[Suche] Abhandengekommene Begeisterungsfähigkeit für Brettspiele

  • Wahrscheinlich kennt es jeder von euch, und eigentlich ist es auch keine grosse Sache, aber irgendwie habe ich trotzdem Mitteilungsbedarf:
    Es scheint, mir ist meine Begeisterungsfähigkeit für Brettspiele abhanden gekommen.


    Während ich früher immer wieder neue interessante Spiele bei Boardgamegeek entdeckt habe - sei es über das Forum, verlinkte Geeklists, Artikel, Reviews, Bilder, Hotlists, etc - lässt mich das inzwischen fast völlig kalt. Ich schaue hin und wieder mal das eine oder andere Spiel an, denke mir vielleicht "Jooooaaahhh... könnte ganz nett sein", schliesse den Tab, und vergesse es innerhalb der nächsten 30 Minuten wieder.
    Die grossen Kickstarter-Projekte wie Scythe, Dark Souls, etc: angekuckt, hübsch gefunden, trotzdem nicht unterstützt. Vielleicht bereue ich es irgendwann, aber aktuell ist das zumindest nicht der Fall.
    Auch der Tisch sieht seit längerem nur wenig Spiele. Hin und wieder mal, meistens wenn Besuch da ist. Aber meine "Spielen wir doch mal wieder XY!" Vorschläge sind rar - ich spiele mit, aber ich schlage nicht vor. Werde ich doch explizit aufgefordert, schwanke ich unentschlossen zwischen verschiedenen Skirmish-Systemen hin und her, weil mich die Aussicht darauf nicht ganz so langweilt wie beim Rest.
    Zwar habe ich ein gewisses Interesse an dem neuen Warhammer Quest, allerdings liegt dies zu einem guten Teil auch daran, dass ich mal wieder Lust hätte, ein paar GW-Miniaturen zu bauen. Die bauen sich im Vergleich zum Rest einfach angenehm. Ansonsten ist die "Wunschliste" erschreckend kurz und enthält eigentlich nur noch die Erweiterungen für Mansions of Madness - weil ich das Spiel komplett haben will, bevor es irgendwann entweder gar nicht mehr erhältlich oder totgemainstreamed ist.


    Mich überrascht etwas, dass er sich so hartnäckig hält (das ging letzten Sommer schon los, flachte über den Winter leicht ab und verstärkte sich dann wieder), und dass ich neuen Spielen gegenüber so emotionslos geworden bin.
    Naja - mal sehen wie sich das noch weiterentwickelt...

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Es scheint, mir ist meine Begeisterungsfähigkeit für Brettspiele abhanden gekommen.
    ...


    Mich überrascht etwas, dass er sich so hartnäckig hält (das ging letzten Sommer schon los, flachte über den Winter leicht ab und verstärkte sich dann wieder), und dass ich neuen Spielen gegenüber so emotionslos geworden bin.

    Ist sonst was abhanden gekommen?
    Bist Du generell emotionslos geworden?


    2x nein = Alles ok.
    1x nein = Hm...
    2x ja = Ein Fall für die Overgamer-Anonymous-Gruppe

  • Hab ich auch - Entweder liegts am Jahrgang oder einfach daran, das ich mir fast alles an alten Spielen angeschafft habe und die neuen Spiele (abseits von innovativen Ansätzen wie Pandemie Legacy, Time Stories oder Codenames) für mich oft nach einer Variation von etwas aussehen, was ich bereits im Regal habe...Es wird immer weniger was mich an Neuheiten faszinieren könnte - Fast alles habe ich in irgendeiner Art und Weise schon @home.


    Zudem spiele ich weniger, weil ich dem Regellernen überdrüssig bin, es aber sonst keiner macht. Die meisten meiner Mitspieler erwarten eher das man ihnen die Regeln präsentiert oder sie spielen halt nicht oder lieber was Altes und Bekanntes - Vermissen aber dann auch nicht wirklich etwas, halt eher Brettspiel-Mitspieler statt Brettspiel-Interessierte...

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Lust zu spielen: Liegt bei mir an der Jahreszeit - im Sommerhalbjahr spiele ich einfach weniger, halte mich lieber draußen auf, mache mehr LARP etc.


