08.06.-14.06.2015

  • Neue Woche.


    Bei uns gab es Orleans zu zweit. Sehr schönes Spiel, das mit wenig Regeln solide Kost bietet. Kein Überflieger aber ein Wiederspielreiz ist gegeben.


    Was gibt es von Euch zu berichten?

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Hi,


    Klar kann man das, wenn man sich den scheiss mit dem Arbeiten-gehen spart. :)


    Atti

  • Hallo,
    dann will ich auch mal.


    Meine Frau und ich haben nach einer Partie Splendor (schön einfach und kurzweilig) zwei Partien Nations-Das Würfelspiel gespielt.
    Auch das auf der Terrasse, auch uns hat es sehr gut gefallen.
    Evolution danach noch. Das ist bei meiner Frau durchgefallen, weil sie die Fleischfresser nicht mag und sich nicht auf die vielen verschiedenen
    Karten einlassen wollte.
    Tja, mal sehen was sie dann demnächst zu Elysium sagen wird.

  • Seit dem letzten Bericht gespielt: Viticulture, Rialto, Scoville (hat weitere Fans gefunden...), Five Tribes, La Granja, Bora Bora.



    Bei #Viticulture und der Erweiterungssammlung #Tuscany haben wir mittlerweile rausgefunden, welche Erweiterungsmodule uns für den normalen Anwendungsfall "Feierabendspiel" am besten gefallen: Sämtliche Kartenerweiterungen ("Advanced Visitors" aus Tier I und "New Visitors" aus Tier II) sind mittlerweile fest in die jeweiligen Visitor-Kartenstapel eingemischt, dazu verwenden wir Mamas und Papas aus Tier I. Die beiden anderen Tier I Erweiterungen ("Patronage" und "Property") blähen das Spiel ohne viel Mehrwert auf und der Rest ab Tier II nimmt dem Spiel ein Stück der Leichtigkeit, die das Spiel auszeichnet. Das geht dann vielleicht am Wochenende, aber nicht mehr so gut als Feierabendspiel. Manchmal kann man unter Spielefreaks ja den Eindruck haben, dass die Gleichung "je komplexer, desto besser" propagiert wird. Stimmt nicht. Ein Spiel muss zum Anlass passen und ich stehe ganz offen dazu, dass das bei mir auch oft "möglichst viel anspruchsvolles Spiel in 60 Minuten" heißt.


    Ich habe Viticulture mal wieder mit der Punktesammelstrategie gewonnen. Dank Mama&Papa am Anfang viel Geld und schon ein Siegpunkt. Fehlen also nur noch 19. Erste Runde gleich "tasting room" gebaut, viele Touren gegeben, einige Siegpunkte durch spätes Aufstehen mitgenommen, im ganzen Spiel nur eine 1-wertigen Rotweinrebe gepflanzt, dreimal geerntet, Rotweinauftrag 2-3-4 erfüllt, und meine einzige Rebe in der letzten Runde des Spiels mit einer speziellen Visitor-Karte für 2 Siegpunkt wieder rausgerissen. Am Ende mit einem komplett Rebstock-losen Weingut gewonnen. :)



    #Rialto gehört zu den weniger bekannten Spielen von Stefan Feld, was vielleicht auch daran liegt, dass von ihm im Jahr 2013 gleich vier (!) Spiele veröffentlicht wurden. Rialto ist dabei etwas untergegangen, was sicher auch daran liegt, dass es ein bisschen unscheinbar daher kommt. Das Cover ruft nicht laut "kauf mich!" und der in dunkelblau-blaugrau-orange-bräunlich gehalte Spielplan ruft schon dreimal nicht: "spiel mich!" Mehrheitenspiel mittlerer Komplexität klingt auch nicht allzu spannend, erst recht nicht für zwei Spieler. Aber: es funktioniert überraschend gut, auch zu zweit, dank nicht-vollwertigem Dummy-Spieler, der nur rund die Hälfte der Aktionen der menschlichen Spieler macht, aber bei allen Rangfolgen kräftig mitmischt, und darum geht's ja bei Mehrheitenspielen.


