First Martians: Nachfolger von Robinson Crusoe

  • Ich bin großer Fan von Robinson Crusoe, mein Platz 2. Das Thema reizt mich auch sehr. Aber als ich las App-Unterstützung war alles vorbei.
    Abgesehen von meiner Meinung, dass Elektronik und Brettspiel nichts miteinander gemein haben, besitze ich auch kein Smartphone oder Tablet und werde sicher auch keins kaufen, sollte das Spiel auch noch so toll sein.
    Ich bin sehr enttäuscht!

  • First Martians - Ankündigung - Boardgamejunkies hier habe ich alle aktuellen Infos gesammelt.


    Ich sehe es durchaus kritisch, das Ende von Golem Arcana hat gezeigt, dass eine App das Ende eines Brettspiels sein kann. ABER: Die App kann auch die große Chance sein, ein Legacy-Mechanismus umzusetzen, den man zurücksetzen kann und darauf bin ich äußerst gespannt.


    Ich glaube wir Brettspieler müssen uns daran gewöhnen, dass es Spiele gibt, bei denen wir eine endliche Spielerfahrung kaufen. Bis jetzt waren diese ja quasi unendlich. Aber gerade die Legacy-Spiele oder auch Time Stories zeigen doch, dass etwas endliches nicht schlimm sein muss.

  • Ich glaube wir Brettspieler müssen uns daran gewöhnen, dass es Spiele gibt, bei denen wir eine endliche Spielerfahrung kaufen.

    Da wird sich in meinem Fall wohl eher die Brettspielindustrie daran gewöhnen müssen das ich solche Spiele nicht kaufe........solche mit elektronischer Unterstützung (App) auch nicht.
    Sicher kein großer Verlust für beide Seiten !

  • Hi,


    Weil eine von über 1000 Neuheiten eine App braucht, ist man enttäuscht?


    What?


    Atti

  • Also ich muss sagen, dass ich mich den Neuerungen im Brettspielbereich stelle, wenn sie gut gemacht sind. In #DieAlchemisten fand ich die Unterstützung durch die App sehr gelungen!!! Sie hat nicht gestört, sondern den Spielmechanismus super unterstützt! #FirstMartians klingt für mich super!!! Und wer sich halt gegen eine Appunterstützung wehrt, ist doch auch okay. Keiner ist gezwungen ein Spiel zu kaufen. Er muss dann aber damit klar kommen, hier an dieser Stelle über unsere Jubelgesänge zu lesen. Ich glaube, das Spiel wird ein Knaller.

    Spielerischen Gruß tief aus dem Westen

  • Bittte nicht die zwei Sachen durcheinanderwerfen. Irreversibler Legacy-Kram findet ohne mich statt, aber App-Unterstützung beobachte ich wohlwollend-kritisch. "Die Alchemisten" ist auch bei mir das erste und einzige Spiel, wo mir App-Unterstützung zugesagt hat.

  • Ja, immer diese verdammten Innovationen... :D


    Ich mag Legacy UND App (zumindest bei den Alchimisten) - genug "replayable" Spiele, bei denen man Arbeiter zwischen Produktionsfeldern hin und her schubst...

  • Ich bin großer Fan von Robinson Crusoe, mein Platz 2. Das Thema reizt mich auch sehr. Aber als ich las App-Unterstützung war alles vorbei.
    Abgesehen von meiner Meinung, dass Elektronik und Brettspiel nichts miteinander gemein haben, besitze ich auch kein Smartphone oder Tablet und werde sicher auch keins kaufen, sollte das Spiel auch noch so toll sein.
    Ich bin sehr enttäuscht!

    Ich glaube nicht, dass man generell behaupten kann das sowas nicht funktioniert, es kommt halt drauf an wie es konkret gemacht wird.
    Und natürlich seid dir deine Abneigung gegönnt, es könnte aber sein, dass es besser funktioniert als du erwartest. Ich würde sowas auf jeden Fall mal antesten.
    Und im Bezug auf First Martians habe ich auf BGG gelesen, dass die App nur dazu dienen soll den Campagnefortschritt zu tracken, aber nicht integraler Bestandteil des Spiel ist. Falls das stimmen sollte, könntest du dich ja wieder täuschen lassen :)

  • ignacy hat selbst in einem video gesagt, das man ohne app nicht spielen kann, da diese auch die ereignisse steuert. Sie ist integraler bestandteil des Spiels.

