[2016] Islebound

  • Mahlzeit. Zumal den Titel laut Recherche einige in den Tüten der Spielmesse zur Schau getragen haben, mal kurz nachgefragt, wie das Spiel zu bewerten/ zu beurteilen ist. Nach kurzer Sichtung von Bild- und Videomaterial müssten die Konsumenten aufgrund des wiedermal üppigen und traumhaft gestalteten Materials folglich wild in Begeisterungsstürmen verfallen. Da man aber so gar nichts vom neuen Laukat vernimmt, bleiben gewisse Restzweifel übrig. Als bloßen neuen Aufguss von Above & Below könnte ich mir die Fragerei hier sparen. Also Freiwillige vor, rausgerückt mit der Sprache. Was taugt es, was bringt es? Geht es zurecht unter in Zeiten nicht endend wollender Neuheitenlisten? :whistling:

    habe die Ehre *hutzieh*

  • Klare Empfehlung von mir. Islebound ist für mich das zwei- oder drittbeste Spiel des Jahres 2016. Nummer 1 ist Terraforming Mars, und dann kommt's drauf an, ob sich Great Western Trail noch dazwischen schiebt oder nicht; das habe ich noch nicht oft genug spielen können (und bisher auch ausschließlich als 2er). Für mich war Islebound auch eine positive Überraschung; beim KS hatte ich mich noch knapp dagegen entschieden. Mittlerweile haben es auch schon andere Leute gekauft, denen ich das Spiel erklärt habe.


    Interessant finde ich, dass du ( @Stilp ) sofort die Grafik erwähnst. Die ist wie erwartet gut. Aber Laukat hat's nicht mehr nötig, dass man die Grafik an die erste Stelle schiebt. Viel positiver finde ich, dass Laukat auch in den Bereichen Qualität des Regelheftes und strategische Tiefe des Spiels immer besser wird. So eine schöne Verschachtelung zwischen den einzelnden Ressourcen und zwischen den unterschiedlichen Wegen zum Sieg wie bei Islebound gab's bei ihm noch nie.


    Mit Above & Below hat Islebound übrigens nichts zu tun, außer vielleicht, dass der Arbeiter-ermüden-Mechanismus wieder aufgegriffen wird, allerdings mit zwei entscheidenden Unterschieden: nur bestimmte Aktionen ermüden Arbeiter und Arbeiter werden nicht automatisch am Rundenende wieder fit, sondern erst nach einer Ruhe-Aktion. Fitte Arbeiter sind also eher sowas wie eine Ressource, die man gezielt einsetzt.


    Die Suchfunktion gibt übrigens doch einiges her, wenn man auf der Hauptseite auf erweiterte Suche geht und dort Islebound angibt, ggf. mit der Einschränkung auf "MetalPirate" als Autor. Unter anderem das hier:


    10.10.-16.10.2016
    05.12.-11.12.2016


    Konkrete Fragen zum Spiel beantworte ich gerne...

  • Ich würde es als "nettes" Spiel bezeichnen, mit all den unterscheidlichen Konnotationen von "nett".


    Es hat dieselbe wunderbare Grafik wie alle Laukatspiele und hochwertiges Material. Es ist ein Mix aus Area Controll, PickUp & Deliver und ein bischen Workerplacement. Es kommt darauf an sich sowohl eine funktionierende Engine zu bauen und Timing spielt auch eine wichtige Rolle.
    Islebound spielt sich viel lockerer als die meisten anderen Laukat Spiele, die ich kenne ( City of Iron, Ancient World, mit Einschränkungen Above and Below ), die eine Fehlplanung oder intuitive Spielweise hart bestrafen und daher in den ersten Partien ziemlich frustrierend sein können.


    Gleichzeitig liegt darin aber auch der größte Nachteil, es spielt sich etwas zu locker. Dadurch, dass das Spielende erst durch eine bestimmte Anzahl gebauter Gebäude ausgelöst wird, kann es sich ziemlich ziehen, wenn niemand auf die Tube drückt. Man nimmt überall ein paar Punkte mit, das Ganze wird mehr zu einer Timing und taktischen Angelegenheit, als dass spezialisierte Strategien gespielt werden. Der Widerspielreiz, dieses "beim nächsten Mal probiere ich was anderes aus" war daher nicht so hoch für mich. Aber es waren auch nur 3 Partien bisher und nie hat jemand auf ein schnelles Spielende hingearbeitet.


