Imperial Struggle (GMT)

  • Hi,


    Soeben ist der neue GMT Newsletter eingetroffen. Im p500 findet sich nun Imperial Struggle, das neue Spiel von Ananda Gupta und Jason Matthews.
    Mit bereits 472 Vorbestellungen dürften wohl einige Leute ziemlich heiß drauf sein :) (ich bin Nr. 471 ;) )


    Von der Beschreibung her klingt es ziemlich interessant, und auch, dass es offensichtlich noch einen leichteren Zugang als Twilight Struggle hat finde ich gut.
    Auch die Aufteilung in "peace turns" und "war turns" klingt sehr interessant.


    Wie seht ihr das? Noch wer auf den p500 Zug aufgesprungen?


    LG

  • Wie seht ihr das? Noch wer auf den p500 Zug aufgesprungen?

    P500 bei GMT ist mir insgesamt zu teuer.
    Ich werde Imperial Struggle wie üblich kurz vor dem Erscheinen bei UGG vorbestellen (wie auch Bayonets & Tomahawks und evtl. Holland '44).


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Danke für den Hinweis :)


    Das Spiel KÖNNTE gut sein, aber da ich das Spiel auch nach dem Erscheinungstermin für ein paar Euro mehr erwerben kann, vermeide ich gerne solche "Blindkäufe, so gut es geht. Sobald einer meiner bevorzugten Rezensenten das Spiel gut beurteilt, geht ein Auftrag an meinen Stammdealer @Spieltraum raus :D


    Aber wenn ich schon ein Spiel vorbestelle, dann nicht in den USA. Auf den Firlefanz mit zusätzlichem Zollbesuch und Nachzahlung verzichte ich gerne, wenn dann direkt bei Udo Grebe oder Spieltraum bestellen.


    Aber hast du schon nähere Infos zum Spiel? Prototyp oder ähnliches?


    Gruß
    Marc

  • Werden in Deutschland die GMT Spiele immer vom Zoll abgefangen? Ich bekomme sie in Österreich immer ohne Probleme direkt ins Haus gestellt ohne irgendwelche Probleme beim Zoll - ein Aufkleber mit "Boardgame" dürfte da reichen. Bis jetzt wurden nur die Game Knight Chips aufgefangen, dafür wars da dann gleich doppelt schmerzhaft :)


    Und bei UGG gibs die Rabatte nur wenn man GHS Mitglied ist, oder?
    Ich fahre da mit dem direktbestellen eigentlich ziemlich gut. Nur wenn ich mal was verpennt habe kaufe ich dann beim spieltraum oder in Wien bei Planet Harry.


    LG

  • Werden in Deutschland die GMT Spiele immer vom Zoll abgefangen? Ich bekomme sie in Österreich immer ohne Probleme direkt ins Haus gestellt ohne irgendwelche Probleme beim Zoll - ein Aufkleber mit "Boardgame" dürfte da reichen. Bis jetzt wurden nur die Game Knight Chips aufgefangen, dafür wars da dann gleich doppelt schmerzhaft :)


    Und bei UGG gibs die Rabatte nur wenn man GHS Mitglied ist, oder?
    Ich fahre da mit dem direktbestellen eigentlich ziemlich gut. Nur wenn ich mal was verpennt habe kaufe ich dann beim spieltraum oder in Wien bei Planet Harry.


    LG

    Hi,


    ob das IMMER der Fall ist, kann ich nicht beurteilen. Ich habe 2 Spiele aus den USA gekauft und liefern lassen. Beide Male musste ich zum Zoll und eine Nachzahlung leisten.


    Was UGG angeht: Nein, bei Vorbestellung gibt es auch schon einen Frühbucherrabatt. Zusätzliche Rabatte kannst du noch bekommen, wenn du seine Zeitung beziehst oder in der GHS Mitglied bist.