  • Ich glaube wir Brettspieler müssen uns daran gewöhnen, dass es Spiele gibt, bei denen wir eine endliche Spielerfahrung kaufen.

    Wobei sich ja auch, wenn man ehrlich ist, nicht jedes "herkömmliche" Brettspiel unbedingt für die ewige Spielerfahrung eignet. Manches spielt sich halt aus, wird von der Zeit überholt, bringt keine neuen Erfahrungen mehr. Die bloße Möglichkeit etwas noch einmal spielen zu können, ist dann kein Wert an sich mehr.


    Ansonsten halte ich es im Moment auch eher so:

    Irreversibler Legacy-Kram findet ohne mich statt, aber App-Unterstützung beobachte ich wohlwollend-kritisch. "Die Alchemisten" ist auch bei mir das erste und einzige Spiel, wo mir App-Unterstützung zugesagt hat.

  • Wobei sich ja auch, wenn man ehrlich ist, nicht jedes "herkömmliche" Brettspiel unbedingt für die ewige Spielerfahrung eignet. Manches spielt sich halt aus, wird von der Zeit überholt, bringt keine neuen Erfahrungen mehr. Die bloße Möglichkeit etwas noch einmal spielen zu können, ist dann kein Wert an sich mehr.

    Dann kann man das "normale" Spiel aber immer noch verkaufen oder verschenken und einem anderen damit eine Freunde machen. Wenn Karten zerrissen oder das Spielbrett mit einmal verwendbaren Aufklebern überklebt wird, kann man alles nur noch in die Tonne schmeißen. Diese völlig unnötige Wegwerfkultur ist mir etwas suspekt, die brauche ich nicht auch noch bei meinen Spielen. Zumal es meiner Meinung nach immer möglich sein müsste, diese Irreversibilität zu umgehen, notwendig ist die nie. Aber vermutlich wollen die Hersteller ja gerade nicht, dass "ausgespielte" Sachen weiterverkauft werden; es soll sich jeder Interessant zwingend ein neues Exemplar holen müssen. Das möchte ich einfach nicht unterstützen.

  • diese Irreversibilität zu umgehen, notwendig ist die nie.

    Es ist aber auch ein ganz besonderer Kick beim Spielen zu wissen, dass diese Entscheidung, die ich jetzt treffe, irreversibel ist.

  • Das Prinzip Brettspiel zu digitalisieren, führt Brettspiel ad absurdum. Die Idee von Brettspiel besteht ja gerade in seiner Sinnlichkeit und Haptik. "App" nimmt dem Brettspiel die Körperlichkeit, in der sich Seele ausdrückt. "App" addiert der Grundidee nichts hinzu und bleibt lediglich ein zweitklassiges Abformat, eine Groteske, ein Irrlicht des Zeitgeistes. Brettspiel als App ist die ph-neutrale, desinfizierte Variante sinnlichen Erlebens: gequetschter Pop, der Obertöne beraubt, die im Vinyl noch rauschen, wo jeder Kratzer die Häufigkeit zeigt, mit der ein Lieblingssong gespielt wurde. Abnutzung als Qualitätsmerkmal. Ich will kein "Digital-Radio", ich will UKW, das Rauschen im Äther, wenn Samstags die ARD-Schlußkonferenz der Bundesliga aus dem Röhrenradio knistert. Man mag meine Haltung für retrospektiv und "unpraktisch" halten und das ist sie auch. "App" mag praktisch sein, aber ich persönlich pfeife auf den Pragmatismus, der sich in der komprimierten Reduktion auf das Notwendigste genügt. Brettspiel ist, von einem pragmatischen Standpunkt aus, ziemlich redundant und überflüssig, weil sich das Gleiche ja schließlich bequem und "platzsparend" abbilden lässt als zweidimensionale Fläche auf dem Bildschirm. Brettspiel ist Holz, Klötzchen, Scheiben, Münzen, Pappe, Kartenglanz, Kartendicke, Farben. Anfassen, berühren, Kontakt. Nimm die Begriffe und gehe damit in den Bastelunterricht in den Kindergarten und siehe, was kleine Künstler daraus zaubern. "App" ist Kinderwelt für Erwachsene, der Kinderphantasie beraubt.

