Wir haben "Freie Fahrt" am Samstag und gestern jeweils zu viert gespielt.
Im Grunde hat man nur die Möglichkeit eine von drei Mikroaktionen pro Zug auszuführen:
- neue Gleise nehmen,
- Strecken bauen (wie bei Trans Amerika / Trans Europa) / Gleise kaufen oder
- Reisen / Strecken erfüllen / Neue Strecken nehmen.
Hörte sich auch für uns ziemlich simpel an, erfordert aber doch ziemlich taktische Entscheidungen. Uns hat es in beiden, sehr unterschiedlichen Spielertypen in der Besetzung, sehr gut gefallen und es wird kommenden Samstag nochmals auf den Tisch kommen.
Neue Gleise nehmen ist mehr oder weniger eine Aussetzaktion, in der man 5 neue Gleise bekommt (wenn man nur noch max. 1 Gleis besitzt). Diese Aktion ist dann allerdings kostenlos.
Das Strecken bauen ist tatsächlich sehr stark an TE / TA angelehnt. Man baut 2 Gleise in neutraler Farbe und markiert diese mit einem Besitzmarker. Bestimmte Streckenabschnitte erfordern 2 Gleise. Kommen die Strecken zusammen, schließt sich auch das Streckennetz zu einem kompletten Netz zusammen und ich kann an beliebiger Stelle des Netzes weiterbauen (vorher halt nur am eigenen Schienennetz). Während des Zuges kann man für eine Münze, die allerdings 3 Siegpunkte wert ist, 5 neue Gleise kaufen (anstatt diese als Einzelaktion kostenlos zu nehmen) und diese direkt mit verarbeiten.
Die Reisen-Aktion ist die variabelste aller Aktionen. Grundsätzlich fährt man mit seiner Lok Strecken im Schienennetz ab, die man erfüllen muss. Von A nach B. Komme ich an einer Stadt vorbei, die in der Auslage liegt und ich habe einen Waggon für neue Strecken frei, kann ich mir eine neue Route aus der Auslage wählen. Hier liegen 6 Kombinationen von 3 Städten
A A A A A A
B B B B B B
C C C C C C
hierbei kann A die Startstadt sein und B das Ziel oder B die Startstadt und C das Ziel. Aber niemals geht es von A nach C oder C nach B oder A. Das Kartendeck ist in 3 Phasen aufgeteilt, in jeder Phase kommt jede Stadt auf dem Spielplan genau einmal als Karte vor. Die Auslage der Städte ist rein zufällig und somit sehr glücksabhängig. Die Zielkarte liegt immer sichtbar auf einem Waggon. Komme ich in der Stadt an, habe ich die Strecke erfüllt und lege sie für die Endabrechnung beiseite. Jede einmalige Stadtkarte in meiner Sammlung ist am Spielende 5 Punkte wert. Habe ich eine Stadt 2 oder gar 3 mal in meiner Sammlung, ist die erste 5 und die weiteren nur noch 2 Punkte wert. Nimmt man aber mal mit, wenns auf dem Weg liegt.
Für das Reisen kann ich das komplette, bereits erschlossene, Schienennetz aller Spieler nutzen. Möchte ich allerdings erstmals eine Strecke eines Mitspielers nutzen, muss ich diesem 1 Münze zahlen, dann wird die Strecke verstaatlicht und kann von allen Spielern kostenfrei genutzt werden.
Immer mit dem Wechsel in einen neuen Kartenstapel, belohnt das Spiel alle Spieler. Mit dem Start von Stapel 2 bekommt man einen zweiten Waggon dazu. Mit dem 3. Stapel darf ich nun 3 Schritte pro Zug reisen - vorher waren es immer nur 2 Schritte.
FAZIT: Europa ist groß, die Wege unter Umständen echt lang. Liegen die Strecken ungünstig aus (z.B. Moskau - Barcelona - Tirana), dauert es ziemlich lange, bis ich diese Strecke erfüllen kann. Mehr Punkte bringen lange Strecken aber nicht.... Unter Umständen wartet man dann auf eine bessere Auslage. Das machen aber alle Spieler, wenn nur ungünstige Strecken ausliegen. Deshalb nimmt man auch mal so eine sehr ungünstige Strecke mit. An den äußersten Städten liegen als Belohnung für den ersten, der ankommt, auch noch jeweils 2 Münzen, also 6 Punkte, aus.
Das Spiel lebt von sehr kurzen Aktionen auch wenn es sich dennoch durch die Streckenwahl und Abwägungen sehr in die Länge ziehen kann. Darf dennoch immer wieder auf den Tisch kommen
9/12 Punkten