Kinderspiel des Jahres: Geister Geister Schatzsuchmeister

  • Huch, also damit hatte ich wirklich nicht gerechnet: Mattels "Geister, Geister, Schatzsuchmeister" hat heute das Kinderspiel des Jahres gewonnen. Bemerkenswert daran: Es ist das erste mir bekannte "Kinderspiel des Jahres", das ab 8 Jahren eingestuft wurde (normalerweise ist das die Grenze für das "Spiel des Jahres"). Und: Das Spiel wurde schon kurz nach Weihnachten für 10 Euro verramscht. Insgesamt ein hübsches Koop-Spiel, dass in der Fortgeschrittenen-Variante auch für Erwachsene nicht ganz uninteressant ist. Aber eine schon recht herausfordernde Wahl für ein Kinderspiel, zumindest im bisherigen Sinne der Jury...

  • Findest du wirklich?


    Bei uns kam es gut an und mit etwa Hilfe spielte es auch die 4einhalbjährige ganz gut mit.
    Was es mit der seltsamen Verramschaktion vor Weihnachten auf sich hatte, weiß ich allerdings nicht. Das war schon seltsam.


    Ansonsten ist das Spiel doch in bester Tradition: Geister-Thema, kooperativ, sehr schön ausgestattet. Es war mein Favorit ... irgendwie leider ;) (aber den vollkommen perplexen Brian auf der Bühne zu erleben, war unbezahlbar).


    LG,
    Klemens

  • Also, meine einigermaßen spiele-erfahrene fünfjährige Nichte war mit der Basisversion schon etwas überfordert, "mitspielen" war da eher "was soll ich machen"? Das ist natürlich auch ok, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich das Spiel alleine oder mit Freunden aussuchen würde. Und die Fortgeschrittenenversion ist aufgrund des deutlich gestiegenen Schwierigkeitsgrads wirklich erst was für (in diesem Sinne) "ältere" Kinder. Aber wie bereits früher geschrieben, gefällt uns das Spiel insgesamt sehr gut, und ich bin froh, dass ich durch die "Verramschaktion" darauf gestoßen wurde (das gleichzeitig mitverramschte Kronen für den König war auch gar nicht schlecht für den familiären Einsatz, Worker-Placement zum Kennenlernen eine Stufe unter Stone Age).


    Übrigens: Meiner fast vierjährigen Tochter gefällt Flizz & Miez sehr gut ;). Da verstehe ich die abweichende Bewertung der Jury (ab 6 statt ab 5) mal nicht so ganz. Aber Gratulation zu dem Spiel :).

  • Ja, stimmt schon. Die Kleinen brauchen da massiv Hilfe, haben aber auch ihren Spaß dran. Gut gelaufen ist es letzten in einer Runde Jungs (2 x 9 Jahre und 2 x 11). Insofern ist es für alleinspielende (kleine) Kinder sicher nicht ideal.


    Wir haben Flizz & Miez auch viel in Kindergärten gespielt (4 und 5 Jahre) – ich vermute die Jury spielt damit auf die Rolle des Rennleiters an. Diese fällt kleineren Kindern tatsächlich etwas schwer.


    LG,
    Klemens

  • So, bevor ich mich jetzt komplett lächerlich mache. :)


    Bei uns ist das "Geister, Geister, Schatzsuchmeister" Fieber ausgebrochen. Wir haben (inklusive Oma, die sich sonst neuem verweigert!) seit Sonntag 8x die Basisversion gespielt und immer wieder verloren. Das Spiel hat eigentlich alles, was ich von einem koopertivem Kinderspiel erwarte. Nette Figuren, nette Atmosphäre, Diskussionen über die richtige Vorgehensweise, jeder ist eingebunden.


    Jetzt kommt das große Aber! Uns kommt es so vor, als ob Gevatter Glück hier alleinig entscheidet, ob man das Spiel gewinnt oder verliert.


