Beiträge von TIGRIS

    Nachdem ich das Spiel in der Spinning Jenny Version einmal erklärt und gespielt habe und dann nochmals die Anleitung gelesen, erscheint das Spiel gar nicht mehr so kompliziert, wie die umfangreiche Anleitung vermuten lässt. Gegen Vinhos und Madeira fast schon ein Leichtgewicht in Sachen Erklärung, weil zumindest im Einstiegsspiel Spinning Jenny alles schön gradlinig ist und es keine Sondermerkregeln gibt. Also in der Erstpartie mit einer geduldigen Spielrunde durchhangeln und danach kannst Du das Spiel in kürzester Zeit mit eigenen Worten erklären.


    Leider hat das Spiel inzwischen das Image bekommen, es sei außerordentlich schwierig und langwierig. In der Spinning Jenny Version trifft das aber nicht zu, wenn man einmal das Grundprinzip verstanden hat und diese damit auch vermitteln kann. Also nur Mut und einfach spielen.


    Dem ein oder anderen scheint Spinning Jenny "zu einfach gestrickt" zu sein, um auf Dauer interessant zu sein.
    Ich habe eine Variante mit Namen "Spinning Mule" entwickelt, die Elemente der Waterframe Version in Spinning Jenny einbaut und so mehr taktische Möglichkeiten und unterschiedliche Spielverläufe bietet. Dabei werden einige Entwicklungsplättchen, Ereignismarker und Konjunktur-Marker verwendet. Genaueres in dem separaten Posting.
    Wer Spinning Jenny noch nicht kennt, sollte aus meiner Sicht erst einmal Spinning Jenny spielen. Wer Spinning Jenny schon kennt, kann die neuen Elemente in Spinning Mule schnell einbauen, ohne die Spielzeit in nennenswerter Weise zu erhöhen.
    Die Schiffe und Kontrakte sowie einige Entwicklungsplättchen und Ereignis-Marker bleiben allerdings der "Königsklasse" Waterframe vorbehalten, u.a. weil sie sich erst über die Dauer von 5 Spielrunden/Jahrzehnten entwickeln.


    Viel Spaß. Ich bin gespannt auf jede Art von Feedback.


    Stefan

    Du hast durch die Qualitätsmarker entsprechende Stufen (=Drehungen des Markers) zur Verfügung. Mit dem dunkelgrauen Marker bei entsprechenden Verwaltungskosten also maximal 3 Stufen. Wie Du diese Stufen/Drehungen verteilst, ist Deine Sache. Wenn Du die 3 Stufen in eine einzige Fabrik steckst, kannst Du dort von 0 (= kein Marker) gleich auf +3 gehen. Dann hast Du aber keine einzige Stufe für die anderen Fabriken.


    Ganz klar: Du hast die gekauften Stufen nur EIN Mal zur Verfügung, kannst also nicht in jeder Fabrik 3 Stufen hoch gehen.
    Mit den anderen Markern schaffst Du halt nur 1 oder 2 Stufen insgesamt.


    Das ist einer der Unterschiede zur Fabrik-Aktion, wo Du in jeder Fabrik voll tätig werden kannst - allerdings dann auch jede Tätigkeit zusätzlich bezahlen musst.


    Viele Grüße
    Stefan


    Hallo,
    ja - so ist es richtig!
    Wenn Du die jeweilige Aktion in jeder Runde ordentlich nutzt, entwickelt sich Dein Fabriken-Imperium schon :)
    Immer daran denken, dass man die Aktion ja auch für Fabriken einsetzen kann, die gerade nicht aktiv sind und dass man viele Aktionen auch auf mehrere Fabriken anwenden kann. Insbesondere wird gern vergessen, dass man bspw. mit der Aktion "Fabrik" auf einen Schlag alle 4 Fabriken neu bauen/modernisieren kann.
    Viel Spaß in der nächsten Partie.
    Stefan

    Hallo,
    verschiedentlich habe ich gehört, dass Spieler an den zusätzlichen Spielelementen von Waterframe interessiert sind, aber die lange Spieldauer noch etwas scheuen.
    Man kann einzelne Aspekte aus Waterframe auch in Spinning Jenny verwenden, insbesondere die Entwicklungs-Plättchen. Nur die Schiffe und Lagerhäuser sind aus meiner Sicht NICHT geeignet, um in eine Partie Spinning Jenny integriert zu werden. Ich wünsche viel Spaß mit der folgenden Variante SPINNING MULE, die übrigens mit dem Material aus dem Originalspiel gespielt werden kann und keine Erweiterung o.Ä. ist:



    Arkwright – SPINNING MULE
    Regeln für ein Szenario mit dem Original-Spielmaterial


    Hintergrund:
    Während der industriellen Revolution wird eine technische Innovation bald durch die nächste abgelöst. Mit der „Spinning Mule“ werden die Vorteile der Spinning Jenny und der Waterframe kombiniert (wie ein Maultier/Mule Eigenschaften von Pferd und Esel verbindet). In diesem Szenario werden Elemente der beiden Arkwright-Versionen verbunden. Das Ergebnis: zusätzliche taktische Möglichkeiten und überschaubare Spieldauer.


