Krimi-Dinner

  • Hallo zusammen,


    eine Freundin veranstaltet gerne Krimi-Dinner. Bislang hat sie wohl auf Fälle eines englischen Verlages zurückgegriffen, aber langsam gehen ihr die Fälle aus. Mir persönlich war bislang nur Krimi Total bekannt KRIMI total: Krimispiele für zu Hause & Dinner Theater Events , die ja auch in Essen vertreten sind. Eine Forensuche brachte dann noch den Blaubart-Verlag zu Tage Mörderische Dinnerparty - Das Krimidinner für Zuhause und in einem Wochenthread hatte @velvre noch Culinario Mortale Das Krimi-Dinner für Zuhause – Culinario Mortale® neulich erst wärmstens empfohlen. Habt ihr vielleicht noch weitere Tipps ? Kennt ihr noch andere Verlage, die solche Krimi-Dinner-Spiele vertreiben / verlegen ? Sachdienliche Hinweise bitte hier posten ... ;) !!

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Von mir nur eine Warnung:
    Wir spielten eine Mittelaltergeschichte aus dem Samhain-Verlag. Meine Frau und ich waren sogar beim Kostümverleih. Das Spiel war "broken": Der Täter hatte ein Alibi! Wie bescheuert ist das denn! :mauer::kotz:
    Danach haben wir das Spiel und zwei Kurzkrimis vom Verlag direkt in die Tonne geworfen.
    Bei Krimi Total und Mörderische Dinnerparty war alles stets prima.

  • Bislang haben wir 2x etwas von Krimi Total und 1x von Culinario Mortale gespielt.
    Bei Krimi Total hatte ich bei beiden Spielen den Eindruck dass sämtliche Geheimnisse von meiner Figur auch ans Tageslicht gekommen sind. Dazu gab es zwischen den Spielrunden irgendwann eine "Gerüchtephase". Einerseits ist das ganz nett, andererseits hat es aber auch zusätzlich verwirrt. Wir alle hatten den Eindruck dass beide Fälle von Krimi Total nach der Auflösung zu verworren waren. Bei Culinario Mortale hat es mir gut gefallen, dass das Geheimnis meiner Figur nicht vollständig aufgedeckt wurde (weil nicht explizit danach gefragt wurde) und ich es so wahren bzw. spielerisch vertuschen konnte. Wie bei jedem guten Krimidinner gab es auch hier am Ende mehrere Alternativen, aber wir fanden unser Culinario Mortale etwas klarer strukturiert. Hier gab es auch keine Gerüchtephase. Unabhängig davon hatten wir 3 schöne Krimiabende.

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

  • Hallo,


    wir sind recht viel in diesem Bereich unterwegs - ich bin mal so frei, unsere Eindrücke per Link zu repräsentieren: https://das-spielen.de/index.php/tag/krimi/ (dieses tag zeigt auch auf ein paar Spiele mit Krimi-Thema, aber es sind Beschreibungen - spoilerfrei! - zu Krimispielen von fünf verschiedenen Anbietern dabei). Von einigen Krimi Total Partien gibt es bei uns im Blog keinen Artikel, dafür bei unserem Freund Michael auf englisch unter http://parhoon-naval-yards.blo…e/search/label/KRIMItotal (hier sind die Abschnitte mit Spoilern unten klar erkennbar und vermeidbar).


    Mein Favorit sind die Fälle von Krimi Total.


    Alles Gute von
    Kathrin.

  • Also ich kann dir was zu Mörderische Dinnerparty und zu Krimi Total sagen. Dies Culiario Mortale ist mir auch schon mal aufgefallen, haben wir aber noch nicht gespielt. Allerdings suchen wir auch gern mal ein "anderes" Thema, als das, was wir schon hatten. Und da die Verlage meist von jedem Thema eins haben, was dann in einem ähnlichen Setting spielt, wie bei den anderen auch, haben wir noch nicht so oft gewechselt...


    Wenn du nach Alternativen suchst, dann empfehle ich dir mal eine Google-Suche nach "krimi dinner spiel". Da kriegst du hauferweise Treffer. Bsw. auch dies hier. Ein Bestellshop für Krimi-Spiele.


