Gerade frisch eingetroffen... Die neue spielbox!
Beim Durchblättern ist mir der Artikel aufgefallen, in dem Kramer Kontra gibt und eine Meinung zu Spielekritiken entwickelt. Vorher sind mir natürlich erst einmal die neuen Handwerkerkarten zu SdE entgegengefallen (soviel zum Thema "Hype vorbei").
Kramer ist der Meinung, daß eine Note sich auf den Spielreiz bezieht und nicht auf die Qualität des Spiels. Schlechte Spiele sind seiner Meinung nach Spiele, die keine Zielgruppe haben oder nicht spielbar ist (Origins?). Er sagt weiterhin, daß eine Benotung immer einen Vergleich mit anderen Spielen voraussetzt. Gut, das sehe ich definitiv anders...
Leider baut er seine weiteren Schlußfolgerungen auf diese Vergleichsthese aus und will deshalb Spiele kategorisieren (Schwergewicht/ Leichtgewicht). Dabei übersieht er glaube ich, daß z.B. jeder Spieler ein und das gleiche Spiel als unterschiedlich schwer empfindet. Er (auch Herr Ruschitzka) vergleicht z.B. Monopoly mit dem Markt von Altruien. Ich kenne leider den MvA nicht aber er bezeichnet beide als komplexere Würfelspiele... Das kann ich leider nicht nachvollziehen - zumindest nicht für Monopoly! Auch die Aussage, daß ein am Markt erfolgreiches Spiel automatisch eine gute Benotung bekommen müsste finde ich eher fraglich. Wie viele Spiele liegen unbenutzt in den Schränken?
Im weiteren Verlauf schlägt Herr Kramer eine zielgruppenorientierte Bewertung vor, bei der der Rezensent mit der Zielgruppe des Spiels spielen sollte. Da die Spielbox nach seiner Annahme eher von Vielspielern gelesen wird haben seiner Meinung nach Spiele wie Celtica und Der Markt von Altruin nichts in der Spielbox zu suchen. Da stelle ich mir die Frage: "Wo denn dann"?
Womit er natürlich Recht hat ist die Tatsache, daß ein Vielspieler mit seinem Hintergrund das Wort komplex anders definiert und deshalb eventuell "nicht-komplexe" Spiele als zu einfach empfindet und sie deswegen schlechter bewertet, obwohl ein Gelegenheitsspieler durchaus Spaß an dem Spiel haben könnte...
Aber am Ende gibt es keine Lösung dafür. Hier bei unknowns.de gibt es den Steckbrief für jeden Nutzer (einige Wenige haben ihn noch nicht ausgefüllt). Da weiß ich dann, daß Warbear halt eher komplexe Spiele mag (CoSims, ...) und kann seine Aussagen zu einem SdE dementsprechend einschätzen. Diese Transparenz fehlt vielleicht ein bißchen bei den Rezensionen in der Spielbox. Die Fairplay gibt soweit ich es in Erinnerung habe auf der letzten Seite immer die Lieblingsspiele der Resensenten an - das kann helfen Meinungen zu deuten. Außerdem denke ich, daß eine Note nie alleine betrachtet werden darf, sondern stets im Kontext zur Rezension an sich. Und da kann man (ein bißchen Spielerfahrung vorausgesetzt) oft eine Menge zwischen den Zeilen lesen und eine Art grobes "Spielgefühl" entwickeln.
Themenwechsel...
Sonst ist wieder eine schöne knackige Übersicht zu Essen Messe drin.
Tribun hat gut abgeschnitten und Cuba scheint Udo Bartsch (6 Punkte) nicht so richtig zu gefallen.
Bei Darjeeling sind sich die Kritiker mal wieder sehr uneinig. Hier wurden Noten zwischen 5 und 8 verteilt. Ein bunter Strauß!