Vor zehn Tagen hatte ich das Vergnügen "John Company 2nd Edition" das erste Mal zu spielen.
Wir sind es zu viert angegangen und haben für das 1710 Szenario brutto (inkl. Regelverklickerung und Kaffeepause) etwa 7 Stunden gebraucht. Mein lieber Herr Gesangsverein, das waren vielleicht kurzweilige Stunden. Was nach unserer Einschätzung insbesondere daran lag, dass alle Spieler eigentlich immer in irgendeiner Form am Spielgeschehen involviert, mindestens aber interessiert sind. Geht es doch um Wohl und Wehe unserer EIC und noch viel mehr um den maximalen Profit für meine Familie.
Die Phase "Ereignisse in Indien" fanden wir am herausforderndsten, aber auch irgendwie am spannendsten. Die Regeln hierzu sind aus meiner Sicht wenig intuitiv und wir mussten vergleichsweise viel nachlesen. Aber die Ereignisse simulieren gut die Herausforderungen: Was erlaubt sich Indien, gegen uns zu agieren? Mühsam aufgebaute Handelsposten und Handelsrouten zu zerstören? Wir kamen doch in friedlicher Absicht und wollten nur die kulturellen Segnungen des englischen Empires verbreiten. Quasi ganz selbstlos kulturelle Werte gegen Handelswaren und Arbeitskraft tauschen. Eine Win-Win-Situation - ihr versteht das doch, oder?
Auch bei der abschließenden Wertung, um den Spielsieger festzustellen, mussten wir ein paar mal exakt lesen. Aber dann ist es klar. Wichtig ist, zu differenzieren zwischen "Macht" bzw. "Machtpunkten" und "Punkten" bzw. "Siegpunkten". Auch wenn es nur wenige Zeilen in der Spielregel sind, so lohnt es sich, diese Zeilen genau zu lesen und zu verinnerlichen.
In jedem Fall ein herausragendes Brettspiel!