Beiträge von Bierbart

    Und dann statt Werbebande Kramerleiste ums Spielfeld drumherum.


    Vielleicht könnten wir die FIFA ja dazu bringen, dass sie mit dem Stefan Feld einen dieser millionenschweren Beraterverträge machen. Wären dann halt Schweizer Franken und man sagt ja, der Stefan Feld hätte es eher mit den Euros, aber das wäre was. Ich meine, könnte man so ein Fußballspiel zukünftig anstatt immer nur über Tore auch über andere Wege gewinnen, so würde das strategisch schon ungeahnte Möglichkeiten eröffnen.

    Naja, der Sportvergleich, oder noch besser, der Fußballvergleich wäre eher so:


    Fußball-Punkte-Salat, Version 1.0:


    Zwischenwertung nach Halbzeit 1:

    • Jedes Tor = 20 Punkte
    • Für die meisten Tore nochmal 10 Punkte extra
    • Jeder gelaufene Kilometer: 5 Punkte
    • Jede Torschuss 1 Punkt (2 Punkte, wenn aufs Tor!)
    • Jeder angekommene Pass: 1 Punkt
    • jeder Eckball: 2 Punkte
    • Jede Torwartparade: 5 Punkte
    • Jede gelbe Karte -5 Punkte, jede rote Karte -10 Punkte
    • Zeiotschinden -5 Punkte pro Minute

    Jetzt genialer Catchup-Mechanismus: Wer nach Halbzeit 1 vorne liegt, muss mit einem Spieler weniger in Halbzeit 2.

    Dann Endwertung nach 90 Minuten: Siehe oben, aber außerdem

    • Zuschauer-Choreographie: 10 Punkte
    • Pyrotechnik kommt zum Einsatz: -20 Punkte
    • Man-of-the-Match: 10 Punkte
    • Meiste Kilometer gelaufen: 10 Punkte
    • Einstudierte Torjubel-Einlagem: je 10 Punkte
    • Tor des Monats: 10 Punkte
    • Spieler bricht persönlichen Rekord: 10 Punkte
    • Jüngster Spieler auf dem Feld: 10 Punkte
    • Ältester Spieler auf dem Feld: 10 Punkte
    • Wenigste Fouls begangen: 10 Punkte

    Kramerleiste finde ich kein Muss für einen Feldsalat.


    Ah upps, Freud'scher Versprecher. :)


    Aber lass mich mal dazu weiter ausholen. Es gibt immer -- das klingt jetzt gleich wieder fürchterlich hochtrabend, aber ist halt so -- ein erkenntnistheoretisches Grundsatzproblem, wenn man sich der Frage annähert, indem man einen Katalog an Positivkriterien aufstellt. Wenn man also beispielsweise die Kramerleiste als ein Muss-Kriterium festlegt, so bringt bereits ein einziges Gegenbeispiel sofort die ganze Definition zu Fall (dieses Problem ist auch bekannt als "schwarzer Schwan", man schlage nach beim Stichwort "Induktion"). Frage 100 Spieler, ob sie El Grande als Punktesalat empfinden. Ich sage voraus, dass eine überwältigende Mehrheit dies verneinen würde. Und warum? Meine These wäre: Das liegt daran, dass es praktisch nur eine Punktequelle im Spiel gibt. El Grande ist das sehr geradeaus.


    Darum denke ich: Eine Vielzahl unterschiedlicher Punktequellen ist das entscheidende Kriterium. Ob die während dem Spiel schon Punkte "ausschütten" oder sich erst in der großen (uiuiuiu!) spannenden Endauswertung in der Bilanz niederschlagen, ist egal.


    Mag ich so etwas? Nein. Sehr entschiedene Ablehnung. "Abscheu" könnte man fast sagen. Ein Punktesalat ist im Grunde symptomatisch für alles (alles, alles!) was meiner Meinung nach an den schweren Euros der letzten Jahre falsch läuft. Nur, weil Du so schön in die Runde fragst. :)

    Ah, jetzt verstehe ich, was der Metallpirat meint. Die Beiträge von Benutzern, die man vor dem Update blockiert hat, werden jetzt nicht länger ausgeblendet. Der Benutzer ist aber nach wie vor "blockiert" in dem Sinne, dass eine Kontaktaufnahme nicht möglich ist.

    Hm. Den allgemeinen Rüffel verstehe ich jetzt auch nicht so recht. Nevas letzter Beitrag hatte zwar auch nach meiner Lesart die Grenze zu RSP erneut überschritten (daher auch mein Versuch, die Diskussion sofort wieder davon wegzubringen), aber zwischen Rüffel 1 und 2 war die Diskussion über eine Marktnische in meinen Augen doch völlig unaufgeregt und drehte sich um rein wirtschaftliche Aspekte.

    Ich würde dazu den Gedanken in den Raum werfen, ob es so ein nachhaltig produziertes Spiel überhaupt geben kann, solange der Ressourcenverbrauch insgesamt zu hoch ist, da die für das Spiel genutzten Ressourcen ja dann an anderer Stelle für "wichtigere Dinge" fehlen würden.

    Das kann schonh sein, aber das ist ein Totschlagargument, mit der Du eine differenzierte Betrachtung abwürgst und/oder in eine Grundsatzdiskussion verwandelst...

    Klar, solange sich die Bombast-Kampagnen noch tragen, gibt es keinen Grund, intensiv über Alternativen, Downsizing oder Nachhaltigkeit als Alleinstellungsmerkmal nachzudenken... aber nur weil die Gewinnmarge da eine andere ist, heißt das ja nicht, dass sich das nicht auf Dauer rechnet kann (und dann auch als Geschäftsmodell hält).

    Nur als Aufhänger für ein weitere Ausführung dazu:


    Dass sich Verlage über die Jahre darauf spezialisisert haben, ihre Projekte ohne Not über Schwarmfinanzierung zu realisieren, weil das so schön das unternehmerische Risiko vermindert, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass via Crowdfunding immer wieder der Beweis erbracht wurde, dass vermeintlich wirtschaftlich nicht tragfähige Ideen eben doch tragfähig sein können. Der unternehmerische Mut, bestimmte Grundüberzeugungen aus dem Produktmanagement infrage zu stellen, wurde hier belohnt.


    Ich persönlich denke schon, dass es den Versuch wert wäre, ein nachhaltig produziertes Spiel zu realisieren. Man müsste eben einfach einmal den Machbarkeitsbeweis erbringen. Es gibt eine gar nicht mal so kleine Käufergruppe, die dazu bereit ist, für ein solches Produkt einen enormen Aufpreis zu bezahlen (man vergleiche dazu die sendungsbewussten Ausführungen einiger Teilnehmer hier in diesem Thread).


