Die cleversten Versteigerungsmechanismen

  • Mich würde interessieren welche Versteigerungsmechanismen euch besonders gut gefallen.
    Wir haben seit langem mal wieder #Goa gespielt. Diesen Mechanismus fanden wir recht clever. Daraufhin hatten wir eine kleine Diskussion über Versteigerungsmechanismen. Mir gefallen Versteigerungen in einem Eurogame gar nicht. Ganz selten sind Versteigerungen aber auch spannend und passen einfach zum Spiel. Mit Versteigerung meine ich jede Art des Bietens. Hier unsere Top 3:


    1. Platz #Strasbourg von Stefan Feld. Nirgends ist Bieten so spannend. Der Spieler ist sehr frei in seiner Entscheidung beim Bieten. Einfach perfekt.


    2. Platz #AmunRe von Knizia. Auch sehr schön, weil kurz und knackig. Dass man bei Verdrängung auf eine andere Region verbannt wird und dass die Gebote vorgegeben sind, macht es sehr spannend und reizvoll gleich "hoch reinzugehen".


    3. Platz #Goa von Rüdiger Dorn. Der Clou, dass der Erstbietende mit null beginnen muss, aber das letzte Gebot bekommt mit einer Münze weniger führt i. d. R. dazu, dass dieser auch "sein" Gebot bekommt. Spannend wird es immer, wenn einem "sein" Gebot weggeschnappt wird. Als Trost erhält man dann recht viele Münzen und kann in der nächsten Runde den Münznachschub auslassen, was auch wieder eine Aktion spart.


    Es wäre schön, wenn ihr schreiben könntet was euch gefällt und warum es in euren Augen so gut ist. Vielen Dank schon mal dafür.

  • Eine Auktion wird definitert durch (A) ein geregeltes Verfahren zur Erlangung eines Kaufabschlusses sowie (B) Bieteranonymität, d.h. für jeden Bieter in dem Verfahren gelten exakt die gleichen Regeln. Wenn man den Begriff "Auktion" entsprechend weit fasst, gibt es in Brettspielen ganz viel Cleveres zu entdecken...


    Beispiel Anhäufungsfeld in Agricola: Das Spiel selbst versteigert die Aktion "Holz nehmen" und bietet dafür jede Runde 3 Holz mehr, bis ein Spieler zuschlägt. Oder das allgegenwärtige "Karten rutschen in einer Reihe nach rechts und werden dabei immer billiger" -- nichts anderes als eine holländische Auktion, wie sie z.B. bei Fischmärkten üblich ist. Anstatt ansteigender Kaufgebote ("englische Auktion") eben fallende Verkaufsangebote. Kommt letztendlich aufs Gleiche raus.


    Aber wenn du lieber konkrete Spielenamen hören willst: Die "blind all-pay auction" zur Bestimmung der Reihenfolge des Wählen der Position in der Spielerreihenfolge bei #Scoville finde ich toll, weil es in diesem Spiel eben machmal gut ist, vorne zu sein, und manchmal ist man lieber hinten. (Das Spiel hat drei Phasen und die werden vorwärts-rückwärts-vorwärts in Bezug auf die Reihenfolge gespielt.) Die Kunst bei Scoville ist es, genau dann viel zu bieten, wenn die Position wichtig ist, und wenig, wenn man bei allem gut leben kann.

  • Hatte erst diese Woche wieder mal das Glück, einen tollen Bietmechanismus zu spielen (leider wird das Spiel viel zu selten gespielt... :( ) und zwar die Versteigerung der "Startpositionen" bei 1860 - Railways at the isle of wight.


    Der besondere Kniff der mir so gut daran gefällt ist die Tatsache, dass man eigentlich nur um ein Recht, nämlich etwas Kaufen zu dürfen, bietet. Keiner aber weiß, was der andere vorhat und worauf letztlich geboten wird.


    Zum Hintergrund: Es liegen sechs mögliche Kaufoptionen auf dem Tisch (4 Privatgesellschaften und 2 Direktoren) die natürlich alle eine unterschiedliche Wertigkeit absolut und auch für die Staraufstellung jedes Spielers und seinen gewählte Strategie haben. Dabei ist es jetzt sehr spannen, wie weit jeder Spieler bereit, ist mit seinem Gebot zu gehen um seinen "Plan" in die Tat umzusetzten. Oder ob dann nicht plötzlich ein Umdenken einsetzt und man sich überlegt, für diesen Preis kauf ich mir kein Kaufrecht, sondern hebe mir das Geld lieber für einen Aktienkauf in der folgenden Aktienrunde auf. Tja dann ist aber der Dierktor hin :crying: ...
    (Ja ich weiß, dass die Erklärung die Kenntnis des 18xx Grundsystems voraussetzt ;) )


    Letztich eins meiner Lieblings-18xx Spiele im kleinen Kreis, sprich mit 3 Personen...