    Es gelten alle Regeln der Version Spinning Jenny (variable Startaufstellung) mit den folgenden Änderungen:


    Die fortgeschrittenen Aktionsmarker „Börse“ werden aus dem Spiel entfernt. Alle von der Spielerzahl abhängigen übrigen fortgeschrittenen Aktionsmarker werden auf das Sondermarker-Tableau mit der Seite „Spinning Jenny“ gelegt. Die unten stehenden Entwicklung-Plättchen werden ausgelegt.
    In der Spielvorbereitung, Phase „V. Startkapital, Aktien, hellgraue Aktionsmarker“ darf sich jeder entweder einen beliebigen hellgrauen Aktionsmarker vom Tableau ODER ein beliebiges Entwicklungs-Plättchen nehmen. Auch während des Spiels können statt eines fortgeschrittenen Aktions-Markers mit der Zusatzaktion „Marker nehmen“ Entwicklungs-Plättchen erworben werden.


    Entwicklungs-Plättchen für Spinning Mule:
    2 Spieler:
    Charisma
    Maschinenfabrik
    Werkstatt
    Vorarbeiter
    Extraschichten
    Stammkunde Lampe
    Stammkunde Kleidung
    Entwickler
    Buchhalter
    Broker
    3 Spieler zusätzlich:
    Stammkunde Besteck
    Werkstatt
    Vorarbeiter
    Extraschichten
    Broker
    4 Spieler zusätzlich:
    Stammkunde Nahrung
    Maschinenfabrik
    Vorarbeiter
    Buchhalter
    Entwickler


    Wer ein fünftes Entwicklungs-Plättchen erwirbt, muss ein anderes zurück legen. Zu den Funktionen der einzelnen Entwicklungs-Plättchen siehe die Erläuterungen im Begleitheft.


    Konjunktur-Marker:
    Für jede Ware werden die folgenden Konjunktur-Marker herausgesucht:
    Importeur 1/Arbeiter 1 (1/1); 1/2; 1/3; 0/2; 2/2
    Die Marker werden verdeckt gemischt und je 3 davon auf die entsprechenden Felder der Zeittafel gelegt. In der Konjunktur-Phase sind die Werte auf der Zeittafel nicht mehr relevant. Stattdessen wird der Konjunktur-Marker aufgedeckt und die dort angegebenen Werte für den Importeur und die zurückkehrenden Arbeiter werden ausgewertet.


    Ereignisse:
    Das Ereignis „Spielende“ wird wie üblich auf das Ereignis-Feld des Jahrzehnts 1790 platziert.
    Die folgenden Ereignisse werden herausgesucht, verdeckt gemischt und zwei davon auf die Ereignis-Felder der Jahrzehnte 1770 und 1780 gelegt:
    Weltausstellung
    Lobby
    Streikdrohung
    Made in England.
    Zu den Auswirkungen der Ereignisse siehe die Erläuterungen im Begleitheft.


    Anmerkungen:
    Für dieses Szenario wird kein zusätzliches Spielmaterial benötigt.
    Die Spieler können sich darauf einigen, nur einige der Elemente zu verwenden, in jedem Fall sollten die Entwicklungsplättchen verwendet werden.
    Als Entwicklungs-Plättchen auch in dieser Version denkbar sind Schule und Patent, sowie mit Einschränkungen Ingenieur und Verwalter. Die anderen Plättchen sind nicht geeignet.
    Als Ereignisse können Maschinensturm und Kronjubiläum noch verwendet werden, während die übrigen Ereignisse außerhalb der Version Waterframe nicht geeignet sind.
    © Stefan Risthaus 2014

    D
    Zwei Fragen blieben offen:


    1. Bei der Alterung der Fabriken steht, dass man "jetzt" die veralteten Fabriken nicht schliessen darf. Diese Veralterung geschieht aber vor den eigentlichen Aktionen. Fabriken kann man hingegen nur im Zuge der Aktion Fabrik schliessen. Was ist also mit "jetzt" gemeint?


