Spiel abgebrochen

  • Habt ihr schon einmal ein Spiel vorzeitig abgebrochen, weil es einfach zu schlecht war?


    Bei uns hat es Grand Austria Hotel getroffen. Belangloses Spiel mit krasser Downtime zu dritt und viert und AP Anfälligkeit. Dazu absolut langweiliges Setting.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ja, mehrfach.


    Das letzte Spiel, an das ich mich gut erinnern kann, war #Madeira.
    Die Partie war für Alle nur anstrengend, mühsam und verkrampft. Ich wollte das Spiel wirklich gerne mögen, aber es ist einfach mehr Arbeit als Spiel... leider... :(

  • Hallo zusammen,


    wir fanden 'AustriaHotel auch nicht so toll, haben aberdurchgehalten. Die Wartezeiten zwischen den einzelnen Zügen sind jenseits von gut und böse und diese Kaiserleiste fanden wir auch ätzend. Es ist längst wieder verkauft worden. Normalerweise brechen wir Spiele nicht mittendrn ab. Es gab zwei Ausnahmen: #Pantheon, das alle nach der Halbzeit nicht mehr spielen wollten und #indonesia, das unserer Spielegruppe nach einem langen Arbeitstag einfach zu kompliziert war. Durch #Liguria und #Helios haben wir uns mehr schlecht als recht durchgekämpft. Nicht einmal die Sieger wollten es nochmals spielen.


    Ciao
    Nora

  • Die Partie war für Alle nur anstrengend, mühsam und verkrampft. Ich wollte das Spiel wirklich gerne mögen, aber es ist einfach mehr Arbeit als Spiel... leider.

    Du beschreibst exakt wie sich die ersten drei Partien Madeira für mich anfühlten; inzwischen ist Madeira ein gefühltes beschwingtes Leichtgewicht für mich. Die Crux ist heutzutage kriegt ein Spiel kaum ein Chance einen schlechten Ersteindruck auszumerzen

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Das ist sicher vorgekommen, aber sehr selten, und häufiger z.B. weil der Sieger schon feststand oder jemand zum Zug mußte.
    Ich vermeide es, so schlechte Spiele mitzuspielen, und heutzutage weiß ich meistens schon vor einer Partie, ob mir das Spiel gefällt. Meine Mitspieler kann ich da auch gut einschätzen, aber manchmal erkennen sie das Licht leider nicht! :thumbsup:

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Die Crux ist heutzutage kriegt ein Spiel kaum ein Chance einen schlechten Ersteindruck auszumerzen

    Das ist häufig so im Leben. Warum soll es Spielen da besser gehen als einem selbst?

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Du beschreibst exakt wie sich die ersten drei Partien Madeira für mich anfühlten; inzwischen ist Madeira ein gefühltes beschwingtes Leichtgewicht für mich. Die Crux ist heutzutage kriegt ein Spiel kaum ein Chance einen schlechten Ersteindruck auszumerzen

    @Klaus_Knechtskern
    Oh, ich selbst hatte mit dem Spiel weniger Probleme, aber schier alle meine Mitspieler - ich habe es in mehreren Runden getestet - waren unglücklich mit dem Spiel und mühten sich ab...
    Und dann ist leider der Wunsch nach einer Wiederholung nicht da.


    *schulterzucken*


    Aber da sage ich nur: Ich habe SO viele Spiele, die ich alle gut finde - da kann ich eines auch verschmerzen! :)

  • Ich spiele meist nur zu zweit und da kommt es häufig vor, dass mein Gegner und ich uns darauf einigen ein Spiel abzubrechen. Zumeist bei Spielen eher zweifelhafter Qualität, die sich vor allem in der Anfangszeit meines Spielesammlungsaufbaus in meine Obhut geschlichen haben.


    Beispiele wären da z.B. World of Warcraft Brettspiel, Disaster Looms, Tomb, Guardians of Graxia oder Battleship Galaxies.

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • Ja, das kommt immer mal wieder vor. Das letzte war #Signorie, dass einer unbedingt spielen wollte, dann aber nach zwei Runden Planlosigkeit um Abbruch bat. Da waren wir (zu viert insgesamt) nicht traurig drüber und haben dann lieber ein einfacheres Spiel gewählt.


