[Spiel-Jahrgang 2014] Arler Erde

  • Bei uns kam diese Woche die Messeneuheit von Uwe Rosenberg auf den Tisch: Arler Erde.

    Das Spielmaterial ist qualitativ sehr hochwertig und auch sehr reichlich. Die Illustration von Dennis Lohausen weiß zu gefallen. Thematisch sind wir diesmal in Ostfriesland und gehen dort dem landwirtschaftlichen Treiben nach. Es gilt Getreide und Flachs anzubauen, Tiere zu züchten, Fuhrwerke zu bauen, Orte zu bereisen, den Deichbau voranzutreiben (um aus Wattland nutzbares Land entstehen zu lassen) oder auch Moorland zu entwässern und Torf zu stechen. Ausdrücklich erwähnt werden soll hier noch das 60 Seiten umfassende Beiheft, in dem Uwe Rosenberg von seiner Heimat berichtet, autobiografische Details preisgibt und erklärt, wie die diversen Dinge sich im Spiel wiedergefunden haben. Sehr schön! Die Holzfiguren der Tiere unterscheiden sich auch ein wenig: so sind die Pferde natürlich Friesen (schwarze Kaltblüter) und die Kühe dank Aufkleber "Deutsche Schwarzbunte".

    Das Spiel benötigt auf jeden Fall einen etwas größeren Tisch. So liegt vor den Spielern zum einen der große Spielplan, der die 30 verschiedene Aktionen und die Gebäudeauslage bereithält und die aktuelle Anzahl der Handwerksgebäude der Spieler anzeigt. Dazwischen dann noch ein Ablageplan (aus 2 Puzzleteilen) für diverse Plättchen und Marker (Äcker, Wälder, Ställe/Stallungen, Stoffe/Kleidung und Fuhrwerke). Die Spieler selbst haben vor sich einen Heimatplan ausliegen sowie einen Plan mit Reisezielen und der Scheune. Wie man an den angehängten Fotos erkennen kann, mussten wir schon etwas improvisieren am Küchentisch.

    Auf dem Heimatplan gibt zu Spielbeginn viel Moorland, dass entwässert und kultiviert werden will (ansonsten gibt es am Ende Minuspunkte, außerdem gewinnt man neue Nutzfläche). 9 Felder sind zu Spielbeginn noch Wattland und können durch Verschieben des Deiches nutzbar gemacht werden. Auf dem Heimatland zeigt man auch den aktuellen Bestand der diversen Waren an (Getreide, Flachs, Wolle, Tierhäute, Nährwerte) - das ist auf jeden Fall praktisch. Holz, Lehm und Torf gibt es daneben noch als Waren. Durch besuchte Orte baut man am linken Rand des Planes einen Reisepfad, der am Ende Punkte bringt (er zeigt die Reiseerfahrung an).

    Das Spiel verläuft dann über 9 Halbjahre. In jedem Halbjahr habe ich genau 4 Aktionen, die ich in bekannter Worker-Placement-Manier aktiviere. Interessant ist, dass im Sommer und Winter jeweils 15 andere Aktionsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Als Sonderaktion kann dann genau einer der 8 Arbeiter beider Spieler eine Aktion der anderen Jahreszeit nutzen, dadurch gibt man jedoch den Startspieler ab. Nach den jeweils 4 Aktionen folgt dann eine "Bestandsaufnahme", eine Art Erntezeit. Thematisch schön ist hier auch, dass diese je nach Halbjahr unterschiedlich abläuft. Im Herbst werden Tiere gemolken und man erhält Nährwerte. Außerdem kommt das typische Ernten dazu (Getreide, Flachs, Holz). Dann gilt es 3 Nährwerte und 2 Torf (Heizen für den Winter) abzugeben. Im Frühjahr vermehren sich die Tiere (minimal anders als bei Rosenberg gewohnt) und Schafe werden geschoren (man erhält Wolle). Versorgt werden muss wieder mit 3 Nährwerten.