    In Rialto kämpfen wir sechs Runden lang um Einfluss in sechs Stadtteilen von Venedig. Gleichzeitig kämpfen wir aber auch um die variable Wertigkeit dieser Stadtteile (und auch da mischt der Dummy-Spieler im 2er Spiel mit). Zwischen den Stadtteilen gibt es Verbindungen für Brücken oder Gondeln. Entweder - oder. Brücken werten die Stadtteile auf (um bis zu 6 Punkte), während eine Gondel-Fährverbindung an der Stelle einer möglichen Brücke nur den festen Wert 1 hat. Im letzten Jahr hatte #TheWalledCity einen gewissen Hype in den englischsprachigen Foren mit einen ähnlichen Ansatz: Mehrheiten gewinnen bei gleichzeitigem Kampf um die Wertigkeit (bzw. Zuschnitt) der Bereiche. Rialto ist im Vergleich deutlich schlanker und eleganter auf den Punkt gebracht. Hat uns sehr gefallen.



    #Scoville kam wieder in 5er Besetzung auf den Tisch, davon zwei Neulinge. Es hat neue Fans gefunden. Ich habe das Spiel schon genug gelobt. Pegasus (oder sonstwer): bitte auf deutsch rausbringen!



    Auch zu #FiveTribes habe ich schon genug geschrieben. Immer wieder gerne. Genau wie Scoville punktet auch dieses Spiel mit hoher Eigenständigkeit, strategischer Vielfalt und guter Spannungskurve bis zum Ende.



    Dann kam mehrfach #LaGranja auf den Tisch. Hmm, was soll ich sagen, bei uns hat es nicht so wirklich gezündet. Ich suche immer noch, woher der Hype kommt. Ich mag Spiele, die mehr sind als die Summe ihrer Teile. Bei La Granja gilt irgendwie das Gegenteil. Ein Dutzend Mechanismen bekannter Spiele, jeder für sich etwas abgespeckt, damit's nicht zu komplex wird (außer durch die schiere Masse der Mechanismen), das alles durchaus kunstvoll aneinander gebaut ... aber irgendwie ist das Gesamtbild nicht so wirklich stimmig. Sehr gute Spielregel, sehr nützliche Spielhilfe und sehr gelungene Ikonografie (bei der PD-Verlag-Version) mit Farbzuordnung zu den Phasen, das sind klare Pluspunkte, aber: keine übergreifende Spannungskurve mit interessanten Endzielen, zu lang für das Gebotene und auch thematisch fehlt was. Wie kann es z.B. sein, dass man bei einem Landwirtschaftsspiel nur einen Bruchteil seiner landwirtschaftlichen Güter tatsächlich von seinen Feldern holt, sondern sie eher durch Zukauf und viel unthematischer Würfelei erhält? Oder aber, und das ist thematisch wirklich selten-dämlich, Ressourcen durch Umdrehen von irgendwie magischen mallorquinischen Dachziegeln herbeizaubert. 8|


    Auch bei der B-Note gibt's Abzüge. Die Rosenberg'schen Jederzeit-Aktionen stören den Ablauf etwas ("Halt, warte, bevor du dran bist, mache ich noch [...]"), die verdeckt zu haltenden Siegpunktchips sind eine unnötige Verkomplizierung, weil man bei dem eher interaktionsarmen Spiel eh nicht groß gegen den Führenden spielen kann, und das Karten-unter-Tableau-Schieben war schon vor Jahren bei Ruhm für Rom fummelig. Bei La Granja kommt hinzu, dass die Karten, die an vier Seiten unter das Tableau geschoben werden soll, unten aneinander stoßen. In der Summe stört das Ausmaß an Fummeligkeit und Verwaltungsaufwand. La Granja hat schon ein paar schöne Einzelbausteine, aber insgesamt waren wir doch enttäuscht, für mehr als "grundsolide" reicht's erstmal nicht, die Vorbilder wie Loyang, Luna, Agricola oder Bora Bora (oder sonstwas mit Feld'scher Initiativleiste) gefallen uns allesamt klar besser. La Granja will das Beste von Feld und Rosenberg zusammen bieten, erreicht aber weder die mechanische Raffinesse eines Feld-Spiels noch die thematische Dichte eines Rosenberg-Spiels. Erster Eindruck: Verkaufskandidat. Mein einzige Problem dabei: viele von mir geschätzte Schreiberlinge und Video-Reviewer finden das Spiel supertoll. Da muss doch etwas dran sein, oder? Wir suchen noch...