    Generell finde ich es besser, ein Spiel abzubrechen, als es auf biegen und brechen zu Ende bringen zu wollen. Gründe dafür können ja ganz unterschiedlich sein.

  • Die goldene Ära von Leo Colovini. Was für ein Schrott. Wir haben mit vier Leuten davor gesessen und das Spiel gesucht, aber keinen offensichtlichen Regelfehler gefunden. Wurde danach als "das Holland-Spiel" zum geflügelten Wort in der Gruppe.

  • Imperial Settlers. Die erste Partie durchgespielt. Noch eine Chance gegeben. Und die dann abgebrochen...

    Und das ist schade.


    Ich mag es sehr.
    Allerdings auch nur mit Leuten, die es schon beherrschen.


    Das letzte Spiele, dass durch Abbruch beendet wurde, war bei mir Shakespeare.
    Das Spiel wollte mir gefallen. War aber dann doch nur beliebig.




    Der Gernspieler

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • Die goldene Ära von Leo Colovini. Was für ein Schrott. Wir haben mit vier Leuten davor gesessen und das Spiel gesucht, aber keinen offensichtlichen Regelfehler gefunden. Wurde danach als "das Holland-Spiel" zum geflügelten Wort in der Gruppe.

    :crying:
    Komisch


    Das ist wohl ein Bremer Problem.
    Ich mag es.


    Aber meine Bremer Mitspieler sehen das ähnlich wie du.




    Der Gernspieler

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

    Einmal editiert, zuletzt von Gernspieler ()

  • Weil ein abgebrochenes Spiel schlecht war, kann ich so nicht bestätigen, da in der Regel es Erstpartien waren und danach nicht mehr auf den Tisch kamen.
    Als Bsp. möchte ich Diplomacy anführen. In unserer Gruppe war es früher üblich die Spiele zusammen am Abend zu erarbeiten. Das hatte bisher auch gut geklappt, bis Diplomacy auf den Tisch kam. Dies endete nach gefühlten 6 Stunden in einem völligen Desaster und wir haben es abgebrochen. Wir ahnten irgendwie dass das Spiel seinenReiz hat und toll sein kann, kam dennoch nicht mehr auf den Tisch.
    Das Spiel an sich ist sicherlich nicht schwer, aber da hat die leitende Hand gefehlt.
    Genauso war es in unserer Erstpartie Twilight Imperium. Ebenfalls Abbruch nach 2-3 Stunden.
    Danach sind wir übergegangen größerere Spiele im Vorfeld vorzubereiten.
    Bei den heutigen mittleren Spielen kann man kaum noch zusammen am Tisch vorbereiten, da diese aufgeblähte 30+x Seiten haben, wovon die Hälfte Beispiele sind und dazu umständlich beschrieben.


    Das ist die Krux, wie ich finde. Ich kann die Verlage verstehen, dass man es dem Spieler so leicht wie möglich machen möchte und sehr viele Beispiele, Bilder, Sonderregeln etc. reinpackt, sogar nach Schwierigkeitsgrade schön portionsweise serviert. Alles nur, um ja einen positiven Ersteindruck zu hinterlassen, denn eine 2. Chance hat man selten. Das Verhalten wiederum führt zu unnötig aufgeblähten Regelheften, dass es wieder abschreckend wirkt und man es nicht anfassen möchte, da es sonst wieder in Arbeit ausartet. Oft gehörtes Argument, warum man manche Spiele bisher nicht spielen konnte/ wollte. Mir persönlich geht es nicht um die genaue Zahl der Seiten im Regelheft, sondern um die Umständlichkeit mit der Regelheft geschrieben werden. Die schiere Anzahl an Regelfragen zeigen meines Erachtens nach wo eigentlich das Problem liegt.
    Da sind Spieletreffs, Spielecafes oder noch beklopptere Mitspieler ein Segen, wenn Spiele erklärt werden.


