This war of Mine

  • Ich finde seine Videos so furchtbar... Ich habs mir heute morgen auf der Autofahrt auch komplett angehört, aber dieses planlose Gebrabbel... 5x "Jetzt habe ich aber den Faden verloren, mhhh"... Und dann der harte Spoiler über den Umschlag - da gab das Öffnen des Umschlags von Boardgamedigger noch weniger preis.


    Dennoch ein gutes Fazit.

  • Yo Leute... schließe mich mal an. Heute mal ausführlich This War Of Mine als deutschen Kickstarter genauer an. Wie immer bitte das Video liken, Abo da lassen um mein Hobby ein bisschen zu unterstützen, ich würde mich freuen. ;)

    Da du das Video auch hier verlinkst, gebe ich dir hier Feedback anstelle eines Kommentars unter dem Video.


    Man merkt, dass das Spiel nichts für dich ist. In deinem Fazit hebst du nur die für dich negativen Punkte hervor, lässt aber die ganzen positiven aus. Auch hast du meiner Auffassung nach das Thema des Spiels nicht verstanden. Man soll eine Gruppe durch den Krieg begleiten und nicht sich selbst. Die im Spiel befindlichen Charaktere sind normale Menschen wir du und ich, da "levelt" keiner oder sammelt irgendwelche Erfahrungspunkte. Den Leuten geht es echt mies und es ist eine Kunst sie dort durch zu bringen, selbst wenn alles dagegen spricht. Dieser Situation wird es sicher nicht helfen, wenn jeder Spieler seine eigene Figur steuert und dann vielleicht noch irgendwelche "Ego-Trips" abzieht, quasi alles aufisst, damit es ihm besser geht, während die anderen verhungern.

    Das Spiel lebt von der Gruppendynamik der Spieler und ihren Entscheidungen, sowie den Ereignissen, die das Spiel der Gruppe entgegen wirft. Am Ende hat man ein Erlebnis, welches einen aufatmen lässt oder betrübt macht. Es könnte u.U. sogar eine Bildungslücke schließen, da man durch dieses "Spiel" mal einen mMn realistischen Einblick in eine solche Situation erhält ohne selbst vor Ort sein zu müssen. Die Mechaniken, die dem Spiel zu Grunde liegen, das Skriptbuch, die realistischen Charaktere greifen so gut ineinander, dass lediglich das Weitergeben des Tagebuchs einen aus dem Erlebnis holt.
    Würde der aktuelle Tagebuch-Inhaber zusätzlich das Erlebte noch in ein entsprechende Tagebuch schreiben, hätte man am Ende des Spiels jeweils eine einzigartige Geschichte.

  • Moin Jan. Erstmal danke dafür. Du weisst ja, dass ich gute Storys liebe und immer dafür zu haben bin. Und für Survival sowieso.


    Klar bietet das Spiel eine gute Story. Spielerisch macht es für mich allerdings nur sehr wenig her.


    Das Büchlein wird rumgegeben, Schritt für Schritt immer das Gleiche gemacht, hier mal gewürfelt, viel Raum für Beratungen suggeriert das Spiel meiner Meinung nach nur. In der Regel ist immer offensichtlich woran es mangelt, gezielte Suche nach Abhilfe nicht möglich.


    Ich bin auch sehr frustresistent, thematisch ist diese Aussichtslosigkeit natürlich sehr dicht, aber wenn ich als Spieler nur noch zum Spielball des Spiels werde, dann kommt bei uns einfach keine große Freude auf wie bei anderen Survival Games... Naufragos, Winter der Toten, Robinson Crusoe, Kingdom Death Monster... regelbedingt ist das Spiel immer der Gefahr der Egotrips ausgesetzt, weil im Grunde reihum jeder für sich einfach alles entscheiden darf und die anderen Spieler nicht mal die Figuren ohne Erlaubnis des Anführers anfassen darf.


    So bleibt das Spiel nach unseren Testrunden leider weit hinter meinen Erwartungen zurück ohne für mich im Video alle negativen Punkte überhaupt benannt zu haben, z.B. die übelst lange Spieldauer.


    Das Spiel polarisiert nunmal, in die eine oder andere Richtung, so gibt es für mich persönlich Spiele die mich einfach wesentlich besser unterhalten. Deswegen empfehle ich ja das Spiel irgendwo zu testen statt blind zu kaufen. Manchmal reicht eine coole Story und tolles Material dann doch einfach nicht.

