Empires of the Void II

  • Überraschung: es ist tatsächlich ein komplett neues Spiel, das mit Empires of the Void eher wenig gemeinsam hat. Eben nicht "2nd edition" (so wie bei City of Iron), sondern ein Teil II, in etwa vergleichbar mit Sequels im Filmbereich. Hätte ich nicht mit gerechnet.

  • Holla. Mitten während der Kampagne mal eben kurzerhand vom modularen Spielbrett, bei dem die einzelnen Platten erst aufgedeckt werden müssen, zusammen 8 Planeten mit mehreren Sektoren, zum festen und von Anfang an bekannten Spielbrett mit 7 großen und diversen kleinen Planeten umgewechselt. Bei einem Erstlingswerk wäre das für mich ein Grund, meine Unterstützung zu überdenken, aber ich vertraue mal darauf, dass Ryan Laukat hier weiß, was er tut. Nach der Positionierung als Teil II, d.h. sequel, (anstatt 2nd edition) nun schon wieder eine Überraschung. Spannende Crowdfunding-Kampagne bisher. Ach ja: Die Stretch Goals wurden auch überarbeitet, tendenziell gesenkt.

  • Mich würde eher der Unterschied zu Teil 1 interessieren. Irgendwie wird in der Kampagne davon nichts berichtet. ..oder ist es - wie du meinst- nicht mit Teil 1 vergleichbar.....dann würde mich allerdings der Name irritieren, denn Teil 2 assoziiert man zwangsläufig mit Teil 1....

  • Mich würde eher der Unterschied zu Teil 1 interessieren.

    Nicht vergleichbar. Ähnliches Setting, aber komplett neues Spiel. Ähnlich wie Teile I und II eines Kinofilms. Dass jetzt mitten in der Kampagne sogar Spielbrett und Player Boards so deutlich verändert wurden, passt da auch ins Bild. Da tobt sich ein kreativer Kopf aus, der sich nicht darauf beschränken lässt, das ursprüngliche Empires of the Void bloß mit einer "2nd edition" aufzuhübschen.


    Außerdem ist der Bezugspunkt für einen Vergleich beider Teile bei Teil 1 auch gar nicht so klar, wie man naiv denken könnte. Zu Teil 1 gibt es (IMHO essentielles) ergänzendes Spielmaterial zum Download samt deutlich modifizierter Spielregeln -- was bei Amis als "living rules" ein Stück weit normaler und akzeptierter ist als in der europäischen Spielekultur. Bei EotV geht das über neue Regeln noch weit hinaus. Da gibt's z.B. ein Tech Board, auf dem man seinen technologischen Fortschriftt markiert. Im Orginal hatte man einen Haufen Pappplättchen mit Technologienamen dafür -- viel zu fummelig! Außerdem gibt's sogar eine komplette Erweiterung, Empires of the Void: Key to the Universe, die bloß als P'n'P-Version auf der Homepage zum kostenlosen Download bereit steht. In den vergangenen Jahren gab es die Hoffnung einiger EotV-Fans, dass eine neue Crowdfunding-Kampagne dieses ganze Material in "richtiger" Produktqualität bringen würde, aber je länger es keine neue EotV-KS-Kampagne gab, umso klarer wurde eigentlich, dass jetzt etwas komplett Neues kommen würde.


    BTW: Das ursprüngliche Empires of the Void war Ryan Laukats allererstes eigenes Spiel, das darf bei dabei nicht vergessen. Mittlerweile ist er in allen Punkten des Spiele-Business (Autor, Grafiker, Verlagschef -- ist er ja alles in Personalunion) erkennbar gereift. Mit aktualisierten Regeln, das ist die Bedingung, ist aber auch das alte EotV (d.h. Teil I) absolut empfehlenswert. Auch wenn ich's schon ewig nicht mehr gespielt habe. Ich könnte mir vorstellen, dass einige, die Teil I im Vorfeld der aktuellen Kampagne noch schnell bei Ebay oder anderswo verkloppt haben, ihre Entscheidung mittlerweile bereuen. :)

  • Gibts noch ein paar aktuelle Meinungen?

