Wie "testet" ihr Spiele auf Messen, speziell in Essen?

  • Wie lang testet ihr SPiele auf Messen wie z.B. der SPIEL 69

    1. Ich will die Spiele auf jeden Fall durchspielen (13) 19%
    2. 2h ist mein Maximum (0) 0%
    3. 1h, dann hab ich genug gesehen (7) 10%
    4. 45 Minuten und ich hab mir einen umfassenden Eindruck machen können (4) 6%
    5. bis zu 30 Minuten geb ich einem Spiel, da sind ja noch so viele andere, die ich probieren will (5) 7%
    6. Ich entscheide das von Spiel zu Spiel. (24) 35%
    7. Ich schaue zu (3) 4%
    8. Solange bis ich alle Mechanismen erlebt habe (7) 10%
    9. Ich lass mir eine kurze, mündliche Übersicht geben (6) 9%

    Mich würde mal, auf einer professionellen Ebene, interessieren, wie euer Antestverhalten auf Messen wie der SPIEL ist.


    Wollt ihr möglichst viele Spiele antesten, also zwei, drei Spielrunden machen und dann das nächste Spiel ausprobieren oder würdet ihr am liebsten jedes angetestete Spiel auch bis zum Ende spielen? Wenn ihr "Anspieler" seid, wie lang sollte eine Demorunde optimalerweise laufen?

    Nur noch Fischkrieger (und Blogger...)

  • Ist von Spiel zu Spiel unterschiedlich, wobei ich wirklich durchspielen nur bei kürzeren Spielen anstrebe. Bei längeren Spielen reichen hingegen ein paar Runden, bis man zusammen alle Spielmechanismen gesehen und erlebt hat und sich danach nur noch der Ablauf wiederholt. Da kann man bequem zur Schlusswertung vorspulen und dann den Tisch frei machen. Wichtig ist nur, dass man sich vorab darauf einigt, wie man so eine Neuheit antestet, eben damit keine falschen Erwartungshaltungen aufkommen.


    Nervig finde ich es nur, wenn sich (fremde) Mitspieler in solchen Kennenlernrunden ewig Zeit lassen, minutenlang ihre Züge durchdenken, statt einfach mal das Spiel durch erspielen auszuprobieren. Wenn dann noch Züge zurückgenommen werden, weil ein vermeintlich besserer Zug gesehen wird, ist die Zeit gekommen, das freundlich aber klar anzusprechen. Wenn dann keine Einsicht kommt, nehme ich es mir auch mal heraus, so eine Partie von meiner Seite abzubrechen. Weil dafür ist mir die Messezeit zu kostbar, als anderen beim Dauerdenken zuzuschauen. Soll aber nicht heissen, dass ich hektisch durch eine Partie hetze, oder gar meine Mitspieler antreibe und denen sicher nicht die Karten aus der Hand nehme, um für die dann schneller zu spielen (selbst mal erlebt in Essen, war nicht angenehm) - stattdessen lieber entspannt und in netter Runde gemeinsam im Spiel eine Neuheit kennenzulernen.


    Vier Messetage plus Mittwoch reichen eh nicht mehr aus, um alles spielen zu können. Muss man so hinnehmen und trotzdem entspannt bleiben, damit man sich auch in größter Hektik nicht vom Messestress anstecken lässt.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Also mit dem Fertigspielen oder Abbrechen habe ich keine Probleme, solange alle dem zustimmen. So geschehen beim Binnenhafen.....da hatte nach 100 Minuten keiner mehr Lust drauf und so wurde einvernehmlich das Ende bekanntgegeben, um einfach anderen Spielen, die einen Tisch suchen, die Chance zu geben, ebenfalls das Spiel spielen zu können.
    Krass fand ich indes einmal, als jemand, es war noch in den alten Hallen, einfach ohne ein Wort zu sagen mitten in der Partie aufgestanden ist, seine Tüte geschnappt hat und abmarschiert ist. Hatte ich bislang so noch nie erlebt. Alle am Tisch waren über diesen Abgang doch mehr als überrascht. Ein einfaches:"Tschüss, macht's gut....aber ihr stinkt".... oder ein "Servus, ich geh" hätte mehr als gereicht, aber einfach in der Runde langsam aufstehen, sich kurz 10 Sekunden lang in den Hallen umschauen, gemütlich Tüte vom Stuhl nehmen und langsam weiterschländern, währenddessen die anderen mehr als überrascht weiter am Tisch sitzen....das war schon frech.

