Mit den richtigen Mitspielern ist dieses Spiel gut...

  • Diese Aussage höre und lese ich gefühlt in letzter Zeit häufiger. Und gefühlt kaufe ich diese Spiele auch in letzter Zeit öfter. Möchte ja jede Gruppe bedienen können....
    Doch bin ich immer der richtige Mitspieler? Spiele ich alles gerne wenn nur die Mitspieler happy sind?
    Nein irgendwie nicht mehr. Die unüblichen Verdächtigen hat in einigen Runden gefallen. Doch ich finde es nur mäßig. Ich habe selten Mitspieler so lachen gehört wie bei Stille Post extrem. Ich fand nervig, auch weil ich so schlecht zeichnen kann. Einige Mitspieler spielen Colt Express wie im wilden Westen. Klasse. Doch das Spiel bringt mir keinen Spaß.
    Irgendwie bin ich im Moment davon ab, Spiele nur zu kaufen weil ich meine, dass sie in bestimmten Gruppen gut funktionieren.
    Ich spiele fast alles mit. Ich bin aber kein Spieler, der alles gut findet, nur weil es den anderen viel Spaß bereitet.
    Warum ich das schreibe? Einfach nur mal so.
    Gruß Michael

    Kinners, das waren noch Zeiten, als Republic of rome bei mir ein Absacker war.

  • Agend Undercover (Spyfall): In manchen Runden genial, in anderen ein riesen Flop

  • Da fällt mir doch spontan Codenames ein, kommunikativer Witz und der Wille seine Gedanken anderen mitzuteilen sind unerlässlich. "Vor sich hin Grübler" sind hier einfach fehl am Platz.
    Bei Spielen in denen es um "auf die Mütze hauen" geht, gilt es auch mal Nehmerqualitäten zu zeigen. Der Return ist dann umso schöner.
    Ernsthaftes/denklastiges mittels Dauerwitzeleien aufzulockern, scheint mir hier nicht gerade der Königsweg zu sein.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Beide genannten Spiele gefallen mir. Deshalb sind sie in meinem Regal und ich bringe sie gerne auf den Tisch. Ich würde sie selbstverständlich jederzeit wieder mitspielen - auch wenn sie nicht so mein Ding wären.
    Doch, wenn ich sie nicht so gut finden würde, wären sie nicht mehr bei mir im Regal nur weil sie in den richtigen Runden gut ankommen.
    Dass wars irgendwie, was ich sagen wollte.

    Kinners, das waren noch Zeiten, als Republic of rome bei mir ein Absacker war.

  • Spiele, die polarisieren, finde ich toll. Gibt genug an harmlosen Multiplayer-Solitär-Spielen, wo jeder so vor sich hinspielt, niemand niemanden in die Parade fährt und man am Ende Punkte vergleicht. Mal ab und zu ok, aber auf Dauer ist mir das inzwischen zu gleichförmig langweilig. Da spiele ich lieber ...


    Cyrano : Kurzgedichte erfinden, vortragen und von den Mitspielern bewerten lassen. Herausfordernd kreativ mit genialen Machwerken aus eigener Feder.


    Vanuatu : Mitspieler-Aktionspotentiale erkennen, dagegen halten, sich nicht selbst ausbremsen lassen und stets einen Plan B haben.


    Pantheon : Eine sich immer schneller drehende Spannungsspirale über 6 Epochen, bei den man seinen Mitspielern stets ÄtschBätsch zuvorkommen sollte.


    Agent Undercover : Keine Ahnung, wo ich bin, aber das bestens mit einfallsreichen Fragen überspielen, mit der Panik im Nacken, dass es längst durchschaut wurde.


    Stille Post Extreme : Zeichnen, auch wenn man eigentlich nicht zeichnen kann. Wie malt man einen Hirsch? Egal, einfach ablachen und die Wertung weglassen.


    Archipelago : Sich im Sandkasten der Insel-Besiedlungs-Möglichkeiten austoben, mal ganz fies, mal eher planlos und am Ende dann überraschend.


    Revolver : Das direkte Duell mit Bluff und taktischem Kartenhandling, wenn man sein Pulver möglichst überraschend verschiesst. Herrlich asymmetrisch.


    Codenames : Unser Team denkt, dass sich unser Teamleader ganz sicher was gedacht hat. Dabei gemeinsam laut seine Assoziationen schweifen lassen.