    Auf die Aktionen - es sind eine ganze Menge - will ich hier nicht detailliert eingehen. Man kann beispielsweise Plüge bauen und Äcker bestellen, am Deich bauen, einen Forst anlegen, Wolle zu Stoff, Flachs zu Leinen und Tierhaut zu Leder verarbeiten, kann an Waren und Tiere gelangen, Moore entwässern und Torfstechen, Fuhrwerke errichten und Gebäude bauen oder seinen Bestand an Handwerksgebäuden (Äxte, Schaufeln, Öfen, usw.) erhöhen.

    Eine besondere Bedeutung kommt den Fuhrwerken im Spiel zu. In diversen Größen und Formen kann ich diese bauen und in meiner Scheune platzieren. Als kostenlose Jederzeit-Aktion kann ich diese beladen und meine Waren veredeln (aus Stoff/Leinen/Leder werden Kleidung, aus Lehm wird Ziegel und aus Holz wird Bauholz). Die veredelten Waren erhalte ich immer in der ersten Phase der Bestandsaufnahme zurück. Daneben kann ich mit den Fuhrwerken reisen und diverse Orte anfahren. Dort tausche ich alle möglichen Waren gegen Nährwerte (diese erhält man sofort). Ist ein Ort einmal bereits worden, kommt er gewendet auf den Reisepfad, so dass die eigene Reiseerfahrung steigt.

    Das Spiel endet dann nach 9 Halbjahren mit einer großen Schlusswertung. Dafür gibt es den bekannten Wertungsblock und es gibt für etliche Dinge Punkte (Stoff/Kleidung/Baumaterial, Fuhrwerke, Reiseerfahrung, Handwerksgeräte, Tiere, Waren, Gebäude/Stallungen/usw.). Diese Wertung ist vergleichbar mit Caverna, da alle Kategorien offen sind und nicht etwas wie bei Agricola limitiert. Mir persönlich gefällt das gut, da es auch das Probieren von Extremstrategien ermöglicht. Neu ist die Tierwertung insofern, dass ich möglichst von allen Tiere gleichviel haben sollte: die Tierart, von der ich am wenigsten Tiere habe, bringt 2 Punkte pro Tier. Die nächst bessere Kategorie noch 1 Punkt pro Tier. Die Sorte, von der ich am meisten Tiere habe, bringt keine Punkte.

    Im Fazit möchte ich mich auf das Spielgefühl und den Vergleich (der sich m.E. aufdrängt) zu anderen Titeln von Uwe Rosenberg beschränken. Wer bis hierhin gelesen hat und andere Titel des Autors kennt, der wird einfach viel wieder erkannt haben. Die Handschrift ist unverkennbar, auch wenn es Neuerungen wie die Fahrten gibt. Im Kern kennt man alles und kann beim Blick auf das üppige Spielmaterial schon an vielen Stellen auch ohne Spielanleitung erahnen, wie das Spiel funktioniert.


    Ansonsten ist Arler Erde ein Spiel, dass einem keine wirkliche Richtung vorgibt. Ok, dass ich das Land nutzbar mache, ist logisch und passiert nebenbei. Ansonsten habe ich viele Freiräume und kann mich austoben. Das Spiel lässt das auch zu, indem es eigentlich keine Zwänge und Nöte schafft. Ich kann machen, wonach mir gerade der Sinn steht - ich komme mir ein wenig vor wie bei Minecraft. Und alles was ich tue, bringt mich irgendwie voran, alles bringt Punkte. So richtig etwas falsch machen kann man nicht, sich ins Abseits spielen schon gar nicht. Nein, es ist vielmehr ein friedliches Aufbauen, was hier stattfindet. Jeder baut und kriegt seine Punkte und nach 9 Runden haben beide etwas geschaffen, frei nach dem Motto "der Weg ist das Ziel". Einen Sieger gibt es dann auch - mehr Punkte bekommt man vor allem, wenn man Synergien nutzt und Kombinationen erkennt, denke ich.

