Dominion Online (playdominion.com)

  • Rio Grande Games und Herr Vaccarino haben die Lizenz für die digitale Spieleumsetzung von Dominion nicht verlängert. Sie läuft am 31. Dezember 2016 aus. Ein entsprechender Newsletter von John Welch, dem CEO von Making Fun befindet sich derzeit in den Postfächern aller registrierten Spieler. Für die Spieler, die im - zugegeben nicht sehr attraktiven - Spieleclient Inhalte gekauft haben, wird es Kompensation geben. Wie genau ist aber noch unklar. Gerade aktuell läuft die Version noch unter: Dominion® Online | Making Fun


    Ich habe die Applikation immer nur für das Spielen von Dominion verwendet, war nicht interessiert an der Geschichte, die sie da mittlerweile reingeflochten haben. Soweit ich sehen kann, existiert schon ein von Donald X. Vaccarino betriebenes Forum, in dem der Nachfolger, der pünktlich am 1.1.17 das Licht der digitalen Welt erblicken soll, diskutiert wird. Es gibt auch ein Streaming-Video, welches mich jetzt erstmal ziemlich kalt lässt, denn von der Bedienung und Oberfläche des Spiels scheint sich nicht viel geändert zu haben. Sprich: Usability und Aufmachung/Anmutung sind weiterhin offensichtlich nicht auf der Prioritäten-Liste weit oben.


    Ich würde kein Abo für das Spiel zahlen wollen, könnte mir aber vorstellen, den Client einmalig zu kaufen und ggf. sogar zukünftige Kartensets nachkaufen zu wollen - allerdings nicht für den Vollpreis einer Spielepackung. Meine Frage nun in die Runde: Weiß jemand schon mehr zu diesem Thema? Ist hier vielleicht ein Veteran unter den Dominion Online-Spielern, der das Thema verfolgt hat und vielleicht ein paar Hintergrund-Informationen zusammenfassen kann? Ich würde mich über ein paar erleuchtende Kommentare freuen :)

  • Ich betrachte mich zwar als Dominion-Experte und habe diese Online-Änderung anfangs mitverfolgt, mich aber im letzten Monat ausgeklinkt. Daher kein aktueller Stand.
    Jedenfalls soll es zwei Möglichkeiten für diejenigen geben, die bezahlt hatten: entweder ein Einjahres-Gratis-Abo für Offline (gegen Bots) oder Einjahres-Gratis-Online (gegen menschliche Gegner around the world). Danach muss man offenbar ebenso was abonnieren oder kaufen, wie alle, die jetzt erst einsteigen.
    Wie die Preisgestaltung der Erweiterungen sind, die man nachkaufen will, weiß ich noch nicht. Ich habe aber alle bereits erworben, weswegen ich zumindest ein Jahr mal so weiterspielen können sollte.
    Für alles Nähere gibt es ein Forum, das du aber ohnehin schon entdeckt hast:
    Dominion Online 2017

  • Die Oberfläche des neuen clients ist noch nicht fix, da kann sich noch was ändern, wie mir ein Beta tester sagte. Die Diskussionen zum neuen Online Dominion finden sich hier Dominion Online 2017. Da gibt es auch Aussage zu den Preisen usw. User, bei Making fun die Erweiterungen gekauft haben, spielen für 1 Jahr kostemlos und müssen dann für ein monatliches Abo bezahlen.
    Alternativ gibt es die Möglichkeit einen Offline client mit allen Erweiterungen zu bekommen, bei dem man gegen die AI spielt.

  • Ich stelle mir gerade vor, dass jemand in mein Haus kommt, sich vor meinen Spieleschrank stellt, sich alles von oben bis unten genau anschaut, und dann sagt: "Joooaaa, deine Spiele da, die nehmen wir dir Ende des Jahres weg. Du hast sie zwar gekauft in der Annahme, sie dauerhaft nutzen zu können, aber nix da, hier im Kleingedruckten steht, dass wir sie dir jederzeit wegnehmen dürfen. Das haben wir keinem erzählt, und alle, die darauf hingewiesen haben, die haben wir als Querulanten hingestellt, wobei, mussten wir ja gar nicht, haha, das haben andere treue Kunden schon für uns erledigt. Tja, das kaufen war damals und heute ist heute. Jetzt nehmen wir die Spiele mit. Du kannst dann wählen, ob du sie ein Jahr lang leihweise weiternutzen willst oder behalten willst, aber dann darfst du sie nicht mehr mit anderen spielen, sondern nur noch solo. Deine Wahl."


    So. Und dann wache ich auf aus dem bösen Traum und freue mich über meine analoge Brettspielwelt.

  • Ich stelle mir gerade vor, dass jemand in mein Haus kommt, sich vor meinen Spieleschrank stellt, sich alles von oben bis unten genau anschaut, und dann sagt: "Joooaaa, deine Spiele da, die nehmen wir dir Ende des Jahres weg.

    Genau sehe ich das auch. Mir ist vorerst die Lust vergangen. Das einzige was mich interessiert sind die neuen Karten der zweiten Auflage des Grundspiels die hier eingesetzt werden.

  • Genau sehe ich das auch. Mir ist vorerst die Lust vergangen. Das einzige was mich interessiert sind die neuen Karten der zweiten Auflage des Grundspiels die hier eingesetzt werden.