    Glaubt ihr, wenn bei den Regelschreiber und Übsersetzer die linguistische und pädagogische Professionalität erhöht wird, Regelhefte zugänglicher werden?
    Das Problem kann natürlich auch an meinem niedrigen IQ liegen.

  • Pffff... Banause!

    Ich denke, er meint das Jüngere.


    Öh, gibts da mehrere? Ich meinte weder das Warcraft Brettspiel, noch das World of Warcraft Adventure Game, sondern das WoW Spiel, das von FFG in einem coffin size Karton geliefert wurde. Rückblickend ärgert mich lediglich, dass ich mit dem Verkauf nicht noch ein wenig länger gewartet habe, wenn ich mir so die Preise ansehe, die heutzutage damit erzielt werden...


    Dass man Imperial Settlers abbricht kann ich gut nachvollziehen, vor allem wenn man sich ein einer Fast-Endlosschleiffe befindet.


    Grand Austria Hotel fand ich eigentlich ganz nett. Habe allerdings nur zu zweit gespielt und selbst da war die Downtime schon nicht so wenig. Mit mehr als zwei Spielern sicherlich absoluter Horror.

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • Passiert bei uns öfter mal, aber vor allem aus Zeitgründen.


    Auch wenn ein Spiel überhaupt nicht ankommt, wir spielen es meistens zuende, wenn denn ein Ende in Sicht ist.
    Allerdings spielen wir meist nur Spiele, die wenigstens ein Anwesender voll gut findet, und das ist in der Regel genug "Vorsortierung", um den ganz schlimmen Kram zu vermeiden.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Habt ihr schon einmal ein Spiel vorzeitig abgebrochen, weil es einfach zu schlecht war?

    Abgebrochen wegen Zeitüberschreitung: ja, klar, kommt schon mal vor. Abgebrochen wegen zu schlecht: nein, eigentlich nie. So völlig verschieden sind die beiden Sachen jedoch nicht, denn die Zwischenstufe davon ist ein bewusstes Verkürzen, und das kommt schon mal vor, wenn es keinem am Tisch wirklich Spaß macht und/oder ein Spiel vorentschieden ist. Dann wär's ja Blödsinn, zwangsweise bis zum bitteren Ende weiterzuspielen.


    Beispiel: Piraten der 7 Weltmeere, das ist zu dritt oder zu viert ein richtig schönes, opportunistisches Piratenspiel, aber zu zweit funktioniert es einfach nicht richtig, weil wesentlich weniger Karten ins Spiel kommen und es sich so endlos hinzieht. Das kann als 2er niemals vernünftig getestet worden sein. Zu zweit den kompletten Kartenstapel durchackern ist einfach nur Wahnsinn. Da war das "wir spielen noch 5 Karten, dann ist Schluss" vielleicht am nähesten dran an Abbruch unter den Sachen, die ich bisher erlebt habe.


    Aber eigentlich versuche ich schon, jedem Spiel mindestens ein komplettes Spiel zu geben, bevor ich ein Urteil wie "schlecht" fälle. Und wenn mein Ersteindruck nicht zu den vorherigen Erwartungen passt, jüngst z.B. bei Terra Mystica, dann kriegt das Spiel auch noch eine zweite oder dritte Chance.



    PS: Bei Grand Austria Hotel leide ich mit dir. Habe ich mir auch mal auf dem Spieletreff antun dürfen, was dann zu einer nicht ganz so positiven Bewertung hier geführt hat.

  • Glaubt ihr, wenn bei den Regelschreiber und Übsersetzer die linguistische und pädagogische Professionalität erhöht wird, Regelhefte zugänglicher werden?

