Erster Spieleindruck

  • Wie stark hängt eurer Meinung nach der Ersteindruck aber auch der Eindruck in weiteren Partien zu einem Spiel von der Spielrunde ab?


    Also z.B. das ein Spiel zu einfach ist, dabei waren die Mitspieler nur schwach.
    Oder das ein Spiel kein Spaß macht, weil die restliche Runde miese Laune hatte.


    Hat sich so ein Ersteindruck bei Euch dann schon einmal in einer anderen Runde komplett gedreht. Egal wie rum?

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Sommerloch? :sonne:
    Die Frage müsste doch eigentlich lauten: "Könnt Ihr unterscheiden, ob Euch die Partie oder das Spiel Spaß macht?" - Kann ich.


    Bei sehr sehr guten Spielen macht jede Partie jedem Spaß, das ist dann eine BGG10.


    Im Mittelfeld gibt's dann Spiele, die finde ich gut, aber es geht dann nicht allen so oder nicht jede (Erst)partie gefällt.
    Oder auch Spiele, die eigentlich nicht gut sind, aber zufällig in der Runde Spaß gemacht haben - mit wenig Aussicht darauf, dass sich das reproduzieren ließe. Aber das weiß ich dann auch.


    Am unteren Ende dann die Spiele, bei denen manche Rezensenten krampfhaft virtuelle winzige Splitterzielgruppen definieren, denen das Spiel unter fiktiven Spezialbedingungen Spaß machen könnte. :thumbsup:

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfahrer ()

  • Ich traue mir mit meiner Spielerfahrung schon zu, erkennen zu können, ob ein Spiel aufgrund seiner verkorksten Mechanismen floppt oder es durchaus Potential hat, aber nur nicht in der aktuellen Spielrunde. Beispiel: Krazy Wörds. In Erstrunde gnadenlos durchgefallen, danach in anderen Runden durchaus vergnüglich gespielt. Gegenbeispiel: Dynasties. Wurde auch nach zwei Partien in unterschiedlichen Runden nicht besser, gefällt mir schlicht nicht, also werd ich es auch nicht mehr spielen wollen. Höchstens in Runden, die es absolut mögen, um dann erkennen zu können, was daran gefällt.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • In der Regel spiele ich nicht nochmal, was mir überhaupt nicht gefällt. Daher kann sich meine Meinung bei solchen Spielen nur schwer ändern.
    Das Spieleangebot ist heutzutage so groß, dass es für mich einfach keinen Sinn macht, sich weiter mit solchen Kandidaten zu beschäftigen.
    Das passiert dann nur, wenn ich "gezwungen" werde, zum Beispiel im Spieleclub an einem Tisch sitze und überstimmt werde.


    Und Menschen sind nunmal sehr verschieden, gerade bei kommunikativeren Spielen ohne viel "Fleisch an den Knochen" (sowas wie #SheriffvonNottingham oder #Resistance) ist es nur verständlich, dass das in der einen Runde geliebt, in der anderen abgelehnt wird. Die einen feiern das Erlebnis, die anderen zerreden und zerrechnen die eigentlich einfachen Abläufe.
    Die Spielrunde hat selbstverständlich großen Einfluss auf meinen eigenen Eindruck.


    Meine eigene Tagesform aber natürlich auch. Wenn ich nach einem harten Arbeitstag völlig im Eimer ein #StarWarsRebellion erklärt bekomme und spielen muss, ist der Ersteindruck recht negativ.


    ---


    Als jemand, der die ersten Partien in geistige Ergüsse umwandelt, habe ich immer die Möglichkeit, noch mal nachzuschauen.
    Soeben getan. Meistens trifft der Ersteindruck schon ganz gut, hin und wieder lange ich aber auch daneben.


    Spiele, bei denen sich der Ersteindruck eher verschlechtert hat:



    #AufbruchzumrotenPlaneten habe ich gefeiert. Aber es ist bei manchen Mitspielern so richtig durchgefallen, "zu chaotisch und beliebig".
    Leider sind diese Mitspieler meine feste wöchentliche Spielgruppe, so dass ich das Spiel quasi "umsonst" gekauft habe.
    Ich selbst finde es auch nicht mehr so geil, wie ich anfangs dachte.


    Dasselbe gilt für #BlackFleet. Ich fand das erste Spiel total lustig, die weiteren Partien eher uninteressant.
    Liegt jetzt nutzlos bei mir rum, ich verkaufe es nur nicht, weil ich die Schiffchen so süß und die Artworks so gelungen finde.


