GW Brettspiele (Lost Patrol, Deathwatch, Horus Heresy Calth)

  • Ich schubse ja gerne Miniaturen, bin aber von wirklichen Tabletops (außer XWing und Star Wars Armada) meilenweit entfernt - Gut für den Geldbeutel. Trotzdem würden mich Eure Erfahrungen und Meinungen zu den neueren GW Games (Deathwatch Overkill / Lost Patrol / Horus Heresy Betrayal of Calth) interessieren - Sofern ihr allgemein Miniaturaffin seid. Ganz im Sinne des Threads "Diskussionskultur" sind hier durch den Threadersteller (mich) eher weniger Meinungen von Leuten gefragt, die Miniaturen / Materialschlachten eh ablehnen, eine Grundsatzdiskussion darüber geht an meiner Ausgangsfrage vorbei...


    Hier mal mein oberflächlicher Eindruck nach ein bisschen Recherche:


    Die sind mir zu sehr Tabletop / Missions-Skirmish und zuwenig epische Strategiekampagne. So genau kann ich das garnicht beschreiben, aber irgendwie "fehlt" mir bei den GW eigenen Spielen etwas, das FFG besser macht...


    GW haben ein riesiges Fluff-Universum und bringen Spiele mit wenig Fluff "im Spiel selbst" raus. Story kommt mir im Spiel (Space Hulk / Deathwatch Overkill / Lost Patrol etc) selbst zu kurz...Das machen Descent und Co mit einem Oberbösewicht etc besser. Das Warhammer (40k) Universum ist spitze, gerne mehr von Strategie- oder Abenteuerspielen wie Verbotene Welten / Chaos in der alten Welt oder Relic....reine Tabletop-Skirmishmissionsbrettspiele sind eher weniger für mich - Und selbst das macht Battlelore 2nd auf den ersten Blick einfach besser. Auch wenn ich zugeben muss, dass das Material von GW einfach ungeschlagen ist...Cool sehen die Teile schon aus, aber die Story entfaltet sich nicht "im Spiel selbst" - Ich hoffe man versteht was ich meine...


    Da öffne ich sonst für meinen Geldbeutel ein zu großes Tor-zur-Hölle - Groschengrab biggrin.png


    Also was haltet ihr Miniaturenspieler von:
    #HorusHeresy Betrayal at Calth
    #LostPatrol
    #DeathwatchOverkill

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    5 Mal editiert, zuletzt von Harry2017 ()

  • Das GW Tabletop WH40K habe ich nie gespielt, aber dafür die von Herr der Ringe, vor allem Ringkrieg. Dafür braucht man zwar ordentlich Platz, aber das Spiel ist wirklich episch. Bei Ebay werden dir diese Figuren geradezu nachgeworfen, als Folge der Preispolitik von GW....naja in den entsprechenden Foren findet man eine Menge dazu. Mir ist kein Hobby bekannt, bei dem dermaßen viele Leute aufgrund der Preispolitik des Herstellers mit einem Hobby aufhören.


    Der Unterschied bzgl. Story zwischen Tabletop und Brettspiel sind mMn die thematischen Karten. Brettspiele bieten da einen leichteren Zugang. In einem Brettspiel wie Ringkrieg oder Chaos in der alten Welt erzeugen die Karten einen wahnsinn Fluff. Star Wars Rebellion ist auch ein sehr gutes Beispiel. Mechanisch eher mittelmäßig bzw. Standard, sind hier die Missionskarten der Porschemotor, der das Kopfkino auf Hochtouren laufen lässt. Das fehlt bei einem Tabletop von GW, bzw. sollte man das Setting sehr gut kennen. Das sieht man auch in den Tabletopforen von HdR. Da wird oft diskutiert, ob man eine thematische Armee aufbaut oder eine unthematische, dafür eine schlagkräftige Armee, mit der man auch gewinnen kann. Ich denke das sieht bei WH40K ähnlich aus. Somit hängt das thematische Band sehr von den Mitspielern ab. Da macht das Brettspiel den Einstieg erheblich einfacher.


    Mein letztes Brettspiel von GW war/ist Space Hulk 4th Edition. Die Figuren wirklich erste Sahne, kaum übertroffen, aber in dem Spiel keine Fluffkarten und ähnliches. Da sind Doom, Horus Heresy oder Claustrophobia um längen geiler. Daher habe ich mich zu den Neuerscheinungen von GW nicht wirklich informiert, bin aber auch auf Meinungen gespannt.