    Star Wars Rebellion : Viel Thema, viel Ami-Trash, einiges an Deduktion und das alles in einem galaktischen Maßstab mit epischer Spieldauer.


    Krazy Wordz : Worte erfinden, die so passend sind, dass es die geben müsste. Überraschende Auflösungen inklusive, in denen sich die Spannung entlädt.


    ... braucht aber eben die passende Runde. Schade, wenn am Ende doch nur wieder so ein harmloses Eurogame auf den Tisch kommt, auf das man sich als kleinsten gemeinsamen Nennen einigen kann. Aber umso besser, wenn die passenden Spieler in passender Umgebung und passender Stimmung auf das ebenso passende Spiel treffen. Ergibt sich meistens von selbst, wenn der Rahmen stimmt.

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  • Doch, wenn ich sie nicht so gut finden würde, wären sie nicht mehr bei mir im Regal nur weil sie in den richtigen Runden gut ankommen.

    Ist das nicht eigentlich immer so? Ich achte mittlerweile auch ein wenig darauf, dass "meine" Spiele zu "meinen" Leute passen, aber ich würde nie auf die Idee kommen nur für diese ein Spiel zu kaufen.


    Stille Post Extreme : Zeichnen, auch wenn man eigentlich nicht zeichnen kann. Wie malt man einen Hirsch? Egal, einfach ablachen und die Wertung weglassen.

    So spielen wir das auch immer, kam bisher bei jedem gut an. Man darf natürlich nicht zu empfindlich sein. Wenn jemand ein Feuerwehrauto malt und der nächste Spieler das aufgrund des aufgerollten Schlauchs (Schlange) an der Seite als "mobiles Tierheim" bezeichnet, sind Hohn und Spott für die nächsten Wochen garantiert, natürlich liebevoll dosiert, dennoch aber vorhanden.

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


    "Die Menschen hungern nach der Wahrheit, doch wissen sie selten ihren Geschmack zu schätzen."

  • Irgendwie bin ich im Moment davon ab, Spiele nur zu kaufen weil ich meine, dass sie in bestimmten Gruppen gut funktionieren.

    Prima, weiter so, das erste Kriterium sollte nämlich sein, dass die Spiele dir gefallen ;) !! Bei mir stehen deshalb auch Spiele im Regal, die meiner privaten, regelmäßigen Spielgruppe einfach nicht vorzusetzen sind bzw vollkommen gefloppt sind. Bei irgendwelchen Cons finde ich dagegen Mitspieler dafür und so spiele ich sie vielleicht seltener, als mir das selbst lieb ist, aber ich spiele sie !! :) Problematisch wird's allerdings bei Spielen, die mir zwar gefallen, bei denen mir aber in meinem Umfeld kein potentieller Mitspieler einfällt - da macht ein Kauf irgendwie keinen Sinn .... :(


    Aber da hier schon angefangen wurde, Spiele aufzulisten, bei denen der Spielspaß sehr stark von der Gruppe abhängt (ich denke das betrifft vor allem thematische und kommunikative Spiele), hier ein paar, die mir spontan in den Sinn gekommen sind (auch weil ich einige vor kurzem erst gespielt habe ;) :(


    • Cosmic Encounter - lebt auch von dummen Sprüchen und Trashtalk, wenn man zum Kampfe lädt
    • Capone - ein paar bekannte Zitate aus Mafiafilmen kommen hier ganz gut
    • Intrige - soll schon ein paar Beziehungen auf dem Gewissen haben, dickes Fell ist gefragt
    • Aristo - verbessere deine Stellung am Hof von Versailles und gehe bei der Gelegenheit ruhig über ein paar Leichen
    • ... sicherlich noch einige mehr in meinen Regalen ;)

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Wie immer bei diesen Diskussionen, kurz meine Meinung: Ich kaufe und spiele nur die Spiele, die ich gerne spielen möchte.
    Egal, ob alt, neu, gehyped, Nische, Euro, AT, billig, teuer, Kickstarter, Fachhandel... Und da meine Spielrunde ähnlich denkt, spielen wir nur das, worauf die jeweilige Runde gerade Lust hat - gibt weiß Gott zu viele Spiele, um das anders zu handhaben. :thumbsup:

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Was sind denn "die richtigen Mitspieler?


