- Gloomhaven

  • Na gut, dann geht Mal davon aus. Sowas konsistent zu Übersetzen - gerade bei Gloomhaven mit vielen Eigennamen und Begrifflichkeiten halte ich persönlich für ein Mammutprojekt. Seit ich Ben bei 51st State unterstützt habe, habe ich höchsten Respekt vor dieser Aufgabe. Und der Kostenfaktor... ich denke darüber haben wir jetzt genug gesprochen.

  • Die Produktion von Spielkarten ist alles andere als preiswert, wenn die Auflage nicht hoch ist. Gerade bei Spielkarten sind kleine Auflagen exorbitant teurer im Vergleich zu größeren Auflagen als zum Beispiel bei Holzteilen, wo der Preisunterschied eher minimal ist.


    Wenn hier also am Ende zum Beispiel 1.000 Exemplare zusammenkämen, dann wäre die Produktion der Karten deutlich(!) teurer als zum Beispiel bei 2.000 Exemplaren.

    Hab ich nicht ignoriert, ich habe lediglich reduziert auf die Materialkosten, um die Marge zu erhalten.

    Sorry, aber meinst du das wirklich ernst? Du willst nur die Materialkosten rechnen, um die Marge zu erhalten? Du hast nichts Kaufmännisches gelernt, stimmt's?


    (Ich verkneife mir jetzt mal das H-Wort ...)

  • Nochmal: Ich habe versucht, mal für 1000 Exemplare die Stückkosten zu berechnen. Danach sehen wir, was man bei geschätzter Stückzahl noch übrig hat für die Fixkosten.


    Egal, ich denke wir verstehen uns, wenn wir wollen. Dass da zusätzlich noch Lizenz, Verpackung etc drauf muss ist auch klar.


    Dir wiederum sollte klar sein, dass 1000 unrealistisch ist, weil wenn dann sicher in nem größeren Printrun produziert wird. Du kommst nicht aus der Spielebranche, stimmts? ;)

  • Noch mal: Die Stückkosten sind nicht die Materialkosten! Denn zum Beispiel der Spielkartenkarton muss auch noch in Maschinen gelegt und bedruckt, geschnitten, gestanzt und cellophaniert werden, nur mal so als Beispiel. Das sind alles Kosten, die zu den Materialkosten dazukommen.


    Auch der Übersetzer kostet Geld, der Grafiker ebenso etc. Das sind alles Kosten, die zum Produktionspreis gehören und NICHT zur Marge. Deshalb ist der Produktionspreis viel höher als du hier vermutest.


    Dir ist offenbar nicht klar, dass 1000 eine durchaus realistische Zahl ist.

  • Um das mal weiter anzuheizen: Nach meinen Erfahrungen und eingeholten Angeboten von namenhaften Produktionsfirmen (ich sage mit Absicht mal nicht Druckereien) liegt ein Kartenspiel mit rund 290 Standard European-Karten, einigen Tokens, 32 Seiten Anleitung, Verpackung im FFG-Format (Netrunner, Star Wars) und Folie bei knapp 11,50€/Stück bei einer Abnahmemenge von 1.000 Stück. Netto wohlgemerkt. Soviel zu den reinen Produktionskosten.


    Bei einer Abnahmemenge von 2.000 Stück betrugen die Produktionskosten nur noch 64% davon.


    Wenn man rein von einem deutschen Übersetzungskit ausgehen würde, sind die reinen Netto-Produktionskosten tatsächlich verschwindend gering.


    Wie Thygra und @HDScurox aber schon sagten, lässt sich davon nicht auf die Übersetzungskosten und die restlichen Kosten schließen. Und wie immer gilt: Staat und Verlag wollen auch daran verdienen...


    Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass ein reiner Übersetzungskit um die 50-75€ im Retail kosten könnte.


    Das lässt auch mal erahnen, wieviel FFG mit ihren LCGs tatsächlich schäffelt - das wird nicht zu verachten sein!

  • Noch mal: Die Stückkosten sind nicht die Materialkosten! Denn zum Beispiel der Spielkartenkarton muss auch noch in Maschinen gelegt und bedruckt, geschnitten, gestanzt und cellophaniert werden, nur mal so als Beispiel. Das sind alles Kosten, die zu den Materialkosten dazukommen.


    Auch der Übersetzer kostet Geld, der Grafiker ebenso etc. Das sind alles Kosten, die zum Produktionspreis gehören und NICHT zur Marge. Deshalb ist der Produktionspreis viel höher als du hier vermutest.

    Dir ist offenbar nicht klar, dass 1000 eine durchaus realistische Zahl ist.