    #ForbiddenStars habe ich gefeiert, meine Meinung aber nach ein paar weiteren Spielen massiv nach unten korrigiert.
    Das lag vor allem an der Spieleranzahl (zuerst zu zweit, dann zu viert). Gefiel mir überhaupt nicht mehr, viel zu langatmig und viel zu bestrafend.


    Spiele, bei denen sich der Ersteindruck eher verbessert hat:


    #Abenteuerland fand ich eher belanglos.
    Hat sich aber inzwischen als netter Aufwärmer/Absacker im Spieleclub etabliert.
    Es ist einfach ein schnell erklärtes, harmloses Spiel mit einem gewissen Aufforderungscharakter.


    #Abyss habe ich eher bemeckert. Inzwischen schlage ich es im Spieleclub aber auch selbst vor, und es kommt meistens gut an.
    Ich finde es graphisch immer noch vermurkst und den Einstieg etwas zäh (nur eine Perle), aber ich spiele es ansonsten wirklich gerne.
    Ersteindruck unzutreffend.


    Bei #Quadropolis habe ich rumgemeckert, dass es zu fiesen Wartezeiten kommen kann, und war insgesamt so semi begeistert.
    Das lag zu einem guten Teil daran, dass eine Dame am Tisch saß, die alleine mehr Zeit verbraucht hat als alle drei anderen zusammen, auch bis zum Spielende in jeder Runde nachfragen müsste, wie man seine Architekten benutzt und was jedes einzelne Plättchen macht, nie den grauen Pöppel bewegt hat usw. Das war so richtig nervtötend.
    Ich hab's seitdem noch zweimal gespielt, in "flotteren Runden".
    Ich mag es immer noch nicht besonders, der Hauptmechanismus liegt mir einfach nicht (ich finde ihn zu restriktiv/mechanisch).
    Aber es ist zumindest strategischer, als ich anfangs dachte.

  • Ersteindruck stark gedreht? Ja, gab's schon, aber bei Betonung des "stark" eigentlich immer nur Richtung positiv, und auch in diesen Fällen habe ich trotz mäßigem Ersteindruck immer gesehen, dass das Spiel Potential hat, noch zu wachsen. Oft waren das dicke, komplexe Brocken, bei denen eigentlich klar ist, dass man sie mehrfach spielen muss, um sie wirklich einschätzen zu können.


    Manchmal hat man bei Spielen mit variablem Startaufbau beim Erstkontakt auch einfach nur ein saublödes und Anfänger-ungeeignetes Setup erwischt. Seit mir das mit Terra Mystica genau so passiert ist, verstehe ich auch besser, warum Regelautoren bei sowas gerne Startaufstellungen für das erste Spiel vorschlagen.

  • Bei sehr sehr guten Spielen macht jede Partie jedem Spaß, das ist dann eine BGG10


    Nicht unbedingt:


    Bestes Beispiel Runewars:


    Wurde mir vom gesamten Verein als Flopp präsentiert. Keinem hätte es gefallen, total langweilig etc.


    Wollte keiner mit mir spielen, aber war halt Terrinoth. Also hab ich gespiet und Mechaniken angeguckt und nach der ersten Partie fand ich es auch eher mäßig


    Hat jetzt 10/10 Punkten, mehr brauch ich wohl nicht zu sagen. Mittlerweile finden es alle total gut, nachdem ich ihnen ein paar grundlegende Sachen gezeigt hab (sie hatten damals die Mechanik der Helden gar nicht eingesetzt. Bei der alten Version mit den alten Regeln waren da noch so einige Tricks möglich)



    Aktuell Black Hat


    Musste mich schon durch die Regeln quälen, war dann aber doch irgendwie interessant, nachdem man erstmal durchgeblickt hat

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Bestes Beispiel Runewars

    Das ist deswegen eben kein gutes Beispiel, weil es erst gefloppt ist. :) Wenn die Definition für eine "10" enthält, daß das nicht passieren darf, dann ist ein Spiel, bei dem das passiert, definitionsgemäß keine "10".
    Insofern ist #Runewars ein Beispiel dafür, daß Du und ich unterschiedliche Kriterien dafür haben, die "10" zu vergeben (ich persönlich würde Runewars übrigens auch irgendwo zwischen 5 und 6 einordnen).

