T.I.M.E. Stories - Mehr als nur ein voll kooperatives Tragedy Looper

  • Habe noch mal kurz eine Frage zu den Statusplättchen.


    In der Regel hierzu heißt es:
    Ihr behaltet Statusplättchen so lange, bis ihr sie einsetzt.


    Was bedeutet jetzt "einsetzen"? Wenn die Spieler ein bestimmtes Statusplättchen erhalten und es auf dem Spielbrett abgelegt haben und dieses Plättchen nun erlaubt, eine Karte mit demselben Symbol aufzudecken, muss das Statusplättchen weggelegt werden, sodass es nicht weiter zur Verfügung steht? Würde also bedeuten, dass ich ggf. im nächsten Durchgang wieder erstmal das Statusplättchen besorgen müsste.

    Spielerischen Gruß tief aus dem Westen

  • Ich habe da ne Regelfrage:


    Für das Betreten eines Raumes zahle ich ja keine ZE. Dann sehe ich mir die jeweiligen Karten an. Dafür zahle ich ja immer noch keine ZE.
    Auf manchen Karten bekomme ich etwas, ohne Probe.
    Muss ich dafür dann ZE zahlen? Ist das so genanntes "Nichts tun"?
    Muss ich also immer in einem Raum mindestens eine ZE ausgeben?


    Oder anders: könnte ich einen Raum betereten, mich auf ein Feld stellen, die Karte ansehen, etwas bekommen und dann den Raum wieder verlassen, ohne eine ZE ausgegeben zu haben?
    Inhaltlich sträubt es sich da bei mir...

  • Ich fände es super, wenn dieses Spiel ähnlich wie Abyss mit verschiedenen Covern, mit unterschiedlichen Startgeschichten ausgestattet wäre. Mich schreckt z. B. "Nervenheilanstalt" und ein "Zombithema" ziemlich ab. Dagegen hört sich "altes Ägypten" und ein Fantasysetting richtig gut an.

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

  • Habe noch mal kurz eine Frage zu den Statusplättchen.


    In der Regel hierzu heißt es:
    Ihr behaltet Statusplättchen so lange, bis ihr sie einsetzt.


    Was bedeutet jetzt "einsetzen"? Wenn die Spieler ein bestimmtes Statusplättchen erhalten und es auf dem Spielbrett abgelegt haben und dieses Plättchen nun erlaubt, eine Karte mit demselben Symbol aufzudecken, muss das Statusplättchen weggelegt werden, sodass es nicht weiter zur Verfügung steht? Würde also bedeuten, dass ich ggf. im nächsten Durchgang wieder erstmal das Statusplättchen besorgen müsste.

    DIe Statusplättchen stellen immer eine Erlaubnis dar, etwas bestimmtes zu tun. Daher braucht man die, soweit ich das überblicken kann, immer nur einmal. Startet man einen neuen Durchlauf, sind die Plättchen natürlich wieder weg, genauso wie alle Karten etc., außer sie tragen das Symbol der Agency (oder die Karte sagt explizit etwas anderes.)


    Sebastian Rapp - Asmodee

  • Das ist in der Tat etwas schwammig formuliert, wobei die Irritation durch die Möglichkeit nichts zu tun sowie durch die oben angesprochene inhaltliche Problematik verstärkt wird. Daher wird dies auch ein Punkt sein, der Eingang in die bereits angekündigte "FAB" finden wird.


    Erreicht man einen neuen Ort, stellt man die Figuren zu den Karten. Das kostet keine ZE. Die (ersten) Karten anzuschauen, kostet ebenfalls keine ZE. Dann stellt sich die Frage, ob irgendjemand auf seiner Karte etwas tun muss oder will. Oder ob es noch andere Karten gibt, die man sich ansehen will. Nur wenn wenigstens 1 Agent eine Aktion (=Probe) durchführen will oder muss ODER sich zu einer anderen Karte bewegen will, kostet dies 1 ZE, während der dann alle agieren dürfen (und manche eben auch nichts tun werden). Sind alle Spieler der Meinung, dass es hier nichts weiter zu tun oder zu sehen gibt, kann die Gruppe sofort den Ort wieder verlassen und zum nächsten gehen. Dann kostet ein Ort in der Tat gar keine ZE.


    Thematisch würde ich das so begründen: Man kommt am Ort an (der Weg hat ja auch schon Zeit gekostet) und verschafft sich einen schnellen Eindruck. Das kostet keine nennenswerte Zeit. Erst wenn man länger mit einer Person interagiert oder sich mit irgendetwas in dem Raum intensiver auseinandersetzen will oder muss, kostet das wirklich Zeit.


