[Spiele-Jahrgang 2014] Aquasphere

  • Gestern mal die Anleitung von Aquasphere gelesen. Zurück blieb ein grosses Fragezeichen auf meinem Gesicht. Was will der Autor da von mir? Was soll ich da machen und warum und wie hängt das alles thematisch zusammen? Kurz gesagt, die Anleitung hat mich eher verwirrt und nicht das Spiel nähergebracht. Dabei soll das Spiel doch wirklich gut sein - so wurde mir zumindest von diversen Seiten zugetragen.


    Bin ich da ein Einzelfall oder ist Aquasphere so anders?


    Mal sehen, ob sich die Fragezeichen lichten, wenn ich das Spielmaterial mal aufgebaut habe ...

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  • Du bist sicher kein Einzelfall. Ich habe auf der Messe 2 Proberunden gespielt und war danach genauso schlau wie vorher. Das Thema hat mich nicht im geringsten berührt und auch nicht in das Spiel eintauchen lassen (no pun intended), auch wenn das Thema bei Feld-Spielen sowieso immer arg aufgesetzt ist (aber bei BuBu habe ich wenigstens das Gefühl thematisch etwas sinnvolles aufzubauen) Bei Aquasphere haben mich aber selbst die Mechaniken, eigentlich die Stärke seiner Spiele, nicht sonderlich gereizt.


    Das wirkte alles nach der typisch nüchternen Siegpunkt-Hatz, bei der alle Elemente unnötig verkompliziert miteinander verknüpft sind: alles hängt irgendwie mit irgendwas zusammen, und am Ende gewinnt der der den Überblick behalten hat. Ich fand das Spiel nicht schlecht, weil es mechanisch natürlich gut funktioniert (Felds Spiele-Maschinen sind immer gut geölt), nur wenige Stunden später ist fast nichts mehr vom Ersteindruck hängen geblieben. Von meiner "würde ich nochmal spielen wollen" Liste ist es jedenfalls schon gestrichen worden. Da gab es spannendere Spiele in diesem Jahrgang.

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  • Gestern mal die Anleitung von Aquasphere gelesen. Zurück blieb ein grosses Fragezeichen auf meinem Gesicht. Was will der Autor da von mir? Was soll ich da machen und warum und wie hängt das alles thematisch zusammen? Kurz gesagt, die Anleitung hat mich eher verwirrt und nicht das Spiel nähergebracht. Dabei soll das Spiel doch wirklich gut sein - so wurde mir zumindest von diversen Seiten zugetragen.


    Bin ich da ein Einzelfall oder ist Aquasphere so anders?


    Mal sehen, ob sich die Fragezeichen lichten, wenn ich das Spielmaterial mal aufgebaut habe ...


    Hallo Ralf,


    als der, der die Anleitung von AquaSphere geschrieben hat, versuche ich mal, zu antworten.
    Wenn ich Anleitungen schreibe, versuche ich nicht, einen Werbetext für das Spiel zu verfassen oder eine Geschichte zu erzählen. Das ist nach meiner Ansicht nicht Zweck einer Anleitung.
    Die Anleitung ist dafür da, dass ich nach ihren Vorgaben das Spiel aufbauen kann, die Elemente benenne und anhand des aufgebauten Spiels die Regeln erkläre. Das mag tlw. nüchtern und trocken wirken, aber das ist das normalerweise der effektivste Weg.
    Wenn ich das Ganze zu blumig und mit langen Sätzen aufziehe, ist das vielleicht netter zu lesen, aber die Regeln sind dann schwieriger zu verstehen - und vor allem hinterher schwerer zu finden, wenn du etwas suchst.


    Eine Anleitung hat bei mir auch nicht den Zweck, das "Warum" zu erläutern. Natürlich geht es primär darum, Siegpunkte zu sammeln. Aber es ist - zumindest mir - unmöglich, die vielen Zusammenhänge zu erklären, die sich durch das Regelwerk ergeben. Für mich gehört das auch dazu, ein Spiel beim Spielen zu ENTDECKEN! Ich fände es langweilig, wenn jeder nach dem Lesen der Anleitung genau wüsste, welche x Strategien es gibt und man sofort weiß, welcher Zug gut und welcher nicht so gut ist.


    Ich habe das Spiel oft genug erklärt. Auch dabei habe ich nach der Erklärung meist in ratlose Gesichter geblickt. OK, das kann auch an meinen schlechten Erklärungen gelegen haben :-), aber es ist schlicht und einfach so, dass man sich ein Spiel dieser Kategorie "erspielen" muss. Ich wüsste nicht, wie man das erklären oder beschreiben sollte, wie sich ein Spiel anfühlt, ohne es gespielt zu haben. Es ist auchnicht unbedingt spannend, wenn man genau erklärt bekommt, welche Aktionen in den ersten Runden aus welchen Gründen genau sinnvoll sind oder nicht.
    Da hilft einfach nur anfangen und vielleicht auch in den ersten Runden schlechte Züge zu machen. Und es dauert tatsächlich so etwa 2 (von 4) Runden, bis man so langsam eine Idee bekommt, worum es geht und wie alles zusammenhängt.


    Vielleicht habe ich aber auch noch eine antiquierte Vorstellung von einer Spielanleitung: Ich lese die eigentlich immer noch erst dann, wenn ich das Spiel schon habe und kurz bevor ich es spielen möchte. Ich mache auch eigentlich so gut wie nie eine Kaufentscheidung vom Lesen einer Regel abhängig - da höre ich lieber zu, welche Erfahrungen andere Spieler mit dem Spiel gemacht haben.


    Ich bin gespannt, was du zu dem Spiel sagst, wenn du es mindestens einmal komplett gespielt hast - und mir dann vielleicht rückblickend sagst, was aus deiner Sicht noch zusätzlich in der Anleitung hätte stehen sollen ...


    Viele Grüße
    Ralph

  • Du bist sicher kein Einzelfall. Ich habe auf der Messe 2 Proberunden gespielt und war danach genauso schlau wie vorher. Das Thema hat mich nicht im geringsten berührt und auch nicht in das Spiel eintauchen lassen (no pun intended), auch wenn das Thema bei Feld-Spielen sowieso immer arg aufgesetzt ist (aber bei BuBu habe ich wenigstens das Gefühl thematisch etwas sinnvolles aufzubauen) Bei Aquasphere haben mich aber selbst die Mechaniken, eigentlich die Stärke seiner Spiele, nicht sonderlich gereizt.