    Gestern dann noch #BoraBora. Darüber gab's ja hier im Forum schon mal eine große plus/minus-Diskussion in einem eigenen Thread. Ich bin immer noch der Meinung, dass dem Spiel ein klein wenig Streamlining gut getan hätte (z.B. bei den Baustoffen), aber der Würfelmechanismus ist einfach genial: hohe und niedrige Würfelwerte sind auf komplett andere Art und Weise "gut". Mir fällt auch auf die Schnelle kein anderes Spiel an, bei dem man nach so vielen Spielen immer noch so viel Neues entdecken kann. Gestern hat meine Frau überwiegend Männer angeheuert und dann zweimal im großen Stil den Tätowierer gerufen. Tätowieren bringt Schritte auf der Statusleiste. Kleine Schritte zählen dort praktisch nichts, aber 13 Schritte (-> Maximum) sind satte 15 Siegpunkte -- und der quasi garantierte erste Platz bei der Spielerreihenfolge, was bei Bora Bora auch enorm wichtig ist, denn es sichert das Erstauswahlrecht bei den Aufgaben.


    Bora Bora wächst bei uns mit jedem weiteren Spiel. Es ist ein tolles Spiel, extrem viel Spieltiefe, aber leider alles andere als Einsteiger-freundlich und erst mit gewisser Lernkurve zu meistern. Der mittlerweile fast schon inflationär gebrauchte Begriff "gamer's game" bzw. "Vielspieler-Spiel" passt auf wenige Spiele so gut wie auf Bora Bora. Ein Spiel, in das man sich erstmal "reinfuchsen" muss, aber dann immer wieder ein wahrer Genuss.

  • Tja. Und wieder haben wir und #MarcoPolo vorgeknöpft. Nach anfänglicher Skepsis und ein paar Wochen Regalpause scheint das Spiel bei mir angekommen zu sein. Zwar finde ich immer noch, dass Kamele durch irgendeine Grundaktion beschaffbar sein müssten. Ähnlich dem Geld. Eben durch so eine Zusatzaktion: Gebe Würfel ab und nimm 2 Kamele oder so. Aber so langsam scheint sich bei mir die Fertigkeit einzustellen mit dem System klar zu kommen ohne Frust aufzubauen. Ich hab das Spiel von einer 6 auf eine 7 bei BGG hochgestuft. Partien machen Spaß!

  • Zwar finde ich immer noch, dass Kamele durch irgendeine Grundaktion beschaffbar sein müssten. Ähnlich dem Geld. Eben durch so eine Zusatzaktion: Gebe Würfel ab und nimm 2 Kamele oder so.

    Kannst du ja: Die Gunst des Khans. Blöd ist nur, wenn der Charakter, der nicht würfeln muss, dort früh eine 6 hinlegt ... :P

  • Bei mir kam #Cuba in 4er Runde auf den Tisch.


    An sich ein schönes Spiel, man sucht sich irgendwie eine Lücke in der Rohstofffmachienerie und hofft ein bisschen darauf, dass man sich auf die möglichen Gesetze gut einstellt hat.


    Mein Vorspieler setzte auf eine Zucker-Rum Produktion, ich auf eine Tabak-Zigarren Produktion. Jeweils dazu noch ein passendes Siegpunkt Wandelgebäude. Allerdings konnte sein Damm mit mehr Wasser meine 2 zus. Stimmen im Rathaus nie kompensieren. Geld war recht knapp, so dass wenig Stimmen gekauft wurden und mir die 2 Extrastimmen 3x reichten und ich mir die Gesetze passend legen konnte. Die fremd gesteuerten ließ ich 1x sausen, einmal waren sie für alle unerreichbar und einmal konnte ich mitschwimmen.
    Dennoch waren es am Ende für mich nur 9 Punkte Vorsprung (79), da im Windschatten die Extra-Punkte die ich über die Gesetzeslage holte mein direkter Verfolger über etwas mehr Liefern reinholte und immer in Fehler-Reichweite dicht auf war.


    Schönes Punkte-Wettrennen, aber mir fehlte ein kleines bisschen die Abwechslung da Vorspieler und ich die letzten 3 Runden unseren Stiefel eigentlich in gleicher Abfolge nur runterspielten, mal vom taktischen geplänkel abgesehen, ob man sich doch eine Alernative offen lässt und denn doch liefert und nicht die eigene Produktion zu nutzen.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Nachdem mich Attila vor kurzer Zeit so vortrefflich auf #AgeofSteam angefixt hat, musste ich mir nun tatsächlich eben jenes bestellen und bei der dieswöchigen Spielerunde antesten. Und Attila hatte ja so recht :) Ein erheblich anderes Spielgefühl zu Steam, viel intensiver, viel strategischer und - so schätze ich es nach unserer ersten Partie zumindest ein - um einiges gnadenloser. Es hat ein, zwei Runden gedauert bis das ungewohnte Nachschub-Element bei uns Klick gemacht hat, auch daß man bei AoS für seine Lokausbauten zusätzlich zahlen muss hat mich einen oder zwei unnötige Punkte gekostet, aber was uns nicht umbringt macht uns nur härter ;) und so ist die Lernkurve bei der Erstpartie recht steil gewesen und hat immerhin für den zweiten Platz gereicht.
    Ich bin total begeistert und freue mich auf die nächsten Partien!


