SdJ Kennerspiel des Jahres

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    Wer gewinnt den SdJ Kennerspiel Pöppel 2014 129

    1. Istanbul (75) 58%
    2. Concordia (31) 24%
    3. Rokoko (23) 18%

    Wer schafft es nach Eurer Meinung auf den Thron?

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ich stelle fest, ich habe noch kein einziges der genannten Spiele gespielt ... Istanbul habe ich mir genauer angesehen - interessiert mich eigentlich nicht besonders. Rokoko dürfte ganz brauchbar sein, da habe ich den Kickstarter verfolgt (aber nicht gepledged); bei Concordia hat mich das Cover (erinnert mich an Malen nach Zahlen) und die allgemeine Beschreibung am Geek bereits abgeschreckt ...


    Ich tippe halt einmal blind 8))

  • Also ich glaube ja, dass es Istanbul machen wird. Es ist das am wenigsten komplexe Spiel mit einer kurzen Spielzeit. Schnell aufgebaut, nicht zu anspruchsvolle Entscheidungen und ein Glücksfaktor für den Spaß (oder auch nicht).


    Die anderen beiden Spiele sind gefühlt einfach zu "groß" ohne dieses Gefühl näher erläutern zu können.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


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  • Meines Wissens gab es Rokoko niemals bei Kickstarter. Verwechselst Du das vielleicht mit EDO?


    Ciao
    Stefan


    Arrrgh ... zu viele Spiele ... ja, Du hast vermutlich recht! Irgendwie verwechsel ich das - Rokoko ist das mit den Kleidern! Edo war's nicht, aber sicherlich eines der anderen gefühlten 5000 Kickstarter Spiele ...


  • Arrrgh ... zu viele Spiele ... ja, Du hast vermutlich recht! Irgendwie verwechsel ich das - Rokoko ist das mit den Kleidern! Edo war's nicht, aber sicherlich eines der anderen gefühlten 5000 Kickstarter Spiele ...


    Rokoko war auf Kickstarter aber eher für den amerikanischen Markt. Meiner Erinnerung nach ist es von Eagle/Gryphon Games im Paket mit Pastiche und einem anderem Spiel verkauft worden.

  • Rokoko war auf Kickstarter aber eher für den amerikanischen Markt. Meiner Erinnerung nach ist es von Eagle/Gryphon Games im Paket mit Pastiche und einem anderem Spiel verkauft worden.


    Ach so, richtig. Man konnte es als Add-On bei anderen Kampagnen von Eagle Games erwerben, was wohl auch einige in den USA gemacht haben, um den recht hohen Einzelpreis für Rokoko dort (60 US$) zu umgehen.


    Ciao
    Stefan

  • Auch wenn ich Stefan kenne und ihm allein deshalb schon viel Erfolg wünsche, ist mein persönlicher Favorit aber Concordia. Zugegeben: die anderen beiden Spiele kenne ich gar nicht. Rokoko meide ich, weil ich die Verkaufspolitik von Pegasus nicht unterstützen will (kein Online-Verkauf bis Anfang 2014) und Istanbul ist noch sehr neu. Concordia finde ich sehr elegant und außerdem (besser der Hauptgrund!) machen Gerdts und PD seit Jahren Spiele auf sehr hohem Niveau (Mechanik und Material). Schon Navegador hätte meines Erachtens einen Kennerpreis verdient gehaben. Aber den gab es damals noch nicht, oder? Soviel spielerischer und verlegerischer Einsatz sollte endlich mal mit einem Preis belohnt werden. Und bitte nicht schon wieder ein Spiel mit Menzel-Grafik! Die gehören per sé schon ausgeschlossen.

