt schon daran, dass Chris Roberts ein sehr sehr sehr gutes Spiel abliefern wird. Positiv ist vorallem, dass ein Spieleentwickler nicht mehr abhängig vom Publisher ist, sondern die eigene Community mitfinanzieren kann, so dass auch Spielelemente umgesetzt werden die kein direkten Cash für den Publisher bringen ;)

  • Zitat

    Original von Zwecklos
    Ja, so verstehe ich Mindes auch. Aber denselben Effekt haben Erweiterungen auf "herkömmlichem" Weg doch auch...


    Nicht, wenn du Aussage 3 im Zusammenhang mit Aussage 1 betrachtest.