Ich habe nun länger nichts mehr hier geschrieben; zum einen, da ich in den letzten Monaten doch verstärkt den Fokus auf sportliche Aktivitäten inkl. Wettkämpfen und das entsprechende Training gelegt habe. Zum anderen, da ich verhängnisvoller Weise den Weg zurück zu den magischen Karten (Magic) gefunden und mich dort vor allem online auf Arena ausgetobt habe. Aber die letzte Woche war ich im Urlaub und ein paar Spiele kamen auf den Tisch. Die wenigen Spiele der Wochen davor finden aber auch kurz Erwähnung.
Also here we go....
Arler Erde
4x solo
Nun ist Fehmarn nicht ganz Ostfriesland, aber immerhin gab es in der vergangenen Woche auch Deiche an der Waterkant - insofern war Arler Erde thematisch nicht völlig unpassend. Rosenberg-Spiele mag ich im Allgemeinen ja sehr gerne, Arler Erde war lange Zeit aber nicht mehr auf dem Tisch und die Partien im Urlaub sollten auch ein klein wenig Bestandsaufnahme sein, ob das Spiel in der Sammlung bleibt oder nicht. Nach vier Solopartien sieht es aber ganz danach aus. Ich mag den Lokalkolorit, den das Spiel versprüht, und der Ausbau des eigenen Dorfes hinterlässt ein wohliges, entschleunigtes Spielgefühl, obwohl vor allem der Mangel an Aktionen doch ein enges Handlungskorsett schnürt. Ich versuchte einige unterschiedliche Strategien (Gebäude, Tierzucht, Weberei) und landete immer irgendwo zwischen 105-113 Punkten. Ich kann mich dennoch des Gefühls nicht erwehren, dass die Spiele doch etwas gleichförmig ablaufen. Mein Ehrgeiz ist aber noch ungebrochen, 120 Punkte sollen es doch irgendwann noch sein. Die Erweiterung steht zum Glück auch schon länger hier, sodass für ein wenig Abwechslung noch gesorgt sein wird. Außerdem soll dieses Jahr eine Fan-Erweiterung namens Frisian Landscapes als Print and Play erscheinen. Das sind wohl Karten, von denen vor jeder Partie drei gezogen werden und die bestimmte zu erreichende Ziele vorgeben.
Dune Imperium: Uprising
2x zu dritt, 4x solo
Dune Imperium ist mein (neues) Lieblingsspiel der letzten Jahre, sodass ich dieses Mal nicht auf die deutsche Ausgabe warten konnte und mir über den Marktplatz hier die englische Ausgabe geholt habe. Viele kritische Stimmen merken an, dass hier nur die IP gemolken wird, man die neue Iteration gar nicht braucht und es im Grunde dasselbe Spiel ist. Gemessen an den Regeln stimmt das vermutlich auch zu 95%, aber Uprising hinterlässt doch ein anderes Spielgefühl als der Vorgänger. Nicht nur durch die Sandwürmer sind Konflikte nun viel wichtiger geworden. Bei Imperium konnte ich Partien spielen, ohne mich überhaupt an Konflikten zu beteiligen; das geht hier fast gar nicht, würde ich behaupten. Gerade durch die Sandwürmer und die verbesserten Konflikt-Belohungen (gerade für die zweiten Plätze) sind die Kämpfe essentieller Teil der Ressourcenengine. Die anderen Neuerungen, vor allem die Spione, finde ich auch super, sodass Uprising für mich eventuell sogar noch ein wenig besser als der Vorgänger. Ich hoffe, dass hier auch noch Erweiterungen folgen werden, aber wenn ich mir ansehe, wohin Paul Dennens Weg mit Clank führte, bin ich da sicher.
Bullet ♥
4x solo
Ein schnelles Solospiel für zwischendurch hat auch den Weg ins Urlaubsgepäck gefunden, wenn auch ohne die Deluxetoken, die ich zuhause gelassen habe. Bullet ist mit 10-20 Minuten Spielzeit immer noch mein liebstes kurzes Solospiel - da verzeih ich auch den hohen Glücksfaktor und den knüppelharten Schwierigkeitsgrad. Von 4 Partien konnte ich keine gewinnen bzw. nur die erste, aber, wie sich danach rausstelle, durch einen Regelfehler, der sich zu meinen Gunsten auswirkte. Ich war auch hier unsicher, ob Bullet den Regalplatz so sicher hat, aber nach den vier Partien habe ich Lust, die anderen Heldinnen und Bosse im Boss-Modus noch weiter zu erkunden.
Magic: The Gathering
ca. 10x zu zweit (unzählige Partien online)
Vor ca. 2 Monaten bin ich durch alte Studienfreunde wieder angefixt worden. In der Folge habe ich viel auf Arena gespielt, erst mit den vorgefertigten Decks, dann mit einem Budgetdeck viel Standard und schließlich auch wieder verschiedene Limited-Formate. Mein Sohn hat eines Abends ein wenig dabei zugesehen und war direkt interessiet. Also habe ich günstig ein paar vorgefertigte Commander-Decks gekauft und wir haben seither doch einige Partien gespielt.
Etwas länger zurück liegen folgende Partien...