    Jetzt klarer?


    Sebastian Rapp - Asmodee

  • Ich fände es super, wenn dieses Spiel ähnlich wie Abyss mit verschiedenen Covern, mit unterschiedlichen Startgeschichten ausgestattet wäre. Mich schreckt z. B. "Nervenheilanstalt" und ein "Zombithema" ziemlich ab. Dagegen hört sich "altes Ägypten" und ein Fantasysetting richtig gut an.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass das passieren wird. Insbesondere, da die Szenarien zwar inhaltlich nicht aufeinander aufbauen, aber es schon so etwas wie einen erzählerischen roten Faden gibt, weswegen man "Nervenheilanstalt" als erstes spielen sollte (nicht muss!) und danach den Marcy-Fall.
    Das ist wie bei Filmen auch. Man kann ein Sequel (oft) problemlos anschauen, ohne den ersten Teil zu kennen. Aber manche Sachen wird man dabei einfach nicht verstehen. Und seien es nur ein paar running gags ...


    Sebastian Rapp - Asmodee

  • Ganz allgemein konstatiert: ich persönlich finde den cleanen Look brilliant, die Idee des kooperativen Konstrukts was auf mehrere Fälle anwendbar ist top, das Thema der Zeitreisen/-schleife an sich überragend und sogar die Mechaniken gut - nur leider hatte ich mir nach der ursprünglichen Ankündigung das Ganze in einem etwas anderen spielerischen Gewand vorgestellt. Vor meinem geistigen Auge war es ein Spiel, dass circa 1.5-2 Stunden pro Partie in Anspruch nimmt und das danach aber abgeschlossen ist. Ein in sich geschlossenes, knackiges Erlebnis. Und trotzdem sollte sich die nächste Partie dann anders spielen, mit einem anderen möglichen Ausgang - obgleich ähnlich. Leider ist das Endprodukt bei TS nun ein anderes geworden. Es ist ja letztendlich ein Spiel geworden, dass man kampagnenartig durchspielt und wofür man sich immer wieder (bestenfalls mit der selben Gruppe) treffen muss, ähnlich wie bei Descent oder Risk Legacy. Da mir solche Spiele aber leider nicht wirklich perfekt zusagen bzw. meine verschiedenen Spielgruppen auch eher andere Vorlieben haben, muss ich hier wohl leider doch passen. Sehr schade und ärgerlich, da ansonsten wie gesagt alles für mich gestimmt hat und ich mit riesiger Vorfreude herangegangen bin.


    [x] still waiting for the perfect timeloop-game.. :(

  • Bin grad fertig mit meiner Rezension und absolut geflashed von dem Spiel. Brilliant!


    Kann es kaum abwarten den Marcy-Fall zu spielen, der hier auch noch liegt.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Hallo,


    ich muss hier noch mal auf die Frage von Fridulin67 bezüglich Eugene eingehen. Aber mit einem etwas anderen Ansatz. Für uns war zumindest klar in welchen Fällen diese zusätzliche ZE anfällt.


    ABER


    Was wir nicht verstanden haben ist die Handhabung wie es gemacht wird wenn nur 1 Agent eine zusätzliche ZE verliert. Es gibt ja nur eine Anzeige für das gesamte Team. Wenn aber jedes mal wenn Eugene sich alleine bewegt dem ganzen Team eine weitere ZE abgezogen wird, wäre dies ja so, als ob das ganze Team länger gebraucht hätte. Das kam uns unlogisch vor. Daher haben wir es so gemacht, dass wir eine ZE ausgegeben haben und dann Eugene alleine zu einer Karte gereist ist. Die anderen beiden Agenten sind zu einer anderen Karte gegangen. Genau in dieser ZE haben sich dann die beiden Agenten ihre Karte angeschaut. Eugene haben wir aussetzen lassen (er konnte sich die Karte also noch nicht angucken). Dann wurde die nächste ZE ausgegeben und erst jetzt durfte sich Eugene die Karte anschauen und die anderen beiden konnten weiterziehen oder eine Probe abhandeln. So hat Eugene zwei ZE für 1 Aktion gebraucht und die anderen beiden konnten in der Zeit 2 Aktionen machen. Das macht für uns thematisch Sinn, aber ist dies auch so gemeint?


    Was heißt es wenn nur 1 Agent eine zusätzliche ZE benötigt? Zudem gibt es in der Symbolübersicht auf Seite 17 der Regeln noch zwei verschiedene Symbole für den ZE-Verbrauch des Teams (schwarz) und dem ZE-Verbrauch eines Agenten (blau). Aber auf der Karte von Eugene ist das Symbol schwarz obwohl im Text steht, dass Eugene selbst diese ZE zusätzlich verliert.


