Erklärer in Essen

  • Hey,
    da mir die Messe in Essen wieder sehr gefallen hat, wollte ich mal ein paar Fragen zum Thema Erklärer in Essen stellen.
    Gerne dürft ihr auch aus euren Erfahrungen als Erklärer etwas erzählen.


    Zuerst wollte ich wissen, wie man überhaut Erklärer bei einem der Verlage wird?
    Danach sollte man ja möglichst auf die Spiele gut vorbereitet werden. Wie geschieht das?


    Was bekommt man als Gegenleistung?
    Bekommt man den Messeeintritt bezahlt?
    Wie ist es mit Pausen geregelt?
    Arbeitet man den ganzen Tag am Stand, oder in Schichten?


    So, das wären erstmal die Hauptfragen *hehe*
    Vielen Dank für alle Antworten!

  • Guten abend,


    ich kann dir leider nicht sagen, wie und ob da eine Vorauswahl bei den Verlagen getroffen wird, aber meine Erfahrungen bei der Messe waren fast durchweg eine Katastrophe. Ich hatte zumindest das Gefühl, dass viele Spiele erstens von den Regeln nicht richtig bekannt waren und zweitens keine Struktur im Erklärungsablauf vorhanden war.


    Nicht das ich jetzt einen Ausbildereignungslehrgang für jeden Teilnehmer empfehlen würde, aber gewisse didaktische Grundkenntnisse wären hier sicherlich sinnvoll. Wenn ich mir jetzt überlege, wie viele Kunden ein Spiel NICHT gekauft haben durch mangelhafte Erklärungen, dann sollten die Verlage sich unbedingt diesem stiefmütterlichen Thema widmen.


    Ich denke aber auch, dass viele Erklärbaren keine "angemessene" Bezahlung erhalten, so dass die Motivation eben doch nicht so hoch ist wie bei ehrenamtlich tätigen Menschen.....


    Auf jeden Fall ein interessantes Thema.-)


    Gruß
    Marc

  • Ich war ein Jahr für alphaBIT und das Kartenspiel History of War mit auf verschiedenen Conventions und auch in Essen, um das Spiel zu erklären.


    Wie bin ich dazu gekommen? Nun, ich habe das Spiel praktisch ausgeblendet, als es auf der NordCon vorgestellt wurde, und habe 1-2 Wochen danach meine Erinnerungen danach durchwühlt. Als ich schliesslich Verlag und Spiel ausfindig gemacht hatte, kam ich schnell ins Gespräch mit dem Designer, der mir direkt ein paar Spiele zugeschickt hat. Das Spiel hat mir super gefallen, und er hat mich direkt gefragt, ob ich Lust hätte mit auf die FeenCon zu kommen als Demo-Spieler. Gesagt, getan - schon saß ich am Steuer seines Lieferwagens und ja, er hat mir auch Eintritt und Hotelübernachtung bezahlt. Zusätzlich wurde ich für meinen Aufwand mit Produkt belohnt. Das fand ich damals super, da ich mir eh mehr von dem Spiel kaufen wollte, bzw. dann einfach das Spiel weiter verkauft habe.
    Nun, das habe ich ein paar Monate gemacht, aber im folgenden Jahr war ich schon "Bounty Hunter" für Alderac Entertainment und Warlord: Saga of the Storm (Auch ein Kartenspiel - dieses Mal aber ein Trading Card Game).


    Die Firma war schon größer und professioneller. Wieder haben sie Hotel und Eintritt für Essen bezahlt - aber Alles drum und Dran, wie Anreise usw. musste ich selbst zahlen. Dennoch war es ein großer Spaß, und es gab Karten und andere Spiele der Firma en Masse. Das habe ich dann 3 oder 4 Jahre gemacht, aber dann war die Luft raus bei mir.


