Zwei interessante Projekte bei Kickstarter: Shipwright of the North Sea und Province

  • "Kickstarter gehakt" ist die Nachricht, die durch die Medien geistert.


    Dennoch traue ich mich zwei weitere interessante Microgames vorzustellen:


    #Shipwrights of the North Sea
    Ein Workerplacementspiel gepaart mit einem Kartendeckbaumechanismus. Es geht darum die beste Flotte zu bauen. Super toll ist die ansprechende Grafik im Comicstil.
    Dem ein oder anderen ist es vielleicht schon unter Selandia bekannt. Prototyp wurde so vorgestellt.


    weitere Informationen auf:
    - Kickstarter
    - Brettspielbox
    - BGG

    und


    #Province
    Hier geht es um ein 5 Dollar- Workerplacementspiel, bei dem ein Gebiet zu besiedeln ist. Das Preis-Leistungsverhältnis klingt sehr vernünftig.


    weitere Informationen auf:
    - Kickstarter
    - Brettspielbox
    - BGG

  • Zitat

    Dennoch traue ich mich zwei weitere interessante Microgames vorzustellen:


    Man man man. Mit dem Begriff Microgame wird ja um sich geworfen das ist ja lächerlich. Derzeit ist alles Micro... einfach weil es im Trend ist. Manchmal frag ich mich ob es nicht besser wäre von einem Epischen Spiel zu reden. Aber das hat ja Tiny Epic Kingdome schon gemacht. In dem sie einfach von einem Epischen Migcrospiel reden. Und ja bei Tiny Epic Kingdome konnte ich es gerade noch einsehen das man von einem Microspiel redet.


    ABER Shipwrigths of the North Sea ist kein Microspiel. Never ever. Das Teil hat


    112 Cards – mit 40 unterschiedlichen Illustrationen, 5 Spielertafeln, 5 Spielerkarten sowie ein Regelbuch. Dazu gibt es aus Holz: 5 Schiffe, 25mal Eiche, 25mal Wolle, 25mal Eisen und 50 Arbeiter.


    Noch dazu ist der Preis ja auch überhaupt nicht Micro mit 30€. Ja das ist sogar für ein Kickstarterprojekt ein höherer Preis. Was ja dem Matierla geschuldet ist. Aber warum redet man dann von Microspiel?


    Das Gleiche bei Province: Das sind 41 Spielteile + ein Spielbrett. Laut Kickstarter soll das ja alles in einen Briefumschlag passen. Ganz ehrlich wie klein sind dann die Counter. Aber stimmt zumindest die größe der Counter wäre dann Micro. Ne Lupe und Pinzette gibt es als Strech Goal. Aber zurück, ich finde 41 Spielsteine sind nun wirklich auch schon wieder eine Hausnummer. Und das für zwei Spielerspiel. Das einzigste was vielleicht wirlich zu einen Microspiel passt ist der Preis.


    Microgame. Das ist gerade ein Trend. Geboren durch kleine Spiele wie Love Letter. Das Spiel hat aber 16 Karten in der Grundversion. Und diese 16 Karten ermöglichen ein Spiel mit 4 Spielern. Ich mein wenn man das Spielmaterial jetzt pro Kopf runterrechnen will hat also jeder Spieler 4 Karten.


    Das ist eben dann doch eine ganz andere Nummer. Und eben bei einer Grenze wo man sagt: "Ja mit 16 Karten ein vernüftiges Kartenspiel zu machen ist eine besondere Leistung".

  • Hallo Uzi. #Shipwrights of the North Sea ist wohl eher kein Microgame, wird auch nicht als solches von den Autoren bezeichnet. Da sind mir wohl die Pferde durchgegangen.


    Bei #Province bin ich da anderer Meinung.


    Aber ab was ist denn ein Microgame? Im Netz gibt es dazu diverse Meinungen, aber keine eindeutig anerkannte Definition. Einig ist man sich wohl nur darüber, dass ein Microgame sich über die Schachtelgröße, die kurze Zeitdauer, den Umstand komplexere Sachverhalte in einem einfachen und gut spielbaren Mechanismus abzubilden sowie teilweise über den Preis definiert. Aus diesen Diskussionen geht aber nicht hervor, dass das Material nur 16, 20, 25 oder x Bestandteile haben darf.


    Aber ist #LoveLetter - von der Qualität des Spiels unbenommen - dann der Standard für ein Microgame? Im übrigen gibt es das Microgame schon seit den 80er Jahren und nicht erst seit LoveLetter


    Unabhängig von der Diskussion empfinde ich beide Spiel als reizvoll.

  • Aber ab was ist denn ein Microgame? Im Netz gibt es dazu diverse Meinungen, aber keine eindeutig anerkannte Definition. Einig ist man sich wohl nur darüber, dass ein Microgame sich über die Schachtelgröße, die kurze Zeitdauer, den Umstand komplexere Sachverhalte in einem einfachen und gut spielbaren Mechanismus abzubilden sowie teilweise über den Preis definiert. Aus diesen Diskussionen geht aber nicht hervor, dass das Material nur 16, 20, 25 oder x Bestandteile haben darf.