  • Sehr guter Punkt, Meine Rede - Die Fluffkarten tragen enorm zu einem "epischen" Spielgefühl bei - Aber auch Dinge wie ein Endgegner mit Charakter/Background und eine zusammenhängende Story sind mir gerade bei Dungeoncrawlern recht wichtig - Die 3 o.g. sind ja eher Scharmützel als wirkliche Kampagnen...

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  • Am Ende ist es natürlich vor allem eine Frage der persönlichen Präferenzen bei Spielen, wie man solche Spiele wahrnimmt, wie GW sie gerne produziert.
    Meine persönliches Gefühl ist genau entgegengesetzt. ^^


    GW bringt nicht Spiele mit wenig Fluff, sondern mit sehr viel Fluff und sehr viel Atmosphäre. Für mich kam da bislang kaum ein Spiel ran, mit ein paar wenigen Ausnahmen: Earth Reborn, Hybrid, MERCS.
    Ich kann aber nur für die GW-Spiele sprechen, die ich kenne: Space Hulk, Assassinorum: Execution Force, Dreadfleet, Warhammer Quest: Silver Tower. Jedes einzelne daovn hat im Regelheft noch mehrere A4-Seiten Hintergrund. Deathwatch Overkill ist unterwegs. Es würde mich wündern, wenn es dort anders wäre.


    Was die GW-Spiele in meinen Augen auszeichnet, ist vor allem eines: Mechanismen, die dem Erlebnis nicht im Weg stehen.
    Die Regeln sind in allen Fallen simpel und in ein paar Minuten erklärt, die Mechanismen schlank, ebenfalls simpel, aber funktional. Bewegen, Schiessen, Nahkampf. Im Falle der Brettspiele sind Charakterwerte schon in Treffer- und Verwundungswürfe eingearbeitet. Ohne viel Umwege bin ich dann bei Space Hulk auf genau das fokussiert, was das Thema des Spiels ist: Terminatoren durch viel zu enge Gänge manövrieren, immer unter Druck (Zeit, Gegner, Risiko). Der Rest (Aktionspunkte, Angreifen, mich um die Mechanik kümmern) läuft nebenher.
    Bei den anderen Spielen ist es ähnlich.
    Execution Force leidet zwar an mangelndem Wiederspielwert durch den immergleichen Aufbau und zu geringem Schwierigkeitsgrad, aber so thematisch gut hat bislang noch kein anderes Brettspiel das möglichst unbemerkte, lautlose Infiltrieren abgebildet. Der Mechanismus: simpel, hat man nach der ersten Runde kapiert.


    Ich kaufe GW-Spiele gerne, weil ich weiss, dass ich GENAU das bekomme was auf dem Cover abgebildet ist.


    Bei FFG ist gerne mal das Gegenteil der Fall.
    Ich mag deren Spiele (sonst hätte ich kaum so viele davon), aber dem Spielerlebnis steht oft ein unheimlich aufgeblähtes Regelkonstrukt im Weg. Tokens platzieren hierfür, Deck managen dort, Zugreihenfolge optimieren da, Ressourcenwirtschaft noch obendrauf, am besten alles mit 25 verschiedenen Kartendecks, die man sich über 3 weitere Kartendecks noch vorsortieren kann. Das ist alles schön und gut, und rein aus mechanischer Sicht sind FFG-Spiele definitiv die besseren Brettspiele. Aber unter dem Aspekt "Erlebnis" sind sie einfach nur weit, weit abgeschlagen.