    Die, die


    - die selben Spiele mögen?
    - die mich immer gewinnen lassen?
    - die immer Zeit haben, wenn ich spielen möchte?
    - die über das gleiche lachen können?


    Macht ihr eigentlich mit euren Mitspielern auch Dinge außerhalb der Brettspielwelt?


    Oder ist das Thema Brettspiel getrennt von eurem restlichen Leben?

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ich weiß, ich nutze den Satz auch häufiger, aber ich halte das ganze sogar noch etwas pragmatischer...


    JEDES Spiel ist nur so gut, wie die Gruppe, mit der ich es spiele. Mit Arschlöchern/Spaßbremsen/Ewiggrüblern/wasauchimmer macht einfach kein Spiel Spaß. ;)


    Ich brauche einfach eine lockere Runde, die dennoch einen gewissen Konkurrenzaspekt pflegt und auch gerne mal mit Trash-Talk um sich wirft...

  • Diese Aussage höre und lese ich gefühlt in letzter Zeit häufiger. Und gefühlt kaufe ich diese Spiele auch in letzter Zeit öfter. Möchte ja jede Gruppe bedienen können....
    Doch bin ich immer der richtige Mitspieler? Spiele ich alles gerne wenn nur die Mitspieler happy sind?
    Nein irgendwie nicht mehr. (...)
    Irgendwie bin ich im Moment davon ab, Spiele nur zu kaufen weil ich meine, dass sie in bestimmten Gruppen gut funktionieren.

    Ich denke es sollte beides halbwegs erfüllt sein. Das Spiel sollte dir Spaß machen und es sollte eine Gruppe geben, der es Spaß macht, das Spiel mit dir zu spielen.
    Wenn letzteres nicht erfüllt ist, dann wird das Spiel entweder nicht gespielt oder es wird gespielt und es sitzen Leute am Tisch, denen es keinen Spaß macht - ist vielleicht eine Typfrage, aber mein persönlicher Spaß am Spiel ist auch relativ schnell weg, wenn meine Mitspieler keinen Spaß haben.

  • Es gibt Spiele, die funktionieren in jeder Besetzung irgendwie.
    Ein #IsleofSkye etwa konnte ich bisher gefühlt jedem vorsetzen, und jeder fand irgendwas daran, was er sehr mochte, und alle Partien waren positive Erlebnisse für alle.


    Es gibt Spiele, die funktionieren überhaupt nicht in manchen Runden.
    #SheriffvonNottingham ist für mich so eins. Das kann Spaß machen wie Sau, aber nur, wenn niemand da ist, der das ernst nimmt.
    Ich hatte grandiose, aber auch furchtbare Partien.


    Es gibt Spiele, die funktionieren nur, wenn gewisse Personen mitspielen.
    Für den vollen Spaß brauche ich zB bei Wortwitzspielen wie #KrazyWords Leute auf meiner Wellenlänge.


    Es gibt Spiele, die funktionieren nur, wenn gewisse Personen nicht mitspielen.
    Wenn zB richtige Grübler auf ein #FiveTribes stoßen, wird das zur Tortur. ...das gilt aber natürlich erstmal nur aus meiner Warte. Ich bin ein ungeduldiger Mensch, wenn jemand jeden Zug in AP verfällt, werde ich wahnsinnig. Andere finden das vielleicht gerade toll.


    Bei mir werden manche Spieler wahnsinnig, weil ich gerne "einfach mal losspielen will", und eben nicht den optimalen Zug suche.
    Die lassen mich dann auch gerne mal außen vor, wenn irgendeine abendfüllende Pappmarkerschlacht auf den Tisch kommen soll... zu Recht.


    Ist wie mit der Musik. Ich kann Justin Bieber und Helene Fischer nicht hören, Klassik ist auch nur bedingt meins.
    Aber es gibt offensichtlich Leute, die eine Menge Spaß daran haben. Sollen sie doch. Jedem das seine.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Macht ihr eigentlich mit euren Mitspielern auch Dinge außerhalb der Brettspielwelt?


    Oder ist das Thema Brettspiel getrennt von eurem restlichen Leben?

