Nicht was, sondern wo habt ihr gekauft?

  • Natürlich verfügen wir alle über begrenzte Budgets und oft unbeschränkte Wunschlisten, aber wie haltet ihr es eigentlich mit der Unterstützung für die Menschen, denen wir unsere liebsten Freizeitbeschäftigungen verdanken.


    Seid ihr der Meinung, dass sie vernünftig und angemessen entlohnt werden sollten? Und wenn ja, stimmt ihr auch mit eurem Geldbeutel dafür ab?


    Also kauft ihr lieber ein Tash-Kalar um 35 Euro beim direkt beim Verlag (und sichert damit neue Spiele) oder unterstützt lieber die Verramschung durch diverse Shops, wo man es z.b. auch um 25 kaufen konnte?


    Hier geht es nicht darum, ob und welche Preise gerechtfertigt sind, sondern ob man der Meinung ist, dann die Menschen die uns mit ihren Arbeit und ihren Ideen beschenken, auch eine Gegenleistung dafür verdient haben.


    Ich hab z.b Corto sofort gekauft, weil ich den Verlag bei weiteren Projekten unterstützen möchte, die ein bisschen über den Tellerrand der Mainstream-Spieleaufmachung hinausgehen. Habe aber andererseits gleich zugeschlagen, als ich die Drei-Magier-Spiele Version von Jetzt fahrn wir übern See gesehen habe, anstatt mir die wesentlich teurere Neuauflage von Drei Hasen in der Abendsonne (übrigens bester Verlagsname ever) zu kaufen.


    Spielen solche Gedanken bei euren Einkäufen eine Rolle und wo zieht ihr da die Grenze?

  • Das kommt auf einige Faktoren, wie den Preis, eventuell vorhandene Promos, Freundlichkeit des Personals etc an.


    Bei deinem Beispiel Tash-Kalar hätte ich wohl die Ausgabe für 25€ genommen, da mir der Unterschied zu groß wäre.


    Rampage hab ich für 45€ gekauft (günstigstes was ich gesehen hatte war 38€), da ich auch die Promos wollte und der motivierteste Erklärbär der Messe bei meiner Probepartie das Spiel erklärt hatte, .



    Prinzipiell sollte es auch für einen Verlag ein leichtes Sein mit dem Händlerpreis gleichzuziehen. Schließlich fällt der Mittelsmann weg.

  • Ich habe Rampage bei einem Händler für 33,- gekauft. Der Stand fällt mir gerade nicht ein...der Besitzer heißt Florian und er macht mir jedes Jahr gute Preise.Eclipse Ship Pack One hab ich für 33.- bekommen, Stories! Für 19.-...

  • Wenn mir der Verlag mehr bietet als ein Messe-Händler mit einem eventuell günstigeren Preis, dann schlage ich direkt beim Verlag zu. Dieses "mehr" kann vielfältig sein: Von der Zeitersparnis, weil ich meine, dass sich ein Preisvergleich bei diversen Vor-Ort-Händlern nicht lohnt. Über diverse Zusatzgoodies, die es beim Kauf gibt von Stofftasche bis Zusatzkarten & Co. Bis hin zu einer wirklich so überzeugenden Spieleerklärung oder die reine Sympathie für einen Verlag, die ich gerne belohnen möchte. Mit den 10%-Gutscheinen von AllGames hat man mir diesmal die Entscheidung aber recht einfach gemacht - da habe ich schlicht vieles auf einen Schlag dort gekauft, um Rennerei und Tütenschleppen über den Tag verteilt zu vermeiden. Zumal ich AllGames als langjähriger Kunde auch in relativer Würgnähe habe als Ansprechpartner, wenn was fehlt oder kaputt sein sollte und der Verlag selbst nicht (zeitnah oder überhaupt nicht) reagiert.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Klare Antwort: In Essen kaufe ich fast ausnahmslos bei den Verlagsständen.


    ABER ich picke mir auch Verlage im Vorfeld raus, bei denen die Preise nicht stark vom Onlinehandel abweichen. Zum Beispiel ausländische Verlage bei denen den Händlern durch Import höhere Preise entstehen (Stronghold Games, Minion Games, Game Salute). Durch die Bundlepreise/-Rabatte mancher Verlage sind die Preise auch nur auf den ersten Blick deutlich höher. Bei Czech Games Edition gab es eine Rabatt und Promos. Die meisten Verlage ahmen glücklicherweise nicht das Queen Games Konzept nach und lassen sich Promos und Minierweiterungen teuer bezahlen, sodass auch solche kleinen Extras in meinen Augen den einen oder anderen Euro mehr wert sind.