    Lust auf Neuheiten: Hängt mit der Lust am Spielen zusammen, da das (die theoretische Beschäftigung mit Spielen) für mich Ersatzbefriedigung ist.


    @Dirtbag, für Dein recht spezielles Segment erscheint ja auch nicht viel. Wenn man Deinen Zustand bewerten möchte, scheint er mir durchaus als gesünder im Vergleich zur manischen Angst, etwas zu verpassen, wie sie andere Spieler fest im Griff hat. Genieß Dein Hobby!

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Bei mir stelle ich das auch zunehmend fest. Ich habe zwar noch das ein oder andere Spiel des aktuellen Jahrgangs gekauft und suche noch ein oder zwei spezielle Sachen, bin aber, was das Spielen im allgemeinen angeht, zur Zeit irgendwie 'satt'. Wir spielen an festen Terminen zweimal im Monat und besuchen verschiedene Spiele-WE. Das ist zwar immer sehr nett, aber inzwischen stelle ich eben auch eine gewisse Lustlosigkeit in Bezug auf Brettspiele bei mir fest.
    Hoffentlich legt sich das wieder, denn sonst hab ich alle Hände voll damit zu tun, die Sammlung aufzulösen.

  • Ist das nicht normal, dass man einerseits irgendwann "gesättigt" ist, und andererseits (möglicherweise Phasenweise) mal weniger Lust auf etwas hat...?
    Natürlich gibt es auch immer Leute, bei denen das anders ist, aber...
    ...ich sehe es bei mir mittlerweile auch, was Neuheiten angeht. Vieles reizt mich nicht mehr, reißt mich nicht mehr vom Hocker. Es sind von Jahr zu Jahr weniger Spiele, die mich interessieren. Und von denen, die ich mir zulege, gehen nach Betrachtung, Ausprobieren oder längerem Sinnieren über deren Gesamtkonstrukt 3/4 wieder in anderer Leute Hände...


    Indes mein Spielwillen ist (noch) ungetrübt.
    Andererseits reibt sich für den einen oder anderen auch bei einem langen Hobby irgendwann vielleicht der Glanz ab. Denn im Prinzip machen wir, wenn wir spielen, ja doch (fast) immer dasselbe, nur in den unterschiedlichsten Variationen der Konstruktmechanik. Da kann auch schon mal irgendwann die Luft einfach raus sein.


    Es schadet ja überhaupt nix, mal ne längere Pause zu machen, und sich mit den vielen anderen Dingen zu beschäftigen, die die Welt so zu bieten hat. Vielleicht kommt die Lust wieder, vielleicht verschieben sich Prioritäten. Alles gut, solange Du nicht das Gefühl hast, Deine Freizeit zu verschwenden...
    :)

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

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    :jester:

  • Naja, das Fernsehprogramm ist in den letzten Jahren auch nicht besser geworden, die Bundesliga wird immer mehr zu Twoteam Show und meistens, mit wenigen Ausnahmen, wird die 5. Serienstaffel nicht besser als die 2. oder 3. Staffel. Ich werde wohl meinem liebsten Hobby noch ein paar Jahre erhalten bleiben. Zumindest bis Unknowns sein 10. jähriges Bestehen am St.Patricks Day, Friday 17th March´17 feiert. Oder St. Peter bestellt schon mal eine Brass-Band für den Tusch auf´s Forum.


    Das Spielen ist immer ein auf und ab, es gibt Wochen da muss ich 2, 3 oder 4 Wochen kein Spiel machen, aber morgen z.B. fängt die Frühlingsspielerei Bingen an und so wird vom Mittwochabend bis Sonntagnachmittag Altes & Neues gespielt, nur von Schlaf- und Essenspausen unterbrochen. Also ich freu mich auf Polis, Das Konzil der Vier, Drum Roll, Trickerion, Steam, Roll for the Galaxy, Oben & Unten u.vm., denn das sind alles Spiele die wir schon vorgeplant haben.
    Also für Dirtbag gilt hoffentlich: Nach einem Tief, folgt irgendwann ein Hoch im spielerischen Sinn. Und falls doch kein Hoch kommt hast du eine Sammlung im Regal von Kartons & Papier in Ihrer edelsten Form.