    Sehr verwirrend wie wir fanden ...

    Klar, gerne. Ich hoffe, du hast Verständnis, dass wir am Wochenende nicht in den Foren unterwegs sind. ;)
    Wuerfelbox hat völlig Recht, Eugene muss gestüzt bzw. geschoben werden. Es kostet 1 ZE zusätzlich, wenn sich niemand zusammen mit Eugene vom gleichen Ausgangsfeld auf dasselbe Zielfeld bewegt. Das heißt natürlich im Umkehrschluss, dass es 1 ZE zusätzlich kostet, wenn Eugene nach der Bewegung alleine auf einem Feld steht, schließlich hat ihn dann wohl niemand begleitet. Aber eben auch, dass wenn er sich alleine vom Ausgangsfeld auf ein Zielfeld bewegt, auf dem bereits ein Wirt steht, es ebenfalls 1 ZE zusätzlich kostet. Diese zusätzliche ZE fällt auch beim Erkunden eines neuen Ortes an. Der Ortswechsel selbst kostet zwar keine ZE (siehe Regel), aber Eugenes Einschränkung gilt dennoch.

  • Was wir nicht verstanden haben ist die Handhabung wie es gemacht wird wenn nur 1 Agent eine zusätzliche ZE verliert. Es gibt ja nur eine Anzeige für das gesamte Team. Wenn aber jedes mal wenn Eugene sich alleine bewegt dem ganzen Team eine weitere ZE abgezogen wird, wäre dies ja so, als ob das ganze Team länger gebraucht hätte. Das kam uns unlogisch vor. Daher haben wir es so gemacht, dass wir eine ZE ausgegeben haben und dann Eugene alleine zu einer Karte gereist ist. Die anderen beiden Agenten sind zu einer anderen Karte gegangen. Genau in dieser ZE haben sich dann die beiden Agenten ihre Karte angeschaut. Eugene haben wir aussetzen lassen (er konnte sich die Karte also noch nicht angucken). Dann wurde die nächste ZE ausgegeben und erst jetzt durfte sich Eugene die Karte anschauen und die anderen beiden konnten weiterziehen oder eine Probe abhandeln. So hat Eugene zwei ZE für 1 Aktion gebraucht und die anderen beiden konnten in der Zeit 2 Aktionen machen. Das macht für uns thematisch Sinn, aber ist dies auch so gemeint?


    Was heißt es wenn nur 1 Agent eine zusätzliche ZE benötigt? Zudem gibt es in der Symbolübersicht auf Seite 17 der Regeln noch zwei verschiedene Symbole für den ZE-Verbrauch des Teams (schwarz) und dem ZE-Verbrauch eines Agenten (blau). Aber auf der Karte von Eugene ist das Symbol schwarz obwohl im Text steht, dass Eugene selbst diese ZE zusätzlich verliert.


    Eugene ist "lahm". Wenn er sich ohne Hilfe bewegt, vergeht mehr Zeit. D. h. das gesamte Team verliert diese Zeit, denn er verlangsamt die Gruppe. Deswegen ist das ZE-Symbol auf seiner Karte schwarz. Es könnte natürlich auch blau sein, dann würde es in etwa so gehandhabt werden, wie ihr es gemacht habt. Ist es aber nicht. Logisch begründbar wäre es, regeltechnisch aber schwer abzubilden, denn es werden niemals (soweit mir bislang bekannt) 2 ZE auf einmal ausgeben. Das wäre aber notwendig, um das so regeltechnisch darzustellen.


    Das Ansehen einer Karte kostet allerdings nie ZE.
    Während einer ZE kann sich ein Agent:
    - bewegen (und sofort die neue Karte anschauen)
    oder
    - agieren (also eine Probe machen)


    Faktisch ist es also ganz einfach:
    Das Team (mit Eugene) entscheidet sich, 1 ZE auszugeben, um zu agieren. (Die Alternative wäre, denn Ort zu wechseln.)
    Jeder Agent macht eine Probe oder bewegt sich. Bewegt sich Eugene alleine, kostet dies das Team 1 ZE zusätzlich.


    Wenn euch das unlogisch vorkommt, dann dürft ihr das gerne anders handhaben. Es ist dann aber eine Hausregelung und eben nicht wie vorgesehen.


    Das blaue ZE-Symbol wird nur dann auftauchen, wenn ein Agent auf einer Karte seine Aktion verliert, die anderen sich aber bewegen oder eine Probe machen können. Das ändert nichts daran, dass nur 1 ZE zur selben Zeit ausgegeben wird.