    Ich denke, man sollte die Begründung einen Schritt früher suchen. Früher gab es eher wenige Spiele mit eher hoher Auflage. Heute gibt es, auch dank Crowdfunding, vielen Klein(st)verlagen und fortgeschrittener Technologie, schiere Massen von Spieleveröffentlichungen in Kleinstauflage. Der Pluspunkt dabei: das fördert bzw. ermöglicht kreative Ideen, die früher unter den Tisch gefallen wären. Der Minuspunkt dabei: es gibt nun mal viel, viel mehr dilettantischen Schrott auf dem Markt. Gerade beim Kleinstverlagsspiel ist dann oft nur die Grafik professionell (das sieht man ja auf der Kickstarter-Seite sofort), aber der Rest, auch die Regeln, ist allzu oft Kategorie "gewollt, aber nicht gekonnt". Und wenn Übersetzungen dann nicht von Profis kommen, die natürlich entsprechend entlohnt werden wollen, sondern von Freiwilligen, die als Gegenleistung vielleicht ein Exemplar des Spiels erhalten, dann ist die Qualität der Übersetzungen natürlich auch alles mögliche von okay bis richtig schrottig. Wer gute Qualität haben will, muss eben die Profis bezahlen wollen, und daran scheitert's allzu oft.


    Du magst auch recht damit haben, dass heutige Regeln eher darauf Rücksicht nehmen, einen guten Ersteindruck zu hinterlassen. Trotzdem würde ich den "Qualitätsverlust" eher damit erklären, dass im Durchschnitt einfach weniger Zeit in die Ausarbeitung der Regeln gesteckt wird und man viel eher das Werk von Amateuren als das von Profis sieht.

  • Jetzt kann ich mich als Vielleser und Wenigschreiber auch mal wieder zu Wort melden.
    Das letzte Spiel was wir aus "Häh?! Wat soll dat denn?"-Gründen abgebrochen haben war #CityTycoon.
    Als wir das auf unserem Spieletreff gespielt haben und nach ungefähr der Hälfte des Spiels jemand mit der
    Bemerkung "Das sieht ja nicht so aus als ob ihr Spass habt" sich zu uns gesellte, guckten sich alle an und
    es war allen klar, dass das Spiel jetzt dann abgebrochen wird.


    Ein anderes Spiel was ich insgesamt dreimal nach der ersten Runde abgebrochen habe ist #TransAmerika
    Ich wollte immer wieder versuchen zu verstehen, was andere Leute an dem Spiel gut finden. Wie ihr seht,
    ist es mir nicht gelungen.


    Ansonsten werden bei uns auch Spiele eher wegen Zeitmangel abgebrochen.

  • So ziemlich das allerletzte Spiel, welches ich/wir je gespielt habe(n) war:


    Verona von CBG


    Schon die deutsche Regel überhaupt zu verstehen war eine Meisterleistung, aber das Spiel war auch - unabhängig von der Regel - echt gruselig.
    Mir wird jetzt noch ganz schummerig, wenn ich daran zurückdenke! :)

  • Glaubt ihr, wenn bei den Regelschreiber und Übsersetzer die linguistische und pädagogische Professionalität erhöht wird, Regelhefte zugänglicher werden?

    Nein, das glaube ich nicht. Die Gründe hierfür sind für mich:


    - die steigende Komplexität von Spielen. Schaue ich mir die ersten Spiele an, welche ich früher schon wirklich schwer fand (Stratego, Risiko,...), finde ich Regelheftchen über die ich heute nur noch schmunzeln kann. Was war daran bitte schwer zu verstehen? Es hat einfach mit der Gewöhnung an solche Texte zu tun. Irgendwann weiß man grob wie ein Regelheft aufgebaut ist (auch wenn es da teilweise große Unterschiede gibt), wo man gezielt nachschauen kann usw... Heute versuche ich mich an Regeln wie denen von ASL und denke mir wieder "Boah wie schwierig". Wobei, ob es da dann noch eine Steigerung gibt weiß ich nicht... ?(


    - die sinkende Lesekompetenz. Leider ist Lesen in unserer Gesellschaft auf dem absteigenden Ast, das Internet und andere Medien lockten viel mehr mit Bildern und Videos. Ein kleines Beispiel: Eines meiner ersten Computerspiele war Kolumbus. Ich habe damals das Regelbuch durchgelesen um zu verstehen, was ich da machen muss. Letztes Jahr fing ich an Minecraft zu spielen. Was habe ich gemacht? Youtube-Videos geschaut. Natürlich lese ich manches noch im Wiki nach aber das meiste wird mir gemütlich als Video vorgekaut, das kann ich dann auch noch einfach nachmachen. Faules Herz, was willst du mehr? 8))
    Ich befinde mich derzeit in meinem zweiten Studium und muss ganz ehrlich sagen dass ich bei jeder Veranstaltung erschrecke, wie schlecht manche Abiturienten vorlesen oder auch verstehend leise lesen können. Ich muss mich da teilweise sehr zurückhalten um nicht zu lachen (und gleichzeitig zu weinen) :crying:

  • Abbrüche kommen selten vor. Wenn, dann bei komplexen Spielen, wenn man nach der Erklärung erstmal loslegt und alle sich einig sind, dass man das vollkommen falsch gemacht hat. Dann gibt's einen Neustart. Zeigt dann aber auch, dass das Spiel an sich spannend ist.


    Aus Zeitgründen steigen gelegentlich Spieler aus (Zeitalter der Renaissance), aber auch nur dann, wenn es wirklich notwendig ist.


    Aus Grauen vor dem Spiel gibt es das ein oder andere, das ich gern mal abgebrochen hätte: Discoveries, Diplomacy, Galaxy Trucker (und es gab eins mit 4 Mio. Würfeln und Raumschiffen, die wild zufällig durch die Gegend gepurzelt sind in der Hoffnung, einen Gegner zu treffen. Bescheuert). Die fand ich so schlimm, da wäre ich gern ausgestiegen. Macht man aber auch irgendwie nicht, darum hält man meist durch und spielt beim nächsten Mal dann nicht mehr mit, das steht einem ja frei.


    Dass alle kollektiv gesagt hätten, dass das nun das dämlichste Spiel aller Zeiten ist, habe ich noch nicht erlebt. Vielleicht filtern wir aber auch schon gut vor ^^

  • Ich erinnere mich an genau 1 Spiel - Dice Wars oder so ähnlich hieß es. Abstraktes Mehrheitenkriegsspiel mit w6 Würfel.


    Ob sich mein Spielpartner noch an den Titel erinnert? Wir erinnern uns aber deswegen gerne an dieses Spiel zurück, weil es für uns DAS Spiel ist, was ein prima Beispiel ist für: Regel klingt super, Spiel ist furchtbar -- im krassen Gegensatz zu: Regel klingt fad, aber Spiel ist spannend.


    Darauf fallen wir immer wieder zurück, wenn es um die Spielvor(ver/be)urteilung aufgrund Regelstudiums geht.

    Mit der Nase auf meinem smarten Device getippt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass das :?: entfernt werden muss

  • Aus Zeitgründen wird bei mir ein Spiel eher selten abgebrochen. Kam in dem Spieletreff, in dem ich bis Anfang des Jahres als Türöffner fungierte, im letzten Dreivierteljahr davor aber tatsächlich doch recht häufig vor (generalisierend, nicht unbedingt an meinem Tisch)...


    Bei anderen Spieletreffen ist das nie ein Grund.
    Allerdings gibt es bei mir zuhause die Regel "Wenn sich wenigstens die Hälfte der Spieler langweilt oder das Spiel scheiße findet, wird auf jeden Fall abgebrochen!" Das heißt dann nicht, dass das Spiel wirklich schlecht ist. Obwohl das hinterher IMMER zu einer Neu-Evaluation des betreffenden Spieles führte. Wir brechen aber auch schon ab, wenn nur einer ein Spiel schlecht findet oder sich langweilt und nichts mehr machen kann, das relevant ist. Dann wird halt drüber gesprochen, und da uns allen die Freizeit dafür zu schade ist, sich zu langweilen, und wir als Freunde nicht wollen, dass es auch nur einem so geht, wird dann halt das Spiel abgeräumt. Oder (wenn es nicht am Spiel liegt) ggf. auch mal neu angefangen...


    Das ist allerdings immer Geschmackssache. Ich kann vielen Spielen, die hier genannt wurden, sehr viel abgewinnen, und sie machen mir sehr viel Spaß. Andererseits finde ich (und finden auch oft meine Freunde) viele Spiele, die häufig gelobt werden, dann auch mal nicht doll, und sie fliegen raus...