  • Interessen wandeln sich eben. Keine Panik. Das sind alles Wellen, ein Auf und Ab. Manchmal tut eine gewisse Ruhepause gut, um mal wieder Abstand zu gewinnen und sich dann umso mehr auf sein altes Hobby zu freuen, wenn man es für sich wiederentdeckt. Oder man findet andere Freizeitbeschäftigungen.


    Immer noch besser, als wenn man dabei ausbrennt und sich von der Neuheitenflut treiben lässt. Hab für mich zum Glück rechtzeitig den Absprung vom panischen Alles-Haben-und-Spielen-Woller zum entspannten Gelegenheits-Brettspieler geschafft, wo die Mitspieler-Chemie inzwischen wichtiger ist als das Spiel auf dem Tisch. Lieber in guter Runde irgendein altbekanntes Spiel zocken, als in nerviger Runde eine Neuheit auf den Tisch zu drücken, nur um diese gespielt zu haben.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich kenne das durchaus auch und habe ich auch bei anderen Spielern festgestellt. Insbesondere wenn man neu ins Hobby einsteigt, gefällt einem fast alles. Wenn man länger dabei ist, hat man das meiste schon gesehen. Mir macht aber was anderes Spaß, nämlich neue Spiele kennen zu lernen. Ist irgendwie wie ein neuer Film.

  • Immer noch besser, als wenn man dabei ausbrennt und sich von der Neuheitenflut treiben lässt. Hab für mich zum Glück rechtzeitig den Absprung vom panischen Alles-Haben-und-Spielen-Woller zum entspannten Gelegenheits-Brettspieler geschafft, wo die Mitspieler-Chemie inzwischen wichtiger ist als das Spiel auf dem Tisch. Lieber in guter Runde irgendein altbekanntes Spiel zocken, als in nerviger Runde eine Neuheit auf den Tisch zu drücken, nur um diese gespielt zu haben.

    Okay, erstmal ne Verständnisfrage - sind "dabei ausbrennen" und "sich von der Neuheitenflut treiben lassen" nicht Gegensätze? Also, wenn ich "ausbrenne", ist das Hobby für mich rum - dann interessiert mich die Neuheitenflut nicht mehr. Und solange mich die Neuheiten vorantreiben, bin ich noch nicht ausgebrannt...
    ...wahrscheinlich meinst Du wohl: "sich von der Neuheitenflut treiben lassen, BIS man dabei ausbrennt" - oder so...
    :D


    Naja, und zwischen "Alles-Haben-Wollen-Spieler" und "entspanntem Gelegenheits-Brettspieler" liegen noch Myriaden an Nuancen. Ich kann sowohl mit Nicht-Freunden, mit denen ich nicht mehr als "auskomme", ein Spiel genießen, als auch in guter Runde. Wobei "entspannt" da bei beidem so ne Sache ist, denn mir macht chilliges "Zeit verbringen und dabei klönen und gleichzeitig was spielen" überhaupt keinen Spaß. Wenn ich spiele, spiele ich (relativ) konzentriert, Spielen ist für mich nicht "Fingerbeschäftigung während der Unterhaltung". Das kann ich auch, aber das gibt mir wesentlich weniger, als aufs Spielen fokussiert mit den Leuten die Zeit zu vertreiben.
    Genauso muss ich nicht mehr alles haben, noch alles gespielt haben, aber ich spiele doch so gerne, dass ich es in Kauf nehme, auch mit Leuten zu spielen, die ich sonst nicht als Freunde bezeichnen würde (und auch keinerlei Interesse an ihnen habe, auf anderer Ebene). Denn sonst spiele ich alle paar Wochen mal - nicht jede Woche einmal oder (wenn ich mal Glück habe) auch zweimal einen Abend lang...


    Wie man "Freizeitspaß" versteht, das lässt sich kaum in genormte oder auch nur allgemein definierbare Formen gießen.

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    :jester:

  • Danke für die Antworten! :)
    Ihr habt ja Recht - am besten lehne ich mich einfach zurück. Irgendwann wird die Lust auf Brettspiele schon von selbst wieder zurück kommen. Genügend andere Betätigungsfelder gibt es ja.
    Wenn nur die Brettspiele nicht immer mit grossen Augen auffälligen Covern vorwurfsvoll aus dem Schrank schauen würden...


    Lust zu spielen: Liegt bei mir an der Jahreszeit - im Sommerhalbjahr spiele ich einfach weniger, halte mich lieber draußen auf, mache mehr LARP etc.