    Es besteht eine 5/6 Chance, dass ein neuer Geist hinzu kommt. Heißt, pro Runde kann man eigentlich davon ausgehen, dass 4 neue Geister hinzukommen. Vernichten kann man sie bedeutend langsamer. Mal geht ein Wurf daneben, mal läuft man zu langsam, etc. Also gilt es, dass man möglich schnell vorgehen muss und auch manche Räume besser überflutet lässt, denn einen Spuk zu besiegen dauert schon wieder mindestens 2 kommende Geister an.


    Nach der Methode (gezielt Geister/Spuk besiegen und sonst Gas geben) haben wir die letzten zwei Spiele fast geschafft (immer stand ein Spieler genau auf dem Feld vor dem Ausgang, bevor uns das Spiel um die Ohren flog).


    Also, wer von euch hat es gespielt und will mich berichtigen? Wer hat die ultimative Strategie gefunden?


    Spaßeshalber habe ich mir diverse Amazon 1-Sterne Rezensionen durchgelesen. Die Kommentare darauf waren wie üblich: "Ihr habt das Spiel nicht kapiert, lest die Regeln." :)
    Ich wage einfach mal zu behaupten, dass ich die Regeln tatsächlich verstanden habe...

  • Habt ihr das einfache oder das volle Spiel gespielt? Das einfache Spiel schafft man eigentlich immer. Das volle Spiel schaffen wir auch ehr selten zu gewinnen.


    Aber das das Spiel Kinder / Familien fasziniert kann ich bestätigen. Bei unserem monatlichen offfenen Spielenachmittag www.spielen-in-randerath.de ist es neben Siedler von Catan Junior und Sau-Bande das meist gespielte Kinderspiel.

    There is freedom - just behind the fences we build ourselves.

  • Habt ihr das einfache oder das volle Spiel gespielt? Das einfache Spiel schafft man eigentlich immer. Das volle Spiel schaffen wir auch ehr selten zu gewinnen.


    Aber das das Spiel Kinder / Familien fasziniert kann ich bestätigen. Bei unserem monatlichen offfenen Spielenachmittag www.spielen-in-randerath.de ist es neben Siedler von Catan Junior und Sau-Bande das meist gespielte Kinderspiel.

    Ich wage es nicht zu sagen... Das einfache... :(


    Aber ich dazu auch sagen, dass ich richtig beschissen würfel. :)

  • Hmm, also das einfache Spiel sollte eigentlich leicht zu gewinnen sein.


    Die prinzipielle Idee, den wichtigsten Fokus auf das schnelle Herausholen der Edelsteine zu legen ist schon mal sehr gut.


    Hier noch ein paar andere Tipps:
    - Die Wege durch die Räume sind kürzer als über den Flur.
    - Nahezu jede Bewegung sollte in einem Raum mit einem Geist enden, um immer kämpfen zu können. Wenn man die Wahl hat, sollte man immer in die Räume mit zwei Geistern gehen, um einen Spuk zu vermeiden.
    - Die Möglichkeit mit zwei Würfeln zu kämpfen sollte man nicht nur gegen Spuke einsetzen.
    - Wenn es nicht zu zweite Wege sind, sollten Spuke immer schnell besiegt werden.
    - spätestens wenn 3 davon auf dem Plan sind, haben diese erste Priorität, vergesst dann erst einmal die Edelsteine (außer ihr seid quasi draußen)


    Ich hoffe, das hilft Euch ein wenig weiter!

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  • Vielen Dank! Das haben wir alles schon befolgt...