    Danach gabs zum dritten mal #UrbanSprawl zu dritt. Das Spiel gefällt mir nach jeder Partie besser. Ja, es ist chaotisch, teilweise fies und auch das Glück spielt eine größere Rolle als Manchem lieb ist, über die gesamte Spiellänge aber finde ich es ganz gut ausgeglichen.
    Dieses Mal habe ich versucht, mich möglichst lange punktemäßig im Hintergrund zu halten um mir den Contructor zu sichern. Mit Hilfe des Contructors konnte ich dann auch ein, zwei wertvolle Gebäude des Führenden plätten und selber die Plätze bebauen, sodass mir noch zusätzlich einige Ämter recht lange gehörten. Im letzten Drittel hab ich dann die Punktemaschine angeschmissen und meinen Rückstand gehörig aufgeholt. Leider gelang es einem Mitspieler in nur einer Runde vier Vocation-Marker abzugreifen und damit schnappte er mir den Bürgermeisterposten und somit ziemlich viele Punkte für die Endabrechnung weg, hat aber trotzdem noch für meinen Sieg gereicht :)
    Die drei Stunden sind wieder wie im Flug vergangen und neue Ideen für die nächste Partie sind gekeimt. Die etwas lange Downtime finde ich nicht so tragisch, schließlich kann man sich mit den Mitspielern die nicht am Grübeln sind auch unterhalten :) Insgesamt ein sehr feines Spiel bei dem ich mich auch auf viele weitere Partien freue.

  • Gestern Abend gab es dann endlich wieder #LaGranja.


    Meine drei Mitspieler kannten das Spiel noch nicht, und neigen auch ein wenig zum Grübeln - das führte dann zu einer etwas längeren Partie, aber auf der anderen Seite gab es auch viel abzuwägen.
    Und es war eben die erste Partie.
    Am Ende stand es 81 - 76 (Ich) - 75 - 73
    Das eigentlich interessante waren die sehr unterschiedlichen Strategien - gewonnen hat der Spieler, der fast keine Lieferungen an den Markt gemacht hat, aber am Ende die Handwerksgebäude gebaut hat.
    Ich selbst habe komplett ohne Felder gespielt, aber zwei Helfer genutzt, die mir zum Einen Erntegüter gaben, wenn ich liefere, zum Anderen ein Gut zurück gaben, wenn ich Handwerksgebäude gebaut habe.
    Das war mitunter schon stark.
    Ein anderer Mitspieler war "der Manipulator" - er konnte sich einen Würfel reservieren und einen anderen Würfel doppelt nutzen. Und schliesslich bei den Entweder-Oder-Aktionen 2/Beide wählen!


    Ich finde es total spannend, wie die Helfer einem ein bestimmtes Spiel erlauben! Das macht wirklich Laune!
    Überraschend stark fand ich das Einkommen von Erntegütern/Schwein: Wenn man auch nur ein Schwein hat, kann man sich damit ein Schwein nehmen, damit hat man 2 Schweine und in der folgenden Wachstumsphase gleich noch Nachwuchs! Toll!


    Ausserdem überlege ich, ob ich die Tableaus einfach auf kleine Gummifüsse setze, damit man die Karten einfach drunterschieben und wieder entfernen kann. Hat das schon jemand gemacht von Euch?

  • Ausserdem überlege ich, ob ich die Tableaus einfach auf kleine Gummifüsse setze, damit man die Karten einfach drunterschieben und wieder entfernen kann. Hat das schon jemand gemacht von Euch?

    Irgendwo, ich glaube auf BGG, hatte jemand schon mal diese absolut naheliegende Idee. @ode. selbst riet davon ab, weil dann das Gewicht des Tableaus nicht mehr die Karten an Ort und Stelle halten würde. Gebe ich einfach mal so ohne Wertung weiter. Ich hatte auch schon an Füßchen gedacht, aber ich weiß noch nicht, ob ich das Spiel wirklich behalten will, deshalb erstmal keine Modifikationen daran. Mir ist La Granja ein bisschen zu sehr Mechanismensalat und dabei zu viel taktisch geprägtes pures Optimierungsspiel mit dem reinen Selbstzweck, hier und da mal ein Siegpünktchen mehr rauszuquetschen als die Mitspieler.