    Wenn man ein lockeres, mittelschweres Euro spielen will passt es gut. Aber es ist sicher kein Spiel, welches man mehrmals im Monat rausholt.

  • Dadurch, dass das Spielende erst durch eine bestimmte Anzahl gebauter Gebäude ausgelöst wird, kann es sich ziemlich ziehen, wenn niemand auf die Tube drückt.

    Das ist eine Beobachtung, die sich nur in Anfängerrunden einstellen wird. Wie viele neuere Spiele geht Islebound nicht über X Runden, sondern hat ein Spielende, das von den Spielern selbst ausgelöst wird. Irgendwas erreichen, jeder noch einen Zug, dann Endabrechnung -- ein bei modernen Spielen sehr oft anzutreffendes Schema. Ein mögliches Problem dieses Design-Ansatzes ist, dass in einer reinen Anfängerrunde die Spieler allesamt ineffizient spielen und das Spiel dann sofort ein gutes Stück länger als notwendig dauert. Würde man immer über X Runden spielen, gäbe es solche Problem nicht, da hätten alle einfach nur weniger Punkte. Aber sobald die Spieler wissen, was sie tun (zumindest mal einer :) ), spielen sich solche Spiele mit spieler-getriggertem Ende in der Regel auch ausreichend flott.


    Konkret zu Islebound: Endbedingung ist WIMRE sieben Gebäude haben bzw. acht im 2er-Spiel. Gebäude kann man bauen oder kaufen. Gebäude bringen dauerhafte Sonderfähigkeiten während das Spiels und X Punkte beim Kaufpreis X. Jedes Geld ist am Ende 1 Punkt wert. Heißt: X Geld ist X Punkte wert. Setze ich die X Geld in ein Gebäude um, habe ich auch die X Punkte plus einen dauerhaften Bonus. Abgesehen von irgendwelchen Sonderfällen (Sparen auf etwas teures bzw. weil man sonst pleite wäre und suboptimale Aktionen machen müsste) lohnt es sich deshalb fast immer, Geld in schnellstmöglichst in passende Gebäude umzusetzen. Wenn man sich das klargemacht hat, geht auch das Spiel flott.

  • @MetalPirate: Deine Beiträge in den zwei Wochenthreads hab ich schon mitbekommen. Nun bist du doch leider der einzige bisher gewesen, der sich über das Spiel bislang geäußert hat. Drum war es mal an der Zeit- und als deine Nummer 3 der Bestenliste für 2016 sollte es sicher mal nen eigenen Beitrag verdienen, oder?
    Stimmt, die zeichnerische Ausgestaltung des Materials lässt keine Wünsche offen. Das kann der Laukat, doch wieso sollte man es nicht erwähnen, dass einem mal wieder beim bloßen Betrachten vom Material die Spucke weg bleibt? Dass ist nämlich genau das, was mir bei ihm so imponiert. Man hat das Gefühl, dass auf ein Thema ein passendes Spiel designt wird und nicht wie so oft andersherum. Außerdem hab ich zuvorderst die Üppigkeit in der Schachtel gelobt und erst dann die Optik *hüstel* :D Die Frage, ob es für das Gebotene etwas Überlänge bzgl. Spieldauer produziert ist eine berechtigte Frage ( Fuchs)- auf der du ja bereits eingegangen bist. Wenn es, wie von Fuchs beschrieben, von allem ein bisschen bietet, dann muss man zumindest mal versuchen, es irgendwo einzuordnen. Wieviele Spiele hast du bei dem Titel auf der Uhr- und wie sehen das die Leute, denen du zum Kauf geraten hast nach ner Weile?


    @thatmountain und @andre2001: Ob dass der Carsten wirklich auf deutsch lokalisiert, kann ich mir nicht vorstellen. Bei Kickstarter war es ein eher mäßiger Erfolg im Gegensatz zu Above and Below. Auch wenn der redaktionelle Aufwand neben der Spielregel "nur" die Karten betreffen würde. Die Tatsache, dass der Schwerkraft-Verlag nur ein kleines Licht am Firmament der Spieleverlage einnimmt gepaart mit der schier unvergleichbaren Produktivität eines Ryan Laukat, der neben den vielen Titeln in wenigen Jahren auch noch Unmengen an Erweiterungen unters englischsprechende Volk jubelt, spricht das nicht für eine deutsche Umsetzung. Da drüber gibts auch einen Thread, in welchem dankenswerterweise unser @MetalPirate Stellung bezogen hat.