    Das Spielgefühl unterscheidet sich ganz frappierend von Titeln wie LeHavre, Agricola oder Caverna. Wie bereits geschrieben: es gibt keine Nöte, keine Zwänge, ich kann nur vorwärts kommen und werde für alles belohnt. Es stellt sich auch kein richtiges Mangelgefühl ein. Ein Spielgefühl, dass schon einzigartig ist unter den entsprechenden Rosenberg-Titeln. Bei BGG schrieb jemand ganz treffend "It's like Uwe was infected by a Feld virus..." - große Zustimmung! Ein Bubu-Gefühl kommt auf. Es ist nahezu egal, was ich tue, ich komme vorwärts und werde belohnt. Natürlich kann man das schlechter oder besser hinbekommen, keine Frage. Im Ergebnis ein wenig eine Mischung aus Caverna und dem (beispielsweise bei Bubu vorhandenem) Feld-Punktesalat. Wer also mal Lust hast, den typischen Rosernberg'schen Landwirtschaftstreiben nachzugehen (und dazu auch wirklich Thema bekommt), aber den gewohnten Druck nicht braucht, sollte es auf jeden Fall mal probieren.


    Solo spielt es sich ürigens völlig problemlos ohne Sonderregeln - die von Uwe in der Anleitung angegebenen 110 Punkte habe ich leider direkt in der ersten Solopartie geknackt....


    Edit: Möchte noch erwähnen, dass wir aktuell so ca. 40-45 Minuten pro Spieler brauchen.


    #ArlerErde

  • Also, ich finde schon, dass einem vorgegeben wird, wo es hin geht: Zu den Gebäuden.
    Je weiter unten auf der zentralen Auslage, um so mehr Punkte sind die Gebäude wert. Besonders die roten Gebäude schlagen mit 15 Punkten mächtig zu Buche - da muss man mit anderen Wegen und Mitteln erst mal hin kommen. Wenn die Anleitung sagt, dass man mit 110 Punkten in der Solitär-Variante gut ist, dann sind 15 Punkte schon eine Ansage in dem Spiel - die Fähigkeit des Gebäudes nicht zu vergessen.
    Das zweite Ziel sind die "veredelten" Waren - also Kleidung, wenn ich es richtig einschätze. Diese ist auch oft recht viele Siegpunkte wert - man muss sich überlegen, in welchem Bereich man sich dort aufstellt, kann dann aber auch viele Punkte machen.


    Eine kleine negative Kritik: So gut durchdacht Alles auch ist - schade finde ich, dass tatsächlich keine Art der Marker vorhanden sind, um sich Strafpunkte zu merken, wenn man am Ende des Jahres nicht ernähren konnte. Das erscheint mir wie ein Fehler, etwas Vergessenes, in diesem ansonsten doch sehr tollen Spiel. Vielleicht legt da Feuerland mit einem kleinen Goodie nach?


    Edit: Mir fällt dabei auf, dass die Situation "Es gibt keine Richtung/Ziel" auch bei #LeHavre existiert - dennoch stört mich das überhaupt nicht. :)

  • Hallo Tom,


    danke für deine Anmerkungen zu meinem kleinen Bericht!


    Besonders die roten Gebäude schlagen mit 15 Punkten mächtig zu Buche - da muss man mit anderen Wegen und Mitteln erst mal hin kommen. Wenn die Anleitung sagt, dass man mit 110 Punkten in der Solitär-Variante gut ist, dann sind 15 Punkte schon eine Ansage in dem Spiel - die Fähigkeit des Gebäudes nicht zu vergessen.
    Das zweite Ziel sind die "veredelten" Waren - also Kleidung, wenn ich es richtig einschätze. Diese ist auch oft recht viele Siegpunkte wert - man muss sich überlegen, in welchem Bereich man sich dort aufstellt, kann dann aber auch viele Punkte machen.