  • Auch wenn es vielleicht off topic ist:


    Immer diese endlos langen Videos... Wer schaut sich sowas denn an?

    Ich kann in diesem Medium ja auch überhaupt nicht "querlesen", habe keine Ahnung, wann welche Information kommt, müsste mich also komplett berieseln lassen...


    Und nochmal ein 26 Minuten langes "Fazit", diesmal gar ein "erstes" Fazit (Hilfe, kommt da etwa noch eins?). Ist das der neue Standard?


    Mein "Fazit" zu TWOM bzw das, was ich längentechnisch unter einem Fazit verstehe:


    "Möchte ich das nochmal spielen?

    Nein. Auf keinen Fall. Das ist mir einfach zu frustrierend, thematisch wie mechanisch.

    Und hätte ich das Gefühl, ich müsste unbedingt mal etwas völlig Depressives spielen, ich täte zum gleichnamigen Computerspiel greifen, dann spare ich mir wenigstens den Verwaltungsaufwand."

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Das finde ich auch! Zum Glück gehen die Leute endlich dazu über die Fazit-Videos von den Vorstellungs-, Beweihräucherungs-, Unboxing-, Erklär-, Let's Play-Videos zu trennen.

  • Da gibt es genug Menschen, die lieber einen detaillierten Blick wünschen. Und dann diejenigen die sich Regeln lieber anschaulich erklären lassen, statt selbst zu lernen. Und umfangreiche Spiele erfordern eben eine umfangreiche Erklärung, nichts, was man mal schnell in 10 Minuten erklären kann. In jeder Youtube Rezension kann man mit einem Mausklick auch direkt zum Fazit springen, wie in jedem Blog ja auch. :)


    Dann gibt es Leute die können überhaupt nicht lesen und schauen sich deswegen lieber Videos an. Dann gibt es Leute die sich gerne "berieseln" lassen von solchen Videos, vll. beim Bemalen, abends im Bett...


    Du siehst die Liste ist sehr lang. Aber ist doch super, die Kollegen mit den Blogs bedienen dann Spielefreunde wie dich, wenn du nicht so gerne Videos schaust. Für kompakte Infos schaue ich immer gerne bei den Kollegen rein.

  • Ich bin auch sehr frustresistent, thematisch ist diese Aussichtslosigkeit natürlich sehr dicht, aber wenn ich als Spieler nur noch zum Spielball des Spiels werde, dann kommt bei uns einfach keine große Freude auf wie bei anderen Survival Games...


    Einerseits kann ich das verstehen, TWoM ist eben ein Tritt in die Eier... Ganz getreu dem Slogan: "War always happenes at somebody's doorstep". Krieg soll hier bewusst keinen Spaß machen und es soll auch zeigen, dass man trotz des eines perfekten "Spiels" verlieren kann.


    Wie jemand schon schrieb, ist für einige vielleicht das Medium "Brettspiel" nicht die richtige Wahl. Es ist eher eine Erfahrung als ein Spiel. Darum kann ich aber auch verstehen, dass es nichts für jeden ist.


    Ich denke, dass es auch bei mir aussetzen wird, da ich das nicht auf den Tisch bekomme. Für Solo ist mir das Spiel zu "groß" und in meiner Runde findet Robinson Crusoe großen Andrang - das wird ja bald auch durch "Z" wieder erweitert. Das hat zumindest optisch ein fröhlicheres Thema, auch wenn RC sich für mich eher anfühlt wie "X passiert, wähle Option A oder B". Da hat TWoM wesentlich mehr auf dem Kasten, aber ich denke auch, dass das meine Gruppe ziemlich runterziehen würde. Vor allem wenn dann Kinder ins Spiel kommen.


    Das wird sich zeigen, wenn Asmodee die deutsche Version in die Läden stellt.

  • Was genau waren denn deine Erwartungen? Ein Spiel zu bekommen, welches sich spielt wie ein Winter der Toten oder Robinson Crusoe?
    Vorausgesetzt, man hat von dem Computerspiel im Vorfeld was mitbekommen, sollte man doch erahnen können wohin die Reise geht.
    Wenn nicht, wie kann man dann entsprechende Erwartungen haben?