    Gruß
    Marc

  • Werden in Deutschland die GMT Spiele immer vom Zoll abgefangen? Ich bekomme sie in Österreich immer ohne Probleme direkt ins Haus gestellt ohne irgendwelche Probleme beim Zoll - ein Aufkleber mit "Boardgame" dürfte da reichen. Bis jetzt wurden nur die Game Knight Chips aufgefangen, dafür wars da dann gleich doppelt schmerzhaft :)


    Und bei UGG gibs die Rabatte nur wenn man GHS Mitglied ist, oder?
    Ich fahre da mit dem direktbestellen eigentlich ziemlich gut. Nur wenn ich mal was verpennt habe kaufe ich dann beim spieltraum oder in Wien bei Planet Harry.


    LG

    Ich habe eine Zollabfangquote von 100% verteilt auf drei Spiele (Andean Abyss - es gab Diskussionen über mögliche enthaltende verbotene Symbolik :crazy: , Fire in the Lake - "Wat, Brettspiele jibt's noch...?" :mmhh: und Silent Victory - wurde mir diskussionsfrei ausgehändigt).
    Aber es ist immer so nett im HZA Berlin zu sitzen...

    Mit Gewaltlosigkeit hat noch nie jemand etwas erreicht. (Montgomery Burns)

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Präsident der EZB. (Das Känguru)


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  • Ananda Gupta hat für GMT ein bisschen was zu #ImperialStruggle im Vergleich zu #TwilightStruggle geschrieben: A Struggle Anew: Imperial Struggle and Its Older Cousin

    Twilight Struggle is more older cousin than sibling to Imperial Struggle. They share a dream, scope, and player fantasy; but mechanically they diverge quite a bit.

    [...]

    Imperial Struggle has a lot in common with Twilight Struggle, especially when it comes to scope and player roles. Hence the similarity in titles. It also aspires to take its place in the GMT library as a short and playable game, one that has a lot of strategic and historical depth but which players can set up and finish in an evening. But it’s aiming for a different player experience, both intellectual and emotional. I think historical gamers and Twilight Struggle fans would settle for nothing less.



  • GMT bietet seit einiger Zeit (ca. einem halben Jahr oder so) eine Versandoption "EU Friendly" an, die man bei der Bestellung aber explizit auswählen muss (und auch für ältere Bestellung nicht aktualisiert wird). Dann wird MWSt/Zoll über einen EU ansässigen Händler - momentan in England - abgewickelt. Hat man direkt bei GMT geordert, bekommt man dann ca. 4-6 Wochen nach dem Shipping Termin ein Paket aus England (hat bei mir jetzt schon zweimal geklappt).


    P.S. das wird GMT nach dem Brexit sicher noch mal anpassen müssen :D

    Wenn du Frieden willst, rüste zum Krieg.

  • It is 2019 and Imperial Struggle is so close to players I can almost taste it. Thanks to Joel Toppen’s heroic work on the VASSAL test kit, the game has received much more intensive playtesting than it ever has – probably more in the last four months than in the rest of the development cycle combined.

    […]

  • So, gerade per UPS angekommen und schnell mal beäugt. Die Regelhefte sind in einem anderen Papier als sonst bei GMT (neuerdings hochglanz?), ansonsten die gewohnt gute Qualität, die man vom Verlag kennt. Nett: Es wird bereits ein Countertray mitgeliefert. Das Board sieht auch in echt richtig schick aus. Ich hoffe mal, dass ich es diese Woche noch mit meiner Frau gespielt bekomme.

  • Das Spiel ist bei UGG ja schon auf Deutsch vorbestellbar. Gibt es irgendwo eine Info wann die Veröffentlichung (oder der Druck) geplant ist? Ich hab da nix gefunden...

  • Ich hoffe mal, dass ich es diese Woche noch mit meiner Frau gespielt bekomme.

    Dann berichte uns doch davon. Es stand ewig auf meiner "möchte ich gerne haben"-Liste...

