Rezensionen: schwarze Schafe, Verrisse etc.

  • […] Bereitstellen eines Rezensionsexemplars?

    Ist das dann schon ein Vertrag?

    IANAL, frag einen. Vielleicht äußert sich auch einer der juristisch deutlich bewanderten User hier im Forum :)

    Es dürfte aber de facto keine Rolle spielen. Wenn Ravensburger mit dem Ergebnis unzufrieden ist, wird der entsprechende Blogger zukünftig nicht mehr beliefert. Ich wage aber zu bezweifeln, dass ganz genau auf die Einhaltung der „Spielregeln“ geachtet wird ;)


    @dawue  Christian (Spielstil.net)

    Ihr habt leider vollkommen recht. Ich habe mal wieder den Blick für die traurigen Realitäten verloren und die „lex Brakus“ komplett vergessen. Mir schwebte ein Leser mit etwas mehr Interesse vor, der Blogs gerne regelmäßig konsumiert und nicht via Google die erstbeste Seite anklickt, um nach ein paar Sekunden wieder weg zu sein. Das Aufmerksamkeit - insbesondere in sog. „Sozialen Medien“ - so billig zu bekommen ist, blende ich allzu oft gerne aus, weil diese Tatsache mein Vertrauen in große Teile der Menschheit nur weiter erschüttert.

    Klickzahlen bzw. Page Views/Impressions sind sowieso Teufelszeug ;) Ohne Unique Users, Verweildauer, Bounce Rate etc. ebenfalls zu beachten, führt das auf Dauer nur zur Boulevardisierung von Informationen zu Lasten der Qualität. Traurig, aber wohl wahr. :crying:

    /rant

  • Die Frage ist doch einfach nur: für wen schreibt ihr?


    Beispielsweise für Leser aus diesem Forum/aus der Szene oder wollt ihr klicks?


    Allein die Tatsache, dass die nach Reichweite fragen ... da könnte ich laut auflachen, wenn ich mir ansehe, wer alles 'n Presseausweis für die Messe hat (hab übrigens auch einen gehabt, so dolle ist das jetzt auch nicht).


    Nichts ist einfacher, als diese Zahlen zu manipulieren. Ich hab meine Seite mittlerweile so abgeriegelt, dass nichtmal mehr die Crawler draufkommen. Werden samt Subnetz sofort gesperrt. JETZT hab ich bereinigte Zahlen und das ist ein Bruchteil von dem, was ich vorher ohne die Bereinigung hatte. Aber jetzt weiß ich für mich, wie viele Leser ich wirklich hab und jeder einzelne von denen macht mich glücklicher, als irgendeine vom Host/Google Analytics gelieferte Statistik, wo jeder Furz mitgezählt wird, nur damit ich mir n Presseausweis für die Messe holen kann.


    Heutiger Bericht:





    Wer mich finden WILL, findet mich. Erschreckend ist eigentlich nur, dass ich jetzt auch weiß, wie viele versuchen sich auf meiner Website einzuloggen ... Danke lex Brakus ;)

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Matze

    tl;dr mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Reichweite erreichen
    SZ: Artikel über PvE (Brakus) - Größte Spielesammlung der Welt? Sicher nicht...

  • Matze

    Ich nehme an, das ist kein feststehender Begriff, und du kannst es dir aus dem Kontext erschließen:

    Ich habe mal wieder den Blick für die traurigen Realitäten verloren und die „lex Brakus“ komplett vergessen. Mir schwebte ein Leser mit etwas mehr Interesse vor, der Blogs gerne regelmäßig konsumiert und nicht via Google die erstbeste Seite anklickt, um nach ein paar Sekunden wieder weg zu sein. Das Aufmerksamkeit - insbesondere in sog. „Sozialen Medien“ - so billig zu bekommen ist, blende ich allzu oft gerne aus, weil diese Tatsache mein Vertrauen in große Teile der Menschheit nur weiter erschüttert.


    Brakus ist PvE / Pascal von Engelbrechten. Ein - sagen wir mal so - "Vielrezensierer".

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Hallo Ines,

    "Echte" Journalisten sind schon was anderes.

    ich glaub, wir hatten schon mal geklärt, dass ich klage, weil die Verlage großzügig Werbeoberfläche fast für lau abgreifen möchten - ohne eine wirkliche Gegenleistung erbringen zu wollen. Die zu erbringende Leistung wäre, im genutzten Medium Anzeigen zu schalten. Die das Medium kostendeckend wirtschaften lässt, um auch einen arbeitenden (Spiele-)Journalisten angemessen honorieren zu können. Dass jetzt sogar journalistische Ansprüche erhoben werden und die Hand auf das überlassene Muster gelegt wird - ist in meinen Augen schon fast Hohn und Spott gegenüber dem Blogger.