  • 3. Platz #Goa von Rüdiger Dorn. Der Clou, dass der Erstbietende mit null beginnen muss, aber das letzte Gebot bekommt mit einer Münze weniger führt i. d. R. dazu, dass dieser auch "sein" Gebot bekommt. Spannend wird es immer, wenn einem "sein" Gebot weggeschnappt wird. Als Trost erhält man dann recht viele Münzen und kann in der nächsten Runde den Münznachschub auslassen, was auch wieder eine Aktion spart.


    Das hat man ja nur in der Lookout Variante versaut, bei Hans im Glück war das noch ein normales Gebot für 1 Geld mehr. Wenn 10 geboten werden, musste man es da noch für 11 kaufen.
    Generell ist der Clou be Goa auch eigentlich die Plättchen zu versteigern, die man eben gerade nicht selbst kaufen will. Wenn mir jemand 10 für mein Plättchen bietet und ich es dann für 11 selbst kaufe kostet mich das im Endeffekt 21 Gold, die ich dann nicht mehr habe. Kann man im Notfall mal machen, sollte aber nicht der Plan sein. Der Plan ist eher etwas zu versteigern das den anderen viel Geld wert ist und das man selbst eh nur nimmt wenn keiner was bietet ;)
    Münzen für eine Aktion zu nehmen... ist irgendwie verschwendet und wirkt verzweifelt.

  • Der für mich beste Versteigerungsmechanismus ist mir in #KeyHarvest erstmals aufgefallen. Bei diesem Plättchenlegespiel nimmt man Plättchen in das eigene Lager und verbindet ein festes Gebot an Warensteinen mit dem Plättchen. Erst im nächsten Spielzug hätte man selber Zugriff auf diese Plättchen. In dem Fall legt man da Gebot beiseite und nimmt das Plättchen. Es kann aber auch sein, dass andere Spieler diese Plättchen haben wollen. Dann müssen sie das Gebot verdoppeln und beides (also das originale, eigene Gebot plus das ganze nochmal vom anderen Spieler) geht an den Plättchenbesitzer. Natürlich nimmt man da auch mal ein Plättchen, dass andere Spieler dringend benötigen um Waren einzustreichen. Oder man bleibt drauf sitzen...


    Man setzt also quasi einen Preis fest für das Plättchen. Diese Mechanik wurde in leicht veränderter Form für Isle of Skye erneut aufgegriffen.


    Aber Straßbourg käme für mich auch an Nummer 2.


    Auch genial: Ursprünglich wohl aus Evo, aber später von Knizia in Amun-Re verwendeter Bietmechanimus (von dort kenne ich ihn), bei dem man auf Leisten so lange bietet, bis jeder was bekommt. Wird man bei einer Karte überboten muss man woanders einsetzen und dort das höchste Gebot abgeben. Irgendwann ist man nicht mehr bereit höher zu bieten und landet dann beim letzten, verbliebenen Ding... Wieder aufgegriffen in "Das 20. Jahrhundert".


    Grundsätzlich bin ich kein riesen Freund von Bieten, denn zu zweit ist das oft lahm. Und ich spiele meist zu zweit. Key Harvest ist bsw. ein Spiel, bei dem Bieten auch zu zweit gut funzt...

  • Auch genial: Ursprünglich wohl aus Evo, aber später von Knizia in Amun-Re verwendeter Bietmechanimus (von dort kenne ich ihn), bei dem man auf Leisten so lange bietet, bis jeder was bekommt. Wird man bei einer Karte überboten muss man woanders einsetzen und dort das höchste Gebot abgeben. Irgendwann ist man nicht mehr bereit höher zu bieten und landet dann beim letzten, verbliebenen Ding... Wieder aufgegriffen in "Das 20. Jahrhundert".

    ...und in #Cyclades (Cathala/Maublanc, Matagot 2009).

  • Weniger gelungen fand ich ihn in #NieuwAmsterdam, aber weniger wegen des Mechanismus als solchen, sondern weil man hier mit allen Waren bieten kann, was nicht selten zu leichten Verzögerungen führte.