    2 Mal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Durchspielen? Nur Spiele, die eh nur ein paar Minuten dauern. Ansonsten ist gepflegtes Anspielen gefragt bis zu dem Zeitpunkt, wenn der "Ah!"-Effekt eintritt. Es gibt Ausnahmen, wenn die Evolution-Runde so großartig ist, nicht nur wegen des Spiels, sondern auch wegen der unfassbar netten Mitspieler, wo man dieses mittellange Spiel dann doch einfach mal durchzockt...

  • Da ich bei allem, was ich vorab schon im Visier hatte, bereits meine Entscheidung getroffen habe, geht's eigentlich nur noch um bislang unentdeckte Spiele oder solche, wo mich jemand aus meiner Entourage um eine Partie bittet.
    Grundsätzlich spiele ich auf Messen ungern.

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  • Es kommt ganz darauf an, wie sehr mich ein Spiel interessiert und wie komplex oder kompliziert es ist (oder zu sein scheint). Eine kurze mündliche Erklärung einfacher Spiele reicht mir meist aus. Bei komplexeren Geschichten ist mir ein Probespiel definitiv lieber, um ein Gefühl für Abläufe und Mechanismen zu bekommen. Wenn sich nichts Interessantes offenbart, kann mit Einverständnis der Runde auch zügig abgebrochen werden - in ganz schlimmen Fällen auch durchaus unmittelbar nach Ende der Erklärung.
    Früher war die Tendenz eher alles komplett zu spielen, aber da war ich auch stets 4 Tage in Essen und habe pro Tag so 5-10 Spiele mehr oder minder komplett gespielt. Mit nur je einem Messetag pro Jahr, zunehmendem Stress bei der Tischsuche und seltener gewordenen Möglichkeiten, die Wunschspiele wirklich in Ruhe testen zu können, ist auch meine Bereitschaft gestiegen, nur kurze Demos zu spielen oder auf Basis von Erklärungen in "ok, wird gekauft", "lieber anspielen" und "meh" zu sortieren. So habe ich in den letzten 3 Jahren in Essen in Summe nicht mal eine Hand voll Spiele komplett gespielt. An einem Tag bleibt halt auch kaum Zeit dazu... Dafür habe ich aber aber durchaus einige Spiele auch dank verfügbarer Vorabinfos direkt gekauft und dann eben im privaten Rahmen auf Herz und Nieren geprüft :)

  • 1. Ich schaue kurz zu - wenn es interessant aussieht
    2. überfliege ich die Regel - wenn es dann immer noch interessant klingt
    3. spiele ich mit. Wie lange hängt stark davon ab,
    a) wieviel Spaß das Spiel dann wirklich macht und
    b) wieviel Zeit ich noch habe.

  • Bei mir kommt es bei der Frage immer auf mehrere Dinge an.


    Grundsätzlich werden Spiele, die bis zu einer Stunde dauern, tendenziell eher komplett gespielt (außer ich weiß nach der Erklärung schon, dass es nichts für mich ist).


    Bin ich alleine unterwegs oder mit anderen Vielspielern und es geht darum bestimmte Spiele gezielt auszuprobieren... Dann reicht es oft, zu spielen bis man alle wesentlichen Mechanismen einmal gesehen hat.


    Bin ich mit meiner Freundin unterwegs, machen wir es von Spiel zu Spiel abhängig. Da kann die Partie (im Einverständnis mit allen anderen natürlich) auch mal nach ein paar Runden beendet werden oder auch komplett durchgespielt werden. Kommt ganz auf das Spielerlebnis an.


    Bin ich mit meiner Freundin und anderen Freunden unterwegs, geht es nicht mehr darum möglichst viele Spiele in kurzer Zeit auszuprobieren, sondern um das Messeerlebnis und das gemeinsame Spielen neuer Spiele. Dann werden die Spiele i.d.R. komplett gespielt.


    Was ich persönlich sehr gut finde, sind verkürzte Spielvarianten für Demozwecke. Man bekommt das Spiel erklärt und spielt dann quasi eine Kurzfassung des Spiels, dafür aber komplett. So sehe ich einmal alles Wesentliche im Spiel, hab ein komplettes Spielerlebnis und wenn ich mehr möchte, kann ich mir das Spiel ja kaufen. Das ist sicherlich nicht bei allen Spielen möglich, aber da wo es geht, ist die Zeit, die im Vorfeld zur Entwicklung so eines Kurzszenarios benötigt wird, meines Erachtens gut investiert.