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  • Das Spiel ist bei UGG ja schon auf Deutsch vorbestellbar. Gibt es irgendwo eine Info wann die Veröffentlichung (oder der Druck) geplant ist? Ich hab da nix gefunden...

    Bei UGG wirds auf Deutsch kommen, wenn genug Leute bestellen. Das ist ähnliches "P500" wie bei GMT selbst. UGG gibt aber keine aktuellen Bestellerzahlen aus, und insgesamt, bis auf ein paar wirklich ersehnte Titel (TS, DS, PoG, HiS, zuletzt hat Labyrinth recht lange auf sich warten lassen) würde ich mich erstmal nicht drauf verlassen, dass es zeitnah oder überhaupt zustande kommt. (Bin allerdings zumindest schon mal ein Vorbesteller, ebenso etwa bei Wiener Kongress und Weimarer Republik)


    Eine ältere aber noch einigermaßen gepflegte übersicht gibts auf der ehemaligen Ugg Seite Tentative Production Schedule


    Die Übersetzungen sind eher strittig, wenn du fragst wird dir ein Großteil sagen dass Du es lieber O-Ton kaufen sollst, ich habe keinerlei Probleme mit den Dt. Ausgaben der Gmt Spiele per UGG.

    Cardboard Games Master Race

    2 Mal editiert, zuletzt von Exhibitchee ()

  • Hm, also vorbestellt hab ichs nun auch mal. Das Deutsch in TS fand ich ok.

    Vielleicht kauf ich es mir nun auch schon mal vorab in Englisch, da hab ich nur immer ein Problem mit meiner Spielpartnerin in Bezug auf Spiele mit verdeckten Karten...

  • War bei meiner Bestellung von Tri-Pack Men of Iron auch eine Überlegung, da es ja ebenfalls auf deutsch vorbestellbar ist.


    Jedoch wollte ich nicht ewig warten und die Übersetztun gibt es ja erfreulicher weise schon auf der GMT Seite.


    Bei Dominant Species hatte es wohl schon recht lange gedauert.


    Grundsätzich wäre ich an weitern Deutschen Titel interessiert aber man weiß ja leider nicht wie viel Leute da mitmachen und wie lange dann die Produktion


    noch dauert.

  • Ich war auch begeistert, dass UGG eine Menge GMT-Spiele übersetzen möchte. Ich kann zwar verstehen, dass er keine aktuellen Zahlen der Vorbesteller rausgibt. Anderseits möchte man auch nicht ewig auf die deutsche Übersetzung warten.


    Aber ernsthaft, UGG könnte in dieser Hinsicht ein wenig mehr Werbung machen. Ein prominenter Platz zu seinen deutschen Ausgaben auf der Homepage wäre mal ein guter Anfang. Vielleicht auch über Unknowns, GHS etc. ein Banner mit Direktlink.


    Ja, ich habe auch Imperial Struggle in der deutschen Ausgabe vorbestellt und hoffe sehr dass diese umgesetzt wird.

  • ...und hoffe sehr dass diese umgesetzt wird.

    Genau das ist mMn das Problem: Ich will nicht darauf hoffen das etwas umgesetzt wird, sondern wissen. Ewig warten ist doch „bekloppt“, man möchte das Spiel aktuell haben und spielen, der „Sankt Nimmerleinstag Tag“ ist mir einfach zu ungenau definiert...;)

    Also entweder „ja, wir machen es“ oder man läßt es eben. Aber so ein „schau ´n mer mal“ will ich mir der heutigen Zeit einfach nicht mehr antun!

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Aber so ein „schau ´n mer mal“ will ich mir der heutigen Zeit einfach nicht mehr antun!


    Absolut. Mein erster Beitrag dazu war auch viel kritischer und ich habe es abgemildert. Ich werde UGG nochmal anschreiben. Sie könnten/sollen Zahlen oder einen Zeitrahmen rausbringen, wie GMT bei ihren P500 Bestellungen es macht. Das ist bei UGG ja das gleiche Prinzip.

