Haithabu?

  • Hallo Tom,
    Christoph und ich konnten Haithabu in Ratingen bereits einmal spielen. Natürlich handelte es sich um einen Prototypen, der aber wohl schon nahe an der finalen Form lag.


    In aller Kürze: Ja, thematisch handelt es sich um ein Spiel über Wikinger. In der Realität liegt der Fokus aber klar auf dem Erwerb und Verkauf von Handelswaren.
    Viele Elemente kennt man dabei schon aus anderen Spielen, wie etwa die Preisgestaltung am Markt. Auch der Warenkreislauf ist eigentlich bekannt. Waren einkaufen, Transportmittel kaufen, Waren zum Auftrag transportieren, abkassieren.


    Dieser Mechanismus wird aber durch einige nette Ideen ergänzt. So steht jede Runde nur die Hälfte der Aktionen gefahrlos zur Verfügung, die andere Hälfte ist mit einem Risiko (die Auswirkungen werden ausgewürfelt) verbunden. Was mir ebenfalls gefallen hat, waren die Rollenkarten. Diese lassen sich über eine Aktion erwerben und bieten dann so lange Vorteile, bis ein anderer Spiele sie mir abkauft. Das sorgt für Interaktion.


    Unsere erste Partie hat zumindest allen Spielern Spaß gemacht. Ob Haithabu aber auf Dauer ähnlich fesselnd ist wie etwa La Granja, das wage ich noch zu bezweifeln.


    Wenn du dir noch ein paar Bilder anschauen willst findest du übrigens welche in den Berichten zu Ratingen:


    http://spielfreude.blogspot.de…nger-spieletage-2015.html


    http://brettspielbox.de/?p=6714


    Liebe Grüße
    Tim

  • Wie lange hat eure Partie gedauert? Ich weiß nicht ob mir das Auswürfeln von manchen Aktionen gefallen würde oder besser gesagt, wenn das Ding 3h dauert, gefällt mir sowas sicher nicht, bei 90 Minuten kann ich damit leben.

  • Das Spiel verleitete in den beiden mit dem Prototypen von mir mitgespielten Partien dazu, es nach Schema F zu spielen: Aufträge besorgen, Transportmittel dazu, Waren dazu und transportieren. Dabei kann man allzu leicht die vielen Sonderrollen-Karten übersehen, die eine Menge an Optimierungspotential bieten. Ebenso kann man allzu leicht den Markt mit seinen Preisschwankungen je nach Angebot und Nachfrage als gegeben schwankend ansehen und nicht wirklich beachten.


    Die vielen Möglichkeiten, Schema F zu durchbrechen, werden dann sicherlich Folgepartien aufzeigen können. In der Erstpartie wollte ich aber erstmal die Regeln und Zusammenhänge verstehen und da war ich froh, dass ich einen gradlinigen (wenn auch etwas langweiligen) Spielweg nach Schema F bestreiten konnte. Deshalb ein Spiel, dass mit jeder Folgepartie besser werden kann - wenn die Mitspieler es denn dann auch wollen.


    Mein Fazit: Gutes Spiel, aber kein Überflieger. Mitspielen ja, selbst kaufen eher nein, weil es mir dann doch zu mechanisch war und es mir ein wenig an Spielatmosphäre fehlte, da das Thema Wikingersiedlung nicht wirklich zu mir durchdringen konnte. Empfehle aber auf jeden Fall eine Probepartie, immer wenn Ihr die Möglichkeit dazu habt. Weil Spielgeschmäcker sind eben verschieden.


    Wie lange eine Partie dauert, hängt ganz klar von den Mitspielern ab. Man kann es durchdenken oder ebenso flott spielen - beide Extreme habe ich selbst erlebt. Bei Bauchspielern halte ich die 90 Minuten für realistisch, bei Extremdurchdenker die 3 Stunden ebenso.

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  • Auch wenn das Spiel vom Spielablauf nichts für mich ist, ist die Boxgestaltung einer der schönsten, die ich gesehen habe. Das Cover macht richtig neugierig. Mal schauen wie es in der Realität wirkt.

    Ich habe jetzt die Beschreibung des Spiels nur mal ganz kurz überflogen, komme dabei aber zum genau gegenteiligen Ergebnis:
    Der Spielablauf klingt interessant, das Cover finde ich gruselig.


  • Da fragst du mich was, das ist doch jetzt schon etwas länger her. Ich denke um 2 Stunden Spielzeit ist durchaus realistisch. Das deckt sich dann ja auch mit den Erfahrungen von ravn.