    Persönlich kann ich z.B. sagen, dass ich Spiele mag, bei denen ich den Grips mächtig anstrengen muss. Das schlaucht zwar, und hinterher will ich dann erstmal "Win, Lose, or Banana" oder andere Spiele gleichen Komplexitätsgrades spielen. Aber andererseits bringt es dann für mich auch die Befriedigung mit, etwas "geleistet" zu haben (wenn auch nur zerebral)...

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • @Elektro: Falls du mich meinst: nein, ich bezog mich auf einige der "Spieleperlen", die hier im Thread als Beispiele für einen Abbruch wegen schlechtem Spielerlebnis genannt wurden. Da wundert's mich nicht wirklich, dass diese Sachen komplett durchgefallen sind. Wer beim Kauf die richtig schlimmen Gurken erwischt (und kein professioneller Spieletester / Journalist / Reviewer ist, der sich durch sowas durchquälen muss), der hat sich auch einfach zu schlecht vorbereitet.

  • Wer beim Kauf die richtig schlimmen Gurken erwischt[...] der hat sich auch einfach zu schlecht vorbereitet.

    Oder es gibt in der Tat noch Menschen die nicht Stunden um Stunden im Internet verbringen um sich über jedes 20€-Spiel zu informieren, wenn Kaufen, eine wenig Spaß damit haben (ja, auch an Gurken kann man Spaß haben denn gerade solche Geschichten halten sich lange) und im Notfall für 5€ bei Ebay zu verkaufen einen Bruchteil der Recherchezeit bedeutet...


    Aber ich weiß, die waren Spielegötter können schon am Geruch des URL der Spielehomepage erkennen ob es eine Perle oder eine Gurke ist... ;)


    Im Ernst, manchmal vermisse ich die Zeiten wo man unbedacht in einen Spieleladen ging, ein Spiel nach Cover und Story auf der Rückseite gekauft hat, um anschließend herauszufinden ob es etwas taugt. Dabei hat man Zeit mit seinen Freunden verbracht und sich über Schätze gefreut und über Gurken geärgert. In beiden Fällen wurde bei uns immer viel gelacht. Heute zwingt mich mein Wissen um Foren wie dieses und BGG (ja, ich lese da wirklich) einfach davon Gebrauch zu machen und auch die Zahl der Neuheiten zwingt mich zum Selektieren. Schade finde ich es trotzdem :crying:


    Damit der Thread auch zum Thema passt: vor vielen Jahren habe ich mir Candamir zugelegt (der nächste logische Schritt nach SvC damals). Um es kurz zu machen, ich hasse dieses Spiel bis heute. Es ist so langweilig, so monoton und so unsinnig. Aber wir haben nicht abgebrochen. Im Gegenteil, wir haben zu dritt jeden Zug jedes Spielers gefeiert und laut kommentiert. Ich hatte selten so viel Spaß bei einem Spiel und will es doch nie wieder spielen. Andererseits würde ich es niemals verkaufen, denn allein die Erinnerung an diese Partie ist mir unendlich wertvoll...

  • Aus Zeitgründen abgebrochen oder verkürzt kam schonmal vor - etwa die allererste Partei #Eclipse, die um zwei Runden verkürzt wurde, weil das Spiel mit sechs Anfängern ewig dauert und es schon zu spät geworden war.


    Abgebrochen weil es zu schlecht war, habe ich bisher nur ein Spiel - und da bbin ich ziemlich nah bei @ode.. Bei mir war's nicht #ImperialSettlers, sondern der "erwachsenere" Vorgänger #51stState - sogar 2x.
    Die erste Partie dauerte recht kurz - so lange bis mir auffiel, dass mein Spiel massiv unvollständig war (in der Eile hatte man in der kompletten deutschen Erstauflage nicht nur die Übersetzung bodenlos mies hingeschludert, sondern auch einfach ein Drittel der Pappmarker vergessen). Immerhin konnte ich mir mir von Portal den fehlenden Bogen zuschicken lassen.
    Zweiter Versuch... furchtbar zäh, unübersichtlich, stark eingeschränkt und fummelig das Spiel. Steht immer noch bei mir im Schrank, weil ich bisher zu faul war es zu verkaufen (wer ein - Seltensheitswert - vollständiges 51st State in deutsch haben will: PN an mich - auch wenn ich das Spiel ausdrücklich nicht empfehlen kann...).


