Beiträge von Smuntz

    Was reizt euch denn am Spiel? Ich sehe immer das tolle Cover und dann das Spielmaterial, was gar nicht dazu passen möchte und für mich bis auf die Karte eher an Excel erinnert.

    Dem Eindruck kann auch ich mich nicht verwehren. Und im letzten Update in der Original-Kampagne vor wenigen Tagen lese ich

    Zitat

    The next and final step of preproduction will be to finish the rulebook and department guides. We are in the final round of proofreading, and will share the documents soon! It's by far the biggest rulebook we have ever worked on: 40 pages long, and 16 pages of player aids!

    Zumindest für mich dann doch too much. Ich habe genug Expertenspiele, die schon mit weniger Regelvolumen meine Wohlfühlgrenzen strapazieren. Wenn es mal irgendwo samt Erklärung zum Mitspielen herumsteht, lasse ich mich vielleicht überreden.

    Zudem ist das in der Regel der Download-Wert der Upload ist oft eine wirklich mickrige Zahl und oft der Flaschenhals.

    Deswegen wählt man seinen Wunschtarif ja auch schon immer (ungeachtet der Technik dahinter) nach der gewünschten Uploadrate aus - im Download hat man dann eh ein Vielfaches davon und in den allermeisten Fällen mehr als genug. Nur die Werbung ist schon immer irreführend, wirbt mit den fetten Downloadzahlen. Lautsprecher kauft man ja auch nicht nach der Wattzahl - die gibt bekanntlich nur die Belastbarkeit an, wo das Ding kaputt geht.

    Während es bei DSL und Kabel m.W. technische Gründe gibt, dass dies nicht flächendeckend symmetrisch sein kann, sieht es bei der Glasfaser wohl anders aus. Von dem bewährten Geschäftsmodell, dass symmetrische Tarife im Geschäftsbereich teuer verkauft werden können, werden die Provider aber auch dann bestimmt nicht abrücken. Also nicht zu früh freuen, es wird sich an den asymmetrischen Tarifen auch mit Glasfaser im privaten Sektor m.E. nichts ändern.

    Was ist denn mit Smuntz, hast du den Wecker nicht gehört, oder ist Bach einfach nicht dein Geschmack? :P

    Jaja, dränge du nur... Nee, gestern nach der Arbeit einfach nicht mehr dran gedacht. Capote hat eben PN von mir, mal schauen, ob er mir diesen neuerlichen Patzer verzeiht.

    Und wenn nicht, was soll's - diesmal geht das Spiel eh den Bach runter ^^

    EDIT: ich schau eben in die letzten zuvor noch ungelesenen Beiträge - nicht einmal mit dem platt lauernden Kalauer kann man hier noch punkten :loudlycrying: 8o

    Torlok : mit dem Laden haben ich, Freunde und Familie vielfältige negative Erfahrungen gemacht - das hat nichts mit Glasfaser oder Geschäftsanbahnung zu tun, das geschah in laufenden Verträgen - also mit der Telekom höchstselbst. Unerfüllte Leistungen, leere Versprechungen statt Service, nicht anerkannte fristgemäße Kündigungen dank Tricksereien (z.B. Tausch eines defekten Leihrouters soll Neuvertragsfrist begründet haben). Das führt hier zu weit auszuführen, aber der erlebte "Service" der Telekom ist weit schlechter als der eines hier so oft gescholtenen, deutlich seriöser agierenden Lokalisierer-Verlags. Wenn du mit denen einen Vertrag hast und dann Probleme auftauchen, lernst du sie vielleicht besser kennen. Und ja, das kann bei anderen besser laufen und meine eigenen schlechten Erfahrungen liegen Jahre zurück (die anderer aber nicht) - ich jedenfalls bin vorläufig mit denen fertig. Scheint anderen aber auch nicht besser zu gehen.

    Alfgard : die Glasfaser an sich ist zunächst ein unschuldiges Transportmedium ohne nennenswerte Bandbreitenbeschränkung per se wie elektrische Leitungen das haben durch Leitungsverluste und Feldstörungen. Was morgen an den Enden einer Glasfaser eingespeist und ausgelesen wird, ist zunächst einmal egal und so gesehen auch recht zukunftssicher. Wer weiß denn schon, welche Bandbreiten für welche Art Dienst wir gerne übermorgen in unserem zuhause haben wollen? So gesehen halte ich die Investition in diese Infrastruktur als geboten - Dank den Herren Kohl / Kirch / Schwarz-Schilling leider mit mehr als 30 Jahren in Verzug.

    Dass die Firma Telekom seit vielen Jahren zu einer elenden Drückerkolonnen-Kompanie mit manchem Geschäftsgebahren am Rande der Legalität mutiert ist, ist - leider - ein ganz eigenes Thema. Empfehlen tue ich die auch keinem und hoffe da mal langfristig auf eine vernünftige Marktbereinigung. Bin derzeit am Kabel bei Vodafone noch rundum zufrieden, habe aber nichts gegen Glasfaser für einen Plan B.

    Ich habe damals in den Siebzigern jedem Rainer-Erler-Film entgegengefiebert ("Fleisch" war vermutlich sein bekanntester, Thema: Menschenjagd für geschäftsmäßigen Organhandel). Schade, dass manches davon scheinbar weder wiederholt wurde noch den Weg in die DVD-Vermarktung fand (zumindest nicht als ich mal danach suchte)

    Habe mal fix nachgeschaut im Regal:


    Ist noch erhältlich und Fleisch gibt es Remastered in 2K als BluRay, falls du doch wieder Interesse hast.