    Grundsätzlich würde ich sagen, dass sich jeder Verlag über motivierte Spieler freut, die sich bereit erklären Demospiele zu geben. Die Regeln für die Spiele sollte man drauf haben, sprich: Ohne Anleitung auch gut erklären können ("gut" kommt meist am ersten Tag von alleine, weil man merkt, wie ein Spiel am Besten und verständlichsten erklärbar ist). Einen "Crash-Kurs" braucht es da nicht - die Anleitungen sind ja vorab schon verfügbar.
    Manchmal sind bestimmte Spieler auch bestimmten Spielen "zugeordnet" - wobei man im Laufe der Messe dann eh lernt, wie die "anderen" Spiele funktionieren - und kann sie meist auch erklären.


    Ich persönlich finde es weniger schlimm, wenn die Erklärung im letzten Detail nicht ganz richtig war - einen grundlegenden Eindruck von dem Spiel gewinne ich ja dann doch - und wenn ich es ganz genau wissen will, dann lese ich eh selbst in der Anleitung nach.


    Im Großen und Ganzen regelt aber jeder Verlag/jede Firma selbst, wie sie entlohnt, wie Pausen geregelt sind, usw.
    Meistens sind die Erklärer aber nicht Angestellte im klassischen Sinne - also hat der Verlag eher Interesse daran, einen bei Laune zu halten. Sonst zucke ich mit den Schultern, nehme meine Tasche, und gehe einfach. Nee, es ist schon ein freundliches Miteinander. Ein kleiner Verlag hat lieber einen enthusiastischen Spieler, der begeistert von dem Spiel schwärmt, als einen angestellten Studenten, der lustlos das Werbeblatt runterrattert.


    Was wir früher gerne gemacht haben: Wir haben die Spiele, die wir bekommen haben beim Verlag, zu anderen Ständen mitgenommen, und dort Produkt gegen Produkt getauscht. :D

  • Also ich bin Erklärer für einen kleinen Verlag aus Taiwan "Swan Panasia" wir haben immer einen Stand zusammen mit Smiling Monster Games. Da wir aber fast nur kleinere Kartenspiele haben ist da das Erklären bei weitem natürlich nicht so umfangreich wie bei großen Brettspielen, ich denke aber das ich das ganz gut drauf habe.


    Ich bin dazu durch Zufall durch ne Bekannte von mir gekommen die mal bei dem Verlag in Asien ein Praktikum gemacht und dann meinte dass der Chef (ein deutscher) immer Leute für Essen sucht.


    Ich bekomme Eintritt und Unterkunft und einen festen Stundenlohn, dazu noch paar kleine Kartenspiele und Sleeves (Swan Panasia macht glaub alle größen an Kartenhüllen).

  • Hi, vielen Dank schonmal für die Aufschlussreichen Informationen, wirklich sehr hilfreich.


    Nicht das ich jetzt einen Ausbildereignungslehrgang für jeden Teilnehmer empfehlen würde

    Sowas habe ich sogar mal mitgemacht, ich wusste doch, dass da mal zu was zu gebrauchen ist :P *hehe*

    wie viele Kunden ein Spiel NICHT gekauft haben durch mangelhafte Erklärungen

    Ja, das geht mir auch jedes Jahr so, bei Spielen mit denen ich mich nicht im Vorfeld schon beschäftigt habe und mich hinterher ärgere eigentlich noch weniger über da Spiel zu wissen :D



    Ein kleiner Verlag hat lieber einen enthusiastischen Spieler, der begeistert von dem Spiel schwärmt, als einen angestellten Studenten, der lustlos das Werbeblatt runterrattert.

    Naja, ich wöllte das selbst auch nicht, da wäre mir mein Zeit zu schade ;)

    Ich persönlich finde es weniger schlimm, wenn die Erklärung im letzten Detail nicht ganz richtig war

    Ich denke, dass man das in der Kürze der Zeit auch nicht machen kann, einen möglichst positiven ersten Eindruck sollte ja meistens genügen.

    und dort Produkt gegen Produkt getauscht.

    Und das Funktioniert?