    Die haben bsw. auch Spiele, die man als Download oder CD kostengünstig bekommen kann. Da muss man dann halt selber was ausdrucken. Die Print-Version ist dann 10€ teurer. Wir haben in Willingen mal "Die Leiche am Osterberg" gespielt, weil das Dingen halt mit bis zu 13 Leuten spielbar ist. Ich kann mich aber nicht mehr genau erinnern, wie es war, denn ich hatte eine der 5 Statistenrollen und jemanden neben mir sitzen, der mir ständig den guten Linie Aquavit eingeflößt hat... Aber vielleicht kann @VolkerN. noch was dazu sagen? Der war damals hauptverantwortlich...

  • Ich erinnere mich noch vage an "Eine Leiche zum Supper" aus dem DuMont Verlag. Das enthielt 4 Fälle und wir haben glaube ich einen davon gespielt und der hatte uns gut gefallen.


    Müsste auch noch irgendwo hier rumstehen...

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Wow, keine 12 Stunden online und schon eine beachtliche Anzahl verwertbarer Ideen. Dieses Forum ist wirklich ein Hort des Wissens :teach::thumbsup: .
    Wenn ihr weitere Vorschläge habt, immer her damit :) .

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Wir sind demnächst zu einem Krimi Dinner geladen, worauf ich mich eigentlich auch freue.


    Etwas Bauchschmerzen habe ich aber bei der Tatsache, dass deutlich mehr Leute geladen sind, als es Rollen gibt. So sind alle Paare zusammengefasst und spielen eine Rolle.


    Unabhängig davon, dass ich sicher kein Kleid tragen werde, klappt die Durchführung denn dann noch ohne Probleme? Habe sowas bisher nicht gemacht und kann mir das irgendwie nicht so ganz vorstellen.


    Falls da wer was zu sagen kann, wäre ich sehr dankbar.

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


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    "Die Menschen hungern nach der Wahrheit, doch wissen sie selten ihren Geschmack zu schätzen."

  • Danke, irgendwie hatte ich das befürchtet. :(

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


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    "Die Menschen hungern nach der Wahrheit, doch wissen sie selten ihren Geschmack zu schätzen."

  • Ich war bislang 3x zum Krimidinner eingeladen, aber in "kleineren" bzw. "normalen" Runden mit je 8 Personen inkl. den Gastgebern, so dass jeder eine eigene Rolle hatte. In einem Fall spielten zwei Gäste eine Gastrolle, was aber nur die Gastgeber wußten. Dieses eine Dinner war für 6 "echte" Rollen ausgelegt, aber man konnte sich Gastrollen herunterladen, die dann zwar als Mörder ausschieden, aber immerhin mitmischen konnten.


    Was mir bei allen 3 Dinner gefallen hat, war der stets flüssige Gesprächs- und Ereignisverlauf und das, oder gerade weil sich nicht alle Gäste kannten. Dadurch kam man mit allen super gut in's Gespräch, weil eben alle involviert waren. Ich fürchte, wenn zwei Leute eine Rolle spielen könnt der Spielspaß deutlich darunter leiden. Das mag durchaus okay sein, wenn das Essen diesen Umstand aufwiegt... ;)

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

  • Hi,


    Ich finde es bei einem Krimidinner nicht so schlimm wenn mehr Personen als Akteure dabei sind. Aber das ein Charakter von zwei Personen übernommen wird ist echt Käse. Man kann auch als „Mitesser“ sehr viel Spass haben. (Imo viel mehr als bei dieser „Split-Brain“ Variante)


    Atti

  • So, mittlerweile haben wir gespielt und ich hatte ganz vergessen, dass ich dazu noch was schreiben wollte.


    Wir haben irgendwas mit Mord auf der Titanic als Thema gehabt, den richtigen Mörder hatte zwar jemand getippt, allerdings mit einer komplett anderen/falschen Begründung. Da allerdings praktisch jede Person einmal als Verdächtiger genannt wurde und derjenige, der den Mörder letztlich richtig geraten hatte, als drittletzter tippen durfte, war das wohl einfach Glück. Wie gesagt, die Begründung passte gar nicht, nur hatte bis dahin kein anderer auf diese Person getippt.


    Wie dem auch sei, mein Eindruck ist eher negativ. Mehrere Leute hatten dann zwar doch nicht eine Rolle, es gab noch "Zusatzrollen" im Internet und somit wurden noch Rollen verteilt. Etwas unspannend dennoch, immerhin wusste jeder, wer so eine "überflüssige" Rolle hatte, denn diese Personen hatten weder Text noch Hinweise und haben sich sogar in der gescripteten Vorstellung als außen vor präsentieren müssen, so dass selbst der unaufmerksamste Spieler gar nicht auf die falsche Idee kommen konnte. Da hätte man sie auch weglassen und dem interessierten Zuschauer einfach Zwischenfragen/rufe gestatten können.