    Und nun muss ich noch ein weiteres Geständnis ablegen!!! ARgh!!! Ich schäme mich! Ich habe ein Detail in den Regeln überlesen. Kommt die Karte "Mischen" aus dem Stapel wird tatsächlich nur gemischt und im Anschluss kein Geist platziert...
    So ist das, wenn man oben noch großkotzig sagt, dass man alles verstanden hätte... ;)

  • Also das einfache Spiel habe ich bisher immer gewonnen. Das mit den Erweiterten Regeln selten, und mit der Zusatzfigur aus meiner Ghostbusters Edition: NIE :)


    Ich finde es ist ein extrem schönes und lustiges Spiel, wenn man Kids am Tisch hat. Aber auch für leichte Abendunterhaltung seeehr geeignet, wenn die Lütten im Bett sind :)


    haben es letztes Wochenende ein paar mal gespielt mit Kindern zwischen 5 und 8.

  • haben es letztes Wochenende ein paar mal gespielt mit Kindern zwischen 5 und 8.

    .... genau, die Altersangabe ab 8 ist meiner Meinung nach Unsinn. Das Spiel kann man schon mit wesentlich jüngeren Kindern spielen. Man könnte höchstens argumentieren, dass Kinder ab 8 Jahren das Spiel auf jeden Fall auch alleine (ohne das Erwachsene mitspielen) spielen können.

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  • Ja, das macht es schon etwas einfacher ... ob der Unterschied gravierend genug ist, weiß ich aber nicht.

    Lass mir meine Einbildung, dass ich uns nachträglich 8x zum Sieger küre... :D


    Aber sagen wir so, die letzten 2 Spiele haben wir verloren, weil der letzte Spieler genau auf dem Feld vor dem Ausgang stand, bevor der sechste Spuk kam...

  • .... genau, die Altersangabe ab 8 ist meiner Meinung nach Unsinn. Das Spiel kann man schon mit wesentlich jüngeren Kindern spielen. Man könnte höchstens argumentieren, dass Kinder ab 8 Jahren das Spiel auf jeden Fall auch alleine (ohne das Erwachsene mitspielen) spielen können.

    Nach meinen letzten Erfahrungen, müsste man viele Altersangaben auf den Spielen nach OBEN korrigieren. Denn was für uns das normalste der Welt ist, und was für meinen 4 jährigen Knopf zur Normalität geworden ist, überfordert viele Kinder, die heute leider immer weniger in Kontakt mit Brettspielen kommen. Das mag in Einzelfällen der fall sein, aber dank Doppelbelastung der Eltern und mediales Unterhaltungsprogramm, sind Skills wie "Wie halte ich Karten richtig, oder was mache ich mit einem Würfelwurf" kar nicht mehr so verbreitet.


    Die Altersangeban sind aber tatsächlich für: Wann können Kinder das alleine spielen. Wobei hier dann für die Regelerklärung dann meistens doch ein Erwachsener gebraucht wird. :)
    Ich hatte es mit 3 9-jährigen versucht, sie alleine Leo muss zum Friseur spielen zu lassen, und die Regeln zu lesen. Das war ernüchternd.

  • Denn was für uns das normalste der Welt ist, und was für meinen 4 jährigen Knopf zur Normalität geworden ist, überfordert viele Kinder, die heute leider immer weniger in Kontakt mit Brettspielen kommen.

    Das erinnert mich an eine Partie Maus & Mystik mit meinem Sohn (damals noch 6, kurz vor 7) und einem Freund von ihm... Auch ein sehr ernüchterndes Erlebnis... Und nein, mein Sohn ist bestimmt nicht hochbegabt, wie alle anderen Kinder... ;)
    Aber wir spielen viel mit ihm.

  • Ich hatte es mit 3 9-jährigen versucht, sie alleine Leo muss zum Friseur spielen zu lassen, und die Regeln zu lesen. Das war ernüchternd.

    Bei Leo war ich auch sehr erstaunt. Ich hatte es mit im Kindergarten zum Spielen. Auch die älteren Kindergartenkinder von 5-6 Jahren waren fast alle nicht in der Lage das Spiel zielführend zu spielen, sprich sich wirklich zu merken wo welche Farbe liegt und die korrekten Karten zu spielen.