    Die lange Spieldauer ist mitunter für mich kein Kritikpunkt, eher die Tatsache, dass man eine kurze auf die Schachtel geschrieben hat. Das Spiel in 90 Minuten zu "schaffen" ist aber durchaus möglich, wenn man seine Gruppe halt nicht durchbringt. ;)


    Da in der Regel schon der Begriff "Kampagne" gefallen ist, kann man sich durchaus darauf einstellen, dass Spiel an Punkt X abzubrechen und von dort wieder weiter zu machen. Anders machst du es bei KDM oder Gloomhaven ja auch nicht. Andernfalls müsste dort auf der Schachtel ja auch was von Spieldauer 100 Stunden / 13 Jahre etc pp stehen. Selbst das PC-Spiel, nachdem dieses Brettspiel benannt ist, wird nicht in 2 Stunden durchgespielt sein.

    Mein "Fazit" zu TWOM bzw das, was ich längentechnisch unter einem Fazit verstehe:

    Schon interessant. Von dir als begeisterten AH- bzw. EH-Spieler hätte ich ein anderes Fazit erwartet. Liegt vielleicht daran, dass du bei AH noch ein Funken "Fiction" mit beigemischt ist, der das Thema attraktiv macht (Weltuntergang durch nen großen Alten), während das Kriegsthema, welches quasi jeden hier treffen kann, einen dann frustiert bzw depressiv macht. Aber gut, hab ich mich getäuscht.

  • Ich hab nichts gegen lange Spieldauer, wenn ich dabei gut unterhalten werde. Und Kampagnen sind ja nochmal ne Abfolge von Einzelszenarien und kein Einzelspiel das ich dann pausieren muss. Dass ein TWOM am PC nicht in 2 Stunden fertig gespielt ist, ist für mich allerdings ein komplett abstraktes Argument. Ist doch gar nicht zu vergleichen.


    Meine Ewartungen waren Spielspaß, Entscheidungen treffen zu können die was nachhaltig bewirken und mich eben nicht willkürlich etwas aussetzen zu müssen über Stunden mit 5 oder 6 Faktoren die mir Aktionen rauben, einer nach dem anderen dann abkackt und alle vor Traurigkeit nen Massensuizid machen.

  • Der Unterschied ist doch, dass man in Arkham Horror aktiv gegen einen Widerstand ankämpfen kann. In TWoM kämpft man gegen das Verhungern, das Erfrieren, das Krepieren durch Krankheit, Depression, Selbstmord, Einsamkeit, Feindseligkeit an. Das ist schon ein passiverer Konflikt.

  • Der Unterschied ist doch, dass man in Arkham Horror aktiv gegen einen Widerstand ankämpfen kann. In TWoM kämpft man gegen das Verhungern, das Erfrieren, das Krepieren durch Krankheit, Depression, Selbstmord, Einsamkeit, Feindseligkeit an. Das ist schon ein passiverer Konflikt.

    Hier und da kann man durchaus auch was aktiv dagegen tun, während man bei AH/EH durchaus auch mal nichts aktiv dagegen machen kann. Ich sehe den Unterschied nicht.

  • Schon interessant. Von dir als begeisterten AH- bzw. EH-Spieler hätte ich ein anderes Fazit erwartet. Liegt vielleicht daran, dass du bei AH noch ein Funken "Fiction" mit beigemischt ist, der das Thema attraktiv macht (Weltuntergang durch nen großen Alten), während das Kriegsthema, welches quasi jeden hier treffen kann, einen dann frustiert bzw depressiv macht. Aber gut, hab ich mich getäuscht.


    1. In EH/AH kann ich die Frage beantworten, wer ich bin. Ich bin "Pete der Landstreicher". In TWOM bin ich "niemand", wir als Spieler sind "eine Gruppe".

    Das finde ich nur spielerisch ein bisschen unglücklich, weil das für mich dadurch zum Solospiel bzw Pseudo-Multiplayer wird, aber ich kann damit leben.


    2. In EH/AH sind wir Akteure des Geschehens, in TWOM passiv.

    Das ist schon kritischer. Ein Grund, warum zB "War of the Worlds" (Spielberg, Tom Cruise) weitestgehend gefloppt ist: Ja, es ist interessant, mal den Blickwinkel abseits von Helden, Generälen, Präsidenten zu sehen. Von Leuten, die einfach nur unter den Geschehnissen leiden bzw damit leben müssen, sie aber nicht aktiv beeinflussen. Aber es ist auch irgendwie langweilig, weil die eben nix anderes zu tun haben als "Überleben".


