21.12.-27.12.2015

  • #Haspelknecht:
    Ihr habt weiter oben über die Köhlerei diskutiert. Ich habe gestern meine Erstpartie gespielt und dabei aus dem Bauch heraus auch voll auf die Köhlerei gesetzt.
    Ich frage mich allerdings, woher ihr ableitet, dass man sie nur 1x pro Jahreszeit nutzen kann. Wir konnten dazu in der Regel nichts finden. Wir haben das so gespielt, dass ich das Jahr über Holz gesammelt habe und kurz vor der Wertung dann mal eben 12 Holz in 12 Kohle und 6 Punkte umgewandelt habe. Uns erschien das auch sehr stark, aber mehrfaches Lesen der Regel hat das nicht widerlegt.
    "Mit diesem Gebäude kann der Spieler zu jeder Zeit, 2 Holz gegen 2 Kohle und einen Siegpunkt eintauschen"


    Außerdem war oben die Rede davon, dass die Köhlerei erst in der folgenden Jahresezeit genutzt werden könne. Auch dazu habe ich in den Regeln nichts gefunden.

    Hi Matze,
    genau das war das Problem. Die Regel ist so schwammig formuliert, dass man es nicht ganz genau weiß, wie sie funktionieren soll. Zur Ehrenrettung der Regel sei gesagt, dass es durchaus Spieler gab, die das sofort richtig gemacht haben. Meiner Ansicht nach, erschließt sich das aber eher aus dem Kontext und nicht aus dem uneindeutigen Regeltext.


    Da ich nicht der einzige war, der Thomas das direkt nach der Messe zurückgemeldet hat, hat er bei BGG die Regel korrigiert.


    Im Grunde soll es so funktionieren: Du kannst das Gebäude einmal pro Handlungsphase aktivieren. Du musst es nicht vorplanen, du kannst das Holz auch in dieser Phase bekommen und sofort mit der Köhlerei verheizen. Ich persönlich würde vorschlagen, dass man das Holz dann bis zum Ende der Phase auf dem Gebäude liegen lässt um sicher zu gehen, dass man es nur einmal nutzt.


    Was Thomas wichtig ist: Holz soll sehr flexibel nutzbar sein. Es gibt da die Grundregel, dass man Holz jederzeit, auch sofort, anwenden kann (auf welchem Weg auch immer). Daher muss man dieses Aktionsfeld nicht vorausplanen und kann es sehr flexibel nutzen.

  • Hallo zusammen,
    wir haben gespielt;



    1. #ThurnundTaxis -- zu viert. Die Karten waren schon ganz abgegriffen, so oft haben unsere Mitspieler das Spiel schon gespielt -- wir das letzte Mal vor drei Jahren. Dafür haben wir uns ganz gut geschlagen. Wenn die benötigtenKarten nicht kommen, dann kommen diese Karten einfach nicht -- oder werden von anderen weggegrabscht. Ich weiß nicht, welche Strategie dagegen hilft.



    2. #RollThroughtheAges -- zu viert. Mein erste Würfelrunde bescherte mir zwei Minuspunkte(Dürre) und nachfolgend wurde es nicht besser. Fünfmal erwischte micht die Seuche(3 Minuspunkte) und einmal die Invasion(4 Minuspunkte). Dazwischen gab es noch Probleme mit der Ernährung. Ich habe es gerade so geschafft mit einem Punkt im Plus zu landen. Wenn man nur so solche Spiele spielt, gibt es eben auch solche Abend -- schnellvergessen!



    Ciao
    Nora

  • Dass du das noch genau weißt, was du damals gespielt hast!!! :D

  • Danke. Sowas blödes, da ist die Spielregel also schlichtweg falsch.


    @ode.: auch Dir danke für die Erläuterungen. Ich verstehe allerdings nicht, wie manche nur mit Hilfe der Spielregel die Köhlerei so spielen können wie vom Autor gewollt. Laut Spielregel scheint es mir vollkommen klar, dass die Köhlerei beliebig oft nutzbar ist.

  • @Matze: Ich sehe das eigentlich so wie du. Aber es gibt keine eindeutige Regelformulierung. Man kann es versuchen. Aber es wird immer mindestens 2 Sichtweisen geben. Kann man nicht verhindern.


    Aber grundsätzlich bin ich da bei dir:


    Wenn man sich das Plättchen anschaut, dann sieht es aus wie ein Aktionsfeld. Vergleiche Spielertableau. Innerhalb des Kreises steht immer auf dem Tableau bei den Aktionsfeldern, was man benötigt um die Aktionen durchzuführen.


    Schon der Regeltext bei dem Kapitel über die Aktionen ist widersprüchlich und schwammig.


    Unter "4. Planung und Ausführung der Aktionen" steht geschrieben, dass alle Spieler ihre Aktionen planen. Dazu können sie Aktionsscheiben, Nahrung und Thaler einsetzen (von Holz keine Rede). Später steht, dass, wenn alle geplant haben, die Aktionen durchgeführt werden. Offensichtlich haben wir es hier also mit zwei Schritten zu tun, was meiner Ansicht nach relativ vage ausgearbeitet ist.