    Lust auf Neuheiten: Hängt mit der Lust am Spielen zusammen, da das (die theoretische Beschäftigung mit Spielen) für mich Ersatzbefriedigung ist.

    Ja, ich denke, das kann ich so unterschreiben. Ist bei mir sehr ähnlich und sicherlich einer der Hauptgründe.


    @Dirtbag, für Dein recht spezielles Segment erscheint ja auch nicht viel. Wenn man Deinen Zustand bewerten möchte, scheint er mir durchaus als gesünder im Vergleich zur manischen Angst, etwas zu verpassen, wie sie andere Spieler fest im Griff hat. Genieß Dein Hobby!


    Danke für die Bumen! :)
    Aber mal so aus Interesse, da ja Eigenwahrnehmung und Aussenwahrnehmung selten wirklich übereinstimmen: was ist denn mein "spezielles Segment"?

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  • Okay, erstmal ne Verständnisfrage - sind "dabei ausbrennen" und "sich von der Neuheitenflut treiben lassen" nicht Gegensätze? Also, wenn ich "ausbrenne", ist das Hobby für mich rum - dann interessiert mich die Neuheitenflut nicht mehr. Und solange mich die Neuheiten vorantreiben, bin ich noch nicht ausgebrannt......wahrscheinlich meinst Du wohl: "sich von der Neuheitenflut treiben lassen, BIS man dabei ausbrennt" - oder so...

    Ich sehe das "dabei ausbrennen" als Folge von "sich von der Neuheitenflut treiben lassen". Du musst jede Neuheit haben und vorab alles darüber wissen. Dann diese Neuheit möglichst als Allererster auf den Tisch bekommen. Ansonsten könntest Du ja das tollste Brettspiel verpassen. Das ist nicht nur extrem stressig, sondern auch zeitintensiv und machte mir das Hobby kaputt. Seitdem ich für mich akzeptiert habe, dass es da draussen weit mehr Brettspiele gibt, als ich jemals kennen oder spielen würde, ist mein Hobby viel entspannter geworden. Ist daraus entstanden, dass man vor 10+ Jahren noch wirklich alle Neuheiten im Eurogamebereich kennenlernen und spielen konnte, weil es viel weniger Neuheiten waren. Dann namen die Neuheiten zu, aber das eigene Verhalten hat sich nicht geändert. Das hat sich immer mehr beschleunigt, bis Neuheiten nur noch einmal gespielt wurden und dann direkt die nächste Neuheit her musste. Das nenne ich "ausbrennen", weil mich das Spiel an sich nicht mehr interessierte, sondern nur das Spiel als Neuheit.


    Inzwischen vergleiche ich den Brettspielmarkt mit dem Büchermarkt. Da weiss ich auch, dass ich nie alle Bücher kennen und lesen werde können. Und das ist vollkommen ok so. Stattdessen geniesse ich das Lesevergnügen und laufe eben nicht in die Falle, ein Buch so hastig-schnell wie möglich beenden zu können, nur um das nächste Buch zu lesen. Der Weg ist das Ziel und nicht, dass Ziel so schnell wie möglich zu erreichen.


    Und ja, lieber verzichte ich inzwischen auf eine Spielrunde, wenn die Chemie zu den Mitspielern nicht stimmt (man keinen Draht zueinander hat oder sich ein- oder gegenseitig annervt) und abzusehen ist, dass ich mit den Personen eigentlich nicht zusammen an einem Tisch spielen möchte, anstatt mich durch eine Partie zu quälen, nur um eine weitere Neuheit gespielt zu haben. Da ziehe ich entspannte Spielrunden vor. Was aber keineswegs heisst, dass dabei das Spiel an sich zur Nebensache wird, sondern nur, dass man entspannt miteinander umgeht. Direkte und knallharte Konfrontation inklusive, aber eben beschränkt auf das Spielbrett und im Kreise von Spielern, mit denen man auch so gerne Zeit verbringt. Das alles fasse ich gerne unter "entspannte Spielrunde" zusammen.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • @Dirtbag
    Also, ich bin immer eher "Lust"-gesteuert bei der Auswahl der Spiele, die ich spielen möchte.
    Ich stelle mich vor mein Spieleregal und da gibt es Spiele, bei denen weiß ich, dass sie mir gefallen - aber ich habe eben aktuell keine Lust drauf.
    Andere Spiele möchte ich am liebsten sofort aus dem Schrank ziehen und spielen, weil ich gerade Lust darauf habe!