    Einer aus unserer Runde organisiert einen Freizeittreff mit unterschiedlichsten Aktivitäten in und um Bonn herum wie z.B.: Bowling, Wandern, Essen gehen, Fahrradrallye, Billard, Minigolf, Escape Room, und und und...
    Wer von hier kommt und Spass hat mitzumachen, kann sich unter Willkommen bei GOBINDA! - Gobinda´s Homepage weiter informieren.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Schöne Auflistung!


    Man könnte noch hinzufügen:
    Es gibt Spiele, die funktionieren nur, wenn das Können der Spieler nicht zu weit auseinanderliegt.


    Bei manchen Spielen können alle Spieler wunderbar weiterspielen, wenn manche Spieler viel besser sind als andere. #BurgenVonBurgund zum Beispiel. Sind manche Spieler viel besser, so beskommen sie ganz sicher (viel) mehr Punkte, aber selbst der schwächste Spieler kann ganz problemlos noch mitspielen und sein Tableau mit Plätchen volllegen und kann Spaß am Spielen haben. Ganz schlimm ist in der Hinsicht dagegen mein geliebtes #GalaxyTrucker - wer hier ein viel schlechteres Schiff hat, der erfährt bestenfalls spektakulär Schiffbruch (was noch okay ist), aber schlimmstenfalls fliegt er einfach als letzter in Zugreihenfolge hinterher und kann fast garkeine Entscheidungen treffen, weil die erfahrenen Trucker vorne fliegen, zuerst an ie Reihe kommen, und bereits alle Gefahren und Belohnungen abräumen, bevor sie zum letzten kommen. Da ermöglicht die Spielmechanik nicht wirklich, dass bei sehr großem Niveauunterschied alle Spaß haben.
    Auch #Schach ist so ein Fall - dadurch, dass der Einsteiger mit der Zeit (eher: sehr schnell) in einer immer schlechteren Position steht und immer weniger Figuren hat, ist seine Niederlage nicht nur sehr schnell absehbar, sondern er hat mit der Zeit auch immer weniger Spielmöglichkeiten.


    In keinem Fall liegt es hier daran, dass ein Spieler gut oder schlecht/unerfahren ist - die Spiele können sowohl guten als auch schlechten Spielern Spaß machen, nur eben nicht gemeinsam.

  • Macht ihr eigentlich mit euren Mitspielern auch Dinge außerhalb der Brettspielwelt?

    Auf jeden Fall, da meine Brettspielrunde eine Teilmenge meines Freundeskreises ist!! :)
    (Und eine Mitspielerin meine zukünftige Ehefrau... ^^ )

  • Schöne Auflistung!
    Man könnte noch hinzufügen:
    Es gibt Spiele, die funktionieren nur, wenn das Können der Spieler nicht zu weit auseinanderliegt.
    [...]
    In keinem Fall liegt es hier daran, dass ein Spieler gut oder schlecht/unerfahren ist - die Spiele können sowohl guten als auch schlechten Spielern Spaß machen, nur eben nicht gemeinsam.

    Bestes Beispiel dazu ist Race for the Galaxy: Durch die Symbolsprache und der (damals) ungewöhnliche Spielablauf ist der Einstieg nicht wirklich einfach. Als Erstspieler kämpft man mit den Phasen und den Symbolen und Kartentexten. Als erfahrener Spieler hat man längst die kommenden Runden grob durchgeplant und möchte eigentlich nur noch seine Aktionskarte auswerten. Für den Einsteiger wird es hektisch und überfordernd, für den Profi arg langatmig und langweilig. Macht nach meinen Erfahrungen in so einer Konstellation niemanden Spass.


    Als bessere Alternative gibt es da die "Roll-Variante", aber die ist so seicht, dass die schnell allen langweilig wird ... <duck und weg> :tomate:

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Es gibt Spiele, die funktionieren nur, wenn das Können der Spieler nicht zu weit auseinanderliegt.

    Etwas ganz ähnliches kann man auch für "Erfahrung der Spieler" sagen. Das gilt insbesondere für eine Gruppe von Spielen: Spiele mit Auktionen und Geboten.