    ... Ines (macht es umsonst)

    Kommst du dir von einem Gewerblichen nicht irgendwie ausgenutzt vor?

    Liebe Grüße
    Nils (hat nie einen Presseausweis beantragt und verfolgt mit seinen Veröffentlichungen ganz eigene Ziele)

  • Du hast ja nicht ganz unrecht. Du vergisst nur wieder mal, dass die Branche zu klein ist und die Kosten zu hoch ... die Diskussion hatten wir ja schon das ein oder andere mal.


    Sind wir doch mal ehrlich: wir Blogger können uns darüber beschweren wie wir lustig sind, dass wir keine Rezensionsexemplare hinterhergeschmissen bekommen. Fakt ist doch, dass 99,9% der Blogger eine Reichweite haben, die nahezu lächerlich gering ist. Guck dir mal an, wie viele MILLIONEN klicks jede noch so kleine Youtube-Bloggerin mit Schminktipps erreicht. Und ich glaube kaum, dass H&C oder Cliquenabend sich über mangelnde Rezi-Exemplare beschweren.


    Klar machen wir quasi gratis Werbung, aber hey: niemand zwingt uns. Wenn wir ne Gegenleistung für unsere "Werbung" (und oft genug ja auch Kritik) haben wollen, dann müssen wir eben die Branche wechseln. Wer meint Brettspiele rezensieren zu müssen, der muss das mit Herzblut machen und nicht, weil er damit kostenlos Spiele absahnen kann. PUNKT. Oder er muss zusehen, dass er irgendwie gesponsort wird, durch Werbung etc.


    Ob ich mir ausgenutzt vorkomme? Von wem? Von den Verlagen? Also bislang haben die Sebastianse von Asmodee noch NIE an meiner Tür geklopft und mir das Messer an die Kehle gehalten, vonwegen "mach doch mal ne Rezi".


    Es besteht keinerlei Anspruch meinerseits auf irgendwas Kostenloses. Wenn ich das haben will, muss ich eben dafür arbeiten. Negativkritiken sind bestimmt nicht das Mittel der Wahl, um irgendwas von Verlagen abzusahnen.


    Die Verlage sollen Anzeigen schalten? Die können sich ja nichtmal anständige Übersetzer leisten. Da müssen wir wohl erstmal mehr für unsere Spiele bezahlen, bevor die das Geld rauskloppen, nur damit die "echten" Journalisten 'n Job haben ;)

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Aber der Spott ist doch, dass die Verlage den Blogger mit journalistischer Ethik kommen, ihnen jedoch als wirtschaftlicher Nutznießer der Anstand fehlt, die geforderte journalistische Leistung honorieren zu wollen. Sei es über Verlags- oder Händleranzeigen(-Kampagnen). Und! Das dieser ganze Prozess wohl wissend systematisch betrieben wird - sogar den bisherig honorierten (Spiele-)Journalisten dabei opfern.

    Liebe Grüße
    Nils

  • Ich verstehe ja was du meinst. Aber welchen Nutzen haben sie denn wirklich von Blogger XY? Bei einem großen Kanal wissen sie was sie bekommen. Was ist mit dem Rest? Wie hoch ist denn der wirkliche Nutzen für den Verlag, wenn Sie jemandem mit 100 echten Lesern ein Rezensionsexemplar geben? Dass die vorgelegten Zahlen meistens nicht bereinigt sind, hatte ich ja bereits erklärt. Und es will ja nicht nur einer n Gratisexemplar, sondern gleich 50 Blogger. Die alle ungefähr dieselben Zahlen haben.


    Und WENN der Nutzen eines echten Journalisten so groß wäre, wie du hier immer tust, warum werden die entsprechenden Bereiche in den Zeitungen denn überall wegrationalisiert?


    Ich glaube du überschätzt den Wirkungsgrad deiner Zunft ?


    Jede Werbeanzeige mit ein paar Bildchen und etwas Bla Bla hat wahrscheinlich eine größere Wirkung


    Gerade Blogger sind doch ein unkalkulierbares Risiko: Ist das Spiel gut, brauchen Sie uns nicht, ist das Spiel schlecht, schadet es Ihnen. Wir sind schließlich Kritiker, keine Werbetexter. Oder wie war das?