    Das wirkte alles nach der typisch nüchternen Siegpunkt-Hatz, bei der alle Elemente unnötig verkompliziert miteinander verknüpft sind: alles hängt irgendwie mit irgendwas zusammen, und am Ende gewinnt der der den Überblick behalten hat. Ich fand das Spiel nicht schlecht, weil es mechanisch natürlich gut funktioniert (Felds Spiele-Maschinen sind immer gut geölt), nur wenige Stunden später ist fast nichts mehr vom Ersteindruck hängen geblieben. Von meiner "würde ich nochmal spielen wollen" Liste ist es jedenfalls schon gestrichen worden. Da gab es spannendere Spiele in diesem Jahrgang.

    Tja - das ist das Problem von uns Redakteuren: ständig werden "neue, unverbrauchte Themen" gefordert - und wenn man sich dann eines ausdenkt, dann "berührt es nicht". ;)
    Ist ja auch ok, man kann es nicht jedem Recht machen, und glücklicherweise gefällt das Thema und seine Umsetzung doch vielen Leuten. Denn auch dieses Spiel war mal als Prototyp ein im Mittelalter angesiedeltes Spiel mit 6 Stadtteilen ... wäre das aus deiner Sicht interessanter gewesen?


    Was ich aber nicht nachvollziehen kann, ist, warum gerade Stefan Feld immer nachgesagt wird, dass das Thema arg aufgesetzt ist. Klar, ist es vielleicht irgendwo, aber aus meiner Sicht gilt das für gefühlt 99% aller Spiele, nur bei Stefan wird es immer besonders betont. Witzig, dass du gerade BuBu als thematischer bezeichnest, was für mich so ziemlich das unthematischste selbst von Stefans Spielen ist. ;) Wobei mich persönlich das nicht stört, auch bei anderen Spielen nicht. Ein Thema dient für mich normalerweise nur zur Unterstützung der Regeln, nicht als Selbstzweck. Ich spiele lieber ein Spiel mit toller Mechanik und blödem Thema als andersherum - aber das ist mir bewusst, dass es da auch andere Ansichten gibt.
    Und aus den Rückmeldungen zu AquaSphere habe ich doch im Vergleich zu früheren Spielen mit ihm überdurchschnittlich viel positive Resonanz zum Thema bekommen.


    Was das "hinterher genauso schlau" angeht: Was ich aber beim Erklären fast immer dazu sage, ist, dass man eine Weile braucht, bis sich einem das Spiel erschließt und man ahnt, worum es geht und worauf man achten muss. Das ist nicht alles offenichtlich hier, das stimmt schon - schade, dass es dir keinen Spaß gemacht hat, das zu entdecken.


    Wenn du allerdings schreibst, dass das Prinzip "alles hängt irgendwie mit etwas zusammen" von Nachteil ist, dann ist AquaSphere vielleicht einfach nicht das richtige Spiel für dich.
    Stefan und ich wollten ja gerade ein anspruchsvolles Spiel machen, wo alle Entscheidungen Auswirkungen auf den weiteren Verlauf des Spiels haben und wo der Überblick und die Vorausplanung sehr wichtig sind, wenn man erfolgreich spielen möchte. Wenn jemandem das alles nicht wichtig ist, dann ist auch der Hauptmechanismus des Spiels - nämlich die "Kommunikation" zwischen Ingenieur und Wissenschaftler - nicht reizvoll, weil das ein sehr planerisches Element ist.


    Na, wer weiß, vielleicht gibst du dem Spiel ja doch nochmal irgendwann eine Chance, und zwar nicht während einer lauten und stressigen Messe, in der zumindest ICH mich schlecht auf komplexere Spiele einlassen kann ...

  • Dass das Thema bei mir nicht zündet, dafür kann natürlich keiner was. Ich finde es trotzdem per se gut dass hier etwas anderes ausprobiert wurde (auch wenn es mir nicht gefällt).


    Zum BuBu Vergleich: bei BuBu baue ich eine Provinz auf - das ist optisch sofort eindeutig erkennbar (ich baue Dörfer, Burgen, etc.) und daher thematisch leicht erklärbar ("man weiss sofort was man tut").
    Dass Stefan Feld nicht vom Thema sondern von der Mechanik her entwickelt (und das die meisten Autoren auch so machen), ist mir sehr wohl bewusst. Das sollte auch kein genereller Kritikpunkt an dieser Herangehensweise sein. Ich habe 3 Feld Spiele (Speicherstadt, BuBu und Luna (das ich trotz des häufig kritisierten Themas sehr mag), und bei allen steht ein starker Mechanismus im Vordergrund. Das stört mich auch nicht weiter, nur bei Aquasphere habe ich weder über das Thema noch über die Mechanik einen Zugang gefunden.


    Das mit "hinterher genauso schlau" ist natürlich sehr salopp formuliert - das war weniger auf die Regeln und Spielabläufe bezogen, sondern vielmehr auf meinen Eindruck vom Spiel (den ich am Ende ja nochmals geschildert habe - "wenig im Gedächtnis hängengeblieben").


    Meine Anmerkungen lesen sich womöglich auch kritischer als du es auffasst - es ist mitnichten ein schlechtes Spiel (was ich auch so schreibe), nur bin ich nach der Probepartie noch immer etwas ratlos ob es mir gefällt/gefallen könnte. Ich habe das Spiel gedanklich mit der verläufigen Note 6-7/10 abgespeichert (also zwischen überdurchschnittlich bis gut), die sich natürlich jederzeit in beide Richtungen ändern kann mit weiteren Partien.


    Dass ich es von der Liste gestrichen habe ist womöglich etwas harsch (und ja, auf der Messe herrschen keine idealen Vorraussetzungen für solche Spiele). Wenn es jemand aus meiner Spielgruppe auftischen würde, dann wäre ich sicher bereit es nochmals auszuprobieren (vor allem da mir ja bisher jedes Spiel von Stefan Feld gut gefallen hat).


    Hoffe ich konnte damit meinen recht kritisch anmutenden Beitrag etwas entschärfen bzw. besser erklären ;)

  • Welche denn? Ich bin bisher eher "enttäuscht" vom Jahrgang, was aber daran liegt, dass ich nur sehr wenige Spiele probieren konnte...


    Ciao
    Stefan


    - Die Staufer (HiG) hat bei mir sofort gezündet (optisch ansprechend, gute Regeln, überschaubare Komplexität, leichtes Gamble-Element, taktisch geprägt, angenehm kurze Spieldauer)
    - Das Tal der Könige (Pegasus) fand ich toll als Mini-Deckbuilder
    - Das Nations Dice Game (Asmodee) hat mich durch seine Komprimiertheit beeindruckt


    Das wären alles Spiele die ich mit vorläufigen 7-8/10 Punkten bewerten würde (und damit derzeit vor Aquasphere rangieren würden).

