Ich kreide hier an, dass die ganze Tabelle mit den Kosten es darstellt, als würde ein Verlag an einem 29,98 Euro Spiel volle 12,12 Euro verdienen und der Autor nur traurige 58 Cent. Man kann viel transportieren, ohne es in Worte zu packen, und hier finde ich das so schief, weil die Verlage wie geldgeile, gesichtslose Böse dargestellt werden.
Und wenn man mir schon sagt, ich läge falsch, dann zeige ich mal, was ich falsch finde.
Wir reden von einem 29,98 Euro Brutto Spiel.
Der Handel zahlt dafür 14,99 Euro Netto.
Einschub - Eine Veränderung der USt auf 7% käme vor allem dem Handel zugute, was ich in Ordnung finde. Dass deswegen auch nur ein Autor einen Cent mehr sieht, halte ich für illusorisch. Für alle Personen und Firmen vor dem Endkunden macht die USt keinen Unterschied, da es wegen Vorsteuerabzug ein durchlaufender Posten ist.
Der Handel kauft aber meist beim Großhändler, da nur sehr wenige Verlage direkt liefern. Der Verlag verkauft an den Großhändler mit einem Rabatt. Nehmen wir mal die 23%, mit denen Spiel Direkt arbeitet, sind wir für den Verlag bei 11,54 € Umsatz.
Dazu wird, wie von Thygra erwähnt, komplett außenvorgelassen, was Produktion kostet. Bücher können für einen Bruchteil der Kosten hergestellt werden im Vergleich zu einem Spiel. Das in jeglicher Kostenaufteilung wegzulassen, halte ich auch für (man könnte sagen böswillige) Absicht, um seine Position zu unterstreichen.
Aber nochmal, worum es geht. Es mag Verlage geben, die schlechte oder falsche Abrechnungen anbringen. Ich kenne sie nicht, was aber nicht heißt, dass es nicht vorkommt. Das ist ankreidenswert! Die SAZ soll bitte die betroffenen Autoren unterstützen, dagegen vorzugehen. Aber das als Aufhänger zu nehmen für mehr Geld, erscheint mir falsch, denn es nutzt ein Problem, das es für betroffene Autoren gibt, für eine eigene Agenda.