    Es ist ja nicht schlimm, wenn, aufgrund mangelndes Interesse, keine deutsche Version geben wird. Dann wird halt die englische dort bestellt. Blöd wird es nur, wenn man vergeblich auf eine deutsche Version wartet, die dann nicht kommt und die englische ist dann ausverkauft...

  • Ich werde UGG nochmal anschreiben.

    Mach das bitte mal und schreib hinterher, wie er darauf reagiert hat. Ich hab ihn mal dasselbe gefragt (ob er nicht eine Art p500 für die deutschen Spiele veröffentlichen will) und die Antwort war nicht wirklich freundlich, ich hätte ja keine Ahnung, wie das Geschäft funktioniert.


    Die Übersetzung von Labyrinth ist in Teilen auch nicht wirklich gelungen (Übersetzung von "war of ideas" -> "Krieg der Köpfe" ist schon etwas zweifelhaft. Rechtschreibfehler und falsche Überschriften inklusive. Ich hatte freundlich gefragt, ob er sich wegen der Fehler in den Spielhilfen überlegen könnte, die neu drucken zu lassen und habe eine ziemlich unfreundliche Antwort bekommen.


    Blind bestellen werde ich da nichts mehr, schon gar nicht auf deutsch, ich bin mehr als enttäuscht gewesen.

  • Als ich damals das erste Mal da bestellt hatte, dachte ich auch es gibt zumindest Updates wann das Spiel (in dem Fall die deutsche Version von "Labyrinth") denn kommt. Nach monatelangem Warten ohne irgendeine Info und einigen Nachfragen von mir und anderen in den Kommentaren, habe ich ihn dann direkt angeschrieben und eine sehr pampige Antwort bekommen.


    So mit Kunden umgehen kann man auch nur wenn man so gut wie ein Monopol hat ;) Die Seite selbst ist ja auch nicht wirklich taufrisch.


    Die Übersetzung an sich fand ich ok, es waren aber besonders auf den Übersichten einige Fehler und diese schlecht strukturiert. Im Endeffekt ärgere ich mich, nicht die englische Version gekauft zu haben (wegen den Erweiterungen) .


    Trotzdem werde ich Idiot jetzt wieder ewig auf "All Bridges Burning: Red Revolt and White Guard in Finland, 1917-18 " warten, weil die Chancen es nicht nur im Regal stehen zu haben, sondern es auch zu spielen, in deutsch einfach größer sind. :|

  • Das Spiel ist bei UGG ja schon auf Deutsch vorbestellbar. Gibt es irgendwo eine Info wann die Veröffentlichung (oder der Druck) geplant ist? Ich hab da nix gefunden...

    Ich hab’s bei UGG auf Englisch bestellt. Ich frage mich aber ob es nicht frustfreier wird, wenn ich es woanders bestelle. Ich habe das Gefühl ich weiß da gar nichts ...

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Bravenewworld hatte in seinen Newsletter-E-Mails früher immer Vorbestellsammlungen bis Stichtag X, die es zu einem vergünstigten Dollarkurs gab. Habe ich allerdings in den letzten E-Mails nicht mehr gesehen. Wenn man was schnell & günstig (für Importspiele) haben wollte, war das meist immer meine erste Wahl, besonders zu Zeiten als es kaum andere GMT-Importeure in Deutschland gab.

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  • Ich habs nun noch auf Englisch bei ZATU in GB bestellt, soll im Juli kommen. Den Gesamtpreis von 62 € inkl. Versand fand ich ok.

  • naja: Da kommen aber noch 6 € Versand drauf & es steht nirgends wann es circa kommen soll.... Wie geschrieben: Für MICH sind die 62 € daher ok.

  • Am Sonntag konnte ich eine spannende Erstpartie in entspannter Zweierrunde mitspielen. Kurz gesagt: Das Game kann was und könnte auch Spielern gefallen, die bisher wenig mit GMT-Games anfangen konnten, denn es erinnert mich in den grundlegenden Spielmechanismen doch stark an ein Eurogame, ist aber GMT typisch stark im Thema verwurzelt und toll konfrontativ. Absolute Kaufempfehlung, sofern Ihr einen Spielpartner für komplexe konfrontative Spiele habt.