  • Mir bringt das reine Regel lesen eher selten ein Spiel näher.
    Von daher lese ich Regeln nur mit dem aufgebauten Spiel zusammen und spiele es gleichzeitig.
    Wenn ich dann nicht weiter weiss, okay...dann habe ich ein Problem ;)


    Mir ging es schon häufig so, dass ich früher, nach dem reinen Regel-Studium gedacht habe,
    das Spiel wird der Bringer und es war ein Gähner, gleichzeitig gab es auch umgekehrte Fälle, sodass ich
    das Spiel fast nicht gespielt hätte und danach froh war, es doch getan zu haben.


    Und wenn ich wirklich mit einer Regel nicht klar komme (weil sie evtl. nicht besonders gut ist oder mir ihr Stil nicht liegt),
    dann such ich jemanden, der mir das Spiel erklärt ;)


    Auf Aquasphere bin ich gespannt.

  • ...wir haben auf der Messe auch "nur" zwei der vier möglichen Runden gespielt - aber waren uns dann auf der Heimfahrt - immerhin am Abend des nächsten Tages - einig, dass es das beste Spie war, welches wir auf der Messe ausprobiert haben, besser als Murano, besser als Staufer, besser als...
    Nun denn . sicherlich mag die Story einer wissenschaftlichen Station auf dem Meeresgrund mit Bots und U-Booten und eindringenden Oktopoden etwas an den berühmten Haaren herbeigezogen sein - aber warum denn nicht, im Grund kann man bei vielen Spielen die Hintergrundsstory oftmals bedenkenlos austauschen - ohne dafür die Spielmotorik ändern zu müssen und dennoch halten viele Spieler diese Spiele für grandios gut....


    ...auch ich mag Spiele, welche mir was erzählen, bei denen ich in eine Welt eintauchen kann - reine abstrakte Spiele (ohne jegliches Thema) mag ich im Grunde gar nicht und solche habe ich auch nur sehr wenige in meinen Regalen stehen.


    Aquasphere habe ich mir auf der Messe auch gleich gekauft - klar ist es eine - wie war das - " Siegpunkt-Hatz" und man muss vor allem den Überblick haben, aber das finde ich ja gerade gut. Wenn ein Spiel unterschiedliche Möglichkeiten bietet, es anzugehen, wenn man auf die in jedem Spiel anders auftauchenden Begebenheiten (Reihenfolge, Standorte der "roten" Entwicklungskarte, bzw. "grünen" Laborausbauplättchen - jede Runde eine andere Abfolge/Reihenfolge der möglichen Programmieraktionen für die Bots, etc.) hat, sowie Möglichkeiten für mich "Sonderregeln" durch Entwicklungskarten etc. zu schaffen, welche unterschiedliche Abläufe mit sich bringen, so muss ich mich eben zum einen entscheiden, welchen Weg ich einschlage und zum anderen den Überblick haben, was wohl der beste Weg für einen ist, wenn man das Spiel denn gewinnen möchte...
    ..das erwarte ich gerade von einem Spiel, dass nicht jede Partie nach dem Schema F abläuft und hier hat Aquasphere in meinen Augen genügend Potential.


    Wer solche Spiel ebenfalls mag, dem empfehle ich eine Probepartie oder besser zwei...


    P.S.
    Nach dem Studium der Regeln vor der Messe war ich auch etwas ratlos - dies hat sich aber nach der Probepartie - auch wenn es nur zwei Runden waren und der vorangegangenen Regelerklärung am Stand dann ins Gegenteil verkehrt...

  • Ich gehöre zu denjenigen, bei denen #AquaSphere trotz der liebevollen Erklärung durch @Andreas Odendahl gar nicht gezündet hat.


    Gestört haben mich gleich mehrere Dinge. Erstens die gewaltige Unübersichtlichkeit - knallbunt, jede Menge Informationen so platziert, dass man sie leicht übersehen kann (die Buchstaben A bis F der Felder werden gern von den Spielfiguren bzw. Robotern verdeckt und müssen zudem mit den ganz außen liegenden, immer nach innen orientierten roten Karten abgeglichen werden [d.h. auch die Ausrichtung der Buchstaben ist nicht wirklich einheitlich], die relevante Feldfarbe für den Umplatzier-Roboter ist nur in einem sehr kleinen Rechteck am Rande jedes der Felder abgebildet), dann ein Thema, das völlig gaga ist (da sage noch einer etwas gegen das thematisch und spielerisch sehr einleuchtende Luna), und ich kann nach wie vor nicht sagen, ob man in irgendeiner sinnvollen Weise beinflussen kann, dass man die Robotermehrheit erringt bzw. dass man die Chance hat, dort ein Feld zu gewinnen, wo man KEINE Minuspunkte für Oktopoden bekommt. Ich hatte das Gefühl, egal was ich mache, es wird von den Mitspielern eh über den Haufen geworfen.


    Insofern kann ich nicht nur den Hype nicht nachvollziehen, bei mir ist AquaSphere komplett durchgefallen. Wie übrigens auch schon Brügge. Es gibt tolle Spiele von Stefan Feld (insbesondere Bora Bora und Burgen von Burgund), aber eben auch Reinfälle.

  • Eine erste Probepartie als simuliertes 2er-Spiel hat alle Fragezeichen getilgt und ein freudiges Grinsen zurückgelassen. :)


    Ich habe das Spiel begleitend zur Spielregel aufgebaut und damit hat sich dann auch meine anfängliche Verwirrung aufgelösst. Was vorab noch unverständlich und als reine Auflistung von Tätigkeitsfolgen aus dem Zusammenhang gerissen schien, war nun durch den Blick zum Spielmaterial klar verständlich geworden. Inzwischen finde ich den eher nüchternen Stil der Anleitung auch für den eigentlichen Sinnzweck wirklich gelungen. Nur sollte vorne auf Seite 1 eine fette Warnung stehen, dass man bitte die Anleitung nicht ohne das Spiel durcharbeiten sollte, weil dann kann - wie bei mir - ein arg verfälschender erster Eindruck zurückbleiben, der dem Spiel in keinster Weise gerecht wird.


    Was eventuell besser gelöst sein könnte:


    1. Es gibt über 40 Fortschrittskarten, aber auf der letzten Seite der Anleitung sind nur wenige davon erklärt. Ein Hinweis, dass es von den einzelnen Typen verschiedene Karten gibt und einzelne Karten auch mehrmals vorkommen, würde helfen, dass man sich nicht fragt, wo denn jetzt die anderen 30+ Karten erklärt sind oder ob es wirklich nur diese wenigen unterschiedlichen Karten gibt.


    2. Die Programmierkarten sind doppelseitig. Zu Spielbeginn mischt man diese und zieht zufällig vier davon, laut Anleitung.. Bieten die Rückseiten zusätzliche Varianz oder gibt es besondere Unterscheidungen zwischen Vorder- und Rückseite? Allerdings kann ich noch nicht einmal sagen, was denn jetzt Vorder- bzw Rückseite wäre.