    Sebastian Rapp - Asmodee

  • Wenn euch das unlogisch vorkommt, dann dürft ihr das gerne anders handhaben. Es ist dann aber eine Hausregelung und eben nicht wie vorgesehen.

    Nein, kein Problem. Wir werden es dann ab sofort so spielen (wenn wir Eugene nehmen). Aber gerade bei einem Spiel welches man ja nur einmal spielen kann, will man diese Partie natürlich auch regelkonform spielen ;)


    Danke und Grüße

  • Frage zum Erweiterungsszenario Der Macy-Fall:


    Spielerischen Gruß tief aus dem Westen

  • [spoiler]
    Ja, die Notbaken sind sehr geheimnisvoll. Wie man sie nutzt, wird in "Nervenheilanstalt" erklärt, dort wo man sie erhält: Einmal nutzen, danach weg. Also wirklich weg und in späteren Szenarien nicht mehr nutzbar. (Nein, ich weiß auch noch nicht, was man macht, wenn man später welche nehmen soll, die man gar nicht mehr hat.) Die Funktion der Symbole auf den Baken, die dreimal vorhanden sind, wird auf Seite 17 erklärt. Die drei Symbole der drei, die es nur einmal gibt, sind nicht erklärt. Da ihre Funktion unklar ist, kann man die zwar nehmen (nur möglich, wenn man "beliebig" nehmen darf), aber nicht nutzen, da man ja nicht weiß, was genau sie tun. Meine Empfehlung: Nur die nehmen, deren Funktion man kennt. Der Einsatz ist ganz einfach: Ist man der Meinung, die Bake jetzt zu brauchen, setzt man sie in der passenden Situation ein, nutzt ihren Effekt und vernichtet die Bake dann (bzw. legt sie so in die Schachtel, dass klar ist, dass dieses Team sie nie wieder einsetzen darf.

  • Ich gehe davon aus, dass wir für die Besitzer der fehlerhaften Karte Austauschkarten auf der Spiel haben werden und natürlich schicken wir die Karte all denen zu, die sie sich dort dann nicht abholen können.

    An alle Käufer der ersten Exemplare: Die Austauschkarte ist im Büro angekommen und kann unkompliziert in Essen abgeholt werden. Die Karte wird in beiden Shops (Halle 1 und 3) verfügbar sein.


    Außerdem werden die auf der Messe im Shop angebotenen Exemplare bereits die korrekte Karte enthalten.

    Freiberuflicher Spiele-Redakteur

  • An alle Käufer der ersten Exemplare: Die Austauschkarte ist im Büro angekommen und kann unkompliziert in Essen abgeholt werden. Die Karte wird in beiden Shops (Halle 1 und 3) verfügbar sein.
    Außerdem werden die auf der Messe im Shop angebotenen Exemplare bereits die korrekte Karte enthalten.

    Super!


    Ich komme leider nicht nach Essen.
    Kann ich die Karte auch zugeschickt bekommen?


    Danke
    hansolo

  • Ich wusste, dass ich irgendwas vergessen hatte; ich sollte noch mal zur Kaffeemaschine gehen.


    Das wird über unseren Ersatzteilservice laufen, klar. Mehr Infos dazu wird es kurz nach Essen geben, vorher schaffen wir das leider nicht.

    Freiberuflicher Spiele-Redakteur

  • An alle Käufer der ersten Exemplare: Die Austauschkarte ist im Büro angekommen und kann unkompliziert in Essen abgeholt werden. Die Karte wird in beiden Shops (Halle 1 und 3) verfügbar sein.
    Außerdem werden die auf der Messe im Shop angebotenen Exemplare bereits die korrekte Karte enthalten.

    Wird das Spiel eigentlich auch heute auf der modell-hobby-spiel in Leipzig erhältlich sein?

  • @SebastianW - Asmodee


    Was mich ja interessiert ist, wie ihr auf der Messe ein Spiel wie T.I.M.E. Stories präsentiert, da man ja eigentlich nichts über die Story im Vorfeld wissen will?


    Ich mein, es muss ja nur einen Besucher geben, der Space Cowboys / Asmodee nicht wohlgesonnen ist und sich dann hinstellt und die Auflösung des Spiels spoilert, das sit so ein bisschne meine Sorge, wenn ich bei euch am Stand vorbeikommen...

  • Natürlich können wir nicht vermeiden, dass irgendwann und irgendwo was spoilert, das kann auch hier im Forum passen. Das sollte allerdings nicht bei den Demos in Essen passieren. Zum einen gibt es einen separaten Fraum für T.I.M.E Stories (siehe Foto) und zum anderen haben wir uns etwas überlegt, so dass die Besucher das Spiel zwar anspielen können, aber nicht gespoilert werden.