  • 2006: Thurn und Taxis
    2009: Dominion (Cover)
    2010: Die Tore der Welt (Sonderpreis)
    2013: Legenden von Andor (KdJ)
    2014: Rokoko (nominiert)


    Weitere Nominierungen zähle ich mal gar nicht auf... Übrigens: mich nervt gar nicht, dass ein einzelner Grafiker so oft nominiert ist o.ä. Ich wünsche jedem fleißigen Menschen viel Erfolg. Aber mir geht dieser Einheitsstil auf den Keks, der mittlerweile überall anzutreffen ist. Dieser überrealistische in Atelierbraun gehaltene Stil. Das scheint momentan Standard bei deutschen Verlagen zu sein: du machst was mit Rohstoffen, Klötzchen, Karten und historischem Thema? Menzel malt's.

  • Aber mir geht dieser Einheitsstil auf den Keks, der mittlerweile überall anzutreffen ist. Dieser überrealistische in Atelierbraun gehaltene Stil.


    Das liegt aber mehr an den Verlagen als an Michael! Der kann nämlich, wenn er darf, auch ganz anders, siehe beispielsweise Gold am Orinoko (http://www.boardgamegeek.com/b…me/137480/gold-am-orinoko), die Brücke am Rio D'Oro (http://www.boardgamegeek.com/b…38/die-brucke-am-rio-doro) oder Eselsbrücke (http://www.boardgamegeek.com/boardgame/90009/eselsbrucke).


    Ciao
    Stefan

  • Vor Menzel war es Franz Vohwinkel. Jedes große Spiel und auch etliche kleine waren von ihm illustriert. Erst war es cool, und dann ging es einem auf den Wecker. Aber er war eine Zeit der einzige neben Doris Matthäus. Auf Menzel ist man ja nicht angewiesen, denn ich sehe auch viele Dennis Lohausen, Klemens Franz und andere Illustratoren. Und ich finde es toll das Menzel seinen ersten Graf Ludo für Eselsbrücke gewonnen hat, was echt cool gemacht wurde.

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • Also ich kann nicht genug bekommen vom Menzel. Rokoko ist eine Augenweide. Er ist perfekt für das Spiel. Ganz im Gegenteil, ich find's schade dass zu Nürnberg kein großes "Menzel" Spiel rauskam, er war wohl sehr mit der kommenden Andor-Erweiterung beschäftigt. Von ihm illustrierte Spiele sind einfach wunder schön anzusehen. Ich hoffe, dass zu Essen neben Andor noch min. 1-2 weitere "Menzel" Spiele erscheinen.

  • ... Schon Navegador hätte meines Erachtens einen Kennerpreis verdient gehaben. Aber den gab es damals noch nicht, oder? .......


    ...ooooh doch - Navegador kam m.E. in Essen 2010 raus und das erste Kennerspiel des Jahres gab's 2011 aus dem "Spielejahrgang Essen 2010 und Nürnberg 2011" - und bekanntlich wurde dann '7 Wonders' zum Kennerspiel des Jahres 2011 gekürt, welches im übrigen - neben Navegador - auch 2010 in Essen das Licht des Spieletischs erblickt hat......


    nichts desto trotz finde ich subjektiv wie ich als Mensch nun mal bin, Navegador genau wie du als ein sehr schönes und gutes Spiel, welches ich recht gerne spiele, wenn sichdie Gelegenheit bietet....

  • ...achja - für mich ist es seit Jahren wieder mal soweit - ich besitze doch tatsächlich sämtliche nominierten Spiele im Bereich SdJ + KdJ und konnte auch alle schon mindestens einmal spielen...


    In den vergangenen Jahren war dies zugegegeben anders - und das hat sich auch im Nachhinein nicht mehr geändert - entweder hat sich also mein Geschmack geändert (was ich nicht glaube) oder der der Jury :D - oder ist einfach Zufall, Schicksal, keine Ahnung....

  • Find ich jetzt überhaupt nicht, hab auch noch nie von irgendjemandem, mit dem ich es gespielt habe, was anderes gehört. Die Räume auf dem Spielplan sind ja wohl ausreichend "beleuchtet" und der große Ball mit anschließendem Feuerwerk ist halt nun mal nachts, das ist doch total stimmig :)


    Hab für Rokoko gestimmt, denn ob Menzel oder nicht, das Spiel ist super.