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Mir ging es bisher mit 2 Spielen so dass sie in den ersten Runden super ankamen weil die Mitspieler passten und danach in einer neuen Runde plötzlich Totenstille am Spieltisch war: #Munchkin und #MagBlast :)


    Beide leben sehr davon (wie wohl jedes Spiel aber hier finde ich sehr stark) dass die Mitspieler sich auf den Humor und die jeweilige Gestaltung einlassen können, da darin ein nicht unerheblicher Teil des Spielspaßes steckt. Als ich Munchkin kennenlernte (war auf einem Spielewochenende) haben wir einen Tag lang in fester 5er-Runde nichts anderes mehr gespielt. Danach ging ich damit in eine andere Runde zuhause und die Mitspieler schliefen fast ein. Ich dachte das gibt es doch nicht :crying:


    Bei Mag-Blast wollte ein Mitspieler sogar wissen was daran jetzt ein Spiel sein soll :cursing:

  • Floppt ein Spiel, dann muss das schon n Hypegame sein, damit ich da schnell nochmal rangehe - Bzw müssen mich Forenposts davon überzeugen nochmal Energie reinzustecken...


    Sehe das ähnlich wie Peter - Zuviele gute Spiele im Schrank, da muss ich nicht auf biegen und brechen den tollen Kniff nach ein paar Spielsitzungen kennenlernen - Bin ganz froh wenn ich dann auch mal eins aussortieren kann :)

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Wenn die Definition für eine "10" enthält, daß das nicht passieren darf, dann ist ein Spiel, bei dem das passiert, definitionsgemäß keine "10".

    Was ist das denn für ein Humbug? Wer bestimmt denn die Definition? In meiner Definition kommt jedenfalls nicht vor, dass man gleich in der ersten Partie alle Zusammenhänge verstehen muss. Dann dürfte ich nur noch Spiele wie Mau Mau spielen. Für solche kleinkarierten Definitionsauslegungen ist in meinem Bewertungssystem kein Platz, nur weil irgendwo steht "jede" Partie macht Spaß. Kennelernpartien sind davon ausgenommen, bis man die Regeln vollständig verstanden hat.


    Und vor allem: Kann denn das Spiel was dafür, dass man man sich in komplexe Regeln erstmal einarbeiten muss?


    Wenn man erst später bestimmte Vorgänge begreift und bei einem Runewars in der ersten Kennenlernpartie z.B. das unabhängige Agieren der Helden völlig außer acht lässt?
    Komplexe Spiele werden sehr oft erst in den Folgepartien besser, wenn man die einzelnen Zahnräder und Stellschrauben begriffen hat.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Ruhig Brauner! :)
    Ich hatte die Definition so angerissen - Du bist darauf eingestiegen und hast RuneWars als "bestes Beispiel dafür" genannt, das ist es aber nicht. 8)


    Dass Du also eine andere Definition für Dich gefunden hast, hatte ich ja auch schon geschrieben. Alles gut! 

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Sorry hatte den Smilie hinter "Humbug" vergessen *kaffeeschlürf :D


    Aber was ich in meiner unvergleichlich sensiblen Art ausdrücken wollte, ist eben, dass gute Spiele meistens so vie Tiefe besitzen, dass man sie kaum in der ersten Partie erfassen kann. Das macht es ja so spannend. Das Spiel erkunden, Spielzüge optimieren usw. Quasi ein Spiel erfahren (hört sich gut an, oder?


    Hüa

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Aber was ich in meiner unvergleichlich sensiblen Art ausdrücken wollte, ist eben, dass gute Spiele meistens so vie Tiefe besitzen, dass man sie kaum in der ersten Partie erfassen kann. Das macht es ja so spannend. Das Spiel erkunden, Spielzüge optimieren usw. Quasi ein Spiel erfahren (hört sich gut an, oder?

    Hervorhebung durch mich. Du hast es vermutlich bewusst offen formuliert, aber das zeigt schon, dass diese "nicht sofort erfassbare Spieltiefe" auch nicht wirklich das Kriterium schlechthin ist. ;)


    Großartige Spiele sind einfach großartig, und warum sie dann für den einen eine 8, für den anderen gar eine 10 sind, hängt glaubich an objektiv nicht weiter erfassbaren Kriterien.
    Und es wird immer noch Leute geben, die solche Spiele wesentlich tiefer bewerten, die gehen dann aber im Normalfall als statistische Ausreißer in der Bewertungsflut unter.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Interessant, irgendwie scheint sich jeder zumindest ein wenig davon beeinflussen zu lassen.