    Mehr noch: Ich glaube sogar, dass darin für einen Verlag die unternehmerische Chance bestünde, sich als eine Art ESG-Vorreiter zu positionieren und innerhalb dieser Nische zu einer Marke zu werden. Crowdfunding ist dafür wie gemacht, bzw. ist ja tatsächlich dafür gemacht. Es wäre für mich sogar sehr gut vorstellbar, dass sich "fair produzierte" Spiele dauerhaft über Crowdfunding realisieren ließen.

    Hab mal so in euer Zeugs reingehört. Ist für mich so gar nix, ist ja aber Geschmackssache.

    Okay, ich habe auch kurz reingehört. =O Wenn ich sowas höre, überkommt mich immer sofort dieses Bedürfnis, wieder normale Musik zu hören. Also sowas wie Napalm Death.

    Ich habe Corwdfunding aus verschiedenen Gründen nie gemocht (der Buzz, später der Hype, die Erweiterungs-Exzesse, das Geschäftsmodell mit der Vorfinanzierung und der Übertragung unternehmeischen Risikos auf Käufer und noch so einige andere Dinge, unter anderem natürlich auch das von anderen hier bereits beschriebene "noch größer, noch mehr, noch teurer"). Ich habe darum auch noch nie ein Crowdfunding-.Projekt unterstützt, aber ich lese die Diskussion durchaus mit Interesse.


    Was ich nicht verstehe: Es ist ja durchaus möglich und für mein Gefühl auch überfällig, dass die Welle der riesigen, mit Ausstattung überfrachteten Spielprojekte ihrem Ende entgegen geht. Aber warum sollten diese Auswüchse in puncto Überproduktion das System der Schwarmfinanzierung an sich gefährden? Kommen als nächstes eben kleinere Projekte; oder vielleicht vorbildlich alle Kriterien nachhaltiger Produktion erfüllende Projekte? ...? Wer weiß. Irgendwas wird sicher nachkommen, für den Fall, dass Mega-Projekte keine Finanzierer mehr finden sollten.


    Ich meine, grundsätzlich ist es doch nach wie vor ganz einfach, nicht wahr? Wenn sich genug Leute finden, die ein Projekt vorfinanzieren, dann wird es finanziert und umgesetzt -- völlig egal, was es ist; völlig egal, wie sinnig oder unsinnig. Eine mangelhafte Umsetzung wird zwar das Vertrauen in einen einzelnen Verlag erschüttern, aber so lange es auch vorbildlich ablaufende Realisierungen gibt, wird doch niemand, der Schwarmfinanzierungen gut finden, das zugrunde liegende Konzept an sich infrage stellen?


    Daher würde ich behaupten: Crowdfunding nix kaputt. Konzept an sich hat sich bewährt, wird weiter funktionieren, nur die Mode der Überproduktionen könnte zu ende gehen.

    Stellen wir uns einmal vor, es gäbe das "Simon Brenner Criminal Cabinet". Simon dabei ja wie Sherlock und Brenner wie Holmes. Also nicht, dass du glaubst, irgendwer auf dieser Welt würde den Brenner mit dem Vornamen anreden, sicher nicht in Puntigam und auch nicht auf der Polizeischule, auch sonst nirgendwo in Österreich. Und außerhalb von Österreich war der Brenner ja sowieso nur selten.


    Jetzt aber, vielleicht hast du ja immer noch nicht verstanden, welches Spiel ich meine. Weil heute ja alles englisch. Internet englisch, Fernsehen englisch, Brettspiele englisch. Haben sie das Criminal Cabinet natürlich umbenannt in "Sherlock Holmes Consulting Detective".


    Sherlock Holmes ja nicht schlecht, Logik oder ding, Zeitung lesen, Baskerville und alles, aber nichts gegen einen Brenner! Ja, was glaubst. 19 Jahre bei der Polizei und dann viele Jahre freiberuflich, ist er ja auch ein Consulting Detective, und sein erster Auftraggeber war ja auch aus Amerika gewesen, wo sie damals doch die zwei Amis auf dem Schi-Lift eingefroren haben. Siehst du, alles fällt mir wieder ein.


    Soll der Sherlock ruhig in London totgeschossene Löwen ausforschen, aber der Brenner könnte ja auch ein paar Fälle lösen in Wien, oder in Linz oder in Graz, wo sie zwar keinen Buckingham Palace, aber immerhin ein Arnold-Schwarzenegger-Stadion haben. Dann aber ja irgendein Skandal drüben in Kalifornien, haben sie es umbenennen müssen.


    Der Wolf Haas könnte dann auch ein paar Brettspiel-Alimente bekommen. Ich fände das nur fair, weil heute im Internet ja viele Leute, die einfach seinen Stil nachmachen, und davon alleine wirst Du nicht reich, wenn du heute Schriftsteller bist.


    #SimonBrennerConsultingDetective

    Schade, dass ich die Audiothek nicht über meine Podcast-App finde. Da muss ich wohl die Dateien runterladen - wie früher. :alter:

    Musst nicht, denn die ARD-Audiothek hat bzw. ist auch eine App. ARD Audiothek - Apps on Google Play


    Nebenbei, ich habe gesehen, dass "Der Name der Rose" derzeit auch online ist in der Audiothek! Leute, das müsst ihr hören! Das ist jetzt, soweit ich weiß, das erste mal seit keine-Ahnung-wie-vielen Jahren überhuapt, dass dieses Hörspiel wieder frei verfügbar ist. Das ist eine absolute Spitzenproduktion, die zwar schon über 30 Jahre auf dem Buckel hat, aber für mich immer noch mit zum besten(!) gehört, was ich überhaupt kenne. Das Stück habe ich im Laufe der Jahre immer wieder angehört und finde es nach wie vor und uneingeschränkt gut. Wirklich, hört's euch an. Ihr werdet es nicht bereuen, versprochen.

    Könnte den einen oder anderen hier sicher interessieren: Der Ring des Nibelungen · ARD Audiothek


    Richard Wagners Opernklassiker "Der Ring des Nibelungen" als Fantasy-Hörspiel! Die Neuinterpretation von Regine Ahrem übersetzt die wagnersche Kunstsprache des Textbuches ins Hochdeutsche und versucht auch thematisch einen modernen Zugriff. Denn der Ringzyklus ist auch eine große Parabel über den Eingriff des Menschen in den natürlichen Urzustand der Erde. Damit war er seiner Zeit weit voraus. Die Musik ist ein Mix aus orchestralen Wagner-Original-Passagen und neu komponierter Musik. Produziert in Kunstkopftechnik für einen echten 3D-Hörgenuss mit Kopfhörern! Mit Martina Gedeck, Bibiana Beglau, Bernhard Schütz, Dimitrij Schaad, Lars Rudolph und vielen anderen.

    Habe selber noch keine Menung zu diesem Werk, habe nur kurz reingehört bisher.