    Die Großmächte Frankreich und England treten gegeneinander an. Vergleichbar wie Twilight Struggle geht es oberflächlich um Gebietskontrolle, um zum Zeitpunkt einer Wertung den einen Siegpunktmarker in seine Richtung zu ziehen. Da hören dann aber auch fast schon die Vergleiche auf. Imperial Struggle ist so eigenständig, dass ich das Spiel höchstens als fernen Verwandten sehe, gewiss kein direkter Nachfolger und auch keine Variante.


    Während man bei Twilight Struggle nie weiss, wann eine Scoringkarte aktiv gespielt wird und man dementsprechend bluffen und (eingeschränkt) auf die passende Gelegenheit warten kann, ist bei Imperial Struggle ganz genau klar, was gewertet wird. Das wird in Form von drei Nachfragemarkern zu Rundenbeginn zufällig festgelegt, während bei den vier Regionen der Weltkarte deren Siegpunktwert ebenfalls (fast) zufällig zu Rundenbeginn offen ausliegen. Wir als Spieler wissen also ganz genau, was in dieser von maximal sechs Spielrunden wichtig ist und was man - eher kurzfristig gesehen - vernachlässigen kann.


    Denn der Knackpunkt ist, dass man pro Runde (im Spiel als Turn bezeichnet) nur vier Aktionsplättchen ausführt, die jeweils eine Hauptaktion und Nebenaktion haben. Wenn die Hauptaktion entsprechend schwach vom aufgedruckten Punktewert ausfällt, dann darf man zusätzlich noch eine seiner Eventkarten ausspielen und ggf. noch Kriegsmarker austauschen. Schlechte Aktionsmarker gibt es somit nicht, nur manche fokussieren mehr auf die Hauptaktion. Dafür muss man dann auf das Ausspielen einer Eventkarte verzichten oder kann keine verdeckt liegenden Marken auf einen der kommenden Kriegsschauplätze austauschen.


    Es gilt also, sich auf das Wesentliche zu konzentieren und ebenso das Maximale aus seinen Aktionen herauszuholen. Da wählt man dann abwechselnd aus neun ausliegenden Aktionsplättchen, die auch die Art der Aktion vorgegeben und diese Auswahl ist jede Runde anders. Wer auf viele Markt- oder Militär- oder Diplomatie-Aktionen gehofft hat, muss eventuell umplanen. Wir hatten es, dass in einer Runde nur drei Events ausspielbar waren über die Aktionsplättchen. Dabei hätte jeder von uns potentiell gerne alle seiner drei Events ausgeführt. Nur sollte man deshalb die einzige Markt-Hauptaktion dem Mitspieler überlassen? Eine schönes planerisches Dilemma.


    Mache aus den gegebenen Voraussetzungen das Beste ist deshalb die Divise. Mit Krediten auf Aktionspunkten kann man Aktionen verstärken, muss aber aufpassen, dass man nicht ins Kreditlimit läuft und dann Siegpunkte abgeben muss. Mit Treatpoints, die Joker-Aktionspunkte sind, wird zwischenzeitlich sogar der schwächere Spieler unterstützt, was als Balance-Mechanismus für die von mir gespielten GMT-Games eher ungewöhnlich ist. Kann das jemand bestätigen? Man kann aber auch gezielt solche Treatpoints aktiv sammeln. Mache Siegpunktquellen schütten die aus.