    Danke - die DVD-Box habe ich hier stehen. Das mit der Nicht-Verfügbarkeit bezog sich auf den Film "Ein Guru kommt", den ich damals sehr unterhaltsam und in gewisser Weise Erler-untypisch empfand, weil es sich mal nicht um ein (natur)wissenschaftliches, sondern eher soziologisches Themenfeld (Manipulation von Massen) handelte und nicht als Drama sondern recht lustig daherkam. Nach vielen Jahren hab ich eben mal neu recherchiert. Der Titel hat sogar eine eigene Wikipedia-Seite mit kleiner inhaltlicher Erzählung. 2014 hat es eine Umsetzung auf DVD gegeben. Das ZDF hat den Film zuletzt 1998 ausgestrahlt - einen halbwegs öffentlichen Zugang auf irgendwelchen Plattformen scheint es nirgendwo zu geben.

    Die Einordnung der anderen genannten Titel aus heutiger Sicht kann ich nachvollziehen - die Reihe "Das blaue Palais" war damals schon strange, dadurch aber eben auch interessant. Rainer Erlers Filme stachen aus dem Fernseh-Einerlei ähnlich weit raus wie die Produktionen von Wolfgang Menge.

    Ich bin wirklich gespannt, wie dieses "Fernsehexperiment" aus vergangenen Tagen bei Euch so ankommt, ...

    Nun, ich habe "Das Millionenspiel" den Abend im Fernsehen geschaut, als ich den Link weiter oben gepostet habe. Den Film kannte ich schon - in blasser Erinnerung aus Tagen, als er noch im TV zu sehen war und viel später noch einmal... es gab da eine Kopie mit schlechter Auflösung bei youtube - die hab ich mir zum Vergleich mit Running Man angeschaut, den ich aber auch erst Jahre nach seiner Veröffentlichung sah. Ja, der kann fast als (Raub)Kopie mit anderen Schauspielern herhalten.

    Als gereifter Sechziger, der angesichts so mancher Reality-TV-Idee seit Jahren Gelenkverschleiß im Nacken zu beklagen hat (vom vielen Kopfschütteln) ist auch dieser Film gut zum Fremdschämen geeignet, wenn man dann hört, dass es nicht wenige Menschen gab (und gibt), die sowas für bare Münze nehmen und daran teilnehmen würden.

    Als gereifter Filmegucker hat mich der Film dann aber doch (heute!) nicht mehr so sehr in seinen Bann ziehen können, dass ich mich nicht doch öfters mit Metafragen beschäftigt habe, also sowas wie "womit bitteschön haben sie denn jetzt den verfolgten Kandidaten live in dieser Situation für die Show gefilmt?"

    Auf jeden Fall ein unterhaltsames Stück Fernsehgeschichte - kann man mal gesehen haben.

    PS: Ich habe damals in den Siebzigern jedem Rainer-Erler-Film entgegengefiebert ("Fleisch" war vermutlich sein bekanntester, Thema: Menschenjagd für geschäftsmäßigen Organhandel). Schade, dass manches davon scheinbar weder wiederholt wurde noch den Weg in die DVD-Vermarktung fand (zumindest nicht als ich mal danach suchte). Ich denke da an die Persiflage "Ein Guru kommt" (drei erfolglose Opernsänger ziehen eine millionenschwere Sekte auf - "Wir atmen tief und ohne Angst" ist heute noch als geflügeltes Wort gelegentlich bei mir in Gebrauch). So der irgendwo zugänglich ist, bitte verlinken - das wär dann auch ein Vorschlag für die nahe Zukunft hier im Thread - da interessiert mich schon selbst die Sichtweise mit etwa 45 Jahren Abstand ;)

    Ich sehe mich hier nur als Organisator und Kommentierer

    Bitte gerne und reichlich davon mehr - du hast unbestreitbar enormes Hintergrundwissen, das ist sehr interessant zu lesen. Danke dafür :danke:

    Marrakesh (deluxe)

    Da fällt mir ein, ich habe noch Nachholbedarf bei "Marrakesh" :whistling:

    Kaum hatte ich das neulich im Thread zum aufkommenden Feld-Spiel Civolution geschrieben, da brachte sich Spielteufel in freundliche Erinnerung - hatten wir uns das doch schon mal vor Monaten vorgenommen. Gesagt getan, ging es nun endlich vor wenigen Tagen zu dritt zur Erkundung des mir noch unbekannten Werkes eines meiner Lieblingsautoren. Dass ich es selbst nicht besitze, war der zu Zeiten der Kickstarter-Kampagne empfundenen Diskrepanz zwischen aufgerufenem Preis (140€ oder so, später nochmal einiges mehr) und dem "Katze im Sack" Gefühl eines noch unbekannten Spiels geschuldet, Autor hin oder her. Da fiel es mir doch bedeutend leichter, einen ähnlichen Betrag ins aufgehübschte Castles of Burgundy zu investieren. Inzwischen sind die Sirenenrufe bei mir verhallt und ich freue mich, das Spiel auch so mal spielen zu können.

      

    Auf 11 Schauplätzen unseres Tableaus werden wir tätig, um letztlich aus einem Mix von Siegpunkt-Möglichkeiten zu schöpfen - so weit so Feld. Ich mag das, sehe einen guten "Punktesalat" nicht als Schimpfwort sondern Ausdruck von flexiblem Spieldesign mit vielen Wegen zum Sieg, die sich so mannigfaltig balancieren lassen - und darin hat Stefan Feld mehrfach seine Meisterschaft bewiesen.