    LookAtTheBacon So, wie Du meine Aussagen Punkt für Punkt aufgreifst, habe ich den Eindruck, Du würdest mir widersprechen wollen? Warum eigentlich? :) Unsere Beiträge sagen doch unterm Strrich genau das gleiche aus: Eine Ausrichtung auf das Luxus-Segment (wie bei KS Megaproduktionen, Schwerkraft-Verknappungspolitik, Markenbildung...) ist eine erfolgversprechende Strategie, sich auch über Krisen am Markt zu halten, und ein paar wenige Verlage tun eben genau dies.


    Die Mehrheit der Verlage aber tut das nicht; entweder, weil sie eine ganz andere Strategie fahren, oder weil sie als kleine Buden vielleicht auch gar keine bestimmte Langzeit-Strategie bei ihrem Geschäftsmodell verfolgen, sondern einfach nur das tun, was sie gut können und was ihnen Freude bereitet.


    Ob diese Tendenzen der Ausrichtung von Spielen auf das Luxus-Segment jetzt für "das Hobby" eine begrüßenswerte Entwicklung sind, ist natürlich eine ganz andere Frage. Aus Verlagssicht (theoretisch, ich bin ja nicht aus der Branche!) erscheint mir das aber ziemlich klug.


    Habe von einer interessanten Studie gelesen.. uns steht ein „Jahrzehnt des Zuhauses“ bevor…

    Ich würde es mich noch nicht einmal getrauen, Vorhersagen dieser Art alleine für die nächsten drei Jahre zu treffen. :) Momentan verschiebt sich sehr viel und dazu sehr fundamental in der Weltordnung. Aber ich denke ebenfalls, dass Vorhersagen über die Entwicklung der Brettspielbranche eher spekulativ sind (Spekulieren ja aber nicht verboten, gelle). Als die Pandemie losging, klangen erste Prognosen in Hinblick auf die Brettspielszene ausgespochen negativ. Dass es dann ganz anders kam, dürfte ja allgemein bekannt sein.

    Klaus_Knechtskern Als Starter dieses Themas möchte ich mir ausnahmsweise herausnehmen, Dich bzw. euch alle um Gesprächsdisziplin zu bitten, bzw. den Thread zumindest nicht auf eine Diskussion um Lebensmittelpreise abzulenken. Ich möchte bestimmt nicht ausschließen, dass ich beim letzten Thread zu eben jener Fragestellung auch meinen Teil dazu beigetragen habe, dass er gelöscht bzw wahrscheinlich eher nach RSP verschoben wurde, aber ich möchte nicht, dass dies erneut geschieht. :)

    Das verstehe ich jetzt nicht so ganz, wäre sowas nicht besonders gut geeignet die These zu untersuchen? Bei gleichen Kosten lässt sich das gleiche Spiel für x Prozent mehr verkaufen weil die Kunden bereit sind mehr zu zahlen? Worauf bezieht sich die Ausgangsthese denn dann, wenn nicht darauf für das gleiche Produkt einen höheren Preis zu akzeptieren?

    Vielleicht nochmal grundsätzlich zur Idee hinter diesem Thread: Wenn ich die Beiträge von Ben2 richtig interpretiere, dann sollte die zitierte Aussage das dort von ihm vertretene Narrativ stützen, dass schwer auskömmliche Einkommensverhältnisse in der Brettspielbranche in Deutschland kausal (unter anderem) auf die Knausrigkeit der Käufer zurückzuführen seien.


    Das ist, wie gesagt, nur meine Interpretation. Ich persönlich kann dieser Argumentation nicht folgen und sehe hier einen Schwarzer Peter, da ich ebenfalls denke, dass die Ursachen alleine oder zumindest ganz überwiegend struktureller Natur sind (vgl. dazu unter anderem auch den Beitrag von @sychobob). Warum? Weil ich glaube, dass das, was wir "Marktmechanismen" nennen, nahezu unabhänig vom Kulturkreis menschliche Verhaltensmuster ausreichend gut modelliert. Es gibt zweifellos Ausnahmen (ich denke hier an indigene Gruppen), aber ich halte die Idee für sehr unplausibel, dass sich Käufer von Brettspielen in Deutschland signifikant anders verhalten sollten als die in anderen Ländern, in denen die Brettspiele verkauft werden, über die wir uns hier unterhalten.


    Nichtsdestotrotz: Es wäre ja auch möglich, dass ich hier falsch liege und Ben2 als Insider die Sachlage besser beurteilen kann. Daher also die Frage in die Runde.


    So. Jetzt haben wir als Beobachter natülich nicht allzu viele Möglichkeiten, die These ad hoc zu überprüfen, zumal von den Leuten, die hier mit Sicherheit bessere Einblicke haben, bisher keine Inputs qualitativer Art kommen (was zwar ein bisschen schade, aber für mich sehr nachvollziehbar und darum völlig in Ordnung ist!). Ein Preisvergleich ist daruµ einer der wenigen überhaupt zur Verfügung stehenden Optionen, sich als Außenstehender der Frage zu nähern. Methodisch ist das für sich alleine betrachtet von zweifellos beschränkter Aussagekraft, wie oben bereits mehrfach ausgeführt. Zu behaupten, da stecke überhaupt keine Aussagekraft dahinter, halte ich wiederum ebenfalls für verhältnismäßig unüberlegt.


    Würde man nämlich das Preisniveau unter Berücksichtigung der Kaufkraft in Bezug setzen zu Absatzzahlen (die wir natürich nicht kennen), so sollte man daraus selbstverständlich Aussagen in Bezug auf die im Raum stehende These ableiten können. Je nach Datenmenge und Datenqualität wäre es sogar denkbar, diese Aussagen statistisch abzusichern.


    Na ja. Wäre, hätte und so weiter, ihr wisst schon. Es zeichnet sich ja ab, dass wir hier nicht viel weiter vorankommen werden in Bezug auf die Beantwortung der Frage, aber den Versuch ist es trotzdem wert, hoffentlich. :)

    Sagt natürlich nicht viel aus, ist schon klar; aber es deutet, wenn schon, eher nicht darauf hin, dass die These stimmt.

    Also wenn das deine Basis ist, dann deuten die Erfahrungen von Banjo und Weltmacht aber eher darauf hin, dass die These stimmt.

    (...)

    Vielleicht suchst du also nochmal Preisbeispiele raus, die FÜR die These sprechen. 😊

    Das ist, wie unter anderem im Startbeitrag erläutert, eben NICHT die Basis. Auch andere Schreiber haben ja bereits ausgeführt, dass das Preisniveau nur ein Indikator sein kann, der innerhalb der Zollunion und innerhalb des Euro-Raumes noch eine indirekte Aussagekraft in Bezug auf die Vergleichbarkeit des Konsumverhaltens haben sollte. Ich halte es daher für sinnvoll, in diesem Zusammenhang zufällige(!) Preisvergleiche in Ländern anzustellen, in denen die Rahmenbedinungen ähnlich sind.