    Wird das Spiel eigentlich auch heute auf der modell-hobby-spiel in Leipzig erhältlich sein?

    Ich weiß es nicht 100%ig, bei Leipzig war ich nicht involviert. Ich glaube allerdings nicht, weil die Spiele mit fehlerhafter Karte aktuell nicht verkauft werden und die korrigierten Spiele direkt zur Messe geliefert werden.

    Freiberuflicher Spiele-Redakteur

  • So, die Erstpartie liegt hinter mir. Die Nervenheilanstalt ist gelöst und wir haben drei Durchläufe dafür gebracht, den ersten Durchlauf noch zu viert, danach zu dritt weiter. Ein sehr intensives Spielerlebnis, das uns rund fünf Stunden gut unterhalten hat. Die 40 Euro haben sich meiner Meinung nach gelohnt, schon alleine um dieses Spiel erlebt zu haben. Jetzt bin ich mal gespannt, in wie weit sich die Storybox "Der Marcy Fall" davon abhebt und welche neuen Elemente damit ins Spiel kommen, denn das Spielsystem ist extrem flexibel und ausbaufähig angelegt.


    KEINE PANIK, ICH ERZÄHLE NIX VON DER STORY, ALSO ABSOLUT SPOILERFREI.


    Anfangs weiss man erstmal nichts bis wenig. Das Spiel leitet einen aber prima ins Spielgeschehen ein, ohne dass man von den Mechanismen überfordert wird. Stattdessen kann man sich voll und ganz auf die Story konzentrieren und diese ausleben. Das Regelheft könnte aber besonders bei den Aktionen, die Zeiteinheiten kosten, genauer sein und ebenso, in welcher Reihenfolge die Aktionen innerhalb einer Zeiteinheiten passieren, wenn sich einigen bewegen und andere Würfelproben währenddessen machen. Eine detailklärende FAQ wäre gut.


    Das Element, dass man eben die Ortskarten nicht einfach vorliest, sondern seine Erlebnisse mit eigenen Worten wiedergibt, trägt enorm zur Atmosphäre bei. Allerdings muss man sich ein wenig selbst zusammenreissen, um nicht ins Vorlesen abzugleiten, wie mir selbst in Ansätzen ein paar mal passiert. Ist eben ungewohnt in einem Brettspiel. Ebenso muss man sich auch die nötige Zeit nehmen, damit sich die Story entwickeln kann, man selbst nicht durchhetzt, sondern Erkenntnisse und Pläne gemeinsam mit seinen Mitspielern diskutiert, Schlüsse zieht und dann handelt und sich durch die Situationen überraschen und faszinieren lässt.


    Der erste Durchlauf ist ein wenig Try & Error. Wohl unmöglich, dass man das Spiel direkt lösen kann. Im zweiten Durchlauf haben wir dann eine Menge mehr und etliches Neues entdeckt, während wir bekannte Spielorte recht schnell abgehandelt haben. Allerdings war es dabei auch interessant, selbst mal Ortskarten zu sehen, die im letzten Durchlauf eben nur die Mitspieler gesehen und davon berichtet haben. Der dritte Anlauf war dann eine Optimierung des zweiten Anlaufs und es stand aufs Messers Schneide am Ende. Sehr dramatisches Finale mit tollem Spannungsbogen. Zwar hätte ich gerne noch mehr Hintegrundwissen bekommen, aber eventuell haben wir genau diese Informationen in unseren Durchläufen nicht gefunden, weil nicht immer ist klar, ob und wo es noch unentdeckte Personen, Orte und Situationen geben könnte.


    Zwar haben die einzelnen Wirte, die man im Durchlauf übernimmt, unterschiedliche Sondereigenschaften und können in bestimmten Situationen auch anders agieren und reagieren, da hätte ich mir aber ebenso mehr Tiefe und mehr Unterschiede gewünscht und gerne auch eine Charakterentwicklung der Wirte. Da setze ich meine Hoffnung auf die anderen Storymodule, weil Nervenheilanstalt ist ja "nur" das Einführungsszenario und das merkt man eben an einigen Stellen, nicht wirklich negativ, aber ein mehr wäre besser als gut gewesen.


