Trajan Quined Games Masterprint

  • Habe gesehen, das Quined Games ihre Essen-pre-orders geschaltet haben. In der Masterprintserie gibt es aktuell Trajan für 23.-€ und Homesteaders für 18.-€. in Zeiten der Neuheitenflut gehen ja so manche Schätzchen unter. speziell Trajan interessiert mich. Wie würdet ihr das Spiel heute einstufen, gerade wo aktuell die neuen Feldspieler Rialto, Brügge und BoraBora großes Thema sind und Es um Trajan still geworden ist. Spielt das noch jemand von euch


    ... Außerdem gibt es Carson City für 18.-, Reef Encounter, Alba Longa und El Capitan für Schlappe 9.-Euronen.


    wie würde die Diskussion ausfallen, wenn Trajan das letzte Feldspieler wäre, hm? Ich bin gespannt...



    ...nein, ich bin nicht mit dem Verlag verwandt oder irgendwie verbandelt. Habe damals Trajan liegen lassen, weil ich mich noch mit BuBu austoben musste...

  • Ein Spiel wird ja nicht per se schlechter nur weil es von neueren Spielen überschattet wird.


    Ich habe Trajan noch nie gespielt, aber auch noch keines der danach veröffentlichen Feld-Spiele. Würde mich das Spiel denn interessieren, dann wäre es mir reichlich egal wie gut die neuen Feld-Spiele ankommen und ob andere Spieler Trajan überhaupt noch spielen oder nicht. Wenn mich Trajan interessiert dann spiele ich Trajan, wenn nicht dann halt nicht. Spiele-Hipster werden natürlich immer nur den neusten Feld auf dem Tisch haben, alles andere wäre ja ein Sakrileg. Aber man muss sich an der "cult-of-the-new" Sekte ja kein Vorbild nehmen.


    Die Intention deiner Frage erschliesst sich mir nicht wirklich - oder suchst du hier tatsächlich nur nach einer "Absolution" für den geplanten Trajan-Einkauf (weil es nicht mehr der neuste Schrei in der Spiele-Szene zu sein scheint)? :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Elektro ()

  • TRAJAN ist ein sehr gut funktionierendes Spiel, dass mehrere Strategien zum Sieg anbietet. Einige sind dabei mit mehr Zufall/Risiko behaftet als Andere. Man hat also die Wahl, wie viel Risiko man haben möchte.
    Auf der Anderen Seite steht der Mankala-Mechanismus zur Aktionswahl, der nicht ganz so intuitiv zu erfassen ist, wie andere Mechanismen. Da dieser auch gleichzeitig die Geschwindigkeit des Spiels steuert UND auch noch Bonus-Plättchen aktivieren kann, kann dieser Mechanismus mitunter zu langen Grübeleien bei einem Spieler führen.


    Ich selbst habe das Spiel wieder verkauft/vertauscht, weil es zwar ein mechanisch sehr toll funktionierendes Spiel ist, aber das Thema für mich zu wenig durchgedrungen hat. Es ist eben vor Allem ein mechanisches und kein thematisches Spiel.


    Wenn Dich das nicht stört, und Du gerne ein strategisches Spiel mit einer gewissen "Wegschnapp"-Interaktion hättest, dann schlag ruhig zu!

  • @Elektro:Nein, eine Kaufabsolution brauche ich in diesem Fall nicht, aber falls es hier im Forum Stimmen geben sollte, die den "Schatten" von Trajan nehmen und die berichten, dass es mittlerweile wieder einen anderen Stellenwert eingenommen habe, dann würde mich das irgendwie "beeinflussen"... :)


    ich finde es doch immer wieder sehr interessant, wenn hier im Forum über Spielerfahrungen der Marke "Spiel XY neuentdeckt, war irgendwie untergegangen", "wieder herausgeholt" oder " neue alte Perle", usw., berichtet wird...


    Wo ich Dir Recht geben muss: Gerade bei geplanten Neuheiten, also Spielen, die ich echt auf dem Radar habe, über die es aber noch keine bis wenige Spielerfahrungen gibt, lasse ich mich durch ähnliche Einschätzungen anderer Geeks gerne "beeinflussen", siehe interessante Geeklisten auf BGG oder auch hier...dann passt das mit der "Kaufabsolution"... :freu:

  • Ich würd' ja Reef Encounter und Homesteaders bevorzugen, insbesondere bei den genannten Preisen. Trajan schätze ich in etwa so ein wie [Tom]: Mechanisch ok, aber irgendwie doch zu sehr Punktesalat und zu wenig thematische Integration. Da gibt es einige Feld-Spiele, die ich mehr schätze.