    Sich hingegen gezielt nur die Beispiele herauszusuchen, die die eigene These untermauern, wäre das Gegenteil von Ergebnisoffenheit. Ich möchte dringend davon abraten, sich dieser Art der Schein-Beweisführung zu bedienen.


    Es wäre, nebenbei bemerkt, ja auch nur folgerichtig und logisch, wenn Brettspiele in Mitteleuropa bezogen auf die Kaufkraft günstig wären. Unsere Industrie-, (Frei-)Handels- und Geldpolitik ist schließlich unter anderem darauf ausgerichtet, dass Produkte immer verfügbar und günstig werden.


    ...was jedoch auch wieder nicht heißen muss, dass die Menschen andernorts grundsätzlich bereit dazu wären, für Brettspiele höhere Preise zu bezahlen. :)


    Das Beispiel aus Russland aufgegriffen (gültig bis vor dem Krieg, versteht sich): Ich kann bestätigen, dass Brettspiele als -- üblicherweise westliche -- Produkte verhältnismäßig teuer sind. So ziemlich das einzige Beispiel, das mir einfällt für westliche Marken, die dort billiger sind als hierzulande, sind Zigaretten. Ein Satz Spielkarten aus einer russischen Fabrik mit Maschinen aus der Sowjetzeit wiederum ist natürlich spottbillig, ist klar. Ich vermute, in einem russischen Haushalt gibt es rechnerisch (Schach und Spielkarten herausgerechent) durchschnittliche weniger als 1 Brettspiel, vielleicht auch geringfügig mehr. In einem Haushalt im Deutschland (oder Österreich oder Schweiz, ich will euch da nicht auschließen) mit Sicherheit ein Mehrfahches an Brettspielen vorhanden, rechnerisch.


    Wenn ein Siedler in Kaufkraftäquivalenten also teurer ist, aber nur wenige Leute es kaufen, dann wäre die Folgerung, dass die Leute im Durchschnitt eben nicht dazu bereit sind, für Brettspiele mehr zu bezahlen. Oder anderherum gesagt, dass man hierzulande insgesamt eben doch dazu bereit ist, sogar mehr für Brettspiele... na ist schon klar, was ich sagen will. :)


    Wahrscheinlich liegt die Crux in der unsauberen Formulierung der zitierten These, die ja nur eine Nebenbemerkung war und die, so vermute ich, eigentlich auf die Aussage abzielte, dass man hierzulande den als angemessen empfundenen Preis für ein Brettspiel niedriger einschätzt?

    Hm. Nur mal so stichprobeweise nachgeschaut:

    Sagt natürlich nicht viel aus, ist schon klar; aber es deutet, wenn schon, eher nicht darauf hin, dass die These stimmt.

    (...) Immer noch mal anders mit KS und ähnlichem aber generell: In den meisten Ländern dieser Erde sind die Menschen bereit höhere Preise für Brettspiele zu bezahlen.

    Ein Zitat aus dem Thema "Preisanstieg bei Spielen gleich Verlagssterben in Folge?", zu welchem man sehr einfach gelangt, indem man auf das oben eingefügte Zitat klickt.


    Vorab: Mir und vermutlich jedem, der hierüber ein paar Sekunden ndachdenkt, ist vermutlich klar, dass die hier herausgepickt Aussage in dieser Form unhaltbar sein muss angesichts dessen, dass die Brettspiele, über die wir uns in diesem Forum unterhalten, ein Phänomen fast ausschließlich entwickelter Länder sind. Das macht aber nichts, denn ich glaube, wir können die Aussage guten Gewissens interpretieren als "In den meisten Länder der Welt mit einem Pro-Kopf-Einkommen, das in etwa mit dem eines Mitteleuropäers entspricht, sind die Menschen bereit, höhere Preise für brettsüiele zu bezahlen".


    Ich las diese Aussage unter anderem erst vor ein paar Wochen genau hier auf unknowns, im Rahmen einer recht interessanten Diskussion, in der schon ein paar dazugehörige Aspekte angesprochen wurden. Unter anderem führten einzelne User die oft kolportierte "Geiz-ist-geil-Mentalität" ins Feld, die man deutschen Käufern gerne nachsagt (ein Argument, das meiner Meinung nach widerlegbar ist, weil es, so glaube ich, auf falschen Schlüssen und womöglich auch fehlenden Erfahrungen beruht). Obwohl ich mich daran erinnere, dazu auch ein paar Beiträge geschrieben zu haben, kann ich das Thema alleridngs jetzt nicht mehr finden, woraus ich schließe, dass es nicht etwa gelöscht, sondern in den Unknowns-Darkroom verschoben wurde, sprich den RSP-Bereich.


    Okay, null Problemo.


    Nur würde mich halt trotzdem echt interessieren, was an der Aussage denn nun wirklich dran ist, dass man hierzulande angeblich nur vergleichsweise wenig Geld für Spielekäufe ausgeben möchte. Ist diese Aussage belastbar durch Statistiken? Falls ja, wie kommen die Zahlen ggf zustande? Wie genau stellen sich die Unterschiede dar? Werden in Deutschland mit SdJ und Co. womöglich sehr viele vergleichsweise billige Spiele verkauft, die so den Durchschnitt runterziehen, während in anderen Ländern mit kleineren Brettspielmärkten die teuren Nischenspiele einfach nur höher gewichtet in die Berechnung eingehen? Wie sehr unterscheiden sich die Neupreise für z.B. Through the Ages in den einzelnen Ländern, und wie unterscheiden sich die Preise in Bezug auf die Kaufkraft? ...?


    Weiß da jemand mehr und möchte sich dazu auslassen?

    Ben2 Ich schreibe das mit echter Abscheu für den eigenen Euphemismus und die Marktgläubigkeit, die die folgende Aussage nahe legt, aber damit sich die von Dir beklagten Umstände verbessern, braucht die hiesige Brettspielbranche womöglich genau die Marktbereinigung, über die in diesem Thema spekuliert wird. :crying:

    Ich bezweifle dabei aber das hier diejenigen mit den hohen Preisen überleben, sondern die die schamlos dumpen können und den Rest über Masse machen (oder sich eh nur noch auf den internationalen Markt fokkusieren).

    Okay. Das machen die großen Marktteilnehmer aber schon seit eh und je.