    Stilp- die WIMRE wenn ich mich recht erinnere noch ausschreibt. :S
    Vielleicht darf Ernst Jürgen Ridder (der schreibt hier unter welchem Pseudonym?) auf Erlaubnis des Autors noch eine deutsche Regel ins Netz stellen, so wie dass bei #CityofIron (2nd Edition) der Fall war...?

    habe die Ehre *hutzieh*

  • Wieviele Spiele hast du bei dem Titel auf der Uhr- und wie sehen das die Leute, denen du zum Kauf geraten hast nach ner Weile?

    Ein gutes Dutzend Spiele (in allen Spielerzahlen, die Hälfte 2er, wenig 3er, sonst 4er). Alles nur geschätzt. Sorry, ich führe da nicht Buch, ich spiele aus Spaß an der Sache und mache da keine Statistik draus. Im Detail habe ich nicht später mit anderen über das Spiel geredet (es gibt immer so viele brandneue Neuheiten, über die man eher redet :) ), aber ich denke, wenn sich jemand ein Spiel gekauft hat und es auch später selbst im Spieletreff in Diskussionen lobend erwähnt hat, dann sagt das auch schon was aus.


    Man hat das Gefühl, dass auf ein Thema ein passendes Spiel designt wird und nicht wie so oft andersherum.

    Jein. Islebound ist eigentlich ein "Abfallprodukt" bei der Entwicklung einer zweiten Version von Empires of the Void. ;)
    Wer letzteres kennt, der erkennt ein paar Kernelemente sofort wieder, von der modularen Sechseck-Karte bis zu den zwei Wegen Militär oder Diplomatie. Die neuen Ideen und Mechanismen fühlen sich für Ryan Laukat eher nach Euro an, also hat er's in ein dazu passendes Setting mit der Inselwelt eingebettet und dann daran weitergearbeitet. Die Wurzeln von Islebound liegen aber trotzdem in einem Weltraum-4X-Spiel. :)

  • Ich habe Carsten auf der letztjährigen Spiel nach einer deutschen Version von Islebound gefragt. Im Messetrubel war er natürlich etwas kurz angebunden, aber seine Aussage war dahingehend, dass es keine aktuell keine Pläne gebe und Islebound ja auch sehr Empire of the Void ähneln würde (wie von MetalPirate erwähnt). Ich habe die Aussage so interpretiert (es klang jedenfalls so), dass er Empire of the Void für das bessere Spiel halte und eher das lokalisieren würde als Islebound. Das ist natürlich nur meine völlig freie Interpretation seiner Aussage, etwas Explizites gab es und gibt es nicht. Gefühlsmäßig würde ich eher sagen, das wird keine deutsche Ausgabe kommen. Aber wer weiß...

  • Bitte genau lesen. Ich schrieb "Abfallprodukt" von neuen Ideen bei der Entwicklung der Neuauflage. Wenn man schon das Original-EotV heranzieht, dann sollte man dazu zwei Sachen wissen: A) es war Ryan Laukats allererstes Spiel und B) es gab nach Erscheinen eine größere Regel-Revision, herunterzuladen auf der Red Raven Homepage. Ohne aktuelle Regeln, ohne Grafik auf dem aktuellen Ryan-Laukat-Niveau und ohne Fan-Bewertungen für etablierte Autoren ist die 6,9 erklärbar. Mit akuellen Regeln ist es ein sehr schönes, relativ flottes 3,5X-Spiel mit Weltraumthema, das es sich zu haben lohnt. (Kein 4X, weil man beim Entdecken Abstriche machen muss; die Karte liegt offen aus.)

  • Randnotiz: Kickstarter für Empires of the Void II soll morgen beginnen; allerdings:
    Red Raven Games This will be a brand new game, separate from the original! If you want to get the update announcement which will go into more detail, you can subscribe to our newsletter found on the main page of our website!