    Ok. In meiner BWLWelt gehört alles, was sich dem einzelnen Stück zuordnen lässt, zu den Stückkosten. So die Folie, der KArton etc. Keine Ahnung, wieso Du mir unterstellen willst, dass mit das nicht klar ist? Ebenso der Rest mit Übersetzer etc, hatte ich alles schon erwähnt. Mir reichts jetzt mit Wiederholung...


    Was natürlich "falsch" war bei mir: Der Begriff Marge. Das war Absicht, ich dachte man erschließt aus dem Kontext was ich meine. Hat halt nicht geklappt...


    Der letzte Gloomhaven-Kickstarter hatte 40.000 Backer. Du glaubst, die werfen in einem internationalen Printrun die Maschinen für 1000 Stück wieder an? Glaub ich nicht.


    Vermutlich ist China auch billiger als das erwähnte Angebot von PowerPlant . ABER WIE SCHON MEHRFACH GESAGT: Ich weiß es nicht, ich vermute nur... Die Zahlen scheinen aber nicht allzuweit entfernt zu sein. Immerhin wurde Gloomhaven für nen Hunni verkauft. Denkt Ihr der Childres hat das Spiel ohne Gewinn verkauft? Ich denke nein.


    So, von meiner Seite Schluss damit...

  • Ich fände es sowieso mal spannend, was so eine Firma tatsächlich verdient. Der Autor möchte auch etwas verdienen und Grafikarbeiten für ein komplettes Spiel dauern halbe Ewigkeiten.


    Die ganze Logistik ist dort auch noch nicht im Spiel. Da frage ich mich, was bei Pegasus für einen (erstaunlich günstigen) Titel wie #GreatWesternTrail verdient. Oder gar FFG bei großen Titeln wie #VillenDesWahnsinns.

  • In meiner BWLWelt gehört alles, was sich dem einzelnen Stück zuordnen lässt, zu den Stückkosten. So die Folie, der KArton etc. Keine Ahnung, wieso Du mir unterstellen willst, dass mit das nicht klar ist?

    Weil du oben nicht "Stückkosten", sondern "Materialkosten" geschrieben hast, was etwas ganz anderes ist ...

    Was natürlich "falsch" war bei mir: Der Begriff Marge. Das war Absicht, ich dachte man erschließt aus dem Kontext was ich meine. Hat halt nicht geklappt...

    Entschuldige, dass ich nicht klug genug war zu erkennen, dass du absichtlich einen falschen Begriff benutzt hast ...

    Der letzte Gloomhaven-Kickstarter hatte 40.000 Backer. Du glaubst, die werfen in einem internationalen Printrun die Maschinen für 1000 Stück wieder an? Glaub ich nicht.

    Hast du den Thread hier vielleicht nur flüchtig gelesen? Es wurde weiter oben spekuliert, ob es überhaupt noch mal eine internationale Ausgabe geben wird oder ob Feuerland evtl. alleine selbst produzieren muss. Und von genau diesem Fall reden wir hier gerade.


    Und selbst wenn es doch eine weitere internationale Auflage gibt: Die Maschinen müssen trotzdem stoppen, wenn von englischen auf deusche Spielkarten geändert werden muss. Und wenn dann nur 1000 deutsche Sets gemacht werden, sind die Kosten dafür immer noch fast genauso hoch wie bei einer Einzelauflage von 1000 Stück. Die einzige Ersparnis liegt nämlich nur daran, die Maschine nicht neu einstellen zu müssen. Das sind ein paar hundert Euro, je nach Fabrik, wirkt sich also mit ca. 0,30-0,50 pro Spiel aus bei 1000 Stück.


    Vielleicht spart man noch ein paar Euro am Rohmaterial, weil eine größere Menge Spielkartenkarton eingekauft werden kann. Aber auch nur vielleicht, weil das vermutlich eh ein Standardmaterial ist, was die Fabrik permanent in ausreichender Menge vorrätig hat, falls sie auf Spielkarten spezialisiert ist.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Der größere Teil der Backer wird bis zu einem eventuellen Übersetzungskit schon so viel Gloomhaven gespielt haben, dass sie sich das Kit nicht kaufen würden (außer Geld spielt keine Rolle). Und die Anzahl der Großinvestoren in Brettspiele außerhalb dieses Forums ist nicht groß.

  • Ja, stimmt, Du hast den Thread nur flüchtig gelesen.


    1) Ich habe bereits von Stückkosten gesprochen, BEVOR Du mich darüber belehrt hast. Das Wort Marge war im Kontext auch enträtselbar, wenn man die Beiträge davor richtig gelesen hat.