    Ich kann und will hier gar nicht Regeldetails nacherzählen, dazu gibt es bei BGG entsprechende Videos. Von der Komplexität der Spielmechanismen ist es für mich höher als Twilight Struggle angesiedelt. Schon alleine weil man die drei Aktionsarten in ihren Besonderheiten kennen und unterscheiden muss und zwischen den sechs Friedens-Runden auch noch vier Kriegs-Runden mit ihren vier Kriegsschauplätzen im Blick behalten und daraufhin spielen sollte, weil man da ebenfalls noch Siegpunkte und andere Vorteile gewinnen kann. Die Komplexität von Twilight Struggle liegt eher in den Handkarten. Hier liegt die Komplexität in den Spielmechanismen. Zum Glück wurden auf einmalige Spezialregeln verzichtet, die bei manchen WarGames nur dabei sind, um die Historie möglichst gut abzubilden. Hier wird eher der historische Rahmen abgesteckt und durch die auszuspielenden Event- und Minsterkarten und die vorgegebenen Kriegsschauplätze greifbar, während wir relativ frei in diesem Sandkasten der Möglichkeiten agieren können.


    Wer mit einem On Mars zurecht kommt, sollte hier auch den Einstieg finden. Ohne Vorbereitung der Spielregeln und mindestens eine Probepartie, um diese zu verinnerlichen und dann auch erklären zu können und die Bereitschaft, die eigene Erstpartie als reine Kennenlernpartie zu sehen und tolerant zu den eigenen ineffektiven Aktionen zu sein, weil man den Gesamtzusammenhang noch nicht recht verstanden hat, geht es wohl nicht. Das ist schlicht der Komplexität geschuldet. Das Playbook mit einer ausführlichen Beispielrunde liegt GMT typisch bei. Dort werden auch die historischen Hintergründe erläutert - inklusive Literaturempfehlungen zur Vertiefung.


    Wir selbst (besonders ich mit einer Partie weniger Erfahrung) haben für die erste Spielrunde (= Turn) mindestens doppelt so viel Zeit benötigt im Vergleich zur zweiten Spielrunde. Da lief das Spielgeschehen schon wesentlich flüssiger. Aber auch da empfand ich es herausfordernd, vier Regionen der Welt mit ihren drei unterschiedlichen Grundaktionsarten und dazu noch den kommenden Krieg mit seinen vier Kriegsschauplätzen innerhalb dieser Regionen im Blick zu behalten.


    Aber genau dieses Tauziehen um Regionenmehrheiten, die durch unterschiedliche Aktionen erreicht werden können, bei denen noch unerwartete Eventkarten vom Mitspieler ausgespielt werden und sich durch ausliegende Ministerkarten eventuell sogar noch verstärken, hat für eine extrem spannende Partie gesorgt. In unserem konkreten Fall war die Partie allerdings am Ende der zweiten Runde, unterbrochen durch einen Krieg zwischen Runde 1 und 2 schon vorzeitig vorbei.


    Mit ausführlicher 1Std-Erklärung und Denk- und Detailklärungspausen waren das dann in Summe rund vier Stunden. Folgepartien werden deutlich schneller ablaufen können. Die Schachtelangabe von 120 bis 240 Minuten sehe ich allerdings noch fern. Da aber keine Minute langweilig war, auch weil ich gespannt verfolgt habe, was mein Mitspieler so macht und ob ich eine Chance habe, das nicht nur wieder gerade zu rücken, sondern ihn ebenso unter mehrfachen Aktionszwang zu setzen, war mir die Spielzeit nicht bewusst. Perfekte Unterhaltung eben.


    Durch eine starke Übermacht in Europa und ein glückliches Händchen bei den Event- und Ministerkarten sowie in Ausnutzung der eroberten Vorteilsmarker, mit denen ich meinem Mitspieler zusetzen konnte, konnte ich auch für mich überraschend gewinnen. Zufall bei Unerfahrenheit spielt also mit. Es passte eben vieles bei mir, was sich mein Mitspieler eher mühsam erarbeiten musste. Noch einmal wird mir das aber sicher nicht gelingen. Schon alleine deshalb nicht, weil ich dann andere Eventkarten zur Auswahl haben werde und andere Regionen einen anderen Siegpunktwert haben werden. Dazu kommt dann noch die wachsende Spielerfahrung.