    Im Prinzip gibt's ja nur zwei Strategien, die ein Unternehmen klassischerweise verfolgen kann. Die eine strategische Ausrichtung heißt "Masse" (viel und billig und so knapp kalkuliert, dass es nur mit hohen Zahlen überhaupt möglich ist, profitabel zu sein -- Dacia wäre so ein Beispiel), die andere Ausrichtung heißt "Klasse" (also wenig und hochpreisig, oft dabei auf Nischen spezialisiert -- sagen wir Ferrari als extremes Gegenbeispiel). Für die "Masse"-Strategie kann eine Preiserhöhung existenzgefährend sein, sofern die Konkurrenz nicht mitzieht; muss sie aber, wenn die Ursachen der Preiserhöhungen nicht betriebsspezifisch sind, sondern makroökonomisch Natur, wie eben genau im Moment.


    Die "Klasse"-Strategen können die Preise dagegen ohne Schwierigkeiten anheben, da sie sich ohnehin an wohlhabendere Kunden richten; oder, weil sie eben jene starken Marken haben, von denen ich oben sprach; oder eine besonders starke Kundenbindung; oder, weil sie eine bestimmte Nische dominieren.


    Bewegt man sich irgendwo zwischen den Extremen und gehört dazu noch zu den kleinen Fischen, wird's eventuell schwierig.


    Übertragen wir diese typischen Überleguzngen auf die Brettspielbranche:

    • Games Workshop kann die Preise vermutlich recht einfach erhöhen. Warhammer ist eine starke Marke, die zieht, die Kundenbindung sehr hoch.
    • Magic wäre ein weiteres Beispiel, wo man noch eine Weile lang an der Preisschraube drehen kann.
    • Auch MMP kann das mit ASL machen. Nische. Alleinstellungsmerkmal. Dazu wie bei so vielen Kleinverlagen gibt noch ein Vorbestellsystem, das das betriebliche Risiko minimiert.
    • Aus dem selben Grund vermute ich auch, dass Crowdfunding ungeachtet des Preisanstiegs weiter gut laufen wird, denn entweder wird ein Spiel gewinnbringend finanziert (ich unterstelle dabei mal eine professionelle Kalkulation, kein Amateurprojekt, bei dem die Rechnung nicht aufgeht), oder es wird eben nicht finanziert. Als Käufer werden vom Betrag X dann eben nicht mehr zwei verschiedene Projekte finanziert, sondern nur noch eines.

    Würde ich nicht sagen. Luxusgüter zeichnen sich durch bestimmte Eigenschaften aus. Dazu gehört beispielsweise Exklusivität (...)

    Nein. 'Luxus' bedeutet erst einmal "Verschwendung" oder "Überfluss" und bezeichnet in diesem Kontext alles, was nicht dem direkten Überleben oder der Lebenserhaltung dient. Deine Definition beschreibt das, was gemeinhin als "Statussymbol" bezeichnet wird.


    Brettspiele - so lange man sie nicht essen, atmen, trinken oder darin wohnen kann - sind Luxus.

    Ich will nicht behaupten, dass diese Betrachtung falsch sei, aber wenn wir die Zusammenhänge zwischen Preissteigerungen und Überlebensschancen von Verlagen mit ihren unterschiedlichen Geschäftsmodellen und Angeboten abschätzen wollen, müssen wir schon ein wenig tiefer graben und uns auch okönomischer Modelle und Sichtweisen bedienen. In einem wirtschaftlichen Kontext sind Luxusgüter schon enger definiert, vgl. beispielsweise Luxusprodukt • Definition | Gabler Wirtschaftslexikon.

    Luxusgüter fallen da ziemlich schnell unter den Tisch. Und genau das sind halt Spiele.

    Würde ich nicht sagen. Luxusgüter zeichnen sich durch bestimmte Eigenschaften aus. Dazu gehört beispielsweise Exklusivität -- die Ware ist von vornherein verknappt und edel, nicht jeder kann sie sich leisten, teilweise darf man sie herstellerseitig nur kaufen, wenn der Hersteller den Interessenten für würdig erachtet. Luxusartikel zeichnen sich auch durch starke Marken aus (anders gesagt: man bezahlt für den Schriftzug). Luxusgüter generieren allgemein erheblich Margen und fungieren als Anlageobjekt im Sinne des Inflationsschutzes.


    Auf Brettspiele trifft dies allgemein nicht zu. Brettspiele sind eben keine Luxusgüter, sondern Kulturgüter ( || ) Überflussgüter. Kleine Hersteller von Überflussgütern wird es zerbröseln, sofern die Infltationsphase nicht nur vorübergehend ist, wofür meiner Meinung nach sehr viel spricht. Wenn das Geld in der Tasche knapp wird, gibt man es für unverzichtbare Dinge oder Dienstleistungen aus.


    Aber: Es gibt auch in der Brettspielbranche Verlage, deren Modell tatsächlich eher dem von Luxusartikelherstellern entspricht. Vergriffene Spiele, für die auf dem Gebrauchtmarkt innerhalb kurzer Zeit ein Mehrfaches des ursprünglichen Preisniveaus aufgerufen wird, könnte man vermutlich ohne weiteres verlagsseitig zu einem wesentichen höheren Preis anbieten. Die Käufer solcher Nischen-Spiele haben tendenziell genug Geld. Ein Kleinstverleger wie Nate Hayden hat mit seinen stark limitierten Auflagen da wahrscheinlich bessere Karten als ein Hersteller, der versucht, viele niedrigpreisige Produkte auf dem breiten Markt zu verkaufen. Ich glaube nicht, dass GMT, MMP und Konsorten aufgrund der Inflation Probleme bekommen werden.

    Hier dazu noch ein Podcast von Gamestar und Human Nagafi:

    Embracer wächst zum Konzern, und das birgt Gefahren für uns Spieler

    Ist scheinbar nur für Abonnenten. Na gut, schade. Hätte mich interessiert.


    Möchte jemand eventuell in eigenen Worten zusammenfassen, worin in der Übernahme durch Embracer die Gefahr für die Spielerschaft bestehen soll? Oder ist das unterm Strich eh nur wieder so ein künstlicher Aufreger à la "Die Brettspielszene ist besonders stark von der Pandemie betroffen"?


    Und... ist Embracer jetzt ein gutes Investment oder nicht? 8o

    Auf die Gefahr hin, dass ich jetzt mit nem ersten Beitrag hier aus dem Rahmen falle (what a twist!)...

    Keine Bange. Wir haben alle schon einmal unseren ersten Beitrag in einem Thread verfasst, da bist Du in guter Gesellschaft. Manchmal schreibt man sogar noch einen zweiten oder dritten. Oder noch mehr!


    Aber zurück zum Thema: "Gar keines. Nicht eins." hat scheinbar noch keinen Eintrag in der BGG-Datenbank und Erfahtrungsberichte habe ich a8uch keine gefunden. Gar keinen. Nicht einen. Wobei der Titel für mich, nerbenbei bemerkt, aufs erste aber sogar eher interessant klingt, weil Titel keine Stadt, keine insel, kein Latein. Also schon mal kein Spiel von Stefan Feld.