    Wenn wir schon mal bei Mechanismensalat mit kaum vorhandener spielerischer Leichtigkeit sind, dann passt auch meine Spielerfahrung gestern hierher. Zum ersten Mal Bruxelles 1893 gespielt. Steht schon länger ungespielt bei mir im Schrank rum, aber gestern auf dem Spieletreff gab's die Gelegenheit, das in Dreierrunde zu spielen. Wenn ich nicht vor Monaten mal die Regel gelesen hätte, wäre ich völlig aufgeschmissen gewesen. Wie La Granja ein Mechanismensalat, aber im Gegensatz dazu etwas origineller, interaktiver, besser verschachtelt. Allerdings mit dem großen Nachteil, dass man es auf keinen Fall mit Grüblern spielen sollte. Mein erstes Spiel betrachte ich immer als reines Kennenlernspiel. Am Anfang irgendein persönliches Ziel setzen und das dann aus dem Bauch raus ohne viel Nachdenken verfolgen. Gestern bei Bruxelles: möglichst alle Gebäude bauen und auf der Architektenleiste möglich hoch klettern. Habe ich auch geschafft, waren 60 Punkte allein dafür in der Endabrechnung. Aber während ich nie länger für einen Zug nachgedacht habe, hat's ein Mitspieler geschafft, das gesamte Spiel (5 Runden á 3-7 Worker-Placement-Aktionen pro Spieler) quasi im Alleingang auf 2,5 Stunden Spielzeit hochzutreiben. Er hat sogar in der letzen Runde, uneinholbar weit in Führung liegend, noch eine Viertelstunde über einen Zug nachgedacht. Bruxelles ist durchaus ein gutes Spiel, aber in dieser Runde brauche ich's nicht nochmal. Oder nur noch, wenn ich mir ein Buch zum Lesen während der Downtime mitnehme...

  • In mit dem Spiel erfahrener Dreierrunde wird Bruxelles 1893 fast zum Absacker und ist ohne Hetze unter 60 Minuten spielbar - schon selbst erlebt. Mit Spielerfahrung erkennt man auch die vielen kleinen Gemeinheiten, die das Spiel konfrontativ bietet - und wie man die gegen die lieben Mitspieler nutzen kann.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Bruxelles ist auch eins meiner liebsten Spiele der letzten Jahre. Ich mag wohl Mechanismus-Salat! Mit Siegpunktdressing! :D


    @[Tom] : Die einen machen es so, die anderen so... Viele Bekannte (auch Leute aus meinen Testgruppen) schwören auf ihre kleinen Gummifüßchen unter den Tableaus. Probier es einfach aus! Es gibt ja kein absolutes richtig. Jeder nach seiner Fasson. Ich persönlich werde mich hüten da Gummifüße drunter zu machen.

  • Ausserdem überlege ich, ob ich die Tableaus einfach auf kleine Gummifüsse setze, damit man die Karten einfach drunterschieben und wieder entfernen kann. Hat das schon jemand gemacht von Euch?

    => La Granja Spielertableaus und Karten-Handling

  • In mit dem Spiel erfahrener Dreierrunde wird Bruxelles 1893 fast zum Absacker und ist ohne Hetze unter 60 Minuten spielbar

    Ich hätte auch gedacht, dass es kürzer wäre. Sind ja bei drei Spielern und 5 Runden nur so größenordnungsmäßig 60-75 Arbeiter-Einsetz-Aktionen im gesamten Spiel (5 Arbeiter am Anfang je Spieler mit abnehmender Tendenz). Mit 1 min / Aktion kommt man dann auf die von dir angegebene Zeit. Tja. Aber wie gesagt: gestern war's 2,5 Stunden und das war mir dann deutlich zu viel. Meine erste Reaktion -- wie oben gesagt: war mein erstes Spiel, obwohl Bruxelles 1893 schon länger zuhause im Regal steht -- war dann, dass das Spiel im Geiste schon zum Verkaufskandidaten heruntergestuft wurde, aber nach einmal drüber schlafen ist mir klar geworden, dass das Spiel an sich doch sehr viel enthält, was mir gefällt, auch sehr originelle Mechanismen, und dass die Downtime, die mich so gestört hat, eben primär an der Spielerrunde lag.