    Vielleicht läuft das ganze "Spiel" bei anderen Reihen oder Exemplaren besser ab, hier wirkte aber alles sehr sehr hölzern. Die Rollen, die was zu sagen hatte, saßen mit ihrem Text in den Stühlen und haben nacheinander vorgelesen. Gut, hier mag nun der geübte Vielleser seinen Text vielleicht etwas besser rübergebracht haben, unsere Runde war definitiv nicht mit begnadeten Sprechern gesprickt, daher wirkte das Vortragen der meisten Spieler wie ein Lesewettbewerb in der Grundschule (später wurde mir allerdings von vielen gesagt, dass die Schrift nicht wirklich gut zu erkennen war, da der Hintergrund recht dunkel und das Licht stark gedimmt war).


    Als ich als überflüssige Rolle am Anfang 2-3 Mal versuchte, irgendwie in den Dialog reinzukommen, wurde ich unterbrochen, dass der Text noch nicht fertig war. Naja gut, dann habe ich halt die Klappe gehalten.
    Kurz danach wollte ich dann noch anbringen, dass die Geschichte einer Person so gar nicht zu einem gerade erst vorgelesenen Hinweis passe und man hier vielleicht weiter nachfragen solle und erneut unter Hinweis auf den noch nicht abgeschlossenen Dialog unterbrochen wurde, hatte ich den Kaffee auf und habe ab da nur noch zugehört. Gut, sowas kann man nicht unbedingt dem Spiel ankreiden, das geht auch an die Gruppe, aber elegant ist sowas dann doch nicht gelöst - sofern die Spielleiterin hier keine Fehler gemacht hat.


    Irgendwann hatte eine Person dann einen "Hinweis" und konnte auf Nachfrage nicht erklären, woher der den kam. Das wurde erst im nächsten Akt offenbart. Auch das trug irgendwie nicht zur Stimmung bei, die Antwort "Das weiß ich auch nicht" auf die Frage, woher besagter Hinweis denn käme, ist halt für die Stimmung nix, allerdings hätte ich auch nichts besseres zu antworte gewusst, zumal die gewollte Erklärung später ja noch kam und man dann hätte korrigieren müssen.


    Dadurch, dass zumindest wir Bonusspieler nie auch nur eine Ahnung hatte, was nun vorgelesener Text ist, was nicht, was vorgegeben war und was ausgedacht wurde, saßen wir einfach nur mehr oder weniger gelangweilt rum.

    Ich selbst hätte allerdings auch keine Ahnung gehabt, wie man mehr Dialog und Tiefe hätte einbringen sollen, wenn man selbst nichtmal wusste, was später mit der eigenen Rolle noch geschieht.


    Auch der Täter selbst wusste bis zum letzten Akt nichts von seiner schändlichen Tat, somit konnte er sich natürlich auch nicht irgendwie verplappern oder sonst wie in die Enge gedrängt werden.

    Ich glaube, ich hätte an der Sache deutlich mehr Spaß gehabt, wen die Texte einfach nacheinander vorgelesen worden wären und man dann 10 Minuten hätte überlegen können, wer denn der Täter war, für mir hat das irgendwie nicht getaugt. Vielleicht wäre es in der empfohlenen Besetzung von nur 6 Leuten gestraffter gewesen, nach der Erfahrung war das allerdings eher nichts für mich.


    Erwartet hatte ich etwas, was ähnlich der Loyalitätskarten von Battlestar Galactica funktioniert, also das betreffender Spieler seine Rolle kennt und sich auch irgendwie selbst verplappern kann, oder auch nicht, auch wenn ich gerade selbst nicht wüsste, wie das umzusetzen wäre. Zumindest hätten aber alle ihre eigene Rolle kennen müssen, dann wäre eine wirklich stimmungskillende Situation wie die mit dem Hinweis gar nicht erst aufgekommen.


    Den Sinn dahinter, dass die Spieler ihr Rollenbuch nicht ganz lesen durften, habe ich eh nicht verstanden, der Mörder wusste im letzten Akt dann nämlich doch plötzlich, dass er der Mörder war. Hätte er auch das bis zum Ende nicht gewusst, hätte ich das alles unter dem Aspekt, dass alle am Ende rätseln können noch verstanden. So wurden allerdings vorher für einen flüssigen Gesprächsverlauf wichtige Infos erst später bekannt.