    Zu den Karten:
    Im Tabletop und in vielen Skirmish-System / -Brettspielen sind diese Karten entweder als Gelände direkt auf der Platte, oder in Form von Ausrüstung, Charakterwerten, Eigenschaften oder Sonderregeln direkt mit einer spezifischen Miniatur/Trupp verknüpft. Ich muss keine Karte ausspielen, die einem Trupp "Blutrausch" gibt - er hat das bereits. Ich muss aber dafür sorgen, dass dieser Trupp lebend dort ankommt, wo er dies auch zum Tragen bringen kann. Es nimmt ihm Flexibilität, gibt ihm aber Charakter. Wenn ich bei Space Hulk einen Raum ausbrennen soll und den Terminator mit dem schweren Flammenwerfer verliere, habe ich verloren - ich kann mir die Karte "schwerer Flammenwerfer" nicht aufsparen, um mal zu sehen, wer es denn schafft. Auf der anderen Seite brauche ich keine weitere Visualisierungshilfe mehr, wenn der Terminator es erfolgreich zum Missionziel geschafft hat und in der Tür, auf geprägten Bodenteilen, steht, den schweren Flammenwerfer in den Raum gerichtet, vor sich vielleicht noch 5-6 Symbionten, den Flammenmarker in der Mitte des Raums.


    Lustigerweise tragen dazu die von euch so positiv wahrgenommenen Karten und deren Flufftexte bei mir genau zum Gegenteil bei: ich finde sie oft lästig, störend, unnötig, im Weg. Von den generischen, nicht weiter lesenswerten "Fluff"-Bröseln darauf mal ganz abgesehen. Die Karten zeigen mir lediglich, was den Charakteren alles an Charakter fehlt.
    Beispiel gefällig? Schonmal ein Infinity-Profil angeschaut? Bitte sehr:
    [Blockierte Grafik: http://www2.pic-upload.de/thumb/31762456/infinity.png]


    Wozu sollte ich da noch Karten wollen?



    Kommen wir zu einem wichtigen Punkt: Fluff.
    Das 40k-Universum ist gigantisch. Tabletop, Rollenspiele, Bücher, Videospiele. Kennt man sich in diesem Universum ein wenig aus, werden aus "epischen Flufftexten" auf FFGs Karten ganz schnell nur noch "Brösel". Nett, aber nicht mehr.
    Und das schlägt sich natürlich auch im Spielerlebnis nieder. Ich spiele seit 12 Jahren 40k, habe etliche 40k-Romane gelesen, von Dark Heresy liegen auch ein paar Bücher hier rum. Ich gehe mit ganz anderem Hintergrund und ganz anderen Assoziationen an diese Spiele heran als jemand, der zum ersten Mal über eines davon stolpert.



    Aber:
    Auch wenn Fluff wichtig ist, er ist nicht alles.
    Hybrid beispielsweise, ein Brettspiel angesiedelt im Confrontation-Universum von Rackham (RIP), siedle ich vom Erlebniswert ebenfalls weit über allem von FFG an, was ich bisher gespielt habe. Und ich kenne das Confrontation-Universum praktisch nicht.
    Warum?


    Weil diese Spiele keine vorgegebene, generische Story mit Oberbösewicht etc. brauchen, keine Event-Karten brauchen, keine Kampagne brauchen (auch wenn es Spass macht): sie generieren ihre Story aus der Interaktion der verschiedenen Charaktere miteinander.
    Sie generieren durch das gut ausgearbeitete Gesamtbild - die Gesamtheit aus Charakteren und ihren Fähigkeit und Ausrüstung in einer gut beschriebenen und dargestellten Umwelt - ein so starkes Narrativ, dass es keine zusätzlichen Fluff-Inputs während des Spiels braucht.



    Wie aber schon am Anfang geschrieben:
    Es hängt sehr von den eigenen Präferenzen ab.
    Skirmish-orientiere Brettspiele - und das sind die meisten davon - werden keine Strategiehämmer werden. Taktisch durchaus interessant, aber der Strategiepart hat sich mit der Zusammenstellung der Einsatzgruppe dann auch erledigt. Wenn er denn jemals stattfand.


    Ich hoffe, ihr werdet schlau aus meinen vielleicht etwas wirren Äusserungen. Klarer bekomme ich es gerade nicht formuliert. ;)

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • ich habe früher WH Fantasy gespielt. Nach viel ertragenem Frust dann aufgehört; man konnte irgendwieweit im Vorfeld schon spüren, dass WHF ausläuft und abgelöst wird. Hätte ich damals stattdessen WH 40k gespielt wär das wohl anders... Kann Dirtbag nach meinem Wissen aber zustimmen, 40k ist der Fluff in Systemgestalt und vergleichbares muss man wohl erstmal finden.
    Nach meinen Erfahrungen und spätestens seit Age of Sigmar wollt ich GW deswegen eigentlich kein Geld mehr überlassen, wenngleich mich 40k immer und immer wieder reizt, und das neben SoG als einziges Miniaturensystem bzw. -Spiel (wie CMON Sachen).