    Ich habe mich die letzten Male immer gegen Ryan Laukat-Kampagnen entschieden, diesmal bin ich dabei. Er hat bewiesen, dass er sein Handwerk versteht und diejenigen, die seine Spiele unterstützt haben, äußern sich in aller Regel positiv bis begeistert. Dem Weltraum-Thema stehe ich grundsätzlich interessiert gegenüber und seine Herangehensweise wirkt irgendwie frisch. Hm, nicht die am besten begründete Meinung, aber dafür meine ;)

  • So, das Spiel ist heute angekommen. Ich hab mal einen Blick in die Box geworfen, wen es interessiert, der kann in den Spoiler schauen. :)

  • Puma

    Und wenn du es demnächst spielst, spendierst du uns bestimmt einige Zeilen dazu!? Geradezu perfekt wäre, wenn du es mit der damaligen ersten Version vergleichen kannst. Die habe ich als etwas unausgegoren in Erinnerung...

    Danke im Voraus!

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • [...] mit der damaligen ersten Version [...]

    Empires of the Void II ist eher Nachfolger (im Film-Sinne: Sequel) als Neuauflage. Anders als bei City of Iron 2nd edition ist das keine neue Version, sondern ein komplett anderes Spiel. Und ja, Teil I brauchte die später im Netz aktualisierten Regeln, um rund zu sein. War ja auch Ryan Laukats allererstes Spiel und genauso auch sein allererstes Kickstarter-Projekt.

  • Und wenn du es demnächst spielst, spendierst du uns bestimmt einige Zeilen dazu!? Geradezu perfekt wäre, wenn du es mit der damaligen ersten Version vergleichen kannst. Die habe ich als etwas unausgegoren in Erinnerung...

    Danke im Voraus!

    Mach ich sehr gern! :) Nur mit dem Vergleich kann ich nicht dienen (unabhängig von MetalPirates treffenden Hinweis, dass die Spiele außer dem Titel wenig gemeinsam haben), da ich den 1. Teil leider nie gespielt habe. :(

  • Ich bin zwar nicht Marcel, habe das Spiel aber gestern mal probegespielt. Ein guter Freund hat sich netterweise bereit erklärt, meine Cult-of-the-New-Sucht zu befriedigen…


    Wie spielt es sich?

    Wir verteilen 8 „große“ Planeten auf der Karte, wobei die Auswahl aus zehn Planeten erfolgt. Diese „großen“ Planeten haben einen Orbit und eine Oberfläche, mit der wir später interagieren können. Die Spieler selbst suchen sich eine Rasse aus und setzen ihr Flagschiff nebst Einheiten irgendwo auf den Spielplan – los geht’s.

    Die Aktionen werden aus fünf zur Verfügung stehenden Varianten ausgewählt. Der aktive Spieler wählt eine aus (die sich von der vorigen unterscheiden muss), die anderen Spieler können (kostenlos) folgen oder für zwei Command-Einheiten eine andere Aktion wählen oder „Refresh“ wählen, wobei Einkommen generiert wird, die Handkarten aufgestockt werden und die Command-Einheiten zurückgesetzt werden.


    Was steht zur Verfügung:


    Bewegen und Angreifen: Pro Command-Einheit bewegen wir eine „Gruppe“ (meist ein Schiff plus Einheiten) durch die Gegend. Es gibt „Hazard“-Felder, die man nicht ohne weiteres überfliegen kann, Wurmlöcher und eben kleine und große Planeten. Wer auf einem kleinen Planeten landet, setzt dort einen Würfel, der ihm die Kontrolle über den Planeten und damit vor allem Siegpunkte bringt (und vorher zufällig verteilte Boni). Auf einem großen Planeten kann man sich im Orbit aufhalten, oder die Oberfläche betreten, wobei man dann die Einheimischen bekämpfen muss. Die Einheiten (bis zu 3!, der Rest schaut zu, das ist etwas unthematisch) addieren dazu eine Grundstärke auf ein Würfelergebnis auf (je Würfelsymbol auf den Einheiten wird ein Würfel geworfen, wobei immer nur der höchste Wert zählt) und spielen dann noch eine Power-Karte (mit Werten zwischen 1 und 4). Der höchste Wert gewinnt (Gleichstände werden zugunsten des Verteidigers aufgelöst), der Verlierer zieht sich zurück (verliert also keine Einheiten!). Der Gewinner besetzt die Oberfläche, was dann wiederum Siegpunkte generiert.


    Forschen und Bauen: Die Güter, die man im Laufe des Spiels einsammelt, erlauben die Erforschung von sechs (zum Teil völkerspezifischen) Technologien und vergünstigen den Bau der Gebäude. Die Gebäude, die man auf dem „Worldship“ oder besetzten Welten bauen kann, erhöhen das Einkommen, die Kampfkraft oder die zur Verfügung stehenden Command-Möglichkeiten.


    Karten-Aktionen: Die Powerkarten, die auch im Kampf verwendet werden, haben auch Aktionen, die man ausspielen kann. Meist platziert man damit Einfluss auf der Oberfläche von Planeten. Manche Kampfkarten haben Missionen, die bei Erfüllung Punkte bringen oder gute alte „Pick-Up-and-Delivery“-Aufgaben.


    Rekrutieren und Diplomatie: Man kann eben eigenen (schwachen) Einheiten auch Alien-Einheiten rekrutieren, wenn man mit den entsprechenden Rassen verbündet ist. Das geschieht über Einfluss-Marker, die mittels Karten-Aktionen oder (notfalls) über die Diplomatie-Aktion gesetzt werden können. Wer die meisten Einfluss-Marker setzt, ist „Verbündeter“, erhält einen Bonus und die Möglichkeit, die Alien-Einheiten zu rekrutieren.


    Zur Wertung: Es gibt eine Endwertung und eine weitere Wertung, deren Zeitpunkt die Spieler selbst bestimmen können (der aber durch eine Karte ungefähr nach Hälfte der Spielzeit zwingend ausgelöst wird). Punkte gibt es für kontrollierte Oberflächen, Einfluss auf Völker, Technologien und Gebäude und für „Imperiums“-Karten, die man am Anfang erhält und über die Rekrutierungs-Aktion nachziehen kann. Diese Karten können auch doppelt gewertet werden, wenn die Voraussetzungen bei beiden Scoring-Runden vorliegen. Außerdem gibt es noch Punkte für gewonnene Kämpfe.


    Was taugt es?

    Zunächst zu den Schwachpunkten: der Aufbau ist extrem fiddelig, weil sehr viele Counter platziert werden müssen und das Kartendeck aus Power-Karten und Event-Karten (die dann auf die korrespondierenden Planeten gesetzt werden) vor jeder Partie entsprechend der Auslage neu zusammengestellt werden muss. Die Auswahl an Planeten ist schon etwas begrenzt, acht von zehn sind immer im Spiel. Ärgerlich für die Deluxe-Ausgabe: es fehlt an 3er-Münzen! Diese gibt es nur als Pappcounter, die Metallmünzen reichen so höchstens für zwei Spieler aus. Im Vier-Spieler-Spiel wird man auf Pappcounter zurückgreifen müssen. Nach meinem Ersteindruck unterscheiden sich die zur Verfügung stehenden Völker für die Spieler letztlich kaum.