    3. Wenn ich Oktopoden einfange, dann bekomme ich Siegpunkte. Die Zahlenfolgen-Zuordnung Oktopoden zu Siegpunkte finde ich allerdings nur in der Anleitung. Auf der Spielerablage kann man sich aber auch mit der Siegpunktfolge der Stationsausbauten behelfen, weil die ist gleich.


    4. Einmal pro Spielrunde darf ich 3 Zeitmarker abgeben, um einen belieben Bot zu programmieren. Das Markierungsfeld, dass ich diese Aktion genutzt habe, ist allerdings nicht an der Stelle zu finden, wo diese Aktion auf der Spielablage erklärt ist, sondern räumlich unabhängig davon rechts oben. Warum nicht einen Zeitmarker direkt auf diese Aktion legen oder gibt es noch andere Situationen, wo man Zeitmarker als Markierung-Erinnerung abgibt?


    Bin schon auf die erste richtige Spielpartie gespannt. Vom Regelwerk scheint es recht einfach und gradlinig zu sein, wenn man erstmal das Grundprinzip verstanden hat dank der Anleitung und des Spielaufbaus. Durch die Programmierfolgen wird man zudem auch ein wenig (wie bei Bora Bora mit den Zwischenzielen) durch die Spielrunden geführt und kann eben nicht alles machen, was man machen könnte, wenn man völlig freie Wahl hat. Da aber die Informationen der kommenden Runde offen liegen, wird es wohl nach den Einstiegspartien ordentlich Grübelpotential bieten - hoffentlich nicht mit zu viel Downtime, weil die Zugfolge an sich kann ja recht fix gehen.

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  • Mir gefällt das Spiel weiterhin. Aber man muss es sich sicherlich zunächst "erarbeiten".


    Über das Thema kann man streiten, jedoch finde ich es in sich schlüssig. Natürlich können die eigenen Ereignisse von den Mitspielern über den Haufen geworfen werden, ist aber auch ein Teil des Reizes am Spiel, denn man muss sich genau überlegen, wann man welchen Zug macht, um zum Ende einer Runde punkten zu können.


    Ebenso finde ich es reizvoll, Gegebenheiten der nächsten Runde mit in die aktuelle Runde einzubeziehen.


    #AquaSphere ist allerdings kein einfaches Spiel. Aber das war ja im Vorfeld bekannt.

  • Komplett steuern kann man es nicht, wer wen wann raus haut. Aber es gibt Anhaltspunkte. Ich finde diese Elemente super, dass man auch mal rausgeworfen wird. Fand ich bei Luna damals schon klasse. Aber wer La Granja kennt weiß, wie gern ich das mochte...


    Daher kann es schon sein, dass eben jenes auch Geschmackssache ist. Muss einem ja nicht liegen, dass man da auch mal weggeballert wird. Der Kern der Sache ist, dass man sich da seine Lücken suchen muss. Ist auch oft eine Timingfrage.


    Brügge ist bei mir auch durchgefallen. Es gibt tatsächlich auch Feld-Spiele, die ich nicht so gern mag. Meist seine etwas reduzierteren Kompositionen. AquaSphere fällt mir selbst total leicht, weil ich da meist ne ganze Runde planen kann. Ich sehe ja wie die Marker in der Zentrale liegen und plane die Runde. Teilweise auch die danach, denn ich sehe ja auch, was nächste Runde in der Zentrale los ist. So ergeben sich jede Menge Spielzüge, die ich durchrattern könnte. Allerdings ergeben sich hin und wieder Spielsituationen, in denen ich diesen Plan anpassen muss. Auch so was mag ich.


    Ich hab aber auch gesehen, wie sich Leute bei diesen Planungsmöglichkeiten verzweifelt an den Kopf gefasst haben und keine Ahnung hatten, was sie tun sollen. Vielleicht ne Typfrage, da ich auch mal die ein oder andere Entscheidung aus dem Bauch treffe mit der Gefahr die Partie an die Wand zu setzen.


    Bunt? Ja. Sehr. Thema finde ich extrem gut! Endlich mal wieder was anderes und dazu auch gut! Nur die Namensfindung war echt extrem schwer. Luna fand ich auch thematisch gut und auch ansprechend, aber das hat damals viel Haue bekommen für sein "merkwürdiges" Thema. Was ich nicht so richtig verstanden habe. Aber so lernt man ja auch, was andere so denken.


  • 3. Wenn ich Oktopoden einfange, dann bekomme ich Siegpunkte. Die Zahlenfolgen-Zuordnung Oktopoden zu Siegpunkte finde ich allerdings nur in der Anleitung. Auf der Spielerablage kann man sich aber auch mit der Siegpunktfolge der Stationsausbauten behelfen, weil die ist gleich.


    Wenn ich meinen Mitspielern die Regel erkläre, weise ich auf die Übersicht der Zwischenwertung hin. Da steht zwar ein Minus davor aber wenigstens hat es das gleiche Symbol, was bei der Orientierung hilft "Wie war das noch Mal mit den Oktopoden?" ;)


    Habe jetzt meine zweite Partie hinter mir und bei mir und meinen bisher 6 Mitspielern hat es einen guten Eindruck hinterlassen. Das Spiel wirkt auf den Ersten Blick schwierig zu erlernen, aber man blickt nach ein paar Zügen durch und ist schnell in der Lage seine Züge im vorraus zu planen, sodass es auch sehr wenig Wartezeiten gibt.

  • ...Gestört haben mich gleich mehrere Dinge. Erstens die gewaltige Unübersichtlichkeit - knallbunt, jede Menge Informationen so platziert, dass man sie leicht übersehen kann ....


    Insofern kann ich nicht nur den Hype nicht nachvollziehen, bei mir ist AquaSphere komplett durchgefallen. Wie übrigens auch schon Brügge. Es gibt tolle Spiele von Stefan Feld (insbesondere Bora Bora und Burgen von Burgund), aber eben auch Reinfälle.


    1. Den Eindruck mit der Unübersichtlichkeit und dem "knallbunt" hatte ich bei dem von dir favorisierten Bora Bora - so sind die Wahrnehmungen verscheiden....


    2. Kann ich den Hype um Burgen von Burgund überhaupt nicht nachvollziehen - ein Spiel welches bei mir zwar nicht komplett durchgefallen ist, aber wenn es in dem Moment dann Alternativen gibt - z.B. auch ne Partie Brügge, dann spiele ich eben bei der anderen Spielgruppe mit - wenn es die nicht gibt, dann eben auch malwieder Burgen von Burgund....


