Beiträge von MetalPirate

    Wer von den Amazongegnern hat den Prime oder nur einen Account um für andere zu bestellen?

    Geht dich eigentlich nix an, aber mein Amazon-Account existiert bestimmt schon 20 Jahre, bei Prime hatte ich genau einmal einen kostenlosen Probemonat (nämlich als die Eintracht Champions League gespielt hat; genau einmal genutzt) und in den letzten beiden Jahren habe ich eine bzw. zwei Bestellungen dort getätigt, in diesem Jahr noch keine.

    Bin ich der Einzige, der nach dem Klick auf beide Links eine Warnung angezeigt bekommt, daß es sich um eine Fishing-Webseite handelt?

    Wohl eher Nutzertracking als Phishing, aber ja, bei Newslettern von US-Anbietern wird auch bei mir mittlerweile sehr vieles geblockt. Bei Miniature Market habe ich sogar schon die automatische Newsletter-Abmeldung erhalten, weil ich nach deren Analyse die Mails nie gelesen hätte.

    Ums mal plakativ für mich auf den Punkt zu bringen: Ich sehe den Versuch, dass Verlage mit unterschiedlichen Methoden, die Preise kontrollieren/unter Kontrolle halten wollen.

    Und das kann ich am Ende als Konsument nicht befürworten. Freier Preiskampf ist ein zentrales Argument der freien Marktwirtschaft.

    Da bin ich ganz bei dir. Aber suche die "Bösen" bitte nicht nur unter den Verlagen; auch im Handel ist die Marktmarkt einiger weniger Big Player längst nicht mehr gesund für einen echten Wettbewerb. Und der Konsument darf sich ruhig auch mal überlegen, was wohl mit den Preisen passiert, wenn ein Monopolist alle Konkurrenz erstmal plattgemacht hat.

    FCB und der BvB [...] können sich deutlich eher einen Fehlschuss für z.b. 7,5 Mio leisten. als zum Beispiel Bochum, für die wäre das wohl der sportliche Niedergang.

    Von den 80 Mio, die der FCB allein für den Transfer von Lucas Hernandez rausgehauen hat, könnten Bochum, Heidenheim oder Darmstadt zwei Jahre lang die Gehälter des gesamten Kaders bezahlen.

    Das Problem ist nicht, dass "Groß" sich bei "Klein" bedient. Sowas gab's schon immer. Wird auch nie anders sein. Das Problem ist, wie extrem die Schere zwischen arm und reich mittlerweile auseinander gegangen ist.

    Ist doch ganz einfach...

    Wer sich mit dem ersten Link registriert, bekommt sein Pledge am 1. Sankt-Nimmerleins-Tag.

    Wer sich mit dem zweiten Link registriert, bekommt sein Pledge am 2. Sankt-Nimmerleins-Tag.

    Wer sich gar nicht registriert, bekommt sein Pledge am 3. Sankt-Nimmerleins-Tag.

    ;)

    [Preisverfall]

    Das ist ein ganz normaler Prozess in der Unterhaltungsindustrie

    Richtig. Aber der Markt für Brettspiele ist doch längst nicht mehr nur reine Unterhaltungsindustrie, wo alles irgendwann günstiger wird, die schlechten Sachen schneller, die guten langsamer.

    Diverse Verlage und nicht zuletzt der gesamte Crowdfunding-Sektor versuchen doch, im Spielmarkt ein Luxus-Segment aufzubauen, wo dann andere Gesetze gelten. Da werden stabile, hohe Preis zum Wert an sich, weil sie soziale Distinktion ermöglich. Also weniger "Spiele sind für alle da, jeder ist im Hobby willkommen" und dafür mehr "schau mal, was ich mir leisten kann/will und du nicht", auch wenn das natürlich niemand gerne zugeben möchte.

    Außerdem ist klar festzustellen, dass Verlage, die Sachen wiederholt für 50% und mehr Rabatt gegenüber UVP abgeben, dass nicht auf Dauer durchhalten und von der Bildfläche verschwinden werden. Spätestens wenn sich bei einem Verlag einmal herumgesprochen ist, dass man nur auf Rabattschlachten warten muss, wird es für den Verlag schnell existenzbedrohend.

