Ich probiere mich mal an mehreren Erklärungsansätzen. Reine Thesen, nichts belegbar. Viel von der eigenen Person auf andere Leute geschlossen, aber ich schreib's halt einfach mal:
1.) Es ist die gleiche Art Faszination, die uns (... nicht alle, nur viele von uns, schon klar) als Kinder beim Quartett-Spiel hingezogen hat zu Panzern, Düsenjägern, Kriegsschiffen. "PS 355 sticht!", ihr wisst schon. Motorräder, Lokomotiven, Lastwagen, weiß der Teufel... alles okay; aber worauf wir eigentlich richtig Bock hatten, waren halt Panzer und Co.*
2.) Ich persönlich habe als Kind nicht mit Soldaten und sowas spielen dürfen, habe auch keinen Cowboyrevolver haben dürfen, weil die Mama das alles ganz schrecklich fand. Mein bester Freund ausm Nachbarhaus aber schon! Darum natürlich immer heimlich spielen müssen. Ergo (natürlich Waschküchenpsychologie): Ich kompensiere bis heute. Klarer Fall! **
3.) Kultureller Einfluss aus USA? Filme. PC-Spiele. Brettspiele. Dort sind sie ja relativ schmerzfrei mit Themen dieser Art. Unsere Sicht auf die Welt wird teils durch eine amerikanische Brille gefiltert (wertfreie Aussage).
4.) Kampfthemen sind eventuell einfach spektakulärer als Mischwälder oder Vögel oder Lurche oder von mir aus auch der berüchtigte Handel im Mittelmeerraum. "Risiko" war immer viel, viel interessanter als "Auf Achse" (...war damals zumindest die einhellige Meinung).
5.) Das ist wahrscheinlich eher eine Anmerkung als eine These zum Eröffner des Threads: Ich glaube nicht, dass ein kriegerisches Setting alleine genügt, um einen bestimmten Spielertypen mehr als nur oberflächlich anzusprechen.
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* Nebenbei: Ein Bekannter von mir hat als Jugendlicher in Serbien gerne Modellflugzeuge gebaut, F-16, MiGs und so Kram. Als wir im Kosovokrieg dann sein Land bombardiert haben, ist ihm der Spaß daran von einem Tag auf den anderen für immer vergangen. Hat nach eigener Aussage sofort alles weggeworfen.
** Heute eigentlich nicht mehr, aber über viele Jahre.