    3. EH/AH sind eskapistisch, das Szenario ist irgendwo Horror/Fantasy, auf jeden Fall nicht real. TWOM ist so grausam, wie es geht.

    Das ist für mich ein Killer. Ich spiele, um Spaß zu haben. TWoM macht mir keinen Spaß, es bedrückt mich.

    Ich kann es als "Erfahrung" verbuchen, aber ich wusste vorher schon, dass Krieg scheiße ist und die Falschen darunter leiden müssen.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Yo Leute... schließe mich mal an. Heute mal ausführlich This War Of Mine als deutschen Kickstarter genauer an. Wie immer bitte das Video liken, Abo da lassen um mein Hobby ein bisschen zu unterstützen, ich würde mich freuen. ;)


    Ich hab's jetzt mal zu Ende geschaut. Du findest es doof, dass du einen Verletzten nicht aussetzen kannst, damit der den Kältetod stirbt?! Alter...


    [Externes Medium: https://youtu.be/YyWiaJIhTH4]

  • Ich hab's jetzt mal zu Ende geschaut. Du findest es doof, dass du einen Verletzten nicht aussetzen kannst, damit der den Kältetod stirbt?! Alter...

    Öhm ... ich habs jetzt nicht geguckt (will selber noch spielen), aber ich finde das ist eine berechtigte Frage/Aussage. Es gibt Leute, die spielen hart an der Story und treffen Entscheidungen so, wie sie sie im echten Leben auch treffen würden und es gibt Spieler wie mich (oder anscheinend auch Digger), die haben kein Problem damit ihre Protagonisten über die Klinge springen zu lassen, wenns hilft das Ziel zu erreichen.


    Dafür spiel ich doch ein Spiel. Sachen tun, die man normalerweise nicht tun würde. Wo ist das Problem? Fängt ja auch keiner an zu weinen, wenn man seinen Helden einem 5t Drachen entgegenstellt und hofft, dass der mit seinem Küchenmesser was ausrichten kann

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Yo moin. Erstmal danke fürs Reinschauen. Bandida hat es ja schon geschrieben. Ein Verletzter blockiert das ganze Spiel, wenn man keine Aktionen mehr hat weiß man schon mehrere Runden lang, dass das Spiel verloren ist und kann im Grunde direkt abbrechen. Da würde ich lieber den Empathiewurf auf Traurigkeit in Kauf nehmen und mich an die Tür stellen und nem neuen Typen die Chance geben, damit die letzten 3 Stunden Heftchen rumreichen nicht vergeblich waren.


    Das Spiel ist nicht schön und erzählt eine grausame Story, wenn ich einer Kindersoldatin n Messer reinstecke, weil sie auf meine Leute schießt, dann habe ich das in dem Spiel auch gemacht, weil mich das Spiel dazu gezwungen hat. War nicht schön. Dafür hatten wir dann ein M16 mit massig Munition im Haus um Angreifer abzuwehren.


    Das Spiel hat nicht viel mit Spaß zu tun, das ist Ernst als Brettspiel verpackt.


    In Film, Serie, Computerspiel und Realität passiert es auch, dass Leute zurückgelassen werden müssen, weil es die aussichtslose Lage nunmal erfordert... warum echauffierst du dich bei einem Brettspiel drüber? :)


    Bei GTA, Battlefield, PUBG, usw. usw. haben wir alle schon Leute umgeschossen. Macht uns das zu schlechteren Menschen? Mich jedenfalls nicht.

  • Yo moin. Erstmal danke fürs Reinschauen. Bandida hat es ja schon geschrieben. Ein Verletzter blockiert das ganze Spiel, wenn man keine Aktionen mehr hat weiß man schon mehrere Runden lang, dass das Spiel verloren ist und kann im Grunde direkt abbrechen. Da würde ich lieber den Empathiewurf auf Traurigkeit in Kauf nehmen und mich an die Tür stellen und nem neuen Typen die Chance geben, damit die letzten 3 Stunden Heftchen rumreichen nicht vergeblich waren.