    Die Größe eines Vogel kann man ja schließlich auch in ccm angeben. Hab ich zwar in der zweiten Klasse nicht gewusst, für was das steht, aber ccm 5500 sticht.

    Ein 8-Zylinder Dodo :love:


    Faszinierende Vorstellung, Mr. Knechtskern. :)


    Bliebe natürliich noch die Frage offen, wie viel U/min so ein Dodo schafft. Also in der freien Natur, da wäre ich mir tatsächlich nicht so sicher, aber unter Laborbedingungen schafft er sicher einiges an Umdrehungen. Ich meine, alleine in unserer Waschmaschine macht er im höchsten Schleudergang schon mal 1400.


    Danach wäre er übrigens auch schön sauber.

    Solche Diskussionen - so sie denn jemand mitbekommt - bringen das Hobby eher in Verruf als irgendein vermeintlich schlechtes Brettspiel :P

    Tjo. Aber solche Diskussionen können bisweilen eben sehr unterhaltsam sein, sofern die Dikutanten gewillt sind, das Thema mit dem angemessenen Ernst zu diskutieren.


    A propos:

    Man kann und sollte persönlich Spiele bewerten, aber doch nicht kategorisch darüber urteilen.

    Warte, ich denke kurz mal drüber nach.... Doch, das geht. QED.

    Und apropos ... back to topic ... Kenne deinen Kunden. Die bei Stonemaier tun das offensichtlich nicht. Wie sonst ist so eine Katastrophe wie Flügelschlag zu erklären. Da haben die schon richtig schöne Karten mit diversen Piepmätzen, und es stehen so Sachen wie Spannweite schon auf der Karte drauf. Jeder anständige Verlag hätte gewusst, dass die Jugend voll auf Quartettspiele abfährt. Nur mit Piepmätzen statt Autos oder Dinos, endlich mal ein Quartett für die Mädels. Also was wäre näher gelegen als ein Quartett-Spiel. Mein Albatros bietet Spannweite 1,9 Meter. Und deine Amsel so? Aber was macht Stonemaier? Die bauen da richtig Regeln dran. Mit Futter und Würfeln und Actionselection und so neumodischem Kram. Dabei fahren die Leute dich nur auf die Karten mit den Piepmätzen ab. Ein Quartett hätte voll ausgereicht.

    :P

    Sehr überzeugend dargelegt, Koala! Ich werde mir gleich das Flügelschlag ausm Regal schnappen und der stofflichen Wiederverwertung zuführen, sobald ich daheim bin! Tut mir null und gar nicht weh. Das Spiel gehört ja schließlich dem Mitbewohner in der WG.


    Und ich finde außerdem, sie hätten dann, weil Stichwort Inkusion, neben Flügelspannweite aber auch ein paar den Quartett-Veteranen vertrautere Größen für die Vögel auf die Karten aufdrucken können. Die Größe eines Vogel kann man ja schließlich auch in ccm angeben. Hab ich zwar in der zweiten Klasse nicht gewusst, für was das steht, aber ccm 5500 sticht.

    Ich finde nicht, dass es Spiele gibt, die das Hobby in Verruf bringen.

    Wie was! Keine Spiele, die das Hobby in Verruf bringen? Klar gibt's die. Wenn Dir keins einfällt, dann musst Du dir halt eins überlegen. Das ist schließlich das Thema dieses Fadens, in dem wir alle bitte seriös bleiben. Sonst bringst Du am Ende noch das Hobby in Verruf. Sieh mal, Du musst nämlich immer daran denken, dass Du als Vertreter der Spielerschaft wahtrgenommen wirst, sobald Du einen Beitrag auf unknowns schreibst.


    Schach zum Beispiel ist ja auch immer fürchterlich peinlich für die Leute, die es spielen. ich sage nur Förderung von Schwarzweißdenken und weißes Privileg! Das will man sich heute ja nicht gerne nachsagen lassen. Die gute Nachricht jedoch ist, dass Schach uns "richtige" Brettspeler ja praktisch gar nicht repräsentiert. Ist ja auch logisch. Keine Handelswaren, kein Mittelalter, keine Siegpunkte, keine Holzwürfel, kein Terraforming, kein Mars, kein Pegasus-Infokasten. Siehst Du wohl. Ganz anderes Hobby.


    Herbert Talisman gilt ja als Fantasy-Monopoly und damit wären sicher einige andere Spieler mit Dir einer Meinung. Ich dagegen denke, irgendwer sollte ganz im Gegenteil endlich dafür sorgen, dass Talisman wie Monopoly mal ein paar Ableger bildet. Die "Talisman Stuttgart Edition" würde sich zum Beispiel tausendfach verkaufen lassen, bin ich mir ganz sicher. Krone der Macht? Pah. Daimlerstern! Hexe verwandelt dich in Kröte? Lächerlich. Hausmeister verwandelt Dich in schwäbischen Putzteufel!

    Machen wir besser mit der gebotenen Ernsthaftigkeit weiter mit Spielen, die das Hobby in Verruf bringen. Ich schlage aber vor, systematische Hobbyspielerruf- und Sehnervschädigung durch geschmacklose Verunstaltung von Spieleschachteln besser wegzulassen, denn das würde den (haha!) Rahmen sprengen.

    Ich hab mit Erschrecken festgestellt, dass bei REAL bei uns kein EINZIGES ernstzunehmendes modernes Spiel steht. Ungelogen insgesamt 7 oder 8 Monopoly-Varianten,

    Nu ja. :) Als ich das letzte mal beim Real war, gab es eine durchaus ernstzunehmede Monopoly-Variante in der Wühlkiste. Ich habe sie dann aber nicht sofort gekauft, denn ich hatte keinen Wagen dabei und gerade keine Hand mehr frei. Ich habe das Warhammer40k-Monopoly bis heute zwar leider immer noch nicht gekauft geschweigedenn gespielt, aber schon mal mit einer 10 bewertet auf BGG.

    Mensch ärgere Dich nicht

    Echt jetzt? Warum das denn? Mensch-Ärgere-Dich-Nicht hat nicht nur alles, was ein gutes Spiel braucht (Würfel, Glück, psychische Gewalt, die bisweilen in körperliche umschlägt); Mensch-Ärgere-Dich-Nicht ist ja mehr so eine Art Gleichnis auf die menschliche Existenz. Irgendwann musst du raus aus Deinem Haus und dich der harten Realität stellen, du bewegst Dich mal mit Trippelschchritten, mal mit Siebenmeilenstiefeln, in jedem Fall aber ohne Sinn und Zweck auf ein Ziel zu, dann haut dich irgend so ein Arsch aus dem Weg und du überlegst dir, dass du nochmal ganz von vorne anfangen willst, ziehst wieder bei den Eltern ein, und das womöglich drei, vier mal, und irgendwann hast du das Gefühl, es ist alles ein elendiger Kreislauf und irgendwann ist es eh vorbei. Ein Spiel des Lebens sozusagen, aber das gibt's ja sogar schon, so mit Kindern im Auto und alles, aber habe ich noch nicht so oft gespielt, wie ich vielleicht sollte.