    Kurz davor einen Abbruch ins Gespräch zu bringen war ich letztens bei #ScheibenweltAnkhMorphok. Letztlich nur darauf verzichtet, weil ein Freund es unbedingt mal spielen wollte. Fing ja eigentlich ganz vielversprechend an: Echt schönes Material, schräges, starkes Thema, klasse Autor (Martin Wallace), Kartenmanagement und Area Control auf Gatewaylevel - aber im Endeffekt läuft alles auf Königsmacherei, Würfelglück, chaostisches Hauen und Stechen sowie ein Zufallsergebnis in Reinform heraus - da halte ich es mit Udo Bartsch: misslungen. (hätte ich vllt. vorher lesen sollen...)
    Eher misslungen war nachher auch mein Experiment, einmal einen negativen Session Report bei BGG zu schreiben - kam bei den versammelten Fans des Spiels garnicht gut an...



    Ganz allgemein ist die Divise bei uns eigentlich auch immer Durchbeißen, schauen ob's noch besser wird, und irgendwer ist gewöhnlich auch lang genug interessiert und neugierig.

  • Sowas in der Art habe ich mir auch gedacht, nachdem ich hier gelesen hatte, mit welchen Spielen manche Leute anscheinend ihre Freizeit verbringen.

    Wer beim Kauf die richtig schlimmen Gurken erwischt (und kein professioneller Spieletester / Journalist / Reviewer ist, der sich durch sowas durchquälen muss), der hat sich auch einfach zu schlecht vorbereitet.


    Da ich mich hier angesprochen fühle, muss ich doch ein "Ist das so?" dazwischenwerfen. Wann ist denn der Punkt erreicht, ab dem man sich ausreichend vorbereitet hat? Zwei Video-Reviews, drei geschriebene und noch einmal das komplette Regelbuch durchgelesen?


    Die Bewertung von Spielen ist derart subjektiv, da sind äußere Einschätzungen oftmals für einen persönlich einfach nicht zu gebrauchen. Von den Spielen die ich aufgelistet habe, hatten beispielsweise Disaster Looms und Battleship Galaxies durchaus positive Kritiken von Tom Vasel erhalten. WoW wiederum hatte zu der Zeit noch einen wirklich guten Platz in der BGG Rangliste. Bevor jetzt geschrien wird, wie doof ich doch war, weiß doch jeder dass die BGG Rangliste keine Aussagekraft hätte, oder die Leute vom Dicetower nur ein bestimmtes Spektrum bedienen - nein, als Anfänger/Außenstehender hat man da keinerlei Überblick.


    Es braucht einfach Zeit und eine gewisse Übung/Erfahrung um seinen persönlichen Spielegeschmack auszuloten und die Häufigkeit von Fehlkäufen zu verringern. Nichtsdestotrotz kommt mir (und ich bin mir ziemlich sicher, dass es jedem hier genauso geht) von Zeit zu Zeit immernoch eine richtige Niete in den Einkaufswagen. Letztes Beispiel von mir: 7 Wonders Duel. Hatte sich toll angehört, aber sich in meinen Augen als totale Grütze entpuppt. Die Partie wurde nur zu Ende gespielt, da allgemeine Spieldauer ja noch im verträglichen Rahmen liegt (anders als bsp. das World of Warcraft Spiel).


    Ich habe noch einige Spiele ungespielt in meinem Regal stehen, die ich mir in der Anfangszeit des Hobbys gekauft habe. Auch wenn ich mir mittlerweile recht sicher bin, dass sie mir nicht gefallen werden, werde ich jedem Spiel eine Chance geben, bevor es veräußert wird. Möglicherweise ist ja dochmal eines dabei, was keine super Kritiken bekommen hat, mir aber doch sehr gefallen wird (möglicherweise Infamy?).


    Ansonsten kann ich mich Meister Yoda nur anschließen.

    Half Man, half Bear, half Pig!