• Der Elfmeter ist einfach unstrittig, wer im Strafraum so durchzieht und einen anderen trifft hat halt einfach Pech gehabt.


    Die Gedanken die Zwayer beim Blick auf den TV gehabt hat, wären interessant. Ist halt was anderes eine relativ spontane Entscheidung auf den Platz zu treffen, wie wen man dann vor dem TV steht und einem bewusst wird welche Tragweite die Entscheidung jetzt hat. Da setzt mit Sicherheit anderes Kopfkino ein.

  • Übrigens, da hier auch die Vorteilsregel als Begründung eingebracht worden ist, warum es keinen Elfmeter gab. Wäre das so gewesen hätte die Situation überhaupt nicht überprüft werden müssen/dürfen - es ging um die reine Bewertung des Foulspiels. In den TV-Bildern war auch zu sehen, dass sich Zwayer nicht die ganze Situation, sondern nur den Kontakt zw. Boateng/Martinez mehrmals anschaut. Es ging also nur um die Bewertung des Foulspiels - und hier ist es mir absolut schleierhaft, wieso der Kontakt nicht als Foul geahndet wird. Meiner Ansicht nach gibt es da keine zwei Meinungen.

    Abgesehen davon: Frankfurt stark, alles in den Wagschale geworden, Rebic mit Sahnetag und Bayern, wie gegen Madrid, leider mit großen individuellen Schwächen und mangelhafter Chancenverwertung. Daher bei, trotz Fanbrille, kein bitterer Nachgeschmack, auch wenn Zwayer IMO am Ende gründlich daneben lag.


    Zum Fairplay: Ich muss den Tweet raussuchen, aber ich meine der Sprecher DFL habe gesagt, dass das Verbleiben auf dem Platz eben kein protokollmäßiges Muss ist, sondern freiwillig ist. Daher musste niemand die Bayern daran erinnern. Schön finde ich das Verschwinden in der Kabine im Sinne eines sportlichen Fairplays auch überhaupt nicht, aber diese mediale Ausschlachtung am Tage danach, finde ich auch furchtbar.

  • ... dann wissen sie wenigstens mal, wie sich das anfühlt!

    Und nicht Spalier zu stehen für den Sieger, geht gar nicht.

    Wie schrieb jemand im Netz: " ... die Bayern standen ja auch schon beim 2:1 Spalier " ;)


    "dann wissen sie mal wie sich das anfühlt" finde ich ehrlich gesagt, sorry, einen ziemlich blöden und empathielosen Kommentar. Jeder der selbst mal längere Zeit mit Herzblut eine Mannschaftssportart betrieben hat, kennt das Gefühl, wie bitter es ist, durch irgendwelche äußeren Umstände wie den Schiedsrichter um die Früchte seiner Leistung gebracht oder betrogen zu werden. Wünschen würde ich das niemandem.

    .... ich wollte hier kein Fass aufmachen, aber viele andere Mannschaften haben genau das schon häufiger bei Spielen gegen die Bayern erlebt : dass man durch den Schiedsrichter um die Früchte seiner Arbeit gebracht wird. Dazu gab es dann verständnisvolle Kommentare von Herrn Rummenigge, dass man sich in die schwierige Lage des Schiedsrichters einfühlen müsste :weia:....

    Und ich habe viele Jahre selbst Mannschaftssport betrieben, deshalb wünsche ich es (eigentlich) keinem. Aber wenn ein Verein daherkommt, der in der deutschen Bundesliga tendenziell vom Schiedsrichter eher bevorteilt wird und sich als schlechter Verlierer präsentiert nach so einem Spiel - ja dann lasse ich mich zu so einer Aussage verleiten.

  • Hier nochmal ein Schmankerl von Sandro Wagner.


    Er war anscheinend so gerührt vom Vize-Pokalsieg und der Unterstützung im neutralen Bereich des Stadions, dass er selbstlos seine Medaille in den Zuschauerbereich geworfen hat.