    Die 110 Punkte habe ich bisher sowohl solo als auch im 2er Spiel geschafft, ohne dabei ein rotes 15P-Gebäude zu haben (habe die bisher völlig ignoriert). Auch Kleidung hatte ich in der Regel (nahezu) keine. Viele Stoffe hingegen schon.
    Aber natürlich sind das Wege, die man einschlagen kann (aber nicht muss). Nach der letzten Partie gestern gebe ich dir aber auf jeden Fall Recht, dass die Gebäude eine zentrale Rolle spielen - das hätte ich durchaus oben ergänzen können.
    In meinen Partien habe ich zw. 40 und 50 Punkte allein über die Gebäude (also auch Ställe, Stallungen, usw.) gemacht. Da kommt man wohl nicht dran vorbei.


    Edit: Mir fällt dabei auf, dass die Situation "Es gibt keine Richtung/Ziel" auch bei #LeHavre existiert - dennoch stört mich das überhaupt nicht. :)


    Das stimmt, Le Havre ist auch relativ offen - Zwänge, Mängel und Nöte sind aber deutlich spürbarer.
    Mich stört das offene Spielgefühl im Übrigen auch nicht! :)

  • Wobei wir im ersten Spiel auch ein wenig ratlos dastanden und uns dachten: Und nun? Was soll ich machen?


    Aber wenn man bereits eine Partie gespielt hat, dann wird einem schnell klar, dass man zum Beispiel Fuhrwerke bauen sollte, und das früh, weil diese einem ja quasi, einmal angeschafft, Bonus-Aktionen zum veredeln von Rohstoffen anbieten. Ansonsten reizt es mich, unterschiedliche Schwerpunkt-Strategien zu spielen, zum Beispiel auf Kleidung, oder auch auf viele, viele Tiere - die können mitunter ja auch ordentlich Punkte einfahren... :)

  • Mich stört das offene Spielgefühl im Übrigen auch nicht!


    Mich normalerweise auch nicht. "Arler Erde" habe ich aber als im Ergebnis etwas beliebig empfunden. Ich stimme zwar zu, dass die Gebäude recht mächtig wirken, auf der anderen Seite muss man dafür relativ viel Ressourcen aufwenden, die oft ihrerseits an anderer Stelle ebenfalls Punkte bringen. Das Fuhrwerk bezeichnet Rosenberg zwar als "Herzstück" des Spiels, sagt auf der anderen Seite aber: "Man wird nicht enttäuscht, wenn man gar kein Fuhrwerk baut." Und so geht es mir mit dem ganzen Spiel: Man wird nicht enttäuscht. Begeistert aber auch nicht.


    Was mich vielleicht am meisten stört: bei "Agricola" zum Beispiel war mir am Ende des Spiels meistens klar, warum ein bestimmter Spieler gewonnen hat und sein Hof "besser" gewesen ist. Bei "Arler Erde" nehme ich nur schulterzuckend zur Kenntnis, dass ein Spieler mehr Punkte hat als ein anderer. Hm, ich weiß nicht, ob das jetzt nachvollziehbar ist. Mein Fazit bisher: Arler Erde ist ganz nett, hat mich aber nicht vollständig überzeugt.

  • Wir haben es in Essen angespielt und waren laut Erklärer flott unterwegs. Es ist schlicht und einfach ein Agricola oder Caverna oder Glassstraße oder oder oder.
    Warum man sowie wettern auf den Markt wirft und Leute es auch noch kaufen entzieht sich meiner Vorstellung.
    Würde ich die anderen von mir genannten Spiele nicht kennen, würde es mich wahrscheinlich aus den Socken bauen. Es funktioniert aber mir war es dann doch zu wiedergekäut.


    MfG
    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.


  • Warum man sowie wettern auf den Markt wirft und Leute es auch noch kaufen entzieht sich meiner Vorstellung.