New Frontiers (inkl. Starry Rift)
1x zu viert
Race for the Galaxy habe ich dank App sicher 1300+ Partien gespielt und New Frontiers gefällt mir als Brettspielumsetzung ganz gut, krankt aber an ein, zwei Stellen, weshalb ich das Kartenspiel immer vorziehen würde: Zum einen finde ich, dass die Startfraktion doch deutlich eine Richtung vorgibt, in die man spielt (Strategiewechsel sind während des Spiels eher schwierig bzw. bringen einem doch einen enormen Temponachteil). Zum anderen ist man je nach Strategie schon deutlich von der Aktionsauswahl der anderen abhängig: Wenn man als Einziger eine Trade-Strategie fährt, aber selbst für beides sorgen muss (Trade und Produktion), dann ist das deutlich schwächer als eine "simple" Militärstrategie. Nun ja, ich habe mich von Anfang an einfach auf die Upliftwelten konzentriert und das bis zum Ende durchgespielt; entscheidend war das Development Replicant Robots, sodass ich beinahe immer kostenlos Planeten spielen konnte (inkl. Uplift-Militärwelten). Zusammen mit beiden 9er-Developments, die Punkte für Uplift-Welten, geben war das Ergebnis dann doch eindeutig: 78-61-56-40.
Great Western Trail
1x Grundspiel 1. Editon zu dritt, 1x Neuseeland zu dritt
Nach einer langen Partie GWT Neuseeland, die prinzipiell ganz gut gefallen hat, musste kurze Zeit nochmal der direkt Vergleich zum Ur-Grundspiel her. Ein paar Neuerungen in Neuseeland finde ich echt ganz nett (das Scheren als zweite Einnahmequelle, die Universalmitarbeiterin), aber insgesamt gefällt mir die Schlankheit des Grundspiels besser. Das habe ich bislang auch noch nie mit der Erweiterung gespielt, daher kann ich nicht beurteilen, wie dann der Vergleich zu Neuseeland ausfällt, aber letztlich bin ich glücklich damit nur die erste Iteration im Regal zu haben.
MLEM: Space Agency
5x zu zweit
Mit meinem Sohn habe ich unser Glück im Weltraum versucht. Zu zweit ist sicher nicht die ideal Spieleranzahl und noch bin ich mir unsicher, was ich vom Spiel halten soll. Die Ausstattung ist super, die Neoprenmatte macht einiges her, aber gerade der Push-Your-Luck-Faktor macht für ich zu wenig her bzw. hat es sich für mich nie so angefühlt, als gebe es viele Situationen, in denen es sehr lohnens- und erstrebenswert ist, das eigene Glück hart auf die Probe zu stellen. Gespannt bin ich noch auf die zusätzlichen Module, die wir bislang nicht ausprobiert haben.
Tapestry (inkl. Plans and Ploys)
1x zu dritt
Tapestry bleibt mein liebstes Stonemaier-Spiel. Dieses Mal haben wir uns an den Völkern aus der Plans and Ploys-Erweiterung versucht. Die Partie ist leider schon zu lange, als dass ich detaillierte Erinnerungen hätte. Ich habe die Treasure Hunters gespielt und konnte durch deren Fähigkeit, einigen Tapestry-Karten sowie dem vorzeitigen Wechseln der Ära gegen Ende des Spiels eine Tonne Ressourcen generieren. Richtig gut war die Tapestrykarte, die mich, jedes Mal, wenn ich ein Einkommensgebäude baue, aussuchen lässt, von welcher Leiste ich bauen will.
Fractal: Beyond the Void
1x zu dritt (abgebrochen)
Eine nicht vollendete Partie Fractal hat mich etwas ratlos zurückgelassen. Nach etwas mehr als zwei Stunden Spielzeit, der eine längere Erklärphase vorangegangen war, hatten wir gerade die Hälfte des Spiels erreicht und damit auch den Punkt, an dem ich langsam begriffen habe, wie das Spiel funktioniert. Intuitiv auf Masse setzen ist jedenfalls nicht gut, wenn nicht unbedingt die größte Schiffsflotte oder die Anzahl der Techs entscheidet, wie viele Punkte man bekommt, sondern man seine Ressourcen gezielt auf verschiedene Aspekte aufteilen muss, die Punkte generieren Gut finde ich generell die unterschiedlichen Zivilisationen, die unterschiedliche Fähigkeiten mitbringen. Auch das Aktionspunktesystem finde ich gut. Weniger gefallen hat mir das Kampfsystem. Natürlich ist es schön, wenn Kämpfe nicht durch (Würfel-)Glück entschieden werden, aber das Kartensystem von Fractal empfinde ich doch als sehr starr und vor allem am Anfang als vorhersehbar. Es ist eigentlich immer ziemlich klar, welche Karte der Gegner spielen wird und welche man dann selbst spielen sollte. Später beeinflussen einzelne Techs das Kampfsystem, aber ich bin mir nicht sicher, wie gut das tatsächlich dadurch wird. Herausfinden werde ich das vielleicht auch nie, denn in der Gruppe hat es niemandem so gut gefallen, dass nach einer nächsten (vollständigen) Partie geschrieen wird.