  • .Dieser überrealistische in Atelierbraun gehaltene Stil. Das scheint momentan Standard bei deutschen Verlagen zu sein: du machst was mit Rohstoffen, Klötzchen, Karten und historischem Thema? Menzel malt's.


    ... oder jemand anders, es sieht dann aber trotzdem aus wie von Menzel und nennt sich dann "Sankt Petersburg 2.0" ;)


    SCNR ;)

  • So, dank @darkpact habe ich nun auch Istanbul und damit alle drei Nominierten gespielt. Was mich freut: Ich mag sie alle drei. Istanbul besticht durch die Spielgeschwindigkeit (gestern in 3 Stunden 4 Partien zu viert bzw. dritt, inkl. einmal erklären, und das auch nur, weil ich ein paar Mal echt grübeln musste) und den Wegeplanungsfaktor, enthält aber Glückskomponenten, die nicht jedermanns Sache sein dürfte, und könnte meinem Empfinden nach für mehr Varianz noch eine weitere Option gebrauchen, um an Rubine zu kommen. So wie es ist, bezweifle ich jedoch, dass der akute Spielreiz trotz zufälliger Auslage arg viel länger als 10 Partien anhält, denn letzten Endes mache ich ja nichts anderes, als Rohstoffe sammeln und diese entweder direkt oder via Umweg über Verkauf in Rubine umzuwandeln. Aus der Auslage gilt es zu erkennen, wie das am effizientesten geht - aber so unendlich viele Kombinationen, welche der allerwichtigsten Felder eng beieinander liegen, gibt es da nun nicht. Trotzdem, ein schönes Spiel.


    Bei den anderen beiden Spielen sehe ich da mehr Variation: Concordia erzeugt ohne Glückskomponente bei sehr einfachen Regeln eine Menge Tiefgang, ein echtes Vielspielerspiel also, das durch den variablen Aufbau und die Kartenreihenfolge jedesmal komplett anders läuft. Rokoko gelingt (auch durch die großartige Illustration, die [mit Ausnahme allenfalls der Abtrennung der beiden Räume in der 3. Etage] keinesfalls kaum erkennbar ausfällt) die beste thematische Umsetzung mit ein paar schönen Kniffen in der Einbettung bekannter Mechanismen, die dazu einladen, ganz verschiedene Wege zum Ziel auszuprobieren.


    Alles in allem könnte ich mit allen drei Preisträgern gut leben, aber mein persönlicher Favorit bleibt Concordia ganz knapp vor Rokoko.

  • Concordia erzeugt ohne Glückskomponente


    Insofern, als es kein "persönliches" Glück oder Pech gibt, stimmt dies. Aber aufgrund der zufälligen Kartenauslage ist das Spiel zumindest nicht zu 100% durchrechenbar (zumindest theoretisch) wie es beispielsweise bei Hamburgum der Fall war. Das macht für mich bei Concordia übrigens den höheren Reiz gegenüber Hamburgum aus, dass es eben nicht immer 100% gleich ist, ohne gleich Glück zuzulassen.


    Bei Rokoko beispielsweise gibt es im normalen Spielablauf ebenfalls kein Glück, sondern nur zufällige Auslagen (Lagerhaus, Angestelle, Kleider). Nur über die Boni zweier Angestellter ("Zieh ein Rohstoffplättchen von Stapel") kommt ein minimales Glückselement ins Spiel – wenn dieser Angestellte denn bewusst eingestellt wird.


    Bei Istanbul ist der Glücksanteil gefühlt sehr stark, wie ich auch damals in meinem ersten Eindruck geschrieben hatte. Allerdings kann ich dies bei einem Spiel, das selbst zu fünft in einer guten Stunde spielbar ist, durchaus akzeptieren. Obwohl für mich der Wiederspielreiz bei Istanbul tatsächlich deutlich geringer ist als bei Concordia und Rokoko, räume ich ihm persönlich deutlich höhere Chancen bei KdJ ein. Vor allem aufgrund der Spieldauer und des leichteren Einstiegs.