    Ansonsten mag ich persönlich solche Glückselemente in Strategiespielen auch nicht. Allerdings gab es hier reichlich Möglichkeiten das Würfeln zu umgehen oder zu beeinflussen. Mich hat es tatsächlich nicht gestört, obwohl ein schlechter Wurf (gepaart mit der Unfähigkeit des Anfängers) mir am Ende den Sieg gekostet hat.

  • Für mich: Das beste Cover aller Zeiten!


    Kein Wunder, dass Uli immer sagt, dass Harald "stets erstaunlich" ist. Ich finde das stark untertrieben...


    Ich mag ausgefallene Cover. Einfache, starke Symbole, kraftvolle Aussagen. Mein liebstes Cover bisher war das von #Endeavour - weil für Magister Navis das Schachtelformat verändert wurde, das Orignal fand ich etwas schöner. Neben Harald (und ich schätze mich glücklich, dass er mein bisher einziges Spiel illustriert hat) sind eben jener Josh Cappel (verantwortlich für Endeavor) und Klemens die mir liebsten Illustratoren. Klemens einfach wegen Agricola und seinem unnachahmlichen Stil.


    Wenn man sich so die Cover von Harald anschaut... Was der so macht, wenn er gelassen wird... #Ruhrschifffahrt, #Kohle&Kolonie ... Dann dieses wahnsinns #Kraftwagen - Cover! Da höre ich sofort Tim Taylor "Mehr Power!" grunzen! Und jetzt haut er so ein Haithabu raus. Alter... Ich freu mich schon auf den ersten Entwurf von ihm für unser neues Spiel... Ernsthaft. Ich bin zwar jetzt auch auf der anderen Seite als Autor und so. Aber das ist mein Hobby und bei Haralds Illustrationen... Wow... Da bin ich immer noch Geek!

  • Meistens ist es ja so, dass man den Stil eines Künstler entweder mag oder eben nicht mag. Bei den Arbeiten von Harald Lieske gilt das für mich nicht. Die decken für mich die gesamte Bandbreite von abgrundtief hässlich bis absolut super ab, mal so, mal so...


    Zum eigentlichen Thema: Danke für den Link zur Regel. Deren Lektüre lässt mich aber irgendwie ziemlich kalt. Liest sich eher unspektakulär. Zumindest ist das erstmal nichts, für das ich auf Verdacht 59 EUR ausgeben wollte.

  • Das Cover finde ich auch grandios, ein absoluter Hingucker, und ich mag auch sonst die Arbeiten von Harald.
    Arkwright oder La Granja mag ich sehr.
    Aber "Kraftwagen" hat mir überhaupt nicht zugesagt. Da bin ich nicht mit warm geworden.


    Das Spiel habe ich mir vorbestellt, Ulis Spiele sind immer einen Blick wert (finde ich).
    Und wenn ich es mir nicht hole, sind die Chancen nicht so groß, dass ich es spielen kann. ;)
    Wenn es gar zu schrecklich ist, gibt es ja noch die Bucht.

  • Mal unabhängig von der Grafik: was haltet ihr von den Regeln? Ein beispielhaft herausgegriffenes (Feld C):


    Zitat von Haithabu-Regel

    Beispiel: Marion verkauft 3 Waffen an den
    Markt. Dank des Bonus und ihres Händlers
    erhält sie statt je 20 nun je 28 Silber und nimmt
    sich 84 Silber aus der Bank. Anschließend sinkt
    der Wert der Waffen auf 16 Silber.


    klingt für mich eher nach Kopfrechenübung im Zahlenbereich bis mehrere hundert als nach interessantem Spiel. Die im Spiel vorkommenden Geld-Denominationen 1, 5, 10, 50, 100 stützen diesen Eindruck. Durch Charakterkarten verkompliziertes und mit viel Zufall (-> erwürfelte Preisanpassungen) versehenen "buy low, sell high" Spiel plus Auftragserfüllung nach Schema F, dabei alles mit nicht unwesentlichem Verwaltungsaufwand. Was ist euch beim Regellesen aufgefallen?

  • Ich würde das Spiel nicht nach den Regeln beurteilen wollen. Als Kopfrechenaufgabe habe ich es nicht empfunden. Wenn man es darauf anlegt, kann man den Markt gezielt im Preis manipulieren. Der Würfelwurf sorgt da nur für ein Ausgleich gegen Extreme - mal mehr, mal weniger. Das Schema F kann man mit Spielerfahrung durchbrechen und muss es sicherlich auch, um eine Siegchance zu haben.

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  • Haithabu trifft Freitag bei uns ein und wird dann kommende Woche an alle Vorbesteller ausgeliefert.
    Morgen (Donnerstag) beginnt der Vorverkauf für Dilluvia Project.