Ein Viertel der bei BGG am höchsten bewerteten neueren Spiele sind Kickstarter-Spiele

  • Will sagen, jemand, der nicht am Kickstarter teilgenommen hat und nun den Erfolg des Spieles sieht, könnte versucht sein, negativer zu bewerten, um vor sich zu rechtfertigen nicht teilgenommen zu haben

    Äh, Moment mal. Redest du gerade davon, dass Leute auf BGG Spiele bewerten, die sie gar nicht haben? Sowas mag es geben, aber sicher nicht in relevanter Anzahl.


    Kickstarter-Spiele werden definitiv überwiegend von den eigenen Backern bewertet, und ja, mein Eindruck ist auch, dass die Backer einen anderen Bezug zu den Spielen haben als Käufer im Laden. Positive Aspekte (die natürlich erstmal da sein müssen!) werden im Crowdfunding-Bereich tendenziell stärker positiv gewichtet als normal, sei es als Rechtfertigung dafür, bereits ~9 Monate vor Erscheinen mehr oder weniger viel Geld für etwas ausgegeben zu haben, sei es aus Angeberei mit der Exklusivität einer KS-Version, die anderen dauerhaft vorenthalten bleiben wird, weil man KS-Versionen eben nicht mehr nachträglich im Laden kaufen kann -- etwas, was von vielen Firmen in der Crowdfunding-Branche sehr bewusst ausgenutzt wird.



    PS: Ich persönlich habe bei BGG gar keine Spiele bewertet. Zu viel Arbeit, wenn ich das mit den Qualitätsansprüchen machen wollte, die ich an mich selbst stelle.

  • Gefühlt scheint das manchmal tatsächlich der Fall zu sein. Gerade beim 'Posterboy' Scythe gibt es unglaublich viele extrem negative Rezensionen/Kommentare, die vor allem den Anschein machen, sich gegen den Hype stemmen zu wollen.
    CMON ist ein anderes gutes Beispiel, wo es eine massive Gegenbewegung gibt. Diese Spiele polarisieren scheinbar auf jeden Fall sehr gut. :)

    Da ist doch genau das Konzept von KS. Man bekommt das Spiel meistens nur im Rahmen KS (quasi exklusiv).
    Dann gibt es genug Menschen die dann die Befürchtung haben etwas gutes zu versäumen --> Sie schließen sich den Backern an in der Hoffnung: "Wenn soviel teilnehmen, dann muss es ja ein gutes Spiel sein?!". Also gute Bewertung im Vorfeld. Jemand der nicht teilnimmt oder auch nicht teilnehmen kann oder dann feststellt "Grottenspiel" ist vielleicht enttäuscht --> schlechte Bewertung.


    Mich bringt das immer zum Thema, dass man Bewertungen nicht als einziges Kaufargument nehmen kann! :)

    "Geh zum Schmied und ned zum Schmiedl!" :crying:

  • Moment mal. Redest du gerade davon, dass Leute auf BGG Spiele bewerten, die sie gar nicht haben? Sowas mag es geben, aber sicher nicht in relevanter Anzahl.

    Meintest du "nicht gespielt haben"? Ich halte es nämlich für selbstverständlich, auch Spiele zu bewerten, die ich nicht besitze, wenn ich sie denn wenigstens angespielt habe.

  • Ich kann die Wertungen nachvollziehen. Oft handelt es sich bei KS um Spiele, in denen viel Herzblut steckt und die über viele Jahre entwickelt wurden. Anders als bei vielen Verlagsveröffentlichungen großer Autoren, die ein Ding nach dem anderen raushauen.
    Unter meinen persönlichen Lieblingssspielen sind viele Kickstarterspiele (mehr als 50%) , darunter Fallen, Scythe, Blood Rage, Quests of Valeria, Alien Frontiers ...