    Das würde ich jetzt nicht so unterschreiben. Ich hatte durchaus Spiele, wo ich einen Charakter mit 3 Wunden / 3 Krankheit wieder fit bekommen habe. Auch kann der Kollege durchaus Plündern oder Nachts Wache schieben. Hier spielt natürlich das Schicksal eine entscheidende Rolle. Wenn man vom entsprechenden Stapel keine Heilung abbekommt oder halt keine Bandagen hat, wird der Kollege wohl drauf gehen. Wie gesagt, einfach hungern lassen und kein Wasser verabreichen, wenn du dann "Glück" hast, sind das gleich mal 2 Hunger mehr, was durchaus das Ende bedeuten kann. Bezüglich Empathie haste somit den gleichen Effekt.


    Desweiteren würde ich mich vom "Heftchen rumreichen" lösen. Dies ist meiner Meinung nach ein wirklicher Stimmungskiller. Einfach als Gruppe agieren.

  • Ja, wenn man random Medizin findet, dann random die passende Schicksalskarte triggert. ;) Die Leute gucken meine Videos ja um meine subjektive Meinung zu hören. Ich mach ja keine kostenlosen Werbevideos für Awaken Realms. Wie ich immer sage ist nicht jedes Spiel was für Jeden. Meins hab ich jetzt verkauft, falls ich nochmal den Drang verspüre haben wir aber noch ein zweites Exemplar in unserer Runde. :)

  • Mal eine Frage zum "Heftchen":


    Stehen dort nur kleine Geschichten, die einem passieren oder wird man auch mal vor eine Wahl gestellt? Und wenn ja: Wo steht die Auflösung dazu?

    Kennst du die alten Abenteuerspielbücher wie der Einsame Wolf?

    "Willst du noch Osten reisen, lies weiter bei 337. Willst du nach Westen reisen, liest weiter bei 564."

    So ähnlich passiert das hier auch.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Ja, wenn man random Medizin findet, dann random die passende Schicksalskarte triggert. ;) Die Leute gucken meine Videos ja um meine subjektive Meinung zu hören. Ich mach ja keine kostenlosen Werbevideos für Awaken Realms. Wie ich immer sage ist nicht jedes Spiel was für Jeden. Meins hab ich jetzt verkauft, falls ich nochmal den Drang verspüre haben wir aber noch ein zweites Exemplar in unserer Runde. :)

    Ich habe damit überhaupt keine Probleme :) .. was mich halt ein wenig bei deinem Fazit gestört hat, war die Tatsache, dass all deine negativen Punkte bereits zur KS-Kampagne bekannt waren. Also das Spiel als Gruppe und nicht als einzelner Charakter, das Rumreichen des Tagebuchs, die Länge einer Kampagne, dass es möglichst realistische Ereignisse sind. Das müsste dich dann ja bereits beim Unterstützen der Kampagne eigentlich abgeschreckt haben und dennoch hast du es gebacken. Mir ist die Motivation dahinter nicht klar und finde es daher schade, dass das Spiel für dich damit eher "unten durch" ist.

    Mal eine Frage zum "Heftchen":


    Stehen dort nur kleine Geschichten, die einem passieren oder wird man auch mal vor eine Wahl gestellt? Und wenn ja: Wo steht die Auflösung dazu?

    Es gibt zwei "Heftchen" .. eins nennt man Tagebuch, welches quasi die Anleitung darstellt und immer reihum gegeben wird. Du kannst es als "Startspielermarker" oder "Marker für den aktiven Spieler" betrachten. Der Tagebuchinhaber bestimmt das aktuelle Geschehen und gibt es weiter, wenn er im Tagebuch dazu aufgefordert ist.
    Dann gibt es da noch das Skriptebuch. Ein recht dickes DIN A5 Buch, in dem ca 2000 kleine Skripte stehen. Vom Spiel wird man angewiesen immer mal wieder eins dieser Skripte zu lesen. Manche sind einfache "Beschreibungen", andere wiederum stellen dich vor eine Wahl und du wirst angewiesen entsprechend dieser an einer anderen Stelle zu lesen. Oder aber du musst würfeln und wirst dann weitergeleitet (finde ich übrigends super, da man so gute Weiterleitungen nicht selbst wählen kann)

  • Macht es dann Sinn, dass ein anderer vorliest, was passiert? Mhhh... vielleicht nicht wenn man keinen festen Charakter spielt..