  • Ich neige inzwischen auch dazu, die Spiele nicht mehr komplett zu spielen. Wobei die Tendenz zum Durchspielen steigt, je besser mir das Spiel gefällt. Gurken will ich dann einfach irgendwann nicht weiterspielen.
    Ich halte es nur für wichtig, dass die Runde sich darüber im Vorfeld unterhält, ob man ein Spiel auf jeden Fall zu Ende spielen will oder nicht.
    Sonst passieren so komische Dinge wie bei Braz.

  • Ich möchte möglichst viele Spiele von meiner "Liste" abarbeiten, die ich im Vorfeld erstellt habe. Das ist in der kurzen Zeit nur möglich, in dem die Spiele an- und nicht durchgespielt werden. Man sollte sich unbedingt mit seinen Mitspielern bei Spielbeginn abstimmen, das gehört für mich zu einer guten Spielekultur dazu. Schwarze Schafe wird es leider immer mal wieder geben. Wichtig ist mir obendrein noch, das Spiel erklärt zu bekommen. Die Messetage sind ohnehin schon etwas stressig, da mag ich mich selbst nicht mit den Spielregeln auseinander setzen, jedenfalls nicht vor Ort. Vorher kann man das natürlich bei Spielen die einen interessieren machen, wenn die Zeit es zulässt und die Regeln verfügbar sind.


    Zusehen allein genügt mir oftmals nicht, hilft aber durchaus dabei einen Eindruck von Spielen zu gewinnen. So kann man dann die eine oder andere Perle entdecken die man nicht auf der Liste hatte. So hatte ich vor einige Jahren Yedo entdeckt. Vom ersten Eindruck her fand ich das Spielbrett zu bunt und wenig interessant. Erst duchs Zusehen wurde ich neugieriger und hab's angespielt und noch heute ist es in meiner Sammlung...

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

  • Da ich nur Donnerstag auf der Messe bin, bleibt für Testspiele wenig Zeit. Meine Favoriten habe ich im Vorfeld schon abgesteckt, die werden dann im ersten Umlauf eingesackt. Die 2. Runde dient dann dazu, sich in Ruhe umzusehen, Bekannte treffen, den Unknowns Livetreff zu besuchen etc.
    Wenn dann ein Spiel mein Interesse geweckt hat, schaue ich bei einer evtl. laufenden Partie zu, lasse es mir erklären, frage im Anschluss die jeweiligen Spieler nach ihrer Meinung. Auch mein Bauchgefühl spielt dabei eine Rolle, bisher bin ich damit sehr gut gefahren. Wenn doch mal ein antesten angesagt ist, dann recht kurz um ein Feeling dafür zu bekommen oder Zweifel ausräumen/bestätigen.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Wir klären vorher ab ob die Runde fertig- oder nur anspielen will. Sitzen wir und andere kommen passen die sich an oder eben nicht - wir werden unser Ding durchziehen und gegebenenfalls wenn wir genug haben weitergehen.. Sitzen andere und wir stoßen dazu, ziehen wir weiter falls es nicht passt.
    Wir haben keinen Bock auf Diskussionen deshalb vorher abklären.
    Kurze Spiele z.B. Patchwork kann man mal zu ende Spielen aber bei längeren - nein. Es reicht zu wissen wie ein Spiel funktioniert, die Essenz sozusagen. Eine Regelerklärung oder bei einer mithören und das Spiel ein wenig verfolgen reicht oft auch.
    Mittlerweile müssen nur noch Spiele die plötzlich aufpoppen intensiver geprüft werden - bei allen anderen ist eine ungefähre Vorstellung schon vorhanden.


    MfG
    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Auf der Messe werden normalerweise weder kurze noch lange Spiele zu Ende gespielt. Wir spielen immer so abgeschätzte 40 bis 70 % des Gesamt-Spieldauer, dann geht´s weiter.
    Nach der Messe spielen wir dann ein grösseres Spiel komplett, direkt nach dem Abendessen gegen 20:30 Uhr und das war´s dann für den Abend, dann
    geht´s in die Heia, um Energie für den nächsten Messetag zu haben.