    Mit je 3 von 12 kleinen achteckigen Holzzylindern - Keshis genannt - wählen wir den Einsatzort unserer 3 Worker für eine Runde aus, bevor alle von den Spielern gewählten Keshis gemeinsam in einen Würfelturm geworfen werden und das Meiste davon unten wieder herauskommt - aber eben nicht immer alles, manches erst später, soweit also nicht ausrechenbar. Vom Startspieler der Runde beginnend reihum wählt man ein oder zwei Steine gleicher Farbe, um mit einem am gleichen Ort anwesenden Arbeiter eine Aktion auszuführen oder - wenn dort niemand ist - diese Steine dort anzusammeln und damit spätere Aktionen an diesem Ort zu verstärken. 11 Orte 12 Keshis in 12 Farben... richtig, einer dient als Joker, um so wenigstens einmal ein persönliches Interesse in so einer Runde mit 4 Durchgängen zu verstärken. Nach drei kompletten Runden mit vier Durchgängen wird abgerechnet und das wars dann auch.

      

    Der Spielreiz liegt natürlich im Detail der Wertungsmöglichkeiten der einzelnen Plätze. Die stelle ich hier nicht alle vor. Manches bringt kurzfristig, anderes kombiniert auf Distanz wertvolle SP. Da ich noch so gar kein Gefühl für eben diese eher strategischen Ansätze der Wertungen besaß, zielte ich oft und gerne auf kurzfristigen Erfolg. Insbesondere der Kauf von sog. Luxusgütern aus einem Mix von drei der Farben schien mir attraktiv. Hier winkten mal eben rasch eingefahrene 7, 10 oder gar 13 SP, wo man anderswo langfristiger planen muss - andererseits ergibt sich das eine oder andere aber auch nebenher.

    Spielteufel hatte natürlich Erfahrung, nahm uns vom Start weg alle Hoffnung, jemals einen der auf dem Fluss winkenden Rundenboni zu erhalten, da war ihr Vorsprung doch zu deutlich. Aber das ist eben auch nur ein Schauplatz unter vielen. Mit meiner Ad-hoc-Punkte-Sammelei hatte ich zwischenzeitig einen Vorsprung von über 40 SP erspielt. Ja, ich ahnte es schon, dass dieser Sprintvorteil irgendwann dahin schmelzen würde.

      

    Abgerechnet wurde zum Schluss. Jeder von uns wusste, wo wir gelegentlich SP liegengelassen hatten. So schwamm Spielteufel am Ende noch in ungenutzten Ressourcen, die verglichen mit rechtzeitigem Invest im Spiel am Ende nur Trostpunkte zählten. Ich hatte gerade noch in der letzten Runde den Bau eines weiteren Stadttores verbaselt und SP liegengelassen, aus meinen ersparten Ressourcen aber alles herausgeholt. Am Ende konnte ich mich glücklich mit 134 - 133 - 106 zum knappen Spielsieg retten.

      

    Fazit: ja, das hat schon sehr viel Spaß gemacht. Aber es ist auch nicht zu übersehen, dass Stefan Feld - vielleicht dem Zeitgeist heutigen Spieldesigns geschuldet? - mehr und mehr Spiele deutlich jenseits (nach oben) des Kennerspielniveaus entwickelt. Das schlägt sich dann in zu vermittelndem Regelwerk und Spieldauer nieder. Genauso viel Spaß machen mir aber auch die knackigeren früheren Werke und ich tendiere mehr und mehr dazu, lieber diese auf den Tisch zu packen und davon zwei zu spielen, wo die Zeit sonst nur für eines reicht.

    Vor Jahren habe ich angesichts der Güte des Spiels vier Stunden Spielzeit bei einem Underwater Cities noch als Ausnahme akzeptiert - sowas spielt man ja nicht immer... dachte ich. Inzwischen haben sich solche Titel gemehrt und es liegt nicht etwa nur daran, dass wir langsamer geworden wären. Gewissenhaft ja, wir sind daher nicht die schnellsten aber von AP eben auch weit entfernt. Vor allem aber will meine Frau diese Zeitfresser nur noch widerwillig mit mir spielen und ich kann sie verstehen, muss ja nicht jeder so im Hobby aufgehen wie ich. Demnächst wird wohl doch z.B. lieber wieder ein Carpe Diem und immer wieder gerne "BuBu" aufgelegt. Marrakesh ist auf jeden Fall eine lohnende Spielerfahrung und ich werde mich bei sich bietender Gelegenheit nicht dagegen wehren.

    #Marrakesh

    Mir schwebt irgendwas vor, was die Kraft und Präzision eines simplen Hebelschneiders hat

    Also mit ne simplen Papierschneider (https://www.rayher.com/de/papi…O5Yegkz9CpWxoCKEoQAvD_BwE) hast du die Präzision, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob er 1mm Pappe hinbekommt...

    Genau den hab ich und empfehle ihn auch - (weniger) zum Schneiden und (vor allem) zum Falzen von Karten-Banderolen aus dünnem Karton (ca. 250g/qm), siehe mein Wiki.

    Dafür ist das Teil perfekt und unverzichtbar. Aber für Pappe mit 1mm oder mehr taugt der kleine Reißzahn darin nicht, schon der Karton neigt hier je nach Qualität zum leichten Ausfransen.

    Das mit den Token war jetzt auch nur ein fiktives Beispiel, um aufzuzeigen, wofür der vorhandene Hebelschneider eben *nicht* taugt. Ich habe schon öfter den Bedarf für kleinere Teile gehabt und mich dann jedesmal geärgert, dass man damit an seine Grenzen stößt. So es nur laminiertes Papier oder dünner Karton ist, tut es auch eben noch die erwähnte Falzmaschine, nur bei dickeren Sachen - z.B. aus Stanzbogenresten - ist man auch mit einer guten Bastelschere schnell ausgezählt.

    Ok, Marktlücke erkannt - ich erfinde den Mini-Hebelschneider mit Präzisionsanschlag ;) Danke für Eure Antworten :danke:

    Bis dahin muss man dann sich eben mit den schon erwähnten "Krücken" behelfen.