    Oder konkreter: Tiletum mag ich, aber das war mit dem beige-braunen-JASE Charakter (zum x-ten Mal mittelalterlicher Handel und Kirchenbau, gähn!) nie tauglich für größeren kommerziellen Erfolg. Sowas wird dann zur Verlustminimierung verramscht, wenn der Verlag als Folge von gestörten Corona-Absatzzahlen zu viel Überproduktion im Lager hat. Aber wenn auch Nucleum dieses Jahr zu Black Friday (oder wann auch immer) mit mehr als 30% Rabatt verkauft wird, gebe ich Board & Dice noch maximal drei Jahre bis zur Pleite. Ich sage: Das wird nicht passieren.

    Erwartet nicht dauerhaft Ramschpreise, wie wir sie seit dem letzten letzten Weihnachtsgeschäft quasi überall sehen. Das kann kein Dauerzustand sein, einfach weil es nicht nachhaltig für die Branche ist. Sonst reden wir in ein paar Monaten über Verlagspleiten und Fusionen.

    wie lange kann der VfB überperformen?

    Nächstes Jahr wird schwächer, die Frage ist nur wie viel.

    Der Blick auf Union würde mir als VfB-Fan da mehr Angst machen als der auf die Eintracht. Wer hätte da bei Saisonbeginn gedacht, dass Urs Fischer jetzt nicht mehr Trainer ist?

    Gerade beim Durchschauen des alten Threads entdeckt, aus Juli 2019, ca. ein Jahr nach Start der Kampagne:

    bin happy damit. auch wenn es erst 2023 kommt.

    Tja. Wenn bei einer als unzuverlässig bekannten Firma die Realität auch noch die Worst Case Abschätzung überholt...


    Alles Backern viel Glück, dass sie ihre Sachen noch bekommen. Bei mir ist es zum Glück bei nur einem versenkten Dollar geblieben. (Und Oktober 2019 dann eine Vorbestellung der Retail-Version bei Fantasywelt, die 1,5 Jahre später dann wieder storniert wurde.)

    Ich glaube immer noch, dass in Hyperspace ein gutes Spiel als Kern drinsteckt, die Macher hätten es nur nicht so völlig überdimensional für Kickstarter aufblasen dürfen. Grundspiel mit 4-6 Rassen, dann bei Erfolg weitere Rassen als Erweiterung nachlegen, fertig.

    Spätestens mit der Asmodee-Verramschung scheint da im Handel einiges ins Rutschen gekommen zu sein.

    Es sind ja nicht nur bei den Händlern die Regale voll, sondern bei den Spielern ganz genau. Auch auf dem Gebrauchtmarkt kriegt man ja viele gute Spiele für 10-20 Euro, sobald sie mal zwei oder drei Jahre alt sind. Das hat dann zur Folge, dass viele Neuheitenpreise einfach nicht mehr am Markt durchzusetzen sind, wenn die ersten Reviews eher mäßig sind. Dann geht's für die Händler nur noch um die Verlustminimierung.

    Inzwischen kam die Mail als Update über alle KS-Projekte von Petersen Game. In meinem Fall heißt das, dass es acht Mal kam.

    =O

    Was bin ich froh, da nur einen einzigen Dollar für Hyperspace versenkt zu haben. Das TTS-Anspielen war überraschend gut, aber die Firma war mir einfach zu unseriös und das Produkt außerdem zu aufgeblasen, um da im Pledge Manager richtig einzusteigen.


    Etwas stört mich dieser Passus am Ende des Formulars: [...]

    Da Amis haben eine etwas andere Einstellung zu Datenschutz als viele Europäer. (Ich sage bewusst "viele" und nicht sowas wie "die Europäer", denn die Mehrheit hier schmeißt ja auch bereitwillig ihre Daten jedem x-beliebigen Datensammler in den Rachen.)

    [Eintracht]

    So langsam ziehen die Argumente Umbruch und Dreifachbelastung auch nicht mehr.