    Aktuell ist zum Beispiel Star Wars Rebellion so ein Kandidat. Das könnte ich am Liebsten jeden Tag spielen!
    Auch La Granja oder Twilight Struggle gehören dazu. Oder Eminent Domain. (Und Nein, dabei gibt es kein System oder so... Alles rein subjektiv)


    Hast Du nicht auch solche Spiele? Also Spiele, bei denen Du sagst: Woah, DAS Spiel möchte ich am Liebsten sofort aufbauen und Spielen?

  • Und ja, lieber verzichte ich inzwischen auf eine Spielrunde, wenn die Chemie zu den Mitspielern nicht stimmt

    Das bedeutet im Umkehrschluß, es gab mal eine Zeit, in der Du Dir das angetan hast? Respekt - oder vielmehr: Du Armer.

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  • Wir fahren nachher auch nach Bingen zur Frühlingsspielerei und anders als in früheren Jahren will sich bei mir null Vorfreude einstellen und ich plane schon ein Alternativprogramm für mich, da ich einfach keine richtige Lust mehr habe, zu spielen. Vielleicht und hoffentlich ändert sich das vor Ort ein wenig, denn irgendwie ist es ja schon schade drum.


    Kommende Termine zu anderen Treffen habe ich bereits abgesagt.


    Tom: Das ging mir früher oft so mit ein paar Spielen, doch heutzutage lässt es mich völlig kalt und ich würde jederzeit ein gutes Buch bevorzugen.

  • Ich denke es ist nicht tragisch, wenn die Lust zum Spielen manchmal in einer "Depression" feststeckt. Wie die Wirtschaft zeigt, wird es auch irgendwann wieder einen Aufschwung geben. Bei mir war das letztes Jahr so. Ca. 3 Monate nichts und dann ging es wieder schlagartig los. Zur Zeit hänge ich auch wieder öfter vor der Konsole, da es sich einfach anbietet und ich zu faul bin ein Spiel auf den Tisch zu holen. Dann habe ich meine Konsole wieder satt und die Spiele kommen auf den Tisch oder der Sommer steht vor der Tür.
    In den meisten Fällen, locker sehn!!! 8)

  • Das bedeutet im Umkehrschluß, es gab mal eine Zeit, in der Du Dir das angetan hast? Respekt - oder vielmehr: Du Armer.

    Wenn eine Gruppe von Personen mit unterschiedlichsten Erwartungshaltungen aufeinandertreffen, kann man versuchen, sich abzugleichen und einen Kompromiss zu finden. Funktioniert. Es gibt aber auch Einzelpersonen, die nicht kompromisfähig sind und mit ihrer Art einfach nur nerven und dabei ganz genau wissen, dass sie nerven (weil man es schon mehrmals direkt gesagt hat mit der Bitte, das Verhalten abzustellen) und daran anscheinend ihre Freude haben, wenn andere dadurch genervt sind. Das tue ich mir besonders als Erklärer oder auch als Mitspieler eben nicht mehr an, nur um eine Neuheit auf den Tisch zu bringen.


    Wenn sich der Angesprochene erkennt oder es ihm zugetragen wird (beides eher unwahrscheinlich), dann gut. Zudem er genau weiss, wie ich dazu stehe.

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  • Denke auch, dass Abnutzung normal ist, wenn man sich ein paar Jahre mit Spielen beschäftigt hat. Ich bin bzgl. Neuheiten inzwischen auch relaxter. Kickstarter z.B. ignoriere ich komplett, und sehe es eher als Vorauswahl. die guten Sachen kommen sowieso wieder. Und auch die 100ste Variante von bekanntem interessiert mich nicht mehr. Neue und innovative Sachen sind dagegen willkommen, siehe Pandemic Legacy oder Time Stories.


    Ging mir übrigens auch bei Computerspielen schon genauso (damit habe ich dann komplett aufgehört), und auch bei Filmen/Serien ist es so (ich empfinde 90% davon als Schrott, auch wenn es oft Bekanntes und Beliebtes ist).