    Dennoch würde ich mir nie anmaßen, ein Spiel - nur weil es nicht meinen persönlichen Geschmack oder Vorlieben trifft - als schlecht, schwach oder als Reinfall zu titulieren. Meisten sehen es andere Spieler eben ganz anders und die haben genau in dem Spiel, welches bei dem anderen kurz vorm Verbrennen steht, ihr persönliches Highlight gefunden, welches sie nicht mehr missen wollen... und das ist auch gut so! Das ist genauso in der Musik, der Malerei, bei Filmen, bei Autos, beim Essen, bei Getränken, bei Urlaubsländern, beim Weichheitsgrad von gekochten Eiern, bei Witzen, bei Parteien, bei nahezu allem was das täglichen Leben uns Menschen beschert..... von daher jedem Tierchen sein Pläsierchen....


    Und nach einer oder einer halben Partie mache ich auch noch keine Aussage zum Langzeitspielwert eines Spieles - da kann ich eigentlich nur aus einer ersten Empfindung heraus sagen, ja das Teil gefällt mir, würde ich auch gerne nochmals spielen oder eben ne, hat mir jetzt beim ersten Mal nicht so gefallen, werde ich aber nochmals mitmachen um zu überprüfen ob dieser erste Eindruck bleibt - wobei es sicherlich auch bei mir einige wenige Spiele gibt und geben wird, welche ich auch nach einer ersten Partie danach nicht noch mal spielen möchte, da sie mir so ganz und gar nicht zusagten oder gefielen - wobei ich letztere dann nicht umgehend in aller Öffentlichkeit als grottenschlechtes Spiel oder Reinfall an den Pranger stellen musste...
    ...von daher empfehle ich einfach mit solchen Unmutsäußerungen erst nach sagen wir mal einer Dutzend gespielter Partien aufzuwarten - denn dann lassen sich dies auch sicherlich belegen, alles andere wäre doch nur Stochern im Nebel, Jammern auf hohem Niveau.....

    Einmal editiert, zuletzt von DiSta ()

  • (...) Das ist genauso in der Musik, der Malerei, bei Filmen, bei Autos, beim Essen, bei Getränken, bei Urlaubsländern, beim Weichheitsgrad von gekochten Eiern, bei Witzen, bei Parteien, bei nahezu allem was das täglichen Leben uns Menschen beschert..... von daher jedem Tierchen sein Pläsierchen.... (....)


    Ich stelle dem Konzept der individuellen Beliebigkeit gern das Konzept der persönlichen Meinungsbildung gegenüber, den es gibt bei ganz vielen der von Dir genannten Bereiche eben doch objektiv schlechtes (und damit meine ich nicht nur das offensichtlichste Beispiel, nämlich Parteien).


    Ich bin ganz klar in allen Bereichen des Lebens dafür, daß alle Menschen sich eine Meinung bilden, die auch vertreten - und zu diskutieren bereit sind.


    Etwas weniger anspruchsvoll, ich finde nach wie vor auch nach reinem Regelstudium geäußerte Meinungen zu Spielen hier im Forum wertvoll, von mir aus auch gern so beschrieben. Denn, umgekehrt muß man auch eine öffentlich geäußerte Meinung nicht ungeprüft übernehmen - der eigene, kritische Verstand sollte stets die Instanz sein, die ein Urteil fällt, selbst wenn es nach einer halben Partie einer Rezension nach 100 Partien zuwiderläuft.

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  • Dennoch würde ich mir nie anmaßen, ein Spiel - nur weil es nicht meinen persönlichen Geschmack oder Vorlieben trifft - als schlecht, schwach oder als Reinfall zu titulieren. Meisten sehen es andere Spieler eben ganz anders und die haben genau in dem Spiel, welches bei dem anderen kurz vorm Verbrennen steht, ihr persönliches Highlight gefunden, welches sie nicht mehr missen wollen... und das ist auch gut so! Das ist genauso in der Musik, der Malerei, bei Filmen, bei Autos, beim Essen, bei Getränken, bei Urlaubsländern, beim Weichheitsgrad von gekochten Eiern, bei Witzen, bei Parteien, bei nahezu allem was das täglichen Leben uns Menschen beschert..... von daher jedem Tierchen sein Pläsierchen....


    Und nach einer oder einer halben Partie mache ich auch noch keine Aussage zum Langzeitspielwert eines Spieles - da kann ich eigentlich nur aus einer ersten Empfindung heraus sagen, ja das Teil gefällt mir, würde ich auch gerne nochmals spielen oder eben ne, hat mir jetzt beim ersten Mal nicht so gefallen, werde ich aber nochmals mitmachen um zu überprüfen ob dieser erste Eindruck bleibt - wobei es sicherlich auch bei mir einige wenige Spiele gibt und geben wird, welche ich auch nach einer ersten Partie danach nicht noch mal spielen möchte, da sie mir so ganz und gar nicht zusagten oder gefielen - wobei ich letztere dann nicht umgehend in aller Öffentlichkeit als grottenschlechtes Spiel oder Reinfall an den Pranger stellen musste...
    ...von daher empfehle ich einfach mit solchen Unmutsäußerungen erst nach sagen wir mal einer Dutzend gespielter Partien aufzuwarten - denn dann lassen sich dies auch sicherlich belegen, alles andere wäre doch nur Stochern im Nebel, Jammern auf hohem Niveau.....


    Ich habe sehr deutlich und explizit gesagt, dass AquaSphere BEI MIR durchgefallen ist. Welche öffentliche und für alle Menschen allgemeingültige Anprangerung Du auch zu sehen glaubtest - sie war nicht da. Wenn andere Freude mit AquaSphere haben: Herzlichen Glückwunsch, tobt Euch aus.


    Wahr ist aber auch folgendes: Deiner Logik folgend kann keiner von uns jemals ein Urteil darüber fällen, ob ein Spiel objektiv schlecht ist, weil er es schon nach der ersten Partie nicht gut findet und nicht wieder probieren möchte (wenn er das dann auch durchhält und nicht zum Mitspielen gezwungen wird). Das finde ich allerdings hanebüchen. Die meisten von uns verfügen über hinreichende Erfahrung aus hunderten von Spielen, anhand derer sie sich schnell und kompetent ein qualifiziertes Urteil bilden, indem sie auf ihre Erfahrung aus zahlreichen ähnlichen Fällen zurückgreifen. Ich bin ja nun kein Laie in der Spielewelt, und die meisten anderen hier ebenso nicht. Das funktioniert in der realen Welt nicht anders. Dass Meinungen per Definition subjektiv sind, wurde auch hier im Forum zur Genüge diskutiert. Verbieten lasse ich mir meine Meinung aber auf keinen Fall.