    Lustig, ich wollte gerade Nieuw Amsterdam als positives Beispiel hervorheben :) Mir hat gerade diese Möglichkeit, alle möglichen Ressourcen zu verwenden, sehr gut gefallen.


    Hervorheben möchte ich außerdem noch:


    #Tramways - funktioniert außerordentlich gut mit einem (zumindest für mich) neuartigen Auktionsmechanismus.


    Noch nicht gespielt aber vom Erarbeiten der Regel sehr neugierig gemacht: #TheGreatZimbabwe - darin bietet man um die Spielerreihenfolge. Allerdings werden alle Gebote gleichmäßig auf den Tableaus der Mitspieler verteilt, sodass man einen Teil aller Gebote am Ende der Runde wieder zurück bekommt.


    #AgeofSteam - klassische Auktion aber dafür sehr harte Entscheidungen - immer wieder ein Vergnügen!


    Und Mr. Uhler hat in Episode 43 in seinem sehr höhrenswerten Podcast auch über unterschiedliche Varianten von Auktionen gesprochen.


    LG

  • Ich finde den Mechanismus von Evo sehr gut. In etwas abegwandelter Form gibt es den Mechanismus auch in Vegas Showdown.
    Das Überbieten ist gleichzeitig der Zwang für einen anderen Spieler, entweder mehr zu bieten, oder auf ein anders Gen/eine andere Aktion auszuweichen.
    Das finde ich "clever".

  • Nur als kurze Anmerkung zu bereits genannten Spielen bzw Mechanismen: Die Händler von Genua ist wirklich ein tolles Spiel, das auch nach vielen, vielen Jahren noch gut unterhält, enthält aber meiner Meinung nach keinen Versteigerungsmechanismus, sonder ist, wie @Odes Spielekiste schon schrieb, eher ein Verhandlungsspiel (Bestechungsspiel ;) ). Das ist ein wirklich feiner Mechnismus zur Verteilung der einzelnen Aktionen. (Einen anderen, in meinen Augen wirklich cleveren Verteilmechanismus findet man in Die Säulen der Erden. Je nachdem, wann eine eigene Figur aus einem Beutel gezogen wird kann man entscheiden, ob man bereit ist, den zu diesem Zeitpunkt fälligen Preis für eine Aktionsauswahl zu zahlen oder lieber wartet. Wie gesagt: auch keine Versteigerung im eigentlichen Sinne, aber sehr interessant). Falls jemand mal eine "holländisch Auktion", wie sie @MetalPirate weiter oben angesprochen hat, mal spielerisch in Reinform erleben möchte, kann sich Die Kaufleute von Amsterdam Merchants of Amsterdam | Board Game | BoardGameGeek mal ansehen.



    #DieHändlerVonGenua #DieSäulenDerErde #DieKaufleuteVonAmsterdam

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Ich finde das "Sonnensystem" bei Ra ziemlich clever. Man muss sich genau überlegen, wann man bietet und hat auch nur eingeschränkte Gebothöhen zur Verfügung. Außerdem wirken die Sonnen am Ende auch noch auf die Punktwertung.


    Bzgl. Isle of Skye / Key Harvest: Fernab davon, ob es sich mathematisch als Auktion definieren lässt, im Spiel fühlt sich das für mich nicht unbedingt als Auktion an, eher wie die Ebay-Sofort-kaufen-Option, ohne dass man ggf. weniger bieten und hoffen kann, dass es reicht.

  • Bzgl. Isle of Skye ...: Fernab davon, ob es sich mathematisch als Auktion definieren lässt,

    Für mich ist das auch eher eine Marksituation. Nur weil einer der Beteiligten ein "Gebot" auf das Objekt macht, wird die Situation doch keine Auktion. Bei einer Auktion sollten schon alle Beteiligten eine Möglichkeit erhalten, das Objekt durch ein Höchstgebot zu erwerben. Davon ist Isle of Skye weit entfernt.


    Was mir mit dem Titel aufgefallen ist, dass viele Rezensenten von einer Versteigerung sprechen. Ist das Oberflächlichkeit und ist der Mechanismus so schwer zu erfassen und zu beschreiben? Das Fatale an der Situation ist. dass sie dem Titel mit der Bezeichnung Versteigerung keinen Gefallen leisten. Bei der Masse der Gesellschaftsspieler sind Versteigerungsmechas eher unbeliebt. Dem Titel wird ein ungeliebtes Attribut angehängt, das es nicht verdient hat.