    Während des Spiels haben wir zwei Rechtschreibfehler entdeckt auf den Karten. Da fehlte mal ein Buchstaben oder war einer zuviel. Ansonsten ist eben Karte 110 unvollständig. Aber mit der Korrektur aus dem Internet kein Gamestopper für uns. Problemlos auch ohne Austauschkarte spielbar. An einer anderen Stelle fanden wir es etwas merkwürdig, dass wir einen neuen Ort hätten auslegen sollen, den wir aber schon anders entdeckt hatten. Eventuell haben wir aber auch ein Detail übersehen oder falsch verstanden, was schnell passieren kann, da man den Kartenanweisungen wirklich wortgetreu folgen sollte ohne etwas in die Spiemechanik hineinzuinterpretieren.


    Einzig etwas schade ist, dass ich die Story Nervenheilanstalt nur noch extrem eingeschränkt erneut mitspielen kann. Denn gewisse Storyelemente waren eben schon sehr einprägsam und da müsste ich mich in einer anderen Spielrunde inmitten von Erstspielern schon arg zurückhalten, fast eher die Rolle eines passiven Spielleiters einnehmen, weil ich eben vorab wüsste, wie welcher Storyzweig ausgehen wird können. Wäre aber trotzdem spannend, mitzuerleben, wie die sich dann wohl entscheiden und anstellen würden. Der Wiederspielwert ist eben kaum vorhanden, dafür war das Ersterlebnis aber absolut grandios und eine gute Erinnerung an ebenso gute wie alte Rollenspieltage, hier dann nur aufs Brettspiel heruntergebrochen. Zwei Daumen hoch an alle, die den Kaufpreis nicht scheuen. Ist eben kein Marco Polo, das man 34-fach spielen kann und immer noch Neues erlebt.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Auch ich möchte an dieser Stelle unbedingt eine Lanze für dieses Spiel brechen!


    Wir haben am Wochenende zu viert die Nervenheilanstalt und anschließend den Marcy-Fall gespielt und hatten damit mehr als 10 Stunden absoluten Spielspaß.
    Wir alle vier spielen sehr viel und sehr unterschiedliche Spiele und waren uns alle in dem Urteil einig, dass wir in den letzten Jahren kein so innovatives, spannendes, lustiges, nervenaufreibendes Spiel auf dem Tisch hatten.


    Das Spiel entwickelt einen unglaublichen Sog und die sonst übliche Frage: "Wollen wir noch eine Runde?" erübrigte sich und wurde nie gestellt. Wir haben einfach weitergespielt und nach sechs Stunden zum ersten Mal auf die Uhr gesehen.


    Nach dem sehr mysteriösen, kniffligen erstem Fall waren wir erstaunt darüber, wie anders sich der zweite Fall spielte.
    Hier geht es viel hektischer und kampfbetonter zu. Ein ganz anderes Spielgefühl.


    Schade finde ich persönlich, dass sich der Wiederspielreiz bei mir jetzt in Grenzen hält. In einer anderen Gruppe müsste ich mich sehr zurück halten und 5-6 Stunden den Mund halten kann ich nicht. Gerade bei so einem hochkommunikativen Spiel.


    Darüber hinaus finde ich schade, dass die beiden Fälle relativ blutig und nerdig sind, denn mit diesem Spiel könnte man problemlos Gelegenheitsspieler und Familien erreichen. Aber nicht mit den bisherigen Fällen. Leider.


    Deshalb warte ich jetzt sehnsüchtig auf neue Fälle.


    Ca. 20€ für einen neuen Fall bei ca. 6 Stunden Spielspaß finde ich absolut okay. Wer sich das selbst und seinem Spaß nicht wert ist, dem ist leider nicht zu helfen.


    Ich kann das Spiel allen wärmstens empfehlen.

  • Ich selbst habe hier ja bereits mehrfach sehr positiv von diesem Knaller berichtet. Haben jetzt beide Szenarien (Nervenheilanstalt und Macy Fall) erfolgreich beendet. Ich empfand den Macy Fall doch etwas schwieriger und anstrengender zu lösen. T.I.M.E. Stories ist für mich auf jeden Fall eins der innovativsten Brettspiele der letzten Jahre. Und es wird uns auch weiter verfolgen. Gespannt warten wir jetzt bis Dezember auf die Drachen-Prophezeiung. Den Preis für das Grundspiel, als auch für die Erweiterungen finde ich angesichts des stundenlangen Spielspaßes absolut in Ordnung, auch wenn der Wiederspielzeiz fast nicht vorhanden ist.


    Ich bin gespannt, wie dieses Spiel bei den verschiedenen Preisen im nächsten Jahr abschneiden wird.


    Sollte es einen Preis für das "Innovativste Spiel 2016" geben, wäre der Preis für die Cowboys sicher.

    Spielerischen Gruß tief aus dem Westen

  • Frage zur Nervenheilanstalt, wenn man mehrfach an einem Durchlauf scheitert, weil die Zeit ausläuft:


    Für alle, die die Story schon durchgespielt und gelöst haben. Alle anderen bitte weitergehe - gibt nix zu sehen!