  • Wenn der Autor jetzt Empires of the Void komplett umgekrempelt in die neue Kampagne führt, dann war das ursprüngliche Spiel ja selbst eher sein eigenes Abfallprodukt. Aber es stimmt, das modulare Spielbrett von #Islebound lässt rein optisch gewisse Rückschlüsse dieser Annahme zu.
    Mal ne Frage noch in Ergänzung @MetalPirate, wie sich das mit der Erweiterung Metropolis verhält, die ja eine ganze Fülle neuer Gebäudekarten beinhaltet. War das Spiel bisher ohne diese zusätzlichen Gebäude zu unausgeglichen oder ging es mal wieder nur darum, die KS-Kampagne attraktiver zu machen? Du hast ja selbst geschrieben, dass du nur ungern auf spielrelavantes Bonusmaterial verzichtest. Ist es das?

    habe die Ehre *hutzieh*

  • Wenn der Autor jetzt Empires of the Void komplett umgekrempelt in die neue Kampagne führt, dann war das ursprüngliche Spiel ja selbst eher sein eigenes Abfallprodukt.

    Nö. Eher eine unterschiedliche Design-Philosophie bzw. Spielekultur auf beiden Seiten des Atlantiks. Die Amis haben tendenziell wenig Hemmungen, Regeln als veränderlich zu begreifen (-> "living rules") und alle paar Jahre neue Versionen von Spielen rauszubringen ("2nd edition", "3rd edition", usw). Europäische Verlage haben eher den Anspruch, sofort alles perfekt zu machen und machen dann eben unveränderte Reprints. Aber wenn irgendwo in Amerika eine 2nd oder 3rd Edition rauskommt, wird dadurch nicht zu Abfall, was vorher gut war. Es gibt auch im Brettspielbereich Trends und Moden und das bewährte Alte ist nicht automatisch schlechter als die neueste Mode; insbesondere wird es nicht in dem Moment schlechter, wo eine veränderte Neuauflage angekündigt wird.


    (Ebenso wäre es in Europa und insbesondere Deutschland manchmal gar nicht so verkehrt, wenn die Kundschaft jegliche Änderungen nicht sofort komplett verdammen und direkt als Eingeständnis werten würde, dass alles alte falsch und schlecht gewesen sein muss.)


    Zurück zu Ryan Laukat. City of Iron 1st ed. (+ Erweiterung) ist für mich nicht schlechter als die 2nd edition. Anders, aber nicht schlechter. Ähnlich dürfte es mit Empires of the Void (+ Anpassungen/Aktualisierungen von der Homepage) zu 2nd edition werden. Aber wenn man bei sowas alt mit neu vergleicht, dann sollte man fairerweise immer aktuelle Regelversion bzw. sonstige "Ausbaustufen" (bis hin zu offiziellen Print'n'Play-Ergänzung) heranziehen und nicht die "nackte" 1st edition im Originalzustand.


    Mal ne Frage noch in Ergänzung @MetalPirate, wie sich das mit der Erweiterung Metropolis verhält, die ja eine ganze Fülle neuer Gebäudekarten beinhaltet. War das Spiel bisher ohne diese zusätzlichen Gebäude zu unausgeglichen oder ging es mal wieder nur darum, die KS-Kampagne attraktiver zu machen?

    Islebound habe ich nicht auf KS gebacken (ich war nicht 100% überzeugt davon), sondern es mir später Retail gekauft. Die Metropolis-Erweiterung kam mit ein paar Monaten Verspätung zur KS-Kampagne gerade heraus. Sie ist bestellt, aber die bekomme ich erst beim nächsten persönlichen Kontakt mit dem in Amerika lebenden Teil der Familie. Mein Eindruck aus den Regeln ist, dass es primär dazu diente, den Backern der KS-Kampagne mehr Gegenwert für ihr Geld zu geben, sowohl inhaltlich als auch durch die zeitlich begrenzte Exklusivität.


    Metropolis bringt eine gewisse, nicht zwingend nötige Verkomplizierung, und ich glaube, dass das in der Summe höchstens für Kenner des Spiels einen Mehrwert bringt. Aber alles mit Vorsicht gesagt; ich habe noch nicht mit dieser kleinen Karten-Erweiterung gespielt. War für mich eher Kategorie: "Für 10 Dollar nehme ich's mal mit, um auf Versandkostenfreiheit zu kommen".