    Unabhängig davon unterliegt die Lust natürlich auch Schwankungen. Das kommt noch dazu.

  • Ich hätte dich auch überwiegend im o.g. eingeordnet. Vielleicht probierst du mal was völlig anderes aus, CoSim oder 18xx oder ...

    Ja, kommt hin. Zwar ist der Spieleschrank mit einer breiten Auswahl bestückt, aber für Skirmish-Spiele habe ich definitiv eine Schwäche, das stimmt schon.
    Wobei ich ja alles immer mal ausprobiere, auch zwei- oder dreimal, und auch nicht sooo selten mal einen Euro spielte. Meine Berichte in den Wochenthreads verzerren da vielleicht ein bisschen die Wahrnehmung, weil ich meist nur schreibe, wenn ich auch eine "Geschichte" zu erzählen habe. Und das ist bei Euros einfach selten der Fall. ;)


    18xx hat mich mal gereizt (ich mag Eisenbahnen), seitdem ich mich aber mal aus diesem Reiz heraus mal näher damit beschäftigt habe und herausfand, dass im Endeffekt ein wenig verzeihendes, langwieriges Aktien-Management-Spiel mit Eisenbahn-Thema ist, hat sich dieses Interesse schlagartig in Luft aufgelöst.
    CoSims sind per se interessant, aber ich habe noch nichts passendes gefunden. Liegt aber auch an mir. ;) Ich mag keine Token-Stapel (zu fummelig, Pinzette kommt nicht in Frage), eine grafische Gestaltung nicht von vorgestern wäre auch erstrebenswert, kein "Sandalen"-Setting, guter Kompromiss aus Simulation, Spielbarkeit und Verständlichkeit. Dann ist das Mitspieler-Finden meist schwierig, und ohne regelmässige Übung ist es eigentlich sowieso witzlos. Am Ende frage ich mich, warum die Zeit nicht einfach Warhammer, Warmachine oder Infinity spielen investieren. Die habe ich schon, und sie leiden an ähnlichen Problemen.



    Aktuell: nein. Zumindest fällt mir keines ein.
    Ich weiss bei allen im Schrank, dass sie mir gefallen - deshalb sind sie ja dort. Aber vor die Wahl gestellt, ob ich nun Tannhäuser, Arler Erde, World at War, Infinity, Race for the Galaxy, Ghost Stories oder Twilight Struggle spielen möchte, würde ich mich wohl für RftG entscheiden. Weil es nicht so lange dauert. Vielleicht noch Infinity.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • CoSims sind per se interessant, aber ich habe noch nichts passendes gefunden. Liegt aber auch an mir. Ich mag keine Token-Stapel (zu fummelig, Pinzette kommt nicht in Frage), eine grafische Gestaltung nicht von vorgestern wäre auch erstrebenswert, kein "Sandalen"-Setting, guter Kompromiss aus Simulation, Spielbarkeit und Verständlichkeit.

    So ging es mir auch, ab und an tut der Blick über den Tellerrand aber richtig gut! Mal braucht man einfach was komplett anderes!
    Aus den von dir genannten "Vorgaben" habe ich mich für Conflict of Heroes entschieden. Erfüllt genau meine/deine Anforderungen und kann tlw. (Szenarioabhängig) auch zu viert gespielt werden. Dazu noch eine, ebenfalls natürlich Szenarioabhängig, kurze Spielzeit.
    Wenn du beim Setting WW2 nichts einzuwenden hast, schau es dir ruhig mal an - gibt´s auch in deutsch.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • @Dirtbag
    Das meine ich jetzt gar nicht böse - aber warum spielst Du dann (aktuell) noch Brettspiele?
    Wenn Du dazu keine Lust hast, dann mach doch lieber was Anderes, auf das Du Lust hast!
    Du musst ja Deine Spiele nicht gleich verkaufen - die werden ja nicht schlecht.


    Aber wenn Dein Auswahlkriterium die Länge (bzw Kürze) einer Partie ist - dann würde ich mich einfach mit etwas Anderem beschäftigen... :)

  • Hallöle,


    mal eine doofe Frage zwischendurch: Skirmish-Systeme sind Rollenspiele?


    Gruß vom
    Spielteufel

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Skirmish-Systeme sind Rollenspiele?