    Für mich ist die Runde (wenn es um die Bewertung des Spiels geht) vollkommen irrelevant. Wenn ich ein Spiel bewerte / einschätze, dann beziehe ich meine Meinung 100% aus dem Spiel, aber garantiert nicht aus den Mitspielern. Es wird wohl bei jedem anders sein, aber ich kann solche Dinge klar differenzieren und alles worauf es ankommt, ist das Spiel selbst, die Mechanismen etc..


    Bisher habe ich Spiele die ich nach 5-10 Jahren wieder gespielt habe, exakt so bewertet wie vorher und das ohne meine alten Bewertungen vorher nachzuschauen.

  • Du hast es vermutlich bewusst offen formuliert, aber das zeigt schon, dass diese "nicht sofort erfassbare Spieltiefe" auch nicht wirklich das Kriterium schlechthin ist.

    Fluxx hat es verstanden. Es war tatsächlich ein Gegenbeispiel für die Aussage von Sternenfahrer "Bei sehr sehr guten Spielen macht jede Partie jedem Spaß, das ist dann eine BGG10" und ist natürlich (Hervorhebung durch mich) auch für mich kein Nonplusultrakriterium, das für alle Spiele gilt. Klar gib es auch 10er Spiele, die sofort in der ersten Partie gezündet haben, weil der Mechanismus dies hergibt (wäre dann in meiner persönlichen Rangliste beispielsweise ein T.I.M.E Stories).

    Wenn wir uns aber nochmal den threadtitel angucken wollen: es geht um Spiele, wo der Ersteindruck ein völlig anderer war (positiv oder negativ). Ich nehme für mich da halt gerne Runewars als Beispiel, weil da war in meinem Spielerleben der Unterschied zwischen Eindruck Erstpartie und folgenden Partien am größten. Von "mittelmäßig" auf "absolut großartig". Sternenfahrer war halt nur der Meinung, dass es deswegen kein 10er Spiel sein kann (was 1. ein völlig anderes Thema ist und 2. nur für seine Definition von 10er Spielen gilt)

    Ihr werdet eure eigenen Erfahrungen haben und sicher andere Beispiele nennen können

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Ihr werdet eure eigenen Erfahrungen haben und sicher andere Beispiele nennen können


    Ein paar Beispiele habe ich ja weiter oben schon genannt.


    Dass sich der Eindruck völlig ändert, dafür müssen dann aber imho schon krasse Sachen passieren. Ein paar Beispiele:


    Spielzerstörende Regelfehler
    (wir haben zB damals in #derEiserneThron in den ersten Partien Marschbefehle "gefackelt", was natürlich mit Recht nicht geht, die Spiele waren ziemlich mies)


    Spielspaß und Spieleranzahl hängen massiv voneinander ab
    (Ich fand #ForbiddenStars zu zweit eigentlich ganz cool, zu viert war es eine Tortur)


    Variabler Spielaufbau, der zufällig beschissen ist
    (wir hatten in einer der ersten #Dominion Partien die Hexe dabei, aber genau Null "Entsorger", alle haben direkt zu Beginn Hexen gekauft, und es dauerte dann gefühlt Stunden, bis endlich drei Stapel leergekauft waren, weil alle Decks von oben bis unten mit Flüchen und Kupfer vollgestopft waren) ;)

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Interessant, irgendwie scheint sich jeder zumindest ein wenig davon beeinflussen zu lassen.


    Für mich ist die Runde (wenn es um die Bewertung des Spiels geht) vollkommen irrelevant. Wenn ich ein Spiel bewerte / einschätze, dann beziehe ich meine Meinung 100% aus dem Spiel, aber garantiert nicht aus den Mitspielern. Es wird wohl bei jedem anders sein, aber ich kann solche Dinge klar differenzieren und alles worauf es ankommt, ist das Spiel selbst, die Mechanismen etc..


    Bisher habe ich Spiele die ich nach 5-10 Jahren wieder gespielt habe, exakt so bewertet wie vorher und das ohne meine alten Bewertungen vorher nachzuschauen.

    Meine Freude am Spielen ziehe ich aus der Interaktion mit den Mitspielern. Also ist es für mich unmöglich ein Spiel losgelöst davon zu beurteilen. Klar kann man Spielmaterial, Thema, ... beschreiben und werten, aber nicht den eigentlichen Nutzen, den ein Spiel stiften soll - Spielspaß. Ausnahme sind hier natürlich Solospiele und im gewissen Maße abstrakte Spiele.