    Jo. Es wird immer schwieriger, beim "Großen und Ganzen" da noch Geduld aufzubringen und auch in den Kleinigkeiten passen da Sachen nicht, etwa dass Toppmöller unter Nagelsmann mal für Standards zuständig gewesen sein soll. Echt jetzt?! Bei Standards ist die Eintracht offensiv so harmlos wie kaum ein anderes Bundesliga-Team, ehemals ganz ordentliche Standardschützen wie Chaibi werden immer schlechter, und über die defensive Anfälligkeit bei gegnerischen Standards reden wir besser nicht (wobei das zugegebenermaßen auch schon unter Glasner seit Hintereggers Abgang dauerhaft schwach war).

    Auf der anderen Seite sehe ich, dass Leute, die mehr Ahnung von Fußball haben als ich, immer wieder betonen, wie schwer eine Umstellung auf Ballbesitzfußball ist, dass die Mannschaft noch sehr jung ist und dass man Geduld haben muss. Und wann gab's zuletzt mal 4 (!) NLZ-Spieler mit Startelf-Debüt in einer Saison? Außerdem mal ganz unabhängig davon: massiv ersatzgeschwächt (incl. kurzfristigem Ausfall von Götze obendrauf) bei einer deutlich besseren Mannschaft auswärts auch mal chancenlos unterzugehen, ist jetzt auch nichts, was es zuvor noch nie gegeben hätte.

    Ich hoffe einfach mal, dass die Verantwortlichen am Saisonende wissen was sie tun. Wenn die das Experiment Toppmöller als gescheitert bewerten, bin ich jetzt nicht böse. Wenn sie weitermachen wollen, aber auch nicht.

    Ich glaube schon, dass Bayern im Sommer sehr viel Geld ausgeben wird.

    Ich auch. Aber wenn man sieht, wie viel Geld die Bayern in den letzten Jahren für welche Spieler ausgegeben haben, dann haben andere Vereine ihre vorhandenen Mittel deutlich cleverer investiert.

    Mir persönlich wäre die SE mit Papp-Ausstattung zu teuer für das, was man bekommt. Da würde ich dann auch lieber bei einer der älteren Versionen bleiben.

    Jein. Ohne etwas günstigere Sammelbestellung hätte ich vermutlich noch meine 2011er-Version, die mir tatsächlich besser gefällt als die 2019er-Version (was aber auch daran liegt, dass ich die meisten Mini-Erweiterungen auch vorher schon hatte). Die SE ist teuer. Das stimmt schon. Aber auch die ganz normale SE mit Pappplättchen liefert durch Upgrades wie die doppellagigen Spielbretter und größeren Plättchen einen spürbaren Mehrwert gegenüber den alten Versionen; dazu braucht es nicht zwingend weitere teure Plastik-Add-Ons.

    Es gibt genügend Beispiele von Mannschaften, die nach dem frühen Erreichen von Zielen anschließend ihr Leistungsniveau nicht mehr halten konnten, u.a. weil die Eingespieltheit der "A-Mannschaft" schnell weg sein kann, wenn man zu viel rotiert. Und Meisterschaftsfeier verträgt sich auch nicht gut mit Vorbereitung auf das anstehende Rückspiel im Europa League Halbfinale. Ich sage nicht, dass Xabi Alonso das nicht gemanagt bekommt. Das nicht. Aber unterschätzen sollte man das Hochhalten der Konzentration auch nicht.

    Das Problem an Burgen von Burgund ist, dass Alea die 2019er-Version komplett in den Sand gesetzt hat. Die ist sogar in manchen Punkten schlechter als des 2011er-Original. Teil objektiv (Kennzeichnung der Depot-Plättchen), teils subjektiv (quietschbuntes Farbschema). Da hatten sie die Chance, ein BGG-Top-10 Spiel mit nicht mehr zeitgemäßer Ausstattung zumindest halbwegs in die Neuzeit zu holen und haben's gnadenlos verbockt. Awaken Realms hat's dann drei Nummern übertrieben, incl. Plastik-"Verbesserungen", die den Spielablauf eher behindern.