    Einmal editiert, zuletzt von Jim ()

  • Oh, ich glaub ja nicht, dass sich die ganzen Anti-Shiller ihre Hassobjekte auch noch ins Regal stellen. :evil:

    Da wäre ich mir auch nicht so sicher! Es gibt sie überall, ob bei Amazon, BGG oder wo man über etwas abstimmen kann. Bei Eurogamer im Bereich Videospiele zum Beispiel gab es vor kurzem eine Abstimmung zu den besten 99 Rollenspiele. Die ganze Abstimmung war absurd, weil es möglich war Spielen auch Minuspunkte zu geben. Was haben die Leute gemacht? Alles was nicht "ihr Schaaaatz" war, mal ordentlich Minuspunkte gegeben – ob sie das Spiel gekannt haben oder nicht. Wenn ich mir bei BGG angucke wie viele User da 1 Punkt vergeben, wohl in der Hoffnung auch nur ein wenig den Schnitt runterzuziehen...


    Der Internet-Moloch dieser Unart ist Metacritic... ich glaube der Anteil derer die einfach so Bewertungen abgeben ist größer als du vielleicht denkst.

  • Ich kann die Wertungen nachvollziehen. Oft handelt es sich bei KS um Spiele, in denen viel Herzblut steckt und die über viele Jahre entwickelt wurden. Anders als bei vielen Verlagseröffungen großer Autoren, die ein Ding nach dem anderen raushauen.
    Unter meinen persönlichen Lieblingssspielen sind viele Kickstarterspiele (mehr als 50%) , darunter Fallen, Scythe, Blood Rage, Quests of Valeria, Alien Frontiers ...

    Ist Eric Lang (Blood Rage) nicht der absolute Meister im Spiele raushauen?

  • Äh, Moment mal. Redest du gerade davon, dass Leute auf BGG Spiele bewerten, die sie gar nicht haben? Sowas mag es geben, aber sicher nicht in relevanter Anzahl.

    Schauen wir uns mal Scythe an. Zumindest die, die eine Bewertung (ob mit oder ohne Kommentar abgegeben haben)


    Filter / Anzahl Bewertungen
    Any = 12.599
    Own = 7.874
    Prev. Owned = 221
    Differenz inkl. Prev. Owned = 4.504
    Differenz ohne Prev. Owned = 4.725


    Oder Arcadia Quest:


    Filter / Anzahl Bewertungen
    Any = 13.498
    Own = 7.741
    Prev. Owned = 323
    Differenz inkl. Prev. Owned = 5.434
    Differenz ohne Prev. Owned = 5.757



    Es gibt bestimmt welche, die das Spiel über einen Freund/eine Freundin gespielt haben und nun werten... Es gibt auch diejenigen, die ihre Listen nicht so akribisch Pflegen, aber es sind nicht wenige, die übrig bleiben.


    Im Internet treiben sich ein Haufen Irre rum. Leute, die meinen andere Missionieren zu müssen oder einfach nur gegen den Strom sein wollen. Leute die etwas hochpreisen, weil sie Scheuklappen aufhaben oder weil sie einfach ihre Investition rechtfertigen wollen. Dann haben wir wieder die, die Jamey Stegmaier regelrecht hassen und alles dafür tun, damit er sein Fett weg kriegt (okay... die bewertete 1 wird ihn nicht jucken, aber der Hater fühlt sich besser). Dann haben wir noch diejenigen, die hoffen von anderen möglichst positiv wahrgenommen zu werden (okay, es interessiert keine Sau, dass da eine 10 steht, aber man darf die Hoffnung nicht aufgeben).


    Ich behaupte hier mal, dass 99 % aller Internetnutzer nicht vollkommen logisch handeln. Sonst würden viele Streitigkeiten selbst hier bei Unknowns überhaupt nicht entstehen. :)


    Auch nicht über Top-Platzierungen auf BGG. Schließlich ist es doch egal, was die anderen mögen, hauptsache wir haben Spaß an unseren Spielen. Es soll sogar Leute geben, die Monopoly lieben... Dürfen sie... Aber bitte nicht mit mir... ;)

  • Schauen wir uns mal Scythe an. Zumindest die, die eine Bewertung (ob mit oder ohne Kommentar abgegeben haben) [...]