    Ein weiteres positives Beispiel für ein Brettspiel, das das Hobby nicht in Verruf bringt, sondern im Gegenteil der Spielerschaft schmeichelt, ist Twilight Imperium! Weil, das ist nämlich ein "maskulin-heterosexuelles Gewaltspiel", zumindest den Worten einer Künstlerin mit Fensterglasbrille nach, die eines Tages am Ort des Verbrechens erschien, als der gfalalkztische Krieg gerade losgegangen war. Das war nämlich ihr Vereinsbüros in der karlsruher Innenstadt, wenn ich mich recht erinnnere.


    "Maskulin-heterosexuelles Gewaltspiel"? Jaaa! :love: Du siehst, die Frau wusste ganz genau, wie man Männern die richtigen Komplimente macht. Sie wollte dann aber doch nicht mitspielen, keine Ahnung, wieso, aber ich nehme an, das hing mit der angekündigten Spieldauer zusammen, sicher jedoch nicht mit dem Bild vonb den Typen mit den Platikraumflotten, das sie vor Augen hatte oder gar der Spielidee, dass Du riesige Kriegsmaschinen baust, so richtig schön mit Schlachtschiffen und Todessternen und alles, dass du deine Gegner massakrierst und vielleicht Mercatol Rex eroberst.

    Da hat der Mafti wieder mal so ein Ding vom Stapel gelassen, dass sofort der unvermeidliche Sturm der Entrüstung losbrach -- also auf Neudeutsch oder Denglisch nennt man das natürlich nicht „Sturm der Entrüstung“, sondern irgendwas mit „Shit“ am Anfang, aber wir sind hier ja sehr auf eine gepflegte Ausdrucksweise bedacht, da nehme ich solche schmutzigen Wörter doch nicht in den Mund.


    Also jedenfalls, hat dieser Onkel doch glatt herausposaunt, „The Mind“ sei eines dieser Dinger, die das Hobby in Verruf brächten! Sind natürlich sofort die Hobby-Hobbypolizisten gekommen und haben den Übeltäter gleich erschossen, also öffentlich zur Rede gestellt. Kennt man ja. Schreckliches Verbrechen, so eine provokante Meinung zu einem Spiel. Daraufhin hat sich der innerlich gleichfalls vermurkste Verfasser dieser Zeilen kurz überlegt, ebenfalls das Messer zu zücken und auf in den Kampf, weil erstens natürlich Langeweile, zweitens (und viel schlimmer) kein Bier zur Hand und drittens Frust über Zwangsaufenthalt im Hotelzimmer ohne Schlüssel für die verschlüsselten Fernsehkanäle, die spätnachts immer dieses Programm haben, denn die sollen ja ganz was tolles sein (wobei ich ehrlich gesagt gar nicht weiß, ob das Hotelzimmer solche Kanäle hat, denn das TV habe ich abgebaut, weil Schreibtischplatz viel wichtiger und Fernsehen, Serien und so eh strunzdoof, aber trotzdem! Es geht schließlich ums Prinzip!). Und warum gestrandet im Hotelzimmer? Weil Lada mit Elektronikproblem übers Wochenende in der Werkstatt im innerdeutrschen Ausland. Das muss man sich einmal vorstellen. Ein Lada. Mit Elektronikproblemen! Denkt da mal fünf Sekunden drüber nach.


    Äh jetzt, wo war ich gleich? Also textlich, meine ich. Nicht örtlich, weil gestrandet ja bei Regensburg, und das ist Bayern, da will man sich nicht auch noch ohne Not dran erinnern müssen.


    Ah ja, richtig! Mal wieder Messerstecherei und Lieblingsgegner natürlich auch wieder am Start. Dachte ich mir aber, ich lasse es besser bleiben, weil wage Erinnerung an moralische Konditionierung von früher, Eltern und Schule und so, sei immer nett und suche keinen Streit, ihr wisst schon. Dachte ich mir, da mache ich es besser und schreibe lieber gleich eine Tirade nieder über diese Spiele mit ihren Insel- und Städtenamen, die unser Hobby so in Verruf bringen.


    Ich fange mal an mit Agricola. Wobei das ja jetzt keinen Städte- oder Inselnamen hat, aber doof ist es ja trotzdem, also gilt es.


    Ernsthaft: Das Spiel bringt das ganze Hobby in Verruf! Und dann wurde es auch noch von einem Deutschen erfunden, das macht die Sache umso schlimmer. Ich meine, als Deutscher hast Du bei den anderen eh schon das unschmeichelhafte Bild eines langweiligen, pedantischen, spaßbefreiten Anstands-Wauwaus. Du kannst nicht tanzen, hast keine Lieder, kein Temperament, keinen Geschmack, keinen Stil, und bist ganz allgemein nur ein öder, kalter Fisch, der mit einer Frau nichts besseres anzufangen weiß, als mit ihr vielleicht Fragen der internationalen Klimapolitik zu erörtern -- und dann kommt auch noch Agricola. Passt wie die Faust aufs Auge. Das deutscheste aller Spiele. Ein Spiel über einen Bauernhof in vorindustrieller Zeit. Nichts ist spannender. Eine Aktivität, bei der jeder stumm für sich hin optimiert, und wehe, Du quatschst dazwischen. Aufregend wie die Steuererklärung. Während Italiener, Spanier, Franzosen, Balkanleute und überhaupt so gut wie alle anderen bis fünf Uhr in der Frühe Musik machen, Wein trinken, tanzen, lachen und den Beischlaf vollziehen, hocken die Brettspieler zwei Stunden lang an der deutschen Erfindung mit Namen „Agricola“ und schwiegen sich an, während sie kleine Holzscheibchen hin und her schieben und den Nachwuchs ohne Beischlaf als Aktion auf einem Stückchen Pappe ausführen. Ich weiß es genau. Ich hab’s gesehen. Ich saß an diesem Tisch!


    Im Ernst: Welches Bild zeichnet dieses Spiel denn von unserem Hobby bitteschön!? Mal abgesehen davon, dass dieses Bild ja meistens auch zutrifft, aber egal! Agricola bringt das Hobby in Verruf, das steht fest!


    Wer sonst hat noch Beispiele für Spiele, die man hier unbedingt nennen sollte? Ich bin schon sehr neugierig. Außerdem und übrigens müsste ja Geek Madness bald wieder losgehen, da könnt ihr euch schon mal warmschreiben. Hihi. Also "He-he" für den Nils, aber jetzt rechts für heute, weil mir fällt gerade ein, dass unten ja noch die Gaststätte ist. Da läfut zwar grauenhafte Musik und immer die selbe Playlist, schon die ganze Woche lang und dem Hotelbesitzer zufolge schon seit 20 Jahren und das jeden Abend, aber die haben auch irgendein Fassbier am Start. Das geht zwar nur mit Oropax-Gehörschutz, aber habe ich ja zum Glück dabei.