    Bei den Brettspielen von GW genauso... Aber ich würde mir wohl am ehesten noch ein Forbidden Stars gönnen...

    Cardboard Games Master Race

  • @Dirtbag


    Super, danke - So eine Antwort von einem GW Spieler habe ich mir gewünscht. Das 40k Universum und seine Rassen/Stories etc reizen mich gerade ungemein kennenzulernen (Bücher/Geschichte etc) - Aber die Spiele leider nicht aus o.g. Gründen. Zudem ist es so wie mit langen Comicserien - Ich müsste zuviel an Story aufholen, dafür fehlt mir leider mittlerweile die Zeit...


    Du hast recht- Ich sehe das auch als 2 gleichberechtigte aber vollkommen unterschiedliche Ansätze ein Abenteuer zu präsentieren und zu erzählen (FFG und GW). Dein Einblick zeigt mir auch für mich, das mir persönlich weiterhin der FFG-Weg eher zusagt (auch wenn du mit den sperrigen Regeln recht haben magst). Aber ich hätte richig Lust auf mehr Hybriden ala Verbotene Welten oder Chaos in der alten Welt - Leider ists genau damit ja nun vorbei :-/


    P.S. Nur Blood Bowl - Das werde ich mir zulegen, wenn die Neuauflage kommt...darauf hatte ich schon immer Bock!

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  • @Dirtbag
    Wunderbarer Beitrag, kann ich aus deiner Sicht vollkommen nachvollziehen.
    Die Hürde bei GW-Brettspielen liegt mMn daran, das vorausgesetzt wird, die WHWelt zu kennen. Bei den Preisen die GW ausruft ist das irgendwie Voraussetzung. Man müsste allerdings sich zusätzlich noch das drumherum kaufen, um überhaupt ein wenig Ahnung zu haben und um das Spiel überhaupt würdigen zu können.
    Eine weitere Hürde ist das diese ausschließlich auf 2 Personen ausgelegt sind. Ich würde daher tendieren, dass GW-Brettspiele eine nette und willkommene Abwechslung für den WH40K-Tabletopspieler und Liebhaber sind und erst in 3. oder 4. Linie für den Brettspieler. Ich kenne wenig Brettspieler, die reine GW-Brettspiele besitzen (max. eins), dafür umso mehr von den Hybriden à la Chaos in der alten Welt, Blood Bowl u.ä..
    Da hat GW es irgendwie versäumt die Einstiegshürde für Brettspieler zu senken, die nicht direkt aus dem GW-Kosmos kommen.


    Zum Fluff und den Karten.
    Wenn man aus einem gigantischen Kosmos wie dem WH40K kommt, braucht man sicherlich keine Fluffkarten, um den Unterschied zwischen einem Grey Knight und einem Chaosmarine zu wissen, oder was ein schwer gepanzerter Marine, enger Raum und ein Flammenwerfer mit Tyraniden ausrichten kann.
    Ähnlich, wenn ich bei Star Wars Rebellion die Karte "Angriff der Renegaten-Staffel" habe, weiß ich, was kommt und ein bestimmtes Kopfkino mit entsprechender Geräuschkulisse läuft ab. Ein Neuling ist mit beidem vielleicht überfordert und braucht daher ein wenig visuelle und zusätzliche haptische Unterstützung.
    Ich erinnere mich auch an Chaos in der alten Welt-Runden. 4er Runde, keiner aus dem WH-Universum und kann daher mit den Gottheiten aus diesem Universum nichts anfangen. Wenn dann aber durch Fluffkarten von Eiter- und Blutregen, sowie Orgien auf den Feldern der Wollust die Rede ist, kann sich jeder was darunter vorstellen und die Immersion, sowie eine gewisse Identifikation ist leichter.
    Das war bei Space Hulk leider nicht der Fall. Außer dem immensen Zeitdruck habe ich mich aufgrund der Mechanik mit meiner Seite überhaupt nicht identifizieren können. Das hätte, überspitzt formuliert, genauso gut in einem vollbesetzen Kindergarten abspielen können. Ich habe 3 Erzieher an meiner Seite und ich muss eine offene Gummibärchentüte durch den Kindergarten zum Geburtstagskind bringen.
    Es hat sich daher leider ein wenig nach Euro angefühlt.