  • @[Tom] : Die einen machen es so, die anderen so... Viele Bekannte (auch Leute aus meinen Testgruppen) schwören auf ihre kleinen Gummifüßchen unter den Tableaus. Probier es einfach aus! Es gibt ja kein absolutes richtig. Jeder nach seiner Fasson. Ich persönlich werde mich hüten da Gummifüße drunter zu machen.


    Danke!!


    Also Sleeves und gut! Damit bekomme ich die Karten dann auch vom Tisch besser hoch... ^^

  • Hallo zusammen,
    wir haben gespielt:


    1. #Keyflower zu viert -- gefiel uns wie immer sehr gut. Es gibt heftig Interaktion, man erweitert sein Gebiet und muß irgendwann sehen, daß man zu Siegpunkten kommt.


    2. #Valdora zu viert -- netter Absacker; dauerte ewa eine Stunde. Mein Mann hat alle mit seiner Blätterei zur Verzweiflung gebracht, aber er hat gewonnen.


    3. #Trains zu viert -- das war ein Reinfall. Wir haben es zweimal probiert und festgestellt, daß man auf die zufällig ausgewählten Karten gut verzichten kann. Man baut nur
    Bahnhöfe, in denen man selbst steht, oder die andere gebaut haben (das zusätzliche Geld ist kein Hindernis). Geld sammeln bringt zu wenig und die Müllsammelei ist nur ätzend.
    Zudem kann man nur Müll loswerden, jedoch keine niedrigen Geldkarten. Dominion ist das eindeutig bessere Spiel.


    4. #MachuPicchu zu viert -- das Spielen ist schön (ein verdecktes Rondell und Götterlaufbahn), wenn auch der Endwertungsmechanismus viel Raum für Zufall läßt.
    Man weiß nicht, welche Multiplikatoren der Steine auf demBrett und der Götterkarten man erwischt.
    Man weiß nicht, ob die Spanier die Eroberung verschlafen und man Goldmultiplikatoren im Ergebnis hat.


    5. #DiehängendenGärten zu viert -- ein Absacker für Topologen und doch sehr zufallsanfällig. Man muß Glück haben und dann an der Reihe sein, wenn die richtigen Gebietsplättchen
    und die richtigen Siegpunktkarten(es zählen meist nur mehrere gleichartige) ausliegen.

  • ELYSIUM
    Betrachtet man das Wort Elysium als Versprechen eines Ortes, an dem die Seele glücklich ist, so wird man im Spiel ELYSIUM enttäuscht: man landet in den Hirnwindungen eines Kopfes. ELYSIUM ist eine konstruierte, bauchlose Kartensammelei für Hirnis. ELYSIUM wird seine Denker und Grübler finden, aber für Kinder wie mich mit Liebe zu Abenteuerspielplatz und Räuber-und-Gendarm im Wald mit Tannennadelduft und geheimnisvollem Knacken im Unterholz, wandern die abgetrennten Köpfe von antiken Göttern aus dem Olymp vorbei. Der Übergang aus der irdischen Welt in das Elysium ist hier nur eine mathematische Trennlinie aus dem Taschenrechner. Ein Brettspiel, das zu mir will, darf mehr als sein als eine Berechnung am Reißbrett, das gut funktioniert. Die Zeitlupe beweist: Die Nominierung zum Kennerspiel des Jahres 2015 ist eine klassische Schiedsrichterfehlentscheidung. By the way: Habt ihr schon gehört, dass sich Manuel Gräfe die Hamburger Raute auf den Penis hat tätowieren lassen? (BGG 6/10)



    ARLER ERDE
    Das Prinzip Agricola als heimatverliebte Herzensangelegenheit. Eine stille Aufbau-Romanze zu zweit ohne Druck und Not als Reminiszenz an die eigenen ostfriesischen Wurzeln. Echtes Herzblut fliesst durch die grüne Beschaulichkeit auf dem Weg zur kalten Nordsee. Das informelle Begleitheft ist aufrichtige Liebe zu Land und Leuten. Uwe Rosenberg ist in der Seele seiner Spielidee angekommen. (BGG 8/10)



    NOBLEMEN
    Prosperität, Sattheit, Fülle. Hier gilt der berühmte Lateiner: Nomen est omen! Das betrifft sowohl das Material, sondern auch das Spielgefühl: Reichtum, soweit das Auge reicht! Es ist genug von allem da. NOBLEMEN erfreut sich des Lebens ohne Not diametral zum Mangelspiel. Dabei muss man dennoch immer wieder die richtigen Entscheidungen treffen. Das Adelsspiel geht flüssig von statten und so wollen wir einem schönen Lege- und Wertungsspiel unser sehr geehrtes, großzügiges Gefallen schenken. (BGG 7/10)