    Bewertungen bei BGG abgeben und seinen Brettspielbestand über BGG pflegen halte ich für zwei unabhängige Sachen. Sicher ein Stück weit korreliert, aber es ist für mich absolut denkbar, dass jemand Spiel X besitzt und es mit irgendeiner Note bewertet, ohne auch nur ein einziges seiner Spiele bei BGG auf "owned" gesetzt zu haben. Bewerten kann man nach dem "fire & forget"-Prinzip, während man in dem Moment, wo man anfängt, seinen Bestand bei BGG einzutragen, sich selbst zu dauerhafter Update-Arbeit verpflichtet hat. Aus einem fehlenden Haken bei "(prev.) owned" zu schließen, dass jemand das Spiel gar nicht besitzt, geht jedenfalls deutlich zu weit. Ich habe auch jahrelang BGG genutzt, ohne ein einziges meiner Spiele dort einzutragen.

  • Mir ging es nur um die Differenzen. Klar kann man einen Schwung dadurch erklären, aber 4.500 bzw. 5.500?

    Es wäre auch völlig konträr zu allen anderen Erfahrungen um Netz, wenn es diese Bewertungen nicht geben würde. Die Gründe hast du ja schon genannt. Ich denke, das kann aber die rosarote Brille sein, das das Ausmaß an "Fake-Bewertungen" bei Brettspielen (explizit BGG) niedriger ist als bei anderen Hobbies, trotzdem wird es das geben. Die Gründe hast du ja schon beschrieben.

  • Mir ging es nur um die Differenzen. Klar kann man einen Schwung dadurch erklären, aber 4.500 bzw. 5.500?

    Ich verstehe nicht, weshalb du diese Differenz in irgendeiner Weise komisch findest. Sieh es doch mal so: Wenn sich 4 Personen an einen Tisch setzen, um ein Spiel zu spielen, dann würde ich meist davon ausgehen, dass am Tisch 1 Person sitzt, der das Spiel gehört, und 3 Personen, denen das Spiel nicht gehört. Vielleicht mag 1 der 3 zusätzlich das Spiel auch daheim besitzen.


    In den von dir genannten Zahlen besitzen oder besaßen 60-65% der Leute das Spiel, das sie bewertet haben. Dass es darüber hinaus auch Mitspieler bewerten, die es nicht besitzen, ist doch völlig natürlich. Es gibt sicher noch viel mehr Menschen, die das Spiel mitgespielt haben, es aber nicht bei BGG bewerten. Vielleicht, weil sie BGG gar nicht kennen oder nutzen. Und andersherum, das wurde ja schon gesagt, gibt es auch viele Menschen, die mal schnell eine Note eintragen, aber nicht eintragen, ob sie ein Spiel besitzen.


    Somit können die Zahlen in jede Richtung ausschlagen. Eines aber sind sie ganz sicher nicht, nämlich repräsentativ!

  • Eines aber sind sie ganz sicher nicht, nämlich repräsentativ!

    Das behaupte ich auch nicht. Ich wollte nur aufzeigen, dass eben nicht nur "Owner" über ein Spiel abstimmen und dass hinter dem Rest viele Möglichkeiten stecken.


    Genauso wenig kann man davon ausgehen, dass bei 4 Spielern (1 Owner, 3 Mitspieler) alle 4 auch einen BGG Account haben. Ich habe mit genügend Leuten (auch regelmäßig) gespielt, die keinen Account haben. Ich frag mich manchmal auch, warum ich überhaput einen habe... Aber das ist ein anderes Thema.