    Ich bin dazu durch Zufall durch ne Bekannte von mir gekommen

    Ahh, Vitamin B geht halt doch immer, klasse :)

  • Ich habe in den Jahren 2010 und 2011 am Stand von Gary Games als Erklärer für Ascension mitgeholfen.


    Der Verlag hatte über Boardgamegeek und Facebook nach deutschsprachigen Erklärern gesucht und da mich das Spiel eh brennend interessierte (war halt die Dominion-Welle) und ich auch ganz gerne Regeln erkläre (Überraschung!), habe ich mich damals gemeldet und bereit erklärt, an zwei Messe-Tagen den Erklärer zu spielen. "Geschult" (sprich: Spiel mit mir gespielt, Regeln kannte ich schon) wurde ich dann vor Ort am Donnerstag (an diesem Tag war ich noch nicht Erklärer, sondern normaler Besucher), am Freitag und Samstag habe ich dann den Stand mitbetreut. Im Endeffekt habe ich an den zwei Tagen unzählige Male das Spiel erklärt aber auch selber oft mitgespielt, hatte dabei aber auch immer wieder Gelegenheit, mal ein bisschen durch die Hallen zu laufen (wir waren ein relativ großes Team, da durfte man sich auch mal verdrücken).


    Bekommen habe ich dafür eine Aussteller-Eintrittskarte, Fahrtkosten, das Spiel mit Erweiterung, ein Shirt, Kartenhüllen, Promos... und am Samstag-Abend dann noch eine Einladung zum Restaurant-Besuch in Essen. Alternativ haben die mir auch Bares angeboten, aber das wollte ich gar nicht. Für mich ging es dabei selber mehr um das Erlebnis.


    2011 habe ich dann nochmal an einem Tag an dem Stand geholfen. Zu mehr hatte ich dann keine Lust mehr, was aber einzig daran lag, dass Gary Games kein neues Spiel dabei hatte sondern "nur" ne Erweiterung zu Ascension und ich nicht wieder tagelang das selbe Spiel wie im Vorjahr erklären wollte.


    Insgesamt war das ne super Erfahrung, aber das kann auch sehr an dem positiv verrückten Team gelegen haben.

  • Und das Funktioniert?


    Hat funktioniert. Damals. Aber das ist schon ein paar Jahre her, und das war meist zwischen Klein-Verlagen. alphaBIT war (und ist) ja auch kein Riesenverlag.
    Bei meinen Jahren mit AEG habe ich dann allerdings nicht mehr Produkt getauscht, da ich selbst Warlord gespielt habe, und sehr froh über Displays mit Karten war.


    Ich wollte im Übrigen auch nur für die "Kleinen" arbeiten - da stelle ich mir das Klima einfach familiärer vor, als bei Amigo oder Ravensburger.


    Insgesamt war das ne super Erfahrung, aber das kann auch sehr an dem positiv verrückten Team gelegen haben.


    Siehe meine Bemerkung zur Größe der Verlage - ich denke schon, dass es bei den kleinen Verlagen familiärer und damit auch spaßiger zugeht

  • Ich denke, man kann pauschal sagen, dass so ziemlich jeder Verlag Bedarf an Erklärern hat, wobei man natürlich am liebsten auf die Leute zurückgreift, mit denen man in der Vergangenheit gut Erfahrungen gemacht hat. Aber da das nicht immer geht, ist frisches Blut oft unabdingbar.


    Wie das jeder Verlag dann wiederum deine Fragen betreffend regelt, ist völlig unterschiedlich, was nicht unbedingt nur von der Größe des Verlags abhängt. Aber die Größe ist sicher ein Indikator, mit allen Vor- und Nachteilen, die es auch sonst in der Arbeitswelt gibt. Arbeitest du bei einem Großkonzern hast (vielleicht) geregelte Arbeitszeiten, Tariflohn, Weihnachtsgeld, betriebliche Alterversorgung, bei einer 3-Mann-Firma dagegen keine Hierarchie und viele Freiheiten.