    Bei den großen oder zumindest größeren Verlagen wie Kosmos, Pegasus, Mattel etc. schaue ich nur selten in den Shopbereich, da die Spiele bei Händlern und zuweilen auch in Kaufhäusern zu haben sind und damit je nach Erfolg ohnehin stark im Preis schwanken werden. Ebenso steht die Verfügbarkeit bei den Titeln nach der Messe nicht in Frage.

  • Spielen solche Gedanken bei euren Einkäufen eine Rolle und wo zieht ihr da die Grenze?


    Ja. Je kleiner der Verlag, desto wahrscheinlicher ein Kauf direkt am Stand selbst. Allerdings muss mich ein Spiel schon sehr überzeugen oder interessieren, um es überhaupt direkt in Essen zu kaufen, und es sollte auch nicht unbedingt beim Händler nebenan oder später online mit deutlichem Abschlag angeboten werden.

  • aber wie haltet ihr es eigentlich mit der Unterstützung für die Menschen, denen wir unsere liebsten Freizeitbeschäftigungen verdanken.


    Na aber sicher unterstütze ich die gerne, welche dazu beitragen die Spiele zu mir zu bringen. Ich sehe die Händler als Teil des Systems. Die wollen doch auch nur arbeiten um über die Runden zu kommen oder ?


  • Prinzipiell sollte es auch für einen Verlag ein leichtes Sein mit dem Händlerpreis gleichzuziehen. Schließlich fällt der Mittelsmann weg.


    Na klar wäre es ein leichtes, aber es wäre auch komplett unfair den Händlern gegenüber...Der HDS hält sich im Regelfall in der Nähe der UVP auf (Ausnahmen zum Messeende hin bestätigen die Regel), um die Händler, die ja das ganze Jahr noch Spiele des Verlages verkaufen sollen, nicht unnötig zu verärgern.

    Nur noch Fischkrieger (und Blogger...)


  • Seid ihr der Meinung, dass sie vernünftig und angemessen entlohnt werden sollten? Und wenn ja, stimmt ihr auch mit eurem Geldbeutel dafür ab?
    [...]
    Spielen solche Gedanken bei euren Einkäufen eine Rolle und wo zieht ihr da die Grenze?


    Ich unterstütze diejenigen, die es am ehesten verdienen. ;)


    Wenn ein Spiel beim Verlag am billigsten ist, dann unterstütze ich die Mitarbeiter des Verlags.
    Wenn ein Spiel beim Online-Händler am billigsten ist, dann unterstütze ich die Mitarbeiter des Online-Händlers.
    Wenn ein Spiel beim FLGS am billigsten ist, dann unterstütze ich die Mitarbeiter des FLGS.
    Wenn ein Spiel beim Verramscher am billigsten ist, dann unterstütze ich die Mitarbeiter des Verramschers.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Hätte nicht mit so vielen Anworten gerechnet, aber auch nicht damit das es für viele hier anscheinend keinen Unterschied zwischen Autoren/Redakteuren und Zwischenhändlern gibt.


    Natürlich sind alle Beteiligten in der Verkaufskette wichtig, aber das Ungleichgewicht zwischen Produktion und Distribution finde ich nicht unbedingt unterstützenswert. Besonders das der Zwischenhändler den Preis praktisch verdoppelt, ohne eine wirkliche Leistung zu erbringen...


    Ich glaube viele Menschen unterschätzen noch immer die Bedeutung ihrer Kaufentscheidung für unsere Gesellschaft und auch die Politik.

  • Naja, wenn du keine Vertriebswege mehr willst, muß wieder jeder seine eigenen Sachen vertreiben, das könnte sich auf Dauer als recht kompliziert herausstellen. Natürlich wollen die Leute, die dafür sorgen, das man estwas irgendwo vor seiner Nase kaufen kann auch was verdienen. Aber wer hat denn Lust immer mal eben nach Hinterbratzligen zu fahren um beim Hersteller das gekaufte Spiel abzuholen? Ich denke du siehst die Sache da etwas zu vereinfacht.

  • Hätte nicht mit so vielen Anworten gerechnet, aber auch nicht damit das es für viele hier anscheinend keinen Unterschied zwischen Autoren/Redakteuren und Zwischenhändlern gibt.