    Liebe Grüße
    Nils

  • Einen anderen, in meinen Augen wirklich cleveren Verteilmechanismus findet man in Die Säulen der Erden. Je nachdem, wann eine eigene Figur aus einem Beutel gezogen wird kann man entscheiden, ob man bereit ist, den zu diesem Zeitpunkt fälligen Preis für eine Aktionsauswahl zu zahlen oder lieber wartet. Wie gesagt: auch keine Versteigerung im eigentlichen Sinne, aber sehr interessant

    Dann werfe ich noch Die Speicherstadt (bzw in der Neuauflage Jorvík) in den Ring. Auch keine Auktion im eigentlichen Sinne, aber sehr wohl eine Art regeltes Kaufverfahren. Es gibt X zum Verkauf stehende Güter und wenn man etwas haben will, stellt man sich mit einer Spielfigur hinten in der entsprechenden Schlange der Interessenten an. Haben alle ihre Figuren platziert, hat der Vorderste die Wahl, ob er die Ware zu einem Preis kaufen will, der der Anzahl der Personen in der Schlange entspricht. Verzichtet er, nimmt er seine Figur weg und der nächste in der Schlange darf kaufen, dann für ein Geld weniger. Nimmt er es nicht, darf der nächste für noch ein Geld weniger, u.s.w., bis etwas verkauft ist oder alle gepasst haben. Das Einsetzen der Figuren ist also eine Kombination aus "ich will's haben" und "wenn ich's nicht kriege, mache ich es wenigstens für die anderen teurer". (Ja, das mag für den einen oder anderen schon zu viel negative Interaktion sein.)

  • Guten morgen,


    welches Versteigerungsspiel mir auch gut gefällt: "Der Garten des Sonnenkönigs" von Günter Cornett (Bambus Spieleverlag Noris Spiele). Hier liegt der Kniff darin, dass das Gebot gleichzeitig der Zugweite des Bieters entspricht, genauer gesagt, welches Feld als nächstes versteigert wird. Da auf dem Spielplan die jeweiligen Spielfelder immer Teil eines größeren Puzzles sind, werden auch unterschiedliche Geldprämien bei Fertigstellung der jeweiligen zusammengehörigen Puzzlefelder fällig. Daumen hoch für den pfiffigen Mechanismus :thumbsup: , aber:


    Daumen runter :thumbsdown: , weil das Spiel nur in Runden funktioniert, bei denen die Spieler gut rechnen können. Habe das Spiel leider in mehreren Runden gespielt, in denen Spieler "schwachsinnige" Gebote abgegeben haben, die sich überhaupt nicht gelohnt haben. Damit wird das Spiel und der Spielspaß ausgehebelt. Schade...


    Aber in der richtigen Runde: Klare Spielempfehlung! :)


    https://boardgamegeek.com/boar…r-garten-des-sonnenkonigs


    Gruß
    Marc

  • Hallo Marc,

    weil das Spiel nur in Runden funktioniert, bei denen die Spieler gut rechnen können.

    Ist denn bei der Auktion wirklich die "Rechnenfähigkeit" das Problem? Braucht die Versteigerung nicht die Erfahrung von mehreren Partien und die der Reaktionen der Mitspieler - und dass in Zeiten der vorhandenen, drängelnden ungespielten Titel und den gleichzeitigen Überlegungen über die nächsten bevorstehenden Anschaffungen.
    Da haben die für die Versteigerung notwendigen Erfahrungen aus mehreren Partien nur eine schlechte Chance. Heute müssen Titel in der ersten Partie funzen. Oft gibt es keine weitere Gelegenheit, bessere Erfahrungen zu machen. Was sich für den Mecha Versteigerung als ungünstig erweist.


    Dabei ist eine Versteigerung so herrlich interaktiv - was sich für so manchen weiteren Mitspieler wiederum als problematisch erweisen kann. 8)


    Liebe Grüße
    Nils (ächtet die Verwässerer dieses Freds als fehlgeführte Würstchen) ;)

  • Zu erwähnen ist wohl noch die Mutter aller Versteigerungsspiele: Modern Art. Da werden interessanterweise viele unterschiedliche Versteigerungsarten thematisiert, je nach Kunstwerksorte.