  • Warum widerspricht das spielen? Rollenspieler, z.B. Live-Rollenspieler spielen auch die unterschiedlichsten Dinge aus dem "echten Leben" nach. Spiele greifen immer wieder Dinge aus dem echten Leben auf. Auch aus der wissenschaftlichen Spieltheorie heraus, sehe ich keinen Grund, wieso das widersprechen sollte.

  • ...wie im richtigen Leben....mmhh...und das wiederspricht ja eigentlich "Spielen" ;) !

    Wenn man unbedingt einen besonderen Kick braucht:
    einfach mal ein teures Spiel in den Mülleimer werfen - das war dann auch eine irreversible Entscheidung ... ^^


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Das Prinzip Brettspiel zu digitalisieren, führt Brettspiel ad absurdum.

    ... Ich würde eher sagen, es bereichert das Prinzip Brettspiel, WENN die App integraler Bestandteil ist (und nicht nur Bei-/Blendwerk). Alchimisten z.B. würde ohne die App nicht funktionieren, ergo hätte es das Spiel ohne die App vermutlich nie gegeben. Das wäre schade...

  • Alchimisten z.B. würde ohne die App nicht funktionieren,

    Funktioniert doch ohne App. Du brauchst halt nur jemanden, der willig ist den Spielleiter zu machen, ohne selbst mitzuspielen.

  • Hi,


    Ich bin immer wieder überrascht, wie sehr Apps bzw. technische Unterstützungen bei vielen Spielern von Grund auf abgelehnt werden. Gerade Die Alchemisten oder auch X-Com haben mMn doch gezeigt, dass die Apps wirklich nur als Unterstützung dienen bzw. Verwaltungsaufwand und dergleichen minimieren können. Und es sitzen ja bei den Spielen nicht alle gebannt um ein Smartphone oder Tablet und schauen nur noch auf das Ding und bekommen vom Spiel nix mehr mit. Auch von der Haptik wird nix genommen, Figuren schieben, Würfel werfen, legen oder setzen und Geld bezahlen muss man immer noch selber machen.
    Ich könnte mir vorstellen, dass das Marsianer Spiel hier auch frischen Wind in das Genre bringen wird, wenn quasi die "Legacy" Mechanismen von einer App verwaltet werden und man keine Karten mehr zerreissen muss (inwiefern der Spielplan verändert wird, steht natürlich in den Sternen) - somit wäre die Entscheidung für dies Kampagne zwar irreversibel, das Spiel an sich wird aber nicht zerstört und man kann die selbe Kampagne mit anderen Entscheidungen nochmal spielen, bzw. auch das Teil weiterverkaufen wenn mans nimmer will.


    Und solche Unterstützungen wie es sie z.B. bei 18xx Spielen (wobei ich hier noch keine Erfahrung gemacht habe, bei uns war bisher mühseliges rechnen angesagt ;) ) oder auch bei Urban Sprawl gibt, sorgen sogar eher dafür, dass die Spiele eher wieder gespielt werden, weil die Spielzeit erhöht und der Verwaltungsaufwand drastisch verringert wird.


    Auch den Tipp von Warbear, Regeln aufs iPad zu laden kann ich nur weiterempfehlen. Wenn man mal statt längerem Herumgeblättere einfach den gewünschten Begriff per Befehl suchen kann, wird man das Tablet am Tisch vielleicht mehr zu schätzen wissen als gedacht. Vom eingesparten Platz möcht ich gar nicht anfangen ;)


    Was ich auch nicht möchte ist, dass das Tablet das Spielbrett ersetzt - momentan liegt das bei mir allerdings eher an der Größe des Tablets - so ein Surface Ding stell ich mir durchaus reizvoll vor.


    Ich bin sehr gespannt was da noch alles auf uns zukommen wird und sehe der ganzen Entwicklng sehr freudig und gespannt entgegen!


    LG

  • bestimmt. Zumindest besteht die theoretische Möglichkeit das Spiel noch zu spielen, auch wenn es Mal kein Android, iOS oder so geben sollte.

  • Ich bin immer wieder überrascht, wie sehr Apps bzw. technische Unterstützungen bei vielen Spielern von Grund auf abgelehnt werden.