    Ciao
    Stefan



  • Sehe ich anders. Zufällige Auslagen sind nur dann nicht Glück, wenn sie am Beginn des Spiels aufgebaut werden und alle Spieler die gleiche Startvorraussetzung haben. Ansonsten kann immer eine Kartenauslage zu einer bisher gespielten Strategie besser passen als zu einer anderen. Das fühlt sich zwar weniger zufällig an als beispielsweise würfeln, ist aber auch Glück. Beispielsweise hat daher Village (zusätzlich zur Kirche und den nachkommenden Marktplättchen) eine nicht unerhebliche Komponente an Glück in der Form welche Steine am Beginn einer neuen Runde an welchem Ort platziert werden. Das wird nur nicht so stark wahrgenommen, da sich die Konsequenzen der Auslage erst erschlossen werden müssen. Würden zwei perfekte Spieler ein Spiel mit zufälligen Auslagen während des Spiels und sonst keinen Zufallselementen gegeneinander spielen, dann sorgen genau diese Auslagen dafür wer gewinnt, also einer der beiden hat Glück.


  • Insofern, als es kein "persönliches" Glück oder Pech gibt, stimmt dies. Aber aufgrund der zufälligen Kartenauslage ist das Spiel zumindest nicht zu 100% durchrechenbar (zumindest theoretisch) wie es beispielsweise bei Hamburgum der Fall war. Das macht für mich bei Concordia übrigens den höheren Reiz gegenüber Hamburgum aus, dass es eben nicht immer 100% gleich ist, ohne gleich Glück zuzulassen.


    Bei Rokoko beispielsweise gibt es im normalen Spielablauf ebenfalls kein Glück, sondern nur zufällige Auslagen (Lagerhaus, Angestelle, Kleider).


    Wobei es bei Rokoko im Gegensatz zu Concordia deutlich mehr zufällige Auslagen gibt, die sich teilweise auch anders verhalten. Daher hat Rokoko im Spiel nach meinem Empfinden auf jeden Fall mehr Glück als Concordia. Die Kartenauslage bei Concordia lässt sich ganz gut mit der Kartenauslage bei Rokoko vergleichen, da beides von einem halbwegs vorsortierten Stapel kommt mit dem Unterschied, dass bei Rokoko die Auslage in einer neuen Runde definitiv komplett anders ist. Bei Rokoko gibt es aber zusätzlich noch die von dir angesprochen Elemente Lagerhaus und die Kleider. Und ein Teil der Kleiderauslage ändert sicher in jeder Runde definitiv und die neuen Kleider werden zufällig gezogen. Ebenso wird das Lagerhaus mit zufälligen Plättchen aufgefüllt. Solange niemand bei Concordia eine Karte aus der Auslage kauft, ist kein Zufallselement im Spiel. Bei Rokoko hingegen gibt es durch die immer neue Kartenauslage (wenn auch etwas vorsortiert) und auch immer neue Kleider mehr Glücksfaktoren, die durch das Spiel und nicht die Spieler bestimmt werden, selbst wenn niemand eine Aktion Lagerhaus, Schneidern oder Anheuern wählt.
    Insofern bin ich der Meinung, dass es im normalen Spielverlauf von Rokoko auf jeden Fall Glück gibt. Es ist sicherlich kein reines Glückspiel, aber mehr als Concordia hat es auf jeden Fall!

  • Also, Rokoko als Glücksspiel (wenn auch kein reines) zu titulieren, geht mir echt zu weit. Ein wesentliches Spielelement ist doch eben das Wahrscheinlichkeitsmanagement ... wenn ich weiß, dass blaue Stoffe knapp sind, ich will aber blaue Anzüge produzieren, dann muss ich dementsprechend eben dafür sorgen, dass ich ein Erstzugriffsrecht habe. Ein wesentlicher Teil von Rokoko und Concordia betrifft ja eben, auf die Gegebenheiten zu reagieren - seien diese nun durch das Handeln der Gegner entstanden oder durch die Zufallsverteilung von Karten und Plättchen. Man muss sein Spiel anpassen, um erfolgreich zu sein. Wenn es da ein Glückselement gibt, dann halte ich das für marginal.

