Mal ganz dumm gefragt, insbesondere an die mitlesenden Redakteure, und ohne eure wichtige Arbeit damit klein reden zu wollen: Wenn der Markt so komplett übersättigt ist, hat man dann nicht als Verlag die Chance, nur quasi fertige Prototypen anzunehmen? Es müsste doch zumindest Mal die später noch zu leistende Entwicklungsarbeit spürbar reduzieren, wenn man sich unter unzähligen guten Einreichungen das Beste aussuchen kann.
Verschiedene Redakteure und Verlage haben da unterschiedliche Herangehensweisen. Es gibt Verlage, die relativ wenig Arbeit in ein Spiel stecken möchten und Prototypen bei kleinen Schwächen ablehnen. Glücklicherweise gibt es aber auch Redakteure und Verlage, die bereit sind, nach ungeschliffenen Rohdiamanten zu suchen und diese gemeinsam mit den Autoren zu schleifen.
Das Beste muss nicht nur ausgesucht werden, sondern es entsteht erst.
Denn würde man eingestehen, dass Verlage auch Kompetenz in der finalen Entwicklung des Spiels beisteuern, würde das einem anderen Ziel der SAZ zuwiderlaufen, nämlich die Nennung von Redakteur:innen als Mitautor:innen zu verhindern.
Wie du selbst schreibst, sind die Grenzen hier fließend. Und genau deshalb sollte man Verlage und Autor:innen einfach selbst entscheiden lassen, wie sie so etwas lösen. Aber das ist ein anderes Thema.
Dass Redakteure viel zum finalen Spiel beisteuern, sollte hoffenlich niemand ernsthaft bestreiten wollen. Dennoch ist es aus meiner Sicht sehr problematisch, wenn Redakteure bestimmter Verlagen immer wieder als Co-Autoren auftreten. Es sollte hier einheitliche Standards geben, was noch "normale" Redakteurstätigkeit ist und was Autorentätigkeiten sind.
Hier sollte m.E. der einzelnen Autor gerade nicht alleine mit dem Redakteur darüber verhandeln müssen. Dieser entscheidet letztendlich über die Veröffentlichung, s.d. zwischen beiden offensichtlich ein großes Machtgefälle besteht. Daher ist es richtig, wenn die SAZ auf potentiell missbräuchliche Co-Autorenschaften hinweist.