    Ist das denn wirklich so? Es gibt doch nicht nur schwarz und weiß. Neben ein paar wenigen, die grundsätzlich alle neuen Sachen ablehnen (das aber dann meist ganz lautstark), und einigen wenigen, die alles Neue dafür umso lauter bejubeln (vielleicht nicht ganz so lautstark, aber dafür oft mit ziemlich unsinnigen Vorwürfen gegenüber denen, die nicht sofort auf jeden neuen Trend mit aufspringen wollen) gibt es meiner Meinung nach noch ein ganz große breite Masse, die den ganzen ach-so-tollen Neuerungen erstmal eher abwartend gegenüber steht. Motto: Erstmal schauen, ob das wirklich etwas taugt.


    Dieses Abwarten ist bei neuen Trends erfahrungsgemäß sooo verkehrt nicht. Nicht alles, was als supertolle Innovation beworben wird, kann sich am Ende durchsetzen. Und so Fragestellungen bzw. Vorbehalte wie "ich will ein Spiel nicht nach einmaligen (bzw. 12-bis-24-maligem) Gebrauch wegschmeißen müssen" oder "App-Unterstützung kommt für mich nicht in Frage, wenn es proprietäre Betriebssysteme verlangt und nicht (auch) auf standardkonformen Webbrowsern läuft" oder "Will die Spiele-App dann Zugriff auf Standort und Kontaktdaten im Smartphone?" oder "Heißt App-Unterstützung dann personalisierte Lizenzen mit Vollüberwachung, Verbot von Weiterverkauf und Druck zu In-App- bzw. DLC-Nachkauf?" oder "Werden App-basierte Sachen dann wie Computerspiele erst drei Monate nach Release-Datum nach 5-10 Patches ohne Absturz spielbar?" haben durchaus ihre Berechtigung. In der Videospiele-Welt gibt es schon einiges, was ich nicht für erstrebenswert halte. Ein "ich spiele nicht am Computer, sondern vollanaloge Brettspiele mit realen Menschen" ist dann auch ein ganz bewusstes Statement, dass man manches aus dem Computerbereich eben genau nicht haben will. Dafür muss man sich nicht als rückständig oder technikfeindlich bezeichnen lassen.

  • Ich habe den ganzen lieben langen Tag technische Geräte (Notebooks, PCs, Tablets, Smartphones...) um mich herum, ich bin wirklich froh wenn ich diesen Geräten nicht auch noch am Spieltisch ausgesetzt bin. Ich spiele Brettspiele um vor diesem Zeug, zumindest für ein paar Stunden, zu "flüchten", nicht um diese auch hierbei noch mit einzubeziehen. Da bin ich, momentan jedenfalls noch, recht digital in meiner Meinungsbildung (pun intended ;) )

  • Wenn Karten zerrissen oder das Spielbrett mit einmal verwendbaren Aufklebern überklebt wird, kann man alles nur noch in die Tonne schmeißen.

    Wieso das denn? Man kann diese Art von Spiele immer noch spielen! Fraglich ist nur ob das Spiel mit verändertem Material aus einer möglichen Balance herausgekippt ist. Aber es ist dennoch möglich das Spiel weiterhin zu spielen, auch wenn es irgendwann keine Veränderungen mehr gibit. Man hat dann ein Unikat, aber ich kann gut verstehen wenn einem das nicht gefällt und zuweilen das ästhethische Wohlbefinden stört.

    Wenn man unbedingt einen besonderen Kick braucht:
    einfach mal ein teures Spiel in den Mülleimer werfen - das war dann auch eine irreversible Entscheidung

    Och das ist doch viel zu profan. Dann lieber spektakulär sprengen, verbrennen, mit dem Katana bearbeiten oder als Zielscheibe für Wurfsterne und Geschosse verwenden und das ganze mit dem Smartphone aufnehmen und auf Youtube hochladen *hüstel*...