    Torlok : wer liest ist im Vorteil ;)

    Nun ja, eine normale Bastelschere habe ich auch, aber damit muss man sehr aufpassen, will man nicht rasch unpräzise werden und der Hebelschneider schafft auch noch dickere Kartonagen, wo die Bastelschere versagt.

    Chii : danke, ich vergaß noch das Wort "günstig". Da ich sonst bislang keine Verwendung für Schneidplotter sehe und da der Einstieg wohl in die Hunderte Euros geht und beträchtlichen Einarbeitungsaufwand haben dürfte, hab ich daran gar nicht gedacht. Mir schwebt irgendwas vor, was die Kraft und Präzision eines simplen Hebelschneiders hat - nicht aber dessen übliche Größe - und am besten noch Schneiden an einem einstellbaren Anschlag erlaubt, so dass man nicht jeden einzelnen Schnitt aufs neue abmessen muss.

    Für lange gerade Schnitte habe ich einen Hebelschneider, der mit A4 längs prima zurecht kommt. Damit werden öfters laminierte Sachen auf Maß gestutzt. Eine Andruckleiste aus Gummi, die allein schon ein paar cm breit ist, hilft zusätzlich gegen verrutschen, verdeckt somit aber auch einen guten Teil des Werkstücks, kleinere Dinge kann man so nicht mehr festhalten und muss sich auf diese Leiste allein verlassen (was nicht gut ist).

    Auf dem Zuschnittbrett sind Maße gedruckt, die für den Zweck hinreichend genau sind. Aber wenn man z.B. einen 2 cm breiten Streifen abschneiden möchte, kann man es nicht nutzen. Dann muss man besser Marken am Bogen anbringen, wo man schneiden möchte, so dass das große Ende weiterhin auf der Auflage des Hebelschneiders liegt.

    Problematisch wird es, wenn ich kleine Teile zuschneiden möchte, die in Länge und Breite nicht sehr groß sind. Nun ja, eine normale Bastelschere habe ich auch, aber damit muss man sehr aufpassen, will man nicht rasch unpräzise werden und der Hebelschneider schafft auch noch dickere Kartonagen, wo die Bastelschere versagt.

    Nehmen wir mal an, ich wollte ein Menge Token 24 x 24 mm aus stabiler Pappe (1 mm Karton, zusätzlich beklebt mit Ausdruck, ggf. zusätzlich einseitig laminiert) schneiden und die sollten so präzise werden, dass man sie von der Rückseite nicht unterscheiden kann. Zu welchem Werkzeug kann man da greifen? Mir will leider nichts einfallen.

    ...das Raussuchen ist kein wirklicher Zusatzaufwand mehr. Und durch das Zusatzboard für die Klosterplättchen, welches ich perfekt an das Playerboard andocken kann, habe ich sogar eher einen Überblick als wenn die Klosterplättchen im Fürstenrum verstreut sind. ...

    Ergänzend möchte ich noch anfügen, dass FÜR MICH beim Spielen mit den 3D-Gebäuden der Spielflow nicht merklich abnimmt und die Übersicht über die Klöster der Mitspieler durch das seitlich angelegte Board gefühlt ebenfalls besser ist. ...

    Stimmt - die Klosterplättchen bleiben ja sichtbar - müssen sie auch. Dann bleibt es in der Tat beim zusätzlichen raussuchen / einräumen und Platzbedarf - beim Spielen und im Regal. Nach so vielen guten Pro-Argumenten... jetzt brauche ich die 3D-Teile doch noch 8o Nee, Späßchen, so wie es ist, ist es für mich gut. Der Austausch soll ja auch anderen für ihre Entscheidung helfen.

    Sind die 3D-Teile den Aufpreis von über € 100,-- wirklich wert? - Denke mir, dass die Acryl-Tiles doch viel praktikabler sind?! :/

    Das sicher nicht, und vor allem finde ich dann Sundrop sogar noch schöner - also 150€. Lohnt sich null. Trotzdem werde ich die mitnehmen.

    Will wer meine Paypal-Verbindung haben? Spenden an mich lohnen sich null - trotzdem würde ich sie annehmen ^^

    Spaß beiseite, wer das Spiel kennt und spielt kommt nicht umhin zuzugeben, dass die 3D-Teile den Spielfluss behindern. Da werden Plättchen aus dem Sack gezogen, die passenden 3D-Teile müssen gesondert herausgesucht werden. Die Funktion der Klöster ist nicht unmittelbar ersichtlich, ebenso leidet der Überblick für die Absichten der Mitspieler, weil man deren Spiel nicht mehr überblickt (im übrigen ist das auch so schon wegen der Materialgröße tatsächlich nicht besser als im alea-Original). Was hilft es da, dass die 3D-Teile hübsch anzusehen sein mögen?

    Ich habe die SE mit Acryl-Teilen, die sind haptisch schon ein Gewinn, wenngleich ebenso unnötig fürs Spielen - aber sie stören wenigstens auch nicht.

    Falls wer in meiner Nähe (Dorsten) hier mitmacht und mir eine Playmat mitbestellen mag, bitte PN an mich. Mir gefiel die weiter oben gelesene Idee, mit den obsoleten Pappteilen ein Zweit-Spiel zu basteln.

    Das muss der Klimawandel sein - das Sommerloch kommt auch immer früher

    :popcorn:

    (oder on topic: spielt doch einfach, woran Ihr Spaß habt - sagt ein 100% Euro-Fan, der gerne denkt und dafür sich und anderen die Zeit gönnt - sind ja nicht auf der Flucht)

    Nach fast vier Wochen Berichtspause muss ich doch auch mal wieder was schreiben. Nicht dass hier nichts gespielt worden wäre, aber einfach nur aufzählen, dass Bewährtes auf dem Tisch lag, mag ich ja auch nicht. Was das betrifft, kamen so hübsche Dinge wie Caverna, Underwater Cities und mehrfach aktuell gespielte Kennerspiele wie Mischwald, Terraforming Mars Würfelspiel ...