  • Ich habe es nicht als Glücksspiel tituliert, sondern nur aufgezeigt, dass es nach meinem Empfinden mehr Glückselemente besitzt als Concordia. Mir persönlich ist nämlich die Aussage von Stefan

    Zitat

    Bei Rokoko beispielsweise gibt es im normalen Spielablauf ebenfalls kein Glück, sondern nur zufällige Auslagen (Lagerhaus, Angestelle, Kleider).


    etwas zu pauschal und kann ich so nicht stehen lassen. Vielleicht haben wir auch unterschiedliche Ansichten von Glück, aber ich kann nicht unterschreiben, dass Rokoko im normalen Spielablauf kein Glück hat. Es ist nicht viel, aber es ist definitiv vorhanden.

  • Istanbul ist wohl das "leichteste" der drei Spiele und dürfte von daher eigentlich gute Chancen auf den Titel haben. Dennoch habe ich auf Concordia getippt, weil es für mich das beste der drei ist und wenn im letzten Jahr mit Tzolk'in und Terra Mystica zwei wirklich gute Schwergewichte es nicht mal auf die Nominierungsliste geschafft haben ("nur" Empfehlungsliste, weil angeblich zu komplex, und das beim Kennerspiel!), dann könnte ich mir gut vorstellen, dass das Pendel dieses Mal in die andere Richtung ausschlägt und ein etwas "schwereres" Spiel gewinnt. Eben Concordia. Weil's einfach gut ist und "dröges Thema, null Glückselemente, Vielspielerspiel" vielleicht nicht ganz so viele Minuspunkte bei der Jury bringt wie zuletzt.


    Ich habe immer noch die Hoffnung, dass die Jury den Begriff "Kennerspiel" ernst nimmt. Mit dem Verwässern des ehemals hoch angesehenen Titels "Spiel des Jahres" durch allerlei seichtes Zeugs habe ich kein Problem, wenn wenigstens Kennerspiel das auszeichnet, was eben nicht für Massenmarkt und Familientauglichkeit toll ist, sondern für Vielspieler. Dass das "Spiel des Jahres" die Allgemeinheit zum Spielen bringen will, ist doch toll. Aber dann bitte Kennerspiel für die Vielspieler, ohne dass etwas wie Tzolk'in wegen zu hoher Komplexität rausgekickt wird. Dann wäre allen gedient.

  • Ich habe immer noch die Hoffnung, dass die Jury den Begriff "Kennerspiel" ernst nimmt. Mit dem Verwässern des ehemals hoch angesehenen Titels "Spiel des Jahres" durch allerlei seichtes Zeugs habe ich kein Problem, wenn wenigstens Kennerspiel das auszeichnet, was eben nicht für Massenmarkt und Familientauglichkeit toll ist, sondern für Vielspieler. Dass das "Spiel des Jahres" die Allgemeinheit zum Spielen bringen will, ist doch toll. Aber dann bitte Kennerspiel für die Vielspieler, ohne dass etwas wie Tzolk'in wegen zu hoher Komplexität rausgekickt wird. Dann wäre allen gedient.


    Die Jury hat den Begriff Kennerspiel aufgebracht und sie hat ihn auch definiert. Und diese Definition ist weit von dem entfernt, was du hier gerne sehen möchtest. Es ist kein Vielspieler-Preis, sondern ein Preis für Leute die noch eine Richtlinie brauchen und mehr wollen als nur das Spiel des Jahres.


    Auf der Webseite der Jury kann man da noch mehr lesen: http://www.spieldesjahres.de/cms/front_content.php?idcat=64

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • Die Jury hat den Begriff Kennerspiel aufgebracht und sie hat ihn auch definiert. Und diese Definition ist weit von dem entfernt, was du hier gerne sehen möchtest. Es ist kein Vielspieler-Preis, sondern ein Preis für Leute die noch eine Richtlinie brauchen und mehr wollen als nur das Spiel des Jahres.