    Daher meine Frage an dich, damit ich mich nicht weiterhin wie @Harry2017 als Zaungast fühle.
    Was ist dein Referenzprodukt aus dem WH40K-Universum, dass mich in die faszinierende Welt einführen kann.

  • Ich habe gerade mal wieder das Mission Book für Space Hulk 4. Ed. in die Hand genommen, und ich muss sagen. Das ist schon echt geil gemacht! 56 Seiten, davon aufsummiert sind aber nur ca. 15 tatsächlich relevant dafür, die Missionen spielen zu können. Die übrigen rund 40 Seiten sind nichts als Hintergrundinformationen, untermalende Illustrationen und Stimmungstexte. Jeder Marine wird Kurzbiographie vorgestellt, jede Mission beginnt mit Fluff-Intro samt Dialogsequenzen und natürlich erfahren wir als Spieler viel über das Imperium, die Space Marines und die Geschichte ihres Orden, die Tyraniden und und und... Hammer! Macht richtig Spaß, diesen Kram zu lesen, und da kommt beispielsweise FFG mit seinem generischen Terristuss-Universum natürlich nicht mal ansatzweise ran. :) Nur kriegt man diese Informationen bei Space Hulk eben nicht während des Spiels serviert, was einen wichtigen Unterschied zu den Stimmunsgtexten bei den anderen, den GW-Spielen gegenübergestellten Spielen ausmacht.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Weils hier so schön passt, mein Eindruck vom Spielgerade als Nicht-Warhammerspieler von Relic mit Blick auf die Geschichte...


    Bisher schön flott im Gegensatz zu Talisman, gelungene Weiterentwicklung die sehr nah am Original ist, aber das eine oder andere wirklich besser macht. Man hat doch etwas mehr das Gefühl wenigstens ein bisschen Einfluss auf das Spielgefühl zu haben (habe Talisman aber auch lange nicht mehr gespielt).


    Das Thema muss man mögen, ist deutlich düsterer und als Nicht-Warhammerspieler sagen einem die einzelnen Ränge/Orden etc nicht wirklich viel. Die allgemeinen Gegnertypen sind aber natürlich bekannt und richtig schön stimmig. Wahrscheinlich sind mir die Bücher zu martialisch und schlachtenreich - Ich glaube mit Scifi-Romantik, Entwicklungsgeschichte der Völker abseits von Kampf und den Weltraum erforschen etc ist da nicht viel :D


    Aber bisher recht feines Spiel, die Wertungsräder sind im Gegensatz zu den Talismanpöppeln für die Stats echt eine deutlich schönere Geschichte und es "flutscht" irgendwie mehr. Storymäßig saugt mich das Spiel aber weniger ein als das Talisman Fantasythema.



    Zusatz zum Thema:
    Ich habe jetzt nicht das Bedürfnis mehr dazu zu lesen - Ich glaube das ist mir zuviel geschriebenes Gekloppe in Buchform :) Das Spiel macht Spaß, aber mir für die reinen GW Brettspiele nun den Fluff exter anzulesen ist mir zu mühselig...

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  • Eigentlich gilt meine Vorliebe in allen Bereichen dem Fantasy-Genre. Ob es jetzt Bücher, Filme oder eben Spiele sind.
    SiFi schaue ich mir mal an, einige Sachen mag ich ganz gerne, aber Fantasy ist viel eher mein Ding.


    Bei Warhammer ist es anders. Ich liebe das 40k Universum. Die Völker, die Düsternis, die Geschichte.
    Es ist alles so dicht und spannend. Durch PC-Spiele und das Table-Top bin ich mit dieser Welt in Berührung gekommen.
    Allein die Hintergrundgeschichte der vielen Space Marine Orden ist schon spanned und komplex.


    Das Warhammer 40k Universum ist für mich viel tiefer und stimmiger als die Welt von Terrinoth.
    Vielleicht auch, weil das meiste Fantasy wie ein Herr der Ringe Abklatsch wirkt und W40k (zumindest mir) eine ganz neue Welt aufzeigte.