    Viele reden von Bill Gates und seinem Versprechen 99% seines Vermögens zu spenden, der wahre Ehrenmann und Philanthrop ist aber Sandro Wagner. Einfach ein sympathischer Mann. Schön, dass er bei Knast Uli und Rolex Ralle den passenden Verein für sich gefunden hat :)

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

  • Glückwunsch für die Eintracht! Hätte ich nie erwartet, dass sie über den Kampf die Bayern besiegen können. ABER das 2:1 war aber auch schlecht verteidigt...

    Direkt nach dem strittigen Foul hat Wagner doch eine veritable Torchance, insofern für mich in Ordnung.


    Wie war das doch gleich noch gewesen, als Himmels vor Jahren einregläres Tor im Finale gegen Bayern erzielte!?

  • Dazu gab es dann verständnisvolle Kommentare von Herrn Rummenigge, dass man sich in die schwierige Lage des Schiedsrichters einfühlen müsste

    Nur, dass die Lage so schwierig nicht mehr ist, wenn man sich fünf Zeitlupen reinziehen kann... :)


    Glückwunsch an die Eintracht, das war ein toller Kampf. Für mich geht auch der Sieg in Ordnung. Schöner wäre es aber gewesen, wenn es diese Fehlentscheidung nicht gegeben hätte. Ich mag keine Fehlentscheidungen, schon gar keine womöglich spielentscheidenden, egal zu wessen Gunsten oder Lasten...

  • Macht mal langsam mit dem "spielentscheidende Fehlentscheidung". Selbst wenn es in der Nachspielzeit Elfmeter gegeben hätte, dann wäre der noch längst nicht sicher drin gewesen, und selbst wenn, dann steht's erstmal nur unentschieden und ein Unentschieden hatten die Bayern in dem Spiel schon mal erreicht, ohne dass es ihnen am Ende genutzt hätte.


    Wenn ich mir das Auftreten beider Mannschaften anschaue, dann kann's eigentlich keine zwei Meinungen dazu geben, dass die Mannschaft gewonnen hat, die es einfach wesentlich mehr wollte. Sicherlich auch ein Stückchen glücklich, aber ganz bestimmt nicht unverdient.

  • Macht mal langsam mit dem "spielentscheidende Fehlentscheidung". Selbst wenn es in der Nachspielzeit Elfmeter gegeben hätte, dann wäre der noch längst nicht sicher drin gewesen, und selbst wenn, dann steht's erstmal nur unentschieden und ein Unentschieden hatten die Bayern in dem Spiel schon mal erreicht, ohne dass es ihnen am Ende genutzt hätte.


    Wenn ich mir das Auftreten beider Mannschaften anschaue, dann kann's eigentlich keine zwei Meinungen dazu geben, dass die Mannschaft gewonnen hat, die es einfach wesentlich mehr wollte. Sicherlich auch ein Stückchen glücklich, aber ganz bestimmt nicht unverdient.

    Naja spielentscheidend wars halt schon, weil eine sehr gute Möglichkeit genommen wurde die Spielzeit zu verlängern.


    Und wer am Ende gewonnen hat, hat's eigentlich so gut wie immer auch verdient, aber darum gehts den meisten glaube gar nicht.


    Lustig fand ich noch, wie Ullreich da nach dem Eckball Mal 3 Meter im Abseits rumgesprungen ist und den Ball gefordert hat :lachwein: hab mir da nur vorgestellt was die mit den gemacht hätten wenn er durch sein Rumgehampel noch ein reguläres Tor verhindert hätte :butcher:

  • Ich bin begeistert. Und ehrlich gesagt, es liegt nur an der Abneigung gegen die Würste aus dem Süden. Ich finde Frankfurt grotten unsympathisch, aber ich hab mich echt gefreut. Ein Verein, der jemanden wie Ribery zur Vereinsikone erkoren hat, obwohl es seitdem ich denken kann, keinen größeren Unsympathen in der Liga gegeben hat, verdient es genau so. Ich weiss nicht was den Schiedsrichter geritten hat nach Ansicht der Bilder so zu entscheiden, allerdings empfinde ich nach der Reaktion vom Moralmeister aus dem Süden nichts als Freude an dieser Fehlentscheidung. Was für ein schlechter Verlierer, es ist so erbärmlich und direkt auch wieder typisch. Geiles Vorbild auch mal wieder für die jüngeren Zuschauer. Naja, was will man von einem von denen erwarten, die von Hoeneß und Rummenigge geführt werden

  • Was für ein schlechter Verlierer, es ist so erbärmlich

    Freude an einer Fehlentscheidung zu empfinden ist auch nicht besonders heroisch...