  • @DiSta und @Sternenfahrer: So weit seid ihr doch gar nicht auseinander. Dass jedem sein persönlicher individueller Geschmack erlaubt bleiben muss, ist doch ganz genauso richtig wie die Aussage, dass ich das Lieblingsspiel des anderen persönlich für völligen Schrott halten darf, und wenn's nur nach einmaligem Regelstudium ist. Das sind doch zwei Seiten der gleichen Medaille. Ich toleriere, dass du etwas toll findest und du tolerierst, dass ich es miserabel finde. Unter vernünftigen Menschen kann man dann sogar darüber mit Argumenten diskutieren, denn wer mit ein bisschen Sinn und Verstand an die Sache herangeht, wird weder völlige Beliebigkeit propagieren noch die eigene Meinung als allgemeinverbindlich darstellen.

  • Stimmt schon, aber gleich im ersten Satz bezeichnet @DiSta es als anmaßend, ein Spiel als Reinfall zu bezeichnen - das sehe ich anders.


    Mein Lieblingsbeispiel ist Monopoly. Das ist ganz allgemeingültig ein mieses Spiel. :)

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  • Dennoch würde ich mir nie anmaßen, ein Spiel - nur weil es nicht meinen persönlichen Geschmack oder Vorlieben trifft - als schlecht, schwach oder als Reinfall zu titulieren.


    Über so etwas müssen sich in meinen Augen Lehrer und Berufskritiker Gedanken machen, nicht aber Teilnehmer in einem Diskussionsforum. In einem Internetforum sollte einem erwachsenen Leser schon klar sein, dass es sich hier immer nur um subjektive Eindrücke handeln kann. Ist die Wertung mit Argumenten hinterlegt, dann kann man sie einordnen, ansonsten gibt sie leider nicht viel her.


    Wenn Spieler A ein Spiel als Reinfall tituliert darf Spieler B es immer noch spielen und jeden Spaß der Welt dabei haben, Verlag und Autor dürfen es weiterhin verkaufen und jeder darf sich seine eigene Meinung bilden.


    Von daher freue ich mich hier über jeden, der hier seine Meinung offen, frei und unverblümt preisgibt. Wenn ein Spiel nicht gefällt muss man sich keine Sätze rauswringen wie "könnte Spielern gefallen, die Spaß an ...." haben. Und man muss dem Spiel auch keine weiteren Chancen geben.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Mein Lieblingsbeispiel ist Monopoly. Das ist ganz allgemeingültig ein mieses Spiel.


    Viele Leute haben Spaß mit dem Spiel und sind anderer Meinung. Von allgemeingültig kann da keine Rede sein. Wer sollte das definieren?

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • In einem Internetforum sollte einem erwachsenen Leser schon klar sein, dass es sich hier immer nur um subjektive Eindrücke handeln kann.

    Wie wär's mit "vernünftigen"? Mit dem Alter hat das erfahrungsgemäß leider recht wenig zu tun ;)


  • Über so etwas müssen sich in meinen Augen Lehrer und Berufskritiker Gedanken machen, nicht aber Teilnehmer in einem Diskussionsforum. In einem Internetforum sollte einem erwachsenen Leser schon klar sein, dass es sich hier immer nur um subjektive Eindrücke handeln kann. Ist die Wertung mit Argumenten hinterlegt, dann kann man sie einordnen, ansonsten gibt sie leider nicht viel her.


    Wenn Spieler A ein Spiel als Reinfall tituliert darf Spieler B es immer noch spielen und jeden Spaß der Welt dabei haben, Verlag und Autor dürfen es weiterhin verkaufen und jeder darf sich seine eigene Meinung bilden.


    Von daher freue ich mich hier über jeden, der hier seine Meinung offen, frei und unverblümt preisgibt. Wenn ein Spiel nicht gefällt muss man sich keine Sätze rauswringen wie "könnte Spielern gefallen, die Spaß an ...." haben. Und man muss dem Spiel auch keine weiteren Chancen geben.


    .....natürlich sage ich, dass mir ein Spiel nicht gefällt - das ist dann meine subjektive Meinung. Aber wie gesagt, würde ich - zu mindestens heute (früher hab ich das sicherlich in meiner Jugend auch so praktiziert - aber nun hat sich eine gewisse Altersgelassenheit eingestelllt...) - nicht sagen, ein Spiel "als schlecht, schwach oder als Reinfall" bezeichnen.


    Damit habe ich nicht ausdrücken wollen, dass man keine eigene Meinung zu einem Spiel kund tun sollte - das war nie meine Absicht - ne ganz und gar nicht Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut und diese möchte ich nicht missen.


    Mir ging es vielmehr um solche Statements wie "Das Spiel ist ein Reinfall!" - dann sollte man doch eher formulieren, das Spiel ist nach meiner höchstpersönlichen Meinung ein Reinfall - ist in meinem Augen zwar nur eine Kleinigkeit anders - aber dies macht es aus....
    ...denn wenn jemand, der dieses Spiel nicht kennt, eine solche klare Aussage und Einordnung zu einem Spiel liest, dann wird dieser sicherlich nicht dieses selbst ausprobieren um sich letztendlich seine eigene Meinung davon zu machen.


    Im grunde also ein wenig mehr Fingerspitzengefühl bei der Wortwahl - ich selbst bin so intelligent, dass ich diese Aussage(n) als solche - sprich subjektive Einschätzungen - einordnen kann - aer es gibt in der großen Welt auch andere, welche jedes geschriebene Wort für bare Münze nehmen....
    ...auch wollte und will ich mit meinen Ausführungen niemanden persönlich an den Karren fahren - falls dies so gesehen sein sollte, dann ein dickes sorry hierfür....

  • Mir ging es vielmehr um solche Statements wie "Das Spiel ist ein Reinfall!" - dann sollte man doch eher formulieren, das Spiel ist nach meiner höchstpersönlichen Meinung ein Reinfall - ist in meinem Augen zwar nur eine Kleinigkeit anders - aber dies macht es aus....


    Solange das Bundesamt für die Bewertung von Gesellschaftsspielen hier noch nicht mitschreibt kannst Du die 4 Worte "nach meiner höchstpersönlichen Meinung" doch vor jede Aussage setzen. Das steigert nach meiner höchstpersönlichen Meinung die Lust am Lesen nur bedingt.


    ...denn wenn jemand, der dieses Spiel nicht kennt, eine solche klare Aussage und Einordnung zu einem Spiel liest, dann wird dieser sicherlich nicht dieses selbst ausprobieren um sich letztendlich seine eigene Meinung davon zu machen.


    Möglicherweise wendet er sich lieber einem Spiel zu, dass hier positiver eingeschätzt wird. Was ist daran schlecht?