      

      

    ... und das taktisch raffinierte...

    Moorland

    ...auf den Tisch. Da hab ich nun endlich auch mal eine Partie fast auf den Punkt gebracht: alle vordefinierten Wurzelplätze belegt, einige mehr auf den Karten, (fast) keine unnötigen Pflanzen übrigbehalten, alle Tiere angesiedelt, manche doppelt, viele Tropfen weggeschnappt und aufgespart, einen nicht allzu kurzen Wasserweg gepuzzelt - nur die Wasserläufer ignoriere ich weiterhin, da ging ich leer in der Wertung aus. Mit 43 - 32 - 32 -26 Punkten war das doch aber ein unverschämt gut gelaufenes Spiel. 8-))

      

    Black Rose Wars Rebirth

    hatte mich vorher schon gut beschäftigt und wollte vertieft werden. Die erste Partie - zu dritt ohne Mitwirkung erfahrener Spieler - verlief ja etwas ernüchternd. Es sollte eine weitere Runde mit zwei anderen Neulingen folgen, ich konnte das nun etwas besser erklären und wir konzentrierten uns jeder jeweils mehr auf die Nutzung der Karten einer Schule. Einer hatte sich zuvor per Video schon informiert und ich bin mir nicht ganz sicher, wieviel davon er doch - trotz Dementi - genutzt hatte, eine gesehene Strategie zu erproben. Jedenfalls machte er uns mit Karten der Albtraum-Schule verstärkt um den einen oder anderen Succubus (Agonie) regelrecht nass. Einige Züge nötigten mir Bewunderung für das Mögliche ab. Auch das macht mir Spaß, nährte es doch die Hoffnung, derartige Dinge irgendwann einmal selbst im Spiel zu entdecken.

    Hatte ich im ersten Spiel zu Beginn Karten der Hexerei-Schule gespielt, so blieben diese diesmal gezielt außen vor und ich versuchte mich an der dafür ins Spiel genommenen Chaos-Schule aus der Rotas-Box. Ja, die spielte sich auch ganz nett, hatte aber auch keinen rechten Wumms - die gelegentlichen Chaos-Aktionen hatten doch mehr was von Bingo als Zauberer-Endkampf 8o Diesmal war das Spiel nach der vierten Runde gelaufen. Immerhin hatte jeder von uns nach der Schlusswertung die 30-Punkte-Marke durchbrochen und wir hatten die Black Rose auf den letzten Platz verbannt. So ganz schlecht kann es also nicht gelaufen sein.

      

    Eine gute Woche später sollte das erste Spiel zu viert mit einem befreundeten Paar folgen und jeder von uns hatte das Spiel wenigstens einmal schon gespielt. Puh! Mal keine langen Regeln erklären 8-)) Diesmal ließen wir die Alchemie-Schule aus dem Spiel, die sich für jeden von uns aufgrund der nicht immer leicht zu erfüllenden Voraussetzungen (Verstärkung) als sperrig zu spielen erwiesen hatte. In der Suche nach neuen Wegen sollte diesmal Agonie meine Schule sein, die ich im Spiel nur leicht durch Stabilität wirkende Karten der Geistheilung auffrischte.

    Mein Charakter sollte Hogwartz sein - einfach putzig der Kleine :lachwein: Für die Besonderheiten seines Charakterzaubers hatte ich mich nicht weiter interessiert, der sollte aber immerhin zweimal in diesem Spiel zum Einsatz kommen. Schon in der ersten Runde wurden mehrere Zauberer - so auch ich - zurück in die Kammer geschickt. Trophäen... sowas kannte ich bislang kaum, diesmal sackte ich vier davon ein. Und ich sollte das Spiel - auch dank Wertung vieler Räume - gewinnen, wobei das Spiel diesmal nach drei sehr intensiven Runden endete.

      

    Das war schon fein - es geht also doch in drei Runden, diesmal aber zu viert. Denn dabei ging es ungleich mehr "zur Sache". Zu dritt brauchten wir vier Runden, zu viert nur drei und hatten mehr Spaß dabei. Kaum ein Zauber lief ins Leere. Ein agierender Zauberer mehr auf der Spielfläche macht einen großen Unterschied. Im Moment denke ich, ich will das nie wieder mit weniger als vier Spielern spielen.

    Was noch arg verbesserungswürdig ist, ist die gleichbleibend hohe Spielzeit (so um die vier Stunden, dazu der langwierige Auf-/Abbau und ggf. Erklärung) - aber wir haben die Funktionen der Karten nun einmal alle nicht "drauf" - das wird sich auch nie ändern, so oft wird das nicht auf den Tisch kommen.

    Anders als in den beiden ersten Spielen - und genauso wie der Sieger des zweiten Spiels - habe ich diesmal die "Zauber der Vergessenen" gänzlich ignoriert. Und das ist wirklich schade. Aber zu hoch scheint der Einsatz von Tempo für die Züge dorthin und drei Handkarten für die Kosten, als dass sich diese besonderen Zauber punktemäßig auswirkten. Ok, ich bin dann doch wieder mehr der Spieler, der den Spielsieg im Blick hat - also was messbaren Erfolg verspricht. Aber ich hätte durchaus auch Lust, die dahinter lauernden Kreaturen verstärkt ins Spiel zu bringen - wozu hat man sie denn? Nur steht das nach meinen bisherigen Erfahrungen in keinem gut balancierten Verhältnis. Wenn man den Zugang dazu für alle vereinfachen / verbilligen würde, sähe das vielleicht anders aus. Nun ja, nach nur drei Spielen bin auch ich nicht gleich der große Hausregel-Verfechter, aber die Idee ist zumindest da.