    Ich habe TWoM immer wie eine Art Ameisenfarm gesehen - dazu passt witziger Weise auch der grafische Aufbau des Hauses/des Boards. Mit mehreren bestimmt man über die Zukunft der Kolonie.

  • Macht es dann Sinn, dass ein anderer vorliest, was passiert? Mhhh... vielleicht nicht wenn man keinen festen Charakter spielt..

    Macht es durchaus. Dadurch, dass es nach einer Entscheidung an einer anderen Stelle die Lösung gibt, kann selbst der Vorleser mitreden. Wobei es natürlich durchaus vorkommen kann, dass einer um die Lösung weiß. Hier wäre es "professionell" sich dann zurückzuhalten. Im Solo-Spiel natürlich schwer machbar ;)

    Ich muss gestehen, dass ich dieses Spiel sehr gerne zu 2-3 spiele. 4 Personen habe ich noch nicht probiert. Ich finde es interessanter von mehreren Personen Meinungen zur aktuellen Lage, sowie Lösungsansätze zu erhalten. Wenn die Personen alle unterschiedlich ticken, kommen da manchmal interessante Ansätze raus.

    Wo wir gerade beim Thema "Aussetzen von Charakteren" waren .. so kam auch schon mal die Idee auf, Charakter X, der aktuell ein Klotz am Bein ist, halt zusätzlich Wache schieben zu lassen, damit er drauf geht bzw. ihn mit Plündern zu lassen, damit er evtuelle Gegnerkonfrontationen mit seinem Leben bezahlt. So wäre sein Tod vielleicht nicht "unnütz".

  • Macht es dann Sinn, dass ein anderer vorliest, was passiert? Mhhh... vielleicht nicht wenn man keinen festen Charakter spielt..

    Ist völlig wumpe, Hauptsache irgendjemand liest vor, damit alle es mitkriegen.


    Derjenige, der das Geschichtenbuch in den Fingern hält, hat erstmal keine zusätzlichen Informationen über den Ausgang, die er geheimhalten müsste (wie etwa in Eldritch Horror). Die stehen dann im nächsten Kapitel, das erst nach der eventuellen Entscheidung gelesen wird.

    Mir ist die Motivation dahinter nicht klar und finde es daher schade, dass das Spiel für dich damit eher "unten durch" ist.

    Dass ein paar Leute unbedacht ein Spiel backen, das sie eigentlich nur enttäuschen kann, ist imho eine klassische Folge der ganzen Kickstarter-Hype-Maschinerie.


    Außerdem hat @Boardgamedigger vielleicht den "journalistischen Anspruch", dass er solche Hypespiele ebenfalls mitbacken muss, damit er darüber berichten kann... der Vollständigkeit halber, oder so.

  • Man kann es drehen und wenden wie man will, es bleibt aber weiterhin so: Nicht jedes Spiel ist für jeden/gefällt jedem.


    Und TWoM ist nochmal eine Ecke spezieller. An den unterschiedlichen Fazitbeiträgen hier im Forum als auch bei BGG/Youtube erkennt man das auch.

    Es ist halt ein besonderes Spiel - für mich jedenfalls ist es besonders, da es mich in eine Welt eintauchen lässt, die ich selbst hoffentlich nie im Leben zu sehen bekomme oder erleben muss.


    Für mich ist das Spiel ein Puzzle und eine Geschichte, Glücksgefühle, Frust, Emotionen und Neugier gleichermaßen. Es ist ein Spiel, welches ich in der Art noch nie gespielt habe und ich bin nach einem Spiel immer recht down - trotzdem "freue" ich mich aber direkt schon auf die nächste Story, die ich mit den Protagonisten erleben kann und vielleicht, mit etwas Glück, schaffen es die Leute, die Situation zu überleben.

    Muss ich harte Entscheidungen treffen und im Sinne der Gruppe jemand anderen zurücklassen? Muss ich mich derjenigen, die uns ans Leder wollen gleichermaßen beseitigen oder gibt es andere Optionen?


    Das macht meines Erachtens dieses Spiel so einzigartig.