    INDUSTRIA/INDUSTRY
    Die Spiele INDUSTRIE und INDUSTRY gehören in der Kategorie Versteigerungsspiel zu den Unterschätzten. Im Gegensatz zum Original von Queen Games ist es der Wiederausgabe von Ystari gelungen, ein Spiel im Spiel zu integrieren: die ultimative Bewältigung von Unübersichtlichkeit mit Hilfe zweier über das Brett flirrender Augen. Hier war der Art Director alleine auf der Welt von Industrieromantik. (BGG 7/10)

  • ARLER ERDE
    Das Prinzip Agricola als heimatverliebte Herzensangelegenheit. Eine stille Aufbau-Romanze zu zweit ohne Druck und Not als Reminiszenz an die eigenen ostfriesischen Wurzeln. Echtes Herzblut fliesst durch die grüne Beschaulichkeit auf dem Weg zur kalten Nordsee. Das informelle Begleitheft ist aufrichtige Liebe zu Land und Leuten. Uwe Rosenberg ist in der Seele seiner Spielidee angekommen. (BGG 8/10)

    Ja, das hast du gut beschrieben, deshalb spielen wir Arler Erde derzeit auch so gerne.
    Aber die Vorbereitungen zum Spiel stellen leider keine "Aufbau-Romanze" dar. Hilfe - wir suchen dringend noch einen Platz um das Spiel für weitere Partien liegen lassen zu können....

  • Nach einer Port Royal Aufwärmrunde gab es Nations - the dice game. Ist jetzt auch kein langes Spiel, aber hat gut gefallen. Gleich 2x gespielt. Wahrscheinlich wie bei Port Royal hat man in den ersten Partien noch keine Ahnung was man für Strategien spielen kann Ich hoffe das kommt noch. Derzeit nach 2 Spielen weiss ich nicht was ich dennn gerne anders ausprobieren möchte.


    Zum Schluss ein weiteres kurzes Spiel: Empire Engine. 2 hat es gefallen, 2 nicht - ich gehöre zur letzteren Gruppe. Der ersten Gruupe hat es gefallen, weil kein Glück vorkommt. Wem das also wichtig ist, nur zu. Für mich ist es ein abstraktes Spiel, das funktioniert aber mich nicht gepackt hat. Der Grundmechanismus ist: jeder hat 2 Karten mit je 4 Aktionen, an jeder Kartenseite eine. Jeder wählt verdeckt aus ob er 1 oder 2x weiterdreht. Wer bezahlt, kann auch 0 oder 3x weiterdrehen. Die Mitspieler sehen also welche 2 Aktionen man machen könnte. Über Angriffe (=gib 1 roten Quader ab und stehle dem Mitspieler 1 Quader, den du in deinen Siegpunktebereich legst) und Verteidigunng gibt es Interaktion. Für meinen Geschmack zu abstrakt.

    Einmal editiert, zuletzt von fred ()

  • Schön, wenn die Abende länger werden und man wieder im Garten sitzen kann um abends auch mal wieder ein wenig zu spielen.


    Wir haben endlich mal die #Qwixxgemixxt - Blöcke gefunden. Das ist ne lustige Geschichte. Feine Abwechslung zum normalen Qwixx, aber auch sehr unübersichtlich. Empfehlenswert für Leute wie uns, die schon den Block aus dem Spiel und eine Packung Nachschubblöcke durch haben und nun wieder Nachschub brauchten...


    Zwischendurch mal einen Klassiker von Ravensburger und zwar #DiamondsClub - immer noch gern gespielt! Dieses Mal konnte ich meiner Frau fast Paroli bieten. Aber gegen ihre Waldstrategie war ich knapp unterlegen.

  • Hallo erst mal wieder.
    Irgendwie ungewohnt nach längerer Pause hier wieder zu posten....
    Als denn auf ein Neues ;)


    Bei mir gab es diese Woche...


    1) 4 x #XCOMdasBrettspiel (als Solospiel)
    Irgendwie habe ich das Gefühl, als spiele ich das Spiel falsch oder bin einfach zu doof dafür. Beim ersten Mal bin ich bereits in der dritten Runde rausgeflogen bei den anderen 3 Spielen ging es dann zwar länger, aber dennoch war ich chancenlos. Dennoch hat das Spiel Spaß gemacht, auch wenn ich Solo eher ruhigere Spiele (wie z.B. FC Napoleon oder Hornet Leader) bevorzuge. Spiel macht aber Laune und kommt bestimmt noch öfters auf den Tisch.