    Was meinst Du damit? Rechtschreibkorrektur des Telefons/Tablets??


    Zum Thema: Ja, es ist nicht vollkommen neu, sondern Bewährtes in neuen Tüchern, abgeschmeckt mit neuen Ideen. Ich finde es einfach thematisch sehr schön und es macht mir Laune meinen kleinen Weiler aufzubauen.
    Man könnte sagen, dass der Rosenberg nun eine ganze Palette von ähnlichen, aber unterschiedlichen Spielen veröffentlicht hat, aus denen man sich die Spiele aussuchen kann, die einem persönlich am Besten gefallen. Das ist doch auch mal schön, oder? Alle muss man aber sicherlich nicht haben, da stimme ich Dir zu...

  • Ja das ist so - autogedöns...


    Wenn ich dir das nur sagen könnte was da vorher stand. Sinngemäß wahrscheinlich etwas wie "altbacken" oder ähnlich.
    Ich kann es wirklich nicht mehr sagen... Sorry


    MfG
    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Zitat


    Man könnte sagen, dass der Rosenberg nun eine ganze Palette von ähnlichen, aber unterschiedlichen Spielen veröffentlicht hat, aus denen man sich die Spiele aussuchen kann, die einem persönlich am Besten gefallen.


    Ja, könnte man sagen ;)
    Und welches gefällt Dir am Besten? Ich finde ja immer noch, dass an Agricola nichts rankommt...


    Und ich finde es grundsätzlich auch thematisch sehr schön, an der "Arler Erde" rumzubasteln, aber ich hätte nichts dagegen, wenn es das jetzt gewesen wäre und Rosenberg mit etwas Kreativerem aufwartet. Patchwork geht da in die richtige Richtung.

  • Ich finde ja immer noch, dass an Agricola nichts rankommt...


    Sehe ich genauso. Wenn man den Geschmack von mir und meiner Frau zusammenschmeißt, ist Agricola wohl die #1 unserer gemeinsamen Hitliste. Spielen wir immer wieder sehr gerne.


    Aber das Zeugs, das danach kam... hmmm... Le Havre ist "naja". Ora et Labora habe ich mir damals wegen zuviel Ähnlichkeit mit Bekanntem und außerdem zu viel Kritik an der Materialqualität geschenkt. Glasstraße gekauft (gefällt uns). Caverna auch gekauft und recht schnell wieder verkauft: bei allen Detailverbesserungen wurde durch den Wegfall der immer unterschiedlichen 7+7 Karten am Anfang dem Agricola-Konzept das Herz rausgerissen. Arler Erde: nein danke, Videos völlig abschreckend. Loyang habe ich vergessen. Nicht oft gespielt, aber auch klar überdurchschnittlich, zumindest zu zweit, das ist für mich die optimale Spielerzahl. Alles in allem qualitativ sehr gemischt, thematisch viel Überschneidung -- und nichts kommt an Agricola ran.


    Patchwork ist dann tatsächlich mal was anderes, ohne Landschaftsplättchen, Gebäude & Co. Konnte uns aber auch nicht völlig überzeugen. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass es eine Rosenberg-Ludografie vor Agricola gibt, die völlig anders ist als die Landwirtschafts-, Gebäude und Plättchen-Orgien ab Agricola. Als Agricola neu war, hat man sich noch gewundert, wie sowas vom Designer von Bohnanza kommen konnte... :)

  • Sehe ich genauso. Wenn man den Geschmack von mir und meiner Frau zusammenschmeißt, ist Agricola wohl die #1 unserer gemeinsamen Hitliste. Spielen wir immer wieder sehr gerne.


    Und ich dachte schon, ich wäre der Einzige, nachdem ja viele behaupten, Caverna habe Agricola "abgelöst". Sehr nett für zwischendurch finde ich dann übrigens wieder das kleine 2er-Agricola...


    Gibts noch Meinungen zu "Arler Erde" - vielleicht von Spielern, die es schon öfter gespielt haben?