    Von daher kann ich mit der Pappplättchen-Version der Special Edition sehr gut leben. Auf die Weinberge hätte ich dabei, genau wie mindestens auf die Hälfte der anderen (Mini-)Erweiterungen, auch problemlos verzichten können. Bläht ein ansonsten sehr elegantes Spiel nur unnötig auf, d.h. macht alles nur komplizierter (Regeln, Auf-/Abbau, Lagerung, etc.) ohne entsprechenden spielerischen Mehrwert.

    Der Pegasus-Vertrieb ist sicher für "mainstreamigere" Verlage von Vorteil. Die These hier ist, dass Frosted Games so nischig und speziell aufgestellt sind, und in dem, was sie machen so gut, dass sie ohne großen fremden Vertrieb, wo sie nur einer unter vielen wären, unter dem Strich besser fahren.

    Andere Verlage wie Schwerkraft, die Happyshops Eigenverlage oder Queen Games zeigen, dass Ausschaltung des Großhandels durchaus funktionieren kann. Ein generelles Modell wird das allein deshalb schon nicht, weil es nur in Nischen funktionieren kann. Für die breite Masse der "normaleren" Spiele dürfe ein normaler Vertrieb weiterhin Vorteile haben.

    Was ich bei der ganzen Sache nicht einschätzen kann, ist dieses:

    • Kann sowas mit Mitnehmen der Händler funktionieren? Denn den anderen genannten Verlagen mit Fokus auf Direktvertrieb sind Händler ja herzlich egal. Womit sie als Beispiel für "dieser Weg kann erfolgreich beschritten werden" dann doch wieder wegfallen. Hier betritt Frosted Games irgendwie Neuland.
    • Haben sie die ausreichende Qualität in ihrer Auswahl der Spiele? Das kann ich nicht wirklich einschätzen. Erstens weil sie meinen Spielegeschmack nur am Rande bedienen und zweitens weil die Sachen, die mir gefallen, nicht so wirklich kommerziell erfolgreich waren (z.B. Sidereal Confluence). Denn das ist für mich das Allerwichtigste, wenn man Sichtbarkeit am Markt reduziert: Man braucht die Qualität, dass die Kunden aktiv nach eigenen Produkten suchen.

    Wir werden sehen, wie es klappt und welche Nachjustierungen es ggf. gibt.

    Nicht so peinlich wie die Bayern Verantwortlichen...

    Sollen die Bayern-Bosse etwa sagen, dass Leverkusen jetzt gerne 10-mal hintereinander Meister werden darf?!


    Im Endeffekt ist natürlich trotzdem völlig egal, was sie sagen. Entscheidend ist, was sie tun, um Leverkusen im nächsten Jahr wieder einzuholen. Den Trainer abzuwerben hat schon mal nicht geklappt...

    Erstmal Glückwunsch zur hochverdienten Meisterschaft an Leverkusen. Das Spannende wird jetzt sein, ob Leverkusen die Konzentration hoch halten kann.

    Wenn ihr das eh schon habt bzw. zukünftig noch professioneller erstellen wollt, dann sehe ich hier das Problem nicht. Dann könnt ihr diese Videos doch dem Handel bereitstellen.

    Erstmal vorab: Da die Konditionen zwischen Frosted Games und dem Fachhandel nicht öffentlich sind und alle hier diskutierten Infos aus zweiter Hand stammen, können wir Endkunden das eh nicht wirklich bewerten. Wer weiß, wie das im Detail aussieht. Viel Spekulation dabei. Aber so rein gefühlsmäßig bin ich geneigt, in dem "macht bitte Videos zu unseren Spielen" eher ein Vehikel für "beschäftigt euch mit unseren Spielen, wenn ihr sie verkaufen wollt" zu sehen.

    Wenn man Geschäftspartner zu etwas zwingt, was sie weder können noch wollen, kommt selten etwas Gescheites dabei raus, und wenn man Youtube & Co mit schlecht gemachten, amateurhaften, lustlos präsentierten Videos von Dritten zu eigenen Produkten flutet, wäre das schon ganz besonders dämlich.

    Geld ist so vielfaltig, da kenne ich kaum visuelle Merkmale; welche meinst Du denn damit?