    Eigentlich ist die Auktion ein wunderbarer Spiel-Mechanismus, ermöglicht sie doch in der Theorie immer das Finden eines fairen Preises auch für Sachen völlig unterschiedlicher Wertigkeit. Balance-Probleme automatisch gelöst. In der Praxis funktioniert's aber nur, wenn jeder (!) am Tisch das Spiel gut genug kennt, um passende Gebote abgeben zu können. Wer das nicht kann, und das gilt für Spielneulinge eigentlich immer, der wird dann ganz im Gegenteil von den Erfahrenen am Tisch fast schon automatisch über den selbigen gezogen.


    In Zeiten, wo man tendenziell jede Woche eine neue Neuheit spielt anstatt ein Spiel wirklich durch wiederholtes Spielen richtig kennenzulernen, ist's dann für mich nicht allzu überraschend, dass die früher so verbreiteten Auktionsspiele heute nur noch ein Schattendasein fristen und ich einige Spieler kenne, die grundsätzlich gar keine Auktionsspiele mitspielen mögen.


  • Als bessere Alternative gibt es da die "Roll-Variante", aber die ist so seicht, dass die schnell allen langweilig wird ... <duck und weg>

    Als weitere Kategorie füge ich hinzu: Spiel, die ohne @ravn am besten funktionieren :D , ebenfalls "wegduck".

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Es gibt Spiele, die funktionieren in jeder Besetzung irgendwie.
    Ein #IsleofSkye etwa konnte ich bisher gefühlt jedem vorsetzen, und jeder fand irgendwas daran, was er sehr mochte, und alle Partien waren positive Erlebnisse für alle.

    Dem kann ich widersprechen, ich fand das Speil furchtbar langweilig und zu lang für das was ist.


    Zum Thema:
    #Luchador - macht mit den entsprechenden Spielern die mitgehen sehr viel Spaß, da gehört natürlich das verbale niedermachen dazu :D

  • In Zeiten, wo man tendenziell jede Woche eine neue Neuheit spielt anstatt ein Spiel wirklich durch wiederholtes Spielen richtig kennenzulernen, ist's dann für mich nicht allzu überraschend, dass die früher so verbreiteten Auktionsspiele heute nur noch ein Schattendasein fristen und ich einige Spieler kenne, die grundsätzlich gar keine Auktionsspiele mitspielen mögen.

    Zustimmung!
    Wenn ich da an Spiele wie #ChicagoExpress oder #TinnersTrail denke, die quasi mit einer Auktion beginnen, ohne dass die Spieler auch nur ein Gefühl für die Wertigkeiten haben - da ist die Erstpartie in der Tat nur ein Probeflug, um dann bei folgenden Partien besser spielen zu können. Aber in Zeiten, in denen ein Spiel oft nur EINE(!) Chance hat, auf dem Tisch zu beweisen, was es kann, reicht es nicht.


    Da wird dann der Kunstgriff getan wie bei #Yunnan: Die Summen, die man bieten kann, sind festgelegt. Oder wie bei #DieMinenVonZavandor: Es gibt "Belohnungsgrenzen", damit man einen kleinen Anhaltspunkt hat, was zu bieten sich lohnt...


    Bei uns hat sich eine Mitspielerin bei Chicago Express (zu fünft) mit ihrem Startgebot ins Aus geschossen, weil sie quasi 3 oder 4 Runden brauchte, um wieder bei den folgenden Auktionen dabei sein zu können...

  • Was man auch nicht außer Acht lassen sollte - zur falschen Zeit funktioniert ein Spiel auch in der richtigen Gruppe nicht.


    Zweimal #HansaTeutonica gespielt, zweimal mit expertenspielerfahrenen Neulingen. Recht komplexes, sehr abstraktes Spiel, bei dem nicht unbedingt sofort intuitiv ganz klar, welche Aktionen welche Auswirkungen haben und welche Strategien Sinn machen. Der Unterschied: Beim ersten mal, als erstes Spiel des Abends, hat es wunderbar funktioniert - alle sind neugierig gewesen und haben das Spiel freudig erforscht. In der zweiten Runde, an einem anderen Tag spät am Abend als letztes Spiel, hat das Spiel dann überhaupt nicht funktioniert, war zwei Spielern sichtbar zu anstrengend.