    Es wird also bei mir so sein, dass die Bewertung des Spiels in einer Spielrunde anders ist als in einer anderen. Ich bewerte somit mehr den Spielspaß als nur das Spiel. Ich behaupte sogar, dass man nicht nur das Spiel bewerten kann...

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Meine Freude am Spielen ziehe ich aus der Interaktion mit den Mitspielern. Also ist es für mich unmöglich ein Spiel losgelöst davon zu beurteilen. Klar kann man Spielmaterial, Thema, ... beschreiben und werten, aber nicht den eigentlichen Nutzen, den ein Spiel stiften soll - Spielspaß. Ausnahme sind hier natürlich Solospiele und im gewissen Maße abstrakte Spiele.
    Es wird also bei mir so sein, dass die Bewertung des Spiels in einer Spielrunde anders ist als in einer anderen. Ich bewerte somit mehr den Spielspaß als nur das Spiel. Ich behaupte sogar, dass man nicht nur das Spiel bewerten kann...

    Hm, für mich schließt das Eine, das Andere nicht aus. Nehmen wir Krazy Wörds als Beispiel (ich denke das passt sehr gut). Selbst wenn die Runde wie eine Schlaftablette verläuft, sehe ich wo der Spaß im Spiel ist. Ich lasse mir meine Freude ja auch sonst von keinem nehmen, nur weil er / sie das Spiel nicht mag.


    Kein Plan wie man das beschreiben soll, aber der Spaß vom Spiel und der Spaß durch die Runde, sind für mich zwei verschiedene Dinge. Klar, am besten ist, wenn beides stimmt, aber das Eine macht das Andere nicht kaputt. Das geht auch andersrum, wenn ich ein Spiel nicht mag, aber dennoch Spaß an / mit / wegen der Runde habe.


    Wie gehabt, für mich zwei völlig verschiedene paar Schuhe.

  • Für mich taugt ein Spiel nichts, wenn es in meinen Spielrunden floppt. Dann vermag es nicht zu begeistern und wird verkauft. Wie könnte ich so ein Spiel dann als gut für mich bezeichnen? Das kann jemand anderes in seiner Spielrunde anders erleben. Aber mein subjektives "gut" kann es nicht bekommen. Und ein "theoretisch gut" gibt es für mich nicht.


    Hat schon jemand weiter oben geschrieben. Wenn, und wenn und das auch noch, und ...
    Für irgendeine Zielgruppe wird es schon passen.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Extremes Beispiel: Cyrano - dort muss man vierzeilige Gedichte schreiben nach Reimvorgabe und dann vortragen und bewerten lassen.


    Im Kern ein interessantes Spielpinzip mit einem guten Wertungsmechanismus, der Orginalität wie auch Gespür für Mitspielermeinungen belohnt. Wenn die Mehrzahl der Mitspieler aber absolut nichts kreatives schreiben wollen oder können und nur Nonsens-Gedichte entstehen, die sich rein auf den Mechanismus reduzieren, fällt das Spiel in sich zusammen. Da kann das zugrundeliegende Spielprinzip in der Theorie noch so toll sein, es braucht eine Spielrunde, die das Spiel auch spielen will.


    Somit kann ich Spiel und Mitspieler in der Spielebewertung trennen, es braucht für eine für mich gelungene Partie aber immer beides - das passende Spiel zu den passenden Mitspielern und umgekehrt.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Für mich taugt ein Spiel nichts, wenn es in meinen Spielrunden floppt. Dann vermag es nicht zu begeistern und wird verkauft. Wie könnte ich so ein Spiel dann als gut für mich bezeichnen? Das kann jemand anderes in seiner Spielrunde anders erleben. Aber mein subjektives "gut" kann es nicht bekommen. Und ein "theoretisch gut" gibt es für mich nicht.


    Hat schon jemand weiter oben geschrieben. Wenn, und wenn und das auch noch, und ...
    Für irgendeine Zielgruppe wird es schon passen.

    Da liegt der Unterschied bei uns. ^^


    Mir ist es egal, ob es in einer meiner Runden floppt, es geht ja darum, ob ICH es mag. Wenn meine Gruppe es nicht mag, suche ich mir eben eine andere für das Spiel.