    Ich bin nicht thomasd87 , aber ich könnte mir vorstellen, dass andere Verlage die Geldmünzen rund gemacht und auf die Rückseiten z.B. irgendwelche Bildchen gedruckt hätten. Dazu noch ein bisschen Relief-Optik, als Grundfarbe irgendwas Metallisches und fertig ist die Standard-Papp-"Münze". Und, ehrlich gesagt, das würde mir auch etwas besser gefallen als die von Arche Nova gewählte, sehr abstrakte Lösung.

    Es ist funktional Geld (d.h. eine Ressource, die zum Ausgeben gedacht ist), also darf es auch ruhig so aussehen.

    [OT: Tikal]

    Sieht schick aus. Ich hab noch die Ravensburger Version. Hab ich damals als Weihnachtsgeschenk von meinen Eltern bekommen, die wird aus Nostalgie nicht ersetzt.

    Ich habe mittlerweile meine gesamte Masken-Trilogie (teils auch mit nostalgischen Erinnerungen versehen) nach und nach durch die Super Meeple Neuauflagen ersetzt. Alle drei sind super-schick, schau dir einfach mal ein paar Bilder bei BGG & Co. Die gibt's auch teilweise sehr günstig gebraucht, weil's unter der jüngeren Spieler-Generation irgendwie nicht mehr zieht; die können mit "verteile in deinem Zug 10 Aktionspunkte" überhaupt nicht mehr umgehen und verfallen da direkt in Grübel-Starre.

    (BTW: Ich habe auch schon von Runden gelesen, die von Tikal auf einmal total begeistert waren, nachdem sie einmal mit Timer und Strafregelung der Sorte "1 Punkt Abzug pro so-und-soviel Minuten mehr verbrauchter Zeit als der Spieler mit der kürzesten Bedenkzeit" gespielt hatten. Für mich ist Tikal seit 25 Jahren ein absolut großartiges Spiel, wobei man für 2 Spieler gerne die Variante mit dem verkleinerten Plan nehmen kann. Da ist heute das Spiele-Design bei Anpassungen auf niedrige Spielerzahlen deutlich weiter.)

    Es mag halt unterschiedliches Einkaufsverhalten geben, aber wenn es die Innenstädte ab morgen nicht mehr gäbe, würde sich nichts wirklich für mich ändern.

    Kurzfristig vielleicht richtig. Aber hast du mal überlegt, wie die Städte in Zukunft noch ihre Infrastruktur und andere Aufgaben finanzieren sollen, wenn die Geberbesteuer-Einnahmen wegfallen (sondern im Gegenteil ein nennenswerter Teil der innenstädtischen Läden überhaupt nur mit staatlichen Subventionen überlebt, und das auch oft nur bis zum Auslaufen derselben)? Oder welche Auswirkungen es langfristig hat, wenn der gesamte Handel in der Hand weniger Monopolisten liegt, die Macht über Politiker haben, sich ihre eigenen Gesetze schreiben und wenige bis keine Steuern zahlen?

    Tja. Die Frage, welchen Wert der Fachhandel (noch) hat, ist doch eine wunderbare Begründung dafür, warum Verlage (wie hier Frosted Games) zunehmend von ihren Fachhändlern Kompetenz in Sachen Erklärung von bzw. Beratung zu ihren Premium-Spielen verlangen. Das ist etwas, die großen Online-Buchhandelsketten niemals werden bieten können. (Ebenso klar ist natürlich, dass der typische Unknowns-Nutzer dieser Beratung nicht braucht.)

    Wo liegt jetzt der Vorteil für den Endkunden an der ganzen Sache?

    Es gibt weiterhin Spiele von Frosted Games.

    Ausgesprochen nischiges Verlagsprogramm + überproportional hoher Lokalisierungsaufwand mit dem Anspruch, Spiele dabei besser zu machen + stark rabattierte Preise im Großhandel ... wählen Sie zwei, alles drei ist ein Wunsch zu viel.

    1.) Wir reden hier über nicht-öffentliche Informationen aus Sekundärquellen. Welche Konditionen ein Verlag mit Händlern ausmacht, geht uns Endkunden im Prinzip auch nichts an.

