Krosmaster 1st Edition vs. Krosmaster 2.0

Ich hatte das Spiel auch auf dem Schirm, dann hatte ich es jetzt schon vergessen. Durch den Thread hast du mich wieder aufs Spiel gebracht. Ich habe es gleich bestellt. Und jetzt sind gerade viele ältere Produkte sehr günstig, da habe ich gleich noch ein paar Booster und Figurenpacks bestellt. Solche Threads kosten mich irgendwie immer Geld.

Die 2.0 Edition ist rund doppelt so teuer wie die alte Version. Ist der Mehrpreis gerechtfertigt aus Eurer Sicht?

Ich hatte vor Ewigkeiten mal die alte Version in 1vs1-Duell gespielt. Was mir nicht gefallen hat, dass man damals alle seine 4 Charaktere am Stück bewegt und dann erst ist der Mitspieler am Zug. Hatte deshalb eine entsprechend hohe Downtime. Wurde an diesem Grundprinzip etwas geändert? Und wie seht Ihr das Spiel im Direktvergleich mit Earth Reborn als Skirmish-Action-Simulation?

Es hält einen ja niemand davon ab, das anders zu spielen.
Ich vermute, dass wurde so geregelt, weil es so einfacher ist, als "I-go-u-go".

Klar könnte ich es mit Hausregeln anders spielen. Ich gehe aber mal davon aus, dass sich die Autoren etwas dabei gedacht haben, dass jeder mit seinen vier Figuren direkt nacheinander im Zug ist. Zumal das System keine Unterbrechungsaktion des Mitspielers kennt, oder doch?

Ich habe mich auch vor einigen Monaten mal mit Krosmaster 1.0 beschäftigt und fand das Spiel wirklich nett (besitze aber lediglich Grundbox), v.a. was die Qualität der Komponenten angeht. Was mir nicht besonders gefallen hat, sind der Grafikstil und die komischen (deutschen) Charakter-Namen ("König der Fressäcke" usw.).

Was mich aber dann komplett davon abgehalten hat, tiefer einzutauchen waren 2 Dinge:

1. Hatte ich beim Nachschauen in den verschiedenen Krosmaster-Foren den Eindruck, dass da ziemlich tote Hose war. Evtl. bin ich da nicht ans richtige Forum geraten, aber bei einem in die Turnierrichtung ausgelegten Spiel ist das schon ein Problem (Teil der Freude an solchen Systemen bringt für mich auch das Diskutieren verschiedener Strategien, Strategy-Videos und Spielbereichte ansehen usw., halt Sachen für die man eine aktive Community braucht). Das könnte sich ja mit 2.0 durchaus ändern.

2. und das ist der schlimmere Punkt finde ich das Vertriebsmodell völlig daneben. Ich finde es ehrlich gesagt schon bei Kartenspielen ziemlich antiquiert, randomisierte Boster zu verkaufen (bei Magic scheint das ja irgendwie immer noch zu funktionieren) aber bei einem Figurenspiel? Wenn das Vertriebsmodell dann noch mit der Spielbalance verwoben ist (seltenere/teurere Helden sind massiv stärker), ist das für mich ein absolutes NoGo. (Soweit ich gesehen habe, werden für 2.0 auch wieder nur randomisierte Booster angeboten werden, ist das korrekt?)

Zitat von Chordcommander

2. und das ist der schlimmere Punkt finde ich das Vertriebsmodell völlig daneben. Ich finde es ehrlich gesagt schon bei Kartenspielen ziemlich antiquiert, randomisierte Boster zu verkaufen (bei Magic scheint das ja irgendwie immer noch zu funktionieren) aber bei einem Figurenspiel? Wenn das Vertriebsmodell dann noch mit der Spielbalance verwoben ist (seltenere/teurere Helden sind massiv stärker), ist das für mich ein absolutes NoGo. (Soweit ich gesehen habe, werden für 2.0 auch wieder nur randomisierte Booster angeboten werden, ist das korrekt?)

randomisierte Booster funktionieren immer noch ganz ausgezeichnet, wenn man sich diese ganzen Dice Master Dinger anschaut

Da hab ich mich noch nicht wirklich mit beschäftigt, das neue FFG Star Wars Spiel kommt ja anscheinend auch mit Würfel-Booster Packs...
Ich hab mich oben missverständlich ausgedrückt, was ich eigentlich meinte ist, dass ein solches Vertriebskonzept bei mir nicht (mehr) funktioniert, inwiefern es für den Markt/bestimmte Zielgruppen funktioniert kann ich nicht wirklich einschätzen. Trotzdem meine ich den Trend wahrzunehmen, dass man sich mit sowas als Verlag nicht unbedingt überall Freunde macht, gleiches gilt ja auch für die Pay to Win (und darauf läufts ja auch bei Krosmaster leider raus) PC Spiele, aber da kann ich mich auch täuschen (Stichwort Hearthstone). Ich finds auch immer noch drastischer bei einem Miniaturenspiel - den gleichen Würfel oder die gleiche Karte zum 8. Mal aus einem Booster zu ziehen ist gefühlt erstmal nicht ganz so schlimm wie bei einer (teureren) Figur, v.a. wenn es eine aktive Community zum Tauschen gibt...

Wir (mein damals 11-jähriger Sohn und ich) hatten uns #krosmaster zugelegt, weil wir uns gerne einen auf die Mütze geben. Schon seitdem er ganz klein war und Memory spielen konnte, existiert bei uns ein spaßig ausgelebter, latenter Konkurrenzgedanke. Eine Konkurrenz, die ich alleine biologisch betrachtet irgendwann verlieren werde - und das ist gut so

Zurück zu Krosmaster: Die ersten Partien waren cool, die Püppchen waren niedlich, die Regeln relativ einfach. Aber nach kurzer Zeit stellten sich heraus, dass letztlich die Würfel alles an dem Spiel bestimmten. Egal, ob man sich die vermeintlich besten Figuren zusammenstellt, egal, ob man sich in eine hervorragende Position gebracht hatte: Wenn die Würfel nicht funktionierten konnte man seine ganze Taktik vergessen. Da sind auch teure Püppchen nicht besser als andere. Man muss alle seine Figuren auf einmal spielen, weil man es sonst nicht schafft, den Gegner ausreichend unter Druck zu setzen. Wenn einer der Spieler schwächer wird (z. B. eine oder sogar zwei Figuren verliert), beginnt ohnehin eine Jagd über's Brett. Basierend auf dem Glücksmoment habe ich trotzdem noch nie erlebt, dass jemand mit nur 2 Figuren wieder zurückkommt und das Spiel gewinnt. Meistens hören wir dann schon die Partie auf.

Ich muss zugeben, bei uns verstaubt das Ding im Schrank. Ein 2-Spieler-Dominion oder selbst ein Carcassone hat unendlich viel mehr zu bieten, als das - zugegeben hübsche - #krosmaster. Wir haben uns auf der Spiel die 2.0-Variante angesehen und ich stimme @HDScurox zu, am Spiel selbst ändert 2.0 nichts.