  • Ich kann mir nicht vorstellen, daß viele Leute der Meinung sind, daß #Caverna #Agricola den Rang abgelaufen hätte.


    Den Eindruck habe ich bisher auch nicht gewinnen können.
    Ich denke, es hält sich die Waage. Die einen finden Agricola besser, die anderen Caverna.
    Und dann gibt es noch die 3. Gruppe (Sternenfahrer oder mich) - die finden, man kann ruhigen Gewissens beide Spiele im Regal haben,
    weil sie dafür ausreichend unterschiedlich vom Spielgefühl sind. :thumbsup:

  • Also, ich habe #Agricola, #LeHavre, #Caverna und jetzt noch #ArlerErde.


    #OraEtLabora habe ich wieder abgestossen, genau wie #Glasstrasse.


    Le Havre ist für mich ganz groß - eines meiner absoluten Lieblingsspiele. Leider zu selten auf dem Tisch. Bei Caverna und Agricola denke ich ständig drüber nach, ob eines gehen soll - aber beide sind für sich eigenständig genug, finde ich...

  • Meine Top 5 der Rosenbergspiele:


    1. Vor den Toren von Loyang
    1. Ora et labora
    3. Caverna (stellvertretend für das beste "Agricola-Spiel")
    4. Arler Erde
    5. Merkator


    Wohlgemerkt habe ich nur seine großen Spiele seit Agricola berücksichtig. Ansonsten wäre Bohnanza sicher auch in der Liste.

  • Den Eindruck habe ich bisher auch nicht gewinnen können.
    Ich denke, es hält sich die Waage. Die einen finden Agricola besser, die anderen Caverna.
    Und dann gibt es noch die 3. Gruppe (Sternenfahrer oder mich) - die finden, man kann ruhigen Gewissens beide Spiele im Regal haben,
    weil sie dafür ausreichend unterschiedlich vom Spielgefühl sind. :thumbsup:


    Ich kenne eine Menge Leute, denen bei Agricola die Karten zu anstrengend waren - die lieben Caverna.


    Ich bin auch bekennender Rosenberg-Fan. Und bei Adler Erde geht es mir wie Tom, ich mag es an meinem kleinen Weiler zu basteln.


    Gruß
    Spielteufel

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Ich bin ja einiges an Spielanleitungen gewöhnt, von der Ausführlichkeit her, aber Agricola übertrifft doch viele.

    Ich habe Befürchtungen, dass die Menge an Text mir die Spielfreude nehmen könnte. Zumindest am Anfang.

    Mal verliert man, mal gewinnen die anderen und dann gibt es Tage, an denen hat man gar kein Glück!

  • Grossauge 1 - Agricola, oder Arler Erde (im letzteren Fall wär es der richtige Thread)?!


    Welches auch immer, es gilt: trau dich ran, beide sind ehrlich machbar, auch wenn dich vor allem die Schriftgröße am Anfang sicher erschreckt ;)


    Aber sag nochmal, welche genau und wo du vielleicht hängst :)

  • Ich bin ja einiges an Spielanleitungen gewöhnt, von der Ausführlichkeit her, aber Agricola übertrifft doch viele.

    Ich habe Befürchtungen, dass die Menge an Text mir die Spielfreude nehmen könnte. Zumindest am Anfang.

    Lass dich nicht abschrecken. Einmal gelesen musst du sie nie wieder anfassen.

    Du traust mir ja viel zu. :)

    Mal verliert man, mal gewinnen die anderen und dann gibt es Tage, an denen hat man gar kein Glück!

  • Grossauge 1 - Agricola, oder Arler Erde (im letzteren Fall wär es der richtige Thread)?!


    Welches auch immer, es gilt: trau dich ran, beide sind ehrlich machbar, auch wenn dich vor allem die Schriftgröße am Anfang sicher erschreckt ;)


    Aber sag nochmal, welche genau und wo du vielleicht hängst :)

    Sorry, falls ich im falschen Thread gelandet bin.