    Bin auf die sicher kommenden Revanchen schon gespannt. Durch die Spielzeit und Komplexität allerdings ein Spiel, für das man sich gezielt Zeit nehmen muss. Für mich eine sehr gute 9 von 10 auf BGG. Einzig die Aktionsübersicht könnte bei den Aktionspunktekosten detaillierter sein und Statusanzeiger pro Mehrheitsgebiet könnten helfen, den schnellen Überblick zu behalten und weniger oft durchzählen zu müssen. Nur würde dann der Vetwaltungsaufwand und die Fehleranfälligkeit (Statusanzeige wirklich aktualisiert?) steigen. In beiden Fällen hilft aber einfach Spielpraxis.

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    3 Mal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Jip, denn als wirklich überlegenes Spiel habe ich die Partie nicht empfunden. Anfängerglück.


    Man muss ja nur 15 Siegpunkte mehr als der Mitspieler machen und da summierten sich 6 Punkte Vorsprung aus der ersten Runde und dann noch ein paar aus dem ersten Krieg mit der Möglichkeit, in der zweiten Runde die letzte Aktion vor der Wertung spielen zu können und dabei eine Situation vorzufinden, die eine Weiterentwicklung der ersten Runde war. Mir somit in die Hände spielte. Europa war in unserer Partie gleich mehrfach wichtig und da hatte ich mit Spielbeginn eine Dominanz aufgebaut, die ich auch verteidigen konnte. Zusammen mit den Nadelstichen per Conflict-Marker passte das dann alles.


    Nur langfristig wäre das alles nicht gut gegangen. Ich stand am Kreditlimit und hatte auch keine Jokeraktionspunkte sammeln können. Hätten die Engländer nur zwei Siegpunkte verhindert oder eben selbst gemacht, ich hätte in den Folgerunden, wenn Europa eventuell unwichtiger geworden wäre, arg schwere Zeiten erlebt. Zumal dann auch der Epochenwechsel anstand und ich meine +3 Diplomatie und +1 Siegpunkt in Europa Ministerkarten hätte ablegen müssen.

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  • Einen Sonntag später dann die Revanche. Diesmal mit vertauschten Seiten - ich also mit den Briten am Brett und damit lag die Initiative bei den Franzosen in der ersten Runde, der auch den ersten Zug machte. Schnell war Europa in französischer Hand und ich konnte dort nur noch darauf spielen, mir mehr grüne Diplomatiefelder und damit die 2 Prestige-Siegpunkte dort zu sichern. Das klappte in Runde 1+2 auch recht gut. Ich hatte zudem das Glück, dass kein 3 Siegpunkte-Marker für Europa auslag, weil die hätte ich nie verhindern können.


    Im Gegenzug konzentrierte ich mich eher auf die nachgefragten Märkte und konnte in Runde 1+2+3 diese entweder für mich punkten oder zumindest einen Gleichstand erreichen, so dass niemand Punkte für diesen Rohstoff bekam. Da ich zudem stets immer den letzten Zug in einer Runde hatte, weil die Franzosen lieber die Erstauswahl bei den Aktionen haben wollten, konnte ich dreimal bequem nachrechnen, wie ich denn meinen jeweils letzten Zug gestalten musste, um damit maximale Punktausbeute zu erreichen.