    2.) "zur Verfügung stellen" heißt nicht zwingend "selbst drehen"

    3.) Frosted Games ist nicht blöd. Das Ganze wird sich für die schon irgendwie rechnen. Und wenn nicht, werden wir früher oder später irgendwelche Änderungen sehen.

    Hier wird ganz schön viel über ungelegte Eier diskutiert. Wartet's doch einfach ab, bis der nächste Premium-Titel von Frosted Games erschienen ist. Dann (bzw. frühstens dann) wird jeder sehen, ob dieser bei seinen bisherigen bevorzugten Bezugsquellen für Brettspiele verfügbar ist. Und bis sich das neue System komplett eingespielt hat, kann's dann theoretisch noch ein bisschen länger dauern. Ich wäre nicht allzu überrascht, wenn manche Händler später auf den Zug aufspringen bzw. wieder abspringen (die müssen auch erstmal schauen, wie sich das neue System für sie rechnet), und womöglich gibt's auch noch Feinjustierungen an den Konditionen von Frosted Games selbst. Das bringt so eine fundamentale Umstellung einfach mit sich.

    Es hängt eher vom Design ab. Hatte diese Woche mit einem Mitspieler über Tikal gesprochen - was ich persönlich nicht gut finde weil es zu viel Downtime in meiner Gruppe hatte. Das letzte Spiel ist schon etwas länger her, aber soweit ich mich entsinnen kann hatte man 10 Aktionspunkte die man in seinem Zug verbrauchen konnte. Wenn man dran war musste man "puzzeln" wie man diese 10 Punkte im besten Fall verbraucht, was bei unserem Spiel dann sehr "zäh" war und uns deshalb nicht gefallen hat.

    Ein besseres Beispiel als Tikal gibt es nicht, um zu belegen, dass das Problem eher an den (modernen) Spielern (der Spiele-Neuzeit) als am Spiel liegt. Tikal war Spiel des Jahres 1999. Das war vor Trennung in Kinderspiel/Spiel/Kennerspiel des Jahres, d.h. auch leicht komplexere Spiele, die man heute wohl eher bei Kennerspiel einsortieren würde, konnten theoretisch SdJ werden, aber dennoch galt damals wie heute: der Preisträger musste Massen- und Familien-tauglich sein. Das war Tikal damals. Altersempfehlung nach meiner Erinnerung: ab 10.

    Sowas haben deutschlandweit die Omas unbesehen ihren Enkels an Weihnachten geschenkt. Das haben Familien locker-flockig zuhause heruntergespielt, ohne auch nur auf die Idee zu kommen, es totgrübeln zu wollen. Warum schaffen das die heutigen Spieler nicht mehr und machen aus EXAKT dem gleichen Spiel mit den genau gleichen Regeln eine 4-Stunden-Grübelorgie?

    Mit Westham habe ich mich zuletzt näher beschäftigt als sie gegen die Eintracht im EL-Halbfinale gespielt haben. Es ist immer noch weitgehend die gleiche Mannschaft, insbesondere mit dem gleichen Trainer, auch wenn natürlich Declan Rice fehlt. Von damals hatte ich nicht so einen komplett destruktiven Angsthasen-Fußball in Erinnerung.

    Pragmatisch ja, dagegen ist auch überhaupt nichts zu sagen, und als Eintracht-Anhänger weiß ich sehr genau, dass man eine Mannschaft der zweiten Reihe nicht an Standards messen sollte, die für Teams mit doppelt so viel verfügbarem Geld eher angemessen sind. Westham steht sicher nicht für glanzvollen, eleganten Fußball. Müssen sie auch nicht. Aber das war schon erschreckend wenig, was Westham da gestern gezeigt hat, auch im Vergleich zu den EL-Spielen gegen Freiburg.

    Pragmatische (bzw. destruktive) Ansätze rechtfertigen sich oft erst im Nachhinein durch ihr Ergebnis. Und genau da dürfte David Moyes jetzt ein kleines Problemchen haben, seinen Fans ein 0:2 nach diesem "Kaninchen vor der Schlange"-Auftritt zu erklären.