  • @SpaceTrucker
    Oh ja, Hansa Teutonica ist auch eine schönes Beispiel!
    Ich liebe das Spiel, aber in all den Partien gab es zwei denkwürdige Ereignisse:


    1. Spieler A macht seinen ersten Zug (in der Partie der allererste Zug überhaupt) und platziert 2 seiner Händler auf die Route, die eine zusätzliche Aktion erlauben wird. Spieler B denkt nicht lange nach, und blockiert intuitiv den 3. Platz der Route. Spieler A wird sauer und klagt Spieler B an, was das denn bitte soll? Der Ganze Spielplan ist frei, wieso setzt Spieler B AUSGERECHNET dort einen Stein???


    2. (andere Runde) Spieler A setzt seinen 3. Stein auf eine Route und komplettiert sie, hat aber keine Aktion mehr, um sie abzuschliessen. Spielerin B (seine Frau) verdrängt ihn dort mit ihrem Großhändler - einfach, weil es ihn aufhält und er dann noch mehr zahlen muss, um sie zu verdrängen. Taktisch nicht schlecht! Bei ihm platzt der Kragen und er spielt ein massives Blockade- und Behinderungs-Spiel explizit gegen seine Frau! ^^


  • [...] dass die früher so verbreiteten Auktionsspiele heute nur noch ein Schattendasein fristen [...]


    Und das ist auch gut so!


    PS: Habe ich schon erwähnt, dass ich Auktionsspiele noch nie leiden konnte? :D

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Da wird dann der Kunstgriff getan wie bei #Yunnan: Die Summen, die man bieten kann, sind festgelegt.

    Gebote in vorbestimmter, abgestufter Höhe sind doch ein alter Hut. #Ra oder das tolle #AmunRe hatten das schon um die letzte Jahrhundertwende herum. Vermutlich könnte man auch noch ältere Beispiele findet. Die beiden fallen mir dazu halt gerade spontan ein. Aber richtig ist natürlich, dass sich sowas zuletzt wieder erhöhter Beliebtheit erfreut (z.B. auch bei Five Tribes), weil die Vorteile ja ganz offensichtlich sind. Es ist nicht nur einfacher und damit einsteigerfreundlicher, wie du richtig anmerkst, sondern beschleunigt die ganze Geschichte auch noch enorm. Für Auktionsspiele besonders wichtig, denn Auktionen dauern ja potenziell lang, wenn 10, 11, 12, 13, 14, 15, ... geboten werden kann. Gibt's stattdessen nur den direkten Sprung von 1 auf 3 auf 6 auf 10 auf 15 (oder eben passen), dann ist die Geschichte schnell erledigt, so oder so.


    BTW: Solche Auktionen sind auch ein schönes Beispiel dafür, dass ein Begriff in der Spielewelt eine etwas andere "verspielte" / "spielerische" Ausrichtung bekommen kann als im normalen Alltag. In der ökonomischen Auktionstheorie sind die Gebotsstufen bei Auktionen nämlich per Definition immer klein (und schon gar nicht immer größer werdend!), weil sonst die unterstellte Eigenschaft des Findens eines fairen Preises zwischen Käufer und Verkäufer sofort hinfällig wäre.

  • Es ist nicht nur einfacher und damit einsteigerfreundlicher, wie du richtig anmerkst, sondern beschleunigt die ganze Geschichte auch noch enorm. Für Auktionsspiele besonders wichtig, denn Auktionen dauern ja potenziell lang, wenn 10, 11, 12, 13, 14, 15, ... geboten werden kann.

    Ich erinnere mich mit Grauen an ein 5-Spieler-Spiel #Funkenschlag, in dem 40... 41... hmm... 42.... .... .... *du bist dran* *oh äh*.... 43.... 44.... geboten wurde. :sleeping: Für das nächste Spiel haben wir dann die Hausregel vereinbahrt, dass mindestens 10% überboten werden muss.

  • Ich erinnere mich mit Grauen an ein 5-Spieler-Spiel #Funkenschlag, in dem 40... 41... hmm... 42.... .... .... *du bist dran* *oh äh*.... 43.... 44.... geboten wurde. Für das nächste Spiel haben wir dann die Hausregel vereinbahrt, dass mindestens 10% überboten werden muss.