  • Nachdem hier über Islebound gesprochen wurde, habe ich es gestern (vor SeaFall) beim Spieletreff auf den Tisch gebracht. Mir gefällt es sehr und halte es für deutlich besser als nur "nett". Es hat die richtige Mischung aus Lockerheit und Anspruch, ist ganz klar ein Eurogame, aber die Interaktion kommt trotzdem nicht zu kurz. In überschaubarer Spielzeit (zu viert 90min, drei Erstspieler) bietet es viele kleine Entscheidungen, aber auch Raum, eine Strategie zu verfolgen. Mit dem Metropolis-Deck und den Varianten aus dem Regelheft gibt es auch noch viel zu entdecken. Meine Wertung: 8/10.

  • Nachdem die meisten gerade die Lieferung von Near and Far erwarten oder bereits beim Auspacken und Regelstudium sind ( @[Tom] :winke: ), haben wir es heute endlich mal geschafft, #Islebound auf den Tisch zu bekommen. Hat mir sehr gut gefallen! Sieht wie immer niedlich aus und der Grundriss der Regel las sich auch ziemlich einfach: bewege dich mit deinem Schiff und tätige im Ankunftsgebiet 1 Aktion (entweder Stadtbesuch = Aktion der Stadt ausführen oder die Stadt übernehmen, entweder durch Krieg oder Diplomatie). Als freie Aktion kann man Gebäude kaufen und Ereignisse bekämpfen, falls man zufällig im richtigen Gebiet ist (bringt Einfluss, den man für Diplomatie benötigt). Soweit - so einfach. Das Ganze erwies sich dann aber doch als ziemlich gut verzahnt, was ich dann beim Erklären des 2. Teils der Regel schon feststellen musste (Sonderfähigkeiten der Crewmitglieder, Fähigkeiten der Schiffsladung, Fähigkeiten der 16 Städte, Fähigkeiten der ausliegenden Gebäude, der ausliegenden Reputationskarten [eine Art Zwischenwertung], usw.). Erklärung hat sich gezogen und die vielen Zusammenhänge machen das Spiel doch arg kopflastig, so dass es für meine Begriffe über allen bisher gespielten Laukat-Titeln liegt (ich kenne 6 Stück), wobei City of Iron von der Einstiegshürde vermutlich noch höher anzusiedeln ist, sich aber (das mag subjektiv sein), einfacher spielen lässt. Insgesamt erinnert es mich auch ein wenig an Istanbul, man muss die Wege und Städte nicht nur effektiv, sondern auch besonders effizient nutzen, will man nicht abgehangen werden und das erfordert durchaus etwas vorausschauende Planung. Trotz des Flufftexts auf den Ereignissen insgesamt vom Spielgefühl her schon ein reinrassiges Euro, aber ein ziemlich gutes. Spontane Wertung nach der einen Partie erst mal 8/10. :)

  • Da ich netter Weise gefragt wurde, ob ich ein paar Bilder von meinem #Islebound und seinen Modifikationen zeigen könnte, habe ich heute mal ein paar Schnappschüsse gemacht.


    Erst mal der Blick in die Box:


    Auf dem zweiten Bild sieht man, dass der Spielplan und die Schiffspläne der Spieler in einem eigenen Fach untergebracht sind. Der Boden (links u. rechts) lässt sich herausnehmen. Er soll verhindern, dass loses Material beim Transport in der Schachtel herumfliegt.


    Der Blick auf das "innere" Inlay:

       


    Beim zweiten Bild sieht man nun das Innenleben. Die beiden Fächer mit den Spieltokens (Holz, Fische und Münzen) lassen sich herausnehmen (drittes Bild), so dass man die beim Spiel danebenstellen kann; ebenso lassen sich die kleinen Boxen mit den Spielsteinen herausnehmen.