    Evenfall

    war für mich neu. Die Herbstneuheit von dlp ist in meiner Wahrnehmung neben Pirates of Maracaibo (das ich noch nicht gespielt habe) ein wenig untergegangen. Möglicherweise liegt es daran, dass mit Stefano Di Silvio ein bislang unbekannter Autor dahinter steht und der zugkräftige Pfister-Titel Maracaibo bei dem anderen seine Wirkung tut. :/ Dabei ist Evenfall ein fein gestricktes Expertenspiel, in dem man über drei Runden Ortskarten erwirbt, diese mit Ritualen belegt und seine Aktionen mit Spezialisten verstärkt.

    Dafür haben wir zweierlei "Worker" pro Runde zur Verfügung: 4 Hexen und 4 Elder. Anfangs sind erstere leichter einzusetzen, dienen sie doch der Beschaffung von Ortskarten und Ressourcen, mit denen man dann die Rituale an den Orten ins Spiel bringt oder Spezialisten bezahlt. Ortskarten kommen zunächst in den "Outer Circle" oder - einfacher gesagt - der oberen von zwei Kartenreihen. Aktionsfelder auf diesen Karten können auch nur von Hexen besucht werden. Soweit die Karten oben liegen, bringen sie auch Ertrag bei der einmaligen Ernteaktion pro Runde.

    Letztlich will man sie aber mit geeigneten Aktionen nach unten ("Inner Circle") befördern, denn dort erntet man zwar nichts, aber die auf diesen Bereich spezialisierten Elder bekommen mit den Aktionen der Rituale dort endlich was zu tun und die Siegpunkte der Rituale zählen nur dort bei Spielende etwas.

    Hinzu kommen noch viele weitere Facetten: eine Mana-Währung zur Auktion um weitere Boni bei der Rundenwertung und Token zur Verdopplung einzelner Rituale der Schlusswertung sowie eine Charakter-Leiste für gelegentliche weitere Boni. Mit freien Aktionen wie Kartenabwurf kann man fehlende Ressourcen ausgleichen. Immens wichtig ist das Timing, was man für den nächsten und übernächsten Zug braucht und behalten sollte. Der Einstieg war somit auch nicht so ganz einfach, aber es entfaltete sich ein wunderbares Spiel, das zum Ende hin ordentlich Fahrt aufnahm... das ist ein Engine-Builder, wie er schöner kaum sein kann.

      

    Nach und nach entdeckte ich die Feinheiten und baute an einer final stark wirkenden Karten-Kombo. So konnte ich einen Elder die Fähigkeit eines Spezialisten meiner Mitspieler nutzen lassen. Nur gut, dass meine Frau eine Karte spielte, die die Kosten für Rituale um eine Einheit senkt. Diese Fähigkeit konnte ich so Runde um Runde ebenfalls nutzen, auch wenn mir dann eine Figur fehlte. Ich hatte anfangs ein Ritual gespielt, dessen Aktion ein anderes Ritual entfernen konnte, somit eine darauf eingesetzte Figur für die laufende Runde zurückgewinnt. Mein einziger anderer gespielter Spezialist bot pro Runde eine freie Aktion an, ein bereits genutztes Aktionsfeld eines Rituals ohne Figur erneut zu nutzen. So konnte ich sehr billig zwei Runden lang mit meiner Zwillingssense für jeweils nur ein Kraut wenigstens fünfmal vier Siegpunkte sammeln, um dieses Ritual - selbst nur einen einzigen Siegpunkt wert - vor Spielende zu verklappen, die beiden Figuren nochmal einsetzen zu dürfen und dann richtig mächtige Rituale (mit jeweils 4 SP) nach zu spielen, die mir die letzten Orte in den Inner Circle wuppen halfen und deren Wert ich dank nur zweier, aber gezielt gesammelter Token noch verdoppeln konnte. Die hohen Ritualkosten entfielen, hatte ich doch ein Ritual, das die Kosten mit nur zwei Büchern kompensierte, von denen ich mir auch noch eines dank des eingangs erwähnten Spezialisten sparte. Was für ein Endspurt! Lief gut für mich, die erste Zahl dieser SP-Reihe bei Spielende war meine: 102 - 82 - 82 - 80.

      

    Das einzige, was gegen das Spiel spricht, ist der Umstand, dass ich schon so viele gute Expertenspiele mein Eigen nenne. Brauch ich da noch eines? In der Familie brauche ich mich da meist nicht nach Mitspielern für umsehen und so bekommen schon die anderen Spiele nicht genug Einsatzmöglichkeiten, die sie verdienen. Evenfall ist aber unter den mir bekannten Titeln im Portfolio von dlp eine wahre Perle.

    #Moorland #blackrosewarsrebirth #Evenfall

    Film läuft noch - und ist auch in der Mediathek in HD gelandet:

    Fernsehfilm : Das Millionenspiel | Actionfilm | ARD Mediathek
    Das Millionenspiel | Actionfilm | Video | Spielfilm Deutschland 1970 +++ Die kommerziellen Fernsehanstalten der Zukunft überbieten sich mit sensationellen…
    www.ardmediathek.de

    Das war schon ein visionärer Film... fragwürdige Show, von fragwürdiger Werbung durchzogen. Und 54 Jahre nach Erfindung der "Nullpille" gibt Pharmakonzern Stabilelite Lilly ("Diätspritze") den Bau eines Milliarden-schweren Werkes Alzey bekannt...