    Wie die Verlage zu ihren Erklärern kommen, ist auch unterschiedlich. Die Kosmos-Erklärer kamen bis letztes Jahr aus dem verlagseigenen Spiele-Erklärer-Programm, dem jeder beitreten konnte. Seit diesem Jahr hat das spielkonzept4u übernommen. Wenn du für Kosmos auf der Messe erklären willst, müsstest du dich also dort bewerben bzw. nach Infos fragen: http://www.spielkonzept4u.de/


    Ansonsten einfach die Verlage, die dich interessieren, anschreiben, wie sie das handhaben.


    Sebastian Rapp / Kosmos

  • Die Kosmos-Erklärer kamen bis letztes Jahr aus dem verlagseigenen Spiele-Erklärer-Programm, dem jeder beitreten konnte


    Im Sinne des Threadtitels möchte ich widersprechen und vielmehr einen anderen Satz für wichtiger hochhalten:


    [...] wobei man natürlich am liebsten auf die Leute zurückgreift, mit denen man in der Vergangenheit gut Erfahrungen gemacht hat


    Die Kosmoserklärer in Essen waren seit Jahren eine feste Gruppe von Leuten und soweit ich weiß, waren davon eher weniger Leute auch im Spiele-Erklärer-Programm - zumindest soweit ich das weiß, könnte es aber natürlich nicht beschwören.
    Insofern stellt sich schon die Frage, ob denn zukünftige Messen genauso ablaufen (dann kann man sich auch nur als Nachrücker bewerben) oder dann komplett aus dem Programm aufgefüllt werden.


    Im Sinne der ursprünglichen Fragen


    Was bekommt man als Gegenleistung?
    Bekommt man den Messeeintritt bezahlt?
    Wie ist es mit Pausen geregelt?
    Arbeitet man den ganzen Tag am Stand, oder in Schichten?


    Gegenleistung: Häufig Spiele vom Verlag / Warenpunkte, ab und an (auf großen Messen wie Essen schon wahrscheinlicher) auch Geld - Reich wirst du aber nicht.
    Messeeintritt wird in der Regel bezahlt / gestellt - wobei ich das auch voraussetze, sofern ich hauptsächlich dafür auf der Messe bin.
    Explizite Pausenregelungen kenne ich nur in Form von Abwesenheiten vom Stand. Zwischendurch kannst du immer mal wieder (und solltest du auch!) was trinken oder ähnliches.
    Häufig arbeiten man den ganzen Tag oder zumindest den halben Tag. Noch viel feingranularer wird es nicht, wäre aber auch schwierig - eine Spielgruppe am "Schichtende" mitten in der Erklärung zu übergeben macht weder dir noch der Gruppe Spaß...


    Die wichtigste Frage:


    Danach sollte man ja möglichst auf die Spiele gut vorbereitet werden. Wie geschieht das?


    Ich bin verlockt zu schreiben: gar nicht. Das ist aber nicht ganz fair.
    Häufig bekommst du die Spiele vorab zugeschickt und kannst sie dir dann in Eigenregie (unbezahlt) selbst aneignen. Dazu sollte man ein Faible dafür mitbringen, insbesondere bei komplexeren Spielen.
    In Essen ist das häufig anders, da die Spiele häufig auch erst kurz vor knapp geliefert werden, d.h. dort spielst du dann mitunter von mehreren Spielen deine erste Partie am Mi.
    Die Regeln finden sich (für alle) häufig schon früher im Internet. An der Stelle kann man sich vorher ein wenig vorbereiten (natürlich auch unbezahlt), mit dem Material ist es aber natürlich besser.


    Selbst wenn du das alles investiert hast, gibt es aber ein noch größeres Problem: Du musst spontan die Runde einschätzen und deine Erklärungsstrategie anpassen. Vielspieler (entlarven sich früh durch Detailfragen) wollen häufig möglichst viel vorab wissen. Einige wollen nur kurz begeistert werden, weil sie ein Geschenk suchen und es sowieso nicht selbst spielen, da reicht dann vereinfacht ein begeistertes Gesicht machen und "Ist total super! Und wenn sie mir nicht glauben wollen, diese Preise hier hat es auch noch gewonnen!". Anderen musst du nicht das Spiel selbst, sondern das Erlebnis zu spielen verkaufen - natürlich idealerweise mit diesem Spiel hier...
    Das einzuschätzen erfordert Erfahrung und können nur wenige (ich nicht).