    Unterm Strich war alles sehr linear, wirklich in seiner Rolle aufgehen konnte keiner und durch Können den Verdacht von sich lenken war auch nicht möglich.


    Die Idee finde ich weiterhin gut und interessant, dem Prinzip würde ich auch noch eine weitere Chance geben, nach der Erfahrung kann ich momentan allerdings nicht nachvollziehen, was an dieser Art Spiel so reizend sein soll (von Essen und Gesellschaft mal ab, aber dafür brauche ich das Spiel nicht).

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


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    "Die Menschen hungern nach der Wahrheit, doch wissen sie selten ihren Geschmack zu schätzen."

  • Da scheint ja einiges arg schief gelaufen zu sein. Ich kenne es so:


    • Vorab (mind. 1 Woche vor dem Dinnerabend) bekommt jeder eine Einladung mit seinem Rollenheft. Nur die Person, die die Rolle spielt darf es lesen. Es gibt einen Teil mit allgemeinen Informationen und einen mit Informationen die nur diese Rolle hat. Außerdem weiß jede Rolle vor dem Dinnerabend ob sie unschuldig oder der Mörder ist. Das Rollenheft besteht aus mehreren Abschnitten. Einige davon dürfen erst während der Dinnerparty gelesen werden, d. h. jeder muss sein Heft mitbringen.
    • Der Dinnerabend besteht aus mehreren Teilen (Spielrunden) und Gängen, so dass man die vorhandenen Abschnitte gut aufteilen kann. Wenn das Spiel beginnt, lesen alle gleichzeitig den ersten versiegelten Abschnitt ihrer Rolle, danach startet das Spiel und man tauscht Informationen aus. Bei einigen Spielen gibt es einen allgemeinen Teil, der für gewöhnlich vom Gastgeber vorgetragen wird.
    • Es werden definitiv keine Texte laut vorgelesen!!! Das halte ich für totalen Mist und einen Stimmungs- und Athmosphärekiller hoch 3.
    • Im Spielverlauf gibt es immer mehr Informationen. Wer Mörder ist darf lügen, alle anderen müssen die Wahrheit sagen.
    • Jeder aktive TN sollte mit seiner Rolle gut vertraut sein.
    • Am Ende gibt es eine Abstimmungsrunde. Zunächst notiert jeder auf ein Stück Papier auf wen er als Mörder tippt und schreibt ein Motiv auf. Anschließend findet eine Verdächtigungsrunde statt bei der jeder reihum zu Wort kommt, dann folgt die Auflösung.

    So wie du es beschreibst Syrophir kann ich mir gut vorstellen, das und warum es keinen Spaß gemacht hat.

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

  • Ich habe seit den 90ern schon gut an bestimmt 20 Krimidinnern teilgenommen oder wir haben sie selber ausgerichtet und mir haben tatsächlich immer die am besten gefallen, bei denen der Mörder nicht bereits zu Beginn wusste, dass er‘s war. Das mag unlogisch sein, hält aber die Spannung bei allen Spielern recht hoch. Außerdem darf der Mörder erst ab der Runde lügen, in der er seine Rolle erfährt.


    Daher sagen wir den Mitspielern, die nicht immer krimispielerfahren sind, zuerst, dass der Mörder *irgendwann* erfährt, dass er es ist, egal, wie das Spiel nun tatsächlich konzipiert ist.


    Außerdem sind noch drei Dinge wichtig: Frei sprechen, falls nicht ausdrücklich ein Vorlesen vom Spiel verlangt wird, und wirklich ALLE Informationen rausrücken, bei denen nicht ausdrücklich steht, dass sie nur auf direkte Rückfrage gegeben werden sollen.


    Und: wenn man eine Information (noch) nicht besitzt, dann nicht antworten „das steht hier nicht“, sondern ohne viel hinzu zu erfinden, ein wenig um den heißen Brei reden. Das klappt gut und ist voll im Sinn der Spiele, die ja eigentlich alle an Agatha Christies oder ähnlichen Whodunnit-Geschichten orientiert sind (dort bekommt der Detektiv bzw. der Leser ja auch erst sehr spät diverse Zusammenhänge mit - zum Beispiel, dass sich ALLE Verdächtigen kennen, obwohl das zunächst nicht so aussah).


    Leider haben manche Spiele trotzdem redaktionelle Fehler, das kann man nicht wegdiskutieren (Informationen, egal ob Frage oder Antwort, sind offenkundig in die falsche Runde gerutscht), dem Spaß war das aber nur in seltenen Fällen abträglich.