    Huutini : danke für den Tipp :danke:

    Liebe Verlage, benutzt bitte ein vernünftiges, lesbares Format (A4/A5) und nicht diesen überbreiten Schrott, der in immer mehr modernen Spielen Einzug hält. Ein Graus.

    Tja. Eine standart A4 Anleitung passt leider in die inzwischen üblichen Quadratkartons nicht rein.

    Dann sollen sie sie halt einen Zentimeter in der Höhe beschneiden - das ist kein Grund, dass auch die Seitenbreite der des Kartons entspricht und man so die Regel aufgeschlagen kaum halten oder auf dem Tisch neben dem Spiel ausbreiten kann.

    Ich habe im letzten Jahr den Prototypen gespielt und es ging mit ähnlich wie Huutini kann ich alles nur bestätigen. Eigentlich ein Musthave, wenn ich wüsste, mit wem ich das spielen kann.

    Ich biete mich gerne an. :)

    +1 - wobei ich gerne zugebe, dass mir schon die Aktionsauswahl in "Ein Fest für Odin" too much war, aber das war ja auch kein Feld-Spiel ;) Da fällt mir ein, ich habe noch Nachholbedarf bei "Marrakesh" :whistling:

    Ich rede von der allerersten Auflage, die nur auf der Spiel in Essen 2019 erhältlich war. Gut daran zu erkennen, dass in der deutschen Anleitung Abbildungen fehlen oder in den Text gedruckt sind. Alles was danach rauskam ist verbessert worden, bei der zweiten Auflage bei Asmodee 2020 war die Anleitung komplett neu übersetzt.

    Jetzt bin ich verwirrt. Wir reden von Yukon Airways? Das hatte ich damals sogar vorbestellt - gab m.W. einen Preisnachlass (40€ statt 45€) und auf der SPIEL '19 abgeholt. Und das hatte - beim spanischen Verlag auch kein Wunder - spanische und englische Regeln, eine gedruckte deutsche Regel gab es m.W. nicht, die deutsche Ausgabe kam später. Allerdings waren schon deutsche Regeln als PDF verfügbar, wenn Du die meinst. Damit hab ich das Spiel auch erlernt und vielfach mit Freude gespielt, kann mich an kein besonderes Problem erinnern. Mein Download datiert vom 28.10.2019. Der einzige Fehler war ein vertauschter Text bei den Symbolen zu Handkartenlimit / nachzuziehenden Karten - das wurde im Kontext aber schon beim Lesen rasch klar. Andere Schnitzer (fehlende Grafiken usw.) waren da nicht drin.

    Bei Asmodee werde ich im Download-Bereich nicht mehr fündig. Kannst Du mir (falls vorhanden) die vermeintlich bessere Version von Asmodee irgendwo bereitstellen? (ggf. PN)

    Vielleicht (noch) nicht eben oft gespielt - aber die meiste Zeit (u.a. wegen Regeln erarbeiten usw.) habe ich mit #blackrosewarsrebirth verbracht, das somit meinen Monatsthron erobert. Jetzt brauche ich nur noch einen Kartonschrumpfer, der das viele Gedöns dieses hübschen Spiels auf Standardmaße eindampft ;)

    Nur weil der Papa das geil findet? Ich stecke da dann gerne zurück und spiele das, worauf sie Lust haben (ich hab auf alles Lust). Da bleiben dann Brettspiele im Regal. Meine Frau spielt auch nicht alles. Meine Spielgruppen auch nicht. Ich liebe Brettspiele mit historischen Hintergrund, Weimar ist ein Traum. Das gefällt den wenigstens.

    Also ich hätte Probleme, für sowas wie Weimar Mitspieler zu finden - das ist schon ein recht extremes Bei-Spiel. Aber bitte... wenn den anderen "wenigstens" Weimar gefällt, spielt Ihr halt das zusammen ;)

    Hmm, mich dünkt, da könnte ein "s" zuviel am Ende stehen? Oder doch nicht? :/

    Schon spannend, dass das gleich ganz anders verstanden werden kann :lachwein:

    Für dich ist es also wichtig, immer auch selbst die Anleitung zu lesen?

    Korrekt. Spätestens nach der Kennenlern-Partie mache ich das. Wohlgemerkt für Spiele, die ich besitze und die somit wieder auf den Tisch kommen sollen.

    Dabei finde ich besonders wichtig, dass diese [Regel] von ‚groß nach klein‘ erklärt - mir also zuerst einen groben Überblick verschafft. Oft tun das Anleitungen nicht; in meinem Kopf entsteht kein großes Bild, in dem ich nach und nach die Lücken fülle, sondern es füllt sich an als ob jemand in einer Ecke anfängt zu malen und ich muss raten was das Bild am Ende ergeben soll.

    Exakt. Wenn die halbe Regel erst einmal haarklein in Form eines Glossars Material und Teilregeln vorstellt, formt sich kein Bild. Gleiches bei derartigen Erklärungen am Tisch - da neige ich zur Unterbrechung des Vortrages und erbitte eine Top-Down-Erklärung.

    Negativbeispiel aus der letzten Zeit ist sicherlich Keyflower - ich habe wirklich mit der Anleitung GAR nichts verstanden und hätte es auch nicht kompetent erklären können ...

    So die Regel noch aus der Feder von Richard Breese stammt, hast Du hier aber auch ganz hartes Brot gekaut :lachwein: Die Regeln seiner Eigenverlags-Spiele sind oft Bleiwüsten und weitab von gut strukturiert. Die Regel der Huch-Ausgabe seines "Inhabit The Earth" sieht auch nicht besser aus.

    Jedes Spiel hat eine: die Anleitung!

    Doch nicht jeder hat Lust dazu, sie zu lesen.