  • Und genau die Militärorden interessieren mich selbst überhaupt nicht - Eher woher kommen die Tyraniden, wie sieht die Geschichte der Eldar aus, wie haben sich die Menschen entwickelt uswusw...Trekkie halt :) Aber ich glaube ich schnapp mir irgendwann mal so ein 40k Buch und schau mir selbst mal an WIE das Ganze so beschrieben ist...lose einmal durchblättern..

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  • Jo das hab ich schon durchstöbert - Zusammengefasst klingt alles spitze - Aber ob ich über einen einzelnen Krieg nun 14 Bücher lesen muss oder will, weiss ich nicht :)


    Relic durch, hab gewonnen - Darf aber vieleicht die Sammlung verlassen - Talisman reicht mir mit dem System und ist einfach "bildlicher vor Augen" für mich...für Relic sollte man zum wirklichen genießen der einzelnen Stationen doch schon mehr von der Geschichte kennen...ist ausserdem kindergreundlicher, wird wohl das erste richtige Brettspiel mit meiner Tochter in ein paar Jahren...


    Hat eigentlich jemand Warhammer Silver Tower?Das ist ja doch etwas deeper als die 3 eingangs von mir genannten "Kampfspiele".

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  • @Harry2017 Wenn Du eher audiophil unterwegs bist, dann kannst Du ja mal in die Videos von "Vaults of Terra" auf Youtube reinhören. Visuell gibt es da nicht so sehr viel zu sehen, aber der Typ macht meiner Meinung nach einen sehr guten Job darin viele der einzelnen Aspekte der 40K Welt zu präsentieren. Kein zusammenhangloses rumgestottere, sondern schön vorgelesene Zusammenfassungen.


    Tyraniden


    Edit: ist aber in englisch

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • @Machiavelli101
    Dass die GW-Brettspiele sich primär an 40k-Spieler und Liebhaber richten, dürfte wohl richtig sein. Dafür hat wohl bisher auch immer der Preis gesorgt. Mir scheint aber, dass GW wieder vermehr versucht, mit etwas günstigeren Spielen auch die non-Tabletop-Kundschaft anzusprechen (Lost Patrol, Gorechosen).


    Puh, mein Warhammer 40k Referenzprodukt...
    Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob es das überhaupt gibt.
    Ganz allgemein ist es sicherlich hilfreich, die im Spiel enthaltenen Hintergrundinformationen zu lesen. GW geizt hier in der Regel nicht, wie ja @Bierbart schon schön ausgeführt hat.


    Wenn es um das Universum an sich geht, kommt imho sehr darauf an, worauf man Wert legt, worüber man mehr wissen möchte.
    Für Informationen zu den verschiedenen Völkern sind die Codices erstmal eine gute Anlaufstelle. Geht es sowieso nur um Hintergrund, gerne auch die alten, überholten Versionen davon. Sie sind nicht so hübsch, sie sind nicht vollfarbig, und der Hintergrund ist stellenweise vielleicht nicht mehr ganz aktuell (Necrons!), aber will man spezifische Informationen zu Völkern in gedruckter Form, ist das immer noch ein guter Start. Geschichte und Hintergrund der Völker wird erklärt, jede Einheit hat ihren eigenen Eintrag mit Hintergrund, dazu noch Artworks.
    Für einen Grobüberblick über die gesamte Bandbreite ist sonst auch das Regelbuch eine gute Quelle. In der Hintergrund-Sektion wird die Geschichte des Imperiums behandelt, die Institutionen erklärt, die Völker vorgestellt, etc. Natürlich alles weniger tief als in den Codices und Romanen, aber es ist ein guter Start. Auch hier gilt wieder: es muss nicht aktuell sein. Ein Regelbuch der letzten Edition (6te Edition) ist wunderbar geeignet, auch 4te oder 5te Edition gehen (sind nur etwas weniger umfangreich, dafür aber billiger). Wichtig ist: immer das Hardcover-Regelbuch (aka "grosses Regelbuch") kaufen, da es in den Starterboxen auch ein "kleines Regelbuch" beiligen hat, das tatsächlich nur die Regeln und sonst nichts enthält.


    Unterm Strich wäre mein Referenzprodukt also wohl das Tabletopsystem.
    Aber es gibt ja auch noch die Romane.