    Und was hier unbedingt noch fehlt, ist DAS Versteigerungsspiel meiner Jugend, das wir bis zum Abwinken zockten: Kuhhandel.
    Kenne die neue Auflage noch nicht, aber das Ganze geht so: Reihum hat jeder Spieler die Wahl zwischen zwei Aktionen:

    • Eine Auktion veranstalten: Oberste Tierkarte des Talon versteigern. Den Erlös kann der Versteigerer, der selbst nicht mitbietet, einstreichen. Das Vorkaufsrecht erlaubt es ihm allerdings, das Tier an sich zu nehmen, wenn er den Höchstbietenden auszahlt.
    • Falls ein anderer Spieler ein oder mehrere Tiere desselben Tierquartetts wie er besitzt, kann er einem Mitspieler einen Kuhhandel um zwei oder gleich vier Tiere dieses Quartetts anbieten. Nachdem der Herausforderer einen verdeckten Betrag ausgewählt hat und für die Tiere anbietet, hat der herausgeforderte Spieler ebenfalls zwei Optionen: A: Er nimmt den angebotenen Betrag an und überlässt dem Herausforderer die Tiere. B: Er bietet selber einen verdeckten Betrag für die Tiere an, und die Beträge werden ausgetauscht. Die Tiere gehen an den Spieler, der mehr geboten hat. Der eigentlich gezahlte Preis ist also die (möglicherweise geringfügige) Differenz der Beträge.Diese "feindliche Übernahme" ist ein ziemlich geiles Spielelement.
  • Ich mag Auktionen nicht wirklich gern. Um nicht zu sagen, es ist eine meiner unliebsten Mechanismen überhaupt. Ich bin gerade die Top 1000 gerankten Auktionsspiele auf BGG durchgegangen und davon gefällt mir genau ein einziges richtig gut:


    Cyclades.


    ...und in #Cyclades (Cathala/Maublanc, Matagot 2009).

    Nicht nur finde ich diese Leistenmechanik sehr toll, sondern es erfreut mich auch, dass die Auktion nur ein Bestandteil des Spiels ist aka die Aktionswahl für die jeweilige Runde darstellt (und nicht das ganze Spiel ausmacht). Ebenfalls "skaliert" die Auktion in Cyclades absolut wunderbar. So bietet man am Anfang nur "Pfennigbeträge" und am Ende sind es teilweise riesige Summen, nur um in dieser speziellen Runde unbedingt Aktion X ausführen zu dürfen. Absolut glorreich und oft überaus spannend. So wird aus einem tighten Endgame auf dem Board (eine große Schlacht steht bevor, alle Seiten sind gut gerüstet) gleich noch mehr Nervenkitzel, da nicht jeder angreifen kann. Hach, what a game! Matagots bestes für mich, noch vor Kemet, Inis, Captain Sonar und Co.

  • Den Mechanismus von Tramways habe ich so noch nicht in einem anderen Spiel gesehen. Bisher nur zu zweit gespielt und da kam der nicht wirklich zum Tragen, aber in grösserer Runde sicherlich interessanter. Ist die Frage, ob es wirklich so geldintensiv sein muss, sozusagen unnötig komplex, nur um anders zu sein. Eben typisch verdichtet-verkopft wie auch die anderen Spiele des Autors - Mathematiker eben.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Bei uns kam am Wochenende seit Jahren mal wieder ein #Hermagor auf den Tisch. Im weitesten Sinne ist das setzen der Händler in den Gassen und auf den Plättchen ja auch eine Versteigerung. Ich war wieder begeistert, über diesen schönen Mechanismus wie die Plättchen erworben werden. Kenne ich so aus keinem anderen Spiel.

    Sei wie du bist! - Es kommt sowieso raus.

  • Der cleverste Bietmechanismus: #Infamy https://boardgamegeek.com/boardgame/146559/infamy


    Sehr elegant abgebildet: direktes Bieten auf den wohl zu erziehlenden Wert: 12 Geldkoffer für Tag und Nachteinsätze (wobei man nicht genau weiß was es in der Nacht zu holen gibt). Jedes mal Bieteinsatz heißt 1 Koffer für das Bieten an sich abzuwerfen. Dadurch kommen nur 1, maximal 2 Bietrunden zustande = sehr schön



    Der cleverste Marktmechanismus: #GlenMore https://boardgamegeek.com/boardgame/66362/glen-more


    Sehr elegant abgebildet: Angebot und Nachfrage inkl. Null-Angebot und Null-Nachfrage



    Der cleverste Versteigerungsmechanismus: #Spartacus (Bieten um den Host): https://boardgamegeek.com/boar…acus-game-blood-treachery


    Sehr elegant abgebildet: Bietmaximierung dadurch, dass nur eine verdeckte Runde geboten wird, danach bei Stechen gewürfelt wird.