    Ich würde gerne mal wissen, was die Eintracht-Spieler gesagt hätten, wenn das 2:1 abgepfiffen worden wäre und Bayern in der 90. den Elfmeter bekommen hätte. Glaubst Du ernsthaft, dass die brav gratuliert und kein Wort über den Schiri verloren hätten?


    Es ist meines Erachtens absolut verständlich, dass man sich über gravierende Fehlentscheidungen auch beschwert, zumal gerade solche Fehlentscheidungen durch den Videobeweis eigentlich verhindert werden sollten.

  • Natürlich wird sich über eine Fehlentscheidung (sowei gefühlt über jede andere) aufgeregt und der Schiedsrichter belagert.

    Außerdem verwechselst Du die Kausalität. Ich freue mich auf Grund der Reaktion der Bayern besonders, dass es falsch gelaufen ist. Zudem macht es wohl einen Unterschied, ob ich meine Abneigung und Freude in einem anonymen Forum ablasse oder mich vor Millionen von Zuschauern und vor allem den Kindern so daneben benehme. Äpfel und Birnen

  • Der "Videobeweis" hat sich in diesem Fall mit Hilfe des Videobeweises selbst ausgehebelt zugunsten einer ethischen, höheren Gerechtigkeit, die sich jenseits von schnödem Regelwerk begründet.


    Ein selten gewordener Moment im kapitalen "Fußball-Business", in dem Fußball zu sich selbst zurückkehrt und diesen unkäuflichen, unwiderstehlichen, unmachbaren Augenblick kreiert. Am Samstag hat nicht Eintracht Frankfurt gewonnen, sondern der Fußball, wie wir ihn leidenschaftlich lieben.


    Bundesverdienstkreuz für Schiri Zwayer.

  • Ich würde gerne mal wissen, was die Eintracht-Spieler gesagt hätten, wenn das 2:1 abgepfiffen worden wäre und Bayern in der 90. den Elfmeter bekommen hätte. Glaubst Du ernsthaft, dass die brav gratuliert und kein Wort über den Schiri verloren hätten?

    Ja, ich glaube, dass die Eintracht-Spieler sich über die Silbermedaille noch ein wenig gefreut und Gewinnern applaudiert hätten. Das hat in den letzten Jahren ja eigentlich immer so funktioniert, ob Eintracht oder sonstwer ... bis die vermeintlich großen Bayern mal in die Lage gekommen sind, bei einer Niederlage Größe zeigen zu müssen ... und daran erbärmlich gescheitert sind.

  • Ja, ich glaube, dass die Eintracht-Spieler sich über die Silbermedaille noch ein wenig gefreut und Gewinnern applaudiert hätten.

    Das Gefluche über den Schiri wäre groß gewesen, angefangen bei Fredi Bobic. So ehrlich sollte man sein.

    Bundesverdienstkreuz für Schiri Zwayer.

    Eine merkwürdige Vorstellung von Sportlichkeit kommt da zum Ausdruck.

    bis die vermeintlich großen Bayern mal in die Lage gekommen sind, bei einer Niederlage Größe zeigen zu müssen

    Eine Niederlage, die in einem unfairen Wettbewerb zustande gekommen ist, muss man meines Erachtens nicht akzeptieren. Boateng wusste genau dass das ein Elfer war. Wäre er ein Sportsmann, hätte er das auf dem Feld gesagt und nicht hinterher. Wer durch Fehlentscheidungen gewinnt, sollte mal lieber kleine Brötchen backen und sich glücklich schätzen, dass es so gelaufen ist, statt dem verpfiffenen Gegner Unsportlichkeit zu unterstellen...