    Natürlich sind alle Beteiligten in der Verkaufskette wichtig, aber das Ungleichgewicht zwischen Produktion und Distribution finde ich nicht unbedingt unterstützenswert. Besonders das der Zwischenhändler den Preis praktisch verdoppelt, ohne eine wirkliche Leistung zu erbringen...


    Ich glaube viele Menschen unterschätzen noch immer die Bedeutung ihrer Kaufentscheidung für unsere Gesellschaft und auch die Politik.


    Ich glaube nicht, daß es die Gesellschaft oder die Politik interessiert, wo ich mir ein Spiel kaufe.
    Ich glaube auch nicht, daß es ein nennenswertes "Ungleichgewicht zwischen Produktion und Distribution" gibt.
    Ich glaube aber, daß Du ziemlich daneben liegst, wenn Du glaubst, daß ein Händler keine wirkliche Leistung erbringt.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Grundsatzdiskussionen bringen hier wahrscheinlich gar nichts, weil wir wahrscheinlich ziemlich unterschiedliche Ansichten haben, wie unsere (Welt)-Wirtschaft funktioniert und wie unsere Welt aussehen könnte.


    Für mich spielen einfach noch andere Faktoren beim Spielekauf mit, als einfach nur Menge, Preis und sofortige Verfügbarkeit. Ich wundere mich auch, dass sie für viele hier so bestimmende Faktoren sind.


    Ich will gute Spiele spielen und die Menschen, die mir das ermöglichen, dafür unterstützen.


    Natürlich sind wir alle auf Vertriebswege angewiesen, wie auch oben bereits geschrieben, aber ich bezweifle das wir alle immer beim billigsten Anbieter kaufen müssen und das dessen Leistung andere Faktoren als die drei obigen befriedigt.


    Ich kaufe z.b. fast ausschließlich im Ladengeschäft meines Spielehändlers, auch wenn das bedeutet, dass ich manchmal mehr zahle oder Spiele erstmal bestellen und dann später abholen muss. (Und selbst dort bekomme ich nicht den Service, denn ich mir von einem Dienstleister in dieser Branche erwarten würde)


    @Oliver K. bitte nicht auf Dinge antworten, die ich nicht geschrieben habe...
    @Warbear du hättest das auch mit Argumenten untermauern können...

  • Grundsatzdiskussionen bringen hier wahrscheinlich gar nichts, weil wir wahrscheinlich ziemlich unterschiedliche Ansichten haben, wie unsere (Welt)-Wirtschaft funktioniert und wie unsere Welt aussehen könnte.


    Diskussionen gibt's nur dann, wenn unterschiedliche Meinungen da sind - wenn nur gleiche Ansichten da sind, kann's keine geben.
    Wie unsere Welt aussehen könnte, dafür habe ich durchaus auch eigene Vorstellungen, aber das war ja nicht das Thema.



    Für mich spielen einfach noch andere Faktoren beim Spielekauf mit, als einfach nur Menge, Preis und sofortige Verfügbarkeit. Ich wundere mich auch, dass sie für viele hier so bestimmende Faktoren sind.


    Das akzeptiere ich.
    Aber ich bin halt Realist und nehme die Dinge so, wie sie sind.



    Ich will gute Spiele spielen und die Menschen, die mir das ermöglichen, dafür unterstützen.


    Ich auch - aber dazu gehört für mich auch der Handel.



    Natürlich sind wir alle auf Vertriebswege angewiesen, wie auch oben bereits geschrieben, aber ich bezweifle das wir alle immer beim billigsten Anbieter kaufen müssen und das dessen Leistung andere Faktoren als die drei obigen befriedigt.


    Das habe ich nicht verstanden.



    Ich kaufe z.b. fast ausschließlich im Ladengeschäft meines Spielehändlers, auch wenn das bedeutet, dass ich manchmal mehr zahle oder Spiele erstmal bestellen und dann später abholen muss. (Und selbst dort bekomme ich nicht den Service, denn ich mir von einem Dienstleister in dieser Branche erwarten würde)


    Ich habe kein Ladengeschäft in der Nähe, das die Spiele im Sortiment hat, die mich vorrangig interessieren.
    Und selbst wenn es das gäbe, hätte es sich jeder Konkurrenz zu stellen.
    Daß ich dort mehr zahle, käme für mich nicht in Frage (warum sollte ich auch?) - das gilt nicht nur im Spielebereich, sondern generell.



    @Warbear du hättest das auch mit Argumenten untermauern können...


    Was hätte ich mit Argumenten untermauern können?