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

  • @MetalPirate


    Ob das wirklich so ist, weiß ich selbst nicht. Ich habe bloß den Eindruck, dass es bei den meisten Ankündigungen zu App unterstützten Spielen beinahe jedes Mal zu einem Aufschrei kommt - hier, bei der Spielbox und auch beim Geek immer wieder zu lesen.
    Ob das wirklich nur eine kleine Gruppe ist, kann ich nicht sagen, zumindest ist es die Gruppe die ich am lautesten höre ;)
    Ich kann deine Argumente auch gut nachvollziehen, auch wenn mir bis jetzt keine Fälle bekannt sind, wo die benötigten Apps erst nach einigen Updates voll einsatzfähig waren oder mich eine App am Wiederverkauf hindern würde (abgesehen davon, habe und werde ich nie ein Spiel wieder verkaufen).
    Und ich spiele auch nicht am Computer, sondern widme mich mit vollanaolgen Brettspielen meinen Freunden - nur manchmal liegt halt ein Tablett daneben und hilft uns ;)
    Wie macht ihr das eigentlich bei Regelunklarheiten: lest ihr direkt am Spieltisch - beim Geek oder in anderen Foren - nach oder spielt ihr weiter ungewiss und bereitet euch dann für den nächsten Spieleabend vor und schafft alle Unklarheiten aus der Welt? (Ernstgemeinte Frage, nix Polemik)


    Und rückständig und technikfeindlich habe ich niemanden bezeichnet - sollte es jemand aus meinem Posting so herausgelesen haben, bitte ich um Entschuldigung - Beleidigungen liegen mir wirklich fern!


    LG

  • Ich kann deine Argumente auch gut nachvollziehen, auch wenn mir bis jetzt keine Fälle bekannt sind, wo die benötigten Apps erst nach einigen Updates voll einsatzfähig waren oder mich eine App am Wiederverkauf hindern würde

    Noch nicht. Solange brettspiel-begleitende Apps die Ausnahme sind, können die sich sowas nicht leisten. Aber die Zeiten, wo man Apps blind intallieren konnte, sind schon lange vorbei. Ich empfehle wirklich jedem, Rechte-Genehmigungen einzeln zu erteilen, und man kann sich nur noch wundern, was für Zugriffsrechte die einzelnen Apps haben wollen, um nach Hause zu telefonieren. Die QR-Code-Lese-App will das Adressbuch ausspionieren (angeblich, um per QR-Code mitgeteilte Adressen direkt einpflegen zu können, ja, nee, is' klar) oder die App eines großen Online-Händlers will dauerhaft Standortzugriff, was sie rein gar nichts angeht. Im Computerspielbereich ist das Beta-Testing mittlerweile auf den Kunden verlagert und Spiele werden in abgespeckter Form verkauft mit Dutzenden von DLC-Anteilen, für die man extra bezahlt. Ich bin überzeugt davon: wenn man die Brettspiel-Welt digitalisiert, kriegen wir diese ganzen unschönen Auswüchse ganz genauso auch bei uns.


    Ich sehe es wohlwollend-kritisch. Wenn's einen Mehrwert bringt und gut gemacht ist: Sehr gerne, das soll man die Möglichkeiten der modernen Technologie selbstverständlich nutzen. Ist doch klar. Im Falle von "Die Alchemisten" hat mich die App überzeugt. Gibt's auch Browser-basiert und wirkt eher unterstützend als dominierend für das Spiel. So passt das. In dieser Form ist's für mich ein Pluspunkt. Aber ich bin weit davon entfernt, Apps grundsätzlich toll zu finden. Ein Catan, Tikal oder El Grande kann ich auch (knapp) 20 Jahre nach Erscheinen noch spielen. Ein Agricola, Caylus oder Goa nach rund 10. Das Zeugs ist zeitlos, eban auch deshalb, weil es ohne den kurzlebigen digitalen Schnickschnack auskommt. Ob das für moderne App-basierte Sachen noch gilt? Da würde ich ein großes Fragezeichen dran machen.

  • also ich stehe da der ganzen Sache eher offen gegenüber. Generell haben Spiele für mich viel mit dem Mit- bzw. Gegeneinander, der Haptik und dem Spielspaß zu tun. Fügen sich Apps dann nahezu unmerklich ein und bleibt das Brettspiel daher im Mittelpunkt, so sehe ich das weniger kritisch. Gute Beispiele sind für mich z.B. Die Alchemisten und XCom das Brettspiel. Bei beiden Spielen funktioniert die App hervorragend und das Brettspiel steht weiterhin im Vordergrund. Beim XCom kann man dadurch sogar alleine spielen, was die Sache des Gewinnens allerdings nicht einfacher macht, aber nun gut....
    Bei Spielen, wie Golem Arena, bei denen die App dermaßen vom Spielbrett ablenkt, verspüre ich nicht das Verlangen, es über ein Probespiel bei der Spiel hinaus einmal spielen zu wollen.
    Daher: Ich bin sehr gespannt auf das neue Spiel von Igancy.