    In Runde 3 wollte ich eigentlich gegen die Übermacht gegen Europa vorgehen und klammheimlich per Event als letzten Zug noch einen weiteren Rohstoff werten lassen, denn ich schon vorab sicher hatte, aber es kam ganz anders. Die Franzosen spielten mehrfach Conflict-Marker in Indien, weil dort der 3 Siegpunkte-Marker für Gebietsdominanz auslag, um so mehr aktive Flaggen mit ausreichendem Vorsprung ausliegen zu haben und zeitgleich sich die eine nachgefragte Rohstoffsorte dort in der Mehrheit zu sichern. Somit konnte ich Europa vergessen und konterte lieber in zwei Zügen hintereinander insgesamt 4 Conflict-Marker, die per Event und Advantages-Tiles gegen mich ausgespielt wurden, mit Militärpunkten. Nebenbei ein wenig mit den Nebenaktionen einen neuen Markt platziert und das war es dann auch. Keine einzige meiner auf Europa ausgerichtete Event-Minister-Kartenkombination konnte ich einsetzen, schlicht weil ich in Indien zu viel zu tun bekam.


    Das war dann auch die Spielphase, die ich am emotional-spannendsten empfunden habe, weil am liebsten hätte ich meinen Mitspieler durchgeschüttelt, weil so gar nichts mehr bei mir klappte durch seine extrem-konfrontative Spielweise. Aber genau das hat er wohl den Rest der Partie selbst erlebt, wenn ich ihn fernab Europa an diversen Rohstoffmärkten und Regionen dort unter Druck und Zugzwang gesetzt hatte. Bei diesen geballten Conflict-Markern dachte ich eigentlich, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen wäre, wo die Partie kippen wird. Ok, ich lag zu dem Zeitpunkt mit 12 Punkten vorne und brauchte nur noch 3 Punkte bis zum vorzeitigen Sieg, aber ich sah meine Pläne und Felle davonschwimmen.


    Einzig der allerletzte Zugmöglichkeit in dieser dritten Runde hat mich wieder gerettet und den vorzeitigen Sieg gebracht. Eben weil ich die Aktionen meines letzten Aktionsplättchens ungestört vor der Wertung durchrechnen konnte, um so Siegpunkte zu verhindern und an anderer Stelle Siegpunkte abzuschenken, wo sich kein Einsatz mehr lohnte und an weiterer Stelle, diese Siegpunkte wieder gut zu machen.


    Somit mit -2/-3 Punkten als Brite am Ende von Runde 3 gewonnen. Aus Neugier haben wir dann auch noch den nächsten Krieg durchgespielt, nur gab es da kaum Siegpunkte zu gewinnen und stattdessen mehr Gebiete in Vorbereitung für kommende Runden, so dass ich zwar Siegpunkte abgeben hätte müssen, aber zum knappen Sieg hätte es trotzdem gereicht. Langfristig wäre die Partie aber sicher gekippt.


    Was war nun ausschlaggebend? Die Franzosen hatten viele Advantages-Tiles sammeln können, während die Briten kaum welche hatten. Die Franzosen hatten stets die Initiative und stets die erste Aktion anstatt die letzte Aktion vor der Wertung zu nehmen. Für Europa lagen in den ersten drei Runden nur geringwerte Siegpunktewerte aus, so dass die grünen Diplomatiefelder mit 2 Prestige-Bonuspunkten wertvoller waren anstatt der Masse an Flaggen. Es wurden Rohstoffe gezogen, bei denen die Briten schon vorne lagen oder mindestens gleichauf, es also eine gute Ausgangsbasis gegeben war. Was davon wirklich wichtig war, werden die schon vereinbarten Revanche-Partien sicher zeigen.


    Gesamtspielzeit inklusive Aufbau und kurze Orientierungsphase per neuer Kurzregel waren etwa 4 Stunden, wobei die Partie wirklich flüssig bis zügig lief. Einzig die Rechnerei im allerletzten Zug vor der Wertung brauchte Zeit, aber die Zeit muss man sich auch nehmen, weil aus dem Bauch kann ich nicht vier Gebiete mit insgesamt vier+eins+drei Mehrheitswertungen für Gebiete+Prestige+Rohstoffe überblicken. Wäre die Spielzeit heute nicht begrenzt gewesen, wir hätten direkt eine Folgepartie gespielt. Spricht für Imperial Struggle. Weiterhin für mich eine absolute Empfehlung.

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    2 Mal editiert, zuletzt von ravn ()