    Ich finde auch, dass es zu zweit oder dritt ebenfalls gut zu spielen ist - nicht wegen dem "Heftchen rumreichen", sondern wegen anderer Ideen und Herangehensweisen, die gerade zu den Situationen in denen der/die "andere" entscheidet eventuell die Wendung bringen kann, weil man selbst das vielleicht anders gemacht hätte. Die Mitspieler müssen sich aber ebenso darauf einlassen. Auch hier ist ein eventueller Hemmschuh der, dass man keinen Charakter spielt, sondern eine Story gewissermaßen "nachspielt", die jemand erlebt hat.

    So zumindest sehe ich das.


    Es ist ähnlich (aber vom Thema her natürlich brutaler) wie 7th Continent. Auch hier bringt mir das Kärtchengeschiebe und evtl. durch rushen nicht viel und auch hier muss ich mich mit dem/den Charakter(n) identifizieren. Und auch hier gibt es durchaus skeptische Meinungen (siehe auch hier im Forum).

    Aber TWoM ist halt vom Thema her nochmal eine Ecke härter und schwieriger.

  • Desweiteren würde ich mich vom "Heftchen rumreichen" lösen. Dies ist meiner Meinung nach ein wirklicher Stimmungskiller. Einfach als Gruppe agieren.

    Vollste Zustimmung. Wir agieren als Gruppe zusammen, besprechen auch alles zusammen, mal würfelt der Eine, mal der Andere. Geht auf keinen Fall mit jeder Gruppe.



    Ich muss gestehen, dass ich dieses Spiel sehr gerne zu 2-3 spiele. 4 Personen habe ich noch nicht probiert.

    Für mich liegt der Sweet Spot bei 2 Personen, dann kann ich gemeinsam frontal vorm Brett sitzen, die Verwaltung kann geteilt werden und es gibt mehr als nur meine Meinung.


    Aber auch zu dritt, viert und letztens ja sogar zu siebt kann es in der richtigen Gruppe gut funktionieren. Ich hatte bei der siebener Gruppe sogar das Gefühl, dass wir viel zielgerichteter gespielt haben, da sich zwei Spieler hauptsächlich darum gekümmert haben, wie wir was am besten bauen, zwei, drei haben den Tag und das Plündern organisiert, einer hat alles vorgelesen und auf die Einhaltung der Abläufe geachtet, einer gewürfelt usw... . Da kam das Gefühl eine Gruppe Überlebender zu sein richtig gut rüber.


    LG

    Martina

  • Moin Peter. Den Kanal habe ich ja erst seit 5 Monaten, das Spiel habe ich ja weit vorher schon gebacken. "Journalistischer" Anspruch ist bei mir auch überhaupt nicht gegeben, ich habe gar keine Zeit mich bei allen Spielen die ich kaufe oder backe detailliert und komplett einzulesen. Ich habe bisher auch alle Verlags- und Autorenanfragen nach Interviews abgelehnt. Wer was hat was er gerne zeigen möchte kann mich gerne zum Spielen besuchen und das mit mir gemeinsam selber vorstellen und wir machen uns einen schönen Tag. Unbekannten Gesichtern helfe ich gerne aus. Bei Kickstartern kaufe ich einfach erstmal was mir gefällt, die Käufe dort sind ja keine finanzielle Risikoanlage. Was nicht gefällt gebe ich dann einfach wieder ab, zumindest in der Theorie. Habe ich jetzt erst zweimal gemacht. Dieses Spiel und Gloomhaven letzte Woche, weil wir es auch zweimal haben und jetzt ja auf deutsch angekündigt wurde, das werde ich mir dann nochmal vorbestellen. Hat natürlich auch was mit 1. Welt Luxusdenken zu tun. Konsumieren, konsumieren, konsumieren.


    Auf meinem Kanal teile ich nur mein Hobby mit den Zuschauern, das Brettspielen. Zeige was mir gut gefällt und mache ohne Druck von außen was ich möchte. Wenn ich mal ne Woche weniger Zeit habe zeige ich n paar kleinere Sachen, wenn ich mal nur Lust auf Bemalen habe zeige ich Minis, wenn ich mal nur Lust auf basteln habe, dann zeige ich nur Bastelvideos, wenn ich mal Lust habe was Neues zu probieren mache ich eben das.