    Romane wären meine Empfehlung, um ein "Gefühl" für das Universum zu bekommen, wenn man nicht gerade günstig an ein altes Regelbuch oder alte Codices kommt.
    Es gibt zwar durchaus viel "Gekloppe in Buchform", wie @Harry2017 das so treffend formuliert hat, aber durchaus in unterschiedlichen Ausprägungen.
    Je nach Präferenzen gibt es hier durchaus etwas Auswahl. Ich versuche mal ein paar Empfehlungen zu geben, aber jeder hat andere Erwartungen an Bücher (entsprechend mehr oder weniger Lesespass) und ich habe eben auch nur eine begrenzte Auswahl gelesen.


    Eisenhorn - The Omnibus
    Eine Inquisitions-Trilogie. Im Zentrum Inquisitor Eisenhorn und seine Erlebnisse. Weniger die Military SciFi die man bei "40k" im Titel erwarten würde, sondern mehr eine Mischung aus Abenteuer-, Detektiv- und Agentenroman. Stellt sehr gut die enorme Bandbreite dar, die man im 40k-Universum antreffen kann, gibt einen Einblick in das "Alltagsleben" auf imperialen Welten, aber auch in wichtige imperiale Institutionen (Inquisition natürlich, imperiale Armee, Adeptus Mechanicus). Space Marines kommen kaum vor, was aber gerade eine der Stärken des Buchs ist.


    Titanicus
    Sehr spezielles, aber auch sehr lesenswertes Buch, das einen unvergleichglichen Einblick in die Welt der Titanenlegionen gewährt. Wer schon immer mal mehr über die Gott-Maschinen des Imperiums und ihrer Besatzungen wissen wollte, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Gleichzeitig gibt es sehr viel Informationen zum Adeptus Mechanicus noch obendrauf.


    Night Lords
    Eine Buchreihe, die als Protagonisten Chaos Space Marines hat - also die Bösen. Der Autor schafft es allerdings, dass man sich dennoch mit ihnen identifiziert, um dann einige Zeit später wieder eindeutig klarzustellen, mit wem man sich da identifiziert hat. Will man Warhammer 40k und Space Marines, dann gibt es wohl nicht vieles, was besser ist als diese Trilogie.


    Space Marines: The Omnibus
    Knapp 900 Seiten Kurzgeschichten zu Space Marines diverser Orden. Danach hat man einen guten Überblick über diverse Orden, die Vielfalt des 40k-Universum, und den Abwechslungsreichtum der möglichen Schauplätze: vom Space Hulk über Feldschlachten und Überfälle bis zu introspektiven Geschichten. Die Qualität ist durchwachsen, es ist von "platt" bis "sehr interessant" alles dabei. Ein gutes Buch für den Weg zur und von der Arbeit.


    Die Bücher gibt es alle auch bei der Black Library, GW's Bücher-Vertrieb, der allerdings auch an hohen Preisen krankt.
    Bei Amazon gibt es die Bücher in der Regel auch, aber die gedruckten Varianten sind nur begrenzt verfügbar. Nachdrucke können kommen, sicher ist das aber nicht immer. Ich würde ausserdem generell die englischsprachigen Versionen empfehlen. Die deutschen Bücher, insbesondere ältere Ausgaben, sind zum Teil haarsträubend schlecht übersetzt.



    Vor- und Nachteil von 40k ist, dass das Universum sehr offen ist, gleichzeitig aber weitgehend stillsteht.
    Man muss also keinen Hintergrund "nachholen", wie @Harry2017 das in Anlehnung an Comics befürchtet. Effektiv gibt es drei wichtige Zeitpunkte: vor dem Bruderkrieg, Bruderkrieg, nach dem Bruderkrieg.
    Das hat den Vorteil, dass man lesen kann, wofür man sich gerade interessiert; zudem ist es für Spieler des Tabletops und auch der Rollenspiele einfach, sich eine Nische für ihre eigenen Ideen zu suchen - irgendwo passt es schon rein. Nachteil der ganzen Sache ist, dass die Gesamtgeschichte eben nicht vorwärts geht. Was aber nicht weiter schlimm ist, da in den 10.000 Jahren seit dem Bruderkrieg genug passiert ist, um damit etliche Romane zu füllen.