    2) Es ging nicht nur um einen eigenen Printrun, sondern von Anfang an auch um einen gemeinsamen mit der internationalen Auflage.

    3) Irgendeinen Grund vermute ich schon, warum z.B. die Heidelberger immer zusammen mit FFG gedruckt haben. Sicher nicht weil sie so gerne gewartet haben. Aber was das im Detail bringt weiß ich natürlich nicht, solltest Du besser wissen.

  • Irgendeinen Grund vermute ich schon, warum z.B. die Heidelberger immer zusammen mit FFG gedruckt haben.

    Das ist einfach: Alle sprachneutralen Teile lassen sich in größerer Menge halt günstiger produzieren, weshalb man mehrere Sprachen gerne zusammen produziert.


    Unsere Diskussion hier drehte sich aber explizit nur um die von dir genannten "Spielkarten und Bücher", also die sprachenabhängigen Materialien ...

  • Christian (Spielstil.net) Da kommst Du ungefähr 5 Seiten zu spät ;)

    Verdammt... Facebook war auch schon schneller... :)


    Man sollte halt nicht bis spät in die Nacht Clans of Caledonia spielen und dann meinen am frühen Morgen schnell mal mit dem Handy zu posten... :)


    Lustig fand ich ja die ganzen Kommentare auf Facebook von "Fan-Übersetzern", die Feuerland helfen wollen... Bin gespannt, wie viele davon dann tatsächlich zur Verfügung stehen, wenn sie merken, dass Übersetzen doch Arbeit ist... Und wie viele das richtig können...

  • Meine Meinung: Wer als Verlag keine professionellen Übersetzer bzw. entsprechend geschulte Redakteure dafür kalkuliert, handelt schlicht ausbeuterisch.


    Aber ne Horde von kostenfreien Zuarbeitern, die das auch noch toll finden, ist irgendwie ganz praktisch, oder?

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Feuerland kündigt auf Facebook an gerade die Machbarkeit einer deutschen Auflage von Gloomhaven (...)

    Feuerland hat nicht die Machbarkeit angekündigt, sondern die Prüfung der Machbarkeit, was aus meiner Sicht ein entscheidender Unterschied ist.

  • Feuerland kündigt auf Facebook an gerade die Machbarkeit einer deutschen Auflage von Gloomhaven (...)

    Feuerland hat nicht die Machbarkeit angekündigt, sondern die Prüfung der Machbarkeit, was aus meiner Sicht ein entscheidender Unterschied ist.

    Das wissen wir beide... Mein Handy wollte nur nicht so, wie ich... Aber ich gelobe, dass ich nie wieder ohne feste Tastaur schreibe... :P

  • Ich habe nichts anderes als die neuen Lebenspunkt- und Erfahrungspunkteanzeiger im 2. Kickstarter gekauft und habe heute genau 1!!!!!!! per Post von Happyshops bekommen und der war lose im Umschlag. Wie bescheuert muss man eigentlich sein, um nur einen einzelnen Anzeiger einzupacken?!?!?!?!?!?!?

  • ach... das ist doch nicht so schlimm... alle meine Kollegen besitzen ein Gloomhaven (leider zu weit von mir entfernt).... und meins ist immer noch nicht eingetroffen... weder nen Mail oder sonst was erhalten... ^^

    Ich weiss es ist ärgerlich... aber hey... mit Papier und Stift bist du gut bedient... im Gegensatz zu mir... :)

  • Wie bescheuert muss man eigentlich sein, um nur einen einzelnen Anzeiger einzupacken?!?!?!?!?!?!?

    Die Menschen, die Spiele-Luxusartikel für 100+ Euros kaufen/kennen, und die Menschen, die ihre täglichen Brötchen damit verdiene, solcherlei Luxusartikel in Versandkartons zu packen, sind zwei Bevölkerungsgruppen mit einer äußerst geringen Schnittmenge...

  • Wie bescheuert muss man eigentlich sein, um nur einen einzelnen Anzeiger einzupacken?!?!?!?!?!?!?

    Die Menschen, die Spiele-Luxusartikel für 100+ Euros kaufen/kennen, und die Menschen, die ihre täglichen Brötchen damit verdiene, solcherlei Luxusartikel in Versandkartons zu packen, sind zwei Bevölkerungsgruppen mit einer äußerst geringen Schnittmenge...

    Ein wahrhaft kluger Beitrag, wie ich finde.

  • Christian (Spielstil.net) : Warum ist dann ein Ferdinand K. noch als professioneller Übersetzungverhunzer im Geschäft?

    Muss ich den kennen?

    => z. B. in Through the Ages: Eine neue Geschichte der Zivilisation Anleitungen dt. erwähnt.