    2. Wo genau ist die verkürzte Börsenaktion zu Spielende erklärt bzw das Spielende-Plättchen selbst? Habe ich so nur auf der Spielübersicht gefunden, aber nicht mehr in den Spielanleitungen selbst. Ich hatte noch im Kopf, dass man Warenbestände notverkaufen kann zum reduzierten Preis von 2/3/4/5 Pfund und dann beliebig viele Aktien zum regulären Preis kaufen, bevor dann der Spielsieger ermittelt wird. Die Spielübersicht hat mich da bestätigt.


    Danke für die Willkommensgrüße :)


    Als Antwort auf die Fragen (die Seitenangaben beziehen sich auf Spinning Jenny):
    1. "Jetzt" heißt, dass Du die Fabrik nicht einfach mal so zwischendurch in der Phase "Veralten" zumachen kannst, bspw. um die zusätzlichen Arbeiter nicht nehmen zu müssen. Das Veralten wird automatisch durchgeführt. Später kannst Du eine veraltete Fabrik aber ganz regulär schließen (siehe S. 13 unten rechts). Du musst halt nur eine Fabrik-Aktion durchführen, um schließen zu können. Sonst macht Deine Fabrik eben ggf. in der nächsten Produktionsphase Minus.
    2. Die Erklärung dazu ist auf S. 22 unten und S. 23 oben. Weil es auf dem Ereignis-Marker abgebildet ist, haben wir das in den Abschnitt zu den Ereignissen dargestellt. Man hätte es auch im Zusammenhang mit dem Abschnitt "Spielende" packen können.


    Viel Spaß mit dem Entdecken der Möglichkeiten des Spiels, auch in waterframe (dass das Motto "expandiere und produziere, so viel Du kannst" nicht gerade das Allheilmittel ist, habt ihr ja schon entdeckt :) ).


    Stefan


    Es ist tatsächlich nicht "im Sinne des Erfinders". In den Testspielen war es immer derart klar und "logisch", dass man keine Aktien als Notverkauf verkauft, um Aktien im regulären Einkauf zu erwerben, dass wir es nicht extra in die Regel geschrieben haben. Der Notverkauf dient nur dazu, andere Aktionen zu machen, wenn man nicht an die Börse gehen will (oder kann).


    Ob es sich wirklich um ein "Loch" handelt, kann ich aber noch nicht abschließend erkennen. Der Vorteil eines bewussten Herabsetzens des eigenen Aktienkurses, um eine weitere Aktie kaufen zu können, erschließt sich mir nicht auf Anhieb. Wenn ich den Aktienkurs durch einen "künstlichen" Notverkauf um 1Pfd. senke, verliere ich ja pro Aktie auch einen "Siegpunkt". Wenn ich also 15 Aktien habe, die 20 wert sind (=300 Punkte) und mache den angesprochenen Notverkauf, damit ich mir eine zusätzliche Aktie kaufen kann, sind alle Aktien hinterher nur noch 19 wert. Statt 15x20 habe ich dann 16x19 Aktien (=304). ABER: die Rechnung übersieht, dass ich für die gekünstelte Aktion 2Pfd. Verwaltungskosten zahlen muss (oder sogar mehr). Ich müsste den Aktienkurs also um mindestens weitere 2 Pfund drücken, damit ich eine weitere Aktie kaufen kann. Dann verliere ich also insgesamt pro bereits gekaufter Aktie ingesamt 3 Punkte! Im Beispiel hätte ich also dann zwar 16 Aktien, aber die wären nur noch 17 wert (= 272 Punkte).
    Fazit: wenn ich den Kurs so weit drücke, dass ich eine weitere Aktie kaufen kann, verliere ich soviel an Wert für meine anderen Aktien, dass es zu einem Minusgeschäft wird. Da kann ich mit meiner letzten Aktion sicher was besseres anfangen. Bspw. nutze ich meinen Marker "fortgeschrittene Börse" (1 Aktie für 1/2 Preis) oder in Waterframe den Broker. Ggf. kann es sogar sinnvoll sein, noch eine Fabrik für Lampen aufzumachen, wenn man die dann produzierte verkauft und der Aktienkurs durch das zusätzliche Feld steigt, auch wenn man bei der Produktion miese machen sollte.


    Oder übersehe ich gerade etwas in meinen mathematischen Überlegungen?


    Viele Grüße und viel Spaß weiterhin beim Erkunden von Arkwright
    Stefan Risthaus