    Einmal editiert, zuletzt von Lazax ()

  • Eine Niederlage, die in einem unfairen Wettbewerb zustande gekommen ist, muss man meines Erachtens nicht akzeptieren. Boateng wusste genau dass das ein Elfer war. Wäre er ein Sportsmann, hätte er das auf dem Feld gesagt und nicht hinterher. Wer durch Fehlentscheidungen gewinnt, sollte mal lieber kleine Brötchen backen und sich glücklich schätzen, dass es so gelaufen ist, statt dem verpfiffenen Gegner Unsportlichkeit zu unterstellen...

    Ein Verein der Spieler in seinen Reihen hat(te) wie z.B. Kahn, Augenthaler, Effenberg oder aktuell Ribery, Robben oder Vidal sollte sich über die Brötchen anderer Vereine keine Gedanken machen. Unsportlichkeit und Fehlentscheidungen sind und waren ihr tägliches Brot.

  • statt dem verpfiffenen Gegner Unsportlichkeit zu unterstellen...

    Das hat auf Seiten der Eintracht eigentlich auch niemand gemacht, aber die Medien haben es gleich am Finalabend aufgebauscht. Wobei ich persönlich Bayern erstmal keine böse Absicht oder Unsportlichkeit unterstellen würde, sondern lediglich eine tiefe Enttäuschung, die dann zu einem etwas gedankenlosen Handeln geführt hat. Da hätte wirklich einer von den Zeremonienmeistern mal was sagen können (immerhin haben die es ja auch geschafft, dass keine überdimensionierten Biergläser ins Stadion gelangten ;)), auch wenn, wie ich gelesen habe, die Anwesenheit der unterlegenen Mannschaft nicht protokollarisch festgeschrieben ist (es ist halt keine Pflicht, sondern "nur" eine Geste der Anerkennung)

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Das hat auf Seiten der Eintracht eigentlich auch niemand gemacht.

    Stimmt. Aber hier im Forum klang das so durch. Die Verantwortlichen der Vereine sind ganz vernünftig damit umgegangen.


    civman : Ich verstehe Dein Argument nicht ganz. Willst Du sagen, dass man sich über Fehlentscheidungen und Unsportlichkeiten nicht aufregen darf, weil sie halt vorkommen? Natürlich darf und sollte man sich darüber aufregen, auch wenn sie von Ribery, Vidal oder sonstwem kommen. Oder nicht?

  • Mir grauts schon vor der WM mit Videobeweis wenn quasi ungeschulte Schiris damit rumhantieren. Würde mich nicht wundern wenn die FIFA einen abstellt im Hinterzimmer der bei heiklen Entscheidungen den Finger pro "gute Stimmung" im Land hebt...

  • Ja, ich glaube, dass die Eintracht-Spieler sich über die Silbermedaille noch ein wenig gefreut und Gewinnern applaudiert hätten.

    Das Gefluche über den Schiri wäre groß gewesen, angefangen bei Fredi Bobic. So ehrlich sollte man sein.

    Natürlich. Es ist ja auch völlig legitim sich über den Schiri aufzuregen wenn er Entscheidungen fällt die einem nicht passen. Ob man dabei nun tatsächlich richtig mit liegt oder durch die Vereinsbrille schaut ist auch völlig unerheblich.

    Bundesverdienstkreuz für Schiri Zwayer.

    Eine merkwürdige Vorstellung von Sportlichkeit kommt da zum Ausdruck.

    Ja, das ist Humbug.

    Eine Niederlage, die in einem unfairen Wettbewerb zustande gekommen ist, muss man meines Erachtens nicht akzeptieren. Boateng wusste genau dass das ein Elfer war. Wäre er ein Sportsmann, hätte er das auf dem Feld gesagt und nicht hinterher. Wer durch Fehlentscheidungen gewinnt, sollte mal lieber kleine Brötchen backen und sich glücklich schätzen, dass es so gelaufen ist, statt dem verpfiffenen Gegner Unsportlichkeit zu unterstellen...