    Für mich sind das Spiele die eher in den Tabeltop Bereich gehören und in denen es drum geht in einzelnen Auseinandersetzungen (Scharmützeln) den Sieg zu erringen. Battlelore wäre da so ein klassischer Vertreter...


    Grüße
    Aphratus

  • 18xx hat mich mal gereizt (ich mag Eisenbahnen), seitdem ich mich aber mal aus diesem Reiz heraus mal näher damit beschäftigt habe und herausfand, dass im Endeffekt ein wenig verzeihendes, langwieriges Aktien-Management-Spiel mit Eisenbahn-Thema ist, hat sich dieses Interesse schlagartig in Luft aufgelöst.

    Ich kenne mich mit 18XX nicht so genau aus, aber meiner Kenntnis gibt es genug Spiele, bei welchen der Aktienmarkt kaum eine Rolle spielt, sondern der Streckenbau klar im Fokus ist

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Du bist nicht allein: Habt ihr schon einmal eine Spielpause eingelegt?


    Ich habe bei mir damals festgestellt, dass ich nach 1 Jahr ohne Neukauf absolut nichts vermisst habe und die Welt sich trotzdem weitergedreht hat. Alle Spiele die man unbedingt kaufen musste verschwanden bald wieder und wurden durch neue ersetzt, die man unbedingt haben musste und auch die verschwanden wieder...


    Seit nunmehr 3 Jahren liegt mein Interesse wieder stärker beim TT und weg von Brettspielen. Ich fange jetzt auch mit Bogenschießen an, mal was ganz anderes. Interessen variieren im Leben immer mal wieder, nach dem Tal kommt irgendwann wieder die Bergspitze, man kann es aber nicht erzwingen :)

  • Und dann wäre da noch die Spurweite TT bei Modelleisenbahnen. So, jetzt haben wir alles - ok., bin ja schon wieder ruhig :whistling: ...

    Dann doch lieber Spurweite "xx" aus dem vorletzten Jahrhundert ... ;)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Ich habe bei mir damals festgestellt, dass ich nach 1 Jahr ohne Neukauf absolut nichts vermisst habe und die Welt sich trotzdem weitergedreht hat. Alle Spiele die man unbedingt kaufen musste verschwanden bald wieder und wurden durch neue ersetzt, die man unbedingt haben musste und auch die verschwanden wieder...

    Die Frage stellt sich ja sowieso immer wieder. Muss man ein Spiel unbedingt haben? Man kauft es, andere kaufen es und am Ende haben es mehrere innerhalb der Spielrunde. Eigentlich sinnlos, als ob der blanke Besitz irgendwie glücklich macht. Keine Ahnung. Dann kommt die nächste Neuheit, das Spiel verschwindet im Regal und landet irgendwann bei Ebay. Hier auf dem Marktplatz werden ja sehr oft nagelneue Spiele verkauft, teilweise in Folie. Schon suspekt das Ganze.

  • Mir fällt da ein gewisses Forum ein, wo man eine Menge über Spiele- Kaufrausch und Betroffene erfahren kann Übrigens falls jemand möchte dass ihm seine Begeisterungsfähigkeit abhanden kommen soll, kann ich Nachlesen im selbigen empfehlen ;)

    Cardboard Games Master Race

  • ich hab Sammler im Umfeld, das macht es auch nicht leichter weil Spiele nur selten auf den Tisch kommen, da die nächste Sammelerrungenschaft oben auf dem Stapel liegt.


    Ich lasse mich von Neuheiten immer noch stark anfixen, vor allem der jetzige Jahrgang wird böse, suche aber mittlerweile weitere Gruppen bei denen der Neuheiten-Run einem gepflegten Re-Run weicht um ein bisschen mehr Tiefe im Spiel zu erfahren.


    Für mich ist es beim Spielen so ein bisschen umgekehrtes Adam Smith-Gesetz....
    "wenn die Gruppe nach größtmöglichem Spaß in entspannter Runde strebt, hat das Individuum in der Gruppe den größtmöglichen Spaß in entspannter Atmosphäre."


    Mit "jetzt aber die Neuheit" und jetzt dieses Spiel und nun dieses Spiel und weiter und weiter und danach ward es nicht mehr gesehen nimmt für mich der Spaß-Grenznutzen nachhaltig ab.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"