    Ich habe mir erst einmal die Spielanleitung von Agricola runtergeladen und angeschaut und fast durchgelesen. Finde sie schon recht kompliziert.

    Vielleicht sollte man das Spiel zur Hand haben, dann geht es bestimmt einfacher.

    Bin noch am übelegen, ob Agricola oder Arler Erde auf meinen Spieltisch kommt.

    Mal verliert man, mal gewinnen die anderen und dann gibt es Tage, an denen hat man gar kein Glück!

  • Nein echt. Hat man das Spiel Agricola einmal verstanden benötigt man die Anleitung nur in wenigen Ausnahmen. Bei Arler Erde sieht das etwas anders aus. Bei dem Spiel gibt es etwas mehr Sonderregeln aber auch das ist kein Hexenwerk.

  • Ich kann dir nur empfehlen immer das Spiel zur Hand zu nehmen und eine Test-Partie solo zu spielen bzw mit einem imaginären Gegenspieler. So mach ich das immer, das verhindert das der mögliche Mitspieler entnervt nach 5 Minuten gestammelter Regelerklärung genervt das Handtuch wirft.


    Arler Erde ist halt( ohne Erweiterung) ein reines Zweispieler Spiel. Ich würde keines von beiden hergeben. Ist einfach Geschmackssache.

  • Mich würde mal interessieren, ob es in Arler Erde eine gewisse Art von Varianz gibt, oder ich im Prinzip jedesmal die gleichen Züge machen könnte.

    Ich hatte irgendwo gelesen, dass die Gebäude unterschiedlich sein können. Wie sieht es mit anderen Sachen aus. Welche Rolle spielen die Reiseziele, werden die auch zufällig ausgelegt?

    Meine derzeitigen Lieblingsspiele:

    1. Revive
    2. Die verlorenen Ruinen von Arnak
    3. Woodcraft

    geplant für 1. Quartal '23: Shogun no Katana, Final Girl, Pessoa, Golem, Oltree

    Top all-time Euro's:

    Top all-time Thematic :


    Einmal editiert, zuletzt von cold25 ()

  • Mich würde mal interessieren, ob es in Arler Erde eine gewisse Art von Varianz gibt, oder ich im Prinzip jedesmal die gleichen Züge machen könnte.

    Ich hatte irgendwo gelesen, dass die Gebäude unterschiedlich sein können. Wie sieht es mit anderen Sachen aus. Welche Rolle spielen die Reiseziele, werden die auch zufällig ausgelegt?

    Ich kann nur fürs Grundspiel sprechen: die direkte Varianz kommt rein aus den unterschiedlichen Gebäuden, die du in dieser Partie bauen und auf die du deine Strategie anpassen kannst.

    Die Reiseplättchen sind immer die gleichen (ich hab nur den Basis-Satz).


    Theoretisch kannst du immer das gleiche machen - aber Arler Erde zieht seinen Reiz daraus, genau das nicht zu tun, sondern immer neue Aspekte des Sandkastens auszutesten.

    Wie mache ich dieses Mal meine Punkte? Mal auf Kleidung gehen? Die Scheune vollpacken? Viel Torf organisieren und über den Tofkahn wandeln? Viel reisen oder nur wenn es notwendig wird? Tiere mal vernachlässsigen oder vermehren bis jedes Plätzchen belegt ist? Teure Gebäude anstreben? Hach aber die Werkzeuge geben auch Punkte....


    Mir wird Arler Erde nicht langweilig, obwohl sich die Partien grundlegend alle ähneln.

  • Ein paar Gebäude wechseln, einige sind fest. Reiseziele variieren nur, wenn du extra Plättchen hast.


    Ich habe letzten Monat Arler Erde und Agricola neu gekauft und getestet. Während Agricola voll eingeschlagen hat, war mir Arler Erde zu abwechslungsarm. Das fühlte sich für mich zu sehr nach durchrechnen an. Die Varianz durch die Karten bei Agricola finde ich viel ansprechender.