  • @MetalPirate
    Hmmmm, ich kann mir dein Schreckensszenario irgendwie so gar nicht vorstellen - vielleicht bin ich da zu naiv, blauäugig, gutgläubig oder was auch immer, aber Daten auszuspionieren, mich mit Werbung zuzuknallen, Abo-Fallen oder sonstigen Unfug kann ich mir in der Brettspielwelt einfach nicht vorstellen. Und ich denke auch, jeder seriöse Verlag wird genau sowas vermeiden wollen.
    Ausnahme könnten da eventuell noch Kickstarter Geschichten sein - vielleicht wird es darüber ein paar unseriöse Apps o.ä. noch geben. Und über Kickstarter hast du auch schon das Beta-Testing am Endkunden - zumindest bei einigen Brettspielprojekten. Aber dennoch: große, seriöse Verlage werden da definitiv nicht mitziehen - meiner Meinung nach.


    "Das Zeugs ist zeitlos, eban auch deshalb, weil es ohne den kurzlebigen digitalen Schnickschnack auskommt. Ob das für moderne App-basierte Sachen noch gilt? Da würde ich ein großes Fragezeichen dran machen."


    Da geb ich dir völlig recht, das wird sich in den nächsten Jahren/Jahrzehnten zeigen. Allerdings muss ich da auch an die ganzen Spiele aus den 80ern mit elektronischem Schnickschnack usw. denken, da wird es heutzutage auch schwer werden die Dinger zu spielen, wenn das Teil seinen Geist aufgegeben hat.
    Ich seh's wahrscheinlich ein bisschen lockerer als du, für mich ist es einfach nur ein Spiel, wenns nimmer funktioniert ist es zwar schade, aber auch nicht weiter tragisch für mich :)


    LG

  • @MetalPirate
    Ich stimme Dir zu, dass man beim Installieren einer App sehr genau die Berechtigungen prüfen sollte - und ggf. entziehen sollte.
    Das gesamte Prinzip der Apps auf Smartphones basiert ja auf Schnittstellen - der Barcodescanner, der eine Adresse liest, sollte korrekterweise die VCard teilen - dem Anwender obliegt die Wahl, welche andere App die VCard in Empang nimmt.
    - Die Kontaktliste, zum speichern
    - Die Mail-App, zum Versenden einer Email an den gelesenen Empfänger
    - usw.


    Leider wird dieses Prinzip nicht so richtig verstanden/gelebt von vielen Programmierern, daher werden oftmals unnötige Berechtigungen gefordert. Aber diese kann man eben auch einfach ausschalten und somit dem Sicherheitsrisiko einen Riegel vorschieben. Aber dann gleich jedem Programmierer Spionage von Daten zu unterstellen, das finde ich doch ein wenig hart.


    Wie immer wird der Markt regeln, wie es in der Zukunft funktioniert. Das war ja auch so bei Computerspielen, die immer eine Verbindung ins Netz wollten, oder vollkommen überzogene Sicherheits/Freischalt-Richtlinien hatten.
    Der große Vorteil bei den App-gestützten Spielen ist ja: Raubkopieren ist sinnfrei bei der App, denn das Geld wird nicht über die App, sondern über das eigentliche Spiel generiert. Die App gibt es kostenlos on Top - perfekt! Und am Besten gleich noch ein Tutorial in der App, welches Dir die Spielregeln erklärt!
    Ich persönlich sehe da eher einen Fortschritt, als etwas negatives.