    Ein guter Erklärer ist man aber meist schon, wenn man einfach nur begeistern kann. Und keine Sorge, es gibt auch meistens (außer für einen :D (kein spezieller Mensch gemeint)) einen schlechteren Erklärer...
    Alles in allem würde ich sagen gibt es wohl keine hauptberuflichen Brettspielerklärer... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Tyrfing ()


  • Dem widerum muss ich widersprechen. Natürlich gab es auch schon vor dem Start des Spieler-Erklärer-Programms Kosmos-Spieler-Erklärer in Essen. Natürlich haben diese dann auch in den späteren Jahren erklärt, es gab aber von diesen auch etliche Abgänge. Genau weiß ich es nicht, aber spätestens ab dem zweiten Jahr des Spieler-Erklärer-Programms kam ein Gutteil der Essen-Erklärer aus ebendiesem, ich würde schätzen, mindestens 50%. Und neue Leute kamen ausschließlich von dort. Allerdings hatte schlechte Karten, wer sich ausschließlich wegen des Erklärens in Essen als Spiele-Erklärer anmeldete. Aber da es seit diesem Jahr eh über spielkonzept4u läuft, ist es auch müßig, über "Anteile" und "Chancen" zu debattieren, die Karten sind neu gemischt. Und das war auch der Hauptanlass, warum ich mich in diesem Thread zu Wort gemeldet habe.


    Sebastian Rapp / Kosmos

  • Kann natürlich sein, dass einem insbesondere die bekannten Gesichter auffallen, die man immer wieder sieht - dem möchte ich gar nicht widersprechen.
    Interessant (wenn auch nicht direkt für mich) ist aber, dass es nun halt (auch für Essen) anders läuft.

  • Zuerst wollte ich wissen, wie man überhaut Erklärer bei einem der Verlage wird?


    Bei BGG schreiben viele Verlage vor der Messe, dass Helfer gesucht werden. Ansonsten einfach deinen Wunschverlag anschreiben und fragen.


    Danach sollte man ja möglichst auf die Spiele gut vorbereitet werden. Wie geschieht das?


    Regeln vorher wenn es geht, ansonsten sah bei mir die Vorbereitungszeit vor Ort eher knapp aus. Vor der Messe hatte ich die Spiele selbst noch nicht gesehen, die erste Runde mit Spielern ist dann für alle was neues :) Das könnte definitiv besser geregelt sein, wenn man die Spiele vorher bekommen würde.


    Was bekommt man als Gegenleistung?


    Spiele, Verpflegung, Unterkunft, Geld. Das ist sehr unterschiedlich und von Verlag zu Verlag anders. Mit der Erwartung da reich zu werden würde ich da aber nicht reingehen. Es soll primär Spaß machen und man freut sich, wenn man dann noch das eine oder andere Spiele mit nach Hause nehmen kann.


    Bekommt man den Messeeintritt bezahlt?


    Ja!


    Wie ist es mit Pausen geregelt?
    Arbeitet man den ganzen Tag am Stand, oder in Schichten?


    Je nach Arbeitszeit und Stand. Wenn man nur einen halben Tag da ist, braucht man auch nicht wirklich viel Pause. Bei einem ganzen Tag, meist eine Stunde zwischendrin.



    Ich hab jetzt in den letzten beiden Jahren ausgeholfen, bei WizKids (BGG Post gesehen) und dann noch zwischendurch bei Innovative Games Creation (kenne den Autor/Verleger) . Es hat definitiv Spaß gemacht, aber mehr als einen ganzen oder 2 halbe Tage würde ich persönlich nicht machen. Do und Fr sind normale Arbeitstage, bei denen ich es nicht vertreten kann frei zu machen um auf der Messe zu helfen. Bleiben somit nur Sa und So, da ich aber selbst auch von der Messe etwas mitbekommen möchte eben nicht komplett.