    Aber man kann nicht diejenigen wegdiskutieren, die etwas aus total unsinnigen Gründen schlecht bewerten? Beispiel? Schreib mal eine Amazon Rezension. Da wirst du mit "Nicht hilfreich" gestraft, weil Typ X eben der Meinung ist, dass das Produkt eben doch toll ist. Da kannst du noch so sachlich argumentieren. Die kapieren nicht, dass man damit die Rezension und nicht die Meinung bewertet...


  • Bewertungen bei BGG abgeben und seinen Brettspielbestand über BGG pflegen halte ich für zwei unabhängige Sachen. Sicher ein Stück weit korreliert, aber es ist für mich absolut denkbar, dass jemand Spiel X besitzt und es mit irgendeiner Note bewertet, ohne auch nur ein einziges seiner Spiele bei BGG auf "owned" gesetzt zu haben. Bewerten kann man nach dem "fire & forget"-Prinzip, während man in dem Moment, wo man anfängt, seinen Bestand bei BGG einzutragen, sich selbst zu dauerhafter Update-Arbeit verpflichtet hat. Aus einem fehlenden Haken bei "(prev.) owned" zu schließen, dass jemand das Spiel gar nicht besitzt, geht jedenfalls deutlich zu weit. Ich habe auch jahrelang BGG genutzt, ohne ein einziges meiner Spiele dort einzutragen.

    Interessant!
    Bei mir ist es genau umgekehrt!
    Ich logge auf BGG alle meine Partien und pflege dort auch akribisch meine Sammlung.
    Aber die Spiele dort bewerten tue ich meist nur mal aus Langeweile - das Bewertungssystem gefällt mir halt nicht sonderlich. Bzw. Ich persönlich benötige und nutze es nicht...
    So unterschiedlich können Menschen ticken...

  • Interessant! Bei mir ist es genau umgekehrt!
    Ich logge auf BGG alle meine Partien und pflege dort auch akribisch meine Sammlung.
    Aber die Spiele dort bewerten tue ich meist nur mal aus Langeweile - das Bewertungssystem gefällt mir halt nicht sonderlich. Bzw. Ich persönlich benötige und nutze es nicht...
    So unterschiedlich können Menschen ticken...

    Bei mir ist es noch umgekehrter. :)


    Ich logge alle meine Partien in einer privaten Excel schon seit 24 Jahren, weil
    - es damals diese Möglichkeit bei BGG noch gar nicht gab
    - BGG mir zumindest sehr lange Zeit nicht das bieten konnte, wie ich es gerne hätte
    Auf BGG habe ich keine einzige Prtie geloggt.


    Ich pflege meine Sammlung in einer privaten Excel, die meinen Bedürfnissen entspricht, weil
    - es immer noch viele Spiele, Spielemagazine und Spielbücher gibt, die ich besitze und für die auf BGG Einträge fehlen - und mir fehlt die Zeit, das alles selbst nachzuholen
    - mir auf BGG die Organisation vieler Titel bezüglich Benamsung, Second Editions, Expansions, Promos etc. überhaupt nicht gefällt
    Etwa zwei Drittel meiner Sammlung habe ich auf BGG eingetragen, und Neuzugänge pflege ich dort regelmäßig ein, aber für eine Gesamt-Inventur meiner BGG-Einträge habe ich weder Zeit noch Lust


    Bewertungen gebe ich auf BGG nur sporadisch ab, wenn es sich um Titel handelt, die mir sehr am Herzen liegen.
    Bewertungen anderer interessieren mich nur in Einzelfällen und auch nur dann, wenn sie ausführlich begründet wurden.
    Irgendwelche Ranglisten und Noten anderer interessieren mich überhaupt nicht, weder auf BGG noch sonstwo.


    Irgendwelche statistischen Auswertungen interessieren mich nicht - ich möchte nur die Infos bekommen können, die mich persönlich interessieren, und das mir ist auf BGG teilweise nicht möglich.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.