    Aber natürlich ist das wieder (wie immer) Geschmackssache. ;)


    Edit: Ich spreche nur vom Solospiel, aber das dürfte cold25 ja auch interessieren ^^

    Einmal editiert, zuletzt von Gohor ()

  • Mich würde mal interessieren, ob es in Arler Erde eine gewisse Art von Varianz gibt, oder ich im Prinzip jedesmal die gleichen Züge machen könnte.

    Ich hatte irgendwo gelesen, dass die Gebäude unterschiedlich sein können. Wie sieht es mit anderen Sachen aus. Welche Rolle spielen die Reiseziele, werden die auch zufällig ausgelegt?

    Das einzige, was einen Unterschied macht, sind die zu bauenden Gebäude. Die sind nach Gruppen geordnet. Da gibt es einige, die immer im Spiel sind. Bei anderen wird zufällig gezogen, aber der Vorrat ist auch hier nicht groß. Ein bisschen kann das dann deine Strategie beeinflussen, aber ziemlich schnell läuft das dann auf ein paar Standardkombination hinaus. Die anderen Sachen sind immer gleich und das Problem verschärft sich leider auch noch durch schlechtes Balancing. So sind im Standardspiel Pflüge im Grunde unbrauchbar und auch kleine Karren sind einfach schlecht in das Spiel integriert. Im Solospiel, ohne die Konkurrenz um die Felder macht sich das alles ziemlich schnell bemerkbar, auch wenn die ersten Spiele erst einmal interessant sind.

    Die Erweiterung Tee und Handel greift einige der Probleme auf und macht das Spiel etwas besser. Bei den Gebäudegruppen mit der Auswahl ist das Angebot jetzt etwas größer. Es wurde versucht die Pflüge aufzuwerten (ich kann noch nicht beurteilen, wie gut das gelungen ist, da in meinen Spielen keine Gebäude auslagen, die diese Strategie unterstützten. Die kleinen Karren sind zwar immer noch dumm, dafür kommen jetzt Schiffe hinzu, die wirklich eine Alternative darstellen und durch Tee und Schlote lassen sich einige Strategien jetzt etwas anders spielen (z.B,Meisteraktionen). Gut ist die Varianz aber immer noch nicht und Arler Erde ist für mich ein klares Zwei Personen Spiel, da die Konkurrenz um die Aktionsfelder hier wirklich wichtig ist.


    Edit: Gohor war zuerst, dafür war ich etwas ausführlicher und unser Fazit deckt sich.

    Meine liebsten Solospiele:

    1. Spirit island 2. Ghost stories 3. Gaia project 4. Nusfjord 5. Paladine des Westfrankenreichs 6. Mage knight 7.Nemo´s war 8. Robinson crusoe 9. Maracaibo 10. Fertig

    2 Mal editiert, zuletzt von Partyschreck ()

  • Und der Nachdruck der Erweiterung ist auch schon ewig angekündigt, aber meine Vorbestellung von vor knapp einem Jahr läuft fleißig weiter und weiter. Irgendwann wird es schon wieder kommen ^^

  • Hatte Uwe Rosenberg bei der Veröffentlichung von Arler Erde und Ostfriesland damals ( 2014/2015) in mehreren Interviews nicht öfters erwähnt, dass er stark an der Geschichte zu Nordfriesischen Inseln interessiert ist und bereits an Spielen dazu arbeiten würde ?

    Weiss jemand was darsus geworden ist oder habe ich das oder die Spiele übersehen weil evtl. inzwischen anderes Thema ?

  • Soweit ich weiß gab es letztes Jahr einen Neudruck von Arler Erde. wurde da irgendetwas geändert?

    Auch Design oder farbmäßig

    Einmal editiert, zuletzt von Lord Vesh ()