    Der Begriff "Micro Game" dürfte höchstwahrscheinlich 1977 von der Firma Metagaming kreiert worden sein.
    Die haben damals eine Serie von 22 Spielen unter dem Label Metagaming Micro Games ins Leben gerufen: http://www.boardgamegeek.com/w…gaming_Microgames_series#
    Ihre Definition von Micro Games findet man unter dem genannten Link.
    Ich besitze alle 22 Spiele der Serie, und ich habe auch schon einige davon gespielt (allerdings im letzten Jahrtausend :) ).


    Die #1 der Serie war Ogre: http://www.boardgamegeek.com/boardgame/5206/ogre ,
    das gerade als Kickstarter-Projekt in einer DeLuxe-Version neu aufgelegt wurde: https://www.kickstarter.com/pr…20/ogre-designers-edition


    An diesem Beispiel kann man die Diskussion, was ein Micro Game sein soll, gut aufhängen.
    Definiert man Micro Game über den Preis und/oder die Schachtelgröße/Platzbedarf, dann wäre die Ogre-DeLuxe Version kein Microgame, obwohl es grundsätzlich dasselbe Spiel ist wie das Original.
    Definiert man Micro Game über die Anzahl der Komponenten, dann wäre auch die Ogre-DeLuxe Version ein Microgame, obwohl es eine riesige Schachtel hat und fast 13 kg wiegt.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Zitat

    Aber ab was ist denn ein Microgame? Im Netz gibt es dazu diverse Meinungen, aber keine eindeutig anerkannte Definition. Einig ist man sich wohl nur darüber, dass ein Microgame sich über die Schachtelgröße, die kurze Zeitdauer, den Umstand komplexere Sachverhalte in einem einfachen und gut spielbaren Mechanismus abzubilden sowie teilweise über den Preis definiert. Aus diesen Diskussionen geht aber nicht hervor, dass das Material nur 16, 20, 25 oder x Bestandteile haben darf.


    Der Preis ist für mich nicht ausschlaggebend für eine Microspiel. Denn man bezahlt ja bei Spielen nicht nur das Material sondern auch die Idee. Und wie viel die Idee wert sein soll muss der Autor/Verlag festlegen.


    Ebenfalls die Schachtelgröße. Ein Spiel mit einer kleinen Spielschachtel kann ein Indiz für ein Microgame sein muss es aber nicht. Denn ich würde zum Beispiel die Spiele von Adlung nicht nicht als Microspiele bezeichenen. Obowhl die Schachtel wirklich klein ist.


    Die Spieldauer sagt ebenfalls wenig aus. Gut man könnte jetzt sagen wenn alles in einem Spiel zusammenkommt ist das ein Alleinstellungsmerkmal.


    Ich würde wirklich sagen ein Microgame wird über die Komponentenanzahl definiert. Aber wie du schon feststellst ist es schwer das festzulegen wie viel Spieleteile denn ein Microgame haben darf. Und allein durch die Kooponenten Anzahl festzumachen ist schwer. Es ist nämlich kein Problem ein sinvolles Spiel mit einen oder zwei Würfel zu machen. Es ist aber schwer ein sinnvolles Spiel mit 10 Karten Spielkarten zu machen, das dann auch noch mit 3 bis 4 Spielern funktioniert. Vor einigen Wochen habe ich ein Prototypen spielen dürfen der hat mit 2 bis 4 Spielern funktioniert und bestand aus 7 Karten. Und das interessante bei Microspielen ist doch die Frage "Wo ist die Grenze, also wie viel Material braucht ein Kartenspiel mindestens so das sinnvolles spielen mit relevanten Entscheidungen möglich ist". Also eine Karte auf den Tisch legen und im Kreis drehen ist sicherlich auch ein Spiel. Das sogar unter umständen Spaß machen kann. Doch es gibt für mich keine Entscheidung und ist für mich deshalb kein Spiel mit relevanten Entscheidungen.


    Ein Microspiel ist für mich ein Spiel das sowenig Spielkooponenten besitzt, dass es für mich nur schwer vorstellbar ist, dass damit ein sinvolles Spiel spielbar ist. Und genau hier muss ich dann auch aufhören. Denn es wird immer eine subjektive Warnehmung bleiben was ein Microspiel ist.
    Von nun an aber alles als Microspiel zu verwenden ist meiner Ansicht nach falsch.


    P.S. der beste Kooponenten/Spieleranzahlschlüssel hat das Spiel Werwolf vom Düsterwald. Da hat ja jeder Spieler genau eine Karte. Aber ist das ein Kartenspiel oder doch eher ein Gruppenkommunikationsspiel? Aber gut lassen wir das ;)

  • #Province wurde nun mit 48.339 Dollar (6.139 backer) finanziert. Es wurden alle angebotenen Stretch Goals erreicht. Auslieferung soll im Mai 2014 sein.


    #Shipwrights of the North Sea läuft noch knappe 10 Tage. Es gibt nun auch deutsche Regeln. Auch wenn ich den Titel "Schiffbauer der Nordsee" alles andere als gelungen finde.