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    and young enough not to choose it

  • Bei einem (ggf durchaus bewusst provokativ vorgetragenen) "Das Spiel ist ein Reinfall!" sich mal ein "meiner persönlichen Meinung nach" dazu denken zu müssen halte ich für das kleinere Übel als sich bei allen, insbesondere negativen, Äußerungen in alle Richtungen gegen mögliche Missverständnisse absichern zu müssen. Das gibt's im Alltag und Berufsleben schon genug, da möchte ich in einem Freizeit-Hobby-Forum etwas freier diskutieren können. Wenn man einfordert, zu jedem Mist ein "meiner persönlichen Meinung nach" dazuschreiben zu müssen, dann wird die Diskussionskultur erstickt. Da gebe ich Herbert völlig recht: hier sollte sowieso klar sein, dass immer nur die eigene persönliche Meinung geschildert wird. Auf der anderen Seite dürfen auch ruhig mal die "Provokateure" versuchen, sich etwas zurück zu nehmen. Das wäre manchmal auch nicht verkehrt und damit schließe ich auch mich selbst mit ein, denn wenn ich etwas kritisiere, dann kann ich da auch schnell ziemlich fies-böse werden und sehr von meinen Meinungen und Argumenten überzeugt sein...

  • Wir könnten es ("das ist meine persönliche Meinung ") in unsere Signaturen aufnehmen, ich hatte das so für eine Weile.


    Bezüglich Monopoly, Millionen Menschen spielen es, die haben alle Unrecht und sollten sich von mir überzeugen lassen, das wäre dann auch in ihrem Interesse. Das ist so ähnlich wie mit den Grundrechten, die bleiben auch gültig, obwohl sie vielleicht sogar Milliarden Menschen unbekannt sind.
    Das können wir gerne diskutieren, aber besser nicht hier, da es die meisten nicht interessiert, denke ich.
    Ich habe übrigens noch niemanden getroffen, der nach meiner Überzeugungsarbeit noch gerne Monopoly gespielt hätte, aber natürlich bleibt die absolute Zahl der so geheilten gering. :)

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  • Viele Leute haben Spaß mit dem Spiel und sind anderer Meinung. Von allgemeingültig kann da keine Rede sein. Wer sollte das definieren?


    Ah: mein Lieblingsthema! Objektivität und Kritik!
    Ich bin völlig Sternfahrers Meinung: Monopoly ist schlecht aus vielen, vielen Gründen, die ich hier gar nicht alle aufzählen will. Wer Spaß mit Monopoly hat, kennt keine oder zu wenig andere Spiele, um sich ein Bild davon zu machen. Und wer Helene Fischer gut findet, leidet definitiv an Geschmacksverirrung. -
    Deshalb gibt es hauptberufliche Kritiker. Im Literatur-, Musik-, Film und Spielbereich. Die haben nämlich ausreichend viel Kompetenz, um eine (relativ) objektivierbare Meinung zu haben. Oder glaubst Du, Frau Müller, die jeden Tag Arztromane liest, hätte gleich viel Sachverstand wie z.B. Denis Scheck?
    Jeder kann zu allem eine Meinung haben, aber ein Urteil eben nicht. Immerhin heißt es auch Geschmacksurteil und nicht Geschmacksmeinung.

  • Deshalb gibt es hauptberufliche Kritiker. Im Literatur-, Musik-, Film und Spielbereich. Die haben nämlich ausreichend viel Kompetenz, um eine (relativ) objektivierbare Meinung zu haben.


    Warum waren die sich dann im literarischen Quartett nie einig, ebenso wie die unknowns-User?


    Oder glaubst Du, Frau Müller, die jeden Tag Arztromane liest, hätte gleich viel Sachverstand wie z.B. Denis Scheck?


    [Ironie an ] Immerhin sind beide Vielleser. [Ironie aus]
    Frau Müller kann wahrscheinlich am besten beurteilen, welche Artzromane ihr gefallen werden. Und Denis Scheck kann ihr da wahrscheinlich nicht weiterhelfen.


    Jeder kann zu allem eine Meinung haben, aber ein Urteil eben nicht.


    Auch Denis Scheck kann kein Urteil fällen.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Also, eins möchte ich dieser eher müßigen Diskussion gern dazu sagen. Es ist einfach ein Unterschied ob ihr schreibt "Das Spiel ist schlecht!" oder "Ich finde das Spiel schlecht!"


    Da könnt ihr euch noch so auf den Kopf stellen und behaupten, dass natürlich jeder hier nur seine Meinung verfasst und sowieso und sowieso. Das spielt keine Rolle! Da muss man auch nicht pikiert sein und beleidigt und so alberne Signaturen einfügen wie das damals viele gemacht haben.


    Und so lange ihr das einfach nicht begreift, dass es ein Unterschied ist müsst ihr euch eben an euren Aussagen messen lassen und auch mal was einstecken, wenn man euch das sagt.



    Btw: Ich finde übrigens Lemuels Aussagen zu AquaSphere völlig un Ordnung und auch durchaus gut dargestellt. Bei ihm ist es nicht so, dass er sich einfach hinstellt und schreibt, dass er es Mist findet. Er begründet es auch und hat damit völlig Recht (also, aus seiner Perspektive). Guter Beitrag. Muss man auch mal sagen dürfen.

  • Da muss man auch nicht pikiert sein und beleidigt und so alberne Signaturen einfügen wie das damals viele gemacht haben.


    ironie.gif Die Signaturen wurden doch eingeführt damit andere nicht pikiert und beleidigt sind.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

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  • Also, eins möchte ich dieser eher müßigen Diskussion gern dazu sagen. Es ist einfach ein Unterschied ob ihr schreibt "Das Spiel ist schlecht!" oder "Ich finde das Spiel schlecht!"
    Da könnt ihr euch noch so auf den Kopf stellen und behaupten, dass natürlich jeder hier nur seine Meinung verfasst und sowieso und sowieso. Das spielt keine Rolle! Da muss man auch nicht pikiert sein und beleidigt und so alberne Signaturen einfügen wie das damals viele gemacht haben.
    Und so lange ihr das einfach nicht begreift, dass es ein Unterschied ist müsst ihr euch eben an euren Aussagen messen lassen und auch mal was einstecken, wenn man euch das sagt.


    So ist das Deiner Meinung nach.
    Meiner Meinung nach ist das kein Unterschied - warum begreifst Du das nicht, wenn man Dir das sagt? 8))


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • hm, irgendwie hätte das alles auch Wochenthread oder sonstwo geschrieben werden können.


    Der Titel
    [Spiele-Jahrgang 2014] Aquasphere

    passt doch schon lange nicht mehr oder ?


    Nix für ungut, aber dann ist die Idee hinter den einzelnen Einträgen zu einem Spiel doch auch ad absurdum geführt worden oder seht Ihr das anders ?

  • Mir ist ein anderer Punkt aufgestoßen, der mein och ja in ein na ja wandelte. Einerseits wird eine gewisse Planbarkeit vorgegaukelt, die sich dadurch etabliert, dass ein Blick in die Runde (wer hat gerade noch grüne Bots - aha niemand ) die Möglichkeit eröffnet seinen Hansel mit dem eh schon knappen Zeitvorrat in die Nachbar-Bar zu schicken und dort das Labor-Erweiterungsteil an der Theke abzugreifen.