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Deine drei "Glauben-Sätze" z.b. was der Handel und damit ist nicht Cosimshop oder irgendein anderer kleiner Spezialversand gemeint, denn an "wirklicher" Leistung erbringt.


    Aber wir werden wahrscheinlich keine neue Erkenntnis generieren, weil ich grundsätzlich davon ausgehe, das wir durch unser Handeln etwas, auch wenn es nur wenig sein mag, verändern können.

  • Deine drei "Glauben-Sätze" z.b. was der Handel und damit ist nicht Cosimshop oder irgendein anderer kleiner Spezialversand gemeint, denn an "wirklicher" Leistung erbringt.


    Ich dachte nicht, daß ich da etwas "untermauern" müsste. :)
    Es ist doch eigentlich klar, daß ein Spiele-Verlag genauso (wahrscheinlich sogar mehr) auf den Handel angewiesen ist, als anders herum.
    Keiner kann ohne den anderen.



    Aber wir werden wahrscheinlich keine neue Erkenntnis generieren, weil ich grundsätzlich davon ausgehe, das wir durch unser Handeln etwas, auch wenn es nur wenig sein mag, verändern können.


    Was Du sagst, empfinde ich als recht vage - werde doch mal etwas konkreter.
    Was meinst Du durch welches Handeln wie verändern zu können?


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Deine drei "Glauben-Sätze" z.b. was der Handel und damit ist nicht Cosimshop oder irgendein anderer kleiner Spezialversand gemeint, denn an "wirklicher" Leistung erbringt.


    Öhm, was der Handel an Leistung erbringt??? Gegenfrage: Warum kaufst du nur in deinem Spieleladen?.Wenn der keine Leistung erbringt, dann solltest du deine Spiele immer direkt bei den Verlagen kaufen, viel Spaß beim Hinfahren...


    Die Hauptleistung des Handels ist nunmal die Distribution...

  • Hätte nicht mit so vielen Anworten gerechnet, aber auch nicht damit das es für viele hier anscheinend keinen Unterschied zwischen Autoren/Redakteuren und Zwischenhändlern gibt.


    Abgesehen von kleinen "Einmannverlagen" siehst du das vielleicht ein bisschen verklärt? Ich weiß nicht sicher, wie es bei Spielen ist, aber im Buchbereich ist es so, dass ein Autor einen festgelegt Anteil des Nettoumsatzes des Listenpreises pro verkauftem Buch bekommt oder aber sein Skript komplett verkauft (die Rechte abgibt). Das wird bei Spielen ähnlich sein, so oder so verdient der Autor keinen Cent mehr oder weniger, egal ob es im Direktvertrieb oder über Zwischenhändler verkauft wurde. Der Redakteur ist ein Angestellter oder Freelancer, dem finanziell gesehen der Vertriebsweg egal ist.

  • Ich kaufe z.b. fast ausschließlich im Ladengeschäft meines Spielehändlers, auch wenn das bedeutet, dass ich manchmal mehr zahle oder Spiele erstmal bestellen und dann später abholen muss. (Und selbst dort bekomme ich nicht den Service, denn ich mir von einem Dienstleister in dieser Branche erwarten würde)


    Du wendest also für nicht deinen Vorstellungen entsprechenden Service mehr auf als nötig? (Zeit, Fahrtkosten, höhere Preise, Spiele später verfügbar, ...) Jedem das Seine. Ich würd's als masochistische Tendenzen verbuchen ;) Natürlich können wir mit unserem Handeln etwas verändern. Diese Prozesse benötigen halt (global gesehen) vor allem Zeit, Mitstreiter und meist auch günstige Umstände. Du könntest aber z. B. deinem FLGS einfach mal erklären, dass du noch viel häufiger und lieber vor Ort kauftest, wenn sie ihren Service deutlich verbesserten. Vielleicht ändert sich ja was. Wenn nicht, könntest du aber auch dein Handeln entsprechend anpassen und woanders kaufen ;)


    Mixos Erläuterungen passen i. ü. in der Tat auch auf den Spielebereich. Jedenfalls decken sie sich mit den Infos, die man so von mit der Materie vertrauten Personen erhält.

    Einmal editiert, zuletzt von yzemaze ()

  • Aber wir werden wahrscheinlich keine neue Erkenntnis generieren, weil ich grundsätzlich davon ausgehe, das wir durch unser Handeln etwas, auch wenn es nur wenig sein mag, verändern können.