    Ich gestehe (vermutlich zu Bierbarts großer Freude), dass ICH hier keinen Post mehr absetze, ohne mich vorher zu fragen ob ich dafür entweder von dir gemaßregelt werde oder von jemandem wie Bierbart wieder als Kroppzeug der Forenuserschaft bezeichnet werde, weil mich beides nervt wie die Hölle.

    "Freude" ist da das falsche Wort. Mir wäre es wesentlich lieber, mit Dir nicht über Kreuz liegen zu müssen, zumal ich mit Dir inhaltlich gar nicht mal so große Differenzen sehe.


    Mein Problem mit Deinen Beiträgen ist viel mehr die Art und Weise, mit der Du Leute mit Dir unympathischen Meinungen immer wieder durch subtile Andeutungen, Häme, Gehässigkeiten und perfide Rhetorik bis aufs Blut gereizt hast. Ich glaube nämlich, dass jemand wie Du, dem man seine Sprachgewandtheit mit jedem Beitrag anmerkt, die Wirkung seiner Worte sehr gut einschätzen kann. Darum denke ich, dass Du jene Beiträge, die Du gerne auf eine in der Sache provokante Aussage hin abfeuerst, ganz bewusst so formulierst, dass sie auf die Person und damit auf Eskalation abzielen. Und damit habe ich ein Problem. Ist das nachvollziehbar? Wenn Du das abstellen kannst, sehe ich keinen Grund, mit Dir nicht klar zu kommen.


    Um hier den Bogen zu schlagen zum Thema "Werden einzelne User bevorzugt?": Ich denke, Sankt Peter ist uns allen gegenüber gleichermaßen nachsichtig. Ich finde jedenfalls nicht, dass er Dich benachteiligt.


    Übrigens: Ich habe Dich derzeit entblockt. Falls Du also einen Sinn darin sehen solltest, sich mal direkt mit mir auszutauschen, bittesehr.

    Mein Standpunkt dazu wird Dir und sicher noch ein paar anderen Leuten hier nicht gefallen, Nico, aber ja: Genau das sollst Du tun. Das ist das wesentliche an Toleranz. Von anderen eingefordert ist sie schnell, anderen gewährt aber nicht. Wer Toleranz leben möchte, muss lernen, abweichende Standpunkte und Denkweise zu akzeptieren. Toleranz verlangt uns Anstrengung ab, sonst ist sie nur ein wertloses Lippenbekenntnis.

    Was spricht denn dann dagegen, eine gegenderte Anleitung unkommentiert hinzunehmen?

    Keine Ahnung? Sag Du's mir halt, falls Du damit Schwierigkeiten hast. Ah, jetzt stand ich kurz auf dem Schlauch. :) Aus meiner Sicht spricht da überhaupt nichts dagegen. Bin allerdings nicht überzeugt davon, tatsächlich der richtige Adressat für Deine Frage zu sein.

    Mich nervt es aber am Ende einfach, dass hier irgendwelcher Quatsch geschrieben wird (Gendern in der Anleitung finde ich total unlesbar, oder hoffentlich casten die nicht soviele diverse Menschen, das verwirrt mich) und der einfach unkommentiert stehen gelassen werden soll.

    Mein Standpunkt dazu wird Dir und sicher noch ein paar anderen Leuten hier nicht gefallen, Nico, aber ja: Genau das sollst Du tun. Das ist das wesentliche an Toleranz. Von anderen eingefordert ist sie schnell, anderen gewährt aber nicht. Wer Toleranz leben möchte, muss lernen, abweichende Standpunkte und Denkweise zu akzeptieren. Toleranz verlangt uns Anstrengung ab, sonst ist sie nur ein wertloses Lippenbekenntnis.


    Ich glaube zwar nicht, dass Sankt Peter hier mit seiner Moderationsphilosophie erzieherische Anbsichten verfolgt, aber eventuell ist dies zumindest ein Nebeneffekt. :)

    Viele hier sind offenbar der Meinung, dass die Ausgangsprovokation genauso schlimm ist und genauso sanktioniert werden sollte, wie Reaktionen auf eine solche Provokation.

    Langsam. :) Ich verstehe ja Deinen Frust und bin selber -- wenn auch aus ganz anderen Gründen -- nicht immer glücklich mit der Moderation, aber dass "viele" hier dieser Meinung seien, ist ein Trugschluss.


    Richtig ist: Es gibt Leute, die zum Themenkomplex und/oder MetalPirate eine starke Meinung haben und ihren Unmut aus gegebenem Anlass hier äußern. Es sind aber nicht automatisch "viele". Der Rest von uns hat viel mehr entweder a) gar keine oder zumindest keine klare Meinung, b) eine andere Meinung, c) äußert sich nicht, obwohl anderer Meinung, oder d) nimmt keine Notiz von der Diskussion. Ich persönlich würde jedenfalls ohne Zögern unterstellen, dass eine große Mehrheit im gegebenen Fall gut mit der Moderation leben kann.


    Ein weiterer Trugschluss wäre übrigens, aus dieser Aussage eine inhaltliche Postionierung zum Aufhänger des Streits abzuleiten. :)

    Ich habe irgendwann -- vor einem Dreivierteljahr oder so -- irgendwo von irgendwem als Randnotiz eines Gesprächs aufgeschnappt, dass die heute für die breite Öffentlichkeit in Vergessenheit geratene Caterina Valente keineswegs nur die Schlagertante sei, für die man sie hierzulande hält.


    Es ist ganz erstaunlich! Ich habe anfangs eigentlich kein ernsthaftes Interesse am Werk dieser Künstlerin gehabt, aber nunmehr höre ich sie seit Monaten beständig. Diese Stimme. Magisch. Keine Ahnung, warum sie besonders ihrem deutschsprachigen Publikum überwiegend diese einfachen, naiven Liedchen präsentiert hat, aber finde, die konnte wirklich phänomenal singen und ich kann nunmehr bestätigen, dass sie in der Tat ein Riesen-Reportoir hatte, das weit über das hinausgeht, wofür sie bei uns bekannt ist (oder war). Jazz-Standards. Bossa Nova. Chansons. Mit Orchester. Alleine mit der Gitarre. Ich glaube, die hat alles drauf gehabt. Sie ist heute übrigens 91 und gibt hin und wieder sogar ein Lebenszeichen über soziale Medien.


    Nur ein Beispiel (man könnte aber auch hunderte andere nennen, sie hat angeblich weit über tausend Stücke aufgenommen):