    Und ein Blick auf die modifizierten Komponenten:




    Bild eins zeigt die Bücher. Im Original sind es recht große Pappmarker, so gefallen sie mir aber eindeutig besser. Die Bücher habe ich auf Spielmaterial.de gefunden und sind ursprünglich Holzmarker in verschiedenen Brauntönen. Diese habe ich dann mit zurechtgeschnittenem Leder beklebt (Bastelleim)

    Das zweite Bild zeigt einmal Drachenmünzen (Kupfer/Silber/Gold), die im Spiel die Wertigkeit 1 / 5 / 10 haben. Die Fische wiederum haben eine tolle Bemalung und eine schöne Größe. Die Münzen habe ich von der Spieloffensive (Drachenmünzen). Die Fische wiederum habe ich mir bei MeepleSource geholt.

    Das dritte Bild zeigt meine Holzschiffe. Die Schiffe habe ich bei Spielmaterial.de entdeckt, wo sie ursprünglich schwarz lackierte Piratenschiffe waren. Mit Acrylfarben konnte ich die jedoch problemlos übermalen und habe dabei glücklicherweise einen Farbton erwischt, der recht gut zu den originalen Holzwürfeln passt.

    Das Beste am Mensch ist sein Hund.

  • Sieht sehr gut aus! Zu dem Foamcore: Schärft ihr eure Cutter mit irgendwas nach? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein frisches Cuttermesser / Teppichmesser sehr gut funktioniert. Nach 1-2 Abenden aber wird die Klinge schon stumpf und der Schaumstoff reißt schnell aus. Das sieht echt ekelig unsauber aus. Dann hilft eigentlich nur 1-2 Lamellen abzubrechen und mit neuer Klinge weiterzumachen. Aber gibt es da vielleicht auch ne andere Variante? Einfach einen Messerschärfer verwenden?

  • Sieht sehr gut aus! Zu dem Foamcore: Schärft ihr eure Cutter mit irgendwas nach? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein frisches Cuttermesser / Teppichmesser sehr gut funktioniert. Nach 1-2 Abenden aber wird die Klinge schon stumpf und der Schaumstoff reißt schnell aus. Das sieht echt ekelig unsauber aus. Dann hilft eigentlich nur 1-2 Lamellen abzubrechen und mit neuer Klinge weiterzumachen. Aber gibt es da vielleicht auch ne andere Variante? Einfach einen Messerschärfer verwenden?

    Danke für das Lob!

    Was den Cutter angeht: Die Erfahrung habe ich auch gemacht, dass die Klinge schnell stumpf wird. Trotzdem wechsele ich sie eigentlich recht selten aus. Im Schnitt schaffe ich so zwei bis drei Inlays bevor ich die Klinge tatsächlich austausche.

    Ich schneide meistens in einem recht flachen Winkel und versuche die ganze Klinge zu nutzen; außerdem arbeite ich mit wenig Druck. Wenn ich ein Stück Foamcore schneide, brauche ich in der Regel vier Schnitte bis ich durch bin. Geht vielleicht auch effektiver, aber ich bin eigentlich so ganz zufrieden damit.

    Das Beste am Mensch ist sein Hund.

  • Ich hab das Teil auch gekauft, bin aber ohne das dazugehörige Lineal fast wahnsinnig geworden. Jeder Schnitt war schief! Jetzt überlege ich, noch das Lineal dazu zu kaufen, kostet aber auch noch mal knapp 30 €.... Hast Du das Lineal dazu oder wie kriegst Du die Schnitte gerade?


  • Vielleicht darf Ernst Jürgen Ridder (der schreibt hier unter welchem Pseudonym?) auf Erlaubnis des Autors noch eine deutsche Regel ins Netz stellen, so wie dass bei #CityofIron (2nd Edition) der Fall war...?

    Ich habe die Regel zu Islebound ins Deutsche übersetzt, kann sie aber nicht hochladen/weitergeben, weil ich auf eine Anfrage an Ryan im August 2017 keine Antwort bekommen habe.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Hallo,

    ich habe mir nun Islebound samt Erweiterung Metropolis gekauft. Es ist mein erstes Spiel von Laukat und in der Tat mein erstes englischsprachiges Brettspiel. Ich habe alles verstanden bis auf eine Karte...


    Butcher - Count exhausted Workers (Handsymbol) when visiting.


    Ich kann mit dem Verb count in diesem Zusammenhang nichts anfangen, denke mir aber, dass ich bei der Aktion "Visit" statt einem Administrator (Schriftrolle) einen Worker exhausten darf.

    Ist das Korrekt oder nicht? Vielen Dank für eine Antwort :)