    1. Fair Play? - Nein, Dante! (Wenn man sich denn daran erinnern mag.)
    2. Unfairer Wettbewerb? - Look who's talking!
    3. Durch Fehltentscheidung gewonnen? - Was macht Dich so sicher, dass die
      Verlängerung oder das Elfmeterschießen ein anderes Ergebnis gebracht hätten?
    4. Ich unterstelle keine Unsportlichkeit, ich stelle sie fest! (erwähnenswerte Ausnahme: Neuer und Starke). Das ganze Blabla von wegen "nicht gewusst", "hat uns keiner drauf aufmerksam gemacht" können sich die Bayern dahin stecken, wo kein Licht hinkommt! Ich kannte keine Sportart, bei der in einem Finale dem Sieger von der gegnerischen Mannschaft nicht gratuliert wird. Jetzt schon...

    The dice decide my fate. And that's a shame.

    Einmal editiert, zuletzt von Nafets ()

  • Fair Play? - Nein, Dante! (Wenn man sich denn daran erinnern mag.)

    :lachwein: Den kannte ich noch nicht...

    Durch Fehltentscheidung gewonnen? - Was macht Dich so sicher, dass die
    Verlängerung oder das Elfmeterschießen ein anderes Ergebnis gebracht hätten?

    Keine Ahnung, was da rausgekommen wäre.

    Ich unterstelle keine Unsportlichkeit, ich stelle sie fest!

    Stellst Du auch die von Boateng fest? Das Foul und das anschließende Schweigen ist für mich der mit Abstand unsportlichste Vorfall gewesen. Ärgerlicherweise bekommen aber fast nie die Spieler die Schuld, die sich so verhalten, sondern höchstens der Gegner, der sich darüber aufregt...

  • Stellst Du auch die von Boateng fest? Das Foul und das anschließende Schweigen ist für mich der mit Abstand unsportlichste Vorfall gewesen.

    Damit schießt du aber klar über das Ziel hinaus.


    Zum einen geschieht es nach gefühlt jedem zweiten Foul, dass der Foulende seine "Tat" abstreitet. Dann müsstest du also den Großteil der Spieler als unsportlich bezeichnen.


    Zum anderen kommt es nicht selten vor, dass Spieler eine falsche Wahrnehmung davon haben, was wirklich geschehen ist. Manchmal glaubt ein Spieler, er habe unabsichtlich ein Foul begangen, und im TV sieht man aber, es war gar kein Foul.


    Man bedenke: Zwayer hat sich die Sache auf Video angesehen. Selbst wenn Boateng glaubte, gefoult zu haben, so durfte er durchaus danach darauf vertrauen, dass Zwayer das am Bildschirm entsprechend erkennen und Elfmeter geben würde. Und genau das hat Boateng getan. Wenn dann aber Zwayer trotzdem nicht auf Elfer entscheidet, dann denkt ein Boateng vermutlich "okay, dann hab ich ihn offenbar doch nicht elfmeterwürdig getroffen, denn sonst hätte es ja jetzt nach Videobeweis Elfer gegeben". Und an dieser Stelle kann man wirklich nicht erwarten, dass er noch mal zu Zwayer läuft und sagt "Ich habe ich aber doch wirklich gefoult, bitte geben Sie Elfter."


    Das ist auch etwas anderes als zum Beispiel ein klares Handspiel, wie bei Hannover vor geschätzten 2-3 Jahren. Wo der Spieler ganz genau selbst wusste, dass er den Ball mit der Hand gespielt hat. Denn das war EINDEUTIG. Und nur bei eindeutigen Situationen ist es unsportlich, wenn ein Spieler dies nicht zugibt.


    Der nicht gegebene Elfer für Bayern war offenbar nicht eindeutig. Auch wenn wir heute alle der Meinung sind, den hätte man geben müssen, so war nicht nur Zwayer andere Sicht, sondern zum Beispiel auch der TV-Kommentator sprach nach erster Sicht der TV-Wiederholung von 50:50. Und aus diesem Grund war es eben nicht eindeutig - zumindest nicht bei den Bildern, die Zwayer gezeigt bekam, siehe auch hier:

    Warum bekam Zwayer nur eine Einstellung zu sehen? - DFB-Pokal - kicker

  • Zum einen geschieht es nach gefühlt jedem zweiten Foul, dass der Foulende seine "Tat" abstreitet. Dann müsstest du also den Großteil der Spieler als unsportlich bezeichnen.