    Einmal editiert, zuletzt von ionas ()

  • Eine Auktion veranstalten: Oberste Tierkarte des Talon versteigern. Den Erlös kann der Versteigerer, der selbst nicht mitbietet, einstreichen. Das Vorkaufsrecht erlaubt es ihm allerdings, das Tier an sich zu nehmen, wenn er den Höchstbietenden auszahlt.

    Das Herz von Kuhhandel, sehr schön, allerdings.


    Die 2. Versteigerung im Duell ist auch nett, aber sehr spezifisch für Set-spiele. Die Vorverkaufsmechanik kann man immer wieder verwenden!

    Einmal editiert, zuletzt von ionas ()

  • Ich mag Auktionen nicht wirklich gern. Um nicht zu sagen, es ist eine meiner unliebsten Mechanismen überhaupt. Ich bin gerade die Top 1000 gerankten Auktionsspiele auf BGG durchgegangen und davon gefällt mir genau ein einziges richtig gut:


    Cyclades.

    Nicht nur finde ich diese Leistenmechanik sehr toll, sondern es erfreut mich auch, dass die Auktion nur ein Bestandteil des Spiels ist aka die Aktionswahl für die jeweilige Runde darstellt (und nicht das ganze Spiel ausmacht). Ebenfalls "skaliert" die Auktion in Cyclades absolut wunderbar. So bietet man am Anfang nur "Pfennigbeträge" und am Ende sind es teilweise riesige Summen, nur um in dieser speziellen Runde unbedingt Aktion X ausführen zu dürfen. Absolut glorreich und oft überaus spannend. So wird aus einem tighten Endgame auf dem Board (eine große Schlacht steht bevor, alle Seiten sind gut gerüstet) gleich noch mehr Nervenkitzel, da nicht jeder angreifen kann. Hach, what a game! Matagots bestes für mich, noch vor Kemet, Inis, Captain Sonar und Co.


    Matagot gerne. Kemet, Room 25, Captain Sonar. Cyclades Bietmechanismus hat mir jedoch den Spielspass versaut. Dem Gewicht der Spielerreihenfolge war man einfach ohnmächtig ausgeliefert. No-Fun-Siegel von mir.

  • Davon ist Isle of Skye weit entfernt.
    Was mir mit dem Titel aufgefallen ist, dass viele Rezensenten von einer Versteigerung sprechen. Ist das Oberflächlichkeit und ist der Mechanismus so schwer zu erfassen und zu beschreiben?

    Dann lies doch einfach Rezensionen auf der richtigen Seite :P



    Ich mag Versteigerungen mit dem gewissen Extra. Ein Paradebeispiel ist der Mechanismus von Big Shot. Falls das noch einer kennt ...
    Der simple, aber ungemein interessante Mechanismus versteigert nicht einfach nur irgendwas, sondern eine alle betreffende Aktion. Damit hat sie deutliche Auswirkungen auf den gesamten Spielverlauf. Es geht im Spiel um Häuser, die in Stadteile zu setzen sind. Die Wahl des gemischten (Spielerfarben) Häuserpakets macht die Auktion für Spieler unterschiedlich interessant. Wer zu wenig bietet, muss seine Häuser in miese Gegenden setzen lassen, wer zu viel bietet, kann bei anderen Auktionen nicht mehr mithalten. Der Gewinner darf die Häuser auf den Plan setzen und so Mehrheiten bilden oder durcheinanderbringen. Wie gesagt: Für alle versteigerten Spielerhäuser, nicht nur eigene. Solche Versteigerungen sind schön. Big Shot ist zwar alt und einfach, aber noch immer gut und meiner Meinung nach unterschätzt.

  • Hallo Nils,


    sicher hast du zu einem Teil Recht, wenn du sagst, dass man sich besser in ein Spiel hineinfühlen kann, je öfter man es spielt. Aber: Es gibt Spiele, die sind intuitiv zu erfassen, weil sie einfach logisch und thematisch sind. Unter diese Kategorie fällt "Garten des Sonnenkönigs" nicht. Nenn es "sperrig", aber das Spiel ist das Gegenteil von "intuitiv". Dennoch finde ich es sehr gut, aber die einzelnen Zusammenhänge hier zu erkennen und zu berechnen, fällt mathematisch orientierten Menschen leichter. Ich habe auch Spieler kennen gelernt, die das Spiel als trocken empfunden haben Kann ich nachvollziehen. Abstrakte und unthematische Spiele liegen normalerweise auch nicht in meinem Focus, aber das hier hat mich echt gereizt.


    Gruß
    Marc