  • Das meiste wurde schon gesagt, ich kann nur auch nochmal unterstreichen, dass man deine Fragen pauschal nicht beantworten kann, denn jeder Verlag macht das anders. Manche bekommen tatsächlich nur oder teilweise Geld für ihre Arbeit, andere werden in Ware bezahlt, also die Spiele die diese dann da haben. Was für die Verlage sicherlich auch am interessantesten ist, denn Verkaufspreis ist ja nicht Produktionspreis. Du wirst jedenfalls in der Regel mit dem Arbeitgeber selbst aushandeln müssen, wie viel du arbeitest und was du dafür erhältst. Nach getaner Arbeit sind diese dann häufig auch sehr viel großzügiger als im Vorfeld - immerhin kennt man sich da noch nicht.

    Die wichtigste Frage:


    Ich bin verlockt zu schreiben: gar nicht. Das ist aber nicht ganz fair.
    Häufig bekommst du die Spiele vorab zugeschickt und kannst sie dir dann in Eigenregie (unbezahlt) selbst aneignen. Dazu sollte man ein Faible dafür mitbringen, insbesondere bei komplexeren Spielen.
    In Essen ist das häufig anders, da die Spiele häufig auch erst kurz vor knapp geliefert werden, d.h. dort spielst du dann mitunter von mehreren Spielen deine erste Partie am Mi.
    Die Regeln finden sich (für alle) häufig schon früher im Internet. An der Stelle kann man sich vorher ein wenig vorbereiten (natürlich auch unbezahlt), mit dem Material ist es aber natürlich besser.


    Volle Zustimmung. Ich war die letzten zwei Jahre als Erklärbär auf der Messe bei jeweils unterschiedlichen Verlagen, und es wäre unglaublich toll gewesen, die Spiele vor der Messe mal wirklich gesehen und in Händen gehalten zu haben, das war aber nicht drin. Dieses Jahr hatte ich immerhin dann einen Ausstellerpass und dadurch Gelegenheit, auch schon Dienstag und Mittwoch und an allen Messetagen eine Stunde vor offiziellem Einlass in die Hallen zu kommen und so immerhin schonmal vorher zum Spielen der Produkte, die man da demonstrieren soll, zu kommen. Ansonsten habe ich aber teilweise nur das erste Spiel einmal selbst mitgespielt und ab dann musste ich dieses Spiel selbst demonstrieren. Was du vorher an Zeit reinsteckst um dir die online verfügbaren Regeln durchzulesen ist deine Sache. Es zeigt sich mir jedenfalls immer wieder, dass selbst das gründlichste Regelstudium nicht ausreicht um auf Probleme und Fragen zu kommen, die erst beim Spielen auftreten bzw. auffallen.


    Wie du an die Verlage kommst: auf BGG werden häufig in deren Essen Forum Threads eröffnet in dem die Firmen, i.d.R. ausländische, nach Hilfe fragen. Hier sind ein paar getaggte Beispiele von diesem Jahr: http://boardgamegeek.com/tag/booth-help-needed-in-essen/

  • Vielen herzlichen Dank nochmals für die zahlreichen Antworten!
    Dass man die Fragen nicht so ganz pauschal beantworten kann, habe ich mir fast schon gedacht, deshalb freut es mich umso mehr, dass ihr ein paar Erfahrungen mitgeteilt habt!


    Mit der Erwartung da reich zu werden würde ich da aber nicht reingehen.


    Das war auch nicht ganz die Intention hinter meiner Frage, sondern, ob es überhaupt etwas gibt. Natürlich würde bei mir auch eher der Spaß an der Sache im Vordergrund stehen ;)

    Ansonsten einfach deinen Wunschverlag anschreiben und fragen


    Na dann werde ich das wohl das nächste Jahr in Angriff nehmen und versuchen bei einem der Wunschverlage unter zu kommen :)