  • Ich bin in Essen nicht als professioneller Shoppingscout unterwegs, sondern um Spaß zu haben. Abgebrochene Spiele empfinde ich in der Regel als unbefriedigend und das verdirbt mir schnell den Spaß. Von daher möchte ich normalerweise angefangene Spiele auch zu Ende spielen. Natürlich kann es immer mal vorkommen, dass ein Spiel so gar nicht begeistern kann, dann bin ich auch mal bereit, früher abzubrechen. (Wobei ich dann aber auch trotzdem weiterspiele, wenn ein Mitspieler es wünscht.)
    Wenn Mitspieler zu Beginn der Partie klar signalisieren, dass sie nur anspielen wollen, ist das OK. Dann entscheide ich mich nach momentaner Laune, ob ich dabei bin oder lieber passe. Dabei bevorzuge ich es ein klares Ende zu definieren z.B.: "Wir spielen nur 2 von 5 Runden" statt einfach zu sagen "Wir spielen mal drauf los und wenn es uns reicht hören wir auf." Das gibt mir zumindest ein wenig das Gefühl das Spiel auch beendet zu haben.


    spezielle Messe-Varianten von Spielen sehe ich skeptisch. Wenn ein Spiel eh eine Kurzversion beinhaltet, dann ist es natürlich sinnvoll, diese auch zu benutzen. Speziell für die Messe gemachte kürzere Versionen sollten auch wirklich dafür sorgen, einen guten Überblick über das Spiel zu geben. Da habe ich schon sehr gute und sehr schlechte Erfahrungen gemacht. (Wichtig ist dabei auch, dass die Erklärbären von Anfang an klar stellen, dass es eine Messeversion ist und auf Nachfragen auch die Unterschiede zum 'richtigen' Spiel geben können - sowohl regeltechnisch als auch bzgl. des Spielgefühls.) - Man sollte als Verlag da immer überlegen, warum man diese Variante nicht als Variante ins Regelbuch aufnimmt. In der Regel gibt es da ja gute Gründe für - da sollte man sich auch fragen, ob das dann wirklich geeignet ist das Spiel zu vermarkten.
    Interessant fand ich den Ansatz, den 2F bei Fremde Federn gewählt hat. Die haben bei einer Probepartie nach ein paar Runden den Zwischenzustand protokolliert und die Messebesucher ab diesem Moment weiterspielen lassen. So hat man bei verkürzter Spielzeit den Interessantesten Teil des Spiels erlebt, hatte ein sauberes Ende und durch die verschiedenen Ausgangspositionen war sicher gestellt, dass man auch verschiedene Strategien in Aktion erlebt. Natürlich ist das nicht bei allen Spielen sinnvoll, aber ich hätte nichts dagegen, dass noch mal zu sehen.


    Auf diese Weise bekomme ich auf diese Weise bei weitem nicht so viele Spiele auf den Tisch, wie ich möchte. Aber ich hatte dabei Spaß! Und die meisten Spiele kann ich ja auch nach Essen noch irgendwann kaufen. Bei vielen Spielen muss man sich dann halt darauf beschränken, die Verlagsmitarbeiter um eine Kurzerklärung zu bitten und mal 5 Minuten bei einem Spiel zuzuschauen.

  • Kleinere und kurze Spiele spiele ich gerne mal von Anfang bis Ende, Schwergewichte wie z.B. Arler Erde letztes Jahr habe ich mir erklären lassen und dann ein, zwei Runden angespielt. Das langt mir, um zumindest einen groben Eindruck vom Spiel und den Mechanismen zu bekommen. Ein King of New York als Gegenbeispiel habe ich komplett gespielt (und glorreicherweise gewonnen!).


    Ich kläre allerdings direkt von Anfang an mit meinen Mitspielern ab, ob es für sie okay ist, dass ich mich dann ausklinke. Aber bisher hatte ich nur Gleichgesinnte am Tisch, die das ähnlich handeln.

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  • In der Regel klärt man das vorher in der Spielrunde. Meist reicht mir bei größeren Events das Anspielen bei komplexeren Spielen: Ca 1h pro Spiel. Es ist sehr selten, dass ich ein Spiel dann komplett zu ende spiele (gibt auch Ausnahmen wie z.B. La Granja, da hatte es die ganze Runde gepackt :) ).


    Kleinere Spiele mit Spielzeiten darunter, versuche ich schon durchzuspielen, um ein komplettes Spielgefühl zu bekommen. .