Hunger kostet weltweit Millionen Menschen das Leben. Eine Statistik besagt, dass pro Minute etwa 30 Menschen an Hunger sterben. Das ist weltweit pro Jahr in etwa eine Todesrate, die der Einwohnerzahl der Einwohner der Bundesländer Bayern und Hessen entspricht.
Der Glaube unser Planet könne nicht genug Menschen ernähren ist von Menschen erdachter Stuss. Bei einer gerechten Verteilung von Waren und Gütern müsste kein Mensch hungern. Aber da ist eben die unmenschliche Unersättlichkeit, für die sich Menschen gegenseitig ausbeuten. 8 Leute, die mehr besitzen als der Rest der Menschheit zusammen? Das lässt sich kaum denken. Und der Strom von Geld und Besitz fließt weiter in die falsche Richtung von unten nach oben in die Spitze der Pyramide.
Den Mangelhunger nur im Brettspiel zu erleben ist -gemessen an den Weltverhältnissen- ein ziemlicher glücklicher Ausnahmezustand.
In welchen Brettspielen muss ernährt werden? Gebührt die Idee des Hungers als spielerische Beklemmung tatsächlich dem 2007 erschienenen Agricola? In welchem Spiel tauchte die Idee von „Leute ernähren“ das erste Mal auf? Oder waren es die Reisschüsseln in Felds Im Jahr des Drachen, dem Kaiser der Verlust- und Mangelspiele? In welchen Spielen muss ernährt werden? Wo zeigt sich die Idee des Ernährungsmangels am Härtesten? Welche Mangelernährungsspiele gefallen Euch am besten? Und sind z.B. die nagenden Ratten in Notre Dame nicht auch ein verkapptes Hungerproblem?
Möge der Hunger in der Welt sich eines Tages tatsächlich nur noch im Brettspiel zeigen. Wir warten auf die Hungersnotspiele Tschad, Jemen und Haiti von Rosenberg, Feld und Pfister.