    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Frage zur Nervenheilanstalt, wenn man mehrfach an einem Durchlauf scheitert, weil die Zeit ausläuft:


    Für alle, die die Story schon durchgespielt und gelöst haben. Alle anderen bitte weitergehe - gibt nix zu sehen!


    Sebastian Rapp - Asmodee

  • Ein Inhaber des Spiels hatte es neulich Abend mitgebracht und ich war sehr gespannt wie viel dahintersteckt.
    Die Erste Runde dauert so gut 60-75 Min und wir befanden uns wieder in der Gegenwart. Wir standen mit mehr Wissen da und es machte Appetit, direkt einen zweiten Anlauf zu nehmen, da man noch nicht abschätzen konnte wo die Sackgassen sind. Eine erste kleine hatten wir direkt entdeckt, man konnte also vermuten, dass es auch ein paar länger gestrickte geben könnte.
    Die zweite Runde brachte uns dann bis an die gefühlte Ziellinie, leider ging bei einer 50:50 Chance die Fortune aus.


    Die letzte Runde steht also noch aus, muss noch erledigt werden. Freue mich drauf ob hinter der gefühlten Ziellinie doch noch etwas kommt.


    Die Story mit allem Zipp und Zapp der schln gezeichneten Storykarten ist sehr kommod. Das Szenario ist nicht ganz neu, aber egal, einer flog halt übers Kuckucksnest.


    Erneuter Wiederspielreiz bei mir : Fast gen 0 tendierend. Ich vermute sehr sehr sehr, dass der Punkt wo wir waren, die gefühlte Ziellinie war.
    Die Rätsel fand ich etwas sprunghaft ansteigend, da man plötzlich auf einmal stramm denken musste ob man sich noch an Details erinnern konnte die Anwendung finden könnten. Da fehlte ein wenig der ansteigende Faktor, bis zu diesem Punkt war es ein spannender Plot und dann wird plötzlich additiv zu rekrutierendes Hirnschmalz vorausgesetzt.
    Je nach Runde könnte es in einer weiteren Story gegebenenfalls an dieser/n Stelle/n zu einer Downtime kommen wenn die Rätselschwierigkeit ansteigt und ein Wissenselement fehlt, aber nicht weiß dass es fehlt.


    Wie auch immer für 40 Euro hat man 4-5 Stunden oder 2 Abende je 2-2,5 Stunden sehr gute Unterhaltung. Schöner wäre es jedoch gewesen wenn es "Andor"esk direkt als eine längere Kampagne ausgelegt gewesen wäre. Also alle 3 Stories die sich ergänzend aufbauen um zu einem finalen Szenario zu führen, welches sich dann entlang der Ergebnisse vorheriger Szenarien anders spielt. Also sozusagen eine gefühlte Matrix aus 3x3 Lösungswegen, wobei Runde 1 und 2 auf völlig unterschiedlichen Pfaden gelingen können.


    Wenn in der Packung aber direkt 2 weitere Abenteuer gespoilert werden, deren Preise durch den Paketpreis auszurechnen sind, finde ich das auf die Strecke gesehen für das erste Spiel zu teuer und mir trieft da schon jetzt zu sehr das Geldbeutel-Melken aus der Packung.


    Kosmos hat es da in meinen Augen deutlich besser gemacht.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Das Grundspiel mit etwas Abstand betrachtet und freudig wartend auf eine passende Spielrunde für die Marcy-Erweiterung, kann ich Deine (leichte?) Enttäuschung verstehen. Im Rückblick war die Story des Grundspiels in Ansätzen wirklich gut, auch mit sehr schönen Szenen dabei, aber irgendwie fehlte da doch etwas:

    • Etwas mehr an Story und Auflösung im finalen Akt der Geschichte.
    • Etwas mehr an nötiger Interaktion zwischen den Wirten innerhalb der Story.
    • Etwas mehr an Zusammenhänge, um die teils losen Puzzleteile der Story miteinander in Verbindung zu bringen.

    Allerdings ist es auch schwierig zu sagen, ob man nicht kleine, aber durchaus entscheidende Storyteile verpasst und bei keinem der Durchgänge gesehen hat. Wir haben ganz klar einige potentielle Entscheidungswege ausgelassen, weil wir uns für andere entschieden haben. Wie es weitergegangen wäre, wenn wir den Weg C statt Weg B zum Zwischenziel XYZ eingeschlagen hätten, wer weiss? Wir wissen es nicht. Die x Durchgänge unserer Partie liessen es auch nicht zu, wirklich alles erkunden zu können, zumal es einige A-oder-B-Entscheidungen gab, die prägend für diesen Durchgang dann waren.