    Aber sei es drum, das versteht man ja wohl. Im Detail liest man, dass Aktionsscheiben, Nahrung und Thaler nur in der Planungphase zugeordnet werden können. Jetzt kann man vermuten, dass dies bedeutet, dass sie eben nicht in der Ausführung zugeordnet werden können. Andererseits kann dies aber auch ein Hinweis darauf sein, dass es andere Sachen gibt (wie bsw. Holz) die auch später zu einem Aktionsfeld zugeordnet werden können. Wie das genau gemeint ist kann ich nicht sagen...


    Schaut man nun in der Erklärung der Errungenschaften, und da unter der Köhlerei, so findet man im Text erstmal überhaupt keinen Hinweis darauf, dass dies überhaupt ein Aktionsfeld ist!!! Der Text liest sich so, als wäre dies eine dauerhafte Tauschfunktion! "Zu jeder Zeit" kann die Köhlerei genutzt werden. Schaut man sich das Plättchen nun an, so ist die Symbolik übereinstimmend mit den Aktionsfeldern auf dem Tableau. Ein rundes Feld und innerhalb des Feldes angegeben, was man aufwenden muss um das zu bekommen/durchzuführen, was unten drunter steht. Kein Hinweis allerdings darauf, dass diese Aktion beschränkt ist (wie beim Kohlegräber) und auch keine symbolische Andeutung, dass man etwas mehrfach machen kann (wie bei Bauer und Knecht).


    Bezugspunkt ist also der Regeltext und der sieht keinerlei Beschränkung vor und zudem spricht er ganz offen davon, dass man es jederzeit machen kann.


    Ich persönlich sehe nach dieser kurzen Textanalyse keine Möglichkeit das Dingen richtig zu verstehen. Aber es gibt Leute, die das gemacht haben und die das auch ganz klar so sehen. Allein, ich verstehe es nicht. Aber ich bin zwar die Geschmackspolizei, trotzdem nicht allwissend und frei von Fehlern (außer in Bezug auf Geschmack, iss klar...)


    Erst mit Thomas Errata-Text wird die Sache aus meiner Sicht klarer und man kann die sie verstehen, wenn man die Symbolik des Plättchens versucht weitestgehend zu ignorieren oder besser gesagt: Wohlwollend zu deuten.


    Ich kann mit dieser Klarstellung gut leben. Die Sache ist immer noch recht stark, hat aber gegen meine Kohleabbau-Spielweise hoch verloren, trotz guter Durchführung. Und das ist auch gut so. Ein Kohleabbau-Spiel zu gewinnen ohne Kohle abzubauen wäre öde...


    Hat die Regel halt ne Schwäche. Scheiß drauf! Spiel ist geil!

  • Wenn die richtigen Errungenschaften passend ausliegen, geht das aber absolut mit einer Goldstrategie.

    #Haspelknecht bietet einen Haufen unterschiedlicher Strategien und jede davon ist gewinnbringend umsetzbar, wenn die passenden Technik-Plättchen ausliegen. Genau das macht das Spiel so gut.


    PS: Wer die Regel-Katastrophen der ersten beiden Kohle-Trilogie-Spiele von Thomas Spitzer kennt, der muss eigentlich von der Haspelknecht-Regel positiv überrascht sein... :whistling:

  • Hallo Matze,


    die Regel von Kohle & Kolonie ist meiner Meinung nach vollständig, sie beschreibt nur ein nicht so kompliziertes Spiel relativ kompliziert. Als Katastrophe würde ich sie nicht bezeichnen, aber es geht besser. Wir haben uns beim ersten Mal das Spiel anhand der Regel gemeinsam erarbeitet, das war aufwändig und hat eine Stunde gedauert. Danach wurden wir mir einem nicht wirklich komplizierten aber sehr schönen Spiel belohnt.


    Gruß vom
    Spielteufel

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • die Regel von Kohle & Kolonie ist meiner Meinung nach vollständig, sie beschreibt nur ein nicht so kompliziertes Spiel relativ kompliziert.

    Den Eindruck hatte ich damals beim Erarbeiten auch: die Regel ist sehr aufgebläht - das hätte man alles auch deutlich kürzer erklären können.
    Gleichwohl kann ich mich erinnern, dass ich direkt nach dem Lesen der Regel damals gleich 2 oder 3 Verständnisfragen hatte, die ich im Vorfeld unserer ersten Partie bei BGG klären konnte.
    So richtig optimal fand ich sie daher letztlich nicht, aber bei weitem nicht so schlimm, wie man es immer wieder liest und kein Vergleich zur Anleitung von Ruhrschifffahrt.


    Achja, eine Zechenkarte ist leider falsch gedruckt: zeche-korrektur.pdf?t=1456746197