    Dann zum Positiven: Die Anleitung ist graphisch etwas unübersichtlich (permanent irgendwelche „Kästchen“), erklärt aber den Spielablauf letztlich doch gut verständlich. Die Planeten und Rassen sind atmosphärisch gestaltet, deren Fähigkeiten und Boni auch durchaus abwechslungsreich. Das Spiel spielt sich relativ flott und mit wenig Downtime, der jeder Spieler dem aktiven Spieler „folgen“ kann und die Aktionen inkl. Kampf nicht lange dauern. Das Spielgefühl ist weitgehend positiv, da Kämpfe zwischen den Spielern selten sind, weil es meist lukrativere Möglichkeiten gibt und der Verlierer seine Einheiten nicht verliert. Durch die Power- und Event-Karten ist viel Abwechslung da. Mir war das Spiel fast schon zu schnell zu Ende, mein Mitspieler fand die Spielzeit (ca. 80 Minuten zu zweit) optimal.

    Ich kann das Spiel nicht mit der ersten Edition vergleichen, da ich diese nicht kenne. Mich hat es aber in manchen Punkten an „Merchant of Venus“ erinnert (die nett gemachten unterschiedlichen Völker, die Hazard-Felder auf dem Spielplan, das „Pick-up-and-Delivery“-Element), nur halt in einer angenehmen Spielzeit. Damit wird das Spiel auch für Spieler interessant, die auf andere Weltraumspiele nicht so viel Lust haben, zumal das positive Spielgefühl hinzu kommt.


    Nach meinem Ersteindruck ist das eine 7,5/10 mit leichter Tendenz zur 8. Dafür werden aber noch einige Partien mehr benötigt. Grundsätzlich aber:thumbsup: für Empires of the Void II.


    Hier noch zwei Bilder bei Spielbeginn und bei Spielende:


    2 Mal editiert, zuletzt von Lazax ()

  • Danke an @Lazax !

    Das mit dem Aktion folgen ist ja auch bei #TinyEpicGalaxies oder #RuhmFürRom ein positiver Faktor um Downtime zu reduzieren. Zwei Fragen noch:

    Wie kommt man diese (Power)Karten?

    Dann - Du schriebst...


    "Nach meinem Ersteindruck unterscheiden sich die zur Verfügung stehenden Völker für die Spieler letztlich kaum...

    Die Planeten und Rassen sind atmosphärisch gestaltet, deren Fähigkeiten und Boni auch durchaus abwechslungsreich."


    Was denn nun?;)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Torlok :

    An die Karten kommt man über die "Refresh"-Aktion: da zieht man auf sein Handkartenlimit auf (3 zu Beginn, kann sich über Verbündenten-Boni oder gebaute Bases erhöhen).


    Zu den Völkern: die Spieler selbst wählen aus fünf verschiedenen Rassen ihr Tableau. Diese Rassen unterscheiden sich nach meinem Ersteindruck kaum (nämlich eigentlich nur hinsichtlich weniger zu erforschender Technologien).


    Die Aliens wiederum, die man auf den Planeten antrifft, unterscheiden sich durchaus. Hier bietet jedes Volk andere "Verbündeten"-Boni und rekrutierbare Einheiten. Außerdem sind jedem Planeten unterschiedlichste Events zugeteilt.

  • Wissen nein, aber grobe Abschätzung: Kickstarter-Auslieferung plus einen Monat, ggf. plus zwei für Europa. Also Februar/März. Red Raven Games nehmen die Zusischerung "Backer kriegen's zuerst" ernst, aber wie üblich werden Kickstarter- und Retail-Exemplare zusammen produziert, d.h. die Sachen dürften schon existieren und müssen "nur noch" zu den Händlern kommen.


    Preis: In den USA hat das Spiel einen Listenpreis von (paar Cent unter) $80, nochmal $20 über dem Listenpreis von Near and Far, also besonders günstig dürfte das als Importspiel nicht werden.

  • Letzten Montag geliefert. Aber die Regel ist lang und will erst mal komplett gelesen werden...


    (Aber von der hohen Seitenzahl nicht abschrecken lassen! Großzügiger Umgang mit Platz, viele Bilder, ausführlich beschrieben. Insgesamt leicht verständlich. Das war nicht immer so bei Regeln von Ryan Laukat.)