    Auf der Webseite der Jury kann man da noch mehr lesen: spieldesjahres.de/cms/front_content.php?idcat=64

    sic! Der Kern ist folgender:

    Zitat

    Das "Kennerspiel des Jahres" soll denjenigen Menschen eine Orientierungshilfe bieten, die schon längere Zeit spielen und Erfahrung beim Erlernen neuer Spiele mitbringen.

    "längere Zeit" ist sicherlich Auslegungssache, aber die Richtung sollte klar sein. Der Durchschnitts-unknowns-user ist jedenfalls nicht Adressat des Preises.


    PS: Da sich der Preis also auch nicht an mich richtet, da ich die Orientierungshilfe wahrlich nicht benötige, ist mir auch völlig wumpe, wer's wird. Für das Team hinter Concordia würd' ich mich aber zugegebenermaßen sehr freuen.

  • In dem angegebenen Link findet sich bei Zielsetzung: "Das 'Kennerspiel des Jahres' soll denjenigen Menschen eine Orientierungshilfe bieten, die schon längere Zeit spielen und Erfahrung beim Erlernen neuer Spiele mitbringen." Bei Beurteilungskriterien ist die "zielgruppengerechte Ausrichtung" des allgemeinen SdJ-Kriterienkatalogs ausdrücklich erwähnt.


    Ich wünsche mir ja gar nicht, dass der KSdJ-Preis automatisch super-komplexe Spiel belohnen soll. Keineswegs. Titel wie Bora Bora, Bruxelles 1983 oder Madeira (um mal im letzten Jahrgang zu bleiben) sind tatsächlich zu "schwergewichtig" für die (K)SdJ-Kriterien. Aber wenn in einer offiziellen Begründung Spiele wie Tzolk'in als zu komplex für KSdJ dargestellt werden, finde ich das schon arg merkwürdig. Wenn die KSdJ-Zielgruppe nicht merklich von der SdJ-Zielgruppe differenziert ist, bräuchte man den separaten Preis mit dem dunkelgrauen Pöppel schließlich nicht.

  • @MetalPirate


    An sich halte ich Diskussionen über dieses Thema für arg sinnlos, da es eh in deren Hand liegt (und dort liegt es auch gut…), aber dieser letzte von Dir erwähnte Punkt… damit hast Du verdammt Recht !!! Wenn sich die zwei nicht wirklich voneinander unterscheiden, reicht auch einer.
    Aber nichtsdestotrotz finde ich es 100% richtig; eine Vergabe des Kennerspielpreises. Ich höre auch schon wieder auf darüber zu diskutieren…… :whistling:


  • Aber wenn in einer offiziellen Begründung Spiele wie Tzolk'in als zu komplex für KSdJ dargestellt werden, finde ich das schon arg merkwürdig. Wenn die KSdJ-Zielgruppe nicht merklich von der SdJ-Zielgruppe differenziert ist, bräuchte man den separaten Preis mit dem dunkelgrauen Pöppel schließlich nicht.


    Wenn ich mir die Nominierungslisten für das SdJ und das Kennerspiel des Jahres anschaue, dann unterscheiden sich die Gewichtsklassen schon deutlich voneinander und damit auch die potentiellen Zielgruppen. So weiss ich genau, dass ich mit einem Rokoko mit seinen vielen Mechanismen etliche Mitspieler schlicht überfordern und frustrieren, die prima mit einem einfach und gradlinig gestrickten Splendor zurechtkommen würden.


    Ein Tzolk'in ist schon komplex, weil es einen ungewohnten Spielrhythmus hat, mit dem man erstmal klar kommen muss. Erst letztens wieder mit Euphoria erlebt, dass man damit recht schnell überfordern kann, wenn es vom Standard abweicht. Dann gibt es diverse Einsetzfelder mit ihrer ganz eigenen Symbolik, die man auch erstmal verstehen muss und einige Bonusfelder, die schon wieder teils andere Symbole zeigen.