    Ich kann den Grund schon verstehen. Schließlich ist immer mal jemand Online, der Spielen will und man kann mit Freunden spielen die sich irgendwo auf der Welt aufhalten...
    Aber als begeisterter Magicspieler kann ich die Preispolitik bei Onlinespielen nicht nachtvollziehen... Gerade bei Magic kosten die Karten teilweise genausoviel oder mehr....
    Zwar kosten Server Geld, aber ein einfacher Server kann mühelos tausende Spiele gleichzeitig verwalten und die Entwicklungskosten amortisieren sich bei mehr Spielern viel schneller... Bei Brettspielen habe ich im Gegensatz immer die Produktionskosten....
    Vielleicht sollten die Preise für solche Spieleplattformen einfach mal gesenkt werden....

  • Auf jeden Fall vielen Dank für die Antworten. Klar, die aktuell entstehenden Geschäftsmodelle entsprechen nicht jedermanns Geschmack. Wobei Software tatsächlich etwas anderes ist, als eine fertig produzierte Box aus Pappe. Ein verlässlicher Server, der gewissen Qualitäts- und Sicherheitsansprüchen genügt, wird auch nicht aus der Portokasse bezahlt - mit einem einzigen kommt man da ohnehin nicht aus. Zusätzlich muss der Spielclient dauernd den neuen Systemumgebungen angepasst werden, da der Kunde natürlich erwartet, dass er mit dem nächsten macOS/WIN-Update auch noch funktioniert. Um die entstehenden Kosten zu decken, muss sich der Hersteller einiges einfallen lassen. Manche machen das über Werbung, manche per Abo, manche per InGame-Verkäufen von Spielgegenständen, die immer ein wenig die Gefahr haben, die empfindliche Balance eines Spiels zu zerstören.


    Grundsätzlich bin ich - bei entsprechender Qualität und Wertigkeit - immer bereit, dafür zu bezahlen. Zur Not auch im Abo - wenn die Gebühr nicht zu hoch angesetzt ist. Da normalerweise recht unklar ist, wieviele Spieler später mal einen Kauf tätigen werden, wird beim Abo normalerweise einiges an Puffer eingerechnet. Ich warte jetzt erstmal ab, was sich Herr Vaccarino einfallen lassen wird - es wäre nur schön, wenn er einfach mehr Informationen rauslassen würde.

  • Ja, gute Software kostet. Aber Dominion Online war schon immer deutlich teurer als übliche Android oder iOS Software-Umsetzungen von Spielen. Für das Komplettpaket mit allen zum damaligen Zeitpunkt umgesetzten Erweiterungen (d.h. alles bis Guilds, aber ohne Promos, die hätten extra gekostet) habe ich im Januar 2015 immerhin 450 "Gokoins" bezahlt, was laut PayPal-Abrechnung vom Kauf derselben stolze 38,09 EUR waren. Mein erster und bisher einziger Kauf von digitalen Brettspiele-Umsetzungen.


    Wenn jetzt das "For players who have made purchases (but not subscriptions), Donald X. Vaccarino, Rio Grande Games and the new developer promised to honor your spending with free items in the new version." aus der Info-Mail zur Umstellung bedeutet, dass man dafür bloß 1 Jahr subscription bekommt, aber nichts mehr Dauerhaftes, dann fühle ich mich schon ein Stück weit verarscht. Auch wenn das den "terms of services" entsprechen mag.

  • Ja, @MetalPirate, da stimme ich Dir zu. Sowas ist absolut nicht okay. Da muss Herr Vaccarino oder seine beauftragte Firma entweder das Geld oder den spieltechnischen Gegenwert ausgleichen. 1 Jahr Abo umsonst ist zu wenig und scheint eher einem Marketing-Hirn entsprungen zu sein: "Wir gehen einfach davon aus, dass einige Kunden dann nicht kündigen und so können wir das 2. Jahr automatisch einziehen". Ich wette, man muss - um in den Genuss der 1 year subscription zu kommen - schon mal vorab die Bankdaten eingeben und alle Vertragsbedingungen akzeptieren.


    Ich weiß jetzt nicht, ob es in diesem Fall hier so läuft, aber diese Praktiken sind seit Ewigkeiten bekannt und werden leider immer noch praktiziert.

  • Bei irgendeinem Online-Rollenspiel (Eternium: Mage and Minions) der alten Programmierfirma (Making Fun) könnte man als Käufer der Dominion-Pakete virtuelle Währung geschenkt bekommen, wenn man sich dort mit der gleichen Mail-Adresse registriert. Eine gewisse Kompensation gibt es also. Nur interessiert mich das nicht die Bohne. Zumal kurzes Googeln nach dem mir vorher komplett unbekannten Spiel ergab, dass das auch wieder bloß ein typischer Vertreter der Gattung "free to play, pay to win" ist, bei dem obendrein gekaufte Ausrüstungsgegenstände früher oder später mit realem Geld erneuert werden müssen, weil sie sonst weg sind. Diese ganzen offenen und versteckten Abo-Sachen mit andauernden Kosten und Vollüberwachung durch Onlinezwang und Nutzerprofilerstellung sind mir absolut zuwider...