    Übrigens werden wir diesen Samstag in gemütlicher Runde die Welt bei #PandemicLegacy retten, und ICH freue mich schon wie ein Schnitzel auf dieses Spielerlebnis der besonderen Art! Den Vergleich mit "Das Spiel in den Müll werfen" kann ich in keiner Weise nachvollziehen - dann muss man ja auch konsequent sagen: Wenn Du ins Kino gehst, dann kannst Du das Geld gleich in den Müll werfen, denn dafür darfst Du den Film nur EIN MAL anschauen! Auf DVD oder BluRay so oft Du willst!
    *kopfschüttel*

  • Ich höre von vielen Situationen, in denen sogenannte Brettspieler auf Spieleabenden die ganze Zeit am Handy hängen, es gibt sogar schon Leute, die haben ihren Spielkameraden verboten, Handys mitzunehmen. Meiner Meinung nach zurecht.
    Downtime schön und gut, aber die muss man nicht mit Handyspielen überbrücken. Ich werte das als Respektlosigkeit gegenüber dem Spieler, der gerade an der Reihe ist.


    An meinem Tisch brauchte ich zum Glück nichts zu verbieten, auf die Idee käme nämlich erst gar keiner.
    Ich bin entschiedener Gegner von Handys, Smartphones oder Tablets am Spieletisch. Die Tatsache, dass ausgerechnet der Autor eins meiner absoluten Lieblingsspiele, das ich so oft spiele und mit dem ich in eine andere Welt eintauchen kann, den Nachfolger ebendiesen Spieles mit einer App ausstattet, hat mich schwer enttäuscht. Wie soll ich in eine andere Welt eintauchen, wenn die ganze Zeit WhatsApp Nachrichten und der ganz ******** aufblinken. *würg*


    Meine Meinung interessiert den Autor zwar eh nicht, aber immerhin hat er einen Käufer weniger. Ist wie mit den Vegetariern. :P

  • Wie soll ich in eine andere Welt eintauchen, wenn die ganze Zeit WhatsApp Nachrichten und der ganz ******** aufblinken. *würg*

    Ganz einfach: kann man abschalten. Flugmodus wäre das Zauberwort.

  • Ich wollte gerade sagen - es ist doch egal, bei welcher Freizeitbeschäftigung: wenn ein Teilnehmer ständig sein Mobiltelefon auf neue Nachrichten prüft, Emails und Foren liest und sich per DingDong neue Gebote auf seinen Ebay-Auktionen melden lässt - dann signalisiert er damit ganz klar:
    Ihr, liebe Freunde, seid nicht interessant genug für mich!
    Solche Leute gibt es auch in meinem Bekanntenkreis, leider. Am Schlimmsten daran ist eigentlich, dass sie es selbst gar nicht mehr so wahrnehmen, wie sie die Mitmenschen damit verprellen...


    Das ist eine ganz schlimme Angewohnheit, finde ich.


    Aber es ist ja etwas vollkommen anderes, wenn ich moderne Medien bei der Freizeitbeschäftigung nutze! Bei unserer Rollenspiel-Runde habe ich sämtliche Regelwerke auf meinem Tablet. Wenn ich da drauf schaue, dann nicht um Mails zu lesen, sondern um Regeln oder Abenteuer nachzusehen.
    So schleppe ich 500 Gramm durch die Stadt, und nicht 5000 Gramm! ;)


    Genauso sehe ich es beim Brettspiel mit App Unterstützung. Benachrichtigungen, etc, kann man auch ausschalten - was ich erwarte beim Spielen...


    @isreit aber was das mit Vegetariern zu tun haben soll, das verstehe ich nicht... *kopfkratz*

  • Zum Thema aufs Mobiltelefon starren: Ich bin mal gespannt, wie sich das weiter entwickelt, wenn ich an AR und so Dinge wie Google Glasses denke. Die "always on"-Mentalität ist auf dem Vormarsch.
    Meine Exfreundin z.B. hat abends vor dem einschlafen immer als letztes auf ihr Mobiltelefon geschaut, und morgens noch vor dem aufstehen als erstes - ich glaube, solche Menschen hätten wenig Verständnis dafür, wenn man sie deswegen von einem Spieleabend ausschließt.


    Erinnert mich an die Diskussionen neulich über Drogen beim Spielen, mir ist immer noch lieber, jemand schaut hin und wieder auf sein Telefon (vielleicht googlet er ja Strategien?), als daß er betrunken minutenlang aufs Brett starrt und mit offenen Augen eingeschlafen ist! :D

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Meine Exfreundin z.B. hat abends vor dem einschlafen immer als letztes auf ihr Mobiltelefon geschaut, und morgens noch vor dem aufstehen als erstes

    Das Mädchen muss schwere Probleme gehabt haben. Wie kann man so süchtig danach sein?