  • Zitat

    Original von [Tom]
    Wobei man Trajan ja zugute halten muss, dass es mit dem Mankala-Mechanismus schon etwas Besonderes ist - sofern man wert darauf legt, spezielle Mechaniken in seiner Spiele(an)sammlung repräsentiert zu sehen... :)

    Ja, in der Tat. Trajan ist definitv ein gutes und in Teilen auch innovatives Spiel, aber ein bisschen mehr Schliff wäre imho gut gewesen. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass es bei alea in gleicher Forum erschienen wäre.
    Meine Hoffnung war "damals" (10/2011), dass sich ein anderer Autor des Mechanismus bedient und ein stimmiges Spiel drum bastelt. Stefan Feld selbst steht ja scheinbar nicht so auf Recycling seiner (guten) Ideen.

  • Trajan ist neben Notre Dame der einzige Feld der mir gefeld... autsch... gefällt. Gespielt habe ich natürlich nicht alle, ein Feld Fanboy wird aus mir wohl auch nicht mehr. Brügge fand ich noch ganz nett, Macao ebenso - mit den allseits beliebten Burgen kannst du mich aber jagen, das ist bei mir in der Kategorie superzäher Langweiler gelandet.


    Wie immer also: alles Geschmackssache, aber Trajan kriegt von mir :up:

  • Trajan:
    Ein typischer Feld mit einer innovativen Idee (Mancala auf Brettspiel übertragen), sonst zu vielen Wegen und Klein-Klein Sachen (sozusagen x Spiele in einem) und am Ende wieder der Siegpunkte Overflow...


    Ich habe meines auch wieder verkauft.


    Ich empfinde Brügge oder BuBu als sehr gelungen. Manchmal ist einfach mal weniger = mehr!

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Homesteaders für 18 Euro ist schon ein heftiges Schnäppchen. In den TMG-Auflagen hat es als Import noch den dreifachen Preis gekostet. In der internationalen Masterprint-Neuauflage dann nur noch die Hälfte des Preises des Originals von TMG. Und jetzt beginnt der Resteverkauf.


    Dabei werden Spiele eigentlich nicht wirklich schlechter über die Jahre, wenn die damals schon ausreichend gut waren in ihren Genres. Oder doch?


    Wer wirklich mit zwei Jahren Verzögerung die gereiften und verbilligten Neuheiten von damals kauft, hat inzwischen eigentlich nur Vorteile. Gibt eh genug Neuheiten-Jäger, so dass es die besten Spiele sowieso immer wieder verbessert in diversen Neuauflagen gibt und der ganze Durchschnitts-Neuheiten-Rest wird eh ausgesiebt dabei.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • In meiner Spielerunde wird Trajan immer noch gern gespielt. Ich selbst habe es nach wie vor in meiner Sammlung und spiele es auch online gern (boiteajeux.net). Der Mankalamechanismus gefällt mir gut aber manchmal ist er einem auch im Weg. Benötigt man dringend eine bestimmte Aktion um zum drohenden Rundenende die Bedürfnisse zu befriedigen könnte dies zu spät sein, da man nicht mehr an die passenden Aktionen kommt. Aus meiner Sicht steckt nicht zu viel Spiel in diesem Spiel. Ich finde es genau richtig, allerdings spiele ich es ohne große Planung und eher aus dem Bauch heraus und in unserer Spielerunde gibt es auch keine Grübler. Das macht Trajan für mich nach wie vor zu einem angenehmen Spielerlebnis mit origineller Mechanik.

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

  • Zitat

    Original von yzemaze
    Meine Hoffnung war "damals" (10/2011), dass sich ein anderer Autor des Mechanismus bedient und ein stimmiges Spiel drum bastelt. Stefan Feld selbst steht ja scheinbar nicht so auf Recycling seiner (guten) Ideen.


    Ich habe schon mehrere Prototypen von anderen Autoren gesehen, die diesen Mechanismus aufgreifen. Es kann also durchaus sein, dass eines Tages weitere Spiele damit erscheinen.

  • Zitat

    Original von Oliver K.
    Wild West ist zwar nicht mein Thema, aber Homesteaders hat mich jetzt neugierig gemacht. Ein wenig gelesen und ein Video geschaut: Das könnte mir tatsächlich gut gefallen. Ich glaube die 18 Euro werde ich mal ausgeben.


    Das Spiel hat nur zwei Hürden, denen man sich bewusst sein sollte:


    1. Bau-Optionen werden nach Amun-Re-Prinzip versteigert. Deshalb funktioniert das Spiel umso besser, je besser alle Mitspieler den Nutzen der aktuellen Bau-Option in Abgleich mit den zur Verfügung stehenden Gebäuden einschätzen können.