    Für Spieler, die etwas mehr spielerische Herausforderung als das SdJ suchen, halte ich Tzolk'in für ungeeignet. Allerdings auch Rokoko. Da gibt es Spiele wie Concordia, die gradliniger und damit einfacher zu vermitteln sind. Als Vielspieler ist es eh schwierig, solche Hürden einzuschätzen, weil alles was einem persönlich einfach fällt, muss nicht zwingend einfach genug für das Kennerspiel des Jahres sein.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Von der grundsätzlichen Diskussion abgesehen habe ich lange über diese Aussage nachgedacht:

    (...) wenn im letzten Jahr (...) Schwergewichte es nicht mal auf die Nominierungsliste geschafft haben (....), dann könnte ich mir gut vorstellen, dass das Pendel dieses Mal in die andere Richtung ausschlägt (...)


    Das will mir nicht in den Kopf. Weil es bisher nie so war, muß es jetzt so werden?!? Gibt es irgendwo Informationen, die Grund zur Annahme geben, daß die Jury um 180° schwenkt?

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  • So wie es ist, bezweifle ich jedoch, dass der akute Spielreiz trotz zufälliger Auslage arg viel länger als 10 Partien anhält, denn letzten Endes mache ich ja nichts anderes, als Rohstoffe sammeln und diese entweder direkt oder via Umweg über Verkauf in Rubine umzuwandeln. Aus der Auslage gilt es zu erkennen, wie das am effizientesten geht - aber so unendlich viele Kombinationen, welche der allerwichtigsten Felder eng beieinander liegen, gibt es da nun nicht.


    Ich lasse natürlich jedem seine Meinung, und du hast ja jetzt auch schon ein paar Partien auf dem Buckel und kannst dir einen Eindruck machen.


    Ich würde nur aus meiner Sicht sagen wollen, dass der Reiz für mich ungebrochen ist. Sogar eigentlich mit jeder Partie noch steigt. Ich habe damals einige Partien des Protos gespielt - ich hatte hier meinen eigenen vorliegen und mit meinen Testrunden auch getestet (neben Verlag und Autor, die eben auch getestet haben) und da sind dann doch einige Partien zusammen gekommen. Und seitdem das Spiel raus ist spiele ich es nochmal so gerne. Natürlich bin ich befangen, weil ich ein wenig geholfen habe dran rum zu schrauben. Da verliert man dann mal sein Herz und hat ne rosarote Brille auf. Aber ich mach das als Hobby und würde mir das Spiel nicht so gut gefallen, hätte ich es auch nicht gemacht. Ich hab jetzt vielleicht 25-30 Partien auf dem Buckel und der Reiz ist ungebrochen. Es trifft aber auch ziemlich genau meinen Spielegeschmack. Aber so viel zum Wiederspielreiz und wenig Wegen SP zu sammeln (genau das finde ich bei diesem Spiel super, weil es so gradlinig ist und trotzdem nicht trivial).


    Wer den Zugmechanismus mag und dabei noch eine Herausforderung sucht, dem lege ich wärmstens die Variante mit den "neutralen" Gehilfen ans Herz. Die ist auf der letzten Seite der Regel beschrieben. Für Taktiker und Optimierer, denen der Grundmechanismus zusagt, wird diese Variante einige wirklich interessante Entscheidungen und neue Optionen mit sich bringen.

  • Wer den Zugmechanismus mag und dabei noch eine Herausforderung sucht, dem lege ich wärmstens die Variante mit den "neutralen" Gehilfen ans Herz. Die ist auf der letzten Seite der Regel beschrieben. Für Taktiker und Optimierer, denen der Grundmechanismus zusagt, wird diese Variante einige wirklich interessante Entscheidungen und neue Optionen mit sich bringen.


    Das kann ich nur unterstreichen, die Variante finde ich auch super!