  • Hab grad wieder ein aktuelles Beispiel:


    #Elements von uns @Thygra


    Eine Bekannte hatte das Spiel mitgebracht, ich hab mir die Regeln erklären lassen und nach 6 Runden wollte ich Thygra das Ding am liebsten an den Kopf schmeissen


    "Das musste doch ein Blinder mit Krückstock sehen, dass der Mechanismus broken ist!"


    Hab das Ganze dann auch fein säuberlich schriftlich zerlegt und wollte gerade unserem Matheprofessor @PeterRustemeyer das Ding zur mathematisch wissenschaftlich analysierten Demontage vorlegen, als ich auf die brilliante Idee kam, vielleicht die Spielregel nochmal selbst zu lesen *hust
    Ja, manchmal hab ich direkt brilliante Einfälle! Für gewöhnlich lese ich Spielregeln ja immer selbst, aber was konnte bei einer DIN A4 Seite schon schiefgehen?


    Öhm ja ... ein wenig Kaka in die Hose gehabt und ganz unauffällig zwei Drittel der Rezension gelöscht ... Gott sei Dank war das Ding noch nicht online :D


    Chapeau lieber Thygra, wenn man nicht 1/6 der Regel zum Thema "Klopfen" weglässt, stellt man fest, dass der Mechanismus hinter Elements ein echter Killer ist.


    Ich geh dann jetzt mal ganz, ganz kleine Brötchen backen

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Regeln lesen, wer macht das schon? Voll albern.


    A propos Ersteindruck:


    Ich hab mir die Woche #Spartacus besorgt, weil
    a) günstig
    b) das Spiel sich lustig anhört (recht freies Bieten, Verhandeln und Intrigieren, und danach tragen zwei Spieler in jeder Runde einen Gladiatorenkampf aus, die anderen wetten drauf, wie es ausgeht)
    c) auch wenn ich die Serie nicht unbedingt mag, das, was in der Serie passiert, passt recht gut zu einem Brettspiel.


    Hier haben die Heidelberger aber mal ordentlich geschlampt: Rechtschreib- und Grammatikfehler überall, nicht nur in den Regeln, unter anderem steht auf einem der 4 Spielertableaus als Hausfähigkeit "Erschöpe 3 Wachen" (das hat man dann permanent vor Augen)... Direkt die oberste Spielkarte im eingeschweißten Stapel hat eine fehlende Textzeile, generell hat alles ein eher schäbiges Layout...


    Da hatte der bearbeitetende Mensch wohl selbst keine große Lust drauf.
    Das macht so richtig Appetit auf das Spiel. :rolleyes:

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Hat sich so ein Ersteindruck bei Euch dann schon einmal in einer anderen Runde komplett gedreht. Egal wie rum?

    Von richtig mies auf gut hatte ich nocht nicht.


    Bei #HansaTeutonica hatte ich aber z.B. eine sehr gute Erstpartie mit vier neugierigen Spielern, die über die viele Interaktion und die zahllosen Möglichkeiten begeistert waren, meine zweite Partie in einer ähnlichen Runde war mit das größte Spielefiasko, das ich je hatte. Zwei müde, völlig verlorene Spieler am Tisch die nur mit sauerer Miene abgewartet haben, dass dieses unintuitive, komplexe, trockene, zähe Spiel endlich vorbei ist. Den anderen beiden (inkl. mir), die allein um den Sieg gespielt haben, hat's dann auch keinen Spaß mehr gemacht. Im Nachhinein hätte m,an das Spiel abbrechen sollen.

    Mir ist es egal, ob es in einer meiner Runden floppt, es geht ja darum, ob ICH es mag. Wenn meine Gruppe es nicht mag, suche ich mir eben eine andere für das Spiel.

    Da kenne ich beide Seiten. Hätte ich Hansa Teutonica oben stattdessen nochmal mit drei begeisterten Spielern gespielt, hätte sich der sehr gute Ersteindruck verfestigt, so müsste ich noch mehrmals Spielen um mir ein endgültiges Bild zu machen, ob es für mich nur extrem viel Potenzial hat und ich es für seine genialen Mechanismen bewundere, oder ob ich es wirklich für mich ein gutes Spiel finde.