    Schon weniger klappt es wenn man den Blick auf die Mehrheit richtet, weil man nicht alles im Blick hat und doch noch jemand irgendwo über Bonus-Aktionen und dem Eintausch von Extra-Markern einen Bot in die Welt entlässt der einerseits die Mehrheit nimmt und andererseits just genau den Tunnel überfüllt der mir den einen überzhligen Bot zurückbringt der mein Tableau um 2 Siegpunkte reduziert.


    Vollends verhagelt wird es dann jedoch in dem Moment als der Erklärer nach der Zwischenwertung vermeldete, dass der Laufweg des Ingenieurs komplett neu verteilt wird und man eigentlich doch nur Runde für Runde die Gegebenheiten ausbaldowern kann wann man wen wie wo zu welcher Stelle programmiert und einsetzt und das kann von Runde zu Runde immer genau konträr zu der Konstellation ablaufen wie man sie am Ende der Runde hinterlässt. Bsp : Gute Ausgangssituation rechts wie links in den Laboren sagen wir mal ... Zeitmarker abzugreifen, bräuchte man nur noch einen gelben Bot. Programmierung gelb in der nächsten Runde wird natürlich erst in Stufe 3 aufgedeckt.
    Tolle Wolle. Ist man eh schon knapp mit der Zeit, kann so eine ganze Runde an einem vorbeiziehen. Umgekehrt kann es auch gehörig glückselig in die Kartenspielen wenn die Programmierungen genau in der Reihenfolge ausliegen wie man durch die Labors wackeln möchte.


    An der Stelle ( Zwischenwertung-Umstellung mit Effekt auf Runde 2) war der Status "Kaufkandidat" gewechselt auf "nochmal spielen, ob es sich der Effekt auf alle 5 Runden gesehen eher aufschaukelt oder ausbalanciert".

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Vollends verhagelt wird es dann jedoch in dem Moment als der Erklärer nach der Zwischenwertung vermeldete, dass der Laufweg des Ingenieurs komplett neu verteilt wird und man eigentlich doch nur Runde für Runde die Gegebenheiten ausbaldowern kann wann man wen wie wo zu welcher Stelle programmiert und einsetzt und das kann von Runde zu Runde immer genau konträr zu der Konstellation ablaufen wie man sie am Ende der Runde hinterlässt. Bsp : Gute Ausgangssituation rechts wie links in den Laboren sagen wir mal ... Zeitmarker abzugreifen, bräuchte man nur noch einen gelben Bot. Programmierung gelb in der nächsten Runde wird natürlich erst in Stufe 3 aufgedeckt.


    Der Fairness halber sollte hier angemerkt werden, dass die Auslage der Programmierungspositionen für die nächste Runde während der aktuellen Runde bereits offen liegt und man diese potentiell mit in Betracht ziehen kann. Sicherlich übersteigt das aber den eigenen Horizont in einer Erstpartie.

  • Wahr ist aber auch folgendes: Deiner Logik folgend kann keiner von uns jemals ein Urteil darüber fällen, ob ein Spiel objektiv schlecht ist, weil er es schon nach der ersten Partie nicht gut findet und nicht wieder probieren möchte (wenn er das dann auch durchhält und nicht zum Mitspielen gezwungen wird). Das finde ich allerdings hanebüchen. Die meisten von uns verfügen über hinreichende Erfahrung aus hunderten von Spielen, anhand derer sie sich schnell und kompetent ein qualifiziertes Urteil bilden, indem sie auf ihre Erfahrung aus zahlreichen ähnlichen Fällen zurückgreifen. Ich bin ja nun kein Laie in der Spielewelt, und die meisten anderen hier ebenso nicht. Das funktioniert in der realen Welt nicht anders. Dass Meinungen per Definition subjektiv sind, wurde auch hier im Forum zur Genüge diskutiert. Verbieten lasse ich mir meine Meinung aber auf keinen Fall.


    Ich versteh ja nicht so ganz, warum immer gleich das Fass der scheinbar geforderten Unterdrückung der Meinungsfreiheit aufgemacht werden muss. Niemand plant eine Mauer zu bauen die Meinungsfreiheit einzuschränken.
    Jeder kann und soll seine Meinung haben und kann/muss die auch mehr oder weniger gut begründen.
    Dennoch bin ich der Meinung das man mit absolut formulierten Aussagen ala nach dem Regelstudium bin ich zu dem Schluss gekommen dass das Spiel schlecht ist, vorsichtig sein sollte. Da fände ich eine Formulierung in der Richtung nach der Regellektüre halte ich das Spiel für schlecht für angebrachter. Es ist ein Unterschied ob ich den Eindruck eines Spiels schildere oder ob ich ihm objektive Eigenschaften zu schreibe und das sollte auch semantisch deutlich gemacht werden.
    Es wird nicht umsonst empfohlen Kritik immer als persönlichen Eindruck zu formulieren, um Missverständnisse und eine ungewollte Konfrontation zu vermeiden. Und ich finde es klingt in der Tat besser zu sagen "Ich finde dich Scheiße" als "du bist Scheiße", um es mal plakativ zu formulieren.
    Ansonsten halte ich die Übertragbarkeit der Erfahrungen von einem Spiel auf das andere für eine gewagte These. Insbesondere Aussagen nach alleinigem Regelstudium sind in meinen Augen mit Vorsicht zu genießen, da sich die Dynamik während des Spiels nicht so einfach raus lesen lässt.
    Nach meiner Erfahrung hängt, bei mir zumindest, der Spielspaß auch extrem von der Spielrunde und der eigenen Verfassung ab. Erst das wiederholte Spielen zeigt dann ob sich der erste persönliche Eindruck bestätigt oder widerlegt.

  • Ich bin gar nicht dagegen, dass diejenigen, die sich nach Regelstudium noch keine Meinung bilden können, das anders darstellen.
    Aber warum sollte denjenigen, die in der Lage sind, auch so schon zu einem allgemeingültigen Urteil zu gelangen, verwehrt werden, das so auch zu äußern? :)


    Ich bin da für Zivilcourage. Man darf sich auch mal was zutrauen. In Deutschland wird man immer gleich gefragt, ob man denn darf oder kann, was man da macht... +Seufz+


    Und natürlich darf widersprochen werden.

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  • So ist das Deiner Meinung nach.
    Meiner Meinung nach ist das kein Unterschied - warum begreifst Du das nicht, wenn man Dir das sagt? 8))


    So einfach ist das aber nicht. Solange es MINDESTENS EINEN Leser gibt, für den es einen Unterschied darstellt, solange IST es auch ein Unterschied. Und das halte ich nicht nur für meine Meinung, sondern für eine allgemeingültige Tatsache.