    Auf der anderen Seite hatten diese keine Probleme bei Stone Age Junior. Ich hätte das genau anders herum erwartet. Man vertut sich da sehr oft.


    Geister, Geister, Schatzsuchmeister, habe ich aber auch schon mit Nicht-Spielerkindern jünger als 8 Jahre gespielt und das war überhaupt kein Problem! Wie gesagt, wenn die Kinder das alleine spielen müssen, dann ist 8 korrekt, aber gemeinsam mit Erwachsenen geht es auch schon ab 5-6 Jahre problemfrei.

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  • Das Hauptproblem bei vielen Kindern, sie halten es nicht durch 15 Minuten ruhig am Tisch zu sitzen.

  • Und nein, mein Sohn ist bestimmt nicht hochbegabt, wie alle anderen Kinder...
    Aber wir spielen viel mit ihm.

    Wenn ich in den Foren dauernd lese, wozu Spielerkinder in der Lage sind (MtG mit 4 Jahren usw.) dann frage ich mich:


    Wieso wird Brettspielen nicht als Schulfach eingeführt?

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Wenn ich in den Foren dauernd lese, wozu Spielerkinder in der Lage sind (MtG mit 4 Jahren usw.) dann frage ich mich:
    Wieso wird Brettspielen nicht als Schulfach eingeführt?

    Ich denke auch, wie immer, überambitionierte Eltern sollten etwas vorsichtiger sein, und den Kindern mehr Zeit geben. Ich kann meinem Knopf auch chinesisch beibringen, aber wozu?


    Wenn das Kind ein Papa-Spiele spielen wird, dann gut. soll es dass, wenn man die Regeln so weit runter brechen kann.


    Ich wunder mich auch bei Anfragen für einen 5 Jährigen, was der nächste Schritt nach Carcassonne sein soll. Und dann kommen Tipps wie Oceanos ...


    Mein Knopf spiel schon sehr sicher Stone Age junior, und Leo, obwohl er jünger als die packungsangabe ist. Aber er spielt auch immer noch sehr gerne die 2+ Spiele von Haba, oder letztens Hoppe Reiter von haba, was ab 3 ist. Und für seine geburtstagsbesucher was das auch genau das Richtige... Roll and move...

  • Wenn das Kind ein Papa-Spiele spielen wird, dann gut. soll es dass, wenn man die Regeln so weit runter brechen kann.

    Ja, das ist ein Spagat. Wir versuchen immer wieder mal die nächste Stufe an Spiel. Wenns geht, gut, wenn nicht, dann auch ok. Ich versuche ihn nicht zu überfordern. Er soll Spaß dabei haben. :)
    Aber ich bin natürlich froh immer weiter in Spiele vorzudringen, zu denen ich mich nicht zwingen muss (ich kann Schmidts Katze nicht mehr spielen, da krieg ich Pickel!).


    Gleichzeitig muss ich meinen Kleinen natürlich bremsen. Er wollte unbedingt Star Wars Rebellion spielen. Haben wir dann auch mit ihm gemacht. Er als mein taktischer Berater. Aber auch kein komplettes Spiel. Dennoch, er war glücklich...

  • Auf dem letzten großen Spieletreffen hat mich so ein 12-jähriger Stöpsel gefragt, ob er Spiel XY mitspielen könne (irgendwas semi -schweres). Wir haben ihm dann mit 3 Mannen versucht zu erklären, dass er dazu noch etwas zu jung sein. Der Kleine zog traurig von dannen.


    Als ich zwei Stunden später in den großen Spieleraum kam, saß er dort mit drei Herrschaften und spielte Starcraft. Und gewann ...


    Ich bin jetzt etwas vorsichtiger mit der Leistungsfähigkeit von Kindern :D


    Hätte eigentlich daraus lernen sollen, dass uns so ein kleiner Knirps erst kürzlich 3x bei Wiz War abgezogen hat :denk:

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