    Wie oft hört man davon, dass jede Spielerunde ihren "Erklärbär" hat?

    Das ist so nicht ganz richtig - also ein Erklärbär (oder auch Video) ist kein Regelersatz. In zum Spiel versammelter Runde liest man sich besser keine Regeln vor - da muss einer vorbereitet sein, das Spiel schon kennen oder eben die Regeln vorab verinnerlicht haben. Idealerweise lerne ich ein komplexes Spiel so kennen - spiele es also mit erklärter Regel - und lese dann die Spielregel später selbst nach (zumindest, wenn ich das Spiel selbst besitze). Dann ist das Verständnis soweit gefestigt, dass man den Text ohne Blättern und fehlende Querverweise meist auf Anhieb beim Lesen versteht, eventuelle Versäumnisse aus der ersten Spielrunde nacharbeiten kann.

    Zumindest der Besitzer / Käufer des Spiels sollte doch die Befähigung aufbringen, sich die Regeln lesend anzueignen, bevor er es anderen erklärt.

    Wie wichtig ist die Anleitung? Die Frage empfinde ich als rhetorisch. Sie ist "die Regel" - Punkt. ;) Alles andere ist Information aus zweiter Hand.

    Na dann lasst mich mal ein deutlich besseres Spiel aus dieser Zeit bemühen - das sollte dann auch schon genug Hinweis sein...

    ...da stimme ich dir unumschränkt zu, das ist Meilen besser als Doctor Faustus....


    Das ist das zeitlose Extrablatt (Moskito Spiele) aus 1991...haben wir vor ein paar Monaten wieder auf dem Tisch gehabt und wir hatten wahnsinnig viel Spaß damit, ein Hauen und Stechen um die besten Meldungen...

    Da hast Du natürlich einen Volltreffer gelandet. Was hätte ich von der Schachtel noch Buchstaben zeigen können :lachwein:

    Das muss ich unbedingt auch mal wieder spielen :)

    Dann zeig Du mal was Neues...

    Ich mag beides nicht so sehr und der Ansatz eines TCG ähnlichen Spiels missfällt mir auch. ...

    Wer hat denn behauptet, dass es sich um ein TCG handelt?

    Obiges Zitat hatte mich verwundert. :)

    Ja, das war ich. Ich habe die Newsletter von Thundergryph nicht aufbewahrt, aber da ging es unter anderem um die Idee, in einem sog. Council von 1000 Fans des Spiels weitere Karten entwickeln bzw. bewerten zu wollen. Dass da eine unbestimmte Zahl von Erweiterungen folgen soll, ist im Kern also schon angelegt und wenn man bedenkt, das man immer nur wenige davon für ein einzelnes Spiel zusammenstellt, wird der Fan mit einer Vielzahl neuer Karten bei Laune gehalten werden wollen. Prinzipiell ist das nicht anders als bei TCGs, deshalb sprach ich da von "ähnlich", ein auf Nachkaufeffekte zielendes Produkt (und im Einzelfall dann auch womöglich mit Suchtgefahr verbunden).

    Ein wenig mehr zu diesem Council wurde in diesem Update gesagt:

    https://www.kickstarter.com/projects/gonab/etherstone/posts/4047743

    Als Mehrfachbacker bei Thundergryph wäre ich sogar automatisch dafür qualifiziert gewesen, aber ich bin an dieser Art Spiel einfach nicht genug interessiert.

    Also mein TFM funktioniert wunderbar, selbst wenn ich da hineingreife und willkürlich zwanzig Karten wegwerfe - da braucht es jetzt auch keine fünf einzelnen neuen Karten für sechszehneurofuffzig (10 für die Karten 6,50 Versand - und selbst wenn VK-frei wärs noch viel zu teuer).

    Lasst Euch doch nicht melken - bei dieser Art Cashcow ist "komplett" sein wollen schlicht unsinnig, solange weitere "Produkte" dermaßen unseriös vermarktet werden.

    Ketzer!!!

    Das trifft auf so viele Spiele in meiner Sammlung zu. Trotzdem hat sich mein Hobby in den letzten Jahren eher vom Kauf neuer Spiele hin zum Komplettieren meines Bestands gewandelt. Nicht, weil ich die Spiele ohne diese Zusätze unspielbar finde, sondern weil ich einen Heidenspass daran habe, diese Specials zu finden und zu erwerben. Außerdem erweitere ich Spiele, die ich gerne spiele und die für immer bei mir bleiben.

    Daran sehe ich nichts Verwerfliches.

    Ich auch nicht, Dein Spaß sei Dir unbenommen, kostet mich ja nichts. Verwerflich ist ja auch nicht Dein Handeln, sondern - wenn überhaupt - das von SK (EDIT: ja und meinetwegen auch fryxgames - nur nicht so spitzfindig, hierzulande verkauft das nun einmal SK). Und wenn ich schreibe "wenn überhaupt", dann sehe selbst ich nicht wirklich viel Verwerfliches daran - warum nicht aus Sch***e Gold machen, wenn es doch funktioniert. ;) Ich unterstütze das aber nicht mit meinem Geld.

    wobei ich mich frage was dran jetzt "unseriös" sein soll

    Ja was könnte ich da wohl gemeint haben ... :/

    Also mein TFM funktioniert wunderbar, selbst wenn ich da hineingreife und willkürlich zwanzig Karten wegwerfe - da braucht es jetzt auch keine fünf einzelnen neuen Karten für sechszehneurofuffzig (10 für die Karten 6,50 Versand - und selbst wenn VK-frei wärs noch viel zu teuer).

    Lasst Euch doch nicht melken - bei dieser Art Cashcow ist "komplett" sein wollen schlicht unsinnig, solange weitere "Produkte" dermaßen unseriös vermarktet werden.