    2) 3x #Innovation
    Wie Ode schon gemeint hat: Die Tage werden länger und so zocken meine Frau und ich seit ein paar Wochen auch des Öfteren das Kartenspiel Innovation (in der IELLO Ausgabe) auf dem Balkon.
    Auch hier: Keine Chance. Bislang habe ich noch keinen Sieg bei dem Spiel davontragen können :crying: , dennoch macht es mächtig Spaß. ;)

  • Bislang habe ich noch keinen Sieg bei dem Spiel davontragen können

    Kein Sieg gegen die Holde? Möglicherweise sollten wir über die Gründung einer Selbsthilfegruppe("Ständig besiegt von der Holden in Spiel XXX")nachdenken :/:D

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Kein Sieg gegen die Holde? Möglicherweise sollten wir über die Gründung einer Selbsthilfegruppe("Ständig besiegt von der Holden in Spiel XXX")nachdenken :/:D

    hehe......dann beantrage ich schon mal jetzt den Posten des Vorsitzenden. ;)
    Ja, gerade beim Innovation, dass ja durchaus schon "hin und wieder mal" aggressiv sein kann, ist das eine hartes Los. <X
    Ich habe daheim schon angedroht: wenn das so weiter geht, dann wird das Spiel eben wieder verkauft. ;)

  • 4 x #XCOMdasBrettspiel (als Solospiel)Irgendwie habe ich das Gefühl, als spiele ich das Spiel falsch oder bin einfach zu doof dafür. Beim ersten Mal bin ich bereits in der dritten Runde rausgeflogen bei den anderen 3 Spielen ging es dann zwar länger, aber dennoch war ich chancenlos.

    Im Solomodus empfand ich XCom eher stressig. Eben weil man alle vier Rollen im Blick haben muss. Zwar spendiert die App dazu ein wenig mehr Reaktionszeit, aber dennoch wollen vier grundverschiedene Spielelemente koordiniert werden. Zum Kennenlernen der Mechanismen ok, aber der wirkliche Spielspass kam bei mir erst in Vollbesetzung auf, wenn dann auch die Kommunikation unter Zeitdruck mit den Mitspielern klappen muss, um gemeinsam der Ufo-Bedrohung Herr zu werden. Bin allerdings auch kein Solo-Brettspieler, da ziehe ich dann Videospiele vor oder Mehrpersonenrunden.


    Von den drei gespielten Partien plus Solopartie habe ich bisher alle gewonnen, teilweise sehr knapp und spannend - allerdings auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad, also gibt's noch Luft nach oben. Und so richtig falsch spielen kann man Xcom eigentlich nicht, da einem das Tutorial Schritt für Schritt sagt, was man machen kann und wie das geht. Eher kann es ungewollt einfacher werden, wenn man wie ich Reserve mit noch nicht rekrutierten Truppen gleichsetzt.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • hehe......dann beantrage ich schon mal jetzt den Posten des Vorsitzenden.
    Ja, gerade beim Innovation, dass ja durchaus schon "hin und wieder mal" aggressiv sein kann, ist das eine hartes Los.
    Ich habe daheim schon angedroht: wenn das so weiter geht, dann wird das Spiel eben wieder verkauft.

    Bei Innovation habe ich noch das Glück, dass Frau sich, im Allgemeinen, englischsprachigen Spielen verwehrt. Meine Quote bei Star realms hingegen
    liegt sicherlich deutlich unter 50%.


    Meine Drohung würde von Ihr nicht ernst genommen werden....

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Bei Innovation habe ich noch das Glück, dass Frau sich, im Allgemeinen, englischsprachigen Spielen verwehrt. Meine Quote bei Star realms hingegenliegt sicherlich deutlich unter 50%.


    Meine Drohung würde von Ihr nicht ernst genommen werden....

    Die kennt dich wohl zu gut ;)

  • Wir haben im engsten Familienkreis am Dienstag und Mittwoch je eine Partie Arler Erde gespielt und ich habe jeweils einen guten 2.Platz belegt...Trotzdem nach wie vor ein überzeugendes Spiel, mit 116 Punkten verlieren tat schon weh...
    Aber wenigsten durfte ich dadurch das USA-Länderspiel verpassen - Insgesamt also noch ein schöner Abend gewesen!