    2. Das Spiel hat eine Menge unterschiedlichster Gebäude, die in bestimmter Kombination besser zusammenwirken als eine beliebige Kombination. Um Homesteaders wirklich zielorientiert spielen zu können, sollte man deshalb alle Gebäude zumindest grob in ihren Funktionen kennen. Oder man erfreut sich in den Erstpartien an der Überraschung, was auch Spass machen kann.


    Soll heissen, die erste(n) Spielrunde(n) werden noch ein Blindflug sein und es wird wohl nur derjenige eine sinnvolle Gebäude-Kombination aufbauen können, der ausreichend Glück hat, dass die Gebäude nach und nach aufgedeckt auch zusammenpassen. In den Folgepartien spielt sich Homesteaders umso strategischer, weshalb sich eine Spielgruppe mit gleicher Spielerfahrung in Homesteaders extremer empfiehlt als in so manchen anderen Spielen.


    Mir persönlich gefällt Homesteaders weiterhin, auch weil es kaum Wartezeit gibt, weil man zeitgleich seine Hof-Planungen für die aktuelle Runde macht und in der Versteigerungsphase dann sowieso jeder Spieler eingebunden ist. Zumal eine Partie recht knackig kurz ist und einen guten Spannungsbogen bietet. Man muss nur im Blick behalten können, was man durch Markt-Kauf-Verkauf-Aktionen alles machen kann, sofern man ausreichend Trade-Marker besitzt. Mit etwas Spielerfahrung geht das aber auch schneller von der Hand.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Amun-Re mag ich nach wie vor sehr gern ;)


    Ansonsten sehe ich eine Erstpartie immer als Lernpartie - und wenn man da noch nicht alles ausloten kann ist das auch völlig in Ordung. Wenn man in folgenden Partien dann neue Möglichkeiten und Kombinationen entdecken kann, macht es das für mich eigentlich erst richtig interessant, es wäre ja schade, wenn man nach der erstem Partie schon alles gesehen hat. Kurze Wartezeiten kommen mir generell auch sehr entgegen. Ich finde nichts so blöde wie am Tisch zu sitzen und 5 Minuten auf meinen 20 Sekunden Zug zu warten, weil der Rest mal wieder eeeeewig braucht.


    Problematisch wird der Ansatz natürlich bei Spielen, die beim ersten Spiel schon floppen und wo man dann gar keine Lust mehr auf Folgepartien hat. Homestaders scheint dem was mir persönlich gefällt aber durchaus entgegenzukommen - allerdings ist mein Geschmack nicht unbedingt Massenkompatibel (Agricola? Terror Mistica? Puerto Rico? Burgen von Burgund? Pack ich alle freiwillig nicht mehr an. )

  • Also jetzt muss ich mal intervenieren: Die drei Spiele Carson City, Trajan und Homesteaders sind zu dem Preis gar keine Frage mehr, da macht man nix falsch. Das sind drei meiner Lieblingspiele, wenn man strategische Spiele mag. Ein guter Plan wird am Ende belohnt. Gut Trajan mag etwas trocken daherkommen, aber das Spiel ist wie der römische Kaiser: souverän, wegweisend und vorrausschauend. Ich spiele es heute noch immer gern.
    Carson City finde ich thematisch sehr passend und interaktiv, was Trajan mit dem Mancala und seiner Mechanik nicht so ganz schafft. Homesteaders hat aus Amun Re entliehene Auktions-Elemente und 10 Runden die schnell vorbei sein können. Alle drei Spiele unterscheiden sich stark voneinander. Fazit: Gut angelegtes Geld, wenn es Dein Geldbeutel hergibt!

  • Hallo,


    unter dem Gesichtspunkt der heutigen Preisverleihung des Deutschen Spielepreis, bei dem im letzten Jahr Trajan den zwoten Rang erreichte, bin ich schon der vielen negativen Stimmen verwundert.


    Haben sich die Wähler letztes Jahr geirrt?
    Und dieses Jahr? ;)


    Ich werde auch nach über zwanzig Partien nicht müde, Trajan zu spielen. Das Thema "stört" bei diesem Spiel nicht. Von mir wird das Spiel als Optimieraufgabe des Vorgegebenen betrachtet. Es ist spannend, ob alle aufgebauten Erwartungen eintreten. Für mich ist es ausgesprochen gut unterhaltend.
    Dabei entdecke ich immer noch neue Vorgehensweisen.