    Es gibt genug Kanäle da können die Leute sich gerne haarklein recherchiert Kickstarternews reinziehen, das wissen meine Zuschauer aber mittlerweile auch, über das Thema habe ich mich mit den ganzen Leuten schon in einem Abospezial unterhalten. Ich muss ja schließlich noch arbeiten gehen und bekomme kein Geld gespendet, damit ich mehr Videos machen kann. :) Schön wäre es. Man darf ja noch träumen. :)

  • Sehe ich voll und ganz genauso und unterstütze diese Einschätzung.


    Und noch was möchte ich hinzufügen:

    Die Kritik an Benjamin Törck bzgl. seiner TWOM-Videos ist für mich nicht nachvollziehbar.

    "zu lang...zu viel Gelaber..."

    Mir hat es gefallen, ich habs tatsächlich als Berieselung geschaut - aber mit Interesse und ich finde, man bekommt einen guten Eindruck.

    Und wen das nervt, der muss es ja nicht zu ende schauen.

    Wo ist das Problem?

  • Ich hasse Apps zu Brettspielen. Sowas kommt mir nicht ins Haus!

    Da bin ich altmodisch - entweder digital oder analog.

    Basta.

    Wir brauchen eine Obergrenze für Spiele-Apps!


    Humbug ist das ;) DIe App ist super, denn die schlägt einfach nur die Textpassagen auf und gibt ein optinales Minigame fürs Schlösserknacken. Das einzige, was sie wirklich macht ist einem Zeit fürs Blättern zu sparen.

  • Korrekt, das Brettspiel braucht sowas nicht. Aber wenn ich dadurch den Vorteil von weniger Downtime durch schnelleres Finden der Passagen habe und dem gegenüber keinen Nachteil, dann ist deine Einstellung dazu Schwarzmalerei. ;)

  • Entschuldigt, dass ich mich in diesen Thread verirrt habe, wo mir das Spiel eigentlich gar nicht zusag. Ich war mir auch nicht bewusst, ob ich es hier oder in den Videospielthread packen soll, aber ich dachte, dass es vielleicht hier mehr Anklang findet.


    Ende März soll das neue Werk der "This War of Mine" Macher herauskommen. Wer Lust hat, kann sich ja eine kleine Vorschau zu Frostpunk anschauen oder den Bericht lesen. Grob umrissen geht es darum, dass man eine "Stadt" am Leben halten muss. Frostpunk ist dabei in einem Steampunk Setting beheimatet. Die Welt ist vereist und lebensfeindlich. Überleben ist nur in der Nähe von Generatoren möglich, da diese ein wenig Wärme abstrahlen und so Leben im direkten Umfeld erlauben. Die Stadt braucht genau wie die Überlebenden in This War of Mine Nahrung, Wasser oder andere Ressourcen. Der Spieler kann die Stadt im Laufe der Partie erweitern, Gesetze einführen (wie 24 Stunden Schichten) und Arbeiter einzelnen Aufgaben zuweisen. Die Arbeiter haben dabei auch Professionen, wie der Koch in TWoM, arbeiten dementsprechend in manchen Bereichen effizienter. Knackpunkt des Spiels ist aber, das der Ausbau auch Nachteile mit sich bringt, genau wie jede Entscheidung Schattenseiten hat. 24 Stunden Schichten mögen produktiv sein, dafür sterben die Arbeiter oder die Moral sinkt. Neue Maschinen helfen in einem Bereich oder lösen ein Problem, senken aber die Moral, da sie die Luft verschmutzen (es wird Kohle eingesetzt). Es gibt Roboter, die Aufgaben effizient erledigen können, die Bewohner der Stadt fühlen sich in deren Gegenwart aber vielleicht unwohl oder versuchen zu fliehen. Im schlimmsten Fall können sie sogar rebellieren, wer weiß schon, was die Psyche des einzelnen für Blüten treibt?


    TWoM ist ja auch ursprünglich ein PC-Spiel gewesen. Das neue Thema lässt sich bestimmt gut als Brettspiel implementieren, aber darum geht es mir erstmal nicht. Ich wollte euch nur mal darauf hinweisen, sofern ihr es noch nicht wusstet und grundsätzlich nicht abgeneigt seid, auch mal Abseits von Pappe und Markern zu spielen. Thematisch spricht mich Frostpunk auf jeden Fall an und ich kann mir vorstellen, dass es mir mehr zusagt als This War of Mine.

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".