    Wie andere vor mir, so denke auch ich nicht, daß der Unterschied in der Auffassung darin liegt, daß wir durch unser Handeln nichts verändern könnten. Im Gegenteil, ich glaube, hier sind verhältnismäßig viele davon überzeugt, mit ihrem Handeln Veränderungen herbei führen zu können - außer Dir.
    Oder besser, Du nutzt Dein Handeln, um einen unbefriedigenden Status Quo zu erhalten (nämlichen ein Ladengeschäft mit schlechtem Service). Damit handelst Du geradezu gegen Deine eigenen Ziele, sofern es Dir nicht darum geht, Ladengeschäfte per se zu subventionieren?


    Aus meiner Sicht: Ich zahle gern etwas mehr bei einem bestimmten Verkäufer, von dessen Kompetenz und Servicebereitschaft ich überzeugt bin. Das gilt übrigens für die überwiegende Mehrheit, daß sie bei bestimmten Produkten durchaus für Service zu zahlen bereit sind (ich empfehle dazu die BRAND EINS, Schwerpunkt: "Handel").

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  • Der Service meines Ladengeschäfts ist nicht schlecht, nur eben nicht meinen wahrscheinlich zu hohen Ansprüchen nicht gerecht. Und ich unterstütze es, weil der Service noch immer besser ist, als es in einem Großteil der anderen Geschäfte/Kaufhäuser der Fall ist. Außerdem möchte ich den Fachhandel unterstützen und genau hier verläuft meine "willkürliche" Grenze, die ich klarer machen hätte sollen.


    Mir geht es hauptsächlich, so wie gefühlt auch der Großteil der Spiele-Diskussionen hier, um Kleinverlage bei denen Redakteur/Autor/Besitzer oft noch deckungsgleich sind und es doch einen deutlichen Unterschied macht, ob und wieviel sie in Essen zu Vertriebspreisen verkaufen können.


    Die festgesetzten Verkaufspreise, an die sich nun mal auch die Verlage halten, hindern mich daran sie direkt zu unterstützen, denn falls sie überhaupt die Möglichkeit bieten, ihre Spiele direkt zu beziehen, ziehe ich es vor nicht unnötig für Versand zahlen zu müssen. Wobei ich zugeben muss, dass ich diese Möglichkeit noch gar nicht wirklich durchgedacht habe.


    Ich hätte auch vorausschicken sollen, das für meine Kaufentscheidung noch andere Faktoren entscheidend sind, so das ich bestimmte Versandhäuser, die sich hier größter Beliebtheit erfreuen, aufgrund ihrer politischen Interventionen und mieserablen Arbeitsbedingungen schon geraume Zeit sehr strikt meide.


    Aber wahrscheinlich bin ich, so wie es mir hier nahegelegt wird, der einzige der nichts tut (weshalb ich ja auch diese Diskussion angeregt habe) und obendrein noch ein Masochist... Schon ziemlich absurd, wie schnell man hier beleidigend wird.

  • Aber wahrscheinlich bin ich [...] obendrein noch ein Masochist... Schon ziemlich absurd, wie schnell man hier beleidigend wird.


    Zum einen schrieb ich "masochistische Tendenzen", zum anderen hätte ich auch andere Begriffe wählen können (irrationales Verhalten, Selbstkasteiung, ...), zum dritten dürfte der Smiley am Satzende einen Hinweis darauf geben, wie ernst ich die Aussage meinte. Falls nicht: nicht sehr ernst. Jedenfalls war's mitnichten meine Intention, beleidigend zu werden.

  • Besonders das der Zwischenhändler den Preis praktisch verdoppelt, ohne eine wirkliche Leistung zu erbringen...


    Hier unterliegst du einem kleinen Rechenfehler. Ich kenne keinen Spielehändler, der seinen Einkaufspreis verdoppelt. Im verdoppelten Preis ist nämlich die Umsatzsteuer schon drin, in seinem Einkaufspreis aber noch nicht.


    Beispiel: Ein Händler kauft ein Spiel für netto 20 Euro ein. Er verkauft es für brutto 40 Euro. Diese 40 Euro beinhalten Umsatzsteuer. Zieht man diese ab, bleibt ein Preis von 33,61 für den Händler. Er hat also nicht 100% auf seinen Einkaufspreis aufgeschlagen, sondern lediglich 68%. Das ist schon ein ziemlicher Unterschied. Von verdoppeln kann man hier nicht reden.


    Dass jeder Zwischenhändler durchaus auch eine Leistung erbringt, ist ein anderes Thema, das mir jetzt zu zeitaufwändig zu erläutern wäre.