    Jedenfalls viele Spieler, ja. Ich finde es persönlich extrem unsportlich, jemanden umzutreten und dann so zu tun, als sei nichts passiert - oder sich wie ein sterbender Schwan fallen zu lassen, obwohl einen niemand berührt hat.


    Ich weiß auch, dass das im Profi-Fußball die Regel ist. Natürlich hätte auch kein Bayern-Spieler zugegeben, dass er den Spieler getroffen hat, aber nicht den Ball. Alles was ich sage ist, dass ein Team, das aufgrund solcher Fehlentscheidungen verliert, sich nicht "erbärmlich" verhält, wenn es keine große Lust hat, dem "Sieger" zu gratulieren.

    Und nur bei eindeutigen Situationen ist es unsportlich, wenn ein Spieler dies nicht zugibt.

    Boateng: "Ich treffe ihn GANZ KLAR".


    Da sind wir ja dann einer Meinung, oder?

  • Das war seine eigene Wahrnehmung, korrekt.

    Das war, was passiert ist. Und wie es Boateng wahrgenommen hat. "Ganz klar". Kann sein, dass wir verschiedene Vorstellungen von Sportlichkeit haben, aber wenn ein Spieler einen anderen "ganz klar" trifft und das auch weiß, dann kann ich mir keine Situation vorstellen, die noch unsportlicher sein könnte. Dann dem Gegner vorzuwerfen, dass der einem nicht auch noch gratuliert (was Boateng nicht getan hat, aber einige Teilnehmer hier), ist schon eine leicht unausgewogene Sicht von Sportlichkeit.


    Dass er "darauf vertrauen kann", dass der Schiri eine richtige Entscheidung trifft, ist eine Ausrede, die jede Art von Unsportlichkeit entschuldigt. "Natürlich hat er ihm seinen Ellbogen ins Gesicht gerammt, aber er durfte darauf vertrauen, dass der Schiri eine richtige Entscheidung trifft. Wenn der dann nicht pfeift, hat er halt gedacht: "Ok, dann wirds wohl kein Foul gewesen sein".


    Boateng selber ist dann schon ehrlicher und versucht gar nicht erst, das zu entschuldigen oder zu verschleiern ("Glück gehabt"). Das ist mir fast schon wieder symphatisch. Er hätte ja auch sagen können "Ich habe halt darauf vertraut, dass der Schiri die richtige Entscheidung trifft und war mir nicht sicher, ob ich ihn getroffen habe". Da hat er wenigstens die Eier, auch dazu zu stehen.

  • Alles was ich sage ist, dass ein Team, das aufgrund solcher Fehlentscheidungen verliert, sich nicht "erbärmlich" verhält, wenn es keine große Lust hat, dem "Sieger" zu gratulieren.

    Doch, tut es.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Schiedsrichter Zweyer erklärt im kicker warum der „klare Elfmeter“ zu dem es angeblich „keine zwei Meinungen“ geben kann nach seiner Meinung eben nicht klar war:


    Schiedsrichter Felix Zwayer nach DFB-Pokal-Aufreger: "Ich stehe zu meiner Entscheidung" - DFB-Pokal - kicker


    Leicht traf er ihn, übertrieben fiel er nieder.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Schiedsrichter Zweyer erklärt im kicker warum der „klare Elfmeter“ eben nicht so klar war:

    Ja, sicher. Die Bayern haben ja auch erklärt, warum die "klare Respektlosigkeit" nur ein Missverständnis war.

    Kann man glauben, muss man aber nicht ;)

  • Dass Schiris sowie der DFB (bzw. deren Schiri-Verantwortliche) im Normalfall bei so ziemlich jeder strittigen Entscheidung im Nachhinein gute Gründe finden, warum es genau so richtig war, weiß ich auch, aber trotzdem sollte man auch mal diese Seite zu Wort kommen lassen. Hier die Aussage des Schiris im kicker:

    "Eckstoß war meine ursprüngliche Entscheidung, obwohl ich gesehen habe, dass Martinez zu Fall gekommen war. Mir war allerdings nicht klar, warum, der Ablauf des Zweikampfes sah merkwürdig aus. Daher habe ich den Video-Assistenten Bastian Dankert konsultiert. Der sagte mir nach Ansicht der Bilder, es liege ein Kontakt vor, ich solle mir die Bilder aber bitte nochmal selbst anschauen", erläutert Zwayer im kicker seine erste Wahrnehmung der Situation.