    Auf der anderen Seite hatte meine Erstpartie #Yedo einen Spieler dabei, der mit der Kombi aus relativ viel Glück/Unwägbarkeit und recht hoher Komplexität und langer Spielzeit garnicht mehr klar kommen ist, als er sich dann plötzlich am grausamen Ende des Schicksals wiederfand. Das konnte ich für meinen Ersteindruck recht gut ausblenden und würde Yedo im Prinzip gern wieder spielen, nur wohl besser mit jemand anderem.

    Spielzerstörende Regelfehler
    (wir haben zB damals in #derEiserneThron in den ersten Partien Marschbefehle "gefackelt", was natürlich mit Recht nicht geht, die Spiele waren ziemlich mies)

    Hihi, wir auch. ^^ Meine größte Armee saß 2/3 des Spiels lang bewegungsunfähig in großartiger Position fest, da sie konstant befackelt wurde...

  • Ich zähle mich dann mal zu den 1%, wie ich am konkreten Beispiel Race for the Galaxy belegen kann:


    Eine der ersten Partien in einer grösseren Runde mitgespielt, in der gefühlt alle anderen Mitspieler das Spiel schon auswendig kannten. Ich hatte hingegen noch so meine Verständnisprobleme mit den Spielphasen und den Symbolen und wie das alles zu einer sinnvollen Spieltaktik zusammenpassen könnte. Somit war das Mitspieler-Spieltempo entsprechend hoch, ich froh, als die Partie dann endlich vorbei war, weil mit dem Ausgang hatte ich eh nichts zu tun. Damit verschwand das Spiel erstmal im Schrank.


    Dann durch Zufall in einer 2er-Runde wiederentdeckt, in der wir beide absolute Anfänger waren und uns von Partie zu Partie immer weiter gesteigert. Durch diese zweite Chance ist Race for the Galaxy mit der ersten Erweiterung, aber ohne Zusatzregeln, zu einem meiner Lieblingsspiele geworden. Hätte es diese zweite Chance nicht gegeben, wäre meine "blödes, überkompliziertes Spiel"-Erstmeinung so geblieben.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ähem. Es ging um "richtig mies". Nicht um "Verständnisprobleme beim ersten Spiel" oder "och, nö, so doll fand ich's nicht, aber wenn ihr mich lieb bittet, dann meinetwegen". Richtig mies spiele einmal und nicht wieder. Ein "hat mir nicht gefallen, aber ich habe Potenzial gesehen, könnte noch was werden" ist eine ganz andere Baustelle als "richtig mies".

  • Chapeau lieber Thygra, wenn man nicht 1/6 der Regel zum Thema "Klopfen" weglässt, stellt man fest, dass der Mechanismus hinter Elements ein echter Killer ist.

    #Elements ist mein absoluter Lieblings-Zweier seit 2 Jahren. Da kommt so schnell nichts ran für mich.


    Ich wundere mich aber etwas, dass du eine Rezension schreibst, bevor du die Regeln selbst gelesen hast. Als Rezensent sollte man meines Erachtens IMMER die Anleitung lesen. Da hättest du dir viel Zeit sparen können, wenn du es andersherum gemacht hättest.

  • Ich wundere mich aber etwas, dass du eine Rezension schreibst, bevor du die Regeln selbst gelesen hast. Als Rezensent sollte man meines Erachtens IMMER die Anleitung lesen. Da hättest du dir viel Zeit sparen können, wenn du es andersherum gemacht hättest.

    Ich wusste, dass du das sagst :D


    Jap generell lerne ich die Regeln selbst und zwar genau aus diesem Grund


    Bei einem Microgame mit einer popeligen DIN A4 Seite Anleitung hatte ich das aber erstmal nicht für nötig gehalten. Da ich zudem meine Spieleindrücke immer so schnell wie möglich aufschreibe, um nichts zu vergessen (und das SpielGEFÜHL dann noch am wärmsten ist), habe ich die Rezi direkt nach dem Spieleabend geschrieben. Ich hätte aber auch ehrlich gesagt nie nicht gedacht, dass jemand 1/6 der Anleitung eines so simplen Regelwerkes überlesen könnte. Aber spiele mit Anfängern und du erlebst die dollsten Sachen *schulterzuck


    Da ich das Spiel selbst nicht besitze (ok NOCH nicht besitze, ich habs jetzt tatsächlich gekauft, so gut finde ich es, aber sehr anstrengend permanent zu rechnen), konnte ich die Regel erst lesen, als ich es mir für die Fotos ausgeliehen hab

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    2 Mal editiert, zuletzt von Bandida ()