So, wie schon am 1. Advent im Chat angekündigt wollt ich mal zusammenfassen was in Sachen Spiele bei der Ladenkette des breiten Volkes am meisten über den Tisch geht.
Mit etwas Verwunderung hab ich festgestellt, dass Zooloretto sich am ersten Advent eigentlich gar nicht drehte. Das wurde nur selten genommen, ich musste es kaum auffüllen, war nicht so der Renner. Mittlerweile sind die Menschen allgemein kauflustiger und auch das SdJ 2007 wird gekauft. Allerdings nicht so wie seine Vorgänger. Carcassonne geht immer noch, ZuZ wird nachgefragt (ist bei Karstadt KA aber nicht im Programm) und Siedler wollen wirklich nur noch wenige. Das dürften mittlerweile wirklich die meisten haben. Aber auch viele haben nun die nase voll vom siedlern und suchen nach Alternativen.
Die Spiele des Jahres seit 2004 (ZuZ) verkaufen sich nur im Erscheinungsjahr und da auch nicht Hammermässig. Niagara, TuT und Zooloretto (ist ja noch im Erscheinungsjahr) sind keine Überflieger bei der Masse. Wir haben hier schon oft diskutiert ob das Niveau zu flach wird bei den SdJ. Wenn ich mir diese Entwicklung ansehe würde ich sagen - ja das stimmt. In den 90er und kurz danach wurden tolle und schöne Spiele ausgezeichnet die einfach einen anderen Anspruch hatten. Zwischenzeitlich fragen die Leute nachdem sie Zooloretto gesehen haben aber ganz bewußt nach einer Alternative. Das sind meist viele der Kunden die seit Jahren SdJ kaufen und die letzten 2 mal schon ziemlich enttäuscht wurden. Vielleicht sollte man in der Jury diesen Punkt mal betrachten und mal eine Marktanalyse durchführen ob das Ziel des Preises überhaupt noch erfüllt wird. So heißt es auf der SdJ -Seite u.a.: ...Spiele mit dem SdJ-Zeichen sollen möglichst viele Menschen vom Wert des Kultur- und Freizeitmediums Spiel überzeugen.
Das würde ich aufgrund der momentanen Entwicklung gerne mal hinterfragen und anhand der Verkaufszahlen und der Marktentwicklung überprüfen (lassen).
Aber zurück zum Thema, besonders gefragt ist Säulen der Erde. Letztes Jahr wollte das kaum einer, seit die Erweiterung da ist und andere Handelsketten das Spiel rausdumpen ist die Nachfrage geschaffen. Schade dass es vergriffen ist.
Haste Bock macht richtig Spass zu verkaufen. Die Regeln sind eifach, das Spiele schnell erklärt und es spricht vom Design her die Leute an. "Oh mal was anderes..." ich verkaufe es gerne an Erwachsene oder ab dem Teenyalter. Da passt es gut rein und macht spass.
Bezzerwizzer kommt immer stärker. Besonders die Interaktionsmöglichlkeiten kommen gut an. Einfach nur Fragen beantworten ist den Leuten doch etwas langweilig (Gruß an Trival Pursuit).
Aktivity in allen Variationen. Die Club-Edition verkaufe ich aber am häufigsten.
Nobody is Perfect geht sehr gut dieses Jahr.
Can't Stop scheitert oft am Design. Die Menschen können noch nicht so recht was damit anfangen, Schade aber vielleicht hilft ja die Fernsehwerbung.
Mak'n Brake geht immer wie geschmiert. Ob Extreme oder normal es läuft einfach.
Looping Loui ist auch im zweiten Jahr des Wiedererscheinens ein Hammer. Erst gucken die Leute etwas komisch bei dem USA-Kitsch-Design, aber nach kurzer Erklärung gehts mit. hier könnte am Cover etwas gearbeitet werden. In Deutschland kaufen halt Eltern, Tanten, Omas das Spiel, nicht die kinder.
Beim Design fällt mir Hase und Igel ein. Himmel hilf Herrn oder Frau Abacus. Wie kann so ein Spiel zu so einem Design kommen??? Das Spiel wird empfohlen ab 12 und ist darunter auch schlecht zu spielen weil es einfach etwas Weitsicht erfordert. Von der Aufmachung her ist es aber frei ab 4 oder 5. Ist ganz schlecht zu verkaufen und dabei ein klasse Spiel. Wer immer sich das ausgedacht hat...das ging voll daneben. Bitte wenn möglich anders anmalen. Innen wie aussen, dann ist es ein Renner.
Carcassonne geht gut wie immer.
Wikinger geht mit auch ohne Beratung, nicht übermäßig aber stetig, ebenso Portobello Market (hier ist sicherlich das Design ausschlaggebend).
Stetig aber nicht übermäßig geht auch Elasund.
Siedler und sämtliche Erweiterungen halten sich bedeckt. Geht aber nicht irgendwie auffällig
Ubongo ist ein Knaller. Das emfehlen die Kunden vom letzten Jahr den Kunden von diesem Jahr. Unglaublich. Kommt allerdings bei Mädchen besser an als bei Jungs. Die wollen Make'n Brake.
Alle Jahre wieder kommt auch Monopoly zum zuge. Trauminsel und Sponge Bob sind vergriffen, die Maga Edition geht nicht so. Die Leute wollen das klassische, die Kinder eben Sponge Bob, Banking, oder Simpsons.
Yspahan geht nicht so dolle, Caylus mehr, Puerto Rico würde gehen, ist aber aus dem Programm bei Ravensburger, leider.
Allgemein läßt sich sagen, dass dieses Jahr viel mehr Spiele für Erwachsene gefragt sind. Ich weiß nicht sicher woran das liegt, aber da alles teurer wird überlegen sich die Leute vielleicht eher was sie schenken. Spiele sind einfach etwas günstiger als Multimedia Artikel. Ein Spiel für die Konsole kostet halt ab 40,- EUR aufwärts. Ein Spiel für die gesellige Runde gibts für die Hälfte. Die teuren Spiele sind auch out. Alles jenseits der 40 EUR-Marke wird als teuer empfunden, deshalb geht ein Bezzerwizzer z.B. nicht in den hohen Stückzahlen über den Ladentisch.
Summa Sumarum bleibt mir zu Sagen: Ich finds gut wenn etwas mehr aufs Geld geschaut wird und nicht nur blind irgendwas für Weihnachten gekauft wird. Deshalb sollten auch die Verlage ob dieser Entwicklung überlegen wo sie hin wollen. Die Leute wollen spielen und sind bereit Geld in die Hand zu nehmen. Aber sie wollen auch was haben für Ihr Geld. Es wird wieder mehr verglichen und besoonders dann gekauft wenn der Gegenwert stimmt.