    Also lief der Referee in die Review Area auf Höhe der Mittellinie, um sich den Zweikampf Boateng/Martinez selbst anzusehen. "Ich habe den Kontakt gesehen, aus meiner Sicht war es jedoch kein intensiver Kontakt, da Martinez den getroffenen Fuß noch ohne Bewegungsänderung und stabil auf dem Boden aufsetzt, bevor sein anderes Bein abhebt, nach vorne fliegt und er hinfällt", so Zwayer weiter.


    Die entscheidende Frage: Ist der von Boatengs Tritt ausgehende Kontakt strafbar und damit strafstoßwürdig? "Für mich nicht, weil ich anhand des Bildmaterials keinen Kontakt sehen konnte, der aus meiner Sicht ursächlich für das zu Fall kommen von Martinez war", sagt Zwayer: "Treffer und Wirkung haben für mich nicht zusammengepasst. Auf den Bildern habe ich keinen Kontakt gesehen, der mich überzeugt hat, meine ursprüngliche Wahrnehmung und Entscheidung zu ändern. Auch mit dem Abstand von zwei Tagen stehe ich zu dieser Entscheidung."

    Später noch der Satz "[...] ein Kontakt ist nicht automatisch eine strafbare Handlung. Zweikämpfe müssen im Fußball weiterhin bewertet und eingeordnet werden. Die Szenen sind oft nicht hundertprozentig klar, das ist Teil dieser Sportart."


    Es hätte sicher niemanden überrascht, wenn es Elfer gegeben hätte, aber so absolut eindeutig wie einige tun, war die Situation offensichtlich doch nicht. Die Ansichten von vorne (d.h. aus Schiri-Perspektive) bzw. von der Seite sprachen für mich auch weniger für eine strafbare Handlung als die Hintertoransicht.



    PS: Wenn DFB-Schiri-Chef Lutz Michael Fröhlich zukünftige Entscheidungen mit "Mehrheitsmeinung in der Öffentlichkeit" begründet, anstatt zu sagen "so und so ist ist die Regel", dann finde ich das auch etwas bedenklich, denn das ist indirekt die Aufforderung an alle, die öffentliche Meinung im eigenen Sinne zu beeinflussen.

  • So macht mans:


    "Bei den Frankfurtern waren die verschwundenen Gegner gar kein Thema. Danny da Costa nahm die Bayern stellvertretend für seine Kollegen in Schutz. Er könne verstehen, dass bei den enttäuschten Münchnern "niemand groß dran gedacht hat, uns zu gratulieren. Ich glaube nicht, dass das böse Absicht war.""

    Kann den Frankfurtern doch letztlich auch völlig wurscht sein, was die Bayern dazu sagen ....;)

  • Doch, tut es.

    Ah, ok, das ist natürlich eine überzeugende Argumentation.

    Egal wie ein Ergebnis zustande gekommen ist, das Ergebnis steht. Sei es durch Fehler oder nicht, es steht immer noch und es wird es auch in alle Ewigkeiten so bleiben. Und das muss ich in dem Moment der Niederlage einfach auch mal akzeptieren und meiner Pflicht als Sportsmann nachkommen. Basta! Da gibt es für mich keinen Spielraum. Null. Mit "großer Lust" hat das überhaupt nix zu tun. Das macht man einfach.


    Das Verhalten der Bayern (außer Neuer und Starke) erinnert mich an das Arschlochkind, dass schmollend vom Bolzplatz abhaut und seinen Ball mitnimmt.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Und das muss ich in dem Moment der Niederlage einfach auch mal akzeptieren und meiner Pflicht als Sportsmann nachkommen.

    Akzeptiert haben die Bayern das Ergebnis doch. Dass sie dann bei der Feier applaudieren sollen, finde ich insgesamt schon albern, in diesem speziellen Fall aber mehr als verständlich. Ein Pokerspieler, der vom Dealer absichtlich ein As zugesteckt bekommt und das auch merkt, sollte den Verlierer nicht an "seine Pflicht als Sportsmann" erinnern. Das ist reichlich heuchlerisch.