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Jede Werbeanzeige mit ein paar Bildchen und etwas Bla Bla hat wahrscheinlich eine größere Wirkung

    Nein - denn Werbung ohne Content im Medium will kaum einer haben - so steht' s zumindest an jedem zweiten Briefkasten zu lesen.

    Dieser Content ist von "Journalisten" zu erstellen, deren Honorar auf dem Geschäft mit den Anzeigen beruht.

    Diesem Konzept kommt nun der "Wetteifer" der Blogger in die Quere, möglichst "journalistischer" zu sein als andere Blogger. Dabei werden sie von den "Lesern" angefeuert und die Verlage machen sich die Situation zu nutze. Anstatt irgendwelche Cartas zum Nutzen der Verlage zu erheben, könnten die Blogger sich doch mal darüber Gedanken machen, wie aus der Situation ein Win-Win Verhältnis wird.

    Liebe Grüße
    Nils (wird den Lebtag kein Journalist noch ein Blogger)

  • Ach Nils, das hatten wir doch schon so oft. Wenn du als hauptberuflicher! Journalist nicht gegen Blogger anstinken kannst, dann machst du was falsch. Wir machen das nebenbei! in unserer Freizeit. Vielleicht solltest du (bzw. irgendein echter Journalist) mal deinen Content überarbeiten. ;)


    Einfach nur n bisschen Text tippen reicht heute nicht mehr; musst dir schon was einfallen lassen im Zeitalter von YT, Instagram, Twitter und Fratzenbuch

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Journalismus der sich über Werbung finanzieren muss hat grundsätzlich ein Problem. Als Journalist ist es absolut nicht erstrebenswert auf Werbung angewiesen zu sein. Auf keinen Fall verknüpft man eine journalistische Tätigkeit, schon gar keine kritische mit der Werbefinanzierung. Auch die Annahme eines Rezensionsexemplars, welches man behalten oder wirtschaftlich verwerten darf ist kritisch.

    Je professioneller man einen Blog betreibt,desto kritischer muss es gesehen werden. Aus meiner Sicht sollte man aber auch als Otto Normal Blogger einen gewissen Anspruch haben, die meisten der von Ravensburger genannten Kriterien sind Selbstverständlichkeiten, anderes muss hinterfragt werden. Es könnt gut sein, dass das Nachfragen einfach nur lästige Abmahnungen vermeiden soll. Wenn damit redaktionell eingegriffen werden soll ist es absolut abzulehnen.

    Den Weiterverkauf zu verbieten ist Standard,unter anderem aus den von mir oben angeführten Gründen.

  • Ach Nils, das hatten wir doch schon so oft. Wenn du als hauptberuflicher! Journalist nicht gegen Blogger anstinken kannst, dann machst du was falsch. Wir machen das nebenbei! in unserer Freizeit. Vielleicht solltest du (bzw. irgendein echter Journalist) mal deinen Content überarbeiten.


    Habe ich was verpasst? Seit wann ist widow_s_cruse ein hauptberuflicher Journalist? Soweit ich es bisher verstanden habe, ist sein ganzer Beitrag in der Hinsicht, dass er regelmäßig unbezahlte Spieleempfehlungen in verschiedenen regionalen Printmedien veröffentlicht mit dem Ziel Werbung für seinen Spieletreff zu machen. Oder habe ich da irgendwas falsch mitbekommen?

    Einmal editiert, zuletzt von Fluxx ()

  • Oder habe ich da irgendwas falsch mitbekommen?

    Nein - korrekt! Nur mit dem zusätzlichen Effekt, dass die Muster der Brettspielgruppe zur Verfügung stehen und die Gruppe darum budgetlos agieren kann.

    Je professioneller man einen Blog

    Genau das ist ja das Paradoxe an der Sache für mich - betreibt man einen Blog als Amateur oder als Professioneller - und lasse ich mir dann von jemanden anderem Vorgaben machen, ohne dass dieser seinen Nutzen daraus vergüten möchte - wie gerade von Ravensburger mit dem Aufstellen von ?journalistischen? Richtlinien für Blogger geschehen.

    Journalismus der sich über Werbung finanzieren muss hat grundsätzlich ein Problem.

    Welches größeres Magazin betreibt kein Anzeigengeschäft?
    Redaktion und Anzeigengeschäftsstelle sollten möglichst nicht verquickt sein. Aber eine solche Größe muss man auch erstmal erreichen.


    Es ist für mich nur ein spannendes Thema, dessen Dilemma ich mich stellen mag. Genauso zwecklos - wie z.B. einen Blog zu betreiben. ;)

    Liebe Grüße
    Nils