    Liebe Grüße
    Nils

  • Für mich ist Trajan das zweitbeste Feld-Spiel nach BuBu und kommt auch weiterhin regelmäßig auf den Tisch. Klar ist es trocken und wenig interaktiv, aber als Optimierungsaufgabe immer wieder interessant.


    Dass Herr Feld keine Ideen recycelt halte ich aber für ein Gerücht. Gerade die Reihenfolgeleiste haben ich hassen gelernt, weil die offenbar als Ausrede herhalten muss kein ordentliches Balancing zu betreiben. Und mit Balancing meine ich, dass jeder Spieler noch eine gleichstarke Handlungsoption vorfindet wenn er drankommt. Bei der Reihenfolgeleiste vorne mit dabei zu sein ist dabei bei Feld-Spielen immer eine gute Siegtaktik.


    Deshalb mag ich auch Trajan etwas lieber, weil dort etwas dynamischer ist, wer beim Zeitalterwechsel der Startspieler ist und wer sich dann ggf. das so wichtige Handwerker-Jokerplättchen abgreifen kann, was praktisch immer 10 Punkte wert ist.

  • Zitat

    Original von Eric
    Gerade die Reihenfolgeleiste haben ich hassen gelernt, weil die offenbar als Ausrede herhalten muss kein ordentliches Balancing zu betreiben. Und mit Balancing meine ich, dass jeder Spieler noch eine gleichstarke Handlungsoption vorfindet wenn er drankommt. Bei der Reihenfolgeleiste vorne mit dabei zu sein ist dabei bei Feld-Spielen immer eine gute Siegtaktik.


    Die Feld-Leiste, wie ich sie meist nenne, ist keinesfalls eine Ausrede für fehlende Spielbalance. Im Gegenteil, es ist meines Erachtens noch schwieriger, die Spielbalance herzustellen, wenn diese Leiste im Spiel ist. Sie ist einzusätzliches Spielelement, die das Spiel einseitig machen kann, wenn sie nicht gut balanciert ist. Somit ist sie mitnichten ein Hilfsmittel für die Spielbalance, sondern das Gegenteil davon.


    Eine gute Siegtaktik ist das Nutzen solcher Leisten nur in den ersten Partien, wenn man ein Spiel kennenlernt. Kennt man es besser, findet man auch andere Strategien, die zum Sieg führen.

  • Es mag durchaus sein, dass man bei besserer Kenntnis des Spiels andere Siegstrategien findet. Aber allgemein gibt es für mich in den Feld-Spielen viel zu oft Situationen, wo man einen extremen Vorteil hat, wenn man bei neu aufgetauchten Plättchen/Karten "First Pick" hat. Das sind dann Plättchen/Karten wo man ohne Anstrengung viele Punkte bekommt für Sachen, die man ohnehin im Laufe des Spiels tut/getan hat.


    Beispiele:
    Trajan: Handwerker-Joker-Plättchen = 10 Punkte (Drilling oder Vierling lässt sich damit eigentlich immer bilden)
    BuBu: gelbes Siegpunktplättchen mit 3 SP pro verkaufter verschiedener Warensorte = 15-18 Punkte (Waren verkauft man ohnehin um Geld zu haben für die Plättchen in der Mitte)
    Macao: bestimmte starke Gebäudekarten plus Schiffsbewegung zuerst und damit Zugriff auf die wertvolleren Warenplätze


    Oder anderes Extrembeispiel BuBu in der ersten Spielrunde: im Zweifel sind für den 4. Spieler die 6 "besten" Plättchen (insbesondere z.B. Silberminen) schon weg.


    Dazu kommt ja oft auch noch das Tiebreaker-Gewinnen über die Reihenfolgeleiste hinzu, was bei vielen seiner Spiele auch nicht so ohne ist...

  • Zitat

    Original von Eric
    Dass Herr Feld keine Ideen recycelt halte ich aber für ein Gerücht.

    Das habe ich auch nicht geschrieben ;)


    Zitat

    Original von widow_s_cruse
    unter dem Gesichtspunkt der heutigen Preisverleihung des Deutschen Spielepreis, bei dem im letzten Jahr Trajan den zwoten Rang erreichte, bin ich schon der vielen negativen Stimmen verwundert.
    Haben sich die Wähler letztes Jahr geirrt?

    Das muss ja nicht zwangsläufig ein Widerspruch sein. Trajan ist für mich nach wie vor das beste Spiel der TopTen des DSP 2012. Das liegt aber weniger an Trajan selbst, sondern viel mehr daran, dass mich ein Großteil der gewählten Spiele sowas von überhaupt nicht interessiert.


  • Das mag ich übrigens auch an MACAO nicht so sehr: Der letzte Spieler bekommt meist nur noch mistige Gebäude/Personen... :(