  • Ok. Ich seh's ein. Es hat keinen Sinn das mit Dir auszudiskutieren. Da das Pokalfinale für Dich der größte sportliche Skandal seit dem Leipziger Schandelfer, Gijon, der Hand Gottes, Hoyzer oder dem Budesligaskandal zu sein scheint, ist jeder weitere Versuch sinnlos.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Da das Pokalfinale für Dich der größte sportliche Skandal seit dem Leipziger Schandelfer, Gijon, der Hand Gottes, Hoyzer oder dem Budesligaskandal zu sein scheint, ist jeder weitere Versuch sinnlos.

    Davon habe ich nie was gesagt. Du hast doch hier so dargstellt, als sei es ein Skandal, dass die Bayern nicht mitgeklatscht haben bei der Frankfurt-Feier. Ich finde es aber in der Tat skandalös, dass es trotz Video-Beweis in derart wichtigen Spielen zu solchen Fehlentscheidungen kommt.

    Möchtest du mit diesem Vergleich andeuten, dass der Schiri die Situation im Strafraum absichtlich falsch beurteilt hat? Dünnes Eis...

    Ich sage es mal so: ich denke schon, dass der DFB nicht traurig ist, dass mal jemand anderes gewinnt als immer die Bayern. Geht mir ja selbst so. Und ich denke schon, dass das bei der Entscheidung eine Rolle gespielt hat. Die vox populi hat man mit einer Entscheidung gegen Bayern immer auf seiner Seite. Und so wird ja auch jetzt mehr darüber diskutiert, warum die Bayern das nicht beklatscht haben, als über Herrn Zwayer. Dass Herr Zwayer schon mal Schmiergeld angenommen hat, um strittige Situationen "wohlwollend" für eine bestimmte Mannschaft zu interpretieren, ist ja ein Fakt.

  • Dass er "darauf vertrauen kann", dass der Schiri eine richtige Entscheidung trifft, ist eine Ausrede, die jede Art von Unsportlichkeit entschuldigt. "Natürlich hat er ihm seinen Ellbogen ins Gesicht gerammt, aber er durfte darauf vertrauen, dass der Schiri eine richtige Entscheidung trifft. Wenn der dann nicht pfeift, hat er halt gedacht: "Ok, dann wirds wohl kein Foul gewesen sein".

    Äpfel mit Birnen und so ... Oben ging es um eine Elfmeterszene, bei der der VAR zu Rate gezogen wird. Dein Ellbogen-Beispiel passt nicht dazu, da kein VAR-Einsatz folgen würde, wenn nicht im Strafraum.

    PS: Wenn DFB-Schiri-Chef Lutz Michael Fröhlich zukünftige Entscheidungen mit "Mehrheitsmeinung in der Öffentlichkeit" begründet, anstatt zu sagen "so und so ist ist die Regel", dann finde ich das auch etwas bedenklich, denn das ist indirekt die Aufforderung an alle, die öffentliche Meinung im eigenen Sinne zu beeinflussen.

    Ähem, da hast du etwas falsch verstanden. Fröhlich wird wie folgt zitiert:

    "Wir können die Argumentation von Felix Zwayer nachvollziehen", sagte Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich zum kicker, schränkte aber ein: "Gleichwohl machen wir uns in der Kommission intensiv Gedanken darüber, ob solche Entscheidungen am Ende in der Öffentlichkeit noch nachvollziehbar sind, da es dort schon eine erdrückende Meinungsmehrheit in Richtung Strafstoß gibt."

    Aus meiner Sicht stellt er damit in Frage in den Raum, ob die bestehenden Regeln in ihrer Anwendung sinnvoll sind, wenn die große Mehrheit der Menschen diese Anwendung nicht nachvollziehen kann. Ich lese aber nicht daraus, was du darauf liest.

    Ich sage es mal so: ich denke schon, dass der DFB nicht traurig ist, dass mal jemand anderes gewinnt als immer die Bayern. Geht mir ja selbst so. Und ich denke schon, dass das bei der Entscheidung eine Rolle gespielt hat.

    Sehr dünnes Eis ...