    Will man kein Geld ausgeben und liest sowieso alles auf dem Tablet: Warhammer 40.000 Wiki
    Romane hat's da natürlich keine, aber Informationen in Hülle und Fülle.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Aus gegebenem Anlass grabe ich den Thread nochmals aus, da er mir am besten zu passen scheint.


    GW hat den White Dwarf (mal wieder) überarbeitet und ist zurückgekehrt zum alten Format.
    Enthalten sind in der September-Ausgabe Szenarien respektive Spielvarianten für so ziemlich alle aktuell von GW produzierten Brettspiele:

    • Silver Tower: neuer Charakter, Miniatur ebenfalls enthalten, Regeln für Grombrindal (der Weisse Zwerg)
    • Gorechosen: Regeln für 2 zusätzliche Charaktere, kostenlose WD-Miniatur ist mit Spiel ebenfalls kompatibel
    • Deathwatch Overkill: Regeln für den Einsatz von 5 weiteren Deathwatch Marines aus der Box "Deathwatch Kill Team" (benötigt zusätzliche Miniaturen)
    • Space Hulk: neues Szenario, kompatibel mit beiden Versionen (2009 und 2014)
    • Betrayal at Calth: Regeln für alternative Streitmachtzusammenstellungen für alle Szenarien, Regeln für Contemptor auf Seiten Ultramarines
    • Lost Patrol: Regeln für Verwendung von Terminatoren statt Scouts
    • Execution Force: Regeln für den Einsatz von Dämonen zusätzlich zu Kultisten und Chaos Space Marines (benötigt zusätzliche Miniaturen)



    Ausserdem noch eine kurze Anmerkung @Machiavelli101 zum Thema "Referenzprodukt":
    GW hat, wie ich vor kurzem festgestellt habe, auch Kill Team neu aufgelegt. Im Prinzip 40k reduziert auf sehr kleine Spiele mit sehr wenigen Miniaturen, die alle einzeln agieren (anstatt truppweise wie sonst üblich). Wenn man mal in das System reinschnuppern will, ist das der beste Einstieg. Nichts sorgt besser dafür, sich mit dem Hintergrund zu beschäftigen, als wenn man sich überlegt, welches Volk man spielen will und aus welchen Einheiten davon das eigene Kill Team dann zusammengestellt sein soll.
    Man sollte sich aber vorher überlegen, ob man wirklich in das System einsteigen möchte. Der Hintergrund und die Minis sind gut, aber es hat auch mehr als genug Nachteile, die vor allem beim "richtigen" 40k zum Tragen kommen: Balanceprobleme, hohe Preise, eine kaum noch überschaubare Flut an Sonderregeln durch Formationen und weitgehend frei wählbare Armeezusammenstellung, und natürlich der Aufwand des Bauens.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

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  • Und noch ein Update. Wahrscheinlich interessiert es grad niemanden wegen der Messe, aber was solls. ;)


    Es wird im November ein neues "Horus Heresy" Brettspiel kommen, das diesmal auf Prospero spielt. Dort wurden die Thousand Sons von den Space Wolves vernichtend geschlagen und mussten in den Warp fliehen (passender Roman dazu: Prospero burns). Wie auch sein Vorgänger wird es wieder ein Spiel auf Skirmish-Level sein, nur eben diesmal in Gebäuden statt in Höhlen, und mit anderen Protagonisten. Ein erstes Bild gibt es hier.


    Ich habe selbst "Horus Heresy: Betrayal at Calth" (der Vorgänger) noch nicht gespielt, es steht aber nach dem Lesen von diesem Review hier (insgesamt übrigens mMn sehr gute Reviews, die der gute Mann schreibt, wenn auch etwas lang) definitiv auf der Einkaufsliste. Das neue Spiel steht auf der Weihnachtswunschliste. :D

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

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  • Und noch ein Update. Wahrscheinlich interessiert es grad niemanden wegen der Messe, aber was solls.


    Es wird im November ein neues "Horus Heresy" Brettspiel kommen, das diesmal auf Prospero spielt

    Einfach im November nochmal daran erinnern, dann sind die Messeneuheiten bereits veraltet und das Forum ist wieder offen für neues ... :D;)

    Gruß aus Frankfurt, Helmut