    10% überbieten ist bei FS zu viel

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • 10% überbieten ist bei FS zu viel

    Für unsere Newbie-Runde haben mindestens (abgerundet) 10% prima funktioniert - Spiel beschleunigt ohne jemanden wesentlich einzuschränken. Wer das Spiel zum 1.-5. mal spielt kann den Wert eines Kraftwerks eh nicht auf <10% genau einschränken. Schon gar nicht, wenn man eher aus dem Bauch spielt anstatt alles auf das letzte Elektro (?) genau durchzuplanen.
    Mag auf hohem Niveau sicher der Fall sein, dass man beim Bieten eingeschränkt wird, wenn man 56 mit nicht mit 57, 58, 59 oder 60 überbieten kann, sondern mindestens 61 sagen muss.
    Wobei ich es ehrlich gesagt auch ganz schwer finde zu sagen, dass das zu viel wäre. Das Bietverhalten guter Spieler würde sich sicher ändern, weil man die Regel mit einbeziehen muss. Aber würde das Spiel sicher schlechter oder nicht nur lediglich ein bisschen anders?


    Möglich auch dass wir zu wenig für die besten Kraftwerke geboten haben. 150 mit 15 überbieten zu müssen wäre wohl zu viel. In dem Fall könnte man die Schrittweite bei 5 deckeln. Denke aber das bei erfahrerenen Spielern und v.a. eingespielten Gruppen das Bieten eh schneller geht.

  • @SpaceTrucker #Funkenschlag
    Für mich liegt der Unterschied eher im Empfinden als der Erfahrung, wobei letztere erstere beeinflusst. :)
    Wenn Du z.B. die nötige Liquidität in der laufenden Runde genau durchgeplant hast, kennst Du Deine Grenze und dann findest Du die 1er Schritte nervenzerfetzend spannend. Gerade, wenn Du das Kraftwerkdeck gut kennst und das für Dich ideale Kraftwerk liegt aus. Da ist schon spannend, in welcher Reihenfolge versteigert wird! :)


    Wenn nicht, dann nicht.

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  • Ich habe heute einen Spieleabend mit zwei unerfahrenen Spielerinnen. Die beiden kennen vermutlich nur Monopoly und Mensch ärgere dich nicht.


    Folgendes Line Up habe ich mir nun für die beiden überlegt. Als Einstieg #DaLuigi.


    Danach würde ich gerne mal #Codenames und #KrazyWordz ausprobieren. Bin mal gspannt, ob diese Spiele bei Neulingen zünden.


    Als Abschluss vielleicht ein #6nimmt?

    Spielerischen Gruß tief aus dem Westen

  • Spieleabend mit zwei unerfahrenen Spielerinnen. Die beiden kennen vermutlich nur Monopoly und Mensch ärgere dich nicht.

    Hast du da nicht ein bisschen viel Spieleprogramm geplant? Für absolute Neulinge sind zwei unterschiedliche neue Spiele an einem Abend schon viel. Willst du denen wirklich vier Spiele vorsetzen?

  • Danach würde ich gerne mal #Codenames und #KrazyWordz ausprobieren. Bin mal gspannt, ob diese Spiele bei Neulingen zünden.

    Würde ich ganz stark davon abhängig machen, wie die Spiele laufen. Zwei Kommunikationsspiele halte ich aber für nicht so ideal. Prinzipiell wird das wahrscheinlich so aussehen: a) Codenames funktioniert gut, dann wird das so lang gespielt, wie die Spieler Lust haben (oft 5+ Partien). Danach wird dann etwas ganz anderes eine bessere Abwechslung sein. Oder: b) Codenames funktioniert nicht. Dann würde ich als nächsten Versuch nicht noch ein Kommunikationsspiel nehmen.


    Gegen #6nimmt spricht nichts - ist simpel aber nicht völlig trivial. Persönlich aht es mir mit ein paar mehr Spieler (5+) am meisten Spaß gemacht.
    In kleineren Nichtspielerrunden funktioniert für mich #LoveLetter sehr gut.

  • Hast du da nicht ein bisschen viel Spieleprogramm geplant? Für absolute Neulinge sind zwei unterschiedliche neue Spiele an einem Abend schon viel. Willst du denen wirklich vier Spiele vorsetzen?

    Also ehrlich gesagt, sehe ich da keine Schwierigkeiten. Der Abend soll ja auch ein bisschen abwechslungsreich sein. Werde ja merken, wie z.B. Kommunikationsspiele ankommen. Ich werde hier mal über meine Erfahrungen berichten.

    Spielerischen Gruß tief aus dem Westen