    Somit scheint TIME Stories das Potential zu haben, dass man durchaus Teile der Story verpassen kann und dabei nicht weiss, ob und was man verpasst hat und ob das wirklich wichtig oder nur atmosphärisch gewesen wäre. Genau deshalb reizt es mich, als stiller Beobachter einer anderen TIME Stories Runde einfach nur mal dabei zu sitzen und mir die Storie von einer anderen Gruppe aus deren Entscheidungssichtweise erzählen zu lassen.


    Aus reiner Brettspieler-Sicht ist Legenden von Andor aber wesentlich näher an typischen Optimier-Euro-Brettspielen dran als TIME Stories je kommen wird können. TIME Stories basiert eben auf der Geschichte und die kann es in der Spielform nur ein einziges Mal wirklich neu geben.


    Teuer? Ja, im Vergleich zu anderen Brettspielen. Im Vergleich zu Rollenspiel-Abenteuerbüchern inkl dem notwendigen Hintergrundmaterial eher ein Normalpreis. Wobei TIME Stories mit jeder Erweiterung günstiger wird in der Gesamtsumme: 40 Euro für ein Abenteuer, 40+20=60 => 2x30 Euro für zwei Abenteuer, 40+20+20=80 => 3x 27 Euro für drei Abenteuer. Betrachtet man die Grundbox alleine und hat auch kein Interesse an weiteren Runden oder Stories, dann lohnen sich die 40 Euro wohl kaum - also verkaufen für 32 Euro und für nur 8 Euro hat man einen Spieltag lang Spass gehabt, preiswerter als Kino!


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Genau den 3 Punkten stimme ich zu. Da hätte mehr drin sein können. Leichte Enttäuschung.. hmm Enttäuschung ist etwas zu tief.
    Es ist ein sehr schönes Spiel, es hat mir Spaß gemacht es mitzuspien und freu mich auf die letzte Etappe. Ebenso freu ich mich auf neue Fälle.


    Ich bin auch gespannt, wie andere Gruppen das Spiel geschafft haben, welche Pfade sie gingen und was schief lief.
    Der 4. in unserer Runde hielt sich weitesgehend heraus und lief nur mit weil es für ihn der 2. Durchlauf war und er fand diesen auch interessant, aber nicht so bahnbrechend, als das er nochmal das gleiche Spielgefühl der ersten Runde hatte. Dennoch vermutet er, dass es auch Quersprünge zwischen den verschiedenen Tracks gibt ehe man dann auf die Ziellinie einbiegt.


    Aber von einem Kauf sehe ich ab weil ich weiß, dass es mich nicht genug anfixen könnte es dann nochmal auszupacken
    War bei Andor auch nicht der Fall, der Drache ist tot, Ruhe in Frieden.


    Aber, bei Andor fand ich die 3. Etappe wegen der Variabilität spannender, je nachdem wo die Figuren starten, und ob man es schafft den Prinzen einzubeziehen oder er zu weit vom Schuss ist.


    Auch Andor habe ich sehr gerne mitgespielt, und auch nicht gekauft
    Vermutlich ist das Genre der narrativen Spiele für mich dann interessant, wenn das Spiel wirklich zu einer offenen Matrix mutiert, mit verschiedenen Wegen und verschiedenen Lösungen die sich aber von Durchgang zu Durchgang komplett neu gestalten können.


    Bei Time Stories schwer beschreibbar, ich versuchs mal so... Bewegung zum Raumwechsel kostet entlang der Entfernung und über Würfel würde die Heilanstalt jedes Mal anders aufgebaut. Durch die andere Anordnung des Aufbaus interagieren die möglichen Lösungsplots anders miteinander, was im Plot A bei Aufbau A noch gut ging, geht als Plot A im Aufbau B schief, so wie Plot B bei A nicht mehr funktioniert. Hat man dann 4! verschiedene Anstaltsvarianten und darin vielleicht... 4 komplett andere Wege zum Erfolg + 20 erfolglose Kombinationen die wie die Erfolge auch an unterschiedlichen Stellen und Zeitpunkten eintreten können, dann könnte das was werden mit uns.


    Wirtschaftlich gesehen sehe ich die Rechnung auch so, stimmt, einmal kaufen und direkt die Erweiterung im Blick haltend wirds günstig, für einen Abend kaufen und dann verkaufen ist auch ein guter Spaß. Ein Kauf nach jetzigen Kennen der 1. Story ist imho schon deutlich unattraktiver ;)

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